Perfekte Kombination?!

Als Rheingauer ist der Riesling als Beilage zum Schnitzel ohnehin gesetzt; vom trockenen Liter bis zum trockenen Lagenwein. Ein kräftiger GV ist natürlich vor Ort in Österreich eine Alternative, aber hier vor Ort aus verständlichen Gründen außen vor.
Grüße aus Flörsheim
Sascha

Hallo Nora,

toll so ein Erweckungserlebnis! Kurze Frage: Was gab es denn dazu? Oder spielen die Beilagen für Dich hier im Hinblick auf die Weinbegleitung keine oder nur eine untergeordnete Rolle? Ich persönlich mag dazu sehr gerne lauwarmen schwäbischen Kartoffelsalat, alternativ (etwas rustikal) Bratkartoffeln (evtl. noch mit zusätzlich Gurkensalat) oder ganz puristisch einen Feldsalat.

Ich mag Wiener Schnitzel auch sehr gerne und habe schon Verschiedenes dazu probiert: außer GV Chardonnay, Weißburgunder, Grauburgunder, Silvaner. Noch nie Riesling, Restsüßes und Rotwein.

Jetzt meine Frage: Querbach kenne ich noch gar nicht. Findet man auch hier im Forum kaum was zu. Kann also - allein aufgrund Deiner Beschreibung - noch schwer einschätzen, in welche Richtung das geht, mit was mir Bekanntem das vergleichbar sein könnte. Jetzt überlege ich mir, ob ich mir von Deinem Wein (der noch problemlos zu bekommen ist) gleich mal ein Sixpack bestelle oder eher ein gemischtes mit verschiedenen Jahrgängen des Weins. Oder ob ich erstmal einen Versuch mit vorhandenem restsüßem Riesling starte. Aus dem Rheingau habe ich da gar nichts. Fast alles von MSR: größere Auswahl an Kabinetten, Spätlesen und Auslesen von von Grünhaus, einige Spätlesen von JJ Prüm, einige Kabinette von MF Richter, Verschiedenes von Adam, aufgrund der Empfehlung von Bernd Schulz Spätlese von Schäfer-Fröhlich. Was meinst Du? Ich habe volles Vertrauen in Dein Urteil.

Schöne Grüße
Armin

Wegen Querbach: Nicht von den Kronkorken abschrecken lassen und davon, dass er seine Weine recht spät freigibt. Ich hatte mal seinen drei Jahre alten Gutsriesling Trocken (die 1 auf der Weinpreisliste) und das war für mich im Riesling
-Einsteigersegment mit das beste, was ich bis dato getrunken habe!
Und sowas geht für mich zu jeder Schnitzelvariation exzellent.
Grüße Sascha

Ich bin schockverliebt. Nicht in den Wein, sondern in die perfekte Kombination aus diesem Wein und dem Wiener Schnitzel!

Glaube ich sofort... so, wie ich Querbach erinnere, ist aber schon mindestens 10 Jahre her, dass ich den letzten Wein im Glas hatte...

Jetzt meine Frage: Querbach kenne ich noch gar nicht. Findet man auch hier im Forum kaum was zu. Kann also - allein aufgrund Deiner Beschreibung - noch schwer einschätzen, in welche Richtung das geht, mit was mir Bekanntem das vergleichbar sein könnte.

Querbachs Philosphie, Weine sehr spät auf den Markt zu bringen, ist schon bemerkenswert, und die Breite der Jahrgänge, die es früher gab, z.T. mehr als 10 Jahrgänge, ist geradezu großartig.
Mich haben sie jedoch nie wirklich gepackt. Alles spontanvergoren, aber häufig auch nicht ganz durchgegoren, also mit Zuckerschwanz. Wer die wirklich feine Klinge sucht, wird hier nicht fündig - so war das zumindest früher - , das sind nach meiner Erinnerung grundehrliche, geerdete Weine, zum Winer Schnitzel bestimmt großartig, aber qualitativ maximal "Mittelbau" in Deutschland und auch vom "Weincharakter" her nicht so individuell, dass man sie kennen muss. PGV war aber früher top.

Hallo Armin,

vielen Dank für deine Rückmeldung!

Es gab Kartoffelsalat (den brachte jemand mit, deshalb habe ich nicht das genaue Rezept, aber er war mit Brühe, Essig und Öl angemacht) und Gurkensalat mit mildem Weißweinessig, Dill, etwas Öl, Salz, eine Prise Zucker und weil ich es nicht lassen kann, einen Hauch von Chili. Schwierige Begleitung zum Wein, aber selbst das funktionierte gut.

Querbach hat seinen eigenen Kopf. Alle Weine sind mit StainlessCap verschlossen, spontanvergoren, ruhen lange auf der Hefe, werden recht spät abgefüllt und haben oft Restzucker. Ich meine mich dunkel zu erinnern, dass Querbach aus dem VDP ausgetreten ist, da seine Philosophie der Weinbereitung (insb. die späte Abfüllung und die Freigabe der Weine erst bei Trinkreife) mit den Vorgaben des VDP nicht zusammenpasste.

Michl hat ja schon einiges gesagt. Die Weine sind sicherlich nichts für Puristen mit ihrer typischen Frucht, Cremigkeit und des höheren Restzuckergehalts auch bei den trockenen Weinen. Meine Erfahrung ist, dass die Weine auch bei Menschen Anklang finden, die meinen, Riesling sei nichts für sie, der sei ihnen zu säurereich. Sie sind im wahrsten Sinne trinkig. Ich greife daher gern zu den Querbach-Rieslingen als Begleitung zum Essen, wenn ich Gäste habe. Das Angebot auf der Homepage von Querbach hat einiges an Jahrgangstiefe, ein kleines Probepaket macht da wohl eher Sinn, bevor man etwas kauft, was einem nicht zusagt. Ich mochte insb. Doosberg aber auch Hallgarten, Edition kam immer hervorragend bei Gästen und Freunden an und wurde wegen des guten PLV nachgekauft.

Ansonsten würde ich für das Experiment Wiener Schnitzel und Riesling einen Wein auswählen, der eher dezente Restsüße hat, einiges an Cremigkeit und eine lebendige Säure. Dein Keller gibt ja etliches her.

Ich hoffe, ich konnte helfen. Viel Erfolg!

VG, Nora

Hallo Nora,

herzlichen Dank für Deine ausführliche Rückmeldung! Das hilft auf jeden Fall weiter. Ich werde mir demnächst mal ein Probierpaket von Querbach zusammenstellen und bestellen. Falls es vorher schon zum Genuss von Wiener Schnitzel kommt, werde ich nach Maßgabe Deiner hilfreichen Infos auf was aus meinem Vorrat zurückgreifen ( mit nicht zu viel Restzucker, vielleicht auch was feinherbes) - da vergaß ich im ersten Anlauf noch Verschiedenes wie nur beispielhaft Martin Müllen oder Ansgar Clüsserath.

@ Michl und Sascha: Herzlichen Dank auch für Eure hilfreichen Infos bzw. Einschätzungen zu Querbach.

Schöne Grüße
Armin