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Hallo zusammen,
vor knapp 2 Wochen trafen sich wieder einmal einige Weininteressierte, um in geballter Form gereifte Weine (mind. 10Jahre alt) zu verkosten. Es wurden jeweils 7x weiss und 7x rot ausgeschenkt, wobei sich alle Weine TCA-frei und in bestechender Form präsentierten.
Zunächst die 7 Weissweine:
1.) 1999er Randersackerer Pfülben Silvaner Spätlese trocken (Juliusspital Würzburg)
dezente Goldreflexe, sehr lebendige und sortentypische Nase (reife Melone,Kräuter, Birne und reifer Apfel), wirkt absolut trocken (trotz 4 gr. RZ) und ist dank strukturierender Säure (6,2 Promill) ein absolut trinkiger, zeitloser Silvaner, mittellanger Abgang. Überraschend jugendlicher Auftritt mit sogar noch etwas Potential. Das Juliusspital zeigt immer wirder einmal, wie gut auch der in dieser Hinsicht unterschätzte Silvaner reifen kann. 89 P.
2.) 2001er Haardter Herrenletten Grauburgunder Spätlese trocken (Müller-Catoir, Haardt)
zunächst etwas reduktiv in der Nase, schwimmt sich aber mit Luftzufuhr zunehmend frei, extrem sortentypisch, reife Melone, ein Hauch Kakao, etwas Agrumen, trotz 13,5 Vol% kein schwülstiger oder breiter Wein, sehr jugendlicher Eindruck, wirkt er wie 5-6 Jahre alt, ein Hauch Restsüsse, die den Trinkfluss aber nicht stört, wird bei guter Lagerung auch noch in 5-10 Jahren noch viel Trinkspass bereiten. 90 P.
3.) 1999er Senftenberger Hochäcker Riesling QW trocken (Nigl, Senftenberg)
auch dieser Wein ist ein Volltreffer, ein Hauch von Petrol, sehr feine Marillennase, etwas Grapefruit, mit seinen 13 Vol % eher ein Mittelgewicht, in sich sehr stimmig, absolut trocken, feine Säure, sehr sortentypisch, mittlere Länge. Auch hier wäre man nie und nimmer auf einen knapp 17 Jahre altten Wein gekommem. Wird wahrscheinlich nicht mehr besser, wird sich aber in dieser Flaschenform noch etliche Jahre lagern können. 90 P.
4.) 2005er Monzinger Halenberg GG (Emrich-Schönleber)
Ein Klassiker, der sich jetzt wunderbar geniessen lässt, bei dem aber keine Eile geboten ist. Wunderbar klare Agrumennase mit schiefriger Untermalung, mineralischer Typ mit glasklarer Struktur, trockener Eindruck mit gebändigter Kraft, sehr mineralisch, kompromisslos, trotzdem ein leichtverständlicher Wein mit einiger, cremiger Länge.Gefährlich trinkig ! 92 P.
5.) ---- Cuvee Louis Extra Brut (Tarlant, Oeuilly)
ein absoluter Spitzen-Champagner (da waren sich alle in der Runde einig), überwiegend Jahrgang 1999 ( mit Anteilen von 1998, 1997 und 1996), sehr komplexe Nase mit viel Brioche, elegante Reifenoten, belebende Säure (keine Malolaktik), die Nase verändert sich permanent, sehr komromisslos auf der Zunge, knalltrocken (2 gr. Dosage), trotzdem eine wunderbare Harmonie, sehr belebend und fein, hoher Trinkfluss, vielschichtig, tolle Länge. 12 Jahre Hefelager, aus der Einzellage "Les Crayans". Eine der besten Prestige Champagner in dieser Stilistik und dabei nur unwesentlich teurer als die Standard-Cuvees der großen Häuser. Liebhaber reifer Champagner können diese Cuvee bedenkenlos noch 5-10 Jahre im Keller vergessen. 94 P.
6.) 1991er Riesling Sekt Reserve (degorgiert September 2015) (Peter Lauer, Ayl)
knappe 24 Jahre Hefelager, sicherlich eine grosse Rarität in deutsche Landen und ein durchaus gelungenes Experiment vom Neu-VDP-Mitglied. Angenehme Reifenoten, durchaus rieslingtypisch, schiefrige Mineralität, deutliche Restsüsse, aber nicht pappig (dürfte im Sekt-trocken- Bereich liegen), mittel- bis leichtgewichtig (11,5 Vol%), sehr würzig, aber keineswegs firnig oder zu stark gealtert, macht durchaus Spass, wenn auch mir persönlich der Vorgänger mehr Trinkspass bereitet hat. Die deutliche Süsse bremst doch ein wenig den Trinkfluss, trotzdem ein Sekt, den man einfach mal probiert haben muss. 90 P.
7.) 1988er Chateau Lafaurie-Peyraguey 1er Cru Classe (Cordier, Bommes)
ein Sauternes aus einem grossen, eleganten Jahr, der exemplarisch die Klasse eines solchen Süssweins aufzeigt:
wunderbar ausgewogene, elegante Nase mit viel Komplexität und eleganter, nicht aufdringlicher Barriquenote, die die elegante Frucht bestens stützt, Stachelbeere, Marille, cremiger, feiner Gaumenauftritt mit bestens eingebundenen 14 Vol%, bestechend Eleganz und Finesse, jetzt voll auf dem Höhepunkt, cremig , lang, perfekt ausgewogen. Die damalige Parker-Bewertung kann ich nur voll und ganz bestätigen. Grosser Sauternes. 95 P.
vor knapp 2 Wochen trafen sich wieder einmal einige Weininteressierte, um in geballter Form gereifte Weine (mind. 10Jahre alt) zu verkosten. Es wurden jeweils 7x weiss und 7x rot ausgeschenkt, wobei sich alle Weine TCA-frei und in bestechender Form präsentierten.
