Berichte von Verkostungen mit Weinen aus mehreren Ländern/Regionen (sonst bitte im Länderforum einstellen)
kreutzer
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Do 23. Dez 2010, 11:09
Hallo Weinforum,
nachfolgend für Interessierte meine von Werner Elflein in wesentlichen Teilen abweichende Sichtweise zu den am 19.2.2005 bei den Düsseldorfer Weinfreaks in den Räumlichkeiten von Hartwig Frickes „LaVinesse“ verkosteten 2003er Rieslingen.
Im Vorfeld der Probe bestand noch die Möglichkeit einige Weine aus der 2003er Kollektion zu verkosten. Ohne auf Einzelheiten einzugehen, empfand ich meine bisherige Wahrnehmung der typischen 2003er Aromatik und der meist auftretenden Bittertöne bestätigt. Markus Molitor erklärte, dass dies auf Mazeration zurück zu führen sei und das diese Bittertöne bei weiterer Lagerung verschwinden. Noch vor 6 Monaten wären diese Bittertö ne sehr viel deutlicher gewesen. Na ja, vielleicht bekomme ich bei einem Weinfreund ja noch mal Gelegenheit, das zu überprüfen. Ich selbst werde sie mir nicht kaufen. Da hoffe ich auf 2004.
An der mit 15 Personen voll besetzten Probe nahmen, soweit mir namentlich bekannt, teil:
Anja Eickelberg Nicola Blanchard Markus Molitor Werner Elflein Guido Michel Darius-Jean Namdjou Bernd Schulz Jörg Heisig Heiko Reinartz Michael Herr Alexander Prangenberg Hartwig Fricke Peter Heuschen Norbert Kreutzer
Zu den Weinen, die allesamt verdeckt eingeschenkt wurden:
(0) 2003 Riesling Castel Juval Südtirol Tenuta Unterortl-Castel Juval. 3 Gläser im Gambero Rosso
Kork, das lobenswerte Bemühen von Anja und Darius-Jean mündete leider in dem allzu häufig auftretenden Korkdesaster.
(1a) 2003 Traiser Bastei Riesling Spätlese trocken Weingut Dr. Crusius
Hellgelbe Farbe, in der Nase finde ich eine frische, allerdings etwas ungewöhnliche Frucht, leichte Kunststoffnote, im Mund leichter bis mittlerer Körper, recht pikante, durchaus kraftvolle Frucht, knackige, lebendige Säure, gute Länge, im Gegensatz zu anderen Probenteilnehmern konnte ich nicht feststellen, dass die Säure neben dem Wein steht, ich mag diesen erfrischenden Typus von Wein, der nichts von den Negativelementen des 2003er Jahrgangs erkennen lässt, und werte ihn trotz der nicht voll überzeugenden Nase immer noch mit 84 NK Punkten
(1b) 2003 Traiser Bastei Riesling Spätlese trocken Weingut Dr. Crusius
Hellgelbe Farbe, in der Nase klare, frische Frucht, hat Ausdruck, im Mund leichter bis mittlerer Körper, pikante Frucht, Pfirsich als auch Mineralik, zeigt eine relativ spitze Säure, auch im Abgang ausgesprochen säuregeprägt, ich werte das positiv, ich bin nicht auf die Idee gekommen, den gleichen Wein aus unterschiedlichen Flaschen im Glas zu haben, es gab doch über den Ausdruck erhebliche Flaschenvarianzen, keine belastenden Elemente des Jahrgangs, 85 NK Punkte
(2) 2003 Birkweiler Kastanienbusch Riesling ¢Großes Gewächs¢ Weingut Ökonomierat Rebholz
Hellgelbe Farbe, in der Nase verhaltene, dezent aromatische Frucht, reife, gelbe rüchte, klar und direkt, 2003er in Reinkultur, im Wein recht leichter Körper, eigenwillige, schlanke Frucht, etwas spitze Säure, in der Mitte leer, wenig Struktur, dafür eine alkoholische Note, zeigt aber eine gute Länge, klingt immer wieder nach, im Abgang bleibt die Säure, 82 NK Punkte (den Wein hatte ich früher schon einmal besser gesehen)
(3a) 2003 Durbacher Plauelrain Riesling „Achat“ Weingut Andreas Laible
Hellgelbe Farbe, in der Nase leicht schwefelig, stechend, verhaltene, etwas künstlich wirkende Frucht, im Mund leichter bis mittlerer Körper, relativ straffe Zitrus-Frucht, durchaus sauber, hat Mineralik, auch bei diesem Wein wirkt die Säure mangels innerer Struktur etwas spitz, Abgang zeigt aber eine ordentliche Länge, dennoch , für einen ¢Achat¢ eher eine Enttäuschung, da hätte ich ¢Größeres¢ erwartet, 84 NK Punkte
(3b) 2003 Zeltinger Sonnenuhr Riesling Auslese** Weingut Markus Molitor
Hellgelbe Farbe, in der Nase recht anziehende, üppige Zitrus-Pfirsich-Frucht mit leicht wildem Charakter, vermutlich Spontanvergärung, im Wein mittlerer Körper, sehr ausdrucksvolle, kraftvolle, reif wirkende Frucht, dicht, kompakt, mineralisch, Pfirsich-Mineralik, gut eingebundene Säure, schöne Länge, 89+ NK Punkte (nach Offenlegung kann ich nur konstatieren: deutlich besser als die von Markus Molitor im Vorfeld ausgeschenkten Weine, für einen 2003er bemerkenswert)
(4) 2003 Westhofener Morstein Riesling ¢Großes Gewächs¢ Weingut Wittmann
Hellgelbe Farbe, in der Nase reife Frucht, reife, gelbe Früchte, im Wein mittlerer Körper, reife, saftige Frucht, sehr druckvoll, gut in die Struktur eingebundene Säure und doch immer präsent, sehr mineralisch, sehr lang, die am Tisch stattfindende, kritische Diskussion über angewandte Reinzuchthefen und fuselalkoholische Noten kann ich bei diesem Wein nicht nachvollziehen, sicher kann er dem 2002er nicht das Wasser reichen, aber 89+ NK Punkte bekam er bei mir schon (ohne zu wissen was es war)
(5) 2003 Würtz-Weinmann I Riesling trocken Dirk Würtz
Hellgelbe Farbe, in der Nase schön strukturierte Frucht, reife Früchte, Mineralik, im Mund mittlerer Körper, Zitrus-Frucht gepaart mit Mineralik, wirkt etwas glatt, neigt zur Breite, hinten deutliche Säure, aber kein Spiel, mir fehlt es wieder an Struktur, passable Länge, 85 NK Punkte
(6a) 2003 Oestricher Doosberg Riesling trocken 2 Trauben Weingut Peter Jakob Kühn
Hellgelbe Farbe, in der Nase Spontangäraromen, Stachelbeere, Rhabarber, im Wein mittlerer Körper, mineralisch dichte Frucht, sehr konzentriert, gut eingebundene Säure, viel Ausdruck, sehr, sehr lang, endlich ein Wein aus einer höheren Liga, 91+ NK Punkte
(6b) 2003 Manubacher Mönchwingert Riesling Spätlese trocken Weingut Villa Riesling, Manubach (Mittelrhein)
Da wurden wir wieder auf den Boden der Tatsachen heruntergeholt, Kork
(6c) 2003 Mittelheimer St. Nikolaus Riesling 2 Trauben Weingut Peter Jakob Kühn
Hellgelbe Farbe, in der Nase unglaublich ausdrucksstarke Frucht, kompakt, dicht, mineralisch, auch Pfirsich, im Mund dichter Körper, konzentrierte, eindringliche Frucht, extraktreich, opulent, wunderbare Säure, unglaublich lang, grandios, das Beste was ich bisher aus 2003 kenne, als Kühn blind identifiziert, 96+ NK Punkte
Nachbemerkung: hier zeigte sich, dass der auch von mir schon mal aufgrund seines Nasenstinkers kritisierte St. Nikolaus in der gleichen Gewichtsklasse spielt wie das Doosberg EG. Allerdings warne ich davor, den Wein frisch aus der Flasche einzuschenken. Auf Schloss Hugenpoet passiert und prompt wurde der Wein von vielen Winzern als fehlerhaft eingestuft. Vermutlich der Grund warum dem Wein der EG-Status verwehrt wurde. Bei ausreichender Vorbereitung (frühzeitige Sturzkaraffierung) verschwindet dieser Ton offensichtlich und der Wein gewinnt an Ausdruck
(6d) 2003 Oestricher Doosberg Riesling 3 Trauben ¢Erstes Gewächs¢ Weingut Peter Jakob Kühn
Hellgelbe Farbe, in der Nase erneut diese ausdrucksstarke, kompakt-dichte Frucht, mineralisch, im Mund dichter Körper, hochkonzentriert, opulent, da könnte man die Bezeichnung ¢von vibrierender Strahlkraft¢ mal wieder benutzen, unglaublich lang, konnte auch nur ein Kühn sein, 96+ NK Punkte
(7) 2003 Niersteiner Hipping Riesling ¢Großes Gewächs¢ Weingut St. Antony
Kork, schade.
(8a) 2003 Winninger Uhlen Riesling Spätlese trocken Weingut Reinhard und Beate Knebel
Hellgelbe Farbe, in der Nase reife Fruchtaromen, pikant, ausdrucksvoll und recht straff, im Mund mittlerer Körper, viel Kraft, mineralisch, eindringlich opulente Frucht, gut eingebundene Säure, lang, toller Wein, 93+ NK Punkte (ups, bin ich nun von den Kühn-Weinen so euphorisiert?)
(8b) 2003 Winninger Uhlen Riesling ¢B¢ Blaufüßler Lay Weingut Heymann-Löwenstein
Kräftiges strohgelb in der Farbe, in der Nase verhaltene Frucht, dezente Mineralik, reife, gelbe Früchte, legt das Jahrgangsproblem nicht vollständig ab, im Mund mittlerer Körper, pikante, durchaus eindringliche Frucht, leicht süßliche Note, mineralisch, gut integrierte Säure, neigt aber etwas zur Breite, wirkt auf mich etwas alkoholisch, sehr lang auch ein sehr opulenter Wein aber mit einzelnen, strukturellen Schwächen, daher nur 88 NK Punkte
(8c) 2003 Winninger Uhlen Riesling ¢R¢ Rothlay Weingut Heymann-Löwenstein
Kräftiges Gelb in der Farbe, in der Nase erneut reife, gelbe Früchte, dabei mineralisch, im Mund mittlerer Körper, einerseits mineralisch geprägte, würzige Frucht, andererseits aber auch sehr schlank, jahrgangstypisch reife, gelbe Früchte, Alkohol ist deutlich, zeigt keine Opulenz, aber eine gute Länge, 87 NK Punkte
(9) 2003 Zeltinger Sonnenuhr Riesling Auslese*** (Barrique) Alc 13,5% Weingut Markus Molitor
Hellgelbe Farbe, in der Nase breite, holzgeschwängerte Nase, welche Sünde, welch verschwendetes Riesling-Potential, im Wein mittlerer Körpe r, es gibt keine Frucht, es gibt nur Röstaromen vom Barrique, wirkt breit, eine Korkdiskussion findet statt, holzgeprägter, langer Abgang, subjektive, provozierende 70 NK Punkte,
Nachbemerkung: Winzer; lasst die Finger von der Verbindung Riesling und Barrique, das kann nicht die Zukunft des Rieslings sein, an anderer Stelle wird die Verwendung von Aromahefen oder Reinzuchthefen verteufelt, was bitte schön, ist das denn, sollen wir jetzt an dem unterschiedlich starken Einfluss von neuen und alten Barriquefässern, an deutscher, französischer, amerikanischer oder slowenischer Eiche Gefallen finden?
