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Weinprobe "unterschätzte Rebsorten" in Würzburg

Berichte von Verkostungen mit Weinen aus mehreren Ländern/Regionen (sonst bitte im Länderforum einstellen)
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weinaffe

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Weinprobe "unterschätzte Rebsorten" in Würzburg

BeitragDo 8. Feb 2024, 21:50

Hallo zusammen,

letzten Freitag trafen sich wieder einige Weinnasen,um ein zunächst nicht so prickelnd klingendes Weinthema zu beackern und den Rebsorten-Underdogs eine Chance zu geben. Und siehe da.... wenn die richtigen Winzer, die sich um die jeweilige Rebsorte bemühen, am Werke sind, kann das auch unter Genussaspekten sehr viel Spass machen.
Doch der Reihe nach! Am Start waren 15 Weine (5 x weiss, 10 x rot) aus 16 Rebsorten (1 Wein war eine Cuvee aus 2 Rebsorten), die wie immer blind verkostet wurden. Maßstab für den Underdog-Charakter war der Blick aus internationaler Sicht, wobei hier natürlich Verbreitung, Bekanntheitsgrad und/oder Reputation der jeweiligen Rebsorte wesentliche Faktoren waren. Die Auswahlmöglichkeiten sind bei diesem Thema schier unendlich, so dass vielleicht ganz zufällig sich folgendes line-up ergab:

2018er Retzstadter Langenberg Silvaner Brut Nature (Rudi May, Retzstadt) -Franken-
einziger VDP-Prestige-Sekt aus dieser Rebsorte--Einzellagensekt aus durchschnittlich 60 Jahre alten Reben mit Ostausrichtung--degorgiert Februar 2023-- 12,5 Vol%.
Für einen Franken ist der Silvaner natürlich alles andere als eine Aussenseiter-Rebsorte, im internationalen Kontext spielt der Silvaner aber absolut keine Rolle und ist nur ausländischen Fachleuten bekannt. Noch in den 60er- Jahren des letzten Jahrhunderts die führende Rebsorte in Deutschland, ist er auf knapp 4.500 ha Rebfläche zusammengeschrumpft und spielt eigentlich nur in Franken (1.559 ha) und mit Abstrichen in Rheinhessen (1.932 ha) noch eine wichtige Rolle. Im Elsass zählt er nicht zu den "nobles cepages", lediglich im Wallis und im Eisacktal wird er bei allerdings geringer Rebfläche noch geschätzt. Silvaner ist sehr vielseitig und kann auch Sekt, wenn er so ambitioniert wie dieser hergestellt wurde: ein anspruchsvoller Vertreter mit sehr feiner Perlage, staubtrocken mit saftiger, eingebundener Säure, feiner Brioche-Charakter, nur hintergründige zarte Frucht, perfekt ausgewogen, gewisse Eleganz, gute Länge. Wer Champagner-Qualität haben will, aber eher eine gerundete Säure bevorzugt, ist mit diesem Sekt bestens bedient.Preislich bewegt sich das aber auch auf Champagner-Niveau (30 EURO ab Weingut).

2022er "Tuniberg" Auxerrois QW tr. (Gebr. Mathis, Merdingen) -Baden-
Der Auxerrois ist so etwas wie das am wenigsten begabte Kind in der Burgunder-Familie, weshalb man ihn nur vereinzelt (Obermosel, Baden, Luxemburg, Elsass) und mit wenig Anbaufläche findet. Ausserdem hat er seine weinbaulichen Schwächen (dünnhäutige Beeren, spätfrostempfindlich, verrieselt, wenig Säure),die seine Beliebtheit bei Winzer und Konsumenten schmälern. Das ist eigentlich schade, wenn er sich wie beim folgenden Wein präsentiert:
optisch leicht trüb (ungeschönt und unfiltriert), erstaunlich, dass die Quali-Prüfer das durchgewunken haben, sehr feine, leicht hefige Nase, zarte Gelbfrucht mit floralen Aspekten, trotz nur 12 Vol% ein angenehm nachhaltiger Wein, hervorragender Trinkfluss, möglicherweise ist auch etwas Holz im Spiel, das aber nur ganz dezent anklingt. Sehr gelungener Sortenvertreter in der Mittelgewichtsklasse. Knapp 13 EURO ab Weingut.

