amateur des vins hat geschrieben:Und ganz sicher gibt es viele, die das komplett anders sehen als ich.
Ich nicht. Bei 20° würde ich mir bei an sich lange haltbaren Weinen keinen Kopf machen. Ich habe etliche Bordeaux zwangsweise über mehr als ein Jahrzehnt in einem solchen Keller gelagert, ohne dass es ihnen erkennbar geschadet hat. Sehr viel wärmer sollte es aber nicht werden. Aber auch das ist eher eine gefühlte als eine bewiesene Einschätzung. Klar ist nur: höhere Temperaturen führen zu einer schnelleren Reifung, und ab einem gewissen Punkt auch zu einer weniger harmonischen Reifung. Nur weiß keiner, wo denn dieser Punkt genau liegt (das dürfte auch vom jeweiligen Wein abhängen).
Deshalb ist die Bemerkung mit dem "
kolportierten Optimum" nur zu wahr, und man könnte drüber lachen, wenn nicht die Klimaschrankindustrie die Leute mit solchen Geschichten
verar für dumm verkaufen würde.
Ansonsten halte ich diese Empfehlung für sehr sinnvoll:
amateur des vins hat geschrieben: Kann man auch andersherum machen: Die "teuren Kurzläufer" kühlen, um ihr Trinkfenster zu verlängern. Die anderen draußenlassen, weil die eh lange genug leben.
Je fragiler der Wein, desto eher wirkt sich eine kühlere Lagerung positiv aus. Ungeschwefelte "Naturweine" z.B. können mitunter sehr schnell kollabieren. Echte Langstreckenläufer wie roter Bordeaux können schon einiges ab.
Gruß
Ulli