Selbstorganisierte Weinverkostung!

Hallo,
meine Freundesgruppe und ich gehen jedes Jahr auf mindestens eine Weinverkostung alle zusammen.
Dieses Jahr will ich mal selbst eine organisieren und brauche Hinweise erfahrener Weinkenner/trinker!
Was für Käse serviert man? Wie viel Runden sollten es sein pro Wein (zuerst weiß, dann rot)?


LG und danke schon mal!

Weinverkostung .... Käse

Guten Morgen,
Also eigentlich passen die 2 Sachen nicht zusammen. Zumindest nicht für mich.
Zu einer Weinverkostung gehört Weißbrot und Wasser.

Sobald so intensive Aromen (wie Käse) dabei sind übertüncht das alles und Wein wird zur Nebensache.
Dann kannst du mir alles hinstellen und alles wird mir schmecken

...ganz so streng sehe ich das nicht. Bei unseren Weinrunden gibt's eigentlich immer auch ein paar Kleinigkeiten zu essen, viele Weine gehen für mich solo auch gar nicht. Käse und Rotwein finde ich allerdings in der Regel auch schwierig, allenfalls Hartkäse zu praktisch tanninfreien Rotweinen; bei weißen Auslesen "plus" dagegen quasi ein Muß (dann halt die blauschimmeligen Varianten).
Brot und Wasser zum neutralisieren sind aber in jedem Fall notwendig, das merkt man dann schon, wann man das braucht...

...,viele Weine gehen für mich solo auch gar nicht.

Dann hat aber der Wein ein Problem. Da stellt sich für mich schon die Frage, möchtest Du den Wein beurteilen, oder möchtest Du den Wein im Kontext mit Essenseindrücken beurteilen. Gerhard zeigt das in seinem Post ja auch auf, mit Essen gemeinsam schmeckt bald ein Wein (das unterschreibe ich sofort).

... bei weißen Auslesen "plus" dagegen quasi ein Muß (dann halt die blauschimmeligen Varianten).

Sorry, noch ein Einspruch meinerseits. Käse (egal welcher) ist wohl doch bei keiner Verkostung ein "Muss".

Es gibt sogar Verkoster, die grundsätzlich auch auf Weißbrot verzichten (mich z. B., jedenfalls solange es irgendwie geht ). Auch Weißbrot verlegt die Geschmackspapillen auf der Zunge und wenn wir auch die Aromen anderswo wahrnehmen, spielen doch die vier oder fünf Geschmackskomponennten schon noch mit.

Hallo, meine Freundesgruppe und ich gehen jedes Jahr auf mindestens eine Weinverkostung alle zusammen. Dieses Jahr will ich mal selbst eine organisieren und brauche Hinweise erfahrener Weinkenner/trinker!
Was für Käse serviert man? Wie viel Runden sollten es sein pro Wein (zuerst weiß, dann rot)? LG und danke schon mal!

So wie ich das lese, dürftet Ihr das ganz "locker" angehen, ist auch gut so .

Trotzdem solltest Du Dir über die Anzahl der Personen (die Du uns unterschlägst) Gedanken machen. Wie viel trinkt Ihr sonst? Wenn weiß und rot, dann nimm' halt mal bei vier bis sechs Personen eine Flasche pro Person an. Außer Ihr wollt wirklich nur "nippen" und professionelle Urteile fällen. Käse passt in Eurem Fall (da gebe ich jetzt Erich recht) jedenfalls, etwas Brot, Knabbergebäck genauso, einige Aufstriche dazu und dann wird die Sache schon lässig.

Und sonst? Habt einfach Spaß und einen gemütlichen Abend!

Einspruch

Stimmt, soweit ich weiß, wird die Stärke schon im Mund teilweise in Zucker umgewandelt; besonders schnell bei weißem Mehl.

Wasser geht aber wohl.

Einspruch

Stimmt, soweit ich weiß, wird die Stärke schon im Mund teilweise in Zucker umgewandelt; besonders schnell bei weißem Mehl.

Wasser geht aber wohl.

Das ist wohl wahr, Karies wurde erst dann zur Volkskrankeit, als der Mensch sesshaft wurde und Getreide anbaute.

