Trinktemperatur

Ja - danke ebenfalls für die Warnung.
Ich hatte zwar nicht vor, mir dieses Teil zu kaufen, aber gut zu wissen ....

Viele Grüße - Allegro

Wer's richtig kalt haben will, dem sei der >Ravi Instant Wine Chiller< empfohlen.

www.wineenthusiast.com

Suchbegriff Temp eingeben, unter >Ravi Instant Wine Chiller< das Video anklicken.

Nach eventuellem Kauf die Reihenfolge beachten, erst den Wodka kühlen, dann den Mouton!

Gruß, Grenache

Jens Priewe sagt dazu folgendes:

Weisswein

Sind keine Eis­wür­fel zur Hand, hilft nur das Eis­fach des Kühl­schranks. Darin sollte der Wein um wenige Grad gekühlt wer­den. Bleibt er län­ger als 10 oder 15 Minu­ten im Eis­fach, ist er zwar kalt, hat sich aber völ­lig ver­schlos­sen. Übri­gens: Im Not­fall soll­ten auch (zu warme) Rot­weine in den Eiskü­bel gestellt oder ins Eis­fach gelegt werden.

dass sich der Wein nach mehr als 15 Min verschließt, habe ich ehrlich gesagt noch nie erlebt. Gerade letzte Woche einen 2009er von der Fels im Eisfach für 1h "vergessen", hat dem Wein überhaupt nicht geschadet.
Wie sind Eure Erfahrungen diesbezüglich?

Ebenfalls: keinerlei Probleme, wenn man den Wein anschließend auf Trinktemperatur kommen lässt.

Warum sollte es auch Probleme geben? Temperatur ist eine Zustandsgröße, und niederviskose Flüssigkeiten wie Wein haben keinerlei "Gedächtnis" dafür, auf welchem Wege sie diesen Zustand erreicht haben. Es ist völlig egal, wie langsam oder schnell und mit welchen Methoden man zum Erreichen der Trinktemperatur einen Wein erwärmt oder abkühlt. Auch hier wiederum: viele Mythen, Halb- und Unwahrheiten, was die "korrekte" Behandlung von Wein betrifft.

Bei der Gefriertruhen- / Eisfach-Methode mache ich mir allerdings tatsächlich Sorgen, dass der Inhalt der Flasche bei zu langem Verbleib durchfrieren und dann die Flasche platzen kann. Anders als bei der Mikrowellen-Methode habe ich das auch schon tatsächlich erlebt - seitdem benutze ich einen Küchenwecker zur Erinnerung: 15 Minuten reichen, um einen Weißwein von 22° auf 8 oder 9° zu bringen.

Gruß
Ulli

...und wer die Temperatur dann auch noch genau wissen will, dem seien diese Infratotthermometer empfohlen:

http://www.vintemp.com

Ich muss nun mal diesen Thread wiederbeleben ... gerade heute abend hatte ich Lust auf Blubberwasser .... und das lag natürlich gänzlich ungekühlt in meinem Weinregal (Zimmertemperatur ca. 16 °C). Es ist ein sehr fruchtiger, trockener, rosa Sekt aus Südafrika ... und ich habe ihn trotzdem geöffnet und er ist ganz wunderbar: vollfruchtig erdbeerig mit viel Bizzel.

Die letzte Flasche dieses Sektes hatte ich aus dem Kühlschrank genossen und der schmeckte mir so gar nicht, dass ich dachte, der wäre schon hinüber : bitter und relativ geschmacklos war er.

Da ich in letzter Zeit schon mehrmals diese Erfahrung gemacht habe: kühlschrankkalt führt bei sehr fruchtigen, vollmundigen Weinen zur Geschmacklosigkeit und "Zimmer"-Temperatur dagegen zu vollem Geschmack, frage ich mich: taugen meine Geschmacksnerven nix oder sind die üblichen Temperaturempfehlungen einfach viel zu pauschal abgefasst ?

Viele Grüße - Allegro

Da ich in letzter Zeit schon mehrmals diese Erfahrung gemacht habe: kühlschrankkalt führt bei sehr fruchtigen, vollmundigen Weinen zur Geschmacklosigkeit und "Zimmer"-Temperatur dagegen zu vollem Geschmack, frage ich mich: taugen meine Geschmacksnerven nix oder sind die üblichen Temperaturempfehlungen einfach viel zu pauschal abgefasst ?

