Weinschrank im Wohnzimmer

Hi Christoph,
gute Variation und Idee....Nur in einem Mehrfamilienwohnhaus mit mehreren Stockwerken sollte man sie eher nicht verwirklichen, maximal vielleicht dann, wenn man im Erdgeschoß wohnt...

Wobei, gerade Degré 12 angesehen, jetzt weiß ich wenigstens (Vermutung) woher Sebastian diese Idee mit den verglasten Schränken im Wohnzimmer hat (selbst habe ich das in dieser Form wirklich noch nie gesehen, ästetisch und optisch toll schaut es jedenfalls aus, das muss man uneingeschränkt zugeben).

Ich habe mal in einem Restaurant in Leipzig so einen verglasten Raum gesehen, der grenzte direkt an den Speisesaal.
Das sieht schon nett aus, aber man muss Ordnung halten

Ich habe mal in einem Restaurant in Leipzig so einen verglasten Raum gesehen

Das ist im "Tschebull" in Hamburg auch so; wenn man bei der Platzzuweisung Glück hat, hat man eine schöne Aussicht auf den gut sortierten Weinbestand...

http://www.tschebull.de/de/lounge.html

nur das sind Themen, zu welchen fast nie ein Feedback kam.

Ich find das schade, denn ich lese deine VKNs gerne.
Nur gibt's halt bei mir keine Diskussion, weil ich mich mit österreichischem Wein kaum auskenne. Deine VKNs dienen für mich als Information. Genausowenig wird aber bei mir eine Diskussion entstehen, wenn ich die xte VKN zu irgendeinem Rioja einstelle, den sowieso keiner kennt.
Zu Verschlüsse, Coravin und den sonstigen theoretischen Diskussionen kann ich nichts beitragen, ich bin Praktiker, kein Theoretiker.

Das sieht schon nett aus, aber man muss Ordnung halten

Für mich ein Alptraum

Ein Glasschrank im Wohnzimmer, mit wunderschönen Halogenern, die die Flaschen in edles Licht tauchen, selbiger aber mit Strom gekühlt werden muss, weil es sonst da drinnen für den Wein eher ungemütlich wird, ist meiner Ansicht nach eben ungeeignet.

Glücklicherweise gibt es doch genauso elegante LEDs, die praktisch keinerlei Wärme abgeben. Eine Preisfrage ist es eigentlich auch nicht mehr.
Ich habe mir vor einigen Wochen eine LED-Schreibtischlampe gekauft. Abgesehen davon, dass man sie dimmen und ihre Farbtemperatur ändern kann, kann man sie auch noch nach vielen Stunden Betrieb problemlos mit der Hand anfassen.
Wenn ich die Bestückung eines solchen Schrankes auf Rotweine beschränke, wäre die Temperaturdifferenz zwischen angenommener Zimmertemperatur von 22 °C und gewünschter Lagertemperatur von vielleicht 16 °C energetisch doch beherrschbar.

Gruß
Oswald

Hallo zusammen

Ersteinmal vielen Dank für die ehrlichen Antworten ...

Und jetzt mal zur Frage warum ich das tue ....
Auch mit evtl. Einschränkungen in der Nutzung ...
Unser Wohnzimmers hat eine Deckenhöhe von 9m und eine Grundfläche von 85m2. Nun habe nach einer Möglichkeit gesucht den Raum optisch zu verkleinern ... da kam mir der Weinschrank gerade gelegen ... hatten eigentlich den Neubau eines Weinkellers geplant ...den wir somit einsparen könnten ( so dachte ich bisher ) ...
Das Ding steht jetzt zu 90 % und sieht einfach rattenscharf aus ... wir probieren es einfach und dann sehen wir weiter
....

Liebe Grüße

Sebastian

Ps : @ Oswald

Beleuchtung ist LED
Und ich habe mit 21grad Raumtemperatur und Lagertemperatur von 17 grad gerechnet ..
Somit ein Delta von 4 grad was ich als absolut darstellbar halte ...
unsere weinschränke laufen bisher auch immer auf 17°

Hallo Sebastian,

schön, dass du dich von den etwas kritischeren Anmerkungen wohl nicht hast beeindrucken lassen.

Dein Projekt hört sich schon spannend an, auch wenn es für mich persönlich wohl eher nichts wäre.

Wie können wir uns denn die Dimensionen der Klimazelle vorstellen? Dein Wohnzimmer hat ja schließlich enorme Ausmaße. Und wenn du die letzten 10 % der Arbeiten auch noch geschafft hast würde zumindest ich mich über ein paar Fotos freuen.

Viel Erfolg beim weiteren Bau.

Philipp

Hallo Sebastian,

was für LEDs verwendest du denn (Farbtemperatur, Lumen)?

Gruß Josef

Glücklicherweise gibt es doch genauso elegante LEDs, die praktisch keinerlei Wärme abgeben. Eine Preisfrage ist es eigentlich auch nicht mehr.

Ok, dann nochmal: es geht nicht um die Wärme, die die Lampen abgeben, sondern um das Licht selbst. Und da könnte ich mir durchaus vorstellen, dass LEDs wegen des in den kürzeren Wellenlängenbereich verschobenen Spektrums noch schlimmer sind als Halogenlampen - ich habe dazu allerdings keine handfesten Informationen, da LED-Lampen erst nach dem Zeitraum in den Markt gekommen sind, in dem ich mich mit dem gesamten Themenkomplex "Lagerstabilität" und den Einflussfaktoren darauf experimentell befasst habe. Und jetzt nach entsprechender Literatur zu suchen, habe ich keine Lust.

Generell: es gibt bei der Lagerung von Lebensmitteln allgemein und eben auch Wein im besonderen keinen anderen äußeren Einflussfaktor, der in derartig kurzer Zeit derart gravierende Schäden verursachen kann wie Licht. Nicht umsonst gibt es in der Lebensmittel- und Verpackungstechnologie meterweise Primär- und Sekundärliteratur, die sich mit dem Thema "Lichtschutz" beschäftigt.

Zurück auf mein erstes Posting weiter oben: entscheidend für den angerichteten Schaden ist die Lichtintensität, und die ist im direkten Sonnenlicht dramatisch höher als im Schatten. Ich würde niemals Wein so lagern, dass er dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt ist, nicht in Klimaschränken, nicht in Klimazellen, und auch nicht in Kellern, bei denen durch das Fenster Sonnenlicht hineinfallen kann. Hier muss unbedingt für Schutz gesorgt werden.

Hat man keine direkte Einwirkung von Sonnenlicht, sieht es in Wohnräumen schon besser aus. Dunkel getöntes Flaschenglas hat eine leidlich gute Schutzwirkung gegen Licht (übrigens ist braunes Glas diesbezüglich deutlich besser als grünes), so dass das in der Summe aller Filterschritte (Fensterglas, Fenster der Lagerzelle, Flaschenglas) für ein paar Jahre hingehen mag (ich würde es trotzdem nicht darauf ankommen lassen, aber das Risiko ist wohl eher überschaubar). Flaschen aus ungefärbtem Klarglas sollten für eine längere Lagerung in Papier eingeschlagen werden.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte seinen Wein dennoch im Dunkeln lagern.

Gruß
Ulli