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Blaufränkisch/Lemberger am 14.12.2019

Berichte von Verkostungen mit Weinen aus mehreren Ländern/Regionen (sonst bitte im Länderforum einstellen)
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mixalhs

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Blaufränkisch/Lemberger am 14.12.2019

BeitragSo 15. Dez 2019, 10:44

Gestern hatten wir Blaufränkische und Lemberger:

- Lassak, Lemberger 2016, WÜ
- Roterfaden, Lemberger 2015, WÜ
- Bürgerspital, BF Würzburger Stein, 2015, FR
- Leberl, BF Reisbühel 2012, BU
- St. Antony, BF Rothe Bach 2014, RH
- St. Antony, BF Rothe Bach 2015, RH
- Weninger, BF Dürrau 2011, BU
- Moric, BF Lutzmanns Burg Alte Reben 2011, BU
- Graf Adelmann, Der Schwarze Loewe LB Kleinbottwarer Oberer Berg GG 2011, WÜ
- Graf Adelmann, Der Schwarze Loewe LB Kleinbottwarer Oberer Berg GG 2009, WÜ
- Wellanschitz, BF Well 2010, BU
- Scheiblhofer, BF Jois 2009, BU

Sieger war für mich Graf Adelmanns GG aus dem Jahr 2009, dicht gefolgt von St. Antonys Rothe Bach 2015 und Lutzmanns Burg 2011 von Moric. Mein eigentlicher Favorit, Dürrau 2011 von Weninger, war ein Ausfall, deutlich oxidiert, vielleicht schlecht gelagert, ebenso mein Geheimtipp Reisbühel 2012 von Leberl, der übelst nach TCA roch. Lassak war OK, sortentypisch, aber definitiv kein Spitzenwein. Roterfaden ging etwas in die PN-Richtung und war leicht dropsig. Ich fand's OK, die anderen nicht so. Auch untypisch war der BF vom Bürgerspital, etwas heller als die meisten anderen, deutliches Holz, auch in die PN-Richtung gehend. Deutlich grüne unreife Noten hatten Rothe Bach 2014 von St. Antony und noch mehr Well 2010 von Wellanschitz. 2010 war in Österreich halt kein gutes Rotweinjahr. Sehr schwach ausgeprägt hatte auch der 2011er GG von Adelmann diese grüne Note, dennoch ein guter Wein. Zum Schluss dann Scheiblhofer: typisch für das Weingut, tiefdunkel, fast schwarz, dicht, viel Blau- und Brombeerfrucht, marmeladig, für Leute, die so etwas mögen, sicher ein Superwein.

Schade, dass Weningers Dürrau und Leberls Reisbühel mit Flaschenfehlern aus dem Rennen waren. Nach meinen Erfahrungen wäre Dürrau 2011 ein heißer Kandidat für den Wein des Abends gewesen, und Reisbühel 2012, den man noch im Sommer 2019 für 13 Euro im Weingut kaufen konnte, wäre bestimmt deutlicher Sieger beim Preis-Genuss-Verhältnis geworden.
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Bibbel

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Re: Blaufränkisch/Lemberger am 14.12.2019

BeitragSo 15. Dez 2019, 18:57

Vielen Dank Michael für die Idee zu diesem tollen Weinabend. Ich kannte bisher nur Blaufränkische aus Österreich, umso überraschter war ich von der Qualität der Weine von St. Antony und der beiden Adelmänner. Der 15er Rothe Bach war für mich der Wein des Abend, dicht gefolgt vom Lutzmannsburg und dem 11er Schwarzen Löwen. Ich mag es anscheinend grün. Diese drei Weine passten dann auch am Besten zu Deinem leckeren Cassoulet und konnten dieser „schweren“ Kost locker standhalten. Den Schwarzen Löwen werde ich definitiv im Auge behalten, der kommt auch preislich hin, während der Rothe Bach doch schon etwas abgehoben ist, vom Lutzmannsburg ganz zu schweigen.
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amateur des vins

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Re: Blaufränkisch/Lemberger am 14.12.2019

BeitragMo 16. Dez 2019, 01:07

Michael, vielen Dank für den schönen Abend!

Ich als Blaufränkisch-Laie konnte hoffentlich (!) völlig (?) unvoreingenommen an die Sache gehen, weil ich nur wenige Namen kannte, und keinen der Weine.

Michaels Zusammenfassung ist, glaube ich, weitgehend Konsens. Ich selber sah beide Adelmann, wenn auch deutlich verschieden, vorne, aber St. Antony und Moric folgten. Und: Ich selber mag hin und wieder (südfranzösische) Wuchtbrummen, aber der Scheiblhofer war für mich komplett over the top.

Gerade eben habe ich übrigens den letzten Rest des Bürgerspitals im Glas. Der Wein hat sich exzellent gehalten! Während der "spätburgundische" Charakter andauert, hat der Wein an Ausdruck und Komplexität womöglich noch zugelegt. Typizität hin oder her: Ich sehe hier einiges an Potential. Note to self: Ich denke, ich sollte mir von ihm und dem von Felix ebenfalls hochbewerteten Chardonnay ein paar Flaschen kommen lassen...

edit:
Hatte aus St. Antony Van Volxem gemacht. :oops: Ist korrigiert - danke, Michael.
Besten Gruß, Karsten
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EThC

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Re: Blaufränkisch/Lemberger am 14.12.2019

BeitragMi 18. Dez 2019, 15:53

...Flasche Nr. 2191 des "Dürrau" war zum Glück nicht oxidiert! :D

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Viele Grüße
Erich

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nahebub

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Re: Blaufränkisch/Lemberger am 14.12.2019

BeitragMi 18. Dez 2019, 23:09

2015er Rothe Bach noch nicht zu jung? Wurde er dekantiert oder macht der auch so schon aktuell Spaß?
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Re: Blaufränkisch/Lemberger am 14.12.2019

BeitragFr 20. Dez 2019, 20:16

EThC hat geschrieben:...Flasche Nr. 2191 des "Dürrau" war zum Glück nicht oxidiert! :D

auch nach 48 Stunden mit Luft noch nicht! :D :D :D
Viele Grüße
Erich

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Bibbel

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Re: Blaufränkisch/Lemberger am 14.12.2019

BeitragFr 20. Dez 2019, 21:03

nahebub hat geschrieben:2015er Rothe Bach noch nicht zu jung? Wurde er dekantiert oder macht der auch so schon aktuell Spaß?


Also in die Karaffe kam der nicht und uns -v.a. mir - machte er auch jetzt schon Spaß. Zu jung fand ich den nicht, vielleicht ist er aber in 2-3 Jahren mit Tertiäraromen noch interessanter.

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