2022er "Spitzer Graben" Neuburger Federspiel Wachau DAC (Domäne Wachau, Dürnstein) -Wachau-
Der Neuburger als natürliche Kreuzung aus vermutlich Roter Veltliner x Sylvaner ist praktisch eine nur in Österreich vorkommende Spezialsorte, wenn man von ganz geringen Anpflanzungen in Osteuropa (Tschechien, Slowakei, Rumänien) absieht. Die geringe Verbreitung und das Manko, dass diese Rebsorte zur Krankheit der Kurztriebigkeit (war mir bisher auch nicht geläufig, kann aber zum Absterben des Weinstocks führen) neigt, festigt ihren internationalen Outsider-Status. Eigentlich schade, da die Rebsorte qualitativ durchaus überzeugen kann:
zartes strohgelb, dezentes Sortenbukett, etwas Apfel, dezent nussig, am Gaumen durchaus stoffig, extraktreich mit zurückhaltender Frucht,komplett trocken,angenehme Säure, deutlich mineralisch, angenehmer. leichter Gerbstoff-Grip, mitellanger, glockenklarer Abgang. Sicherlich ein vielseitig einsetzbarer Speisenbegleiter.

2019er Gorca Haloze Furmint Stajerska Slovenija (Vino Gross, Podlehnik) -Slowenien-
Der Furmint ist zweifellos eine hochwertige Rebsorte, die leider viel zu wenig angebaut wird und daher international fast unbekannt ist, obwohl sie ein wesentlicher Bestandteil der weltberühmten Tokajer-Essenzen ist. Leider ist die Rebsorte spät reifend und benötigt beste Lagen, um seine ganze Klasse zu zeigen. Seine geringe internationale Verbreitung (im wesentlichen Ungarn, Burgenland und Slowenien) wird wahrscheinlich dafür sorgen, dass der Furmint eine Nischen-Rebsorte bleiben wird. An der Qualität liegt es bei dieser Rebsorte nicht. Wie der folgende Wein zeigt:
zartes Goldgelb, sehr eigenständige Nase (Quitte, Aprikose) mit Melisse und Kräutern, kraftvoll und dicht bei nur 12,5 Vol%, extraktreich, trotzdem gewisse Finesse, staubtrocken mit merklicher, aber total eingebundener Säure, gute Länge. Toller Sortenvertreter !

Fortsetzung folgt in Kürze!

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weinaffe

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Re: Weinprobe "unterschätzte Rebsorten" in Würzburg

BeitragFr 9. Feb 2024, 17:42

... und weiter geht es mit der letzten Weissweinrebsorte:

2020er "Feldmarschall von Fenner" Müller-Thurgau Südtirol DOC (Tiefenbrunner) -Südtirol-
Der relativ früh- und reichtragende Müller-Thurgau (Kreuzung Riesling x Madelaine Royale) ist zwar relativ verbreitet (weltweit geschätzt 23.000 ha), hat aber kein gutes Image und wird überwiegend zu einfachen, im besten Fall süffigen Weinen ausgebaut. In Italien hat der "Müller" aber eine vergleichsweise gute Reputation, was natürlich an solchen Ausnahmeweinen wie dem obengenannten liegt: 1972 gepflanzter 3 ha-Weinberg auf 1.000 m über NN, teilweise noch Einzelstockerziehung, geringe Erträge.
kräftiges Strohgelb, sehr feine, nur dezent fruchtig-muskatige Nase mit leichter Reduktion, mittlerer bis kräftiger Körper(13,5 Vol%), nicht komplett trocken (4 gr. RZ), was aber überhaupt nicht stört,erstaunliche, aber total eingebundene Säure (6,9 Promill), durchaus kräftiger Extrakt, aber alles andere als pomadig, zarte Gelbfrucht (reifer Apfel, Hauch Birne, dann kommt auch das Kräutrig-Muskatige ins Spiel, sehr ausgeglichen und in sich ruhend, gute Länge. Dieser Edel-Müller hat wenig mit den gängigen Weinen aus dieser Rebsorte zu tun, sondern steht in seiner eigenen Liga. Der Wein macht jetzt schon viel Spass, dürfte aber auch über ein nicht unbeträchtliches Reifepotential verfügen. Ohne Zweifel ein sehr hochwertiger Wein, der vermutlich teuerste "Müller" der Welt (Handelspreis ca. 49 EURO), den jeder unbedingt einmal probiert haben sollte. Könnten alle "Müller" in dieser Liga mitspielen, hätte diese Rebsorte mit Sicherheit keinerlei Imageprobleme.

