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Nach welchem Prinzip im Weinregal sortieren?

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blueroom

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Nach welchem Prinzip im Weinregal sortieren?

BeitragMo 20. Mär 2017, 16:05

Hallo zusammen
Ich habe vor ca. 2 Monaten angefangen, mich etwas intensiver mit Wein zu beschäftigen. In den Jahren zuvor war ich nie abgeneigt, ein gutes Glas Wein zu trinken, insbesondere in Verbindung mit gutem Essen.
Nun habe ich also damit begonnen, gezielt Wein zu kaufen (ca. 200 Flaschen). Davor habe ich sehr sehr viel gelesen und recherchiert und auch einige probiert. Viele Weine sind allerdings ganz neu für mich.
Zum einen möchte ich gern meinen eigenen Geschmack weiter ausbauen und mich auch mal von Weinen überraschen lassen.

Am Wochenende bin ich noch "Erbe" eines kleinen Weinkellers mit ca. 90 Flaschen geworden, von denen einige vermutlich nicht mehr geniessbar sind oder aber schleunigst konsumiert werden sollten. ;-)

Ich habe nun also ca. 300 Flaschen Wein in meinem Keller. Diese habe ich angefangen, in einer Excel Tabelle zu katalogisieren nach diversen Kriterien (Name, Produzent, Region, Land, Preis, Jahrgang, lagerfähig bis, Degustionsnotizen, Preis). Es sind ca. 80 % Rotweine, die meisten aus Italien, dann folgen Frankreich und Spanien. 10% sind Weissweine und 10% Sauternes. Preislich reicht die Spanne von 10 Euro bis 150 Euro pro Flasche. Von den wenigsten Weinen habe ich mehr als eine Flasche, schätzungsweise 4 oder 5 Kisten a 6 Flaschen des gleichen Weins sind aber schon dabei.

Das Problem:
Die Flaschen sind noch nicht in das Wein-Regal einsortiert.

Das Weinregal:
Das Weinregal ist 1.80m hoch und breit. Es gibt insgesamt 6 Ebenen. Pro Fach kann ich 6 normale (nicht breitbauchige) Flaschen versorgen. Das Weinregal ist modular, d.h. ich kann links oder rechts davon "anbauen".

Die Frage:
Nun stellt sich für mich die grosse Frage: Wie sollte ich diese Weine am besten ins Wein-Regal einsortieren? Welches Prinzip ist empfehlenswert und warum?

In meiner jungfräulichen Naivität und als absoluter Wein-Neuling würde ich die Weine, die noch einige Jahre lagern müssen, zusammen tun, damit sie nicht bewegt werden müssen. Die, die am längsten lagern sollen, ganz nach unten in die 1. Ebene des Regals - so dass die Weine, die sofort getrunken werden können, ganz nach oben kommen. In jede der 6 Reihen lasse ich ein Fach frei, falls mal weitere Weine dazu kommen.
Dann wiederum würde in nach Art (Rot, Weiss, Sauternes) und Land/Region sortieren. Also ein Fach (oder auch mehrere) mit Rotweinen für Wild, eins für Geflügel, eins mit Pasta. Ist das sinnvoll?


Vielen Dank schon mal im voraus für Eure Antworten und sonnige Grüsse
Nico
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NoTrollingerPlease

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Re: Nach welchem Prinzip im Weinregal sortieren?

BeitragMo 20. Mär 2017, 17:40

Hi Nico,

Ganz einfach: Chaosprinzip und eine gute Datenbank wie Cellartracker.
Damit hast Du keine Probleme beim lagern, kannst einfach Flaschen in freie Plätze legen und findest trotzdem jeden Wein. Und CT verwaltet auch die Trinkfenster für dich :D D.h. Du weisst immer, wann was zu trinken ist...

Just my 2cents,

Dirk
Zuletzt geändert von NoTrollingerPlease am Di 21. Mär 2017, 09:25, insgesamt 1-mal geändert.
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weingeist

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Re: Nach welchem Prinzip im Weinregal sortieren?

