Ich bin weit entfernt, ein Weinkenner zu sein, ich erkenne nur, ob mir der Wein schmeckt.

Meine Weine lagerte ich bis vor kurzem teils im Keller, teils in der Wohnung.
Bei einer Weinverkostung Anfang des Jahres (mit für meinen Geschmack ausgezeichneten Rotweinen) wurde darüber gesprochen, dass man Rotweine (ich hab praktisch nur "rot" daheim) höchstens bei 18°C lagern sollte. Meine Wohnung hat selten unter 23 Grad (Wände gut isoliert, Warmwasserrohre nicht), und in den Keller hab ich dann auch einmal ein Thermometer gestellt - im Winter 18 Grad, in die wärmere Jahreszeit hinein hab ich dann bei 23 Grad gehandelt und mich um einen Weinschrank umgesehen. Für meinen bescheidenen Bestand und den vorhandenen Platz (hab im Wohnzimmer Platz für eine Minibar vorgesehen und bisher nicht dafür genützt) kommt nur ein kompaktes Gerät in Frage. Weil ich keine Ahnung von Weinschränken hatte, hab ich mich schon im Internet umgesehen und unter anderem die Aussage gelesen, dass es auf jeden Fall ein vibrationsarmes Gerät sein sollte - passt zu der Erfahrung meines Bruders, dem eine Baustelle seinen Weinbestand ruiniert hat.
(die hiesigen Beiträge, dass Wein doch nicht so empfindlich auf jahreszeitliche Temperaturschwankungen um 20 Grad sei, hatte ich nicht gesehen)
Letztlich ist es ein Caso Wine Comfort 24 geworden - Kompressor, aber "vibrationsarm". Klingt prinzipiell auch leiser als ein Kühlschrank, zumindest nach ein paar Sekunden. Dennoch vibriert er etwas - ? Hab sicherheitshalber mal Schaumstoffvlies unter die Flaschen gelegt, aber teilweise stehen sie auch an den Wänden an, weil der Platz innen eher knapp bemessen ist. Temperatur 18°C - ich lagere nichts viele Jahre lang.
Hab also den Weinbestand da rein übersiedelt und mal wieder ruhen lassen - und dann die eine oder andere Flasche probiert. War nicht begeistert. Waren die vielleicht vorher schon nicht mehr optimal, oder kommts vom Weinschrank?
Was ich aber positiv beobachtet habe: die offene Flasche dann wieder bei 18 Grad weiterlagern scheint dem Wein weniger zu tun als ihn dann in den Kühlschrank zu stellen (der vibriert ja auch stärker) und zum Trinken wieder warm werden zu lassen.
Hatte dann die günstige Gelegenheit, keine 2km von meiner Wohnung auf einer Veranstaltung Weine kosten zu können, hab zwei Flaschen gekauft, in den Weinschrank gegeben und ein paar Wochen gewartet. Bei dem Wein weiß ich also, wie er direkt vor dem Einlagern geschmeckt hat (vorbehaltlich Probleme mit einer konkreten Flasche - übrigens mit Schraubverschluss, also kein Korkenrisiko). Diese Woche (mindestens vier Wochen nach Einlagerung) eine der beiden Flaschen aufgemacht - hat der auf der Zunge leicht geprickelt (moussiert?)... und geschmacklich nicht ganz das, was er bei der Verkostung war.
Moussiert haben die anderen nicht.
Kompressor böse? Doch thermoelektrisch? Hat sonst jemand Erfahrungen mit kompakten Kompressor-Weinschränken?