Einfluss des Wetters auf den Weingenuss

Ich glaube zu wissen zu meinen, dass der Einfluss des Mondes auf den Wein durchaus "messbar" sein sollte, wenngleich ich daraus nicht ableiten würde, dass der Effekt sehr stark ist.
So wie der Mond die Gezeiten beeinflusst, behaupten einige erfahrene Winzer (und das sind beileibe nicht nur Biodynamiker), dass die Schwebstoffe im Wein, wenn er noch im Fass liegt, auch vom Mond beeinflusst werden. So gibt es einige Winzer, die niemals (ich glaube es war) bei abnehmendem Mond abfüllen und lieber ein paar Tage warten... das mag bei fein gefilterten und geschönten Weinen vielleicht egal sein, aber erklärbar wäre das schon (wobei Wissenschaft ja nicht abgelehnt werden muss, nur weil man etwas noch nicht erklären kann).

Nun ja, dass der Mond Einfluss auf die Schwebstoffe im Wein hat wie auf die Gezeiten, erschließt sich mir nicht so ganz.
Denn auch wenn der Mond nicht scheint, oder aufgrund der Mondphase nicht 'voll' oder 'neu' am himmel steht, so haben denn die Gezeiten doch etwas mit der Gravitationskraft des Mondes zu tun, wenn ich nicht gänzlich irre - die wirkt unabhängig von der Mondphase täglich.
Aber egal, einen echter Mondzeitler wird dies kaum tangieren.
Äh, gestern trank ich keinen Wein, ja war denn Wurzeltag?

[Gerald]

Äh, gestern trank ich keinen Wein, ja war denn Wurzeltag?

Nein, ganz im Gegenteil - siehe Beitrag von gestern

*) 23.02.2015 ist ein Fruchttag laut http://www.biodynamie-services.fr/en/_r ... eutsch.pdf

Grüße,
Gerald

[Gerald]

Die Sache mit der Gravitation des Mondes und andere Faktoren sind recht gut in diesem Beitrag erklärt:

http://scienceblogs.de/astrodicticum-si ... -den-mond/

Grüße,
Gerald

Danke Gerhard, dieser Link http://www.biodynamie-services.fr/en/_ressources/document/fichiers/47/agenda-2015-deutsch.pdf, dass ist ja ein wahrlich Kompendium - Astrologie, ick hör dir trapsen!

[thvins]

Äh, gestern trank ich keinen Wein, ja war denn Wurzeltag?

Nein, ganz im Gegenteil - siehe Beitrag von gestern

*) 23.02.2015 ist ein Fruchttag laut http://www.biodynamie-services.fr/en/_r ... eutsch.pdf

Grüße,
Gerald

... und ja, gestern waren die Weine gut, wie auch schon an den Tagen zuvor... - komischerweise waren dieselben Weine anfangs der letzten Woche in der Nase allesamt deutlich verschlossener, was selbst mit Luft sich nicht immer besserte. Dagegen waren in den letzten Tagen regelrechte Nasentage...

Ich habe aber noch keinen 2015er Mondkalender zum Nachschauen.

Letztes Jahr hatte ich einen und hab öfters hinterher nachgeschaut, wenn mir Weine nicht oder besonders gut schmeckten. Oft - aber nicht immer - stimmte mein Eindruck mit der Trink- / Bessernichttrink- Empfehlung überein. Worauf aber auch Kössler nicht eingegangen ist, waren die Tage oder Zeiträume, wo gar nichts ist...
Das waren aber mitunter wirklich gehäuft auch die Momente, wo ich mit Wein überhaupt nichts anfangen konnte, so dass ich mir tatsächlich schon die Frage stellte, ob es nicht besser sei, zu jenen Zeitpunkten komplett zu pausieren... Da gab es wirklich Tage, wo ich der Meinung war, heute schmeckt mir gar nichts und ich möchte besser heute kein Urteil zu irgendeinem Wein abgeben, um dem Wein nicht Unrecht zu tun... - und wenn ich dann hinterher im Kalender nachgeschaut habe, war es Wurzeltag oder eine Periode, wo gar keine der 4 Phasen war.
Ich hatte aber auch bewußt nie vorher in den Kalender geschaut, um mich eben nicht vorher suggestiv zu beeinflussen...

Ich bin inzwischen so weit, dem zwar nicht bedingungslos zu glauben, aber ich streite es auch nicht mehr ab und tue es als Unfug ab, wie es ja hier von einigen gern getan wird.

Fakt ist nun mal, dass sich dieselben Weine höchst unterschiedlich präsentieren können bzw. wir sie höchst unterschiedlich wahrnehmen bzw. erleben können. Das wird niemand, der tiefer hineinschmeckt abstreiten wollen. Woran das letztlich liegt, kann kein Wissenschaftler exakt beweisen, es bleibt da nur der Glaube. Der Mond kann da ein Glaubensansatz sein, vielleicht aber auch nicht... Ich lasse aber den Menschen gern ihren Glauben. Darüber Kriege anzuzetteln bringt nicht weiter.