BeitragMo 20. Mär 2017, 19:11

So ganz nehme ich Dir Dein Posting nicht ab. Ich kenne niemanden, der sich mit Wein zu beschäftigen begann und sofort einmal auf’s „Geratewohl“ 200 Flaschen (in dem von Dir angegebenen Preisbereich) gekauft hat, 90 so nebenbei dazu bekommt hat und danach beginnt, eine Lagersystematik aufzubauen. Aber was soll’s, bekanntlich gibt’s nicht’s, was es nicht gibt… ;)

Zu allererst würde ich die Flaschen nummerieren. Das mache ich auch bei Einzelflaschen. Habe ich vom gleichen Wein mehrere Flaschen, erhalten diese natürlich die gleiche Nummer. Dann solltest Du Dir bei Deinem Regalsystem eine Systematik überlegen, die auch ausbaubar ist (Du schreibst ja, dass das Regalsystem erweiterbar ist). Du könntest die 6 Ebenen mit A, B, C, D, E und F benennen, da Du dann in der Breite mit Ziffern nicht eingeschränkt wärst. Wie Du die Unterteilung mit den Ziffern angehst ist Deine Sache (180 cm breit könnte man allenfalls alle 60 cm teilen. Sodass man links mit 1 beginnen würde und sich nach rechts ausbreitet). Willst Du links anbauen, würde man dann dort halt mit -1 beginnen.

Die angedachte Sortierung nach Weintypen, Essensbegleitern und Trinkreifen ist zwar gut gemeint, wird zu Beginn auch funktionieren, nur irgendwann gibst Du sie auf. Und genau dann brauchst Du eine vernünftige Lagersystematik.

CT von Dirk vorgeschlagen kenne ich nicht, man hört aber gute Sachen darüber. Ich selbst habe mir vor vielen Jahren eine eigene Datenbank in Access geschnitzt, die heute noch ihre Dienste leistet. Wobei die eigentlich nur den Lagerbestand widerspiegelt. Die Lagersystematik habe ich über eine Excel-Tabelle (da sind wir also sehr nah beieinander) gelöst. Diese Tabelle spiegelt praktisch mein Weinlager wider. Weinnummer (Flaschenanzahl dazu in Klammer angeführt) und das richtige Fach, bei mir sind es halt Boxen (in die so ca. 12- 14 Flaschen gehen) aus Weinlagersteinen, werden darin notiert und – wichtig – bei Entnahmen halt immer aktualisiert.
Liebe Grüße
weingeist
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maha

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Re: Nach welchem Prinzip im Weinregal sortieren?

BeitragMo 20. Mär 2017, 19:28

Ich habe auch ein mehr oder weniger chaotisches Lager System und nutze zur Verwaltung die Forums interne Verwaltungssoftware der VKN-Datenbank. Hier kann man auch Lagerplätze vergeben. Da ich unterschiedliche Regale nutze (Ikea Omar, WKS, Styropor System Cavo Terra vom Obi, Holzregale,...) muss ich als Lagerort nur das entsprechende Regal angeben. Innerhalb des Regals finde ich die gesuchte Flasche dann recht schnell. Im WKS habe ich die Regalreihen durchnummeriert.
Am wichtigsten ist aber die Inventur-Disziplin beim reinlegen und rausnehmen

Am Anfang hab ich noch nach Regionen sortiert. Ich bin dann aber ziemlich schnell ins chaotische gewechselt weil man nie weiß wieviel platz man lassen muss.

Gruß Marko
Der schönste Sport ist der Weintransport!
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Weinschlürfer

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Re: Nach welchem Prinzip im Weinregal sortieren?

BeitragMo 20. Mär 2017, 20:13

Gute DB is alles ja...Hatte auch mal ein Excel Sheet. Aber mache nun alles mit Cellartracker.
Einzelne Fächer sind nummeriert... Alles managebar im Cellartracker.

Ansonsten stelle ich alles was ich früher trinken sollte/werde in greifbarerer Nähe hin :)

Bordeaux 2010 liegt also ganz unzugänglich :)

Habe ich viele Flaschen von einem Wein kommt eine in bessererer Erreichbarkeit und die anderen Flaschen werden weg gepackt :)
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Judo

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Re: Nach welchem Prinzip im Weinregal sortieren?

BeitragMo 20. Mär 2017, 21:09

Ich habe mir in den Weinregalen (Metall-Schwerlast) etwas Luft gelassen und dann nach Land/Region sortiert.
Darin dann nochmal Weiß/Rot. Je nach Flaschenzahl (vor allem bei D) dann noch nach Rebsorte/Jahrgang/Trocken-süß (z.B. alle Rieslinge nach JG sortiert, trocken oben, Spät-/Auslesen unten)
Weine mit längerer Lagerungszeit in Bodennähe, Weine mit kürzerer Richtung Decke

Hört sich komplizierter an als es ist. So kann ich trotz >600Flaschen relativ schnell jeden Wein finden. Regelmäßiges "Stöbern" (welchen Wein trink ich denn heute :?: ) und jährliches Inventarisieren ergänzt das Ganze.
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graves

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Re: Nach welchem Prinzip im Weinregal sortieren?

