Der "perfekte" Wein zu Steinpilzrisotto

Hi,

also das Lamm als Fleischgang lässt ja doch eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass dann ein Bdx, auf jeden Fall aber ein Roter seinen Auftritt haben könnte. Dann würde ich keinen roten Burgunder im Gang davor trinken - ansonsten hätte ich bei deiner "Kellerliste" jetzt doch fast gesagt, probier's mal mit dem Gevrey Chambertin 99. Den Holger Goch GB kenne ich nicht, 12 klingt aber tendenziell 'n büschen jung.
Hmm ... kaufen willst du ja eher nicht. Schwierig. Vielleicht dann doch den Bdx und dann die Menge so kalkulieren, dass er auch fürs Lamm reicht? (wobei da die Frage nach dem Rezept erst recht relevant wird)

Viele Grüße
Guido

@Alas und olifant: Italienische Weißweine sind in meinem Vorrat völlige Fehlanzeige, abgesehen von Weißburgunder der KG Terlan.

Wenn das Risotto mit frischen Steinpilzen und daher feinen Aromen wäre, würde es sogar passen, aber dann auch keine Traumkombi sonder stimmiger Begleiter. Wie schon genannt und im jahreszeitlichen Kontext sowieso wird's wohl eines mit getrockneten Steinpilzen

@olifant: Nebbiolo habe ich in den letzten 20 Jahren noch nie einen wirklichen Zugang zu gefunden, folglich Fehlanzeige in meinem Vorrat, irgendwie bislang nicht meine Rebsorte.

Na Armin, als Bonner lebst du nun mal näher an Frankreich als an Italien - kein Wunder, dass du weinmäßig französisch sozialisiert bist - mir fehlt schliesslich auch der innige Zugang zu französischen Weinen. Passt scho'

mir ist spontan ein wein von ostern eingefallen, und zwar ein 1992er gruaud larose; der war so feinsinnig, duftig und leichtfüssig, dass er ziemlich schnell weg war. natürlich war 1992 ein schlechtes jahr, der wein hatte also kaum noch säure, tannine, alkohol, also keine "intensität", aber einen herrlichen duft. das könnte vom aroma her gut passsen (wenn das risotto nicht zu viel wein/parmesan hat), beide haben so ein bisschen kuhstall.
somit könnte ich mir aus deiner liste MHL 1990 und 2000 vorstellen, ersterer zum risotto, letzterer zum lammfilet, das ja auch sehr fein ist, wenn es nicht in eine kräuterpackung gerät...Vielleicht könnte man sogar eine sosse zum lamm mit MHL probieren.
gruss, m

[Gerald]

Übrigens wird das Risotto auch sehr gut mit getrockneten Maronenröhrlingen - die gibt es bei uns im Weinviertel nämlich viel häufiger (für Steinpilze ist es meist zu trocken).

Grüße,
Gerald

Ich stimme volldau zu: gereifter Barolo wäre in Rot für mich die erste Wahl. Aber fast genauso gut dürfte der 99er Gevrey-Chambertin passen (welcher Produzent und welche Lage ist das denn?). Auch ein 1993er La Conseillante klingt für mich nach einer guten Wahl. Die Clos Rougeards würde ich noch zu lassen, Armin, 2007 Les Poyeux war vor ein paar Monaten noch extrem jung.

Ich stimme volldau zu: gereifter Barolo wäre in Rot für mich die erste Wahl.

Muss ich den zwei auch zustimmen, wenn da aber Ebe im Keller herscht ist das natürlich dann keine Option. Wie sieht es denn mit leicht oxidativen Weinen aus dem Jura aus? Zu Pilzen kann das wirklich sehr gut gehen.


Cheers
Marc

Wie sieht es denn mit leicht oxidativen Weinen aus dem Jura aus? Zu Pilzen kann das wirklich sehr gut gehen.

Das habe ich schon mehrfach probiert und mag die Kombination sehr gerne. Am besten gefallen mir zu Steinpilzen "Tradition" Cuvées aus Chardonnay und Savagnin. Allerdings würde ich einen oxidativen Jura-Wein als Wein-Mitbringsel für eine Einladung für nur mäßig geeignet halten. Meiner Erfahrung nach sind diese Weine für viele dann doch sehr gewöhnungsbedürftig.

Liebe Forumianer,

meine bessere Hälfte und ich sind Freitagabend bei einem weinaffinen Gastgeber zum Essen eingeladen, wobei mir die Aufgabe zufällt, die Weinbegleitung beizusteuern. Zur Vorspeise soll es ein Steinpilzrisotto (basierend auf selbst gesuchten Steinpilzen) geben. Was Passendes dazu zu finden, ist nicht mein Problem. Ich habe den Ehrgeiz, eine "Traumkombi" unter Berücksichtigung eigener Vorlieben und meiner Weinvorräte zu finden. .....

