So Leute
hier nun die versprochene "Verkostungsnotiz" zum
1964er Oppenheimer Reisekahr Terrasse Auslese, Weingut A. Gillot & Söhne
Sie lässt sich dummerweise in einem Satz zusammenfassen: Kork
Auf dieser Bestellung lag wohl von Anfang an ein Fluch...
Ein paar Anmerkungen lassen sich aber doch noch extrahieren:
Der Wein hatte eine wunderschöne kräftige Bernsteinfarbe.
Geruch leider so sehr TCA-überfrachtet, dass ich hier gar nichts dazu bemerken möchte.
Geschmack: was trotz allem gut herauszuschmecken war, war dass der Wein noch viel Kraft hatte und bei Weitem noch nicht an seiner Lagergrenze angekommen war. Sensorisch sehr hoher Zuckergehalt, könnte evtl. auch ne abgestufte BA gewesen sein, kam mir jedenfalls süßer vor als andere Auslesen zuvor. Durch eine angemessene Säure aber trotzdem für mich gut in Balance. Ich glaub, dat Ding hätte mir durchaus gemundet...
Zu erkennen waren trotz allem noch sehr schöne Noten nach Dörrobst, v. a. getrocknete Marillen möchte ich hier nennen. Eine Mitverkosterin meinte ganz entschieden, grüne Äpfel im Abgang zu erschmecken. Die hatte ich nicht, aber ich bin der Dame sensorisch so was von unterlegen, dass ich ihre Beobachtung trotzdem hier mit aufnehmen möchte.
Tja, und mir bleibt jetzt noch die Befürchtung, dass mein zweites Schätzchen von diesem Weingut (hatte noch ne 1953er Auslese mitbestellt von einer anderen Lage) ebenfalls korkt. Die Weine waren nämlich alle umverkorkt worden bevor mein Händler sie bekommen hat und ich befürchte nun, dass diese Prozedur mit einer verseuchten Korkcharge durchgeführt wurde...
Viele Grüße
Rainer