Switch to full style
Rezepte, Erfahrungsberichte, "the perfect match"
Antwort erstellen

Re: welcher Wein zu welchem Essen

Fr 22. Dez 2017, 10:41

Ich habe jetzt spasseshalber bei google 'Wein und Filet Wellington' eingegeben, sogar da gibt's erwertbares, und weniger verwertbares, was dir trotzdem nicht weiterhilft.

In memoriam 'susa', sie konnte sich auch einen fetten Chardonnay dazu vorstellen, warum nicht aus der Neuen Welt? Und sie hat auch mal Rosenmuskateller zu klassischen Rotweingerichten probiert ... einfach ein bisschen scrollen ... wirklich Schade, dass 'susa' uns hier keinen Rat mehr geben kann. Sie hätte sicher was fundiertes für dich gehabt. Da stell' ich mal wieder fest, dass Sie irgendwie fehlt.
https://www.chefkoch.de/forum/2,20,491745/Wein-des-Tages-18-10-09.html

... oder hier, mit Rotweinschalotten und einer Cuvee aus Zweigelt und Rotburger. (Der Händler empfielt natürlich was aus seinem Portofolio)
http://www.mankannsessen.de/content/rinderfilet-wellington-light-mit-rotweinschalotten#.WjzO-nndq71

... und ganz allgemein wird alles 'eh schon genannte sowieso empfohlen, exemplarisch hier
https://www.navinum.de/beste/wein-rinderfilet.html#page/1
... und bei diversen anderen Seiten, gibts dann auch noch Brunello, Barolo, Bordeaux, Pinots aller Herren Länder, Merlot, Rioja ... was an Rotem wird eigentlich nicht empfohlen?

Meine abschließende Empfehlung: Zieh auf, was du Lust drauf hast :idea: viel falsch machen geht wohl nicht.

Re: welcher Wein zu welchem Essen

So 11. Feb 2018, 13:12

Hallo zusammen,
was würdet ihr denn zur Spinatlasagne aus Spinat, Bechamelsauce, Ricotta und Parmesan, trinken?

Viele Grüße
Jonas

Re: welcher Wein zu welchem Essen

So 11. Feb 2018, 14:15

Hallo Jonas,

Spinat und Wein ist etwas heikel aber nicht unmöglich. Sofern der Spinat mit den anderen Zutaten gut eingebunden ist wie bei deinem Rezept, würde ich klassischerweise zu einem toskanischen Rotwein greifen. Probleme treten wahrscheinlich nur dann auf, wenn man den Spinat alleine zum Wein essen würde.

Hier ein Auszug aus einem Artikel aus der FAZ:
Artischocken etwa verbreiten mit ihren Bitterstoffen oft einen metallischen Geschmack. Aber je besser sie in ein Gericht eingebunden sind, desto besser verstehen sie sich auch mit dem Begleiter. Ähnliches gilt für Spargel, Spinat und Tomaten, die mit ihrer Säure vor allem leichten Weinen zu schaffen machen können. Spargel und Spinat mögen säurearme Weine wie Silvaner, Tomaten lassen sich in Soßen und Suppen am besten von Barbera zähmen, im Salat von Sauvignon Blanc.


Ich hatte gestern in der Pfanne mit Knoblauch gegarte Artischocken zur Pasta. Das ging trotzdem ganz gut zu einem Sentieri von Frescobaldi (50% Sangiovese, 20% Merlot, 20% Cabernet Sauvignon, 10% Petit Verdot).

Viel Spaß bei der Lasagne
Detlef

Re: welcher Wein zu welchem Essen

So 11. Feb 2018, 15:47

Hallo Detlef,
vielen Dank für deine Anregung!
Irgendwie hätte ich tatsächlich eher zu einem kräftigen Weißwein tendiert, dabei habe ich zufällig sogar eine Flasche Sentieri im Keller.

Grüße
Jonas

Re: welcher Wein zu welchem Essen

So 11. Feb 2018, 16:27

pitts hat geschrieben:Irgendwie hätte ich tatsächlich eher zu einem kräftigen Weißwein tendiert
Moi aussi - aus dem Bauch heraus dachte ich an Rhône/Languedoc/Roussillon, auf Basis Roussanne/Marsanne/Grenache blanc, vielleicht mit etwas Viognier gewürzt, gerne etwas voller. Bei "säurearm" gehe ich insofern mit, als ich sie in dieser Kombination nicht extrem bissig haben wollte, aber bitte nicht "latschert".

Orientieren würde ich mich - je nach Dosierung - eher an der Béchamel und dem Käse als am Spinat. Roter Toskaner? Warum nicht, aber ich wär' nicht drauf gekommen.

Ich bin aber in diesem Forum, denke ich, eh' ein Exot, weil ich relativ viel Weißwein, aber relativ wenig Riesling trinke. Südfranzosen habe ich ziemlich schnell auf dem Radar. :ugeek:

Re: welcher Wein zu welchem Essen

So 11. Feb 2018, 18:33

Ich habe Südfrankreich mangels Masse überhaupt nicht auf dem Schirm :D ; dafür hätte ich jetzt etwa den Grauburgunder "RS" 2015 von Salwey vorgeschlagen, den ich letzte Woche im Glas hatte (auch zu Spinat!) - oder auch den allerdings wesentlich schlankeren (aber immer noch kräftigen) Grauburgunder Gutswein 2016 von Bercher.

Gruß
Oswald

Re: welcher Wein zu welchem Essen

Di 27. Mär 2018, 20:36

pitts hat geschrieben:Hallo zusammen,
was würdet ihr denn zur Spinatlasagne aus Spinat, Bechamelsauce, Ricotta und Parmesan, trinken?