(10a) 2003 Saar-Riesling Alte Reben Weingut van Volxem
Hellgelbe Farbe, in der Nase komplexe, breite Frucht, reife, gelbe Frücht e und damit jahrgangstypisch, im Wein dichter Körper, voller Opulenz, Dichte, Länge, reife, gelbe Früchte, Mineralik, Säure nicht besonders auffällig, insgesamt von schlankerer Statur als einige der Vorgänger, 87 NK Punkte
(10b) 2003 Wiltinger Riesling Weingut van Volxem
Kräftiges Gelb in der Farbe, in der Nase erneut reife, gelbe Früchte, etwas verhalten, im Mund mittlerer Körper, relativ dichte, opulente Frucht, neigt aber etwas zur Breite, zeigt auch eine leichte Bitternote, wirkt nicht trocken, gute Länge, 86 NK Punkte
(11) 2003 Fürstenberg Riesling Spätlese halbtrocken Weingut Villa Riesling, Manubach (Mittelrhein)
Hellgelbe Farbe, in der Nase hat er etwas petrolisches, Benzin, im Wein leichter bis mittlerer Körper, fremdartige, unangenehme Frucht, präsent e, unharmonisch wirkende Säure (und ich bin ein Säure-Freak), wirkt insgesamt unangenehm und fremdartig, 75 NK Punkte
(12) 2003 Oestricher Lenchen Riesling Spätlese Weingut Peter Jakob Kühn
Kräftiges Gelb in der Farbe, in der Nase animierende, pikante, botrytisträchtige Frucht, sehr intensiv, im Mund dichter Körper, deutlich fruchtsüß, sehr mineralisch, sehr schöne, erfrischende Säure, unheimlich lang, beeindruckend, 92+ NK Punkte
(12.1) 2003 Graacher Domprobst Riesling Auslese*** feinherb Weingut Markus Molitor
Hellgelbe Farbe, in der Nase etwas langweilige, eindimensionale Frucht, recht alkoholisch, im Mund dichter Körper, deutlich mineralisch, fruchtsüß, gut eingebundene Säure, sehr lang, ähnelt in seiner mineralischen Struktur den Kühn-Weinen, ebenfalls beeindruckend, aufgrund der Nase aber nur 91+ NK Punkte
(13) 2003 Brauneberger Juffer-Sonnenuhr Riesling Spätlese Weingut Fritz Haag
Hellgelbe Farbe, in der Nase extrem schwierig, merkwürdige, künstlich wirkende Frucht, im Wein leichter bis mittlerer Körper, deutliche Fruchtsüße, etwas dropsig, passable Säure, passable Länge, 78 NK Punkte
(13.1) 2003 Wehlener Sonnenuhr Riesling Spätlese Weingut Markus Molitor
Grüngelbe Farbe, in der Nase grüne, etwas dropsige Frucht, im Mund mittlerer Körper, die deutlich süße Frucht erinnert an Mandarine, Dosen-Mandarine, gut eingebundene Säure, wirkt frisch, hat Struktur, recht lang, leider nicht auf meiner Wellenlänge, 85 NK Punkte
(14a) 2003 Saarburger Rausch Riesling Spätlese Weingut Forstmeister Geltz-Zilliken
Hellgelbe Farbe, in der Nase opulente Frucht, er soll Kork haben, ich stelle allenfalls eine leicht gedämpfte Frucht fest, sehr kontroverse Diskussion, deutlich fruchtsüß, prägnante Säure, hinten etwas abstumpfend, aufgrund der Korkdiskussion keine Wertung
(14b) 2003 Ockfener Bockstein Riesling Spätlese Weingut Forstmeister Geltz-Zilliken
Hellgelbe Farbe, in der Nase verhaltene Frucht, jahrgangstypische Noten, sehr pikant, im Wein mittlerer Körper, pikante Botrytis-Frucht, schönes Süße-Säure-Spiel, der Wein hat Rasse und ist lang, sehr gut, 89 NK Punkte
(14c) 2003 Trarbacher Hühnerberg Riesling Spätlese Weingut Martin Müllen
Hellgelbe Farbe, in der Nase unangenehme Frucht, für mich hat er einen Stinker, Spontanvergärungsproblematik?, im Wein mittlerer Körper, deutliche Fruchtsüße, gute Intensität, gut eingebundene Säure, lang, 87 NK Punkte, mit einer schöneren Nase auch mehr
(15) 2003 Winninger Röttgen Riesling Spätlese Weingut Reinhard und Beate Knebel
Hellgelbe Farbe, in der Nase herrlich klare, ausdrucksvolle Frucht, pikante Pfirsich-Mineralik-Noten, im Wein mittlerer bis dichter Körper, sehr ausdrucksvoll, hat Struktur, tolle, animierende, feste Frucht, deutlich fruchtsüß, präsente Säure, hat einfach Klasse, langer Abgang, 91 NK Punkte
Mein persönliches Fazit der Probe:
(i) der Crusius-Wein war nicht sooo schlecht, wie er gemacht wird. Kein Überflieger, aber in dem für mich ausgesprochen schwierigen Jahrgang eher zu trinken als so manch typischer, breiter, alkoholischer, mit Bitternoten ausgestatteter Riesling, der in der Regel in der Weinmitte das berühmte Loch aufweist; (ii) Kühn ist in diesem schwierigen Jahr einfach grandios; (iii)die positive Überraschung der Probe war für mich die Weine von Knebel. Great Stuff; (iv) last but not least, ich habe tatsächlich noch 2003er Rieslinge von Molitor identifiziert, die ich mag (siehe oben); (v) enttäuscht war ich von der derzeitigen Form der HL und vV-Weine. Hatte ich schon einmal besser gesehen.
Gruß aus Oberhausen Norbert
kreutzer
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Do 23. Dez 2010, 11:11
Hallo Weinforum, am 15. Mai 2004 fand in der Weinhandlung LaVinesse in Düsseldorf der erste Teil einer Mittelmosel-Verkostung der Weinfreaks statt. Diese Probe umfaßte den nördlichen Abschnitt der Mittelmosel mit den Weinbergen von Pünderich bis Erden und Ürzig. Organisiert wurde die Probe von Werner Elflein. Die Räumlichkeiten wurden großzügigerweise von Hartwig Fricke, dem Inhaber der Weinhandlung LaVinesse zur Verfügung gestellt. Teilnehmer der Probe waren Werner Elflein, Hartwig Fricke, Nicola Blanchard, Barbara Becker, Christian ¢Weinnase¢ Segers, Bernd Schulz, Klaus Lang, Alexander Prangenberg, Adolf Flügel, Frank Stehr, Matthias Schleifenbaum, Thomas Laux, Norbert Kreutzer sowie Frau Schramm. Da der Schwerpunkt der Weine im fruchtsüßen Bereich lag, war es für mich persönlich eine sehr schwierige Probe, bei der die eine oder andere Wertung sicher unter dem Durchschnitt der Runde lag. Insbesondere meine 90 P-Wertung für den 1997er Erdener Prälat Riesling Auslese von Dr. Loosen schien zu polarisieren; insbesondere bei ausgeprägten Mosel-Kennern. Sei es wie es ist, die Probe war sicher sehr interessant. Die Typizität der einzelnen Lagen konnte allerdings nicht vermittelt werden. Hier spielten jahrgangsbedingte Unterschiede und auch qualitative Unterschiede bei der Auswahl der Winzer aus meiner Sicht eine große Rolle. Hier nun meine Verkostungsnotizen. Werner Elflein hat seine Notizen bereits im Forum eingestellt. (1) 1979 Reiler Mullay-Hofberg Riesling Auslese A.P. Nr. 2598232 5 80 Julius Treis, Reil hellgelbe Farbe, in der Nase kommt einem ein unangenehmes, fremdartiges Aroma entgegen, regelrecht abartig, fehlerhaft, kein Problem des Alters, ein Teilnehmer bezeichnet es als Sorbin-Problematik, im Wein setzt sich das fort, hier auch Reifenoten, untrinkbar, 65 NK Punkte (2a) 2000 Enkircher Batterieberg Riesling Spätlese trocken 11,5% vol. alc A.P. Nr. 2581397 7 01 Carl August Immich - Batterieberg, Enkirch Hellgelbe Farbe, in der Nase auf mich langweilig und uninteressant wirkend, dezente Fruchtsße andeutend, wirkt noch recht frisch, im Wein leichter Körper, trocken, etwas flaue, einfache Frucht, grüner Apfel, in der Säure moderat, recht kurz im Abgang, 78 NK Punkte (2b) 1999 Kröver Letterlay Riesling Spätlese trocken * 11,5% vol. alc. A. P. Nr. 2588656 12 00 Martin Müllen, Traben-Trarbach Kork Die Stimmen der Anderen 78/100 Marcus Hofschuster, Wein-Plus.de: "Leicht würziger Apfel-Pfirsichduft. Klare, recht saftige Frucht, feingliedrige Säure, zart mineralisch am Gaumen, sehr gute Balance, fruchtig-würziger Nachhall. Bis 2002." 80/100 Gault Millau WeinGuide 2001 (3) 2002 Trarbacher Hühnerberg Riesling trocken 12,5% vol. alc. A. P. Nr. 2588656 18 03 Martin Müllen, Traben-Trarbach Kork Die Stimmen der Anderen 88/100 Marcus Hofschuster, Wein-Plus.de: "Noch unentwickelter, ziemlich vielschichtiger, mineralischer Duft nach Zitrusfrüchten und Pfirsichen mit pflanzlicher Note. Fest gewirkt im Mund, pflanzlich und mineralisch, zarte Cassisnote am Gaumen, lebendige, reife Säure, nachhaltig, ziemlich kompromissloser Stil, ausgezeichnete Struktur und Länge. Sollte noch reifen. Bis 2007." 85/100 Gault Millau WeinGuide 2004 (4) 2002 Pündericher Marienburg Riesling Spätlese trocken Clemens Busch Kräftiges Gelb in der Farbe, in der Nase sehr schönes, intensives Pfirsich-Aroma, im Wein mittlerer Körper, jugendlich, erscheint im Gaumen recht dicht, kraftvoll, lang, Folge einer langen Einmaischung, Frucht geht in Richtung Pampelmuse, Zitrusaromen, Säure ist merkbar aber sehr integriert, wirkt jedenfalls nicht besonders verspielt, wirkt auf mich geschmacklich eher halbtrocken, sehr gut, 88 NK Punkte (5a) 2003 Reiler Mullay-Hofberg Riesling Spätlese trocken 12% vol. alc. A.P. Nr. 2598232 9 04 Julius Treis, Reil blaßgelbe Farbe, in der Nase sehr jung, noch etwas hefig, im Wein leichter Körper, jugendliche, unfertig wirkende Frucht, grüner Apfel, kräftige Säure, mir fehlt es etwas an Dichte und Struktur, insgesamt etwas unharmonisch, kurzer Abgang, 82 NK Punkte (5b) 2003 Reiler Mullay-Hofberg Riesling Auslese trocken 12,5% vol. alc. A.P. Nr. 2598232 11 04 Julius Treis, Reil hellgelbe Farbe, in der Nase noch hefig, unfertig, im Wie jugendlich, etwas stoffiger, extraktreicher als der Vorgänger, entwickelt eine leichte Cremigkeit, lebendige Säure, hat Entwicklungspotenzial, sehr gut, 85 NK Punkte (6) 1999 Kröver Kirchlay Riesling Spätlese halbtrocken 10,5% vol. alc. A. P. Nr. 2588656 13 00 Martin Müllen, Traben-Trarbach kräftiges Gelb in der Farbe, in der Nase deutliche Reifenoten, im Wein mittlerer Körper, dezente Schiefernote, verhaltene Fruchtsüße, reif, aber nicht firn, dem Wein fehl es aus meiner Sicht aber an Charakter, an Spiel, an Komplexität, kurz, in der Runde wird von Phenol-Noten und Trockenstreß der Trauben gesprochen, 80 NK Punkte Die Stimmen der Anderen 81/100 Marcus Hofschuster, Wein-Plus.de: "Pfirsichduft mit mineralischer Würze. Klare, feinsaftige Frucht, elegante Säure, ganz leicht rauchige, würzige Mineralik am Gaumen, zartsüß, geradliniger Stil, sehr gute Balance, feinfruchtiger Nachhall. Bis 2004." 