Aktuelle Zeit: Do 28. Mär 2024, 23:50


Der Privatkunde bestellt beim Winzer ...

Was Sie schon immer über Wein wissen wollten, aber nie zu fragen wagten
  • Autor
  • Nachricht
Offline
Benutzeravatar

theater69

  • Beiträge: 342
  • Registriert: So 6. Feb 2011, 12:24
  • Wohnort: Weyhe

Der Privatkunde bestellt beim Winzer ...

BeitragFr 1. Dez 2017, 12:39

Moin zusammen,

in einem anderen Thread ging es um Online-Preislisten von Winzern und irgendwann dann auch um das Thema „Sind Privatkunden erwünscht oder stören die nur den Betriebsablauf?"

Ich habe am 20. November d.J. mal einen Selbstversuch gestartet und bei diversen Winzern, von denen ich entweder ein Mailing erhalten hatte oder deren E-Mailadresse mir noch bekannt war, Weine per E-Mail bzw. Fax bestellt. So jeweils 12 bzw. 18 Flaschen. Die Unterschiede zwischen den Versendungsarten und auch der Umgang mit den Frachtkosten waren doch interessant.

Weingut A (18):
- Eingangsbestätigung am 21.11. mit der Nachfrage, ob auch der Nachfolgejahrgang bei einem Wein geliefert werden dürfe.
- Versandavis durch DPD mit Anlieferdatum „22.11.“
- Erhalt am 22.11.
- keine Frachtkosten

Weingut B (18):
- keine Eingangsbestätigung
- kein Versandavis
- Erhalt am 24.11. durch DHL
- Frachtkosten 7,50 €

Weingut C (12):
- keine Eingangsbestätigung
- Versandavis durch DHL mit Anlieferdatum „23.11.“, am 24.11. korrigiert auf „25.11.“
- Erhalt am 25.11.
- Frachtkosten 7,70 €

Weingut D (18):
- Eingangsbestätigung am 21.11. mit Rechnungskopie
- kein Versandavis („Lieferung in den nächsten Tagen“)
- Erhalt am 27.11. durch DHL
- keine Frachtkosten

Weingut E (12):
- Eingangsbestätigung 22.11.
- kein Versandavis („Lieferung Ende der Woche“)
- Erhalt am 25.11. durch DPD
- bislang keine Rechnung erhalten (auch schön ;) )

Weingut F (12) - außer Konkurrenz, da Frankreich
- Eingangsbestätigung 23.11.
- Nachfrage bezüglich Jahrgangswechsel
- noch keine weitere Reaktion (OK, hatte ich auch nicht erwartet – es ist ein kleines Weingut und ich habe die Inhaber erst vor 2 Jahren überzeugen können, per Kurierdienst überhaupt nach Deutschland zu liefern)

Mein Fazit: Alle Betriebe haben mich als Privatkunden binnen 7 Tagen beliefert.Allerdings haben mich die Unterschiede bezüglich der Fracht- bzw. Kurierkosten doch erstaunt.

Um keinem auf den Schlips zu treten, habe ich die Namen nicht genannt – kann das aber gern nachholen.
LG
Andreas

_________________________________________________________________
Es soll keiner so wenig Wein trinken, dass er seiner Gesundheit schadet (Marc Aurel)
Offline
Benutzeravatar

theater69

  • Beiträge: 342
  • Registriert: So 6. Feb 2011, 12:24
  • Wohnort: Weyhe

Re: Der Privatkunde bestellt beim Winzer ...

BeitragFr 1. Dez 2017, 16:20

Update:

Weingut E (12):
- Eingangsbestätigung 22.11.
- kein Versandavis („Lieferung Ende der Woche“)
- Erhalt am 25.11. durch DPD
- Frachtkostenanteil 8,90 €
LG
Andreas

_________________________________________________________________
Es soll keiner so wenig Wein trinken, dass er seiner Gesundheit schadet (Marc Aurel)
Offline

Sauternes

  • Beiträge: 1078
  • Bilder: 5
  • Registriert: Di 31. Jan 2017, 11:40
  • Wohnort: zuhause

Re: Der Privatkunde bestellt beim Winzer ...