[Gerald]

Hallo Torsten,

wenn da etwas dran wäre - also generell für alle Menschen (so wie bei Kössler erklärt), dann wäre das bestimmt nicht reine Privatsache, sondern ein wirtschaftlich extrem bedeutender Faktor.

Wenn ein Weingut seine Kollektion an einem "Fruchttag" vorstellt, müsste es demzufolge von allen Verkostern deutlich höhere Bewertungen bekommen und damit auch mehr verkaufen. Und nachdem das ja nicht nur Wein, sondern auch andere Lebensmittel betrifft, hätte die Sache massive Auswirkungen auf das wirtschaftliche Wohlergehen der gesamten Branche.

So gesehen bin ich absolut überzeugt, dass so etwas - wenn es zutreffen würde - längst keine "Geheimlehre" mehr wäre, sondern eine allgemein akzeptierte Tatsache, ganz egal ob man sie wissenschaftlich erklären kann oder nicht. Dass dem aber so nicht ist, lässt für mich nur den Schluss zu, dass hier einfach nichts dran ist ...

Grüße,
Gerald

Die Sache mit der Gravitation des Mondes und andere Faktoren sind recht gut in diesem Beitrag erklärt:

http://scienceblogs.de/astrodicticum-si ... -den-mond/

Grüße,
Gerald

Na, dass mit den Gezeiten und der Gravitation war mir schon klar , aber hach,
hier wird ja tatsächlich auf mein Lieblingsbuch in der Sache, H. Groschwitz - “Mondzeiten: Zu Genese und Praxis moderner Mondkalender”, verwiesen, auch eine empfehlenswerte Lektüre in der Sache.

Sehr schön auch dieses Zitat des Artikels, seitens des Autoren entnommen von der Homepage von Paungger und Poppe (Autoren "Vom richtigen Zeitpunkt") über das dortig vermittelte "Wissen" :

“Es ist ein altes Erfahrungswissen, das sich nur durch sich selbst begründet.”

Gerhard, vielen dank auch für diesen absolut lesenswerten Artikel! - Sehr angenehme Lektüre auch die anhängenden Kommentare.

Um die Verwirrung dann noch komplett zu machen:

Die Biodynamische Landwirtschaft richtet sich ja nach dem Aussaatkalender nach Maria Thun. Dieser Kalender richtet sich nach dem Mondlauf in den tatsächlichen Tierkreiszeichen am Himmel. Diese weichen ja bekanntlich von den in der traditionellen Astrologie verwendenten Tierkreiszeichen um bis zu 30° ab. Zudem sind sie noch unterschiedlich in ihrer Ausdehnung. Der Mondkalender nach Paungger & Poppe richtet sich dagegen am traditonellen Tierkreis der westlichen Astrologie aus. Der Mond kann demnach an einem Tag bei den jeweiligen Kalendern in unterschiedlichen Tierkreiszeichen stehen.

Siehe auch unter dem Punkt "Verschiedene Methoden" hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Mondkalender_(Astrologie)

Da bin ich auch etwas ratlos.

Aber vielleicht sollte man auch aus wissenschaftlicher Sicht etwas kleinlauter sein. Hätte man vor 200 Jahren irgendwas von Atomkraft oder Internet gefaselt, wäre man wahrscheinlich weggesperrt worden. Das Universum steckt noch voller Geheimnisse.

Gruß
Detlef

[Gerald]

Aber vielleicht sollte man auch aus wissenschaftlicher Sicht etwas kleinlauter sein. Hätte man vor 200 Jahren irgendwas von Atomkraft oder Internet gefaselt, wäre man wahrscheinlich weggesperrt worden. Das Universum steckt noch voller Geheimnisse.

Schon klar, es behauptet ja auch niemand, dass es keinen Einfluss geben kann. Nur so wie er in den verlinkten Dokumenten dargestellt ist, kann er wohl kaum sein, denn das sollte sich ja leicht empirisch belegen lassen. Und genau das ist meines Wissens eben nicht der Fall.

Dass ein und derselbe Wein nicht immer gleich schmeckt, weiß jeder von uns aus eigener Erfahrung. Nur scheint es dafür keine nachvollziehbaren (und vorhersehbaren) Regeln dafür zu geben, zumindest nicht so einfache wie hier behauptet.

Grüße,
Gerald

Da bin ich auch etwas ratlos.

Da stellt sich mal wieder die Frage, warum funktioniert Biodynamie, bzw. warum produzieren bspw. bio / biodynamisch wirtschaftende Winzer durchaus auch hochklassige Weine, oder so ähnlich.

Vielleicht hat das ja ursächlich nichts mit dem Mond zu tun, sondern mit einem bewussten Umgang mit der Umwelt, den eigenen Ressourcen, dem über sein eigens Terroir aus Erfahrung erworbenen Wissen - und dem Mond ist's letztlich sch****egal.
Zu letztlich ähnlichen Schlüssen kommen auch vergleichende Untersuchungen über die Qualität von 'Mondphasenholz' im Vergleich zu herkömmlichem Nutzholz. Entscheidend schien letztlich der erhöhte Arbeitsaufwand in Herstellung und Kontrolle des Produkts aufgrund eines bewussten Umgangs mit den Ressourcen.