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Verschlussphasen

Was Sie schon immer über Wein wissen wollten, aber nie zu fragen wagten
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puschel

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Re: Verschlussphasen

BeitragMi 21. Jun 2017, 16:40

weingeist hat geschrieben:Genau das sind diese "Totschlagargumente" die es einigen verleiden dürften (siehe den Thread "Lebt das Forum noch") hier ernsthaft mitzudiskutieren. Im Prinzip wiedersprichst Du Dir alleine in diesen drei Sätzen selbst.
Der letzte Satz ist dann überhaupt eine absolut und vollkommen neue Erkenntnis... ;)

Hallo Weingeist,
welche Totschlagargumente, sorry ;)
Ich glaube nicht , das Thilo sich hier totgeschlagen fühlt und ich weiß auch
nicht wo ich mich in 3 Sätzen widerspreche.
Wenn , der letzte Satz fuer Dich Dein Zitat eine " absolut und vollkommen neue Erkenntnis" ist, ok 8-)
Weingeist, niemand muss meine Meinung, meine Empfehlungen annehmen,
i c h freu mich über die Meinungen und Empfehlungen anderer Forumsmitglieder
und über sinnvolle Beiträge.
Gruß Adi
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weingeist

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Re: Verschlussphasen

BeitragMi 21. Jun 2017, 17:22

...und trotz allem hast Du jetzt noch nicht beantwortet, ab wann denn ein Wein für Dich alt ist (bezogen auf die "Barbarei" und den Punkt, dem Wein nicht mehr Luft zu geben, da er dann auf einmal tot sein kann).

Diese Erkenntnis, dass ein sehr alter Wein, bei zu viel oder zu brutalem Luftkontakt "hinüber" sein kann, ist wohl nicht unbedingt neu (daher auch mein ;) am Ende des Satzes).
Liebe Grüße
weingeist
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EThC

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Re: Verschlussphasen

BeitragMi 21. Jun 2017, 19:35

Ich denke, daß die Angabe einer Zahl von Jahren nicht pauschal geeignet ist, um zu definieren, ab wann ein Wein "alt" ist. Manche sind nach 2 Jahren schon alt, manche erst nach 20 Jahren.
Daß ein "alter" Wein -vor allem, wenn er rot ist- häufig recht schnell getrunken werden sollte, weil man bei der Oxidation quasi zusehen kann, habe ich auch schon öfters erlebt, sowohl bei einfacheren als auch bei edleren Tropfen. Und mit dem Karaffieren bin ich eher zurückhaltend, ich beobachte lieber, wie sich der Wein im Glas mit der Zeit entwickelt. Nur wenn ein Saft anfangs quasi untrinkbar ist, kommt er zum Lüften in die Karaffe...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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weingeist

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Re: Verschlussphasen

BeitragMi 21. Jun 2017, 20:01

EThC hat geschrieben:Ich denke, daß die Angabe einer Zahl von Jahren nicht pauschal geeignet ist, um zu definieren, ab wann ein Wein "alt" ist. Manche sind nach 2 Jahren schon alt, manche erst nach 20 Jahren.
Womit Du meine volle Zustimmung hast. Genau dort wollte ich nämlich hin.
EThC hat geschrieben:Daß ein "alter" Wein -vor allem, wenn er rot ist- häufig recht schnell getrunken werden sollte, weil man bei der Oxidation quasi zusehen kann, habe ich auch schon öfters erlebt, sowohl bei einfacheren als auch bei edleren Tropfen. Und mit dem Karaffieren bin ich eher zurückhaltend, ich beobachte lieber, wie sich der Wein im Glas mit der Zeit entwickelt. Nur wenn ein Saft anfangs quasi untrinkbar ist, kommt er zum Lüften in die Karaffe...
Nicht nur Du... ;) Auch ich bin der Ansicht, dass es oftmals genügt, einen Wein im Glas durch schwenken oder einfach etwas stehen lassen, jene Luft zu geben, die er vielleicht braucht.
Liebe Grüße
weingeist
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puschel

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Re: Verschlussphasen

BeitragMi 21. Jun 2017, 21:31

Hallo Weingeist,
einem älteren Wein 10, 15 , 20 Jahre alt , nicht die Möglichkeit zu geben , sich zu entfalten
grenzt fuer mich an Barbarei :D
Du fragst mich, ab wann es sich bei mir um einen Altwein handelt :?:
Wie EC schon schrieb, kann man das auch bei hochwertigen Prädikatsweinen nicht in Jahren pauschalisieren.
Wie sich ein Wein über Jahre in der Flasche entwickelt :?: Am besten Ab und An probieren.
Hatte vor kurzem gut 24 Std. nach dem Öffnen eine 1994er Moselauslese im Glas. Jetzt Trinkreif , ein Riesling voller kuehler Eleganz :D und noch sehr w e i t vom Altwein entfernt .
EC hat's als Kriterium - Merkmal beschrieben, das Aussehen, die Farbe :!:
Dem schließe ich mich an.
Zudem kann man noch Rückschlüsse auf Grund des Füllstand der Flasche ziehen....
So jetzt Weingeist , wann ist fuer Dich ein Wein , ein Altwein :?:
Gruß Adi
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weingeist

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Re: Verschlussphasen

BeitragDo 22. Jun 2017, 16:54

puschel hat geschrieben:So jetzt Weingeist , wann ist fuer Dich ein Wein , ein Altwein :?: Gruß Adi
Hi Adi, aufgelegter Elfmeter, gute Frage... ;) Ich habe mich aber noch auf keine Jahre, so wie Du in dem einen Post, festgelegt, daher hat mir die Aussage von EThC einfach besser gefallen. Für mich ist ein Wein jedenfalls ein "Altwein", wenn die Primärfruchtaromen verschwunden sind, und der Wein in die Phase der gereiften Aromennoten (Sekundäraromen) geht. Ist allerdings auch sehr abstrakt.