Viele Grüße
Jonas


Hervorragend gepasst hat heute Perrin Cotes du Rhone Reserve 2016. Danke für Eure Hilfe.

Schöne Grüße
Jonas

Re: welcher Wein zu welchem Essen

Fr 22. Mär 2024, 11:54

Ihr könntet mir mal bitte kurzfristig mit ein paar Ideen aushelfen...

Morgen besuchen wir kurzfristig meinen Onkel und seine Frau. Sie ist Italienerin (Marche, Nähe Pesaro), aber schon "ewig" in Deutschland; hatte lange eine Trattoria. Sie können beide guten Wein genießen, sind aber keine Nerds. Es hat sich als "Tradition" herausgebildet, daß ich ein bißchen 'was aus meinem Keller mitbringe. Hat meistens gemundet, wobei ich den Eindruck habe, sie mag's eher "fruchtig" :?, er eher "kräftig". (Kann mich gut an eine Situation erinnern, wo sie Sancerre von Boulay mochte, und er bei Cornas von der Cave de Tain einen Moment lang auffällig still wurde. :mrgreen: :ugeek:)

Ich habe mal gefragt, was wir essen werden, und bekam recht unspezifisch zur Antwort:
Zur Vorspeise Foie Gras. Ich weiß aber nicht, in welcher Darreichungsform. Ich könnte mir vorstellen, vielleicht ganz leicht angebraten, aber das ist geraten.
Zum Hauptgang Taube geschmort (Daube?) bzw. als Ragù(?). Ich hatte bisher iirc erst einmal Taube, und zwar gebraten. Ich war damals überrascht, wie "wild" ich sie empfand.
Das Essen erwarte ich im allerbesten Sinne rustikal.

Was für Weine packe ich ein, wenn die Zubereitungsart unbekannt ist?

Foie Gras gibt es bei uns nie, und ich habe wenig Erfahrung. Klar, "klassisch" werden Sauternes oder Champagner genannt. Ich habe aber nur so arg süße und fette Sauternes, die mir vorneweg too much wären. Bei Champagner hat er lachend im Spaß abgewunken, weil sie gerade irgendwas Geschenktes, nominell Gutes hatten (er meinte die Mag à 360 heutzutage), das aber zu alt und hinüber war; ziemlich sicher oxidiert (Korken lose). Wäre aber trotzdem ein Plan. Würde z.B. Vilmart mit seiner etwas höheren Restsüße gehen, vielleicht sogar in rosa? Und wie ist es mit jungen Kabinetten von S-F, Wittmann oder W-S? Oder bin ich mit meiner Süßtendenz zu engstirnig und es gehen auch trockene Sachen? Was? Geht Chenin (habe ich in sec und demi-sec da)? Condrieu?

Beim Vogel wäre ich tendenziell am Rhône, eher im Norden, aber auch C9 kann ich mir vorstellen. Welche Alternativen könnte ich anbieten? Burgunder könnte zu "schwach" sein befürchte ich(?). Geht Bordoh?

Wir werden zu viert sein, es können also durchaus ein paar Varianten auf den Tisch. Muß ja auch nicht alles leer werden.

Danke für eure Ideen und Inspirationen!

Re: welcher Wein zu welchem Essen

Fr 22. Mär 2024, 12:44

Das Fleisch ist unkritisch - kräftiger, junger, frischer Syrah, also eher Collines oder générique als Kommunal-AOC. Wobei du freilich einen Beaujolais als Überraschungsgast aus dem Hut zaubern könntest. Ansonsten ist einfacher Chianti (Saft, Kraft, Frucht) eine gute Wahl, damit ist bestimmt auch deine Tante zufrieden. Oder einen jungen Barbaresco von den Produttori.

Zum Foie Gras würde ich auf gar keinen Fall Riesling nehmen, sondern, wenn es kein Sauternes sein soll, einen Pinot Gris GC aus dem Elsaß mit hinreichend Zucker, einen Chenin Blanc Demi-Sec - oder eben gleich die jeweiligen Inkarnationen in Vendange Tardive bzw. Moelleux. Mit deutlich unter 100 g/l RZ sind die nicht ganz so pappig wie ein Sauternes. Falls du's aromatischer haben möchtest: Jurançon oder Pacherenc, also was aus Manseng. Oder ein Muscat VDN, Frontignan oder Rivesaltes (muss nicht immer Beaumes dV sein).

Cheers,
Ollie

Re: welcher Wein zu welchem Essen

Fr 22. Mär 2024, 13:28

Taube geschmort schreit ja sowas von nach klassischem Sangiovese-Wein, ...
also guter Chianti, eher Chianti Superiore oder Chianti Classico, wenn du glänzen willst, dann einen abgehangenen Chianti Classico Riserva oder Brunello (jeweils eher ohne grossartig Barrique). Ebenso hätte ich keine Bedenken bei Pinot Nero (Südtirol) oder (""hellen, nicht zu tanninigen") Nebbiolo, z.B. als hellfruchtiger Barbaresco, auch Colline Novaresi, Ghemme, etcpp. .

Zur Foie Gras hat sich Ollie schon eingelassen, süss + trockentraubig passt ja eigentlich immer, GT wäre wohl auch eine gute Wahl, jedoch am Anfang des Essens möglicherweise etwas erschlagend, bzw. den Gaumen überfordernd. Also warum z.B. keinen reifen (fuchtigen) Chardonnay. Irgendwann bekam ich auch mal einen hochwertigen Moscato d'Asti als Begleitung - na, hat auch gepasst.
Und was ja grundsätzlich geht ist Champagner, gereift, kräftig, nicht auf der zitronigen Seite, eher BdN als BdB.
Antwort erstellen