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Bewertung von Wein und Qualität

Was Sie schon immer über Wein wissen wollten, aber nie zu fragen wagten
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bali2006

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Bewertung von Wein und Qualität

BeitragSo 2. Dez 2012, 18:12

Hallo liebe Weintrinker,

ich habe mir in den letzten Tagen mal ein paar Gedanken über die Bewertung und der Qualität von Wein gemacht. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass ab einer gewissen Preisklasse nicht mehr die Qualität und der Geschmack des Weins im Vordergrund steht, sondern lediglich der Name bzw. das Etikett.

Ich sage auch direkt dazu, dass ich leider nicht zum elitären Volk gehöre, welches kistenweise Moutons und Lafit der besten Jahrgänge hortet.

Ich möchte einfach mal folgendes Beispiel bringen:

2008 Chateau Belgrave 18/20 Punkte vom Gabriel
2008 Mouton Rothschild 18/20 Punkte vom Gabriel

Punktemäßig liegen beide auf gleichem Level - zumindest was die Gabriel Bewertung angeht. Preislich trennen die beiden Lichtjahre - ca. 600 EUR zu 30 EUR.

Wenn denn nun beide Weine die gleiche Punktezahl erreicht haben, sind dann beide auch wirklich gleich gut? Trinke ich mit einem 2008er Belgrave (um beim Beispiel zu bleiben) einen schlechteren Wein, obwohl er die gleiche Punktezahl erreicht hat? Erhält der Mouton auf Grund seines Namens und seines exorbitanten Preises ggf. bei anderen Sommeliers bessere Bewertungen oder ist er auch besser?

Ich hoffe Ihr versteht, was ich meine?

Gruß
Richard
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Erdener Prälat

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Re: Bewertung von Wein und Qualität

BeitragSo 2. Dez 2012, 20:05

Das ist vielleicht nicht das beste Beispiel, denn Herr Gabriel ist offenbar der einzige, der beide gleich bewertet (und wie und warum er das tut, weiß ich nicht). Parker gab zB 88 zu 94+P.
http://www.bordoverview.com/?year=2008
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Desmirail

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Re: Bewertung von Wein und Qualität

BeitragSo 2. Dez 2012, 22:21

Ich denke das hier kann Deine Fragen erhellen.

http://www.weingabriel.ch/431101/404001.html <--- auf der Seite ein kleines bisschen runter skrollen. Die Überschrift ist: FRAGE: DER QUALITÄTSUNTERSCHIED ZWISCHEN PREMIERS UND CRU BOURGEOIS.

Auf den Seiten von Renè findet man auch noch den ein oder anderen netten Hinweis auf Qualität, Punkte etc ...
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sociando

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Re: Bewertung von Wein und Qualität

BeitragMo 3. Dez 2012, 01:47

ich glaube in seinem bdx buch hat parker das mal erklärt. dort meinte er, dass 90 punkte bei einem mouton schon etwas anderes bedeuten (können) als 90 punkte bei einem kleineren weingut. auf dem blatt ist es die gleiche punktzahl - aber die bedeutung ist eine andere. sprich, der mouton mag z.b. geschmacksnoten haben, die es nur bei ihm gibt. das macht ihn besonders aber nicht unbedingt besser in punkten.

best, martin
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sociando

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Re: Bewertung von Wein und Qualität

BeitragMo 3. Dez 2012, 01:54

bali2006 hat geschrieben: zum elitären Volk gehöre, welches kistenweise Moutons und Lafit der besten Jahrgänge hortet.



...das muss aber lafite heissen, so viel ordnung muss sein. :)

viele grüsse aus der cumberland lodge, windsor park, wo das "elitäre volk", die den first growths über die jahrhunderte hinweg sicher nicht abgeneigt war, ganz in der nähe wohnt.
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Moulis

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Re: Bewertung von Wein und Qualität

BeitragMo 3. Dez 2012, 13:08

Ãœber 18 Gabrielpunkte bei kleinen Weinen wurde auch schon viel diskutiert;)
18 Punkte sind bei ihm nicht gleich 18 Punkte.
Er greift bei guten kleinen Weinen oft zur (zu hohen) 18.
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MichaelWagner

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Re: Bewertung von Wein und Qualität

BeitragDi 18. Dez 2012, 10:32

nunja, die Frage ist doch:

wenn Du abends in der Bar sitzt und Dir die Dame (oder der Herr...) gegenüber gut gefällt - was machst Du dann?

a. Du rufst Du Deinen Freund (oder Freundin...) an, der/die aus unerfindlichen Gründen als geschmackssichere Koryphäe bei der Auswahl gilt, schickst Ihm ein Foto (ist ja heutzutage alles machbar...) und fragst ob Sie ne 10 oder eher ne 5 ist

b. Du gehst einfach rüber

Nix für ungut, bin heute gut drauf;)
wenns läuft, dann läufts. Aber bis es läuft, dauerts...
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Desmirail

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Re: Bewertung von Wein und Qualität

BeitragDi 18. Dez 2012, 11:35

MichaelWagner hat geschrieben:nunja, die Frage ist doch:

wenn Du abends in der Bar sitzt und Dir die Dame (oder der Herr...) gegenüber gut gefällt - was machst Du dann?

a. Du rufst Du Deinen Freund (oder Freundin...) an, der/die aus unerfindlichen Gründen als geschmackssichere Koryphäe bei der Auswahl gilt, schickst Ihm ein Foto (ist ja heutzutage alles machbar...) und fragst ob Sie ne 10 oder eher ne 5 ist

b. Du gehst einfach rüber

Nix für ungut, bin heute gut drauf;)



Trifft aber den Kern sehr gut!!! Geschmack, auch die Idee von Qualität im Geschmack, ist individuell!

Für mich ist die Punkte Anzeige auch eine Qualitätseinstufung die etwas aussagt über die "Güte" der Vinifizierung, nicht immer zwingend über den Geschmack (das kommt dann, wenn man den Geschmack des VErkosters kennt (Parker="Colawein").

Sicher, es mag Leute geben die einen BDX mit einem arg adstringierenden, grüne Paprika Geschmack/Aroma gut finden. Nach weinwissenschaftlicher Sicht ist die jedoch kein guter Wein, weil wahrscheinlich viele Trauben noch nicht reif waren. Reifes Obst schmeckt der Mehrheit besser, aber eben nicht jedem (ich selbst mag die Birne "Abate" auch lieber wenn diese nicht vollreif ist.). Die Fragestellung des Threadstarters ist als sehr differenziert zu betrachten und keinesfalls präzise zu beantworten, imho zumindest.
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Desmirail

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Re: Bewertung von Wein und Qualität

BeitragDi 18. Dez 2012, 11:42

Zu all den Wirrungen empfehle ich das ultimative
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Wine-Tasting Workout


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