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Weinkeller Klima - wie Kühlen

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EThC

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Re: Weinkeller Klima - wie Kühlen

BeitragDo 1. Jun 2017, 10:21

Bradetti hat geschrieben:Naja, bei der Wärme reiße ich zumindest zeitweise schonmal die 24°C-Marke.... :?


Wieviele Stunden im Jahr? Das sind doch meist nur kurze Peaks. Und bis sich der Wein entsprechend erwärmt, ist der (Lufttemperatur-) Peak in der Regel schon wieder Geschichte...
Viele Grüße
Erich

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Bradetti

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Re: Weinkeller Klima - wie Kühlen

BeitragDo 1. Jun 2017, 10:50

EThC hat geschrieben:
Bradetti hat geschrieben:Naja, bei der Wärme reiße ich zumindest zeitweise schonmal die 24°C-Marke.... :?


Wieviele Stunden im Jahr? Das sind doch meist nur kurze Peaks. Und bis sich der Wein entsprechend erwärmt, ist der (Lufttemperatur-) Peak in der Regel schon wieder Geschichte...


Naja, so 4-5 Stunden an so einem Tag. Und das wird im Sommer sicherlich fast täglich der Fall sein.....
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EThC

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Re: Weinkeller Klima - wie Kühlen

BeitragDo 1. Jun 2017, 13:31

Bradetti hat geschrieben:Naja, so 4-5 Stunden an so einem Tag. Und das wird im Sommer sicherlich fast täglich der Fall sein.....


Es kommt letztlich darauf an, wo die Temperatur herrscht. Ich hatte das so verstanden, daß der Lagerbereich sich unter einer Betontreppe befindet, der entsprechend mit einer Klimatür abgetrennt werden sollte. Je nachdem, wie sich dieser Raum aufheizt (also welche der umschließenden Flächen heizen oder kühlen) und wie er überhaupt abgetrennt ist, kann man die Temperaturschwankungen darin mehr oder weniger "dämpfen". Über einen größeren Zeitraum kann sich man ohne aktive Kühlung jedoch nur der im Umfeld herrschenden mittleren Temperatur nähern. Da könnte man jetzt eine Doktorarbeit draus machen oder es einfach ausprobieren. Komfortabel wäre es, wenn man dazu ein Meßgerät hat, welches die Meßdaten kontinuierlich aufzeichnet. Ansonsten kann man nur ein Thermometer möglichst häufig ablesen und sich daraus eine Temperaturkurve über die Zeit basteln, aus der man dann auch eine Abhängigkeit zur Außentemperatur (außerhalb der Heizperiode) ableiten kann. Dann noch die Wetterdaten vom DWD 'runterladen und schon hat man einigermaßen gehärtete Fakten. So sieht's jedenfalls der Ing.!
Wenn man dann ein Ergebnis hat, stellt sich wiederum die Frage, ab welcher Schmerzgrenze man die Investition und die Betriebskosten für eine aktive Kühlung für das kleinere Übel hält. Und da gehen die Meinungen und Anschauungen sehr stark auseinander.
Zum Glück bin ich in der Situation, daß ich mir diese Frage nicht stellen muß... :D
Viele Grüße
Erich

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harti

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Re: Weinkeller Klima - wie Kühlen

BeitragDo 1. Jun 2017, 18:46

amateur des vins hat geschrieben:
Bradetti hat geschrieben:Also sind die 20grad aus deiner Sicht nicht dramatisch?!
Ganz sicher nicht dramatisch.

Irgendwo, ich glaube sogar hier im Forum, berichtete mal jemand von einem Besuch bei einem Bordelaiser 1er. Der Keller hatte wohl 20 oder 21°C, und darauf angesprochen, ob das nicht vielleicht problematisch wäre, meinte der Kellermeister, das wäre seit 200 Jahren so. :mrgreen:
Edit: Adrian war's

Klar ist davon auszugehen, daß die Weine sich geringfügig schneller entwickeln. Und vermutlich auch ein bißchen anders. Aber bei sowas wie Montrose könnte das sogar ein Vorteil sein. :twisted:

Solange Du nicht als Wiederverkäufer ein lückenloses Temperaturprofil nachweisen möchtest, das dem kolportierten Optimum nahe ist, würde ich mir keine großen Gedanken machen. Und ganz sicher gibt es viele, die das komplett anders sehen als ich. ;)

Edit:
Ich habe auch einen Klimaschrank in der Wohnung stehen. Ich wohne aber auch in einer komplett südausgerichteten Dachgeschoß-Maisonette. Im Sommer oben innerhalb eines Tages Außentemperatur oder darüber, unten nur geringfügig weniger...


Nun ja, dass die Lagerbedingungen in Bordeaux nicht die allerbesten sind (waren), ist glaube ich kein großes Geheimnis. Ich habe zumindest in einem Fall sehr negative Erfahrungen gemacht. 99er Poujeaux, von mir sehr kühl gelagert, waren vor etwa 6-7 Jahren köstlich. Daraufhin habe ich über den Händler meines Vertrauens aus Bordeaux-Negociant-Beständen eine weitere Kiste bezogen und die war praktisch schon am Absterben. Warum wohl?

Auch eine 2000er Chateau Latour war im letzten Jahr - auf dem Chateau probiert - bereits trinkreif. 1995er vom gleich Chateau waren zwei, drei Jahre seltsam glanzlos, also fast schon über dem Zenit. Bei anderer Gelegenheit eine 2005er Chateau Branaire-Ducru - bei einem Essen ca. 2011/12 auf dem Chateau ausgeschenkt - ebenfalls schon sehr reif.

Ich bin fest davon überzeugt, dass man mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von 20 °C+ selbst die besten Weine auf die Dauer killt.

Grüße

Hartmut
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amateur des vins

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Re: Weinkeller Klima - wie Kühlen

BeitragDo 1. Jun 2017, 19:12

harti hat geschrieben:Ich bin fest davon überzeugt, dass man mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von 20 °C+ selbst die besten Weine auf die Dauer killt.
Sicher, so wie man das mit "optimalen" konstanten 11°C auch macht. :P

Wenn die Weine genauso viel Spaß machen, nur eben früher - so what! Die Frage ist eigentlich nur, wie verschieden die schneller entwickelten von den "normal/optimal" gereiften auf ihrem jeweiligen Plateau sind, und ob das überhaupt zu ihrem Nachteil gereicht. Mir fehlen da belastbare Informationen; Adrians Test deutet an, daß die Probleme überschätzt sein könnten.

Die "optimalen" Bedingungen dürften ziemlich sicher auch damit zu tun haben, daß das eben die Bedingungen von Naturkellern waren. Und wenn die Weine dann eher mal besser gefielen, hat man diese Bedingungen eben zum Optimum deklariert. Aber wer hat denn mal untersucht, ob 4°C nicht vielleicht noch "besser" sind? Und vielleicht hat das längerandauernde Plateau bei langsamer reifenden Weinen schlicht die Trefferquote erhöht?
Besten Gruß, Karsten
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