BeitragMo 20. Mär 2017, 21:26

CT ist hervorragend. Ich nutze es gern. Insbesondere wer BDX in (gemischten) OHKs lagert, weiß das zu schätzen.

Dennoch ist es nicht unvernünftig, die Flaschen außerdem nach einem nachvollziehbaren Prinzip im Keller einzulagern, also bspw. grob nach Regionen und dann feiner werdend nach Subregionen, Rebsorten, Winzern, Jahrgängen oder Trinkfenstern. Was da "sinnvoll" ist muss man austesten und ist bei mir sehr unterschiedlich. Es hängt vom Weintyp ab: Meine Rieslinge lagere ich bspw. grundsätzlich nach Winzern, weil das bei den meist einheitlichen Kapseln schöner aussieht, meine BDX immer nach Jahrgängen, wegen der hohen Jahrgangsrelevanz. Für alle Regionen, bei denen ich weniger aus dem vollen schöpfen kann, habe zusätzlich zur allgemeinen Sortierung noch eine death row, also ein gemeinsames Fach für etwa 12 Flaschen, aus dem ich auch spontan ohne großes Nachdenken eine herausziehen kann, die geköpft wird.

Wenn Du den Platz hast und ohnehin planst, das Regal in absehbarer Zeit zu erweitern, würde ich die Erweiterung vorziehen, und das Regal unter Aufrechterhaltung ordentlicher Lücken befüllen. Das ist praktischer als schon bald wieder umschichten zu müssen.

Sonstiges: Falls noch nicht geschehen, empfiehlt es sich, das Regal an die Wand zu dübeln.
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Tannat

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Re: Nach welchem Prinzip im Weinregal sortieren?

BeitragDi 21. Mär 2017, 06:08

Katalogisieren egal wie hat bei mir nie geholfen wenn man da nicht akribisch jeden Ein / Ausgang bucht ....hat man nichts halbes und nix ganzes :?

Aber was sich bei mir gut bewährt hat,
ist eine Unterteilung nach Ländern,
innerhalb der Länder teilweise nach Regionen.
Dann in den unteren Bereichen die längerfristigen Projekte und Oben was eher weg muss.

Dann noch einen Bereich mit den absoluten Alltagstropfen Rose, simpler Weißer, zum Kochen frei gegeben usw...

Das hat sich in den letzten 15 Jahre irgendwie so entwickelt und funktioniert für mich ganz gut.
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austria_traveller

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Re: Nach welchem Prinzip im Weinregal sortieren?

BeitragDi 21. Mär 2017, 06:36

Tannat hat geschrieben:Katalogisieren egal wie hat bei mir nie geholfen wenn man da nicht akribisch jeden Ein / Ausgang bucht

Aber dafür kannst du schöne Überraschungen erleben, wenn du mal einen Wein "findest"... :lol:
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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olifant

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Re: Nach welchem Prinzip im Weinregal sortieren?

BeitragDi 21. Mär 2017, 09:26

weingeist hat geschrieben:...Ich kenne niemanden, der sich mit Wein zu beschäftigen begann und sofort einmal auf’s „Geratewohl“ 200 Flaschen (in dem von Dir angegebenen Preisbereich) gekauft hat, 90 so nebenbei dazu bekommt hat und danach beginnt, eine Lagersystematik aufzubauen. ...


Aber Herbert, deutsche Gründlichkeit, du weisst doch, Piefkes und soo ...

Zu möglichen Lagersystema ist wohl schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem ;)
Mangels fehlender Akribi meinerseits hilft mir Lagerverwaltung, weder als Zettelkasten, noch als Software, extremst wenig.
Da ich Weine bevorzugt zum Essen trinke, gibt es im Weinkeller eine grobe Unterteilung nach Weiss und Rot, innerhalb Weiss und Rot noch nach "Rebsorten" - was sich aber nie gänzlich durchziehen lässt.
Mir hilt es 3 - 4 mal im Jahr eine Art Inventur durch zu führen, bei der entsprechende Flaschen in ein "to drink - Regal" wandern. Entstehende Lücken werden wieder nachsortiert, die "ältesten" Weine wandern nach und nach nach oben, neue Jahrgänge wandern unten beginnend ins Lager. Mit ausreichend Platz reicht mir bei ca. 700 Flaschen die Übersichtlichkeit noch aus.

Ja, ja ich weis, der arme Wein wird von mir "bewegt" ... :mrgreen: ... na hoffentlich leidet der nicht zu sehr.
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
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