79/100 Gault Millau WeinGuide 2001 (7) 2003 Reiler Falklay Riesling Spätlese feinherb 11% vol. alc. A.P. Nr. 2598232 6 04 Julius Treis, Reil hellgelbe Farbe, in der Nase jugendlich, hat auch etwas Stechendes, vermutlich Spontangärungsböckser, im Wein mittlerer Körper, saftige, leicht wilde, lebendige Frucht, Apfel, Zitrus, etwas Pfirsich, hat Struktur, schöner, pikanter Abgang, sehr gut, 87 NK Punkte (8) 2002 Erdener Treppchen Riesling Kabinett * 8,5% vol. alc A. P. Nr. 2583092 20 03 Kees-Kieren, Graach Hellgelbe Farbe, in der Nase etwas flach, ausdruckslos, im Wein mittlerer Körper, hier erstmals deutliche Fruchtsüße, hat auch Säur e, aber es fehlt an Ausdruck, an Finesse, der Wein langweilt mich, hat eine akzeptable Länge, insgesamt aber nicht mein Ding, 80 NK Punkte Die Stimmen der Anderen 87/100 Gault-Millau WeinGuide 2004 87/100 Marcus Hofschuster, Wein-Plus.de: "Sehr mineralische Steinobstnase mit Apfelnoten. Klar und saftig im Mund, straff gewirkt, mit pikanter Säure und zupackender Mineralität, sehr reintönig, dicht und nachhaltig, gute Länge. Herrlicher Kabinett. Bis 2010." (9a) 1992 Ürziger Würzgarten Riesling Spätlese 8% vol. alc. A. P. Nr. 2602041 19 93 Joh. Jos. Christoffel Erben, Ürzig hellgelbe Farbe, in der Nase eigenwillig, wirkt auf mich fehlerhaft, Muffton, Rauchnote, im Wein leichter bis mittlerer Körper, wirkt etwas gereift, langweilige Fruchtsüße, hat Säure, relativ lang, aber das Gesamtbild wirkt unsauber, 69 NK Punkte (9b) 1993 Erdener Treppchen Riesling Spätlese * 9% vol. alc. A. P. Nr. 2583092 11 94 Kees-Kieren, Graach Wein der Prädikatswein-Versteigerung des Bernkasteler Rings Kräftiges Gelb in der Farbe, in der Nase reif aber mit sauberer, klarer Frucht, Pfirsich und Fruchtsüße, im Wein ausgesprochen dicht, kraftvolle, extraktreiche Fruchtsüße sowie feine Mineralität, komplexer Wein, Säure ist vorhanden fällt aber gar nicht auf, sehr lang, sehr gut, 87 NK Punkte (10) 2002 Trarbacher Hühnerberg Riesling 8,5% vol. alc. A. P. Nr. 2588656 7 03 Martin Müllen, Traben-Trarbach hellgelbe Farbe, in der Nase jugendlich, sehr verhalten, im Wein leichter Körper, jugendlich, fruchtsüß, zunächst wenig Ausdruck, wenig Extrakte, dafür aber sehr reintönig, sehr klare, saubere Frucht, Minznote, hat hinten dann aber doch etwas Finesse, vermittelt nach einiger Zeit im Glas doch den Eindruck von vorhandenen Extraktwerten, gute Länge, sehr gut, 87 NK Punkte Die Stimmen der Anderen 88/100 Gault Millau WeinGuide 2004 (11) 2002 Wolfer Goldgrube Riesling Spätlese 7,5% vol. alc. A. P. Nr. 2588656 3 03 Daniel Vollenweider, Traben-Trarbach hellgelbe Farbe, in der Nase ausdrucksvolle. Tiefgründige Frucht, hat Spannung, im Wein mittlerer Körper, schöne, saubere Frucht, elegant, Finesse, wirkt dicht, komplex, gut eingebundene, kräftige Säure, feine Mineralität, sehr lang, mein Tagessieger, 91 NK Punkte Die Stimmen der Anderen 89/100 Gault Millau WeinGuide 2004 (12a) 2001 Pündericher Marienburg Riesling Spätlese 9% vol. alc. A. P. Nr. 1635159 3 02 Paul Busch & Sohn, Pünderich hellgelbe Farbe, in der Nase verhalten, ich kann den Riesling nicht klar erkennen, im Mund mittlerer Körper, saubere Frucht, mir fehlt es an Finesse, er hat etwas cremiges, saubere Botrytis, Honig in Andeutungen, recht lang, sehr gut, 87 NK Punkte Die Stimmen der Anderen 86/100 Marcus Hofschuster, Wein-Plus.de: "Fein kräuterwürziger und mineralischer Apfel-Pfirsichduft mit Zitrusnoten. Reintönige, feinsaftige Frucht, lebendige Säure, am Gaumen mineralische Noten, geradliniger Stil sehr harmonisch, guter Abgang. Bis 2007." (12b) 2001 Pündericher Marienburg Riesling Spätlese Clemens Busch Hellgelbe Farbe, in der Nase reife, botrytisbezogene Fruchtsü0e, es fehlt mir etwas an Finesse, im Mund reife Fruchtsüße, deutliche Honignoten, mir etwas zu üppig, es kommt keine Spannung, verhaltene Säure, gut, aber aufgrund der vordergründigen Botrytisnoten nicht mein Ding, 84 NK Punkte (13) 2001 Erdener Prälat Riesling Spätlese 7,5% vol. alc A. P. Nr. 2576566 6 02 Dr. F. Weins-Prüm, Bernkastel-Wehlen Hellgelbe Farbe, in der Nase recht verhalten, es kommt auch nach einiger Zeit nichts, im Mund mittlerer Körper, einfache Fruchtsüße, kein Spiel, jugendlich, uninteressant, kein Ausdruck, im Abgang entwickelt er eine leichte Cremigkeit, aber recht kurz, 84 NK Punkte Die Stimmen der Anderen 89/100 Gault Millau WeinGuide 2003 94/100 Wine Spectator: "Racy and dense, this flyweight white offers floral, apple, brown spice and mineral aromas and flavors on a bracing structure. It's compact and firm on the finish, with a lingering aftertaste. Very focused, this is for the long term. Best from 2004 through 2015." (14) 2003 Kröver Paradies Riesling Spätlese ** "Retsch" Martin Müllen, Traben-Trarbach hellgelbe Farbe, in der Nase ausdrucksvoll, sofort Spannung vermittelnd, es wird in der Runde von einem Anistouch gesprochen, im Mund ein Wein mit wunderbarer Finesse, Süße-Säurespiel, sehr nachhaltig, gut eingebundene, merkbare Säure, sehr lebendig, sehr lang und dennoch wirkt er im Gesamtbild eher schlank und elegant, sehr gut, 90 NK Punkte (15a) 1993 Ürziger Würzgarten Riesling Auslese "Fuder 15" A. P. Nr. 2602055 15 94 Alfred Merkelbach, Ürzig kräftiges Gelb in der Farbe, in der Nase bereits hohe Reife als auch eine leicht wässerige Note, das muß man schon als firn bezeichnen, im Mund leichter bis mittlerer Körper, reife Frucht, wenig Säure, es fehlt aber an Ausdruck und Struktur, dennoch angenehmer, aber kurzer Abgang, 82 NK Punkte (15b) 1993 Erdener Prälat Riesling Auslese 8% vol. alc A. P. Nr. 2582038 24 94 Meulenhof, Erden Prädikatswein-Versteigerung des Bernkasteler Rings Kräftiges Gelb in der Farbe, in der Nase reif mit botrytisbezogenen Honignoten, im Wein reife Süße, Botrytis, sehr lang, mir etwas zu breit angelegt in der Süße, aber sehr gut, 87 NK Punkte (16) 1999 Ürziger Würzgarten Riesling Auslese * 7,5% vol. alc. A. P. Nr. 2576609 30 00 Markus Molitor, Bernkastel-Wehlen hellgelbe Farbe, in der Nase Spontangäraromatik, erweckt den Eindruck eines leichten Stinkers, im Wein mittlerer Körper, aber im Mund tief und gut strukturiert, ausdrucksvolle, schöne, gut eingebundene Säure, entwickelt Cremigkeit, verhaltene Fruchtsüße, sehr lang, sehr gut, 89 NK Punkte Die Stimmen der Anderen 89/100 Gault Millau WeinGuide 2001 (17a) 1997 Erdener Treppchen Riesling Auslese Dr. Loosen, Bernkastel hellgelbe Farbe, in der Nase verhalten, wirkt reif, im Wein vollmundig, schöne Säure, Honignoten, im Vergleich zum Molitor deutlich schlanker mit reifer Fruchtsüße, gute Länge, gut, aber irgendetwas fehlt noch zum sehr guten Wein, vermutlich aufgrund der Botrytis die Finesse, 84 NK Punkte (17b) 1997 Erdener Prälat Riesling Auslese Dr. Loosen, Bernkastel kräftiges Gelb in der Farbe, in der Nase sehr ungewöhnlich, erinnert mich an Feuerstein, wirkt spannend, intensive, dichte, honigsüße Frucht, dabei reif, sehr elegant, sehr lang, sehr gut, 90 NK Punkten, nach Angaben eines Kenners weist der Prälat vorwiegend rote Vulkanasche auf, dieser Wein polarisierte und wurde von anderen Teilnehmern deutlich größer eingestuft, ich konnte es nicht übers Herz bringen ihn an dem Vollenweider vorbeiziehen zu lassen, da mir die Stilistik dieses Weins deutlich mehr liegt, dennoch ein Spitzen-Riesling Die Stimmen der Anderen 16,5/20 Gault-Millau WeinGuide 1999 (18a) 2001 Erdener Prälat Riesling Auslese 7,5% vol. alc. A. P. Nr. 2576566 7 02 Dr. F. Weins-Prüm, Bernkastel-Wehlen Hellgelbe Farbe, in der Nase jugendlich, durchaus ausdrucksvoll, aber nicht gerade kristallklar, Mandarine wird als Frucht erwähnt, könnte stimmen, im Wein jugendliche, etwas einfache Frucht, zeigt eher schlanke Fruhtsüße, passable, sehr direkte Säure, kein Spiel, gut, 83 NK Punkte, dann wurde schleichender Kork vermutet und eine Konterflasche aufgezogen Hier die Bewertung der Konterflasche: Hellgelbe Farbe, in der Nase für mich nicht ganz sauber, sehr eigenwillig, Werner empfindet ihn als reintönig, im Mund aber wesentlich interessanter, hier mit Ausdruck, Klasse, gut eingebundene Säure, gute Länge, deutlich besser als der Vorgänger, damit dürfte die Korkvermutung ihre Berechtigung haben, 87 NK Punkte Die Stimmen der Anderen 82/100 Marcus Hofschuster, Wein-Plus.de: "Kräuterwürziger, nicht hundertprozentig reintöniger Apfel-Pfirsichduft. Sehr saftige, süße Frucht, feine Säure, leicht honigwürzig am Gaumen, im Hintergrund mineralisch, gute Nachhaltigkeit, süßer Abgang. Bis 2008." 89/100 Gault-Millau WeinGuide 2003 95/100 Wine Spectator: "Apple, pear and apricot aromas and flavors permeate the juicy texture and vibrant structure. Rich and palate-coating, with a long finish. About as succulent as Mosel auslese gets. Drink now through 2020." (18b) 2002 Erdener Treppchen Riesling Auslese ** 7,5% vol. Alk. A. P. Nr. 2602041 9 03 Joh. Jos. Christoffel Erben, Ürzig hellgelbe Farbe, in der Nase feine, ausdrucksvolle Frucht, im Mund intensive jugendliche Frucht mit Klasse und Ausdruck, hervorragendes Süße-Säure-Spiel, Säure erscheint recht lkräftig, sehr lang, hat einfach Klasse, 90 NK Punkte Die Stimmen der Anderen 89/100 Gault Millau WeinGuide 2004 84/100 Marcus Hofschuster, Wein-Plus.de: "Duft nach Steinobst, etwas Apfel und Mineralien mit zart pflanzlicher Note. Süß und recht saftig im Mund, feine, präsente Säure, wieder pflanzliche Nuancen, leicht mineralisch, mittlere Nachhaltigkeit, guter Abgang. Bis 2007." 91/100 Wine Spectator: "Like a fruit cocktail in flavor, with a rich profile and crunchy acidity, that keeps this fresh, light auslese balanced and lively. Nice lingering finish, with an apricot aftertaste. Drink now through 2015. 160 cases made." (19a) 2003 Reiler Mullay-Hofberg Riesling Auslese 9% vol. alc. A.P. Nr. 2598232 10 04 Julius Treis, Reil hellgelbe Farbe, in der Nase leicht stechend, jugendlich, im Wein jugendliche Frucht, feine Fruchtsüße, lebendige Säure, mir fehlt das Besondere, liegt aber lang im Gaumen, gut, 83 NK Punkte (19b) 2003 Reiler Falklay Riesling Auslese 7% vol. alc. A.P. Nr. 2598232 12 04 Julius Treis, Reil hellgelbe Farbe, in der Nase wieder sehr jung, einfache Frucht, im Mund ein frischer, fruchtsüßer Riesling ohne Tiefgang, jetzt aufgrund seiner jugendlichen Frische gut trinkbar, kräftige Säure, fruchtsüßer, langer Abgang, in der Riunde wird das Wort ¢klebrig¢ verwandt, gut, 83 NK Punkte Gruß aus Oberhausen Norbert
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Do 23. Dez 2010, 11:26
Hallo Weinforum,
am 13.2.2010 haben sich acht Weinfreunde in Oberhausen getroffen um einige gemeinsam finanzierte Weinschätze zu öffnen. Es war zu hoffen, dass sich für einzelne Teilnehmer die weite Anreise aus der Schweiz lohnte. Wie auch beim letzten Mal waren die äußeren Witterungsbedingungen für einen pünktlichen Beginn extrem erschwerend. So begann die Veranstaltung mit nahezu zweistündiger Verspätung und dauerte dann bis zum frühen Morgen an. So ist es nun einmal, wenn man die einzelnen Weinen sehr viel individuelle Aufmerksamkeit widmen will und jeder, der einen einzelne Speisenfolge vorbereitet, gemeinsam mit allen anderen anstoßen will.
Nachfolgend für Interessierte meine Verkostungsnotiz vom 13.2.2010, die, wie so häufig, in Einzelfällen recht deutlich von der Wertung anderer Teilnehmer abweicht. Aber jeder hat die Chance seine Wahrnehmung alternativ zu kommunizieren.
Ich muss diesmal die Anonymität der Teilnehmer wahren, da es in der Vergangenheit aufgrund der Konzentration auf hochwertige alte Bordeaux und Burgunder Kommentare wie "dekadent" oder "überkandidelt" gegeben haben soll. Für mich nicht wirklich nachvollziehbar. Warum sollte man sich nach jahrzehntelanger gelebter Leidenschaft für den Wein nicht mal den Wunsch erfüllen, Weine zu probieren, über die andere Bücher schreiben und einzelne Weine mit 100 Punkten bewerten. Man macht das ja nicht jeden Tag. Und über die Gemeinschaftsfinanzierung wird das Ganze zumindest übersichtlich. Für den interessierten Teilnehmer stellt sich vielleicht die Frage, ob er, soweit erforderlich, auf etwas Anderes zu verzichten bereit ist. Diskutieren kann man sicher, ob man das Erlebnis bei Weinplus oder in einem Blog kommunizieren muss oder ob man den Event still und heimlich genießt. Das muss aber jeder letztlich selbst entscheiden. Ich persönlich greife jedoch immer wieder gern auf das Archiv bei Weinplus zurück und finde meine Gedanken über jahrelang zurückliegende Proben wieder.
