Sammelsurium historischer Jahrgänge

Macht durchaus noch Spaß, die 1976er Dhroner Hofberger Auslese vom Weingut-Weinversand Gebr. Fuchs, das Jahr war schwierig, zuviel Boytritis, zu wenig Säure, trotzdem gibt es aus dem Jahrgang immer wieder geniale Tropfen von Christoffel jr. oder dem Karthäuserhof, die erstaunlicherweise eher wenig Boytritisnoten aufwiesen, dass Exemplar von Fuchs weisst auch eher wenig Boytritisnoten auf, gereifte Mirabellennoten, aber die spannenden Komponenten der voher erwähnten Winzer zeigt sich hier nicht, eher angenehm, mit erstaunlich wenig Altersnoten und wenig Säure verläuft sich dieser Altwein auf dem Niveau der gehobenen Langeweile, dass ist für einen Altwein sicher nicht schlecht, aber ich bin einfach zu sehr verwöhnt, ein Glas reicht, 85 Punkte

Greuß

Ralf

Leichtsinnig, wie ich heute bin habe ich noch eine Flasche geöffnet, die 1970er Leiwener Laurentiuslay feinste Auslese von der damals angesehenen Weingutsverwaltung Schloß Marienlay , bis 1971 gab es nicht dieses Goldkapsel-Gedönse oder diverse Sternchen, sondern eine feine, hochfeine und feinste Auslese, und wenn ich so etwas auf Ebay sehe und für wenig Geld haben kann dann schlage ich zu, 1970 ist sicher nicht das Superjahr, im Glas sieht der Wein bernsteinfarben aus, der erste Schluck wirkt nichtssagend, Luft.....Erfahrung macht viel aus, wir haben schon ein der 3-er Runde diverse Weine, die noch Luft benötigten, viel zu früh getrunken,der hat schon viel Körper, aber wieder viel zu wenig Säure, wenig Frucht, wenig Spiel, man kann noch erahnen, wie dieser Wein in den ersten 5-10 Jahren geschmeckt hat, aber jetzt enttäuscht er mich, da habe ich schon 70er Spätlesen aus dem Rheingau besser erlebt, 85 Punkte, enttäuschend

Gruß

Ralf

Gestern hatte ich mal wieder das Vergnügen, zusammen mit Markus und Ralf ein paar ältere Schätzchen zu verkosten. Diesmal hatten wir keinen einzigen Ausfall zu verzeichnen; sehr schön präsentierte sich diese für 1976 eher untypische Spätlese:



In punkto Finesse zeigte sich die 1971er Spätlese vom Schloss Kosakenberg aber noch einen Tick stärker:



Der Erzeuger dieser noch erstaunlich gut erhaltenen 1959er Spätlese war zwar neben dem Abfüller auch auf dem Etikett angegeben, aber richtig entziffern konnte man den Namen leider nicht mehr. Trotzdem handelte es sich um eine schöne Rarität:



Zusätzlich gab es auch noch etwas jüngeres Gemüse - dazu folgt vielleicht später mehr.

Viele Grüße

Bernd

Hallo zusammen,

gestern haben Frau Ostbelgier und ich in meinen Geburtstag hineingefeiert und angestoßen wurde mit folgendem Knüller aus besten Rheingauer Zeiten: Winzerverein Rauenthal: Rauenthaler Rothenberg Auslese 1964. Es ist phantastisch, was dieser Winzerverein hier für ein Monument geschaffen hat. Helle Bernsteinfarbe, mit etwas Belüftung ein reicher Duft nach Trockenfrüchten (vor allem Aprikose), etwas Toffee und Kräuter wie Majoran und Zitronenmelisse. Am Gaumen wird man von der Kraft dieser Auslese förmlich überrollt, ich schätze etwa 12% Alkohol bei eher verhaltem Restzucker (1964 war ein Hitzejahr mit sehr reifen Trauben). Dennoch bleibt die Eleganz hier nicht außen vor. Dies ist ein Prachtexemplar vergangener Zeiten, großartige Winzerkunst.

