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Korken und Weinlagerung

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Laplace1749

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Re: Korken und Weinlagerung

BeitragMi 28. Aug 2013, 15:49

Moulis hat geschrieben:Ich habe vielmehr das Problem, dass sich der Korken bei meinen Kaliforniern in dem Alter nicht ziehen läßt und zerbröselt. Aber ohne Korkschmecker.

Bei mir ist schon bei 10 Jahre alten Eiswein vorgekommen, bei welchem der Korken sich ebenfalls nicht ziehen gelassen hat und zerbröselt ist. Dann aber einen deutlichen Korkgeschmack hatte.
Den Wein habe ich trotzdem getrunken, vom Geschmack her gut (Riesling/Süss), vom Aroma her absolut muffig, nach Pilzen riechend und Schimmelig ohne Ende. Ich hätte mich vom Aroma her, lieber mit Katzenpisse angefreundet. ;)
Normalerweise versuche ich sehr genau die Gerüche die existieren zu identifizieren. Wein bietet theoretisch über 1000 verschieden Aromen. Manchmal genieße ich ihn aber auch einfach.

Wie ist denn das Reifeverhalten bei abgeschlossen Weinverschlüssen und leichtdurchlässigen Korken?
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Moselphreak

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Re: Korken und Weinlagerung

BeitragSo 31. Aug 2014, 22:44

Hallo und guten Tag,

ich bringe mal was hier herein da ich keine neues Thema mit Korken und Weinlagerung aufmachen möchte.

Vorab ich bin Lukas und schon länger Leser hier im Forum. Schreiben mache ich nicht gerne da ich eine kleine Schreibschwäche habe - also seid gnädig mit mir ;)

Mein Problem was ich habe ist folgendes:

Ich musste letzte Woche bei einer Flasche Niederberg Helden Schloss Lieser Auslese Goldkapsel 2011 eine kleine Notöffnung vollziehen. Leider viel zu früh für diesen Wein - trotzdem ein Genuss.

Dieser Wein wurde bei mir im Keller liegend bei einer durchschnitt´s Temperatur von 15° und einer luftfeuchte von 60 -70 % gelagert.

Mir ist auf gefallen das dieser Wein am Kapsel ende klebrig war und man sah das dort Wein ausgetreten ist.
Also lieber zu jung genießen als die Gefahr das dieser irgendwann nicht mehr das hergeben kann was er ist.
Das Interessante ist das der Korken nach dem ziehen so aussah das dieser undicht war und wieder geschlossen hat.
Also der Korken war bis in die hälfte mit Wein getränkt war dann wieder die andere Hälfte trocken und der sichtbare teil also wenn man die Kapsel öffnet war mit Wein "verschmiert".
Soweit so gut!

Heute viel mir auf das bei zwei Flaschen von Hövel Oberemmler Hütte Auslese ** 2004 das selbe ist und sogar etwas schlimmer, sogar so das bei einer Flasche der ausgetretene Wein bis zum Etikett gelaufen ist. Ich würde gerne die Weine noch ein paar Jahre Lageren, da sich auch der 2004 erst sich richtig öffnet und da noch mehr geht!

Jetzt zur meiner Frage:
Ich habe die Weine bei einem Weinhändler meines Vertrauens gekauft und diese wurden stehend bei Ihm im Regal gelagert. Kann es sein das durch die trockene Luft der Korken im stehenden zustand der Flasche sich zusammen gezogen hat und nach dem ich diese bei mir im Keller liegend gelagert habe ausgelaufen sind, so das der Korken sich mit der Zeit und meiner Luftfeuchte im Keller wieder ausgedehnt hat und somit die Flasche verschlossen hat?

Was meint Ihr denn, ist das der Fall dann wäre ja jetzt alles gut, aber wenn nicht habe ich Irgendwann eine kleine Enttäuschung wenn ich den Wein öffne?

Freue mich auf Antwort
Lg Lukas
Regen lässt das Gras wachsen, der Wein das Gespräch!
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graves

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Re: Korken und Weinlagerung

BeitragSo 31. Aug 2014, 22:58

Moselphreak hat geschrieben:Ich musste letzte Woche bei einer Flasche Niederberg Helden Schloss Lieser Auslese Goldkapsel 2011 eine kleine Notöffnung vollziehen. [...]
Mir ist auf gefallen das dieser Wein am Kapsel ende klebrig war und man sah das dort Wein ausgetreten ist.

Hallo, die Antwort würde mich ebenfalls interessieren. Habe eine Flasche des gleichen Weins aus 2008, die das gleiche Problem aufweist. Meine Vermutung ist, es liegt eher am Befüllen als am Lagern. Aber was ist es genau?

Danke und Gruß
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Oberpfälzer

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Re: Korken und Weinlagerung

BeitragSo 31. Aug 2014, 23:36

janhenning hat geschrieben:
Moselphreak hat geschrieben: ... Meine Vermutung ist, es liegt eher am Befüllen als am Lagern.
Danke und Gruß


Das ist auch meine Vermutung. Hatte so manche Flasche mit korrektem Füllstand, seltsamer Korkoberfläche und etwa halb durchnässtem Kork.
Servus
Wolfgang
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Bernd Schulz

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Re: Korken und Weinlagerung

BeitragMo 1. Sep 2014, 08:19

Sogenannte "Ausläufer" gibt es bei manchen Winzern relativ häufig. Bei Martin Müllens Weinen z.b. war das Problem früher oft vorhanden; seitdem er eine neue Abfüllanlage angeschafft hat, ist es kaum noch zu beobachten. Neben einer schlecht eingestellten oder qualitativ unzureichenden Verkorkungsmaschine werden hier noch weitere mögliche Gründe angeführt:

http://www.remstalkellerei.de/glossareintrag/Ausläufer

Durch stehende Lagerung der Flaschen lässt sich die Problematik nach meiner Erfahrung weitgehend entschärfen!