Nun zu den Weinen die jeweils Einzeln und nicht als Flight präsentiert wurden. Die Reihenfolge wurde zum Teil durch Faktoren wie Füllstand oder die vermeintlich aufsteigende Reihenfolge bestimmt. Die 1961 sollten am Ende in zusammenhängender Reihenfolge präsentiert werden. Die meisten Weine hatten einen Top-Füllstand, mindestens very top shoulder, häufig bottle neck oder into. Ausnahmen sind gesondert beschrieben
1. 2000 Domaine de Montcalmès - Coteaux du Languedoc
Purpurrote Farbe, in der Nase finde ich eine weit geöffnete Frucht, Süßkirsche, Kräuter, etwas Holz, verführerisch, im Mund von leichtem bis mittleren Körper, saftige, sehr schön geöffnete Frucht, Süßkirsche, ei Hauch Mon-Cherie, feine Fruchtsüße, ein durchaus nachhaltiger Wein von mittlerer Länge, für meinen Geschmack auf dem Höhepunkt, anfangs hatte ich ihn bereits über dem Höhepunkt gesehen, aber da brauchte er einfach mehr Luft, mehr Zeit, sehr schön, 88 NK Punkte
2. 1953 Chateau Leoville Poyferre - Saint Julien Mid shoulder
Ziegelrote Farbe mit braunem Rand, in der Nase überreif, fragil, Waldboden, Pilze, im M und von leichtem bis mittleren Körper, die Frucht wirkt bereits etwas gezehrt, morbide, die Säure tritt sehr stark in den Vordergrund, Hauptproblem ist aber ein leichter Stich, ein Teilnehmer spricht von einem Acetat-Ton, vermutlich ein Korkproblem, darauf deutet ja auch der vergleichsweise schlechte Füllstand hin, knapper, säurebetonter Abgang, ich ahnte die Enttäuschung und habe ihn an den Anfang gesetzt, 79 NK Punkte
3. 1950 Chateau Troplong-Mondot - Saint Emilion
Rubinrote Farbe mit leicht braunem Rand, in der Nase finde ich eine wunderschöne, fein gereifte Frucht, sehr sauber mit Anklängen an Erdbeere, aber auch die typischen Pilznoten, im Wein von leichtem Körper, die fragile Frucht gewinnt durch eine fein gezeichnete Fruchtsüße, auch hier Pilze und Kräuter, die Tannine erscheinen mir überraschend präsent, nach hinten vielleicht etwas austrocknend, dennoch ist dieser Wein für mich eine der positivsten Überraschungen, nicht groß, aber eben völlig unerwartet, passable Länge, behalte ich gerne in Erinnerung, 84 NK Punkte, bemerkenswert war auch dass der Weinrest in der Flasche auch nach 2 Tagen noch keinen Luftton aufwies
4. 1948 Chateau Cantenac Brown - Margaux
Rubinrote Farbe mit leicht braunem Rand, in der Nase finde ich eine herrlich ausgewogene, wunderschön gereifte Frucht von Kräutern, etwas Holz, nicht besonders tief aber von ausgesprochener Eleganz, im Wein von leichtem bis mittleren Körper, die feingliedrige, elegante Frucht deutet noch auf die weitgehend abgeschmolzenen Tannine hin, hinten kommt die Säure durch, ebenfalls eine positive Überraschung, passable Länge, auch dieser Wein überrascht nach 2 Tagen in der Flasche ausgesprochen positiv, immer noch mit großem Genuss getrunken, 85 NK Punkte
5. 1959 Chateau Duhart-Milon - Pauillac
Rubinrote, tiefe Farbe, kaum ein Wasserrand zu erkennen, die Nase führt zu einer intensiven Diskussion über TCA, wurde dann aber doch verneint, nach meinem Empfinden eine etwas einfach gestrickte Frucht, Waldboden, Bitterschokolade, vielleicht etwas spröde, im Wein von leichtem Körper, reife, sehr fragile Frucht mit deutlichen Säurespitzen, hat den Höhepunkt überschritten, wirkt auf mich mager, freudlos, knapper Abgang, 83 NK Punkte, nach 2 Tagen belebt Wera die TCA-Diskussion erneut, der TCA-Ton käme jetzt deutlicher zum Vorschein
6. 1959 Chateau Montrose Saint Estephe
Rubinrote Farbe mit braunem Rand, hochintensive, reife, kräuterige Nase, Gewürze, Lakritz, leicht stallig, im Wein von mittlerem Körper, saftige, intensive Frucht, reife, aber durchaus präsente Tannin-Struktur, gute Länge, da so gut wie nichts in der Flasche übrig geblieben ist, scheint der Wein auch den Mitprobierenden gefallen zu haben, erstaunlich, wie viele Leute gerne auf dem Depot rumkauen, 89 NK Punkte
7. 1966 Chateau Calon Segur - Saint Estephe
Rubinrote Farbe mit braunem Rand, in der Nase reife, leicht staubig, nahezu kalkig wirkende Frucht, im Wein von leichtem bis mittleren Körper, ausgesprochen elegant gereifte Frucht, Kräuter, Holz, präsente aber mürbe Tannine, mir erscheint die Säure eine Spur zu spitz, er könnte vielleicht etwas mehr Charme vertragen, verfügt über eine ordentliche Länge, alles in allem aber ein ausgesprochen schöner 1966er, 87 NK Punkte
8. 1961 Chateau Pavie - Saint Emilion Top shoulder
Tiefes, dunkles Rot mit deutlich braunem Rand in der Farbe, in der Nase leider deutlich oxidative, Bratensaft, im Wein von mittlerem Körper, aber auch hier dominieren vorwiegend oxidative Noten, Liebstöckel kommt durch, schade, das alles bei guter Länge, hier macht sich der nicht besonders überzeugende Füllstand deutlich bemerkbar, vor einigen Wochen hatten wir eine andere Flasche des 61er Pavieâ€s aus anderer Quelle, die alle Qualitäten eines 61ers aufwies, die am 13.2. aufgezogene Flasche kam aus der Schweiz, leider nur 78 NK Punkte
9. 1961 Chateau La Lagune - Haut Medoc
Ziegelrote Farbe mit braunem Rand, feinreife, kräuterige Nase die auch einen Hauch von Waldbeeren zeigt, im Wein von leichtem bis mittleren Körper, ein feingliedriger, wunderschön gereifter, eleganter Rotwein, durch und durch harmonisch, von der Struktur eher fein gezeichnet mit feiner Süße und perfekt eingebundener Säure, schöne Länge, 90 NK Punkte, dieser Wein zeigte, warum ich die 61er Bdx so liebe
10. 1961 Chateau Lynch-Bages - Pauillac
Tiefrote Farbe, kaum aufhellender Rand, in der Nase dunkel, kaum geöffnet, Schokolade, Holz, im Wein von mittlerem Körper, ein saftiger, fruchtintensiver Wein mit kräftiger Tannin-Struktur, die Säure präsentiert sich auch recht deutlich, insgesamt traut man diesem Wein aber noch Entwicklungszeit zu, gute Länge, 91 NK Punkte
11. 1961 Chateau Petrus - Pomerol
Tja, und da war er nun endlich, der Wein, den man unbedingt "einmal" trinken wollte, es gab eine ganze Reihe von Widerständen, die zu überwinden waren, der Preis, der Vorwurf, jetzt sind sie völlig abgehoben, ich sag mir dann immer: Machst Du halt mal wieder Urlaub in einer deutschen Weingegend und schon hast du den Anteil für 2 Personen raus, ich erinnere mich heute noch an eine Magnum des 1961er Palmer, an einen 61er Hermitage, an den 49er Lafleur, an viele (teure) Urlaube erinnere ich mich kaum noch.
Der Wein war von kräftiger, rubinroter Farbe ohne jeden aufhellenden Rand, die Nase war tief und ausgesprochen kräuterwürzig, komplex und unglaublich frisch, im Mund finde ich einen vollmundig-saftigen Körper, sehr präsent, seidige Tannine, tiefe Struktur, Schmelz, Minze, Kirschkonfit, Mineralik, es ist alles da was Freude macht, lang, für mich ein Weinmonument, 99 NK Punkte und noch nicht am Ende, na ja, vielleicht gibt es aus der anonymen Runde doch noch Widerspruch? ï
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Etwas untergegangen (von mir nicht mehr individuell bewertet) sind die reinen Essensbegleiter. Ein aus meiner Sicht sehr schöner 2001er Roc D’Anglade aus dem Coteaux du Languedoc, ein 2008er Sauvignon Blanc Flamberg von Lackner-Tinnacher aus der Steiermark, ein 2003 Chateau La Tour Blanche aus dem Sauternes, ein 1995er Eitelsbacher Karthäuserhofberg Riesling Eiswein Fass No. 33 vom Weingut Karthäuserhof und eine 2007er Scheurebe Trockenbeerenauslese vom Weingut Benderhof aus Kallstadt. Die letzten Weine gereicht zu einer immer wieder köstlichen Schokotarte, die Sabine auf meinen persönlichen Wunsch hin vorbereitet hat.
Fazit: Ich habe diese nicht ganz preiswerte Probe nicht bereut. Für mich macht es mehr Sinn, sich gereifte Schätze aus Bdx oder Burgund zu vergleichsweise moderaten Preisen zu kaufen als völlig überteuerte, junge Premier Cru Classes, deren idealen Trinkzustand ich vielleicht nicht mehr erleben werde. Auch wenn viele Bdx oder Burgunder heute auf frühere Trinkbarkeit produziert werden. Ist das ein Qualitätskriterium?
Gruß aus Oberhausen Norbert
kreutzer
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Do 23. Dez 2010, 11:28
Hallo Weinforum,
eine liebe Weinfreundin hatte zu einer Geburtstagsnachfeier eingeladen. Vor dem Hintergrund des runden Geburtstages ahnte ich, dass es im Rotweinbereich etwas Interessantes geben könnte (aufgrund der Probleme des Hausherren mit der Säure ist es im Weißweinbereich leider nicht mehr so häufig der Fall) und raffte mich auf, meine Eindrücke mitzuschreiben.
Nachfolgend für Interessierte meine Verkostungsnotiz vom 6.2.2010. Bei den Notizen ist zu berücksichtigen, dass die Verkostung blind erfolgte.
1. 1979 Burg Layer Schlosskapelle Kerner Auslese Abfüller: Ferdinand Pieroth GmbH. Burg Layen Laut Zusatzetikett 1980 zur Geburt von Philip Nicolaus Pieroth serviert
Goldgelbe Farbe, in der Nase doch deutlich gereift mit deutlichen Anklängen an Sherry, aber nicht oxidiert, nussige Töne, im Mund von mittlerem Körper, reife, mundfüllende Auslese-Struktur ohne Tiefgang oder besonderen Ausdruck, macht auf mich den Eindruck einer 08/15-Auslese, hinten blitzt noch etwas Säure auf, zeigt eine recht gute Länge, 82 NK Punkte Ergänzungsanmerkung: ich selbst hätte nicht 1 EURO für einen Pieroth bezahlt. Auch dieser Wein überzeugt mich nicht wirklich. Ich muss aber gestehen, für eine 79er Kerner Auslese doch noch recht gut
2. 2008 100 Hügel Weißburgunder QbA trocken Abfüller: Wittmann, Westhofen Alc.: 12,5%
Blaßgelbe Farbe, leichtes Mousseux, frische, aber sehr blasse, profillose Nase, ohne jeden Ausdruck, vielleicht einen Hauch unreifer Birne, im Wein von leichtem Körper, ein einfach gestrickter, langweiliger Wein, lebt derzeit nur von der Frische, Kohlensäure, knapper Abgang, 78 NK Punkte Ergänzungsanmerkung: Für meinen Geschmack setzt Wittmann mit solch zugekauften Qualitäten seinen guten Ruf aufs Spiel. Solche Weine finde ich einfach nur schrecklich und habe das Glas vorzeitig in den dafür vorgesehenen Kübel geleert. Allerdings würde ich solche "Abfüller"-Weine auch gar nicht erst kaufen. Ein Wein den die Welt nicht braucht.
