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Der Privatkunde bestellt beim Winzer ...

Was Sie schon immer über Wein wissen wollten, aber nie zu fragen wagten
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niers_runner

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Re: Der Privatkunde bestellt beim Winzer ...

BeitragMo 4. Dez 2017, 19:24

Bei Vicampo habe ich schon häufiger Wein bestellt zum gleichen Preis wie beim Weingut, aber die Versandkosten geschenkt bekommen (bei Abnahme von 12 Flaschen). Einen Winzer hatte ich mal darauf angesprochen, dass ich bei gleichen Konditionen lieber bei ihm bestellen würde. Darauf wollte er bzw. sein Personal sich aber nicht einlassen.
Auch gut, dann eben nicht.
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Bibbel

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Re: Der Privatkunde bestellt beim Winzer ...

BeitragMo 4. Dez 2017, 21:01

Ich werde auch nie verstehen, warum die Winzer einem Privatkunden verhältnismäßig viel Versandkosten aufbürden. Er (der Privatkunde) zahlt doch für den Wein ein Gehöriges mehr als der Händler. Klar ist es einfacher, eine Palette zu packen als 24 Pakete, aber wie gesagt, meiner Meinung nach verdienen Winzer beim Handel mit Privatkunden mehr (Personalkosten eingererechnet) als beim Verkauf an Händler. Die geben aber viel kulanter Versandrabatte.
Wer macht die Gegenrechnung auf?
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Weinschlürfer

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Re: Der Privatkunde bestellt beim Winzer ...

BeitragMo 4. Dez 2017, 21:07

Bibbel hat geschrieben:Ich werde auch nie verstehen, warum die Winzer einem Privatkunden verhältnismäßig viel Versandkosten aufbürden. Er (der Privatkunde) zahlt doch für den Wein ein Gehöriges mehr als der Händler. Klar ist es einfacher, eine Palette zu packen als 24 Pakete, aber wie gesagt, meiner Meinung nach verdienen Winzer beim Handel mit Privatkunden mehr (Personalkosten eingererechnet) als beim Verkauf an Händler. Die geben aber viel kulanter Versandrabatte.
Wer macht die Gegenrechnung auf?



Je nachdem wie man es betrachtet hast du recht.

Ich würde zB. 2-3h pro Woche einen Studenten einstellen und der macht die Pakete fertig immer Di und Fr oder so...Wäre kein großes Ding...

Die Wahrheit liegt in der Mitte und defakto zahlen wir ja doch alle die Kosten. Egal ob nun versandfrei oder nicht.
Ich denke in der Tat, dass so mancher Winzer im besseren Direktkontakt mit Kunden gut fahren würde. Aber diese Arbeit muss man sich machen. Ich kenne da einige Beispiele von Weingütern die das ganz hervorragend machen mit dem Versand an Privatkunden. Inkl. Newsletter und Werbepost.

Ich denke da gibt es für alles ein Für und Wieder. Faktisch kann man mit versandkostenfrei aber Privatkunden ködern... Kann man nutzen oder nicht.
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Moselglück

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Re: Der Privatkunde bestellt beim Winzer ...

BeitragMo 4. Dez 2017, 21:17

maha hat geschrieben:Ja, kann ich nachvollziehen.
Ich habe gerade heute eine Lieferung von einem meiner Lieblings Weingüter bekommen und für 12 Flaschen im Wert von knapp 500 Euro noch stolze 9 Euro Versandkosten berechnet bekommen (incl. MwSt)

Gruß Marko


Das finde ich, geht gar nicht.

Gruß,

Daniel
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Ralf Gundlach

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Re: Der Privatkunde bestellt beim Winzer ...

BeitragMo 4. Dez 2017, 21:44

Moselglück hat geschrieben:
maha hat geschrieben:Ja, kann ich nachvollziehen.
Ich habe gerade heute eine Lieferung von einem meiner Lieblings Weingüter bekommen und für 12 Flaschen im Wert von knapp 500 Euro noch stolze 9 Euro Versandkosten berechnet bekommen (incl. MwSt)

Gruß Marko


Das finde ich, geht gar nicht.

Gruß,

Daniel

Warum?
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Sauternes

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Re: Der Privatkunde bestellt beim Winzer ...

BeitragMo 4. Dez 2017, 22:11

thvins hat geschrieben:Die Diskussion um die Versandkosten hier finde ich schon ein wenig schräg. Aber diese Schräglage hat man wohl dem großen Onlinehandel zu verdanken, der solche ominösen Angebote schafft...
Wer auf "versandkostenfrei" schielt, beutet nicht nur den Absender aus, der umsonst die Arbeit des sicheren Verpackens macht, sondern er verlangt auch noch die Übernahme der Kosten auf Verpackung und Versand. Und was für die Großindustriellen der Branche Peanuts sind, kann Kleinen schon mal das Genick brechen.

