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Gereifte trockene Rieslinge 1971 - 2002

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BerlinKitchen

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Gereifte trockene Rieslinge 1971 - 2002

BeitragSa 5. Mai 2018, 10:56

Es gibt Weinproben die lange nachhallen. Der gestrige Abend war mal wieder einer dieser legendären Momente. Und man kann nur dankbar dafür sein, daß man daran teilnehmen durfte. Unser Gastgeber in Friedenau hatte zur Probe von gereiften trockenen Rieslingen geladen. Ich habe selten einer Probe beigewohnt mit sovielen perfekt gereiften trockenen Rieslingen. Wir kennen ja alle das Problem mit der Lagerung von Weinen in Großstädten und der Einfluss der Temperaturschwankungen auf die Weine.

UND die Probe hat nochmals eindrucksvoll demonstriert wie gut trockene Rieslinge reifen können und was für herausragende trockene Rieslinge schon in der Pre-GG-Ära entstanden.



2002 Dönnhoff „Hermannshöhle“ Spätlese trocken
Was für ein beeindruckender Start in die Probe. Die Hermannshöhle präsentiert sich elegant&aristokratisch mit seidiger Textur. Zeigt famose Frische und mit feiner Mineralität im Hintergrund. Ungemein präzise&kristallklar am Gaumen und der Altmeister Helmut Dönnhoff zeigt mal wieder sein ganzes Können.



2002 Künstler „Hölle“ Auslese trocken
Plastikkorken. ;-)



2001 Wittmann „Morstein“
Klassisch Morstein, kraftvolle Mineraliik. Steht echt gut da.


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1999 Breuer „Nonnenberg“
Ein Meisterwerk. Geschliffen, kühl und mit viel STEIN. Atemberaubend komplex am Gaumen. Bei jedem einzelnen Schluck entdeckt man neue Facetten. Für alle Beteiligten der Wein des Abends. Ich hab ja noch Herrn Breuer erlebt in Berlin als Vorkämpfer&Pionier für die trockenen Rieslinge bzw. Grossen Gewächse.



2000 Heymann-Löwenstein „Röttgen“
Ein Botrytis-Monster. Viel zu fett bzw. nach einem Schluck ist man schon satt.


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2000 Van Volxem „Vols“
Überraschung des Abends. Präsentierte sich leichtfüßig mit viel Feinheit&Finesse. Erstaunlich schlank&verspielt am Gaumen. Ich muß zugeben, diese Entwicklung hatte ich dem Wein nicht zugetraut. Die Weine von Roman N. präsentierten sich in den ersten Jahren ja ungemein üppig bzw. barcok. Good job, Gernot Kollmann.



1998 Koehler-Ruprecht „Saumagen“ R Auslese trocken
off-bottle



1998 Rebholz „Kastanienbusch“ Spätlese trocken
Endlich mal wieder eine positive Erfahrung mit gereiftem Rebholz-Riesling. In den letzten Jahren hatte ich zuviele Enttäuschungen erlebt und es ist wirklich nicht einfach seine Weine zum richtigen bzw. perfekten Zeitpunkt zu erwischen. Der 98er steht gut da. Nicht wirklich groß, aber insgesamt schon nicht schlecht.


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1999 Sauer „Lump“
Unaufgeregt gut. Wunderschöner Riesling mit Balance&Harmonie und tollem Trinkfluss. Die Flasche war ziemlich schnell geleert. ALLE hatten große Freude an diesem Wein. Definitiv eine weitere Überraschung des Abends.


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1988 Heyl zu Herrnsheim „Niersteiner Brudersberg“ Spätlese
Off-dry mit 10,5%. Sooo schön und steht wie eine 1 im Glas. Auch hier ein beeindruckender Trinkfluss. Alles ist am richtigen Fleck und zeigt große Winzerkunst.



2005 von Othegraven „Altenberg“ Auslese
War perfekt zu einem franz. Blauschimmelkäse. Beide haben sich bestens ergänzt.


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1971 Schloss Schönborn „Winkeler Jesuitengarten“ Kabinett
Stand gut da. Aromatik von 1001 Nacht, d.h. Orangenschale, Zimt, Nüsse, Gewürze und sehr verführerisch. Perfekter Abschluss.



Danke Marc.


Grüße aus Berlin,
Martin Zwick
"Ein Leben ohne Riesling ist zwar möglich, aber sinnlos!"

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