BeitragFr 1. Dez 2017, 17:10

Sehr interessante Auflistung, zur besseren Einschätzung wäre noch eine Nennung der Kaufsumme pro Weingut gut, da es gängige Praxis ist, die Versandkosten abhängig von der Gesamtsumme zu machen, also z.B. Versandkostenfrei ab 100€.
Ich habe bisher einmal bei einem deutschen Weingut bestellt, auf Rechnung, Versandkosten7,50€, und da war ausgerechnet eine andere Methode Versandkostenfrei, nämlich ab 60 Flaschen. Da es Arbeit macht die Weine zu verpacken und versenden, kann ich mit Versandkosten gut leben. Ein Nachkauf ist schon im Plan, die Weine gefallen als Alltagsweine mit nicht so starken Alkoholpegel sowie niedrigen Säurewerten sehr gut, und das zu angenehmen Preisen.

Gruß Heiko
Offline
Benutzeravatar

theater69

  • Beiträge: 342
  • Registriert: So 6. Feb 2011, 12:24
  • Wohnort: Weyhe

Re: Der Privatkunde bestellt beim Winzer ...

BeitragFr 1. Dez 2017, 17:58

Moin,

Sauternes hat geschrieben:zur besseren Einschätzung wäre noch eine Nennung der Kaufsumme pro Weingut gut

Aber gerne doch:
A: 343,20 €
B: 106,20 €
C: 301,31 € (Frachtkosten waren 7,70 € exkl. MwSt , also brutto 9,16 €! :oops: )
D: 396,00 €
E: 175,20 €
F: 79,20 €
jeweils inkl. MwSt und nur der reine Warenwert.
LG
Andreas

_________________________________________________________________
Es soll keiner so wenig Wein trinken, dass er seiner Gesundheit schadet (Marc Aurel)
Offline
Benutzeravatar

maha

  • Beiträge: 1187
  • Bilder: 3
  • Registriert: Di 18. Jun 2013, 14:56
  • Wohnort: FFM

Re: Der Privatkunde bestellt beim Winzer ...

BeitragFr 1. Dez 2017, 18:51

Ja, kann ich nachvollziehen.
Ich habe gerade heute eine Lieferung von einem meiner Lieblings Weingüter bekommen und für 12 Flaschen im Wert von knapp 500 Euro noch stolze 9 Euro Versandkosten berechnet bekommen (incl. MwSt)

Gruß Marko
Der schönste Sport ist der Weintransport!
Offline
Benutzeravatar

theater69

  • Beiträge: 342
  • Registriert: So 6. Feb 2011, 12:24
  • Wohnort: Weyhe

Re: Der Privatkunde bestellt beim Winzer ...

BeitragSo 3. Dez 2017, 11:35

Moin,
Sauternes hat geschrieben:Versandkosten7,50€, und da war ausgerechnet eine andere Methode Versandkostenfrei, nämlich ab 60 Flaschen

Ich habe dies zum Anlaß genommen, die "Freigrenze" der von mir aufgelisteten Weingüter auch aufzulisten:
A = frei ab 400€, sonst 9€ FKA
B = -
C = frei ab 24 Flaschen
D = frei ab 30 €
E = frei ab 280 €

Auch hier doch große Unterschiede. Warum ist beim Weingut A keinen FKA berechnet bekam obwohl ich die Freigrenze noch nicht überschritten hatte, weiß ich nicht - ist auch so gut. :)
LG
Andreas

_________________________________________________________________
Es soll keiner so wenig Wein trinken, dass er seiner Gesundheit schadet (Marc Aurel)
Offline

Sauternes

  • Beiträge: 1078
  • Bilder: 5
  • Registriert: Di 31. Jan 2017, 11:40
  • Wohnort: zuhause

Re: Der Privatkunde bestellt beim Winzer ...

BeitragSo 3. Dez 2017, 13:25

Die Unterschiede bei der Versandkostenberechnung sind schon groß, wobei ich da einen Unterschied mache ob ich bei einen Onlineshop bestelle, oder beim Winzer persönlich, da bezahle ich die Versandkosten gerne, weil ich weiß das dessen Arbeit direkt belohnt wird.
Ob das jetzt so richtig ist, schließlich wird beim Kauf in einem Onlineshop auch deren Arbeit bezahlt, aber dieses ab einer Preisgrenze Versandkostenfrei wirkt irgendwie magisch, ich gebe zu das ich oft darauf achte diese Freigrenze zu erreichen.
Die Frage ist ja, bestellen hier viele direkt beim Winzer, oder ist das nur ein sehr geringer Anteil :?:
Ich sehe es auch so, eine Bestellung beim Winzer hat etwas persönliches, auch wenn der Wein trotzdem einfach per Paket kommt.
Offline
Benutzeravatar

thvins

Administrator

  • Beiträge: 4946
  • Bilder: 1539
  • Registriert: Mo 28. Jun 2010, 14:29
  • Wohnort: Coswig /Anhalt, Sachsen-Anhalt
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Der Privatkunde bestellt beim Winzer ...