Nun zu den roten Outsidern:

2019er Mont Durou "Vignoble Marie Maria" Madiran a.c. (Vigneron du Vic-Bilh) -Madiran-
dieser 100%ige Tannat stammt aus einer 5 ha-Einzellage, die gleichzeitig die höchstgelegene (260 m ü. NN) der Appellation ist. 12 Monate Fassausbau (1/3tel neue Fässer).
Die autochthone Rebsorte Tannat ist relativ spätreifend und bildet dickschalige Beeren, die viel Farbe und -nomen est omen- Tannin liefern. Klassisch ausgebauter Tannat ist in der Jugend meist tanninstreng und benötigt viel Zeit zur Reife, bleibt aber immer doch etwas auf der -angenehm- rustikalen Seite. Gereifte Tannats können aber in ihrer Art so manchem Bordeaux Paroli bieten. Tannat ist daher mit Ausnahme des Südwesten Frankreichs wenig verbreitet; lediglich in Uruquay wird er noch sehr geschätzt. Mit dem hier ausgewählten Wein hat man mit Erfolg daran gearbeitet, den Wein weniger tanninstreng und etwas eleganter und gezähmter auf die Flasche zu bringen.
Kräftiges Rubinrot, angenehme Dunkelfrucht (Brombeere, Kirsche, Pflaume), nur dezenter Holzanflug, am Gaumen komplett trocken, angenehme Säure, relativ feinkörniges, wenig aufrauhendes Tannin, trotz 14 Vol% nicht alkoholisch oder fett, Kirsche, Brombeere, Pflaume, ein Hauch Kräuter, der Wein klingt zartbitter und angenehm aus. Der Wein wird sicherlich kein Langstreckenläufer sein, da er sich schon jetzt sehr gut trinken lässt. Trotzdem dürften aber 5-10 Jahre weitere Lagerung kein Problem sein. Ein modern vinifizierter Madiran, der vielen gefallen dürfte.

2016er Morgon a.c. Cote du Py Vieilles Vignes (Laurent Gauthier, Morgon) -Beaujolais-
Die autochthone Rebsorte Gamay (Kreuzung Pinot x Gouais blanc) steht ganz klar im Schatten des im Burgund herrschenden Pinot noir und ist auch außerhalb des Beaujolais weltweit kaum verbreitet (etwas im Maconnais und an der Loire und stellenweise in der Schweiz). Das ist sehr schade, denn ein Cru aus dieser Rebsorte und von einem guten Winzer kann in einem sehr guten Jahr optimal reifen und erinnert im perfekten Zustand manchmal an gutklassige Pinots aus der Cote d'Or. Dieser Wein zeigt das Potential in jedem Falle:
zartes durchscheinendes Rubin, elegante, zartfruchtige Nase (Kirsche, Himbeere, Craneberries, Granatapfel), vermischt mit etwas Holzwürze und Ätherik,am Gaumen absolut trocken mit saftiger Säure, nur mittelgewichtig, öffnet sich im Mund sehr schön, finessenreiche Dunkelfrucht (Kirsche, Himbeerer), gelungener Holzeinsatz, Hauch Kräuter (Dill), feingliedriger, aber mit ausreichend Dichte und Länge ausgestatteter Wein. Jetzt wunderschön zu trinken, es ist aber keinerlei Eile hier geboten. Sehr feiner Sortenvertreter.

2016er "Il Falcone" Castel del Monte Riserva DOCG (Rivera, Andria) -Apulien-
die einzige Cuvee des Abends (70% Nero di Troia, 30% Montepulciano), bestehend aus 2 international wenig beachteten Rebsorten, die beide praktisch nur in Mittel- und Süditalien angebaut werden.
Nero di Troia ist eine alte süditalienische, spätreifende Rebsorte, die sehr hochwertige und feine Weine bringen kann. Die potentielle Qualität ist bei dieser Rebsorte sicherlich kein Hinderungsgrund, warum diese feine Rebsorte so wenig im Anbau ist. Der Montepulciano dagegen, wenn auch fast ausschließlich auf Italien beschränkt, ist wesentlich verbreiteter, hat aber eher ein schlechtes Image. Das liegt vor allem daran, dass er auch bei hohen Erträgen seine kräftige Farbe behält und daher gerne als Farbverbesserer in fragwürdigen Cuvees landet. Die Farbe ist dicht, aber besonders bei hohen Erträgen bleibt der Geschmack vollkommen auf der Strecke. Wer hierzulande beim Durchschnitts-Italiener ein Glas Montepulciano aus der 1,5 Liter-Buddel bestellt, weiss, wovon ich rede.
Dieser Wein bringt aber beide Rebsorten zum Strahlen: elegante Nase mit gelungenem Holzeinsatz (14 Monate französisches Barrique), reife Rotfrucht (Brombeere, Cassis), Hauch Leder und Tabak, sehr vielschichtig, erinnert etwas an einen guten Medoc, elegant auch auf der Zunge, durchgegoren, feine Säure, poliertes Tannin mit feinen Ecken und Kanten, trotz 13,5 Vol% voll auf der elegante Seite, gute, aber nicht vorlaute Fruchtausprägung, saftig, elegant, einige Finesse, Hauch Mokka und Zedernholz, sehr gute Länge. Ein vorbildlicher Rotwein, der ein vorzügliches Preis-/Leistungsverhältnis besitzt (knapp 17 EURO im Handel).

