Hallo zusammen,
bei usseligem ostbelgischem Wetter traf sich gestern wieder die bewährte Runde, um ein paar leckere Flaschen zu verkimmeln. Nicht alles war wirklich historisch, aber ich fasse hier alles zusammen, was das Gedächtnis noch hergibt, denn Notizen habe ich kaum gemacht.
Zum Essen gab es neben dem bewährten
Tschuppen 2009von Ziereisen einen
Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder Kabinett 1971 des mir völlig unbekannten Gutes
Eulberg, der sich mit Luft von seinen anfänglichen Liebstöckelnoten befreite und einen beinahe feurigen Eindruck machte mit einer dezenten Restsüsse. Aussergewöhnlich in jedem Fall.
Ein simpler
Ürziger Würzgarten Kabinett 1969 von Chtistoffel jun. zeigte dann, wo beim Riesling der Hammer hängt. Überraschend traubig mit einem Anflug von Trockenfrüchten, fast trocken und niemals alt wirkend. Ein Knüller die
Serriger Vogelsang Auslese 1976 der Staatsdomäne. Der "heilige" Wein des Abends mit deutlichen Weihrauchnoten. Kandierte Aprikosen, zarter Schmelz und grosse Länge, wahrhaft himmlisch.
Regelrecht brutal dagegen die
Ockfener Bockstein Spätlese halbtrocken 1996 aus dem Keller des Sankt Urbans Hof. Knalltrocken wirkend und sehr, sehr erfrischend!
Ein bisschen Bordoh muss schon sein
.
Tertre-Roteboeuf (oder Roteböff
) 1994 konnte nicht halten, was wir uns versprochen hatten, etwas kantig und unelegant, wohl nicht der optimale Jahrgang dort. Ein rauher Geselle, von dem man Rauhheit aber auch erwartet, war dann der
Prieur de Meyney 1989 mit rustikalem Tannin und einer schönen Frucht, der einen beinahe jugendlichen Eindruck hinterliess.
Der Knüller des Abends kam aus der guten Zeit des Gutes Christoffel Erben.
Die Ürziger Würzgarten Auslese *** 1996 war von einer sagenhaften Schönheit, die Prinzessin des Abends sozusagen. Üppiger Schmelz gepaart mit der heftigen 96er Säure, eine geniale Kombination und mir 94 Punkte wert.
Zum Abschluss ein stoffiger kleiner Klassiker, der deutlich jünger geschätzt wurde und auch als Rheingauer durchgegangen wäre: Staatsdomäne:
Niersteiner Auflangen Spätlese 1959.
Mein Dank gilt Ralf, Bernd und Judith und natürlich meiner Liebsten für die tatkräftige Hilfe, es war mal wieder ein toller Abend.
Viele Grüße
Markus