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Korken und Weinlagerung

Alles zu "my cellar is my castle"
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weingeist

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Re: Korken und Weinlagerung

BeitragMo 1. Sep 2014, 21:15

Hallo Bernd,
Bernd Schulz hat geschrieben:Bei mir stehen einige Flaschen jetzt an die 10 Jahre, ohne dass es irgendwelche Probleme geben würde. Viele Grüße Bernd

den Satz formuliere ich jetzt auf mich bezogen kurz um:

Bei mir liegen eingie Flaschen jetzt bereits über 10 Jahre, ohne dass es irgendwelche Probleme geben würde. ;)

Mein Kellersystem (teils gemauerte Weinnischen, teils Weinlagersteine von Durisol) lassen da gar keine große Alternative zu. Die Studie von Geisenheim dazu kenne ich nur vage, Deine Aussage dazu ist mir allemal mehr wert. Ich hätte nur nicht gedacht, dass im Flaschenhals tatsächlich soviel "Feuchte" ist, dass der Kork selbst feucht bleibt.

Und übrigens - gehört jetzt nicht hierher, aber der Schrauber ist mir noch immer lieber....!
Liebe Grüße
weingeist
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Bernd Schulz

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Re: Korken und Weinlagerung

BeitragMo 1. Sep 2014, 21:31

Ich hätte nur nicht gedacht, dass im Flaschenhals tatsächlich soviel "Feuchte" ist, dass der Kork selbst feucht bleibt.


Doch, es ist wirklich und wahrhaftig so!

Bei mir liegen einige Flaschen jetzt bereits über 10 Jahre, ohne dass es irgendwelche Probleme geben würde.


Bei "einigen" :mrgreen: (nicht so ganz wenigen) liegenden Flaschen hatte ich über die Jahre hinweg auch keine Probleme! Bei einigen anderen (auch nicht so ganz wenigen :mrgreen: :mrgreen: ) aber schon, weil der Korken elendiglich durchseicht wurde und selbst ohne das Ausläuferphänomen deutlich erkennbar darunter gelitten hat.

Mein Kellersystem (teils gemauerte Weinnischen, teils Weinlagersteine von Durisol) lassen da gar keine große Alternative zu.


Mein Kellersystem besteht zu einem nicht geringen Teil aus "Steigen" und ist damit leider auch nur sehr begrenzt für das Hinstellen der Flaschen geeignet. Meine Konsequenz: Lediglich die ausgewählt besten Weine (aber immerhin die :!: ) werden stehend gelagert!

Herzliche Grüße

Be4rnd
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Moselphreak

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Re: Korken und Weinlagerung

BeitragMo 1. Sep 2014, 23:05

Also Danke erstmal für die vielen Anregungen das Problem auch von anderen Seiten zusehen.

Bei mir macht auch Keller und Regal nur eine liegend Lagerung möglich. Ich werde die Flaschen ab jetzt halt öfter mal begutachten ob sich da etwas verändert bzw. wieder etwas austritt. Wenn das passiert müssen sie halt bis zur Öffnung stehend verbringen. Denke das ist auf jedenfalls mal ne Lösung...

Bezüglich Schraubverschluss sehe ich das so:
Basis Weine, Trink Weine oder Gutswein die nicht gerade ein langes Leben vor sich haben und nicht unbedingt reifen müssen, können gut mit Schraubverschlüssen versehen werden.

Bei Gutsweinen, Lagen und Prädikaten mit Restsüsse finde ich die Korken Lösung sehr sinnvoll den nur so kann eine gute bzw. Homogene reife stattfinden kann.
(meine Pers. Meinung) :)

Gruß Lukas


Bezüglich:

Und noch etwas Lukas - "Schreibschwäche" konnte ich bei Deinem Beitrag wirklich nicht erkennen, höchstens Interesse am Wein und an damit in Verbindung stehenden Abläufen. ;)


Danke fürs Kompliment!!!
Regen lässt das Gras wachsen, der Wein das Gespräch!
... aus Schweden...
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Gerald

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Re: Korken und Weinlagerung

BeitragDi 2. Sep 2014, 07:10

Hallo Lukas,

Bezüglich Schraubverschluss sehe ich das so:
Basis Weine, Trink Weine oder Gutswein die nicht gerade ein langes Leben vor sich haben und nicht unbedingt reifen müssen, können gut mit Schraubverschlüssen versehen werden.

