So, ich habe die Weine jetzt noch mal nachverkostet. Allgemein ist mir die typische Riesling-Aromatik nicht unbedingt die liebste. Säure vertrage ich schlecht und Restsüße mag ich eher ungern.
Ich fand die Weine sehr anstrengend zu trinken, die Flaschen sind noch ziemlich voll, ich verspüre aber null Motivation in den nächsten Tagen noch davon zu trinken. Entsprechend ist mein subjektiver Eindruck auch nicht allzu überschwänglich.
Ich möchte diesen Eindruck allerdings nicht als allgemeine Kritik an den Weinen sehen, was Michl schreibt,
Michl hat geschrieben:Mir gefällt jedoch die Stilvielfalt sehr, die bereits diese beiden Weine zum Ausdruck bringen. Und weder der eine, noch der andere Wein steht auch nur ansatzweise im Verdacht "mainstreamig" zu sein. Beides sind Weine, die einen individuellen Ansatz zum Ausdruck bringen, weshalb die Probe heute Abend für mich bereits eine Bereicherung war.
kann ich komplett nachvollziehen und sehe das auch so. Die Weine sind entsprechend ihrer Prädikate ausgebaut, haben Charakter und Authentizität, zumindest, so weit ich das einschätzen kann.
Martin Müllen - Riesling - trocken 2017:
Ich finde den Preis von 7,50€ ziemlich fair. Das ist ein wirklich guter Einstiegswein. Dass der Zucker vielleicht etwas exponiert ist, ja gut, ist halt auch ein einfacher Wein.
Martin Müllen - Trabener Würzgarten Riesling Kabinett* trocken 2017:
In dem Live-Cast hat Martin Müllen sinngemäß erzählt, dass es etwas besonderes ist, dass der Wein trotz seiner 9,3 g Säure gut trinkbar ist. Dem möchte ich in dieser Verallgemeinerung widersprechen. Ich kann so einen Wein nicht trinken, es geht schlicht nicht runter, mein Köper wehrt sich.
Während ich mich beim QbA bei der Säure noch hier dran erinnert gefühlt habe
[Link], (hübsch, aber etwas schmerzt es schon), kommt mir beim Kabinett in den Sinn, dass ich meine Badezimmer-Amaturen putzen könnte, aber nicht, dass ich ein Getränk vor mir habe.
Aber das ist subjektiv, objektiv finde ich den Kabinett am gelungensten. Er scheint mir sehr kompromisslos und natürlich. Dazu sein Prädikat sehr gut umgesetzt.
Die Spätlese leidet für meinem Geschmack an dem heißen Jahr.
Martin Müllen - Kröver Paradies - Riesling Spätlese** trocken 2018:
Eine gewisse glykolische Süße, die Säure nicht gut strukturierend und allgemein zu wenig Struktur.
Was gelernt habe ich, Spaß gemacht hat es mir, mich mit euch auszutauschen. Das Trinken fand ich einfach nur anstrengend.
Ich hoffe, dass kommt nicht respektlos gegenüber Müllens rüber, so ist es nicht gemeint. Ich kann auch nachvollziehen, dass anderen die Weine sehr gut gefallen.
Grüße, Josef