Was Sie schon immer über Wein wissen wollten, aber nie zu fragen wagten
pstein
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Mi 30. Mai 2012, 18:46
Wir haben hier noch ein paar Flaschen alten franz.Beaujolais Rotwein aus den Jahren 1988 und 1962 gefunden.
Wie kann man feststellen, ob der Wein noch geniessbar ist (OHNE natürlich die Flasche zu öffnen)? Gibt es da irgendwelche Faustregeln?
Gibt es da Unterschiede zwischen verschiedenen Weisorten/Anbaugebieten bzw. Rotwein und Weisswein?
Peter
thvins
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Mi 30. Mai 2012, 18:56
Hallo Peter,
erstmal ein herzliches Willkommen hier:
Faustregeln, ohne die Weine zu öffnen gibt es kaum. Am Ende wird man es erst nach dem Ziehen des Korkens feststellen.
Einfache Beaujolais sollten eigentlich hinüber sein, aber ich habe auch schon Crus aus dem Beaujolais von 1959 getrunken, die phantastisch waren. Prinzipiell aber kann man bei Flaschen dieses Alters und aus der Gegend auch nicht mehr von einer auf die nächste schließen, eine kann gut, die andere grauenvoll tot sein. Eine Annäherung können zwar die Füllstände, der Zustand des Korkens und die vermeintliche Farbe bringen, aber eben kein Gewissheit. Verkäuflich wäre so etwas jedenfalls kaum noch, aber vielleicht sind die Weine doch noch überraschenderweise trinkbar.
susa
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Mi 30. Mai 2012, 20:57
Hallo
ein grober Hinweis ist natürlich auch der Erzeuger, die Lage und die Qualitätsstufe, ein dichter sehr komplexer in seiner Jugend sehr tanninstrenger Wein hat größere Chancen lange zu leben als eher leichtere. Hin und wieder findet am im Internet, z.B. in Foren wie dem unseren, Verkostungsberichte über just die gesuchten Weine. Wenn also noch trinkbare Flaschen im Umlauf sind, ist die Chance nicht gleich Null, dass die Weine noch mit Genuss trinkbar sind. Allerdings ist die Belastbarkeit der Verkoster und die Präferenz für Alterstöne sehr unterschiedlich.
Bei Beaujolais sehe ich allerdings auch eher schwarz.
Ansonsten, siehe Torsten
lg susa
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Gerald
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Do 31. Mai 2012, 09:15
Eine - wahrscheinlich praktisch eher schwer umsetzbare - Möglichkeit wäre es, die Farbe des Weins mit einem Spektralfotometer zu untersuchen, damit lässt sich jedenfalls erkennen, ob der Wein schon stärker oxidiert ist. Für Elektronikbastler (das Hobby ist leider etwas aus der Mode gekommen ) wäre das auch mit relativ geringem Aufwand zu realisieren. Sparen könnte man sich den Aufwand, wenn die verwendeten Flaschen nicht dunkelgrün (oder -braun) wären, sondern aus Klarglas. Da müsste man natürlich dann mehr Sorgfalt beim Lagern der Weine üben (dunkel lagern), aber man könnte die Farbveränderung direkt erkennen. Grüße, Gerald
pstein
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Do 31. Mai 2012, 09:49
ok, danke.
Die Farbe des Weins ist (soweit erkennbar) etwas heller und trüber als bei einem normalen Rotwein.
Ist das ein schlechtes Zeichen?
Peter
Gerald
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Do 31. Mai 2012, 10:00
Hell sagt an sich nichts aus, denn das ist individuell bei jedem Wein unterschiedlich (hängt von Rebsorte, Standzeit/Temperatur auf der Maische etc. ab). Trüb ist aber eher kein gutes Zeichen Mit Farbe habe ich aber gemeint, dass mit Oxidation sich die Färbung eines Rotweins von violettrot über ziegelrot verändert, am Ende dürfte eine braune Farbe überbleiben (so wie z.B. süßer Sherry), in diesem Stadium ist der Wein höchstwahrscheinlich ungenießbar. Leider ist diese Farbverschiebung in einer dunkelgrünen (oder -braunen) Flasche mit bloßem Auge eben schwer erkennbar, daher die Sache mit den Spektralphotometer ... Grüße, Gerald
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