In Kürze folgen noch die restlichen Rotweinsorten!

LG
Bodo
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weinaffe

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Re: Weinprobe "unterschätzte Rebsorten" in Würzburg

BeitragSa 10. Feb 2024, 20:22

...und weiter geht es mit den roten Underdogs:

2018er "Nossa" Calcario Baga Vinhas Velhas Bairrada DOC (Pato/Wouters) -Bairrada-
Auch die autochthone, portugiesische Rebsorte Baga hätte mehr Beachtung verdient, aber es gibt sie praktisch nur in Portugal und auch da fast ausschließlich im Anbaugebiet Bairrada (gesamt etwa 7.000 ha). Die robuste und spätreifende Rebsorte erbringt farb- und tanninstarke Rotweine, die in klassischer Ausbauweise viele Jahre der Reifung benötigen. Wenn man die Rebsorte aber etwas moderner vinifiziert, kann man schon früher zugängliche und etwas elegantere Weine erzeugen. Luis Pato ist da einer der Pioniere und seine Tochter, die zusammen mit William Wouters den oben genannten Baga vinifiziert hat, kann natürlich vom Wissen ihres Vaters profitieren.
Kräftiges Rubin, leichte Reduktion (Feuerstein, abgebranntes Streichholz) in der Nase, die sich aber mit Luft immer mehr einbindet, frischer Naseneindruck, rote Johannisbeere, Brombeere und Herzkirsche, ganz dezenter Holzeinsatz, am Gaumen knalltrocken mit ausgewogener, erfrischender Säure, sehr feinkörniges Tannin , nur mittelgewichtig (12,5 Vol%), etwas Tabak, Leder, Graphit, kein Blockbuster, mehr der Pinot-Eleganz verpflichtet, fruchtig-würziger Abgang. Der Wein beginnt jetzt sich zu öffnen und wird über die nächsten 4-8 Jahre dem Höhepunkt entgegengehen. Sehr gelungener, modern vinifizierter Baga-Vertreter mit Trinkfluss und Eleganz.

2018er "ROC" Valtuille Bierzo DO (Veronica Ortega, Pontevedra)-Bierzo-
Die Rebsorte Mencia, die es praktisch nur in Kastilien und Galicien gibt, ist nach wie vor ein Aussenseiter, auch wenn sie durch den gestiegenen Bekanntheitsgrad des Anbaugebietes Bierzo etwas mehr in den Fokus einiger Weinkenner gerückt ist. Gut 11.000 ha soll es von dieser Rebsorte in Spanien geben. Sie steht in dem Ruf, duftige und elegante Weine im Stile eines Pinot noir zu liefern. Auch wenn der Vergleich zum Pinot etwas hinkt, gibt es durchaus verbindende Elemente in puncto Eleganz und Duftigkeit. Ein gutes Beispiel ist dieser Wein:
mittelkräftiges, dezent durchscheinendes Rubin, zuerst etwas verhalten in der Nase, blüht mit Luft immer mehr auf, Herzkirsche, Himbeere, etwas Cassis, dazu etwas Veilchen, durchaus komplex und finessenreich, am Gaumen perfekt ausgewogen,saftige Säure, zartes Tannin, der Wein hat Stoff, aber nichts Plakatives oder Überpowertes, trotz 13,5 Vol% eher mittelgewichtig, zarte Rotfrucht, dann kommt etwas Ätherik und Kräuter ins Spiel, vermischt mit dezent floralen Aromen, Finesse pur, trotz 14 Monate Barriqueausbau perfekt austariertes, nur unterstützendes Holz, retronasal sehr lang. Veronica Ortega kann mit dieser Rebsorte meisterlich umgehen und zaubert Weine ins Glas, die garantiert jedem Pinot-Freund gefallen. Absolut fairer Preis (ca. 27 EURO im Handel).