3. 2004 Riesling QbA trocken Gutsabfüllung Weingut Sybille Kuntz, Bernkastel Lieser Alc.: 13%
Zitronengelbe Farbe, die Nase ist von einem leichten Stinker geprägt, altes Holzfass?, im Wein von leichtem Körper, kaum Frucht, wirkt auf mich etwas restsüß, ansonsten völlig ausdruckslos, in der Mitte etwas Säure, das war es, ein langweiliger Wein mit eher störenden Noten, keinerlei Regionaltypizität, schade um den Riesling, auch dieser Wein ging vorzeitig den Weg in den Kübel, 77 NK Punkte
4. 2008 Schodener Herrenberg Riesling QbA "Stier" Erzeugerabfüllung Weinhof Herrenberg, Schoden Alc: 12%
Meine hoffentlich konstruktive Kritik hat den Hausherrn sichtlich genervt. Ich vermute einen plötzlichen Programmwechsel. Der Wein wandert in die viel zu kleinen Gläser. Ich spüre wie sich ein Lächeln in meinem Gesicht ausbreitet. Endlich Wein….! Geht doch! Vielleicht nicht ganz trocken, aber … Zitronengelbe Farbe, in der Nase pikante, lebendige Frucht, Zitrone, Pfirsich, einfach trinkanimierend, da hüpft das an diesem Abend noch nicht verwöhnte Riesling-Herz, im Wein von ebenfalls eher leichtem Körper, aber was für ein Unterschied, lebendige, animierende Riesling-Frucht mit knackiger Säure, den Gaumen leicht auskleidender Schmelz, sehr präsent, sicherlich nicht der größte Loch-Riesling, aber nach den Vorgängern ein unbedingtes Aha-Erlebnis, dieser Wein hat den Kübel nicht gesehen, auch nicht von den Trinknachbarn, 85 NK Punkte
5. 2008 Sauvignon Blanc Silent Cellar Selection Matlborough New Zealand Alc.: 12,5%
Blaßgelbe Farbe, in der Nase recht frisch wirkende Frucht bei der sich mit zunehmender Temperatur immer mehr Cassis-Noten ausbilden, im Wein von leichtem bis mittleren Körper, überraschend nachhaltige, intensive Frucht, auch hier deutliche Cassis-Töne mit einer leichten Bitternote, zeigt Schmelz und erfreulicherweise eine lebendige Säure, das hilft, den Trinkspaß zu erhalten, schöne Länge, 86 NK Punkte
6. 1995 Cornas Paul Jaboulet Ainé Alc.: 13%
Purpurrote Farbe, in der Nase noch recht jugendlich wirkende Frucht von Beeren und Kräutern, aber insgesamt etwas spröde, im Wein von leichtem bis mittleren Körper, jugendliche, etwas zu derb, eher rustikal rüber kommende Frucht, Waldboden, Kräuter, etwas Holz, angenehmes, leicht körniges Tannin-Gerüst bei recht präsenter Säure, nicht besonders tief, knapper Abgang, als Begleiter zum Kurzgebratenen vom Reh (Rücken und Filet) aber sehr gut geeignet, 84 NK Punkte
7. 1987 Laumersheimer Kirschgarten Dornfelder QbA trocken Erzeugerabfüllung Weingut Knipser, Laumersheim Alc.: 12%
Kirschrote Farbe mit leicht braunem Rand, ich kann mich an keine violetten Töne erinnern, kurzum: niemand hat die Lieblingstraube aller Rotweintrinker erkannt, Reife verändert wohl doch sehr stark, in der Nase viel Staub, nasser Karton, nasse Pappe, dahinter auch Beerenfrucht, kommt aber irgendwie unsauber rüber, im Wein von leichtem bis mittleren Körper, unsauberes, fehlerhaft wirkendes Geschmacksbild, reife Tannine, Frucht erinnert am ehesten an Sauerkirsche, hat Säure, aber geschmacklich nicht überzeugend, knapper Abgang, positiv: keine störende Dornfelder-Aromatik, dafür dann immer noch 77 NK Punkte, na ja, ob da das Alter mit eingeflossen ist
8. 1959 Chateau Plaisance - Saint Emilion Louis Dâ€Armont, Négociant à Beaune
Ziegelrote Farbe mit deutlich braunem Rand, in der Nase Pattex in höchster Konzentration, ein Klebstoff-Junkie hätte seine Freude daran, anders ausgedrückt: flüchtige Phenole in höchster Konzentration und unangenehmster Ausprägung, verfliegt im Laufe des Abends auch nicht mehr, im Wein von leichtem bis mittlerem Körper, der beschriebene Fehlton setzt sich in unangenehmer Präzision im Mund fort, eine Attacke auf meine Gesundheit, wirkt dahinter eigentlich recht konzentriert, kurzum: da haben wir eine schlechte Flasche erwischt, der Kork soll sich in seine Bestandteile aufgelöst haben, bei diesem Alter nicht ungewöhnlich, nicht wirklich zu bewerten, im Bereich 50-60 Punkte lande ich für gewöhnlich nicht, schade
9. 1986 Chateau Palmer - Margaux
Kirschrote Farbe mit leicht braunem Rand, noch recht jugendlich wirkende, beerige Frucht, auch Kräuter, Würze, aber wirkt etwas grün, einfach, im Wein von leichtem bis mittleren Körper, etwas grün wirkende Frucht, angenehme Säure, reife, mürbe Tannine, insgesamt harmonisch gereift, erst mit viel Luft (war karaffiert) kommt auch fleischige Frucht dazu und wertet den Wein deutlich auf, passable Länge, 86 NK Punkte Ergänzungskommentar: sicher nicht der ganz große Wurf des Weinguts, dennoch dürfte diese Flasche unter dem Standard-Niveau für diesen Jahrgang gelegen haben, zumindest nach meiner Einschätzung
10. 1986 Chateau Latour - Pauillac
Tiefes Kirschrot mit leicht braunem Rand, lila Reflexe, in der Nase mit tiefem, sehr ausdrucksvollem Bukett ausgestattet, ein Kraftpaket am Anfang seiner Entwicklung, die Muskeln spielen noch im Hintergrund, Kräuter und Tabaknoten werden von Cassis-Noten ergänzt, im Wein von mittlerem bis dichten Körper, ein sehr konzentriertes, stark Cassis-dominiertes Frucht-Paket, leichte Bitternote, Frucht wird völlig von mürben Tanninen ummantelt, gut eingebundene Säure, zeigt Tiefe, letztlich noch viel zu jung, Kindermord, trotzdem probiert man gerne nach, lang, 91+ NK Punkte
11. 1983 Chateau Palmer - Margaux
Ziegelrote Farbe mit braunem Rand, dezent gereiftes, kräuterwürziges Bukett, Tabak, etwas Holz, im Wein von eher leichtem Körper, schön gereifte Frucht, Paprika, reife Tannine, gut integrierte Säure, präsentiert sich harmonisch gereift, aber ohne Schmelz und Tiefe, passable Länge, ich habe schon eine bessere Flasche dieses Weines probiert, passable Länge, 85 NK Punkte
12. 1983 Chateau Latour - Pauillac
Ziegelrote Farbe mit braunem Rand, verhaltenes, aber ausgesprochen nobles Bukett, von einer fein gezeichneten Reife geprägt, Holz, Kräuter, im Wein von mittlerem Körper, sehr tanningeprägte aber ausgesprochen noble Frucht, Trüffel, auch eine Walnuß-Bitternote, gut integrierte Säure, braucht noch Zeit, es mangelt zum Trinkzeitpunkt etwas an Fruchtsüße und Schmelz, als wir fast durch waren kommt das aber noch einmal, der Wein legt zu, lang, sehr schön, 90 NK Punkte
13. 2004 Chardonnay Eiswein - 0,375l Gutsabfüllung Weingut Franz Lang & Sohn, Osthofen Borntaler Hof Silberne Kammerpreismünze
Blaßgelbe Farbe, fruchtig-intensives, typisches Eiswein-Bukett mit der pikanten Note, Birne in eingekochter Form schimmert durch, im Wein von mittlerem Körper, etwas künstlich wirkende Frucht, ich verliere sofort das Interesse, passable Länge, außerdem kam der Wein aufgrund der nicht ausreichenden Struktur bzw. Intensität schlichtweg nicht gegen das formidable Rotwein-Kompott mit Eierlikör im Schokoladen-Schälchen an, aber immer noch 85 NK Punkte
Das war’s. Latour und Palmer werde ich gerne in Erinnerung behalten. Dank an die Gastgeber.
Gruß aus Oberhausen Norbert
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Do 23. Dez 2010, 11:29
Hallo Weinforum,
nachfolgend für Interessierte meine Verkostungsnotiz vom 30.10.2004 über einige bei Freunden im Verlaufe eines gemeinsamen Abendessens geöffnete Weine:
(1) 2004 Culenborg Blanc de Noir South Africa Alc 14% Imported by DGB Europe, Rotterdam
In der Farbe blasses hellrot, wie verdünnter Himbeersaft, in der Nase etwas hefig, leicht, auch hier die Assoziation verdünnter Himbeersaft, im Wein leichter Körper, schmeckt wie ein leicht süßlicher Fruchtsaft mit etwas Gerbstoff und dezenter Säure, wirkt etwas derb und unharmonisch, wenig beeindruckend, bescheidener Abgang, mag ich nicht austrinken, genauso wie die meisten in der Runde, 73 NK Punkte
(2) 2000 Hochheimer Herrenberg Riesling Kabinett trocken Alc 11,5% Erzeugerabfüllung Weingut Franz Künstler, Hochheim
Strohgelbe Farbe, in der Nase Reifenoten, etwas Rauch, Wera meint Feuerstein, wenig Ausdruck, im Mund leichter Körper, feinreife, saubere Riesling-Frucht, zeigt ein angenehmes Säurebild, wirkt auf mich aber nicht besonders ausdrucksvoll, knapper Abgang, für einen Künstler doch eher enttäuschend, 78 NK Punkte
(3) 2001 Rauenthaler Estate Riesling Alc 12% Gutsabfüllung Weingut Georg Breuer, Rüdesheim
Hellgelbe Farbe, in der Nase bereits etwas gereift, würzig-rauchige Frucht, sehr eigenwillig, habe einen Grauburgunder vermutet, im Wein leichter Körper, hier verändert sich die Wahrnehmung, es präsentiert sich eine erstaunlich frisch wirkende, lebendige Frucht unterfüttert von einer präsenten Säure, Grapefruit?, etwas Würze, konnte man von der Nase her nicht erwarten, allerdings knapper Abgang, insgesamt aber nicht mehr als 80 NK Punkte
(4) 2003 Gavi di Gavi Alc 12,5% Imbottigliato da Casa d’Elsa S.p.A., Cossano Belbo
Hellgelbe Farbe, in der Nase frische, duftige, leicht wirkende Frucht, florale Noten, im Wein leichter Körper, die Frucht wirkt frisch und unkompliziert, leicht beschwingt, passable Säure, feinaromatischer, angenehmer Nachhall, gut, 82 NK Punkte
(5) 2002 Hochheimer Kirchenstück Riesling Kabinett trocken Alc 11,5% Gutsabfüllung Weingut Franz Künstler, Hochheim
Zitronengelbe Farbe, in der Nase dezent gereifte, saubere Frucht, sehr leicht, relativ neutral, geht in Richtung grüner Apfel, im Mund leichter Körper, straffe, kernige Frucht mit kräftiger, präsenter Säure, allerdings ohne besonderen Tiefgang, aber ein typischer, knackiger Riesling der mit zunehmender Temperatur auch an Eleganz gewinnt, der Abgang zeigt passable Länge und ist erfrischend säurebetont, gut, 84 NK Punkte
(6) 2003 Riesling Beerenauslese Alc 6% Sre 15,0 (!) 190 Öchsle Gutsabfüllung Weingut Winfried Frey, Essingen
Hellgelbe Farbe, in der Nase ausdrucksvolle, pikant süße, sehr frische Frucht mit feiner Intensität, im Wein von mittlerem Körper, konzentriert-frische, einfach animierende Frucht, Zitrusaromen, die Fruchtsüße bekommt durch die lebendige, erfrischende Säure einen faszinierend eindringlichen Ausdruck der mich einfach deutlich mehr anzieht als beispielsweise die meisten Kracher-TBA-Bomben, sehr langer, lebendiger, einfach schöner Abgang, 91+ NK Punkte, von Jahrgangsproblematik habe ich hier nichts gemerkt
(7) 2001 Lemberger QbA trocken Alc 13,5% Im Holzfass gereift Gutsabfüllung Weingut Rolf Heinrich GbR, Heilbronn Goldene Preismünze Landesweinprämierung
Kirschrote Farbe mit aufhellendem Rand, in der Nase leichte, frische Kirschfrucht, wirkt etwas einfach, im Wein leichter Körper, einfache, rustikale Frucht die an Sauerkirsche und etwas Paprika erinnert, Gerbstoffe wirken spröde, Säure präsentiert sich recht deutlich, kein Tiefgang, kein Charme, kurzer Abgang, mit deutlicher Säure, 80 NK Punkte
(8) 2000 Laumersheimer Kirschgarten Spätburgunder QbA trocken Alc 13,5% Im Barrique ausgebaut Gutsabfüllung Weingut Philipp Kuhn, Laumersheim
Helles kirschrot i der Farbe mit weiter aufhellendem Rand, in der Nase schöne, holzgeschwängerte Kirsch-Frucht, Röstaromen sind deutlich, dominieren aber nicht ausschließlich, im Wein mittlerer Körper, eckige, spröde Tannine behindern derzeit die durchaus schöne Kirsch-Frucht sich harmonisch zu präsentieren, das Holz gibt dem Wein eine ziemliche Länge , dem Wein selbst mangelt es vielleicht etwas an Tiefe, er dürfte aber ausreichend Potenzial haben um sich nach Abbau des derzeit etwas vordergründigen Holzes harmonischer zu präsentieren, zur Zeit ist das noch nicht der Fall, gute Länge, 85+ NK Punkte (Potenzialwertung)
(9) 2000 Maikammerer Kirchenstück Spätburgunder Spätlese trocken Alc 13,5% Barricot Select Erzeugerabfüllung Weingut August Ziegler, Maikammer