Ich denke, man sollte dann auch miteinbeziehen, um welchen Weintyp es sich handelt.

Ein jung zu trinkender Welschriesling wird nie und nimmer ein "Altwein" werden (ich denke, da sind wir uns einig), der wird nämlich bald einmal überhaupt "hinüber" sein.

Ein qualitativ hochwertiger Wein (z. B. Smaragd) kann den von mir genannten Übergang schon nach 2-3 Jahren haben, oftmals auch später, jedenfalls hat er aber das Potential, auch gereift (ich sage jetzt bewusst dazu, wenn die Frucht weg ist) top zu schmecken. Letztens wieder einmal einen 1997er Smaragd von Schmelz aufgemacht und ein tolles Trinkerlebnis gehabt. Meinen letzten :( 1997er Weißburgunder (Qualitätswein !) aus dem Kamptal von Aichinger hatte ich Anfang des heurigen Jahres, und der hat mich bei jeder meiner 12 Flaschen (von jung bis alt) fasziniert.

Deine angesprochene Moselauslese, süß oder trocken ausgebaut?, oder andere Süßweine ab Auslese aufwärts, werden dieses Erlebnis auch bieten. Deutsche kennne ich zu wenige, österreichische Auslesen, BA's, TBA's, Eisweine haben ja oft schon in der Jugend eher weniger Frucht und dafür viel mehr andere Aromen, die dem Wein zu dem machen, was er ist und was uns schmeckt.

Was ich trotzdem nicht unterschreibe, ist, dass man wirklich jeden Wein die Möglichkeit geben muss, sich durch Luftzufuhr zu entfalten. Mir sind schon einige (vom Jahrgang) alte Rotweine (25+) untergekommen, die nach dem Öffnen eine tolle Nase hatten, sich aber eine, zwei Stunden später vollkommen "ausgezehrt" präsentiert haben.
Liebe Grüße
weingeist
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puschel

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Re: Verschlussphasen

BeitragDo 22. Jun 2017, 18:32

weingeist hat geschrieben: ....letztens wieder einmal einen 1997er Smaragd von Schmelz aufgemacht und ein tolles Trinkerlebnis gehabt. Meinen letzten :( 1997er Weißburgunder (Qualitätswein !) aus dem Kamptal von Aichinger hatte ich Anfang des heurigen Jahres, und der hat mich bei jeder meiner 12 Flaschen (von jung bis alt) fasziniert.

Deine angesprochene Moselauslese, süß oder trocken ausgebaut?

Was ich trotzdem nicht unterschreibe, ist, dass man wirklich jeden Wein die Möglichkeit geben muss, sich durch Luftzufuhr zu entfalten. Mir sind schon einige (vom Jahrgang) alte Rotweine (25+) untergekommen, die nach dem Öffnen eine tolle Nase hatten, sich aber eine, zwei Stunden später vollkommen "ausgezehrt" präsentiert haben.

Hallo Herbert,
deine 25+ Rotweine waren dann wohl "Altweine" ;)
.. zu deinen angesprochenen 1997: Ich kann Weine auch nicht einfach 10 Jahre weglegen, wie du in Bezug auf deinen Weißburgunder schreibst, von jung an faszinierend, da ist es doch einfach schön die Entwicklung des Weins mit zu erleben. Habe bei jungen Weinen oft wunderbare Erlebnisse, lass dann meine Prädikatsweine 3-5 Jahre liegen - Verschlussphase ... und will danach sehen wie die Weine weiterentwickeln. Dazu brauch man von seinen Lieblingen natürlich auch ein paar Fl. 8-)
Die von mir angesprochene Auslese ist eine Auslese restsüß ausgebaut, aus einer meiner Lieblingslagen
http://www.verkostungsnotizen.net/vkn_d ... p?ID=59851
Hab noch 8 Fl. :D
Gruß Adi
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weingeist

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Re: Verschlussphasen

BeitragFr 23. Jun 2017, 09:29

puschel hat geschrieben:Hab noch 8 Fl. :D Gruß Adi

Da bist Du jedenfalls besser d'rann, als ich bei meinem Weißburgunder von Aichinger... :lol: Wobei, im Keller schlummern noch geung Schätze aus früheren Jahren (ja. ja diese verdammte Sammelleidenschaft), die es gilt, zu trinken.

Bei neuen Käufen stellt sich hier (bei unserem identen Jahrgang) ja nicht nur Dir, sondern auch mir schön langsam die Frage, welche Weine wirklich kaufen, ihre Entwicklung beobachten, liegen lassen, um sie sowohl jung als auch (noch) alt (jemand hat hier einmal geschrieben, aus dem "Schnabelhäferl") genießen zu können... ;)
Liebe Grüße
weingeist
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