BeitragMo 4. Dez 2017, 16:28

Die Diskussion um die Versandkosten hier finde ich schon ein wenig schräg. Aber diese Schräglage hat man wohl dem großen Onlinehandel zu verdanken, der solche ominösen Angebote schafft...

Ich persönlich kenne keinen Winzer und auch keinen Händler, der die Versandpappen umsonst geliefert bekommt und dem die Versanddienstleister die Pakete umsonst befördern. Sicher bekommen die großen der Branche deutlich bessere Konditionen als kleinere Händler, aber niemand wird ein Paket umsonst befördern. Im Gegenteil, die Kosten, die die Versanddienstleister den Versendern in Rechnung stellen, werden Jahr um Jahr höher. Und sie wachsen bei den kleinen, die eine (durchaus nicht niedrige) Minimumpaketmenge pro Jahr nicht erreichen, stärker an.

Dazu kommt der jährlich horrende Betrag, den Wein Plus kassiert, damit Händler und Winzer überhaupt günstigere Versandtarife bekommen. Angeblich verhandelt Wein Plus mit UPS günstigere Konditionen, aber auch hier bleiben jedes Mal die Kleineren auf der Strecke und nur die Großen bekommen "beste" Konditionen.

In keinem Falle also honoriert man die zusätzliche Arbeit des Verpackens der zu versendenden Flaschen, sondern man übernimmt lediglich die entstehenden zusätzlichen Kosten für Verpackung und Versand oder einen Anteil davon.

Wer auf "versandkostenfrei" schielt, beutet nicht nur den Absender aus, der umsonst die Arbeit des sicheren Verpackens macht, sondern er verlangt auch noch die Übernahme der Kosten auf Verpackung und Versand. Und was für die Großindustriellen der Branche Peanuts sind, kann Kleinen schon mal das Genick brechen.
Beste Grüße

Torsten

http://www.torsten-hammer-priorat-guide.com
jetzt mit richtiger Startseite...
Offline

Weinschlürfer

  • Beiträge: 530
  • Registriert: Do 16. Jul 2015, 16:18

Re: Der Privatkunde bestellt beim Winzer ...

BeitragMo 4. Dez 2017, 17:15

Das ein Versandkostenfreier Versand im Grunde nur bedeutet, dass die Kosten indirekt bei den Flaschenpreisen drin sind... Bzw. drin sein MÜSSEN ist leider nicht jedem klar.

Eben weil ich aber die Kosten kenne habe ich zB. auch bei dir Thorsten gar nichts zu den Versandkosten gesagt als du mich beliefert hast. Beides muss irgendwo okay sein und die Versandkosten sind eigentlich auch komplett nachvollziehbar für den Kunden. Wenn ich ein Paket verschicke kostet es mich ja auch die 7 Euro + Verpackung. Von der Zeit mal abgesehen.

Was ich verstehen kann ist wenn Versandkostenfreiheit ab einem gewissen Betrag als Kaufanreiz benutzt wird. Einfach weil natürlich der Prozess 12 Flaschen zu verschicken besser/effizienter ist als 6x2 zu verschicken. Und auch das Porto pro Flasche evtl. sinkt.

Horst Lüning von Whisky.de hatte mal ein Video gemacht und das schön beschrieben, dass sie im Grunde nur ab 3 Flaschen überhaupt etwas beim Verkauf verdienen, weil weniger Flaschen zu verschicken mehr Geld kostet als mit der Flasche verdient wird...
Offline
Benutzeravatar

Gerald

Administrator

  • Beiträge: 7485
  • Bilder: 32
  • Registriert: Do 24. Jun 2010, 07:45
  • Wohnort: Wien
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Der Privatkunde bestellt beim Winzer ...

BeitragMo 4. Dez 2017, 17:41

Na ja, bei vielen Onlineshops sind in den Flaschenpreisen die Versandkosten einkalkuliert. Bei Ladengeschäften wiederum die - im Vergleich zum Versandhandel - wesentlich höheren Kosten für Lokalmiete, Verkaufspersonal etc. Irgendetwas Verwerfliches kann ich in beiden Fällen nicht erkennen ...

Grüße,
Gerald
Nächste

Zurück zu Allgemeines Weinwissen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 8 Gäste

Impressum - Nutzungsbedingungen - Datenschutzrichtlinie - Das Team - Alle Cookies des Boards löschen