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- Registriert: Mo 6. Dez 2010, 13:19
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Hallo zusammen,
letzten Freitag trafen sich in Würzburg wieder einmal einige "Weinnasen", um mit dem Glas in der Hand eine kleine Reise durch Frankreichs Anbaugebiete zu unternehmen.
Es waren 14 (TCA-freie !) Weine am Start, 6x weiss und 8x rot.
Zunächst die Weißen in der Kurzkritik:
---- Selection "Purete de Terroir" Grand Cru Brut Nature (Barnaut, Bouzy) -Champagne-
überzeugender und kompromissloser Schäumer aus Bouzy: 90% Pinot Noir und 10% Chardonnay, 3-4 Jahre Hefelager, sehr feine Perlage, trocken wie ein Pokerauge, aber gewisse Fülle und dank BSA absolut nicht sauer, sehr klare, schnörkellose Stilistik, sehr dicht und mineralisch, ganz typischer P.N.- basierter Schampus mit hohem Spassfaktor .. und mit 22 EURO vor Ort mehr als fair bepreist. 91 P.
2012er Eguisheimer Pfersichberg Riesling Alsace Grand Cru (Bruno Sorg, Eguisheim) -Alsace-
absolut trocken und puristisch, trotzdem angenehme Fülle mit Steinfrucht und floralen Noten, ordentliche Länge und angenehme Säure. Vom Typ her vergleichbar mit einem guten Pfälzer Riesling. 89 P.
2013er "Le MD de Borgeois" Sancerre a.c. (Henri Bourgeois, Chavignol) -Loire-
ganz klassischer Sancerre: feine, zurückhaltende Fruchtnoten (Stachelbeere, etwas Maracuja) mit reifer Paprika gemischt, alles andere als "New-World-Style", am Gaumen knackfrisch, sehr klar und reintönig, mehr Eleganz als Power, macht rundum Spass, nur 12,5 Vol%, ein sicherlich guter Speisebegleiter. 90 P.
2012er Chardonnay "Les Graviers" Arbois a.c. (Stephane Tissot)-Jura-
wie immer ein polarisierender Wein, nichts für Fruchttrinker, für mich aber eindeutig hochklassig: zunächst sehr reduktive, stark hefige Nase mit Feuerstein und Schiesspulver, dahinter aber typischer Jura-Chardonnay mit kalkiger Mineralität, messerscharfer Struktur und Säure, sehr stimmiger und langanhaltender Wein, "Steinschlürfer" werden diesen Wein lieben. 92 P.
2011er Clos Floridene blanc Graves a.c. (Denis Dubourdieu, Beguey) -Bordeaux-
Zu Ehren des im Juli verstorbenen, charismatischen "Weinprofessors", der viel für die Qualität -nicht nur der eigenen- der Weissweine aus dem Bordelais getan hat: 55% Semillon, 44% Sauvignon blanc und 1% Muscadelle. Der Semillon gibt hier den Ton an, unterstützt durch die typ. S-bl.-Attribute, gelbe Früchte (Mirabelle, Aprikose) mit mineralischen Noten, perfekter, nur unterstützender Holzeinsatz, klare Säure, Alkohol im Hintergrund, sehr stimmig mit glasklarem, harmonischen Abgang. Ein vorbildlicher Graves zu sehr vernünftigem Preis. 90 P.
1997er Chateau Climens 1er Cru Classe Barsac (Lurton, Barsac) -Bordeaux-
großer Name aus dem Sauternes und ein sehr guter Süsswein-Jahrgang, das Ergebnis ist entsprechend: schon in der Nase großartige Fruchtdichte mit ganz sauberer Bortrytis, gelbe Früchte, auf der Zunge alles andere als ölig und langweilig, tolle Cremigkeit, die dezente Säure erhält durch zurückhaltende Süsse und optimalen Holzeinsatz den nötigen Grip, nicht die Feinheit eines d'Yquem, aber eine enorme Dichte und Cremigkeit mit einem zartbitteren und ewig langem Nachhall aus Frucht und Holz. Toller, kraftvoller Barsac, der jetzt wunderschön zu trinken ist, sicher aber auch noch ein langes Leben haben könnte.
Demnächst geht es weiter mit den 8 Rotweinen, die auch ausnahmslos grosses Trinkvergnügen bereitet haben !
