Am 23. März 2019 haben wir 5 Jungsilvaner incl. dem Keller-Silvaner gegeneinander probiert (
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Fazit: Bei der Erstbegegnung im Jahr 2019 waren dies so ziemlich die ersten 2018er Weine überhaupt, die ich probiert hatte und in ihrem jungen Stadium haben sie die ganze -für mich verheerende- Tragweite der 18er-Charakteristik noch nicht gezeigt. Insofern ist die Entwicklung dieser Weine und der Vergleich mit der Begegnung in ihrer Jugend schon interessant und erlaubt mir ein paar -sicher reichlich subjektive- Schlüsse hinsichtlich der Ausrichtung der einzelnen Güter. Aber erstmal das Ranking aus heutiger Sicht:
1. Platz: 2018er Silvaner – [Springinsfeld] – DamaszenerStahl – trocken – Qw, Stahl
2. Platz: 2018er Grüner Silvaner – trocken – Qw, Seehof
3. Platz: 2018er Silvaner – trocken – Gutswein, Rainer Sauer
3. Platz: 2018er Silvaner – Würzburger – trocken – Ortswein, Juliusspital
5. Platz: 2018er Grüner Silvaner – trocken – [Gutswein], Keller
wobei ich den Sauer-Silvaner vielleicht einen Hauch vor dem Juliusspital sehe.
Stahl: ignoriert den Jahrgang quasi und macht unbeirrt einen herausragenden Wein
Seehof: hat den Jahrgang souverän im Griff und zeigt ihn von seiner besten Seite
Rainer Sauer: man merkt den Jahrgangseinfluß deutlich, ich kann aber gut damit umgehen
Juliusspital: der beste Wein in einer ansonsten seit 2017 leider enttäuschenden Serie, Hoffnung?
Keller: sorry, aber für ein Icon-Weingut ist das einfach nur peinlich…
Meine nicht gerade positive Einstellung zum Jahrgang 2018 in Deutschland bestätigt diese Nachverkostung im Wesentlichen, wir werden generell keine Freunde mehr. Sehr wenige Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel, aber auch bei den allermeisten guten Sachen aus dem Jahr muß ich meistens feststellen, daß es den an sich identischen Wein auch in besser gibt, nämlich aus einem anderen, kühleren Jahrgang. Und was den Keller-Basiswein und den Hype darum angeht: kein weiterer Kommentar…