Zunächst die 7 Weissweine:
1.) 1999er Randersackerer Pfülben Silvaner Spätlese trocken (Juliusspital Würzburg)
dezente Goldreflexe, sehr lebendige und sortentypische Nase (reife Melone,Kräuter, Birne und reifer Apfel), wirkt absolut trocken (trotz 4 gr. RZ) und ist dank strukturierender Säure (6,2 Promill) ein absolut trinkiger, zeitloser Silvaner, mittellanger Abgang. Überraschend jugendlicher Auftritt mit sogar noch etwas Potential. Das Juliusspital zeigt immer wirder einmal, wie gut auch der in dieser Hinsicht unterschätzte Silvaner reifen kann. 89 P.
2.) 2001er Haardter Herrenletten Grauburgunder Spätlese trocken (Müller-Catoir, Haardt)
zunächst etwas reduktiv in der Nase, schwimmt sich aber mit Luftzufuhr zunehmend frei, extrem sortentypisch, reife Melone, ein Hauch Kakao, etwas Agrumen, trotz 13,5 Vol% kein schwülstiger oder breiter Wein, sehr jugendlicher Eindruck, wirkt er wie 5-6 Jahre alt, ein Hauch Restsüsse, die den Trinkfluss aber nicht stört, wird bei guter Lagerung auch noch in 5-10 Jahren noch viel Trinkspass bereiten. 90 P.
3.) 1999er Senftenberger Hochäcker Riesling QW trocken (Nigl, Senftenberg)
auch dieser Wein ist ein Volltreffer, ein Hauch von Petrol, sehr feine Marillennase, etwas Grapefruit, mit seinen 13 Vol % eher ein Mittelgewicht, in sich sehr stimmig, absolut trocken, feine Säure, sehr sortentypisch, mittlere Länge. Auch hier wäre man nie und nimmer auf einen knapp 17 Jahre altten Wein gekommem. Wird wahrscheinlich nicht mehr besser, wird sich aber in dieser Flaschenform noch etliche Jahre lagern können. 90 P.
4.) 2005er Monzinger Halenberg GG (Emrich-Schönleber)
Ein Klassiker, der sich jetzt wunderbar geniessen lässt, bei dem aber keine Eile geboten ist. Wunderbar klare Agrumennase mit schiefriger Untermalung, mineralischer Typ mit glasklarer Struktur, trockener Eindruck mit gebändigter Kraft, sehr mineralisch, kompromisslos, trotzdem ein leichtverständlicher Wein mit einiger, cremiger Länge.Gefährlich trinkig ! 92 P.
5.) ---- Cuvee Louis Extra Brut (Tarlant, Oeuilly)
ein absoluter Spitzen-Champagner (da waren sich alle in der Runde einig), überwiegend Jahrgang 1999 ( mit Anteilen von 1998, 1997 und 1996), sehr komplexe Nase mit viel Brioche, elegante Reifenoten, belebende Säure (keine Malolaktik), die Nase verändert sich permanent, sehr komromisslos auf der Zunge, knalltrocken (2 gr. Dosage), trotzdem eine wunderbare Harmonie, sehr belebend und fein, hoher Trinkfluss, vielschichtig, tolle Länge. 12 Jahre Hefelager, aus der Einzellage "Les Crayans". Eine der besten Prestige Champagner in dieser Stilistik und dabei nur unwesentlich teurer als die Standard-Cuvees der großen Häuser. Liebhaber reifer Champagner können diese Cuvee bedenkenlos noch 5-10 Jahre im Keller vergessen. 94 P.
6.) 1991er Riesling Sekt Reserve (degorgiert September 2015) (Peter Lauer, Ayl)
knappe 24 Jahre Hefelager, sicherlich eine grosse Rarität in deutsche Landen und ein durchaus gelungenes Experiment vom Neu-VDP-Mitglied. Angenehme Reifenoten, durchaus rieslingtypisch, schiefrige Mineralität, deutliche Restsüsse, aber nicht pappig (dürfte im Sekt-trocken- Bereich liegen), mittel- bis leichtgewichtig (11,5 Vol%), sehr würzig, aber keineswegs firnig oder zu stark gealtert, macht durchaus Spass, wenn auch mir persönlich der Vorgänger mehr Trinkspass bereitet hat. Die deutliche Süsse bremst doch ein wenig den Trinkfluss, trotzdem ein Sekt, den man einfach mal probiert haben muss. 90 P.
7.) 1988er Chateau Lafaurie-Peyraguey 1er Cru Classe (Cordier, Bommes)
ein Sauternes aus einem grossen, eleganten Jahr, der exemplarisch die Klasse eines solchen Süssweins aufzeigt:
wunderbar ausgewogene, elegante Nase mit viel Komplexität und eleganter, nicht aufdringlicher Barriquenote, die die elegante Frucht bestens stützt, Stachelbeere, Marille, cremiger, feiner Gaumenauftritt mit bestens eingebundenen 14 Vol%, bestechend Eleganz und Finesse, jetzt voll auf dem Höhepunkt, cremig , lang, perfekt ausgewogen. Die damalige Parker-Bewertung kann ich nur voll und ganz bestätigen. Grosser Sauternes. 95 P.