2012er Lemberger "XR" QW tr. (G. A. Heinrich, Heilbronn) -Württemberg-
Die Verbreitung des Lemberger alias Blaufränkisch ist recht übersichtlich: ca. 2.500 ha in Österreich (v.a. im Burgenland), 1.780 ha in Deutschland (überwiegend in Württemberg) und geschätzt 4.000 ha in Ungarn. Diese geringe Rebfläche sorgt schon dafür, dass die Rebsorte international wenig bekannt ist. Sie reift spät, benötigt sehr gute Lagen und ist anfällig gegen Pilzerkrankungen, ist aber dennoch recht robust und liefert zuverlässige Erträge. Wenn man allerdings hervorragende Weine erzeugen will, muss man ertragsmäßig nach unten gehen. Dann ist der Lemberger/Blaufränkisch aber in der Lage, großartige Weine zu liefern. Die Top-Winzer im Burgenland beweisen das schon seit einigen Jahren und die Winzer aus Württemberg können seit neuestem in der Spitze Paroli bieten. Der folgende Wein beweist das eindrücklich:
Er stammt aus der Einzellage Vorderer Hundsberg (Keuper mit Mergel) und wurde 8 Jahre (!) im Keller gelagert, bevor er für verkaufswürdig befunden wurde. Das Warten hat sich gelohnt: recht vitales. dezent durchscheinendes Rubinrot,superelegante Nase mit zarter Holznote und eleganter Dunkelfrucht, ruht völlig in sich, am Gaumen komplett trocken, saftige Säure, perfekt ausgewogen, ultrafeines Tannin, das den Wein einen samtigen Touch gibt, trotz 13,5 Vol% absolut kühle Anmutung, Cassis, Brombeere, Tabak, feine Ätherik (Hauch Minze), für diese Rebsorte extrem elegant, perfekt vinifiziert, keinerlei Altersspuren, tolle Länge. Großartiger Lemberger, der mit den besten Burgenländer auf Augenhöhe spielt. Viel besser geht Lemberger nicht ! Hat natürlich seinen -berechtigten- Preis (40 EURO ab Weingut).

2018er Petit Verdot Listrac. a.c. (Vignerons Moulis/Listrac, Cussac) -Bordeaux-
Auch wenn der Petit Verdot als eine Rebsorte im Bordeaux-Mischsatz zugelassen ist, spielt er bisher nur eine untergeordnete Rolle. Vor allem die sehr späte Reife hat eine weitere Verbreitung verhindert. Durch den merklichen Klimawandel kommt diese Rebsorte aber immer mehr in den Fokus, vor allem für Verschnitte, da diese Rebsorte extrem viel Farbe und Tannin beitragen kann. Hier haben wir ein seltenes reinsortiges Exemplar aus dem Haut-Medoc:
Völlig blickdichtes, jugendliches Schwarzrot, zunächst verhalten, mit Luft schwimmt sich der Wein immer mehr frei, reife Blaubeere, Brombeere, Aronia, Schwarzkirsche, reife Cassis, gelungener Holzeinsatz, am Gaumen komplett trocken, lebendige Säure, die den Alkohol (14 Vol%) perfekt austariert, feinkörniges Tannin zum Kauen, reife Dunkelfrucht, zarte Extraktsüsse, stoffig und dicht, aber absolut nicht marmeladig oder alkoholisch, trotzdem eher Kraft als Eleganz, aber perfekt umgesetzt, sehr lang. Nicht filtriert, daher einiges an Bodensatz.Auch die Zunge wird extrem eingefärbt :lol: 8.000 Flaschen gibt es von diesem Wein, der beweist, dass auch die Genossen in Bordeaux im Premiumbereich sehr gute Weine produzieren können (ab Genossenschaft ca. 19 EURO). Sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis.