Helles Kirschrot in der Farbe, in der Nase feinreife, samtige Kirschfrucht, feine Vanille-Note, im Wein mittlerer Körper, eindringliche, nachhaltige Kirschfrucht, auch hier ist die Holznote sehr deutlich aber erheblich zugänglicher als beim Kuhn, viel Vanille, Gerbstoffe sind allgegenwärti g ohne zu stören, Säure sehr gut eingebunden, auch hier gibt das Holz dem Wein eine ziemliche Länge, langer Abgang, 89+ NK Punkte
(10) 1993 Château Léoville-Las-Cases Saint-Julien Alc 12,5%
rubinrote Farbe mit aufhellendem Rand, in der Nase Kaffee, Kakao, Pilze, elegante, noch tannindurchzogene Frucht, im Wein mittlerer Körper, sehr schöne, kühle, feinreife Frucht, gute Intensität, viel reife Tannine, angenehmer Schmelz, recht präsente Säure, ein typischer, eleganter Bdx dem es allerdings doch noch etwas an Dichte und Struktur fehlt um ganz gro ß zu sein, lang ist er dennoch, 90 NK Punkte, im Laufe des Abends entwickelt sich eine leichte Stallnote aus der Urinal-Ecke, das führt zur Herabstufung auf 89 NK Punkte
(11) 1990 Pavillon Rouge des Château Margaux Alc 12,5%
rubinrote Farbe mit aufhellendem Rand, in der Nase reichlich Kaffee, Mokka, wirkt elegant bei feiner Reife, im Wein kühle, elegante Frucht, reife dunkelrote Beeren, Mokka, dichtes, aber reifes Gerbstoff-Gerüst, gut eingebundene Säure, aber der Wein braucht immer noch Zeit, es fehlen Schmelz und Charme, es wirkt derzeit alles noch etwas spröde und rau, grundsätzlich kommt der Wein aber aus der eleganten Ecke, gute Länge, sehr gut, 90 NK Punkte
(12) 1959 Château Liversan Haut-Médoc Cruse & Fils, Négociants à Bordeaux
Ziegelrote Farbe mit bräunlichem Rand, in der Nase wunderschöne, nahezu jugendlich wirkende Frucht, Eleganz ausstrahlend. Süßkirsche, wirkt irgendwie eindringlich, im Mund mittlerer Körper, elegante, intensive Frucht mit toller Fruchtsüße, schön integrierte Säure, herrliche Länge, im Abgang kommt die Säure etwas deutlicher hervor, der Wein wurde, wie die anderen Weine zuvor blind präsentiert und wurde von der Runde in die 80er eingestuft, 85, 88 oder 89, unglaublich, dieser Wein ist absolut faszinierend, ein 59er Liversan als Star des Abends, habe nie zuvor einen bemerkenswerten Liversan getrunken, diese war eine besondere Flasche, 93 NK Punkte wurden vergeben, bevor ich wusste was es war, die Reihenfolge war vom Gastgeber natürlich geschickt gewählt, was Anderes wollten wir nach dem Wein nicht mehr
Gruß aus Oberhausen Norbert
kreutzer
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Do 23. Dez 2010, 11:30
Hallo Weinforum, am Samstag, dem 28.5.2005 wollte ein Weinfreund über das Qualitätsniveau internationaler, in der Pfalz kultivierter, roter Rebsorten informieren. Ein kleines Beiprogramm sollte den Abend abrunden. Die Vorliebe des Weinfreundes für Pfälzer Weine ist mir nicht entgangen. Nachfolgend für Interessierte meine Verkostungsnotizen vom 28.5.2005: Damit der arme Kerl nicht untergeht, wurde ein leicht gereifter Bdx gleich an den Anfang gestellt, sozusagen zum Eichen der Geschmackspapillen. (1) 1992 Chateau Margaux rubinrote Farbe, in der Nase schön gereifte Frucht von dunkelroten Waldfrüchten, Holz, Leder, nicht allzu tief aber mit zarter Fruchtsüße, im Mund leichter bis mittlerer Körper, recht schlanke Frucht die sich recht elegant präsentiert, Tannine sind vielleicht etwas spröde, die Säure etwas zu markant, es mangelt etwas an Tiefe und Schmelz, hat aber eine mittlere Länge, dennoch hält der Mund nicht ganz was die Nase verspricht, zunächst bin ich aber noch gewillt 86 NK Punkte zu vergeben, leider bricht der Wein aber nach 2-3 Stunden völlig ein, es kommen stallähnliche Aromen durch, in diesem Zustand allenfalls 83 NK Punkte (2) 2004 Eschbacher Hasen Sauvignon Blanc QbA trocken Alc 12,5% Gutsabfüllung Weingut Bruno Wind, Eschbach Hellgelbe Farbe, in der Nase etwas eigenwillige, nicht besonders sortentypische Frucht, Apfel, Birne und ein etwas merkwürdiges Tönchen, das ich nicht näher beschreiben kann, im Wein leichter Körper, schlanke Frucht, frisch, angenehme Säure, mir ist die Frucht allerdings etwas zu diffus, nicht reintönig genug, knapper Abgang, 79 NK Punkte (3) 2003 Grosskarlbacher Burgweg Riesling QbA trocken ** Alc 12,5% Gutsabfüllung Weingut Wageck-Pfaffmann, Bissersheim Hellgelbe Farbe, erneut eine sehr frische, aber sehr eigenwillige Frucht, zunächst Apfel-ähnliche Noten, macht mir keinen wirklich sauberen Eindruck, mit der Zeit kommt die typische 2003er-Aromatik immer mehr durch, im Wein leichter Körper, einfache, erneut apfelige Fucht gepaart mit einer Würze die mich an Lakritze erinnert, ein Wein ohne rechte Struktur oder Tiefgang, bescheidene Säure, knapper Abgang, 78 NK Punkte (4) 2002 Weisser Burgunder Spätlese trocken Alc 12,5% Gutsabfüllung Weingut Fluch-Gaul, Grünstadt-Sausenheim Goldene Kammerpreismünze Hellgelbe Farbe, in der Nase breite, wenig überzeugende, würzige Frucht, im Mund mittlerer Körper, breite, aromatisch-würzige Frucht, wenig Säure, leblos, macht mich sofort satt, recht langer Abgang, Barrique-Ausbau?, aber Holz kann ich nicht eindeutig erkennen, den WB allerdings auch nicht, 75 NK Punkte (5) 2003 Kaseler Nies’chen Riesling Spätlese trocken Alc 12,5% Gutsabfüllung Weingut Erben von Beulwitz, Mertesdorf Hellgelbe Farbe, in der Nase jahrgangstypische, breite, aromatische Frucht, reife, gelbe Früchte, Würze, im Wein mittlerer Körper, breite, alkoholische Frucht, wenig Säure, würzig, völlig neben meiner Geschmacksspur, passable Länge, 76 NK Punkte (6) 2003 Riesling Hochgewächs trocken Alc 12% Gutsabfüllung Weingut Albert Kallfelz, Zell-Merl Hellgelbe Farbe, in der Nase frische, saubere Riesling-Frucht, Pfirsich, nur andeutungsweise als 2003er identifizierbar, im Wein leichter bis mittlerer Körper, recht kraftvolle, aber immer noch im harmonischen Gleichgewicht befindliche Frucht, schöne Säure, der Wein legt den Gaumen aus, wirkt ausreichend frisch, gute Länge, einer der besseren 2003ern, fällt gegenüber den Weißwein-Vorgängern positiv auf, 84 NK Punkte (7) 2003 Chardonnay Beerenauslese Alc 6% Gutsabfüllung Weingut Winfried Frey u. Söhne, Essingen Hellgelbe Farbe, in der Nase springt mich eine hochintensive, edelsüße Frucht an, erfrischend lebendig und animierend, tropische Früchte sind nur andeutungsweise erkennbar, im Wein mittlerer Körper, hochintensive, pikante Frucht, Botrytis ohne Ende und doch von beeindruckender Klarheit und mit lebendiger Säure, dürfte bei über 13 %o Säure liegen, tolles Süße-Säure-Spiel, kein Öchsle-Hammer, aber sehr ausdrucksvoll und hemmungslos wegzuschlabbern, langer Abgang, 92 NK Punkte (8) 2003 Grosskarlbacher Burgweg Cabernet Sauvignon QbA trocken Barrique *** Alc 14,5% Gutsabfüllung Weingut Wageck-Pfaffmann, Bissersheim Rubinrote Farbe, in der Nase leicht pfeffrig, grüne Paprika, Brausepulverkomponenten, jemand erwähnt staubig, ansonsten rotbeerig, im Mund leichter bis mittlerer Körper, grüne Paprika, wirkt etwas künstlich, trocknende Tannine, kaum Tiefgang, kein Charakter, langweilig, passable Säure, knapper Abgang, 81 NK Punkte, zusammenfassend: enttäuschend, natürlich noch sehr jung aber wenig Vertrauen erweckend für eine nachhaltige Verbesserung bei Reifung (9) 2000 Laumersheimer Mandelberg Cabernet Sauvignon QbA trocken Barrique Alc 13,5% Gutsabfüllung Weingut Philipp Kuhn, Laumersheim Kirschrote Farbe, in der Nase dezent gereifte Frucht, rotbeerig, auch grüne Paprika, Holz, im Wein mittlerer Körper, saftig-intensive Frucht, zeigt eine gewisse Üppigkeit, Würze, fast etwas cremiges am Gaumen, Tannine wirken runder als beim Vorgänger, mich stört eine verhältnismäßig spitze Säure, dadurch fehlt es an innerer Harmonie, im Abgang gute Länge mit reichlich Vanille-Noten, 84+ NK Punkte (10) 2002 Cabernet Franc QbA trocken Barrique Alc 14% Aus Versuchsanbau Wein- und Sekthaus Möller, Hainfeld Kirschrote Farbe, in der Nase rotbeerige, jugendliche Frucht, grüner Paprika, Artischocke, im Wein leichter bis mittlerer Körper, recht intensive Frucht mit gut integrierter Holzröstung, Frucht hat Noten von schwarzem Pfeffer, Süßholz, aber auch eine deutliche Säure, Tannine sind noch etwas ruppig, der Wein präsentiert sich noch nicht harmonisch, braucht noch Zeit, passable Länge, 84+ NK Punkte (11) 2000 Gimmeldinger Schlössel Cabernet Franc QbA trocken „Barricot Select“ Alc 14% Erzeugerabfüllung Weingut August Ziegler, Maikammer Rubinrote Farbe, in der Nase pfeffrig-würzige Frucht, rote Beeren, wirkt etwas glatt, kein Charme, im Wein leichter bis mittlerer Körper, Frucht zeigt eine gewisse Intensität, bleibt mir aber doch etwas zu glatt, künstlich, deutliche, leicht trocknende Tannine, zeigt aber im Gegensatz zu den Vorgängern einen Ansatz von Schmelz, gute Länge, im Abgang pfeffrige, an Peperoni erinnernde Komponenten, 85+ NK Punkte (12) 2000 Merlot QbA trocken Barrique Alc 13,5% Wein- und Sekthaus Möller, Hainfeld Kirschrote Farbe, in der Nase deutlich rotbeerige, leicht süßliche Frucht, Holz gut integriert, im Wein mittlerer Körper, die recht intensive Frucht von roten Waldfrüchten macht auf mich einen etwas marmeladigen Eindruck, hier gibt es auch Vanille-Noten, Tannine sind weich, die Säure etwas zu präsent, zeigt Länge, insgesamt aber nicht mein Fall, 84 NK Punkte (13) 2000 Gimmeldinger Schlössel Merlot QbA trocken „Barricot Select“ Alc 14% Erzeugerabfüllung Weingut August Ziegler, Maikammer Kirschrote Farbe, in der Nase saubere, feingereifte Kirschfrucht, auch Hedelbeere, schön eingebundenes Holztoasting, im Wein mittlerer Körper, ungemein saftig-fleischige, intensive Frucht, Heidelbeere, Cassis, recht dicht, ein verwobener Tannin-Teppich bleibt ausreichend zugänglich, gut eingebundene Säure, lang, Klasse, 89 NK Punkte und damit der eindeutige Winner unter den Rotweinen (92er Margaux eingeschlossen). Gruß aus Oberhausen Norbert
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Do 23. Dez 2010, 12:08
Hallo Weinforum, am 9.4.2005 fand eine weitere Verkostungsrunde der Düsseldorfer Weinfreaks statt. Veranstaltungsort war, wie üblich, die Räumlichkeiten des Düsseldorfer Weinhändlers Hartwig Fricke „LaVinesse“ auf der Lichtstrasse. Diesmal sollten Bordeaux aus dem Jahr 2002 unter die Lupe genommen werden. Schwerpunkt waren Cru Bourgeois, die durch den einen oder anderen, klassifizierten Bdx aufgelockert werden sollten. Die Weine wurden ohne vorherige Karaffierung verdeckt probiert. Die eine Ausnahme wird später erwähnt. An der Probe haben 14 Personen teilgenommen. Mir namentlich bekannt waren: Anja Eickelberg Wera Kreutzer Darius Jean Namdjou Werner Elflein Hartwig Fricke Bernd Schulz Jörg Heisig Bernd Beckschwarte Alexander Prangenberg Vincenz Weber Peter Wüster Norbert Kreutzer --------------------------------- Die Einleitung von Bernd Beckschwarte würde wie folgt aussehen: Wertes Forum, am Samstag fand in den immer freundlichen Räumen der Weinhandlung La Vinesse zu Düsseldorf eine Arrivage-Verkostung von linksufrigen Bordeaux-Weinen des frisch gehandelten Jahres 2002 statt. Medoc-Weine, zu zwei Dritteln Crus Bourgeoises, zu einem Drittel Grand Crus bis herauf in die zweite bordelaiser Bundesliga. (Die erste hatte man sich aus Etat-Gründen geklemmt.) Pomerols und St.Emilions waren nicht an Bord, und nur ein Wein aus dem Umland von Bordeaux, sowie angekündigterweise ein ¢Jahrgangs ¢-Pirat. ... Sämtliche 19 Weine wurden blind verkostet, erst zum Schluß wurde aufgedeckt. Einziger VorabWeinWisser war der bekannte Sommelier Werner Elflein, der uns die Bouteillen ab Theke zum sorgsamen Selbstausschenken bis Eichstrich NullNullFünnef zu treuen Händen im rutscheligen Pappmantel übereignete samt Sicherheits-Instructiones. Ein weit beiseite gelegter Notzettel besagte die genaue Zuordnung der Flaschennummer, und Werner behauptete, die Namen der Weine selbst zwischenzeitlich vergessen zu haben. Hartwig Fricke hatte Einzelnen einen jungen Burgunder-Premier Cru aus dem Umfeld von Beaune vorab an der Theke gastfreundlich kredenzt. Kurz hinter 16 Klocken dann ging´s zur Bordelaiser Sache. ------------------------ Nachfolgend für Interessierte das Gemeinschaftsprotokoll dieser Probe veröffentlichen: (1) 2002 Château Cambon-La-Pelouse Haut-Médoc Cru Bourgeois Bezug: Mövenpick Weinland (13,50 €) Norbert Kreutzer (NK) : tiefes rubinrot in der Farbe, in der Nase offene, noch jugendliche Cassis-Frucht, aber auch Paprika, im Wein mittlerer Körper, die jugendliche Frucht enthält grüne Noten, Paprika, rote Beeren, raue Tannin-Struktur, deutliche Gerbsäure, hinten leichte Bitternote, nicht besonders tief, kein Charme, passable Länge, 84 NK Punkte Wera Kreutzer (WK): 85 Bernd Beckschwarte (BB) : Dunkles Purpur, in der Nase Pfefferminz, ein merlot-betonter Wein, so schien es mir, mittelkurzer Abgang, schon sehr ordentlich. 