Grüsse
Bodo
letzten Freitag trafen sich in Würzburg wieder einmal einige "Weinnasen", um mit dem Glas in der Hand eine kleine Reise durch Frankreichs Anbaugebiete zu unternehmen.
Es waren 14 (TCA-freie !) Weine am Start, 6x weiss und 8x rot.
Zunächst die Weißen in der Kurzkritik:
---- Selection "Purete de Terroir" Grand Cru Brut Nature (Barnaut, Bouzy) -Champagne-
überzeugender und kompromissloser Schäumer aus Bouzy: 90% Pinot Noir und 10% Chardonnay, 3-4 Jahre Hefelager, sehr feine Perlage, trocken wie ein Pokerauge, aber gewisse Fülle und dank BSA absolut nicht sauer, sehr klare, schnörkellose Stilistik, sehr dicht und mineralisch, ganz typischer P.N.- basierter Schampus mit hohem Spassfaktor .. und mit 22 EURO vor Ort mehr als fair bepreist. 91 P.
2012er Eguisheimer Pfersichberg Riesling Alsace Grand Cru (Bruno Sorg, Eguisheim) -Alsace-
absolut trocken und puristisch, trotzdem angenehme Fülle mit Steinfrucht und floralen Noten, ordentliche Länge und angenehme Säure. Vom Typ her vergleichbar mit einem guten Pfälzer Riesling. 89 P.
2013er "Le MD de Borgeois" Sancerre a.c. (Henri Bourgeois, Chavignol) -Loire-
ganz klassischer Sancerre: feine, zurückhaltende Fruchtnoten (Stachelbeere, etwas Maracuja) mit reifer Paprika gemischt, alles andere als "New-World-Style", am Gaumen knackfrisch, sehr klar und reintönig, mehr Eleganz als Power, macht rundum Spass, nur 12,5 Vol%, ein sicherlich guter Speisebegleiter. 90 P.
2012er Chardonnay "Les Graviers" Arbois a.c. (Stephane Tissot)-Jura-
wie immer ein polarisierender Wein, nichts für Fruchttrinker, für mich aber eindeutig hochklassig: zunächst sehr reduktive, stark hefige Nase mit Feuerstein und Schiesspulver, dahinter aber typischer Jura-Chardonnay mit kalkiger Mineralität, messerscharfer Struktur und Säure, sehr stimmiger und langanhaltender Wein, "Steinschlürfer" werden diesen Wein lieben. 92 P.
2011er Clos Floridene blanc Graves a.c. (Denis Dubourdieu, Beguey) -Bordeaux-
Zu Ehren des im Juli verstorbenen, charismatischen "Weinprofessors", der viel für die Qualität -nicht nur der eigenen- der Weissweine aus dem Bordelais getan hat: 55% Semillon, 44% Sauvignon blanc und 1% Muscadelle. Der Semillon gibt hier den Ton an, unterstützt durch die typ. S-bl.-Attribute, gelbe Früchte (Mirabelle, Aprikose) mit mineralischen Noten, perfekter, nur unterstützender Holzeinsatz, klare Säure, Alkohol im Hintergrund, sehr stimmig mit glasklarem, harmonischen Abgang. Ein vorbildlicher Graves zu sehr vernünftigem Preis. 90 P.
1997er Chateau Climens 1er Cru Classe Barsac (Lurton, Barsac) -Bordeaux-
großer Name aus dem Sauternes und ein sehr guter Süsswein-Jahrgang, das Ergebnis ist entsprechend: schon in der Nase großartige Fruchtdichte mit ganz sauberer Bortrytis, gelbe Früchte, auf der Zunge alles andere als ölig und langweilig, tolle Cremigkeit, die dezente Säure erhält durch zurückhaltende Süsse und optimalen Holzeinsatz den nötigen Grip, nicht die Feinheit eines d'Yquem, aber eine enorme Dichte und Cremigkeit mit einem zartbitteren und ewig langem Nachhall aus Frucht und Holz. Toller, kraftvoller Barsac, der jetzt wunderschön zu trinken ist, sicher aber auch noch ein langes Leben haben könnte.
Demnächst geht es weiter mit den 8 Rotweinen, die auch ausnahmslos grosses Trinkvergnügen bereitet haben !
Grüsse
Bodo