2018er Bürgstadter Frühburgunder "R" QW tr. (Fürst, Bürgstadt) -Franken-
Frühburgunder ist und bleibt ein Nischenprodukt, das praktisch nur in Deutschland überlebt hat und dort auf noch gut 220 ha angebaut wird. Das hat natürlich seine Gründe: die Kleinbeerigkeit und die Verrieselungsanfälligkeit der Gescheine führt zu extrem kleinen und unregelmäßigen Erträgen. Somit ist der Frühburgunder eine Rebsorte, die sich nur die wenigsten Winzer leisten wollen oder können, denn die Weine aus dieser Rebsorte müssen entsprechen teuer vermarktet werden. Die im besten Falle außerordentliche Qualität des Weines entschädigt den Winzer für seine Risikobereitschaft. Der oben genannte Wein zeigt das exemplarisch:
mittelkräftiges Rubinrot, aufgrund der Kleinbeerigkeit hat der Frühburgunder gegenüber dem Spätburgunder meist eine kräftigere, tiefere Farbe, superelegante, sexy Nase, eine komplexe Mischung aus reifen, roten Früchten (Kirsche, Himbeere), genialer Holzeinsatz, man kann hier minutenlang riechen, am Gaumen perfekt ausgewogen, ein Traum in Samt und Seide, zarte Extraktsüsse,poliertes Tannin, genau die richtige Menge an Säure, die 13,5 Vol% sind perfekt integriert, komplexer, eleganter Mix aus unaufdringlicher Rotfrucht und würzigen Aspekten (Hauch Kaffee, Minze), langer, ebenmäßiger Abgang. Ein Statement für diese Aussenseiter-Rebsorte, die in dieser Verfassung auch mit den besten Pinots ohne weiteres mithalten kann.Viel besser kann man diese Rebsorte nicht ausbauen. In jeder Hinsicht ein ganz großer Rotwein. Ist sein Geld trotzdem wert (ab Weingut 69 EURO). Leider sind die Nachfolger ein ganzes Stück teurer geworden. Trotzdem sollte jeder Pinot-Liebhaber diesen Wein einmal probiert haben.

2015er "Cims de Porrera" Classic Priorat DOQ (Cims de Porrera, Porrera) -Priorat-
100% Carignan, 14 Monate Barriqueausbau, 15,5 Vol% !
Der Carignan ist im Mittelmeerraum eine durchaus weit verbreitete Rebsorte, die überwiegend in Cuvees landet. Weltweit soll es ca. 47.000 ha geben, davon allein 31.700 ha in Frankreich. Das Problem dieser Rebsorte ist nicht die Verbreitung, sondern die Reputation. Carignan kann sehr hohe Erträge unter Beibehaltung einer kräftigen Farbe liefern, was ihn natürlich zur Farbverstärkung für einfache und billige Weine prädestiniert. Bei hohen Erträgen bringt der Carignan trotz kräftiger Farbe nur dünne und saure Weine; wenn man aber Traubengut aus alten Reben mit geringen Erträgen verarbeiten kann, läuft diese Rebsorte zu ungeahnter Form auf:
Schwarzrote Optik, konzentrierte, fruchtig-würzige Nase, reife, dunkle Früchte (Herzkirsche, Cassis, Pflaume), typische Schiefer-Aromatik, eine echte Duftorgie, absolut trocken, aber mit deutlicher Extraktsüsse, kraftvoll, sehr dichte Rotfrucht mit passender Holzwürze, ein Riese von Wein, der aber dank strukturierender Säure die Spur hält und die 15,5 Vol% fast vergessen lässt, ein Blockbuster mit maximaler Extraktion, der dennoch auch Lust auf ein zweites Glas macht. Toller Wein, den ich dennoch nicht jeden Tag meiner Leber zumuten möchte :lol:

2015er "Radici" Taurasi Riserva DOCG (Mastroberardino, Atripalda) -Kampanien-
100% Aglianico, 3 Jahre Fassausbau, 13,5 Vol%.
Der Aglianico ist eine alte Rebsorte, die wohl auch die Griechen schon kannten (Vitis hellenica). Die Rebsorte ist ausschließlich in Italien gebräuchlich, vor allem in der Basilikata und in Kampanien. Das ist schade, denn die Rebsorte kann außergewöhnlich gute und reifefähige Weine liefern, die manchmal als "Baroli" des Südens tituliert werden. Parallelen sind durchaus vorhanden: langer Vegetationszyklus, viel Tannin und Säure, aufgrund der Dickschaligkeit ist der Aglianico aber potentiell farbstärker. Auch qualitativ kann der Taurasi mit einem sehr guten Barolo mithalten:
kräftiges Rubinrot, komplexe Nase aus dunklen Früchten (Kirsche, Granatapfel, Blaubeere) und würzigen Aspekten (Kardamon, Kräuter), dezenter Holzeinsatz, am Gaumen absolut trocken, elegante Säure, sehr feinkörniges Tannin, ein Hauch angenehme Rustikalität, der Alkohol ist perfekt eingebunden, extraktdicht, hat Saft, Konzentration, ist aber in keiner Weise marmeladig oder plüschig, ganz im Gegenteil, trotz Konzentration tolle Frische, sehr lang. Der Wein steht noch am Anfang eines 10-20 Jahre langen Trinkfensters. Sicherlich einer der unbekanntesten und unterschätztesten Rotweine Italiens, was die angenehme Konsequenz hat, dass der Wein erschwinglich bleibt (ca. 45 EURO im Handel). Absolute Kaufempfehlung!

