Einzelflaschenfreund hat geschrieben:Also, in dieser Weise aufgefächert, wäre für mich eigentlich alles ok. Aber ich habe nicht mitgetrunken und kenne die Erwartungshaltungen nicht; daher fehlen mir vielleicht, nein: ganz sicher Parameter, um die Bilanz nachvollziehen zu können.
Und jeder, der jetzt sagt, „Punkte kann man nicht trinken“ etc., hat natürlich sowas von Recht. Aber diese Berlin Cup-Veranstaltungen zeichnen sich ja üblicherweise durch große Panels und feinst differenzierte Punktevergaben aus, also versuche ich einfach mal, innerhalb dieser Logik zu argumentieren.
Viele Grüße
Guido
Guido, was machst Du, wenn ein Teilnehmer sagt, das wäre harte Arbeit gewesen, vieles sei untrinkbar, aber einmal 79, einmal 80 und 43 mal zwischen 82 und 88 Punkten gibt? Und wenn das dann kein Einzelfall ist? Zwei oder drei Weinen wurde mehrheitlich attestiert, sie seien wahlweise Batteriesäure, untrinkbar, oder erinnerten an Erbrochenes, was die Tester, die das konstatiert hatten, nicht davon abhielt, ihnen 85 Punkte zu geben. In so einem Fall zählt das Stimmungsbild dann unter Umständen mehr, als die bloße Statistik.
Natürlich spiegelt mein Bericht zuallererst meine Meinung wieder, die Schilderung der Stimmung ist jedoch keine Meinungssache, sondern wahrheitsgemäße Wiedergabe, allerdings nur einer Teilmenge der Meinungen. Ich und der Verkoster links neben mir, samt dem Kollegen gegenüber waren für mehr als die Hälfte der Wertungen in den 70ern verantwortlich, die Frage, ob die Erzeuger dem Gutswein keine ausreichende Bedeutung beimessen, kam vom rechts neben mir sitzenden Martin, der sie ja hier auch geäußert hat. Michael und ich haben nicht nur im übertragenen Sinne an entgegengesetzten Enden des Tisches gesessen
Er (und ich glaube auch einige seiner Sitznachbarn) findet alles im grünen Bereich, ich könnte kaum weiter weg von seiner Einschätzung sein. Aber dafür gibt es ja solche Veranstaltungen.
cheers
Felix