Liebe Grüße

.... und wie ist es nun ausgegangen?

Herzliche Grüße

Michael

.... und wie ist es nun ausgegangen?

Herzliche Grüße

Michael

Liebe Leute,

Ehrensache, dass ich zumindest kurz berichte, was ich denn letztlich mit welchem Ergebnis gewählt habe! Kurzfazit für Eilige: Es begann katastrophal und endete doch sehr-gut.

Vorweg kurz zum "Geheimnis" des Steinpilzrisottos: Der Gastgeber hatte letzten Herbst eine größere Menge Steinpilze in der Eifel gesammelt und Teile davon getrocknet, andere Teile eingefroren. Im hervorragenden Steinpilzrisotto mit genau dem richtigen Biss, verbunden mit einer wunderbaren Cremigkeit, fanden beide Varianten Verwendung.

Meine hierzu vorgesehene Weinwahl erwies sich als katastrophal ungeeignet und erschreckend schwach. Gott sei dank wurde der Wein rechtzeitig vorher geöffnet und vorweg vorverkostet. Es war ein Meursault (Villages) 2009 von Comtes Lafon. Ich hatte den noch nie getrunken und überhaupt noch nie was von Comtes Lafon. Von 2009 als Jahrgang hatte ich mir eine säurearme, leicht füllige Cremigkeit versprochen. Nix davon fanden wir vor! Der Wein "glänzte" mit einer zu starken Holzpräsenz (die kann sich ja durch weitere Reife noch besser einbinden), einer schlicht disharmonischen Säure (da könnte man ja immer noch an eine ungünstige Phase des Weins denken) und einem Abgang, dem mit "kurz" noch geschmeichelt wird - da war hinten raus schlicht ein Loch, fast gar nichts. Dem Wein half auch viel Luft im Laufe des Abends nichts. Der war nicht nur für den vorgesehenen Zweck für jedermann nach ein bis zwei Schlucken erkennbar ungeeignet, sondern für einen Wein dieser Preisklasse auch solo eine herbe Enttäuschung. Der hatte auch weder Kork noch einen sonstigen schmeckbaren Weinfehler. Der war einfach nicht mehr als mit mäßigem Genuss unfallfrei zu trinken. Wenn ich punkten müsste, so um die 82 Punkte, also für meine Begriffe akzeptabel für einen 6-8 €-Chardonnay von irgendwoher, ohne dass er selbst in dieser Preisklasse bei mir Nachkauf- oder Wiederholungstrinkreflex ausgelöst hätte. Da gibt es schon deutlich Besseres. Was lerne ich daraus? Jedenfalls gemeinsam mit anderen keinen Wein zum Essen wählen, den ich vorher noch nie getrunken habe oder zumindest genau diesen Wein zu exakt dem vorgesehenen Essen von verlässlicher Seite empfohlen. Einfach ein unkalkulierbares Risiko.

Was hat den Abend letztlich gerettet? Mein "Lammfiletwein", den wir einfach zu Vorspeise und Hauptgang getrunken haben und der mit beidem ausgezeichnet harmonierte. Es war La Conseillante 1993, einfach mein liebster 93er Bordeaux von den in den letzten Jahren getrunkenen, fein, elegant und erstaunlich langlebig für den mittelprächtigen Jahrgang. Vor einigen Jahren wähnte ich den Wein schon auf dem deutlichen Abstieg, was sich schon letztes Jahr aber als lediglich ungünstige Zwischenphase erwiesen hat.

Allen nochmals herzlichen Dank für die vielen Vorschläge und Anregungen, die sicher teilweise bestimmt nochmal aufgegriffen werden. Denn eins steht fest: Das nächste Steinpilzrisotto kommt bestimmt!

Sonnige Sonntagsgrüße

Vorweg kurz zum "Geheimnis" des Steinpilzrisottos: Der Gastgeber hatte letzten Herbst eine größere Menge Steinpilze in der Eifel gesammelt und Teile davon getrocknet, andere Teile eingefroren. Im hervorragenden Steinpilzrisotto mit genau dem richtigen Biss, verbunden mit einer wunderbaren Cremigkeit, fanden beide Varianten Verwendung.

Schade finde ich, dass jetzt immer noch nicht klar ist, was für ein Steinpilzrisotto es war. Mit Weißwein und Sahne und Käse? Oder...?

Gruß

Alas