Weinempfehlung zu Tagliatelle a taruffo nero

Liebes Forum,

nach langem stillem, aber höchst interessiertem Mitlesen schreibe ich heute meinen ersten Eintrag. Zu Weihnachten wage ich mich zur Vorspeise das erste Mal an Trüffel, schwarze um genau zu sein. Ich möchte ganz simple Tagliatelle mit einer leichten Sahne/Butter Sauce als Geschmacksträger der Trüffel zubereiten.
Beim Händler wurde mir ein Baralo dazu ans Herz gelegt, was ich mir aber nicht so recht vorstellen kann. Spontan hätte ich an einen weißen Burgunder oder Charonnay, eventuell aus dem Barrique, gedacht. Hat jemand von Euch bereits Erfahrung mit diesem Gericht oder eine interessante Idee?

Beste Grüße

Ebi

Hi Ebi

ich trinke zu Tartuffo meistens Nebbiolo-Weine: somit war das kein schlechter Tipp. Am besten etwas gereiftere Teile, z.B. aus 2001 oder 2004...
Allerdings nehmen wir meist den weissen Trüffel, die schwarzen sind aber generell unkomplizierter. Weisswein passt natürlich auch, aber zum "erdigen Trüffel" scheint mir ein "erdiger Wein" besser...

Gruss,

Adrian

Hallo Jörg,

schließe mich dem Votum von Adrian grundsätzlich an. Ich würde einen Barolo oder Barbaresco nehmen, der nicht im Barrique malträtiert wurde.

Grüße

Hartmut

Ein nicht zu leichtgewichtiger Roero Arneis wäre eine Alternative.

Viele Grüße
Guido

Mir fällt dazu als erstes auch ein (nicht zu) kräftig ausgebauter Chardonnay ein, Passopisciaro Guardiola zum Beispiel.

Reifer Nebbiolo passt grundsätzlich ... Gereifte nicht zu schwere, aber dennoch stoffige Weisse aber ebenso. Spontan z.B. ein Besler Biank 2007 od. 09 von Pojer&Sandri aus dem Trentino dürfte gut passen - ein 03er hat vor ein paar Jahren hervorragend (und mehr als) funktioniert!

Brunello

hmmm, ich bin mir nicht sicher, ob das mit den brunelli und baroli gut geht.
meiner erfahrung nach sind schwarze trüffel (je nach frischegrad) nicht besonders intensiv und das trüffelaroma eher "flüchtig" bzw. "duftig", daher würde ich einen entsprechenden wein nehmen, der gerne hoch aromatisch, aber transparent und leichtfüssig daher kommen sollte. also nichts junges, saures, tanniniges, dichtes, fettes, was auch noch lange an der zunge haftet.

wenn also die oben genannten, dann die alten, duftigen, abgeschmolzenen varianten.
vielleicht tuts auch ein alter pomerol oder pinot noir (von der ahr?).

ansonsten tatsächlich weiss: reife (im sinne von hochwertig) chardonnays oder grauburgunder.

gruss, m

In der Tat würde ich zu Trüffel, wie schon genannt, nur gereifte Nebbiolo, als mit abgeschmolzenen Tanninen und den typischen welken-unterholzigen Noten nehmen - junges strenges Tannin wird Trüffel m.E. ziemlich unterbuttern. Ebenso Brunello/Sangiovese, wenn, dann nur gut gereifte Sachen, sonst nicht anders als bei Barolo/Nebbiolo.
In diesem Sinne könnten sich auch gereifte Pinot Nero / Spätburgunder, aber wohl auch St.Laurent und Blaufränkisch anbieten.
Gute Erfahrung habe ich auch mit reifem Merlot aus dem Friaul / Julisch-Venetien.

Wegen der Verfügbarkeit bieten sich dann eben tatsächlich ausgewogene weisse Burgunder / Chardonnay und entsprechende Cuvées, dito Grauburgunder, nicht zu fett oder holzlastig, an.

Falls Du nichts passendes im Keller, aber einen Weinhändler deines Vertrauens hast, würde ich den mal ansprechen ... falls kulinarisch bewandert.

nur gereifte Nebbiolo, als mit abgeschmolzenen Tanninen und den typischen welken-unterholzigen Noten nehmen

Ich les den Thread ja von Anfang an mit; kann aber leider keine sachdienlichen Hinweise geben, da ich Trüffel noch nie gegessen habe.
Der Tip mit dem gereiften Nebbiolo ist allerdings gut.

Ralf; verrätst du mir bitte, wo ich gereiften Nebbiolo her bekomme ?
Zu halbwegs zivilisierten Preisen.
Reife Weine sind ja sicher ein Erlebnis, die Beschaffung derer allerdings auch eine Herausforderung.