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BerlinRieslingCup - GG 2016

Berichte von Verkostungen mit Weinen aus mehreren Ländern/Regionen (sonst bitte im Länderforum einstellen)
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BerlinKitchen

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Re: BerlinRieslingCup - GG 2016

BeitragSo 1. Okt 2017, 17:36

Es ist nur eine Momentaufnahme. Ich sehe das nicht so kritisch wie Michael. Time will tell........
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Ollie

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Re: BerlinRieslingCup - GG 2016

BeitragSo 1. Okt 2017, 18:00

Ich bin nun der Letzte, der euch vorwirft, keinen Bock auf die Weine gehabt zu haben, das werden bestimmt andere uebernehmen :P, aber die Weine wurden ja richtiggehend geschlachtet.:shock:

Vor einigen Wochen in Potsdam sahen die Punkte deutlich anders aus, deshalb zwei Fragen an dich, Martin:

1. Waren die Flaschen einige Zeit offen, oder hast du pop'n'pour gemacht?

2. Sahest du diejenigen Weine, die sowohl in deiner als auch Steffens Probe waren, gestern anders? (Diese Frage geht auch an alle anderen, die einige Weine schon von anderen Proben her kennen.)

Worauf ich hinauswill: Kann es sein, dass die 2016er (wie weiland die 2008er) extrem launisch sind? Quentels Zusammenfassung gibt naemlich ziemlich genau wieder, wie mir die Weine damals im Weinladen Schmidt vorkamen; ich tanze hier also gerade den "I-told-you-so dance". Deswegen kann ich's kaum abwarten, von den Beteiligten die eine oder andere Notiz zu lesen.

Cheers,
Ollie
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BerlinKitchen

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Re: BerlinRieslingCup - GG 2016

BeitragSo 1. Okt 2017, 18:32

Ollie,

diverse GGs brillierten vor 2 Wochen in Potsdam. Gestern waren sie gut, aber irgendwie blaß. Ich hab es genauso wie in Potsdam gemacht, einfach pop'n'pour. Normalerweise öffne ich die Wein am Vorabend, aber in Potsdam waren sie so dermaßen präsent. Wolf kann das bestätigen.

Die Weine sind scheinbar ungemein launisch. Es gib morgen bzw. übermorgen dazu auch einen Artikel von Paul Truszkowski, der der Sache auf den Grund geht. Er hat heute auch schon mit diversen Winzern telefoniert. Ich werde sofort den link posten, wenn es mehr Infos gibt.

Alles Gute,
Martin
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Ollie

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Re: BerlinRieslingCup - GG 2016

BeitragSo 1. Okt 2017, 18:44

Martin,

danke fuer die Rueckmeldung, da bin ich ja echt auf die Infos gespannt, die Paule eingesammelt hat bzw. noch einsammeln wird.

Cheers,
Ollie

PS: Mal sehen, wie lange die Grosskopferten auf Facebook stillhalten koennen. :lol:
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innauen

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Re: BerlinRieslingCup - GG 2016

BeitragSo 1. Okt 2017, 22:30

BerlinKitchen hat geschrieben:Ollie,

diverse GGs brillierten vor 2 Wochen in Potsdam. Gestern waren sie gut, aber irgendwie blaß. Ich hab es genauso wie in Potsdam gemacht, einfach pop'n'pour. Normalerweise öffne ich die Wein am Vorabend, aber in Potsdam waren sie so dermaßen präsent. Wolf kann das bestätigen.

Die Weine sind scheinbar ungemein launisch. Es gib morgen bzw. übermorgen dazu auch einen Artikel von Paul Truszkowski, der der Sache auf den Grund geht. Er hat heute auch schon mit diversen Winzern telefoniert. Ich werde sofort den link posten, wenn es mehr Infos gibt.

Alles Gute,
Martin


War sehr überrascht als ich eure Bewertungen las. Dieses Auf- und Ab der Bewertungen würde ich einer erneuten Überprüfung nach einiger Zeit unterziehen. Wenn sich Weine wie Kühling-Gillots Pettenthal oder Wagner Stempels Scharlachberg jetzt so anders präsentieren finde ich das erstmal spannend und nicht irritierend. Schlechte Weine sind immer schlecht, gute Weine dürfen gerne variieren.

Grüße,

Wolf
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Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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BerlinKitchen

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Re: BerlinRieslingCup - GG 2016

BeitragSo 1. Okt 2017, 22:35

Hier die Impressionen von Marc Herold:

