Haltbarkeit Gelber Muskateller

die Studie stößt jetzt nicht so wahnsinnig viel um, die Erde wird sich nach wie vor in die gleiche Richtung drehen;) Sie machte lediglich nochmal deutlich, dass Drehverschlüsse nicht so toll sind wie manch einer es gerne hätte und das Nomacorc mit der seiner Premium-Variante einen ziemlich respektablen Verschluss am Start hatte, der alle anderen in Punkto Sauerstoffaufnahme geschlagen hat und zudem keine geschmackliche Beeinflussung zeigt. OK jetzt?

[Gerald]

Tut mir leid, ich würde mir von einer Studie - wenn ich sie ernst nehmen soll - schon ein bisschen mehr erwarten. Genaue Versuchsanordnung? Welche Weine? Welche Produkte im Detail? Wie gelagert? Von wem verkostet mit einigermaßen ausführlichen VKN (nicht nur "Produkt 1" war besser als "Produkt 2")?

Pro Schrauber gibt es nämlich genug davon, daher sollte eine Studie, die zum gegenteiligen Ergebnis kommt (was ich ja nicht ausschließen kann) auch seriös präsentiert werden.

Denn gerade die Sache mit der Oxidation widerspricht allem, was man sonst von Schraubern kennt. Manche Korkfreunde sprechen von unschönen Aromen bei der Reifung unter dem Schrauber (ich habe mal "Spargelwasser" gehört), manchmal liest man von böckserähnlichen Noten. Aber vorzeitige Oxidation ist einfach unplausibel, wenn der Schrauber korrekt angebracht wurde.

Ohne Details zur Studie vermute ich einmal, dass man den Schrauber auf normale Weinflaschen (ohne Gewinde) gesteckt hat und sich dann über die Oxidation wundert

Grüße,
Gerald

Lieber Gerald,

die Studie wurde nicht von Winzern (denn die sind ja alle zu blöd) durchgeführt sondern von den Herstellern selbst. Unter Nutzung eines Weinguts an der Mosel. Die Sauerstoffaufnahme ist messbar und wurde vor Ort analysiert.

Darüberhinaus war ein 12-köpfiges Team von Verkostern mit dabei um die sensorische Seite abzudecken. Auch unerfahrene, dumme Winzer, die natürlich in keinster Weise Ahnung haben.

Es waren 2 Weine (Riesling Auslesen aus Jahrgang 02 & 04). 03 wurde damals wegen Untypizität (Säure) nicht mit in den Test genommen.

Auch wenn Du ja ein Fan des Schraubers bist, haben die Schrauber allesamt gerade beim Thema Sauerstoffaufnahme sehr schlecht abgeschnitten. Ich klann nichts anderes berichten.

Was die Veröffentlichung der Ergebnisse angeht, würde ich das einfach gerne den Verantwortlichen bei den Herstellern überlassen. Ich handle nicht mit Verchlüssen und fühle mich nicht für deren Bewerbung verantwortlich. ich wollte einfach nur sagen:

Schaut mal, das ist vielleicht alles garnicht so dolle wie die Schrauberhersteller das gerne hätten. Denn denen ist der Lack aus dem Gesicht gefallen.

Ende. M.

[Gerald]

Gut, dann hoffen wir, dass jemand noch wirkliche Details dazu veröffentlicht. Denn nach diesen Beschreibungen scheint mir das Ganze unglaubwürdig.

Was würdest du eigentlich sagen, wenn hier im Forum (oder sonstwo im Internet) jemand schreibt, dass in einer großen Vergleichsverkostung, durchgeführt von einem Panel aus namhaften, erfahrenen Verkostern, die Weine des Weingut Wagner mit Abstand am schlechtesten abgeschnitten haben und als einzige im Test für quasi ungenießbar befunden wurden. Nähere Details möchte er aber nicht veröffentlichen, vielleicht werden die Verkoster selbst etwas einmal dazu schreiben ...

Ich vermute einmal, du wärst in diesem Fall nicht sehr erfreut und würdest mehr nachvollziehbare Informationen dazu einfordern, oder?

Grüße,
Gerald

Ja genau deswegen wollte ich keine Namen nennen lieber Gerald. War dir aber auch nicht recht.

[Gerald]

Ja genau deswegen wollte ich keine Namen nennen lieber Gerald. War dir aber auch nicht recht.

das muss ein Missverständnis sein. Ich würde schon sehr gerne die Namen hören. Also welche Produkte genau verwendet wurden, wer verkostet hat etc. Dann kann man ggf. auch bei den betreffenden Personen zu ihrer Sicht nachfragen.

Gerade das mit der Oxidation wäre nämlich wirklich etwas fundamental Neues, wenn der Schrauber korrekt angebracht ist. Konkrete Erfahrungswerte für die Sauerstoffdurchlässigkeit stehen z.B. auf der Webseite von V. Schneider:

http://www.schneider-oenologie.de/dnn// ... fault.aspx

Da wäre interessant, was bei diesem Versuch gemessen wurde.