Das wars wieder in aller Kürze! Auch Aussenseiter und unterschätzte Rebsorten können Außergewöhnliches leisten, wenn man als Winzer sich um sie bemüht und alles richtig macht.

Ende April geht es weiter mit Weinen aus Neuseeland und Australien !

LG
Bodo
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Sauternes

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Re: Weinprobe "unterschätzte Rebsorten" in Würzburg

BeitragSa 10. Feb 2024, 23:27

Danke Bodo für die ausführlichen Bewertungen der verschiedenen Weine, wie immer sehr interessant.
Besonders bei Carignan bin ich ganz deiner Meinung, ertragsreduziert und/oder von alten Reben, kommt dabei sehr schöner Wein zustande, insofern der Winzer sein Handwerk versteht.
Priorat ist für 100% Carignan natürlich prädistiniert, da kommen einige der besten Carignan Weine weltweit her.
Aber auch aus Südfrankreich gibt es mega gute alte Carignan Weine, Le Roc des Agnes sei hier erwähnt.
Eine in der Tat unterschätzte Rebsorte.
Auf Australien bin ich dann auch gespannt, mag ich sehr gerne, mal sehen ob ich die Weine kenne, von denen du berichtest.

Grüße Heiko
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EThC

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Re: Weinprobe "unterschätzte Rebsorten" in Würzburg

BeitragDi 13. Feb 2024, 17:31

weinaffe hat geschrieben:der vermutlich teuerste "Müller" der Welt (Handelspreis ca. 49 EURO), den jeder unbedingt einmal probiert haben sollte
...zum Glück hab ich in den 90ern schon zu gut 12 DM je Flasche angefangen und fast ohne Ausnahme bis 2015 durchgehalten, erst kürzlich hab ich noch einen 2004er aufgemacht, der einwandfrei in Schuß war. Aber bei der ambitionierten Preispolitik des Juniors, der mWn seit ca. 2016 das Ruder in der Hand hält und ein paar "Vorkommnissen" bin ich da jetzt -leider- raus...
Viele Grüße
Erich

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DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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UlliB

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Re: Weinprobe "unterschätzte Rebsorten" in Würzburg

BeitragDi 13. Feb 2024, 20:43

EThC hat geschrieben:
weinaffe hat geschrieben:der vermutlich teuerste "Müller" der Welt (Handelspreis ca. 49 EURO), den jeder unbedingt einmal probiert haben sollte
...zum Glück hab ich in den 90ern schon zu gut 12 DM je Flasche angefangen und fast ohne Ausnahme bis 2015 durchgehalten, erst kürzlich hab ich noch einen 2004er aufgemacht, der einwandfrei in Schuß war. Aber bei der ambitionierten Preispolitik des Juniors, der mWn seit ca. 2016 das Ruder in der Hand hält und ein paar "Vorkommnissen" bin ich da jetzt -leider- raus...
Der "Feld" 2020 hat im Oktober '23 ab Hof genau 40 Euro gekostet. Und er war da sogar noch verfügbar, was in den Vorjahren um die Zeit nie der Fall war.

Das mag teuer erscheinen. Allerdings ist das für Südtirol nun mal ein icon wine, und für andere Weine in dieser Kategorie werden dort inzwischen dreistellige Preise aufgerufen. Auch bei Tiefenbrunner geht's teurer - die drei anderen "Vigna"-Weine liegen zwischen 64 und 90 € die Flasche.

Es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis auch in Südtirol für besonders begehrte Weine Preise verlangt werden, die in Deutschland und Österreich inzwischen leider normal geworden sind. Von Frankreich gar nicht zu reden...

Ob der "Feld" einem zu teuer ist oder nicht, ist eine rein persönliche Frage. Im Gebietskontext überpreist ist der mit 40 Euro aber nicht.