"Auch ich hatte dieses Jahr die Ehre, als Verkoster beim "Berlin Riesling Cup 2017" dabei sein zu dürfen. Zunächst nochmal ganz herzlichen Dank an Martin für die Einladung und die Rundumorganisation dieser aufwändigen (Blind)-Probe!
Michael hat ja heute morgen bereits einiges zu den Problemen der Weine und den recht oft auftretenden Bitternoten geschrieben. Ich hatte einen recht ähnlichen Eindruck, auch wenn ich jetzt nach dem Abtippen meiner Notizen gesehen habe, dass ich doch öfter das Wort "Frucht" geschrieben habe, als angenommen.
Nichtsdestotrotz bleiben mehr 2016er GGs vom Schatten der Bitternoten überdeckt, als jeder frührere GG-Jahrgang, den ich kenne. Mir schien es so, dass viele der Bitternoten durch etwas überreizte Maischestandzeit zustande kamen, aber das ist lediglich eine Arbeitshypothese. Spannend bleibt, ob sich die Bitternoten irgendwie Abbauen und/oder integrieren werden.
Der Riesling-Cup in a nutshell: Mein Eindruck ist, dass die gut durchlüfteten und das Wasser abführenden Steillagen in 2016 ein noch deutlicheres Plus waren, als in den letzten Jahen. Die Gruppen-Top 3 und einige meiner Favoriten kommen aus Hang- oder Steillagen, die oft mehr oder weniger stark vom Schiefer geprägt sind.
Ich fand, dass sich in 2016 ganz klar, die Klassiker und Blue Chips vom restlichen Feld abgesetzt haben oder das sie auf jeden Fall mein größeres Vertrauen eas die Lagerfahigkeit angeht, genießen.
Hier mal ohne Reihenfolge meine persönlichen Top 5:
Emrich Schönleber Halenberg: Einer der Weine, die man auch jung blind erkeennen kann. Speckig, rauchige Mineralität, völlig ausgewogen, doch voller Spannung. Der 16er ist etwas düsterer und dramatischer als der fast schon kristalline 15er.
Schäfer-Fröhlich Frühlingsplätzchen: Ich bin ja nicht der größte S-F-Fan, oft kommen mir die Weine zu hingefrickelt vor. Aber hier ist Tim Fröhlich ein großer Wurf gelungen. Der ist jetzt noch ziemlich wild und sponti-verhangen, aber klar, trocken und ich glaube an den Wein, wie ich selten an einen Wein geglaubt habe.
Breuer Schloßberg. Noch schwieriger zu beurteilen, noch fragmentierter, aber das rüttelt sich schon aus und hier gibt es Anlagen für was wirklich gutes.
Wittmann Morstein: Kann man eh immer blind kaufen. Wirkt dieses Jahr wie die ideale Vermählung von grüner Kühle und saftiger Frucht.
Braunewell Teufelspfad: Kannte ich vorher überhaupt nicht, ist für mich die Erleuchtung, wie man Riesling und das Burgund doch elegant zusammenschrauben kann, ohne dass es zu verschnöselt oder blutleer wirkt.
So, nun noch ein paar Erläuterungen zum Probenablauf bevor ihr meine kompletten VKNs inhalieren dürft:
Die Weine wurden blind in Zweierflights probiert. Die Zuordnung der Weine wurde erst ganz am Ende der kompletten Probe bekanntgegeben. Die Bewertungen mussten vor der Bekanntgabe der Weine erfolgen. Gegenseitige Beeinflussungen (Rumstöhnen, Jauchzen, Nörgeln) wurde versucht wenn möglich zu unterbinden.
Es wurden neben den GGs auch einige nicht-GGs in die Probe eingebaut.
Die Weine wurden geöffnet und ausgeschenkt. Es erfolgte keine längere Belüftung.
Wenn notwendig und möglich wurden bei Korkverdacht Konterflaschen geöffnet.
Meine Pronenotizen sind ausdrücklich Momentaufnahmen und KEINE göttlichen Botschaften oder endgültige Urteile.
Und jetzt viel Spaß beim Lesen. Und nochmal vielen Dank an Hermann Höhle und Michael Quentel, ohne die ich vielleicht nicht zu der Probe gegangen wäre."


Und die VKN:

http://www.verkostungsnotizen.net/vkn_l ... he+starten


Grüße,
Martin Zwick
Zuletzt geändert von BerlinKitchen am Mo 2. Okt 2017, 07:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Ollie

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Re: BerlinRieslingCup - GG 2016

BeitragSo 1. Okt 2017, 22:53

innauen hat geschrieben:Schlechte Weine sind immer schlecht, gute Weine dürfen gerne variieren.


Reine Schutzbehauptung. :mrgreen:

Cheers,
Ollie
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mixalhs

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Re: BerlinRieslingCup - GG 2016

BeitragMo 2. Okt 2017, 09:22

Mein Kurzeindruck vom BRC: viel Säure, oft deutliche Gerbsäure. Das Ganze war auch physisch anstrengend, selbst nach würzigem türkischen Abendessen mit apulischem Primitivo (die restsüß-alkoholisch-marmeladige Variante, die der Gastgeber bevorzugt), hatte ich spätabends immer noch Adstringenz im Mund.

Meine Favoriten waren die drei Erstplatzierten, gefolgt von Wagner-Stempels Scharlachberg und Kellers Hubacker.

Vielleicht ist das ja ein Jahrgang, bei dem die meisten Weine erst nach mehreren Jahren zeigen, was sie können.
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BerlinKitchen

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Re: BerlinRieslingCup - GG 2016

BeitragMo 2. Okt 2017, 11:57

Bezüglich der Bitternoten, hier 2 Aussagen von Gerhard Retter und Dirk Würtz von heute Mittag.

"war aber auch meiner Eindruck in Berlin beim VDP relativ häufig zu Tage tretende Bitternoten in manchen Weinen..."

Gerhard Retter


"Wie gesagt, ganz grundsätzlich kommen die sicherlich von den Maischestandzeiten, Gerhard. Und das die sich integrieren, glaube ich auch nicht"

Dirk Würtz
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Sigbert

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Re: BerlinRieslingCup - GG 2016

BeitragMo 2. Okt 2017, 14:25

Lustig, dass sich ausgerechnet der Würtz jetzt so äußert. In seinem überaus positiven GG-Fazit auf seiner HP schrieb er:

"Ich mag die Phenolstruktur vieler Weine, ich hatte selten so viel Salz im Mund wie bei einigen 2016ern und die Säure, die zwar da, aber eben nicht aggressiv ist, kommt mir persönlich auch sehr entgegen. Ob der Jahrgang jetzt tatsächlich besser als 2015 ist, wage ich noch nicht final zu beurteilen. Ich habe einen Hauch von Idee, dass es so sein könnte."


Wie denn jetzt nun?
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