Grüße,
Gerald

Lieber Gerald,

die Studie wurde nicht von Winzern (denn die sind ja alle zu blöd) durchgeführt sondern von den Herstellern selbst. Unter Nutzung eines Weinguts an der Mosel. Die Sauerstoffaufnahme ist messbar und wurde vor Ort analysiert.

Darüberhinaus war ein 12-köpfiges Team von Verkostern mit dabei um die sensorische Seite abzudecken. Auch unerfahrene, dumme Winzer, die natürlich in keinster Weise Ahnung haben.

Es waren 2 Weine (Riesling Auslesen aus Jahrgang 02 & 04). 03 wurde damals wegen Untypizität (Säure) nicht mit in den Test genommen.

Auch wenn Du ja ein Fan des Schraubers bist, haben die Schrauber allesamt gerade beim Thema Sauerstoffaufnahme sehr schlecht abgeschnitten. Ich klann nichts anderes berichten.

Was die Veröffentlichung der Ergebnisse angeht, würde ich das einfach gerne den Verantwortlichen bei den Herstellern überlassen. Ich handle nicht mit Verchlüssen und fühle mich nicht für deren Bewerbung verantwortlich. ich wollte einfach nur sagen:

Schaut mal, das ist vielleicht alles garnicht so dolle wie die Schrauberhersteller das gerne hätten. Denn denen ist der Lack aus dem Gesicht gefallen.

Ende. M.

Von welchem Hersteller ? Der Herrsteller der Plastikkorken, der Naturkorken oder der Schrauber ? Ich bleibe da bei Churchill traue keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast. Und ich will auch weitern im Premium-Bereich meinen Korken haben. Auch wenn es Flaschenvarianzen und Kork geben kann. Gehört für mich dazu, der Kork ist einfach Kulturgut !

@Gerald: bei Schneider kann ich nichts über den Zeitraum/Dauer seiner Studie finden Kann mir durchaus vorstellen, dass der Schrauber die ersten 2-3 Jahre wirklich dichter ist, aber dann eben nachlässt (Ist nur eine Vermutung meinerseits und von Kollegen mit Schraubererfahrung kann ich nicht wissenschaftlich belegen)

@Moselfan: ich sehe das genauso. Ich traue keiner Studie, nur bei dieser war ich eben mit an Bord und so wahnsinnig viel war da nicht zu fälschen. Fasche, Wein rein, vershcliessen:) Die Hersteller waren ja alle mit an Bord, also wars nichts Aufgesetztes. Mit Füllvarianzen habe ich auch kein Problem. Nur mit Korkschmecken aufgrund mangelhafter Korkqualitäten und Lieferanten/Produzenten die dann millionenschwere Studien anfertigen lassen, dass ihr Kork auf keinen Fall schuld ist und irgendetwas anderes passiert sein muss und dass man für den schaden auch auf keinen Fall haftet. Wobei ich eingestehen muss, dass speziell aus der 03er-Problematik, dann nach endlosem Prozess doch in 2012 der Hersteller einlenken musste und Schadenserstaz leisten muss...ich liebe Naturkork, aber so läufts nicht;)

[Gerald]

Hallo Michael,

die Daten bei V. Schneider sind ja nur Zusammenfassungen für die Winzerzeitschriften, die eigentlichen Studien (mit genauer Angabe von Material und Methoden etc.) waren - glaube ich - früher einmal verlinkt, ich finde sie aber nicht mehr auf der Website. Allerdings würde mich bei den verwendeten Materialien (PDVC bzw. Metall) wundern, wenn sie innerhalb weniger Jahre undicht werden sollten.

Dass ein guter synthetischer Kork einem guten Schraubverschluss ebenbürtig ist, kann ich mir im übrigen gut vorstellen. Ich sehe aber abgesehen vom "Plopp" keinen Vorteil, die Handhabung für den Konsumenten ist jedenfalls mühsamer.

Persönlich habe ich Weine mit Schrauber seit 2004 im Keller mit bisher guten Erfahrungen. Jedenfalls war noch nie ein oxidierter Wein dabei, während ich mit Naturkork immer wieder mal Ärger habe. Weniger TCA, eher die stark schwankende Sauerstoffdurchlässigkeit sowie schleichender Kork. Ist natürlich keine repräsentative Aussage, sondern nur ein kleines persönliches Sample.

Grüße,
Gerald

ich bin grundsätzlich offen für alternative verschlüsse, habe bisher auch weder mit schraubern (fast ausschließlich jedoch bei jungen weißweinen) noch mit glasstöpseln (j.b. becker seit 2003 mit vielen dutzend flaschen) negative erfahrungen gemacht, aber ich käme nach aktuellem stand der diskussion und forschung niemals auf die idee mir einen hochwertigen, extrem lagerfähigen (bzw. lagerbedürftigen) rotwein mit etwas anderem als naturkork zu kaufen. das kann sich in den nächsten jahrzehnten ggf. ändern, aber aktuell sind mir die zu den alternativen verschlüssen vorliegenden langzeitergebnisse zu wenig aussagekräftig und teilweise auch widersprüchlich.