Viele Grüße

Bernd
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weingeist

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Re: Korken und Weinlagerung

BeitragMo 1. Sep 2014, 12:56

Bernd und Wolfgang haben das Problem schon gut analysiert. Auch ich denke, dass hier bei der Abfüllung und dem Verkorken Wein aus der Flasche gepresst wurde, danach die Kapsel darüber kam und jetzt dieser komische Effekt einer feuchten, klebrigen Oberfläche zustande kommt.

Auch Wachauer Weine können manchmal mit diesem Problem aufwarten. Ich vermute, je länger der Korken, desto eher kann es bei der Abfüllung passieren, dass eine bestimmte Menge (eben eine Spur zuviel) Wein in die Flasche kommt, von der dann durch das Verkorken mit den langen Korken ein kleiner Teil wieder hinausgepresst wird.

Und noch etwas Lukas - "Schreibschwäche" konnte ich bei Deinem Beitrag wirklich nicht erkennen, höchstens Interesse am Wein und an damit in Verbindung stehenden Abläufen. ;)
Liebe Grüße
weingeist
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graves

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Re: Korken und Weinlagerung

BeitragMo 1. Sep 2014, 14:28

Bernd Schulz hat geschrieben:Durch stehende Lagerung der Flaschen lässt sich die Problematik nach meiner Erfahrung weitgehend entschärfen!


Absolut. Lagere die 3 bei mir betroffenen Flaschen seit 2 Jahren aufrecht, nachdem ich beim Umsortieren auf das Malheur gestoßen war. Habe allerdings keine geöffnet, kann also nicht beurteilen, ob der Wein letztlich "anders" ist.
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weingeist

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Re: Korken und Weinlagerung

BeitragMo 1. Sep 2014, 16:36

Tja, und jetzt sind wir - meiner Meinung nach - bei der "Gretchenfrage", ob die stehende Lagerung eines mit Kork verschlossenen Weines wirklich die beste Lösung ist. Wobei ich jetzt nicht von drei, vier Jahren spreche, sondern vielleicht einmal von zehn + Jahren.

Ich weiß es nicht, aber Holz trocknet bekanntlicherweise aus, Parkettböden "leben" (können sich dehnen und zusammenziehen) und ich denke mir, dass auch Kork mit der Zeit austrocknet, spröde, rissig, stärker luftdurchlässig wird, wenn er nicht wenigstens an einer Seite feucht bleibt. Wobei hier der Lagerort sicher auch wieder eine Rolle spielt. In einem Keller mit hoher Luftfeuchtigkeit wird es dem Korken anders gehen, als in einem Wohnraum (hier in einem anderen Thread z. B. im Flur), mit womöglich geringer Luftfeuchte. Andererseits gibt es auch wieder staubtrockene Korken, die man fast nicht aus der Flasche bekommt.

Meine Faschen jedenfalls liegen (durch die Kellerregale bedingt) alle, wobei ich bei Glas- und Drehverschlüssen kein Problem mit stehender Lagerung sehen würde.
Liebe Grüße
weingeist
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Bernd Schulz

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Re: Korken und Weinlagerung

BeitragMo 1. Sep 2014, 19:39

... und ich denke mir, dass auch Kork mit der Zeit austrocknet, spröde, rissig, stärker luftdurchlässig wird, wenn er nicht wenigstens an einer Seite feucht bleibt.


Lieber Weingeist, der Korken bleibt auch bei stehenden Flaschen an einer Seite feucht! Meine Langzeitversuche bestätigen inzwischen die bekannte Geisenheimer Studie. Der Korken seicht zwar nicht so durch wie bei liegender Lagerung, aber die Feuchtigkeit im Flaschenhals reicht völlig aus, um den Korken vor dem Austrocknen zu bewahren. Bei mir stehen einige Flaschen jetzt an die 10 Jahre, ohne dass es irgendwelche Probleme geben würde.

Gerade Weine, die man etliche Jahre reifen lassen will, sollte man tunlichst hinstellen. Davon bin ich hundertprozentig überzeugt!

Viele Grüße

Bernd
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Judo

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Re: Korken und Weinlagerung

BeitragMo 1. Sep 2014, 20:37

Auch ich lagere meine Flaschen alle stehend (Horizont bis 10 Jahre) und habe mir im neuen Weinkeller auch nur Regale für die Standlagerung gekauft (einfache Metallregale, die nicht "vermodern" können). Ich denke auch, dass viele Probleme mit schlechten Füllständen durch das schleichende "Vertröpfeln" bei liegender Lagerung zustande kommen. Hier hat einfach eine neue Technik (Standlagerung) Akzeptanzprobleme gegenüber der "traditionellen" Methode (mit all ihren bekannten Nchteilen). Die Zeit wird es zeigen.
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