Das sichere verpacken ist auch so eine Sache, wenn jeder Händler die Flaschen so verpacken würde wie du, das wäre optimal, die Flaschen in den einzelnen Fächern noch zusätzlich mit Knüllpapier gegen wildes hin- und herschlagen zu sichern.
Also hier an dieser Stelle mal ein Dankeschön an dich, und das ist auch ein Punkt wo ich dann gerne bereit bin, diese sichere Verpackungsarbeit entsprechend zu honorieren, so bisher nur bei privat versendeten Wein erfahren, von anderen Händlern war der Wein immer nur nackt in den Fächern drin, hier gibt es noch Verbesserungspotenzial.
Es geht auch anders in dem die Verpackungskatonage so gestaltet ist, das die Flaschen besser im Karton positioniert werden, hatte so etwas bei einer Lieferung aus Frankreich gesehen.
Allgemein muss ich sagen, wenn ein Händler ab einen bestimmten Betrag versandkostenfrei anbietet, dann muss er das bei den Weinpreisen einkalkulieren, sonst stimmt seine Gesamtkalkulation einfach nicht.
Das der gesamte Onlinehandel keine einfache Sache ist, die Konkurrenz ist groß und der Preiskampf hart, das ist sicher jeden hier bewusst, nur das ist halt die Marktwirtschaft.

Gruß Heiko :)
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Bernd Schulz

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Re: Der Privatkunde bestellt beim Winzer ...

BeitragMo 4. Dez 2017, 22:36

Sauternes hat geschrieben:Das sichere verpacken ist auch so eine Sache, wenn jeder Händler die Flaschen so verpacken würde wie du, das wäre optimal, die Flaschen in den einzelnen Fächern noch zusätzlich mit Knüllpapier gegen wildes hin- und herschlagen zu sichern.


Tja, die Bedürfnisse sind offenkundig verschieden: Bei der letzten Lieferung von Torsten habe ich mit ihm ausgehandelt, dass er das "Knüllpapier" auf mein Risiko weglässt! :mrgreen: Denn ich habe in Jahrzehnten auch ohne Knüllpapier beim Weinversand noch nie Bruch erlebt, aber auf der anderen Seite habe ich, seit unsere Stadt dämlicherweise die Altpapiercontainer abgeschafft hat, ein massives Entsorgungsproblem - ich weiß oft nicht, wo ich mit dem Papier und den Pappen hin soll! ---

Allgemein zum Thema Versandkosten: Sie stören mich kaum, wenn sie sich in einem vernünftigen Rahmen bewegen und Weine betreffen, die ansonsten für mich ein gutes PLV aufweisen.

Und wer in der Lage ist, 12 Flaschen Wein zu einem Gesamtpreis von 500 Euro (sprich gute 40 Euro Flaschenpreis) zu bestellen, sollte schon auch in der Lage sein, zusätzlich 9 Euro Versandkosten (sprich einen knappen Euro mehr pro Flasche) zu berappen.... :twisted: ...

Herzliche Grüße

Bernd
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niers_runner

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Re: Der Privatkunde bestellt beim Winzer ...

BeitragDi 5. Dez 2017, 08:24

also mir ist kein Winzer (DE) bekannt, der bei einem Umsatz von 500 € noch Verpackungskosten in Rechnung stellt.
Würde ich mich auch nicht drauf einlassen, da die überwiegende Mehrzahl der Winzer anders verfährt.

Beste Grüße

Peter
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maha

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Re: Der Privatkunde bestellt beim Winzer ...

BeitragDi 5. Dez 2017, 09:10

niers_runner hat geschrieben:also mir ist kein Winzer (DE) bekannt, der bei einem Umsatz von 500 € noch Verpackungskosten in Rechnung stellt.
Würde ich mich auch nicht drauf einlassen, da die überwiegende Mehrzahl der Winzer anders verfährt.

Beste Grüße

Peter

Peter, dieser Winzer ist gar nicht mal so unbekannt (VDP). Wahrlich kein kleiner Player.
Ich lasse mich aber trotzdem jedes Jahr wieder drauf ein. Ich hätte wahrscheinlich alle Flaschen auch im Onlineversandhandel versandkostenfrei bekommen. Oder die 200km hin- und zurück fahren können um die Weine abzuholen. Leider wäre mich das dann noch teurer gekommen als die 9 EUR

Aber da ich in der Lage war solche Unsummen für vergorenen Traubensaft aufzuwenden (noch dazu zum Jahresende wo doch jetzt auch noch Weihnachtsgeschenke fällig werden), bin ich natürlich auch in der Lage die 9 EUR zu berappen :roll:

Ich will dem Winzer ja seinen Aufwand gar nicht in Abrede stellen. Aber bei einem solchen Umsatz hätte ich mich durchaus über diese kleine "Geste" (und mehr sollte es auch nicht sein) der Versandkostenfreiheit gefreut.

