Mo 8. Jul 2019, 18:26
- Clos Fornelli - Genovese 2017
Richtig!
Ich habe ihn gerade noch mal im Glas. Wie Bernd schreibt, jetzt das Holzfass merklicher. Etwas Frische hat er auch eingebüßt. Jedoch nicht so abgebaut wie ich gestern geschrieben habe. Der Wein ist intensiv, dicht, ja fast ölig. Ich vermute, dass mein Geschmackssinn auch abgebaut hat.
2017 war der erste Jahrgang von den Reben. Ich weiß nicht, ob diese neu gepflanzt wurden oder auf alte Rebstöcke aufgepfropft wurden. Genovese ist eine alte, autochtone korsische Rebsorte. Die Rebsorte wurde vom
Centre de Recherche Viticole de Corse wieder vermehrt.
http://www.crvi.corsica/Das CRVI ist eine kleine oenologische Forschungsanstalt auf Korsika. Josèe Vanucci-Couloumére ist gerade auch amtierende Präsidentin. Ich meine, Antoine Arena war vorher Präsident und war entscheidend an der Gründung beteiligt (bin mir aber nicht ganz sicher, ob das so stimmt).
Vom Genovese gibt einen zugelassenen Klon (Genovese B n°1133). Er reift vor dem Biancu Gentile und dem Vermentino. In dem Link etwas weiter vorne ist beschrieben, dass 0.26 Hektar Bestand in Korsika 2012 vorhanden war. Mittlerweile müsste es mehr sein. Im Verschnitt findet die Rebsorte z.B. Eingang in Weine von Comte Abbatucci, Clos Canarelli (
Tarra di Sognu) und Clos Canereccia (Cuvée Sophie).
Allgemein war bei den Weißen 2017 m.M. nach leider ein sehr schwacher Jahrgang. In Korsika war in vielen Appellationen 2017 noch heißer als 2018 und die Weine sind leicht überreif und breit geraten (zumindest beim Vermentino und Biancu Gentile). Eine vergleichende Jahrgangsbewertung für den Genovese ist halt nicht möglich.
Auch, wie sich die Rebsorte mit der Alterung verhält, ist kaum was bekannt. Da habe ich euch mal zum Versuchskaninchen gemacht.
Grüße, Josef