Käse und Wein..entgegen der landläufigen Meinung passt meist ein Weisswein besser zum Käse als ein Roter...so jedenfalls meine Erfahrung.
Ansonsten das Ganze locker angehen, der Spass sollte immer im Vordergrund stehen

Gruss
Georg

Dann hat aber der Wein ein Problem. Da stellt sich für mich schon die Frage, möchtest Du den Wein beurteilen, oder möchtest Du den Wein im Kontext mit Essenseindrücken beurteilen.

Ich sehe den Wein nicht (immer) als Selbstzweck, manch' Gewächs funktioniert halt nur als Begleiter, zumindest für mich. Solo-Wein ist eher selten was für mich, insofern macht's -wiederum für mich- keinen großen Sinn, wenn ich einen Wein "mit Gewalt" solo verkoste und er dann nicht "funktioniert". Ich bin ja auch kein "objektiver", professioneller Verkoster, ich mach' das in erster Line für mich aus Spaß an der Freud' und somit genußoptimiert...

Es gibt sogar Verkoster, die grundsätzlich auch auf Weißbrot verzichten

Reines Weißbrot ist in der Tat nicht die beste Wahl. Ich nehm' am liebsten das "Wurzelbrot" von einem ganz bestimmten Bäcker hier, das ist recht leicht und fluffig, dennoch vorwiegend aus Roggen; paßt wunderbar! Brauch' ich immer dann, wenn sich ein Wein so festgebissen hat, daß ich mit Wasser alleine nicht mehr neutralisieren kann.

Sorry, noch ein Einspruch meinerseits. Käse (egal welcher) ist wohl doch bei keiner Verkostung ein "Muss".

Ich hab' ja auch von Auslese "plus" (z.B. TBA) gesprochen. Ich kann mir nicht vorstellen, das süße Zeugs -auch und gerade wenn's genialer Stoff ist- ohne Stilton, Gorgonzola & Co. oder anderen passenden Partner zu verklappen, solo geht der Süßkram am allerwenigsten; funktioniert für mich ohne Pairing nicht...

Fragen:
Wie viele Personen?
Gibt es ein Thema!
Geht es um den Wein oder eher um das Zusammensein?
Soll es etwas zum Essen geben?

1. Von der Zahl der Personen hängt es möglicherweise ab, wie viele Weine auf den Tisch kommen. 20 Weine für vier bis fünf Personen gehen, wenn jede/r ein paar angebrochene Flaschen mitnimmt, um sie dann in den nächsten Tagen auszusüffeln.

2. Ein Thema ist immer gut. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt: Pfälzer Riesling, Terrassenweine, Fette Schnecken, Unbekannte Weine aus der Toskana, Amerika von Washington State bis Feuerland. Ohne Thema geht es eigentlich nicht.

3. In welche der beiden Richtungen es geht, entscheidet sich im Zweifel unterwegs

4. Ich plädiere für Brot und Wasser während der Probe und dann ein gemeinsames Essen, bei dem sich alle über die Reste der verkosteten Weine hermachen. Das Essen sollte sich gut vorbereiten lassen, z. B. ein drei oder vier Stunden gegarter Rinderbraten, den man aus dem Ofen zieht und mit etwas Brot auf den Tisch stellt.

Käse ist grundsätzlich problematisch. Hartkäse kann gehen, Weichkäse geht gar nicht. Er klebt im Mund, und dann schmecken alle Weine gleich.

Käse ist grundsätzlich problematisch. Hartkäse kann gehen, Weichkäse geht gar nicht. Er klebt im Mund, und dann schmecken alle Weine gleich.

Vermutlich hast Du dabei an Camembert und Konsorten gedacht. Ich denke zwar, daß damit mitnichten alle Weine gleich schmecken, aber gelungene marriages sind tatsächlich eher schwierig. Dennoch gilt auch hier: ausprobieren!

Ich mußte eben aber auch an Ziegenfrischkäse denken, der oft eine ganz wunderbare Verbindung mit trockenen, knackigen, säurebetonten Weißweinen (Sauvignon von der Loire, Riesling aus Deutschland) eingeht. Selbst leichte Restsüße (Chenin von der Loire, wieder Riesling) kann gehen.