Wenn du mich fragst, trifft letzteres zu! Und zwar vor allem im Hinblick auf niedrige Temperaturen, die bei miesen Weinen die Schwächen mehr oder minder verdecken können, aber den besseren Produkten ihre Feinheiten nehmen. Ich bin auch beim Weißwein und beim Sekt bekennender Warmtrinker, wobei "warm" natürlich nicht 22 Grad bedeutet. Die von dir angegebenen 16 Grad sind eine schöne Temperatur (beim Sekt dürfen es auch 14 oder 12 Grad sein, aber nicht viel weniger).

Beste Grüße

Bernd

Ja genau - ich meine natürlich auch Weißwein und Sekt - hatte ich vergessen, zu erwähnen ... da bin ich ja beruhigt, dass es noch mehr so Warmtrinker wie mich gibt, die auch gerne den vollen Geschmack haben ... dafür stelle ich dann den einen oder anderen Rotwein durchaus mal für einen Moment in den Kühlschrank

Viele Grüße - Allegro

Da ich in letzter Zeit schon mehrmals diese Erfahrung gemacht habe: kühlschrankkalt führt bei sehr fruchtigen, vollmundigen Weinen zur Geschmacklosigkeit und "Zimmer"-Temperatur dagegen zu vollem Geschmack, frage ich mich: taugen meine Geschmacksnerven nix oder sind die üblichen Temperaturempfehlungen einfach viel zu pauschal abgefasst ?

Hallo Allegro,

Deine Beobachtungen teile ich. Und wie Bernd bin auch ich ein "Warmtrinker". Weißweine trinke ich meist um 15°C (aber auch wärmer), Schaumweine (derzeit nur Clairette de Die) um 14°C - 15°C, Rotweine meist um 20°C, manchmal sogar darüber. In den Kühlschrank kommt bei mir kein Wein. Die Aromaentfaltung ist tatsächlich wesentlich besser. Voraussetzung ist eine ausgezeichnete Weinqualität. Und gerade "moderne" Rotweine (überreife Aromen, hoher Alkohol, stark extrahiert (wenig feine Fruchtigkeit durch zu lange/warme Mazeration), kräftig oxidiert und zugeholzt) zeigen dabei oft ihre ganze Häßlichkeit.
Aber neben der besseren Aromaentfaltung kommt noch ein weiterer Vorteil hinzu: Der trigeminale Kältereiz im Mund ist bei wärmeren Temperaturen wesentlich geringer. Diesen finde ich ausgesprochen irritierend bzw. störend und dem Genuß entgegengesetzt. Ich habe aber auch schon von Menschen gehört, die diesen störenden/irritierenden Reiz als "Frische" schätzen. Persönlich mag ich z.B. auch Obst nicht aus dem Kühlschrank, sondern bei Zimmertemperatur.
Ich möchte aber keine pauschalen Empfehlungen geben, am befriedigendsten ist es, für jeden Wein die richtige Temperatur herauszufinden. Einen alkoholstarken Grenache von der Rhône trinke ich beispielsweise auch eher bei 18°C, weil der Alkohol bei höheren Temperaturen immer störender hervortritt.

Liebe Grüße und Gottes Segen

Andreas

.... Und gerade "moderne" Rotweine (überreife Aromen, hoher Alkohol, stark extrahiert (wenig feine Fruchtigkeit durch zu lange/warme Mazeration), kräftig oxidiert und zugeholzt) zeigen dabei oft ihre ganze Häßlichkeit.

... genau deswegen kann man solche weine eigentlich nur gekühlt einigermassen trinken

Ich bin auch beim Weißwein und beim Sekt bekennender Warmtrinker, wobei "warm" natürlich nicht 22 Grad bedeutet. Die von dir angegebenen 16 Grad sind eine schöne Temperatur (beim Sekt dürfen es auch 14 oder 12 Grad sein, aber nicht viel weniger).

Volle Zustimmung meinerseits, da oute ich mich auch als bekennender Weißweinwarmtrinker!

Umgekehrt geht aber auch: Ich habe im Sommer auf der Terrasse auch schon einen hochprozentigen Ch9dP gut gekühlt (ca. 17-18 °C) mit Genuß getrunken. Ok, das ist jetzt nicht die Regel bei mir, aber es geht, und ich habe diese Erfahrung auch schon mit anderen vergleichbaren Rotweinen gemacht.

De gustibus ...

Gruß
Don