Viele Grüße

Markus

Den Korken des folgenden Weins bekam ich noch gut aus dem Flaschenhals, aber er war trotz des jahrelangen Stehens der Buddel schon ziemlich durchseicht (ich vermute mal, dass sich eine liegende Lagerung klar negativ ausgewirkt hätte!):



Nach über vierzig Jahren ist dieser Kabinett (der allerdings 1974 mit einer güldenen Preismünze bedacht wurde ) beileibe nicht nur von historischem Interesse, sondern immer noch richtig schön zu trinken. Ich ziehe meinen Hut vor dem damaligen Kellermeister!

Viele Grüße

Bernd

Nach über vierzig Jahren ist dieser Kabinett (der allerdings 1974 mit einer güldenen Preismünze bedacht wurde ) beileibe nicht nur von historischem Interesse, sondern immer noch richtig schön zu trinken. Ich ziehe meinen Hut vor dem damaligen Kellermeister!

Hallo Bernd,

danke für die Notiz. Meine letzten sechs bis zehn Flaschen Rheingauer von den Hessischen Staatsweingütern waren alle ebenfalls wunderbar. Zu der Zeit scheint man auf den Staatsweingütern einiges richtig gemacht zu haben.

Meine letzten sechs bis zehn Flaschen Rheingauer von den Hessischen Staatsweingütern waren alle ebenfalls wunderbar. Zu der Zeit scheint man auf den Staatsweingütern einiges richtig gemacht zu haben.

Ja, die Sachen aus den späten 60ern/frühen 70ern kann man fast blind kaufen - hier kann einem höchstens noch der Zapfen (ich bin immer noch erstaunt über die viele Flüssigkeit, die die olle Baurinde trotz stehender Flasche gezogen hatte!) einen Strich durch die Rechnung machen.

Wenn man doch damals ordentliche Schrauber verwendet hätte!

Herzliche Grüße

Bernd

Gestern waren Bernd Schulz und der Ostbelgier bei mir, der folgenden spannenden Rheingauer im Gepäck hatte: 1991er Hochheimer Kirchenstück Riesling Auslese Geheimrat Aschrott`sche Erben Gustverwaltung
eine üppige, mundfüllende wie eine Eins dastehende Auslese mit einer kräftigen, aber durch die hohe Süsse gut integrierten Säure, spannend, spannend, wird vielleicht in den nächsten Jahren sogar noch etwas besser, Markus Vermutung war, dass diese Auslese etwas Eiswein aus diesem für excellente Eisweine bekannten Jahrgang zugesetzt wurde, das würde auch die Säure erklären, es fehlt an Differenziertheit und Eleganz, trotzdem ein spannender Brummer, 90 Punkte

Gruß

Ralf

Gestern gab es bei Bernd mal wieder ein paar leckere Getränke , und manchmal gibt es sie, die ganz besonderen Weine, und das war er: 1964er Rauenthaler Wieshell Auslese vom ehemals renommierten Weingut Schloss Eltz, toller Altwein, nicht auf der kraftvolen Seite sondern sehr elegant, für einen Altwein so was von klare und reintönige Noten nach getrockneten Früchten, dabei lang und ein typisch Rheingauer, Bernd tippte auf einen Rüdesheimer, was ich sehr gut nachvollziehen konnte, die Säure wirkte nicht 64 er typisch, um diese Flasche bin ich jahrelang "herumgeschwenzelt", gestern war genau der richtige Zeitpunkt, ein 50-jähriger Riesling perfekt gereift, 93 Punkte
Die Lage Wieshell gibt es nicht mehr, seit 1971 gehört diese Lage zum Baiken

Gruß

Ralf

Dieser von Ralf mitgebrachte Altwein war in der Tat großartig. Einen Riesling, der schon gute 50 Jahre auf dem Buckel hat, kann ich mir kaum besser vorstellen.

Hier meine Notiz:



Viele Grüße

Bernd