Bei Gutsweinen, Lagen und Prädikaten mit Restsüsse finde ich die Korken Lösung sehr sinnvoll den nur so kann eine gute bzw. Homogene reife stattfinden kann.
(meine Pers. Meinung) :)


mir ist klar, dass diese Ansicht (noch immer) weit verbreitet ist - die Korkproduzenten haben das offenbar geschickt propagiert ;) , aber dafür gibt es meines Wissens weder eine wissenschaftliche Grundlage, noch entspricht es - zumindest meinen - praktischen Erfahrungen.

Gerade vor ein paar Tagen wieder einen kräftigen Veltliner (Reserve-Kategorie) aus 2006 mit Schraubverschluss geöffnet, der Wein war absolut frisch, blind hätte ich ihn für höchstens 1-2 Jahre alt eingeschätzt.

Beim Naturkork - selbst wenn er kein TCA abgibt - ist das leider immer ein Glücksspiel. Manche Flaschen reifen damit ähnlich langsam wie im Schrauber, andere hingegen sind schon relativ schnell dunkelfarbig und nur mehr von Firne geprägt.

Gut, jemand im Forum hat einmal gemeint, dass gerade diese Unsicherheit ein spannendes Element bei Altweinen ist und ein Argument für den Naturkork ist. Kann ich persönlich nicht nachvollziehen, ich finde es ja auch nicht spannend zu erraten, ob das gerade gekaufte Joghurt verschimmelt ist oder nicht. :D

Grüße,
Gerald
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Bradetti

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Re: Korken und Weinlagerung

BeitragFr 21. Nov 2014, 16:44

Na das ist ja mal eine interessante Diskussion! Ich mach es bis jetzt gerade anders herum. Weine, die ich nicht so lange lagern möchte bzw. kann - sowie Weine mit Schraubverschluss sowieso - stehen und wertvolle, lange lagerfähige Weine mit Korken liegen im Keller bzw. im Weinschrank.

1. Hatte nämlich kürzlich ein ähnliches Erlebnis mit der Ayler Kupp Fass 23 Versteigerungsspätlese** von Peter Lauer (Jahrgang 2012). Er hat ja grundsätzlich keine Kapsel an den Flaschen, man sieht also den Korken und aus einer Flasche "suppte" es eben auch bissel raus - braun. Also schien sich der Wein langsam zwischen Kork und Flaschenhals herausgekämpft zu haben und nahm dabei Farbpartikel des Kork auf.
Nun ist dieser Wein lt. Weingut locker bis 2045 - 50 lagerfähig. Den soll ich nun also tatsächlich hinstellen? Naja, einen Versuch wärs wert. Die andere Flasche zeigt keine solchen Auffälligkeiten, die bleibt mal liegen...

2. Die Luftfeuchte in meinem Keller liegt bei 20 - 25%. Wird das bei der Lagerung über mehrere Jahre ein Problem? Oder gibt es nur ein Problem wenn sich die Luftfeuchte ständig ändert?
Hab mir schonmal überlegt einen Raumbefeuchter zu holen. Die sind ja so teuer nicht, nur würde der ja nonstop laufen, da kann ich mir wahrscheinlich alle 1-2 Jahre nen neuen holen... :roll:
Wenn es aber Untersuchungen gibt, dass die Feuchtigkeit an der Innenseite des Kork (also in der Flasche) ausreicht, dann dürfte doch auch die zu niedrige Luftfeuchte im Keller keine negativen Auswirkungen haben, oder?!

Ich bedanke mich schonmal im Voraus für Antworten / Meinungen.
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Bernd Schulz

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Re: Korken und Weinlagerung

BeitragFr 21. Nov 2014, 20:35

1. Hatte nämlich kürzlich ein ähnliches Erlebnis mit der Ayler Kupp Fass 23 Versteigerungsspätlese** von Peter Lauer (Jahrgang 2012). Er hat ja grundsätzlich keine Kapsel an den Flaschen, man sieht also den Korken und aus einer Flasche "suppte" es eben auch bissel raus - braun. Also schien sich der Wein langsam zwischen Kork und Flaschenhals herausgekämpft zu haben und nahm dabei Farbpartikel des Kork auf.
Nun ist dieser Wein lt. Weingut locker bis 2045 - 50 lagerfähig. Den soll ich nun also tatsächlich hinstellen?