85 P Doch viel zu jung, was ich fast jedem der Weine zumaß: wir Babymörder wir... Bernd Schulz (BS) : Angenehme Beerennase, recht dicht und würzig, weich, reife Tannine, mittlere Länge, 85 Alexander Prangenberg (AP): Ziemlich dunkelrot, mit violetten Rändern. In der Nase etwas portartig, fast leicht gereift. Dazu Cabernet-Noten (Paprika), die aber noch in warmem Dunst eingebunden sind. Im Mund weich und rund, verhaltene Tannine, deutliche Säure, harmonisch aber nicht allzu lang. 85 AP Anja Eickelberg und Darius-Jean Namdjou (AEDJN) : In der Nase gute Komplexität mit Kirsche, Walnuß, Holz und Paprika, im Mund etwas vordergründige Säure, Mon-Cherie-Kirsche, sonst zur Nase korrespondierend, das Lesegut wirkt etwas unreif, mittlere Eleganz, mittlerer Körper, gute Länge, 83 P. Der Wein wirkte wie alle nachfolgenden deutlich zu jung, das werden wir jetzt nicht jedesmal extra erwähnen Werner Elflein (WE): 50% Merlot, 30% Cabernet Sauvignon, 20% Cabernet Franc. Purpurrot mit violetten Reflexen. Charaktervoller Duft nach Schwarzkirsche, Cassis und Paprika mit dezenten Röstaromen. Samtige Textur und reife Gerbstoffe, die etwas Zeit benötigen werden, um sich zu harmonisieren. Stabiles Säuregerüst, gute Länge. 2009-2014. 14/20 Robert Parker: (87-88) points (2) 2002 Château Mouton Bordeaux Supérieur Jean-Philippe Janouieux Bezug: Weinzeche, Essen (15,- €) NK : rubinrote Farbe mit aufhellendem Rand, in der Nase eine etwas glatte, gemacht wirkende Frucht, Noten von Paprika, Holz, Zigarrenkiste wurde erwähnt, auch rote Beeren, im Wein leichter bis mittlerer Körper, saftig-elegante, beerige Frucht mit guter Länge, jugendliche, noch etwas ruppige Tannine, kräftige Säure, schöne Länge, 85 NK Punkte WK: 87 BB : Weißer Pfeffer und Sandelholz in der Nase, viele Tannine auf der Zunge, cabernet-betont, recht langer Abgang, sehr guter Wein. 88 P BS : Grüne Paprika, leicht alkoholisch, etwas kratzige Tannine, dezent bitter im Abgang, 83+ AP: Im Glas dunkelrot, nur ganz leichte violette Reflexe am Rand. In der Nase viel Paprikaduft (eher gelbe, weniger grüne Paprika, keine rote). Im Mund wieder paprika, sehr streng, scharf. Viel Tannin, eher mittlerer Abgang. 84+ AP AEDJN: In der Nase deutliche grüne Paprika, Kräuterwürze und Zigarrenkiste, auch hier gute Komplexität, im Mund eine deutlich stärkere Tanninstruktur als bei (1), medizinale Komponenten fallen unangenehm auf, mittlerer Körper, gute Länge, 83 + P. WE: 70% Merlot, 25% Cabernet Franc, 5% Petit Verdot. Dunkles Purpurrot. Komplexer, hochfeiner Duft nach Waldbeeren und Zigarrenkiste. Weiche Frucht. Harmonische und reife, im langen Abgang leicht trocknende Tannine. Braucht unbedingt noch Zeit! 2007-2014. 15/20 (3) 2002 Château Charmail Haut-Médoc Cru Bourgeois Bezug: Mövenpick Weinland (14,95 €) NK : rubinrote Farbe, in der Nase laktische Noten, Milchsäureton, nicht ganz sauber, im Wein leichter bis mittlerer Körper, etwas künstlich wirkende Frucht, deutliche, etwas trocknende Tannine, präsente Gerbsäure, wenig Ausdruck, leichte Bitternote, passable Länge, 82 NK Punkte WK: 83 BB : Ein leichter Böckser irritierte einige Weinnasen, laktischer Ton nach Sauerkraut. Viele, schon recht runde Tannine. 83 P BS : Stallaromen, leicht laktisch, gute Würze, aber eher brutale Tannine, keine Frische, saftige Frucht fehlt, 79 AP : Verhältnismäßig helles rot. In der Nase ein netter Stinker, der aber verfliegt. dahinter dann Graphitnoten. Im Mund viele Gewürze, die ich nur schwer benennen kann. Einige sprechen von Kümmel, ich habe mir eher Thymian und Kamille notiert. , Etwas Frucht von Erdbeeren. Schöne Cremigkeit. Hinten heraus ein Bruch, den ich in unterschiedlicher Intensität bei vielen Weinen des Abends feststellen konnte. Hier nicht sehr stark ausgeprägt. 86 AP AEDJN: In der Nase laktische Töne und flüchtige Säure, die mit der Zeit schwächer werden, dazu eine künstlich wirkende Kirschfrucht, im Mund sehr starke Tannine, machte keinen Spaß, 79 P. WE: 45% Merlot, 35% Cabernet Sauvignon, 20% Cabernet Franc. Purpurrot mit rubinrotem Kern. Von nicht ganz sauberen Noten geprägter, feinwürziger Duft nach dunklen Waldbeeren. Kompakte Frucht. Weich, harmonisch und bereits heute überaus gefällig. Wirkt ein wenig gestylt und gewollt. Ordentliche Länge. 2007-2012. 14/20 Robert Parker: (88-90) points A brilliant offering, the 2002 Charmail (a blend of 45% Merlot, 35% Cabernet Sauvignon, and 20% Cabernet Franc) possesses an inky ruby/purple color in addition to a sweet perfume of black fruits intermixed with licorice and vanilla. It offers great fruit purity, an enticing, medium-bodied texture, and a long, concentrated, silky finish. Anticipated maturity: 2005-2012 (4) 2002 Château Sociando-Mallet Haut-Médoc Cru Bourgeois Bezug: Wein-Bastion, Ulm (28,55 €) NK: rubinrote Farbe, in der Nase rote Beeren, Paprika, Holz, im Wein mittlerer Körper, schöne, würzige Frucht, elegante Ausrichtung, , dichte und gleichzeitig feine Tannin-Struktur, präsente Gerbsäure, hat Charakter, natürlich noch sehr jung, passable Länge, 89 NK Punkte WK: 87+ BB: Im Mund erst etwas ruppige Tannine, im Abgang dann doch recht harmonisch und elegant, ich habe ihn nicht als Soci erkannt. Feiner Wein. 86 P BS: Paprika, dezent animalische Note, dichte Frucht, beerig, weich, elegant, reife Tannine, lang, 88+ AP: In der Nase leichter Stinker. Könnte Schwefel sein. Dahinter dichte Fruchtnoten, vor allem von Brombeeren. Im Mund relativ weich, Kirsch- und Brombeernoten. Dicht, gute Länge. Nach einiger Zeit kommt die Cabernet-Paprika durch. 88 AP AEDJN: In der unausgeglichenen Nase erneut dominierende grüne Paprika, im Mund etwas gefällig, aber auch elegant, mittlerer Körper, starke Tannine, gute Länge, 85+ P. WE: 55% Cabernet Sauvignon, 40% Merlot, 5% Cabernet Franc. Purpurrot. Verhaltener Duft nach Waldbeeren und grüner, unreifer Paprika mit Anklängen von Tabak. Am Gaumen sehr weich und wenig druckvoll. Kommt und geht, ohne einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. Weiche, kaum spürbare Tannine. Ordentliche Länge. Insgesamt enttäuschend. Bestenfalls mittleres Potenzial. Bis 2009. 12/20 Robert Parker: (89-91) points This is a stern, broodingly backward yet promisingly concentrated, classic, uncompromising effort with a saturated purple color as well as notes of minerals, creme de cassis, cherries, and crushed stones. Dense, medium to full-bodied, excruciatingly tannic and backward, it should not be touched for the next decade, after which it will live for 25 years. It appears to be a modern day clone of the 1975. (5) 2002 Château d’Agassac Haut-Médoc Cru Bourgeois Bezug: C & D Weinhandelsgesellschaft, Köln (13,95 €) NK : rubinrote Farbe, in der Nase dunkle Noten, feine Würze, Holz, hat Ausdruck, wirkt runder als die Vorgänger, im Mund mittlerer Körper, schöne, saftige Frucht, zugänglich, rund, fast mollig, zeigt bereits jetzt Fruchtsüße, zugängliche Tannine, hat auch durchaus Länge, 87 NK Punkte WK: 88 BB : Komplexe Nase. Satt fett süffig. Guter Wein. 84 P BS : Beerige Nase, schöne Würze, dicke Frucht, etwas Mon-Cherie, ordentliche Länge, tendenziell zu breit, 86 AP : Dunkles Rot mit leicht violetten Rändern. In der Nase Pfeffer, insgesamt dezent, aber dicht. Etwas Kirsche. Im Mund dicht. Brombeere, Kirsche. Zunächst sehr vollmündig, dann der Bruch dahinter noch Kirschsaft. 86 AP AEDJN: Hier eine feine Nase mit etwas Glyzerin, im Geschmack recht glatt, Fruchtsüße, relativ leichte Tannine, mittlere Länge, 83 P. WE: 65% Cabernet Sauvignon, 32% Merlot, 3% Cabernet Franc. Purpurrot. Vielversprechender Duft nach Schwarzkirsche. Am Gaumen weichen die hohen Erwartungen schnell einer Enttäuschung: Eindimensionale, weiche und sehr süße Frucht. Dünn und kurz. Dürft e es in dieser Verfassung schwer haben, vorteilhaft zu reifen. Bis 2007. 11/20 (6) 2002 Château Le Bocq Saint-Estèphe Cru Bourgeois Bezug: Mövenpick Weinland (14,95 €) NK : rubinrote Farbe, in der Nase viel Würze mit gut eingebundenem Toasting des Holzes, im Mund mittlerer Körper, hat in der Mitte eine schlanke Frucht mit angenehmem Säurekern, aber dann kommt immer mehr Wärme und Charme, zeigt eine gute Länge mit deutlicher Holzröstung, sehr gut, 89 NK Punkte, mit etwas mehr Struktur und Tiefe hätte er bei mir den Sprung in die 90er Ränge schaffen können WK: 90+ BB : Im Mund starke Tannine, braucht noch Zeit. Ausgezeichneter Wein. 92 P BS : Leicht animalisch, würzig, dicht, rund, komplex, elegant und kraftvoll, 91 AP: In der Nase etwas metallisch, vor allem Graphit. Ziemlich dicht. Im Mund sehr dicht, viel Würze (z.B. Muskat), Schmelz. Auch bei diesem Wein ist andeutungsweise der leichte Bruch hinten heraus zu bemerken. 91 AP AEDJN: Die Nase deutlich, aber nicht unangenehm von Holz geprägt, im Geschmack starke Tannine, etwas säurelastig, voller Körper, gute Länge, 88+ P. (Anja 89 P., für sie der Beste Wein der Probe) WE: 60% Cabernet Sauvignon, 40% Merlot. Dunkles Purpurrot mit violetten Reflexen. Schmeichlerischer Duft nach Waldbeeren, Kaffee und Röstaromen. Geschmeidige Eleganz, schokoladige Textur, außergewöhnliche Harmonie. Exzellente Länge. Großartiger Wein, der bereits heute viel Spaß macht, aber auch über hervorragendes Potenzial verfügt. Bis 2014. 16/20 (7) 2002 Château Tour de Pez Saint-Estèphe Cru Bourgeois Bezug: Mövenpick Weinland (14,95 €) Rubinrote Farbe, in der Nase dunkelrote Beeren und Holzwürze, im Wein leichter bis mittlerer Körper, schlanke Weinmitte mit grüner Frucht, präsente Gerbsäure, wirkt adstringierend, passable Länge, 81 NK Punkte WK: 83 BB : Bleistift, Minze. Ein ordentlicher Wein. 85 P BS : Würzige Nase, am Gaumen konfitürige Süße (Himbeeren), unangenehm schmirgelnde Tannine, unharmonisch, 79 AP: In der Nase etwas metallisch, dazu Paprika und Pfeffer. Im Mund dicht, Wacholder, Pfeffer, Cabernet-Paprika, harmonisch und lange Zeit anhaltend. Ganz hinten dann der Bruch. Einer der wenigen, die im jetzigen Zustand nicht viel Spass machen, aber Potential versprechen. 86+ AP AEDJN : Die Nase hier kräuterwürzig und von guter Komplexität, im Mund korrespondierend, aber unausgeglichen, starke Tannine, aber auch starke Säure, mittlerer, etwas unangenehmer Abgang, 82 P. WE: 60% Cabernet Sauvignon, 40% Merlot. Dunkles Purpurrot. Duft nach Bitterschokolade, Lakritz und Waldbeeren mit leicht mentholischer Komponente. Hervorragend strukturiert mit reifen, nahezu perfekt integrierten Tanninen. Auffallend eigenständige Stilistik. Exzellente Länge. 2008-2014. 