Gruß
Ulli
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Re: Weinprobe "unterschätzte Rebsorten" in Würzburg

BeitragDo 15. Feb 2024, 11:39

UlliB hat geschrieben:
EThC hat geschrieben:
weinaffe hat geschrieben:der vermutlich teuerste "Müller" der Welt (Handelspreis ca. 49 EURO), den jeder unbedingt einmal probiert haben sollte
...zum Glück hab ich in den 90ern schon zu gut 12 DM je Flasche angefangen und fast ohne Ausnahme bis 2015 durchgehalten, erst kürzlich hab ich noch einen 2004er aufgemacht, der einwandfrei in Schuß war. Aber bei der ambitionierten Preispolitik des Juniors, der mWn seit ca. 2016 das Ruder in der Hand hält und ein paar "Vorkommnissen" bin ich da jetzt -leider- raus...
Der "Feld" 2020 hat im Oktober '23 ab Hof genau 40 Euro gekostet. Und er war da sogar noch verfügbar, was in den Vorjahren um die Zeit nie der Fall war.

Das mag teuer erscheinen. Allerdings ist das für Südtirol nun mal ein icon wine, und für andere Weine in dieser Kategorie werden dort inzwischen dreistellige Preise aufgerufen. Auch bei Tiefenbrunner geht's teurer - die drei anderen "Vigna"-Weine liegen zwischen 64 und 90 € die Flasche.

Es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis auch in Südtirol für besonders begehrte Weine Preise verlangt werden, die in Deutschland und Österreich inzwischen leider normal geworden sind. Von Frankreich gar nicht zu reden...

Ob der "Feld" einem zu teuer ist oder nicht, ist eine rein persönliche Frage. Im Gebietskontext überpreist ist der mit 40 Euro aber nicht.

Gruß
Ulli


... dem ist nichts Hinzuzufügen. Und Tiefenbrunner ist letztendlich sogar ein Nachzügler dieser Entwicklung ...
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
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Re: Weinprobe "unterschätzte Rebsorten" in Würzburg

BeitragDo 15. Feb 2024, 11:49

weinaffe hat geschrieben:...und weiter geht es mit den roten Underdogs:

2015er "Radici" Taurasi Riserva DOCG (Mastroberardino, Atripalda) -Kampanien-
100% Aglianico, 3 Jahre Fassausbau, 13,5 Vol%.
Der Aglianico ist eine alte Rebsorte, die wohl auch die Griechen schon kannten (Vitis hellenica). Die Rebsorte ist ausschließlich in Italien gebräuchlich, vor allem in der Basilikata und in Kampanien. Das ist schade, denn die Rebsorte kann außergewöhnlich gute und reifefähige Weine liefern, die manchmal als "Baroli" des Südens tituliert werden. Parallelen sind durchaus vorhanden: langer Vegetationszyklus, viel Tannin und Säure, aufgrund der Dickschaligkeit ist der Aglianico aber potentiell farbstärker. Auch qualitativ kann der Taurasi mit einem sehr guten Barolo mithalten:
kräftiges Rubinrot, komplexe Nase aus dunklen Früchten (Kirsche, Granatapfel, Blaubeere) und würzigen Aspekten (Kardamon, Kräuter), dezenter Holzeinsatz, am Gaumen absolut trocken, elegante Säure, sehr feinkörniges Tannin, ein Hauch angenehme Rustikalität, der Alkohol ist perfekt eingebunden, extraktdicht, hat Saft, Konzentration, ist aber in keiner Weise marmeladig oder plüschig, ganz im Gegenteil, trotz Konzentration tolle Frische, sehr lang. Der Wein steht noch am Anfang eines 10-20 Jahre langen Trinkfensters. Sicherlich einer der unbekanntesten und unterschätztesten Rotweine Italiens, was die angenehme Konsequenz hat, dass der Wein erschwinglich bleibt (ca. 45 EURO im Handel). Absolute Kaufempfehlung!...

LG
Bodo


Der Taurasi Radici Riverva von Mastroberardino ist auch i.m.A. ein immer wieder grandioser Wein, dem man aber, wie du auch schon anmerkst, mindestens 10 Jahre zur ersten Genussreife geben sollte. Auch der Barolo-Vergleich hinkt i.m.A. keineswegs.
Es hat aber wohl auch einen Grund, warum Aglianico i.W. in Kampanien und der Basilikata, Irpinia fällt mir auch noch ein, angebaut wird: Vulkanische Böden und das jeweilige "warme" Mikrolima in Verbindung mit guter Durchlüftung der Anbauflächen, hier zeigt er seine Stärken...
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
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Re: Weinprobe "unterschätzte Rebsorten" in Würzburg

BeitragDo 15. Feb 2024, 18:26

olifant hat geschrieben:Und Tiefenbrunner ist letztendlich sogar ein Nachzügler dieser Entwicklung ...
...das ging da erst nach Herbert Tiefenbrunners Tod ab 2015 los...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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