Ja, wenn es mein Wein wäre, würde ich ihn hinstellen. Ziemlich dringend sogar - denn mit derZeit läuft immer mehr aus, wenn der Wein liegt. Und außerdem geht der durchgeseichte Korken auch früher oder später kaputt.

Fast alle Leute legen ihre Flaschen hin, weil es seit ewigen Zeiten als vorteilhaft gilt. Tja, über viele Jahrhunderte hinweg hat man auch an Hexen und Zauberer geglaubt.... :mrgreen:

Viele Grüße

Bernd
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Bradetti

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Re: Korken und Weinlagerung

BeitragSa 22. Nov 2014, 10:54

Bernd Schulz hat geschrieben:Ja, wenn es mein Wein wäre, würde ich ihn hinstellen. Ziemlich dringend sogar - denn mit derZeit läuft immer mehr aus, wenn der Wein liegt. Und außerdem geht der durchgeseichte Korken auch früher oder später kaputt.


Seit die Flasche nicht mehr im Klimaschrank liegt (da hatte ich das leichte Auslaufen bemerkt), sondern im Weinregal im Keller liegt, läuft eigenartigerweise nix mehr aus. Oder ich sehe es nur nicht mehr, weil es durch die niedrige Luftfeuchte eh ziemlich schnell verdunstet....?
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weingeist

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Re: Korken und Weinlagerung

BeitragSa 22. Nov 2014, 12:16

Hallo Dirk!

Erstens, wenn - wie Du vermutest - Wein austritt, würde ich eher - bevor ich noch überelge, die Flasche jetzt weiter liegend oder stehend (@Bernd ... :P ) zu lagern - den Korken aus der Flasche ziehen, und den Wein (hoffentlich) mit Genuss trinken. Ich würde das Risiko der Oxidation nicht weiter eingehen, wenn es noch nicht geschehen sein sollte.

Zweitens, die 20-25% Luftfeuchtigkeit würde ich (für eine lange Lagerung) schon eher problematisch sehen. Nur wird sie halt schwer zu ändern sein. Auch in einem Raum, wo Menschen leben, sollte meines Wissens nach, die Luftfeuchtig so mindestens bei 45-50% (eher mehr) liegen. O. K. ich gebe es zu, meine 75-80% Luftfeuchtigkeit im Weinkeller, sind für die Lagerung zwar optimal, weiterverkaufen könnte ich aber keinen der Weine, die länger liegen, mehr, da halt die Etiketten, trotz Lebensmittelfolie oder Klarlackversiegelung extrem leiden.
Liebe Grüße
weingeist
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Gerald

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Re: Korken und Weinlagerung

BeitragSa 22. Nov 2014, 12:25

Wie kommt überhaupt eine so niedrige Luftfeuchtigkeit (20-25%) in einem Keller zustande? Tägliche Temperaturschwankungen wird es ja kaum geben, kann also nur daran liegen, dass das Mauerwerk stark hygroskopisch ist? In diesem Fall wird dir ein Luftbefeuchter auch nichts helfen, denn das Mauerwerk kann wahrscheinlich tausende Liter Wasser aufnehmen.

Einfachste Lösung: nur mehr Wein mit Schraubverschluss kaufen, da ist die Luftfeuchtigkeit nämlich egal. ;)

Ansonsten vielleicht die Weine in einer großen, verschließbaren Box oder Kasten (Kunststoff oder Metall) lagern, da hat man sicherlich mehr Möglichkeit, die Luftfeuchtigkeit zu beeinflussen (z.B. mit wassergefüllten Schalen am Boden).

Grüße,
Gerald
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Bradetti

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Re: Korken und Weinlagerung

BeitragSa 22. Nov 2014, 15:16

Hab mal geschaut, im Moment ist sie sogar nur bei 17%...!
Tja, keine Ahnung wo das herkommt. In dem Keller liegen meine Magnum-Flaschen, alle anderen liegen in einem anderen Keller (gleiches Haus), da sind so um die 25% Luftfeuchte. Ich weiß, auch nicht viel besser...

Die Flasche werd ich wohl trinken, ja.
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