"Lieber Kunde, vielen Dank dass Dir meine Produkte so gut gefallen, dass Du fast 1000 DM auf einmal in mich investierst. Als Wertschätzung für Dein (jahrelanges) Vertrauen, pfeif ich auf die Versandkosten, die ich ja faktisch trotzdem habe, und honoriere damit auf diese Weise deine Loyalität, und hoffe Dich auch nächstes Jahr als Kunde in dieser Größenordnung begrüßen zu dürfen"

So könnte man das ja auch interpretieren. ;)

Gruss
Marko
Der schönste Sport ist der Weintransport!
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thvins

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Re: Der Privatkunde bestellt beim Winzer ...

BeitragDi 5. Dez 2017, 09:46

niers_runner hat geschrieben:also mir ist kein Winzer (DE) bekannt, der bei einem Umsatz von 500 € noch Verpackungskosten in Rechnung stellt.
Würde ich mich auch nicht drauf einlassen, da die überwiegende Mehrzahl der Winzer anders verfährt.

Beste Grüße



Und genau da liegt der Hase im Pfeffer, wenn man das Ganze in seiner Betrachtungsweise auf "Umsatz" reduziert.
Von deinen 500 € kommen beim Empfänger, gleich ob Winzer oder Händler eh nur 420,17 € an, den Rest muss er verwalten und dem Staat schenken, auch dafür hat er Kosten (keine Bank macht heute mehr Überweisungen umsonst und schon gar nicht von Geschäftskonten) und Zeitaufwand zum Nulltarif.

Wenn du hinfährst und dir die Weine für 500 € abholst, dann hat er diese 420,17 €, um davon seine Kosten zu decken und etwas Gewinn zum Leben zu haben - auch davon nehmen ihm viele Stellen wieder gern noch was weg...

Wenn du dir dieselben Weine schicken lässt, hat er zeitlichen Mehraufwand, den niemand honoriert. Und er hat zusätzliche Kosten, wie ich schon erwähnte, macht kein Transportdienstleister seine Arbeit umsonst und auch das Verpackungsmaterial liegt nicht gratis herum.

Wenn du hinfährst und bar zahlst, dann gibt dir manch ein Winzer, wenn du Stammgast bist, mal noch ein Fläschchen obenauf, wenn du genügend Menge weggeräumt hast. Ich würde nie von irgendeinem Winzer oder Händler verlangen, er müsse mir noch was gratis dazugeben. Wenn er es tut, sehe ich das als unerwartetes Geschenk. Ich bedanke mich artig und freue mich.

Ich würde auch nie wieder was kaufen, nur weil er Gratis was dazugegeben hat, mich muss der Wein überzeugt haben. Und ich bin bereit, diese Arbeit mit dem Preis zu honorieren, den er dafür verlangt.

Dagegen an selber Stelle zu FORDERN, er müsse mir was schenken (seine Zusatzkosten und seine zusätzliche Zeit), weil er mir was schicken darf und dafür sich weder bedanken noch freuen, sondern es als völlig natürlich zu nehmen, das ist eine der Perversionen unserer Zeit. Meinetwegen auch der Marktwirtschaft. Ich persönlich finde es unverschämt (die obige Aussage von dir, "es ginge gar nicht").

Oder gehörst du zu den Menschen, die für Mindestlohn oder weniger arbeiten und dann dem Chef danken, wenn sie ab nächsten Monat für gleiches Geld auf eigene Kosten ihre Arbeit 100 km weiter entfernt machen sollen? Zu denen, die nach ihrer schlecht bezahlten Arbeit noch ehrenamtlich umsonst weiter arbeiten, wie es in vielen Sozialberufen verlangt wird? Oder zu denen, die sich zu ihrer Arbeit noch irgendwo ehrenamtlich umsonst einbringen und die jeden Monat die Hälfte ihres Arbeitslohnes irgendwohin spenden? Dann würde ich dir auch ein Paket gratis packen...

Ich warte im Übrigen grade wieder auf Versandkartonagen. Nicht nur, dass ich diese der Papierfabrik bezahlen muss, ich muss auch noch zusätzlich den Versand der Pappen zahlen. Ich hab mich aber noch nie darüber aufgeregt. Die würden mir wahrscheinlich auch einen Vogel zeigen, würde ich es versuchen... :mrgreen:
Beste Grüße

Torsten

http://www.torsten-hammer-priorat-guide.com
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