16/20 (8) 2002 Château Les Ormes de Pez Saint-Estèphe Cru Bourgeois Bezug: Wein-Bastion, Ulm (21,05 €) NK : rubinrote Farbe, in der Nase verbinden sich dunkelbeerige Noten mit einer leichten Animalik, auch etwas Holz, im Wein mittlerer Körper, intensiv-saftige Frucht mit leichter Veilchen-Note aber auch grünen Noten, präsente Gerbsäure, könnte etwas mehr Struktur vertragen, passable Länge, Animalik, Veilchen, nichts was ich in einem Bdx suche, daher nur 83 NK Punkte WK: 83+ BB : Ein verhaltener Wein, sowohl in der Nase als auch im Mund, jedoch hierfür von überraschender Länge. Richtig guter Wein. 87 P BS : Rauch, Zeder, laktische Noten, stumpf am Gaumen, wässrig, kurz, 78 im derzeitigen Zustand AP: Sehr verhaltene Nase. Im Mund deutliche Säure, wirkt hart und ruppig. Hinten heraus stark wegbrechend. Mit Abstand schwächster Wein der Probe. Meinen ganz leisen Korkverdacht konnte niemand sonst bestätigen. 81 AP AEDJN: Eine animalische, unangenehme Nase, auch im Mund unangenehm, nur durchschnittliche Komplexität, 76 P. WE: Zweite Verkostung des Weines innerhalb eines Monats mit konsistenter Bewertung. 70% Cabernet Sauvignon, 20% Merlot, 10% Cabernet Franc. Purpurrot mit violetten Reflexen. In der Nase sehr verschlossen. Am Gaumen extrem monolithisch mit kantigen Tannine, prononcierter Säure und rauem Abgang. Ob sich diese Gerbstoffe jemals harmonisch einbinden werden? Unsichere Prognose. 13/20 Robert Parker: (86-88) points (9) 2002 Château Tronquoy-Lalande Saint-Estèphe Cru Bourgeois Bezug: Mövenpick Weinland (12,45 €) NK : rubinrote Farbe, in der Nase dunkle, würzige Frucht, Tabak, rote Beeren, im Wein mittlerer Körper, dichte, kompakte Tannin-Struktur die die Frucht derzeit noch etwas zurückdrängt, Pfeffer-Note, wirkt aber durchaus nobel, gute Länge, 86 NK Punkte WK: 88+ BB : Bei den Weinen 9 und 10 stockten meine Aufzeichnungen, ich war wohl dringend pausenbedürftig BS : Tabak, Paprika, recht saftige Frucht, Lakritz, angenehme Gerbstoffe, ordentliche Länge, 85 AP: In der Nase Graphit, Paprika und Pfeffer. Im Mund gewisser Schmelz. Erinnert vor allem wegen seiner noch mollig eingebundenen Paprika-Note etwas an den Tour-de-Pez. Bei sowas habe ich immer etwas Bedenken, wie er mir später schmeckt. Ich würde den jetzt eher nicht trinken, ihn aber auch nicht allzu alt werden lassen. 87 AP AEDJN: In der Nase Erdbeere, Tabak und Gewürze, im Mund korrespondierend, nur mittlere Komplexität, 82 P. WE: 50% Cabernet Sauvignon, 50% Merlot. Purpurrot. In der Nase deutlich wahrnehmbare Spuren von flüchtiger Säure. Verschlossener Duft nach Schwarzkirsche. Derzeit kaum zugänglich, lässt aufgrund von trocknenden Tanninen im nur mittellangem Finish auf eher begrenztes Potenzial schließen. 2008-2010. 12/20 (10) 2002 Château Phélan-Ségur Saint-Estèphe Cru Bourgeois Bezug: Mövenpick Weinland (18,50 €) NK : rubinrote Farbe, in der Nase dunkle Frucht von dunkelroten Beeren und gut eingebundenem Holz, im Wein leichter bis mittlerer Körper, schöne, saftige Struktur, Frucht zeigt florale Noten mit guter Intensität, tolles Tannin-Gerüst, wirkt dicht und kompakt, langer Abgang, 90 NK Punkte WK: 88 BS : Würzig, kraftvoll, animalische Noten, viel Fleisch, gute Struktur, 90 AP : In der Nase recht geschmeidig, eigenartige Exotik. Im Mund zunächst warm und schmelzig mit Brombeerfrucht. Dann ziemlich brutale Tannine, Cabernet-Paprika, deutliche Säure. Wirkt sehr verschlossen, aber hochwertig. 88-89+ AP AEDJN: Dieser Wein war dann wieder deutlich besser. In der Nase vor allem kräuterwürzig, im Mund starke Tannine, aber auch Fruchtsüße, gute Komplexität, sensibler Holzeinsatz, 88+ P. WE: 60% Cabernet Sauvignon, 35% Merlot, 5% Cabernet Franc. Dunkles Purpurrot. Vielschichtiger Duft nach Brombeere, Kaffee und Schokolade, leider auch hier wieder mit einer Spur flüchtiger Säure. Maskuline, vom Cabernet Sauvignon geprägte Art. Gute Länge. Wirkt derzeit noch etwas rustikal, hat aber durchaus Potenzial. 2010-2014. 14/20+ Robert Parker: (86-88) points (11) 2002 Château Montrose Saint-Estèphe 2ème Grand Cru Classé Bezug: Mövenpick Weinland (41,90 €) NK : tiefes rubinrot in der Farbe, in der Nase tiefe, dunkle Frucht, klar und sauber, dunkelrote Beeren, Schokolade, schöne, gut eingebundene Holzröstung, nobel, strahlt Klasse aus, im Wein mittlerer bis dichter Körper, sehr intensive, konzentrierte Frucht, Cassis, Kaffee, dichte Tannin-Struktur, Gerbsäure, lang, Klasse, 92+ NK Punkte WK: 90+ BB : Hier kam ein sehr guter, starker, strammer Wein. Für mich mit der König des Abends. 92 P BS : Leicht röstige Nase, schöne Gewürzaromen, Blaubeere, kraftvoll und elegant, lang, 90-91 AP: Dicht und dunkel im Glas. In der Nase geschmeidig und elegant, dicht gewoben. Im Mund Brombeere, dunkle Kirsche, frisch gemahlene Kaffeebohnen, hinten dann deutliche Säure und etwas Cabernet-Paprika. 92 AP AEDJN: Diesen Wein sahen wir an der Spitze, bei mir der beste, bei Anja der zweitbeste der Probe. In der komplexen Nase Kirsche, Kräuter und Lakritz, im Geschmack korrespondiernd mit guter Länge und einem vollen Körper, 89+ P. (Anja 88+ P.) WE: 62% Cabernet Sauvignon, 32% Merlot, 4% Cabernet Franc, 2% Petit Verdot. Dunkles Purpurrot. Vielschichtiger Duft nach Schwarzkirsche, gerösteten Kaffebohnen und Schokolade. Komplexe, dunkelbeerige Frucht. Reife, mustergültig eingebundene Tannine. Exzellente Tiefe und Länge. 2008-2018. 17/20 Robert Parker: (89-91) points Only 56% of the production made it into Montrose, a blend of 62% Cabernet Sauvignon, 32% Merlot, 4% Cabernet Franc, and 2% Petit Verdot. The color is a saturated ruby/purple, but the wine was revealing a monolithic personality, with a slightly pinched, hard, tannic finish. There are complex aromas as well as a sweet attack, but the sinewy aftertaste and abrupt, tannic finish may keep this 2002 from meriting an outstanding score. Anticipated maturity: 2010-2020 (12) 2002 Château Pibran Pauillac Cru Bourgeois Bezug: Mövenpick Weinland (16,50 €) NK : tiefes rubinrot in der Farbe, in der Nase finde ich neben Noten von roten Beeren und einer leichten Holznote einen Hauch China-Laden, ich weiß nicht welches Gewürz es ist, das diesen Duft verströmt, ich hatte aber sofort diese Assoziation, im Wein recht dichter Körper, konzentrierte Frucht mit viel Saft und einer Tannin-Struktur die unbedingt noch reifen muß. Wirkt jugendlich, hat aus meiner Sicht Entwicklungspotential, langer Abgang, für einen Cru Bourgeois Klasse, 92+ NK Punkte WK: 83 BB : ein ordentlicher Wein, 84P BS : Würzige Nase, fleischige Frucht, dicht und konzentriert, feine Tannine, lang, 91 AP: In der Nase sehr warme Noten von Brombeere und Cassis. Im Mund wieder Brombeere, sehr dicht und cremig. In sich sehr geschlossen und harmonisch. Toll. 92 AP und damit bei mir in der Blindprobe am höchsten bewertet. In der Nachprobe dann noch mal im direkten Vergleich mit den "wahren" Spitzen verkostet. Da fiel er dann doch aufgrund mangelnder Komplexität ab. 89 AP AEDJN: Hier wieder eine kräuterwürzige Nase, im Geschmack gute Komplexität, korrespondierend, lang, allerdings ausgesprochen international, 86+ P. WE: 65% Merlot, 35% Cabernet Sauvignon. Violettrot. Komplexe Waldbeeren-Schokolade-Nase. Adstringierende Tannine. Gute Länge. Ordentlicher Wein, der aber nicht nachhaltig im Gedächtnis bleibt. 2008-2012. 13/20 (13) 2002 Château Pontet-Canet Pauillac 5ème Grand Cru Classé Bezug: Mövenpick Weinland (30,95 €) NK : rubinrote Farbe, in der Nase dunkelrote Beeren, Holz, aber etwas wenig Ausdruck, , im Mund leichter bis mittlerer Körper, Frucht enthält grüne Noten, auch die Tannine wirken grün, deutliche Gerbsäure, hat eine akzeptable Struktur, präsentiert sich aber unzugänglich und unharmonisch, passable Länge, 84 NK Punkte WK: 82 BB : mild, weich, süffig. Am Tisch vergaß ich zu punkten.. Hätte wohl um die 88-90 P verdient. BS : Paprika, etwas Cassis, angenehme Frucht, es fehlt an Dichte, leicht ruppige Tannine, 83 AP: Eher verhaltene Nase, relativ glatt. Fast likörartig; etwas Paprika. Im Mund harmonisch und kompakt, üppige Frucht von Kirsche und Brombeere, dann starke Tannine.85-86 AP AEDJN: Wiederum eine kräuterwürzige Nase mit guter Komplexität, im Mund korrespondierend bei mittlerer Länge und mittlerem Körper, 83 P. WE: 62% Cabernet Sauvignon, 32% Merlot, 5% Cabernet Franc, 1% Petit Verdot. Dunkles Purpurrot. Würziger Duft nach Paprika und Schwarzkirsche. Ruppige, unharmonische Tannine, die sich vermutlich niemals integrieren werden. Gute Länge. 2008-2010. 12/20 Robert Parker: (90-92) points A thick, unctuous texture immediately suggests something rather special. Substantial tannins emerge in the finish, suggesting this is another Pauillac that will require plenty of cellaring. Approximately two-thirds of the production made it into this 2002. A dense purple color accompanies aromas of pure, rich creme de cassis. With medium to full body, and a long, concentrated finish, it should be at its finest between 2010-2025. This is a very classic wine. (14) 2002 Château Pichon Comtesse de Lalande Pauillac 2ème Grand Cru Classé Bezug: Mövenpick Weinland (58,50 €) NK : rubinrote Farbe, in der Nase stört eine leicht chemisch wirkende Frucht. Dahinter dunkelrote Beeren, mittlerer Körper, gut strukturierte Frucht mit deutlicher Holzröstung und grünen Noten, ruppige, eckige Tannine, schwierig, die Nase stört, gute Länge, als Comtesse besonders enttäuschend und kaum erkennbar, 83 NK Punkte WK: 88 BB : heller Wein, weniger dicht in der Farbe. Kein großer Wein, klein in dieser Runde 81 P BS : Sehr verhaltene Nase, am Gaumen eher flach, leicht unharmonisch, bitter im Abgang, ansonsten ganz ordentlich, 82 AP : In der Nase wirkt der Wein schon fast etwas gereift. Feiner, eleganter aber auch dichter Duft. Erinnert an den Montrose. Im Mund sehr harmonisch, zunächst sehr schmelzig, dann schlägt das Tannin etwas arg rustikal zu, Gute Länge. 89 AP AEDJN: Sicherlich die große Enttäuschung des Abends. Die Nase künstlich und eindimensional, im Mund sehr säurelastig und erneut sucht man Komplexität vergebens, für und der schwächste Wein der Probe, 75 P. WE: 51% Cabernet Sauvignon, 34% Merlot, 9% Cabernet Franc, 6% Petit Verdot. Dunkles Purpurrot. In der Nase etwas Paprika und dunkle Waldbeeren. Am Gaumen zunächst harmonisch und mit beeindruckender Konzentration. Gerät mit zunhmender Verweildauer im Mund jedoch mehr und mehr aus der Balance. Trocknende Tannine im bitteren Abgang. Gute Länge. 2010-2012. 13/20 Robert Parker: (92-94) points A tannic, super-concentrated effort from Pichon-Lalande, this is a blend of 51% Cabernet Sauvignon, 34% Merlot, 9% Cabernet Franc, and 6% Petit Verdot, from yields of only 33 hectoliters per hectare (45 hectoliters in 2000). It possesses a saturated purple color in addition to a firm but promising bouquet of figs, black currant liqueur, licorice, lavender, and background smoky oak. Tannic, classically structured, exceptionally pure and layered as well as tremendously persistent and long in the mouth, this will not be a wine to drink in its youth. Medium-bodied, it will require 7-8 years of cellaring, and should last for 20-25. It is a very impressive, but structured effort from this famous estate. Anmerkung NK zur Bewertung dieses Weins von Robert Parker: Wenn man die Beschreibung des Weines liest und reflektieren lässt, was ich nun bereits zweimal von diesem Wein im Glase hatte, dann wird der Verdacht genährt, das Robert Parker einen anderen Wein verkostet hat. Auch wenn es eine Fassprobe gewesen sein sollte, halte ich derart dramatische Abweichungen angesichts der Preise für hochproblematisch. (15) 2002 Château Gloria Saint-Julien Cru Bourgeois Bezug: C & D Weinhandelsgesellschaft, Köln (18,95 €) NK : rubinrote Farbe, in der Nase dunkle Noten, Holz, Graphit, Anja findet Vanille, im Wein mittlerer Körper, schöne, saftige Frucht, gute Konzentration, trotz der Jugend zugängliche Tannin-Struktur, deutliche Gerbsäure, gute Länge, gefällt mir, 89+ NK Punkte WK: 83 BB : Im Mund wieder Bleistift: Merkliches Tanningerüst. Sehr ordentlicher Wein. 87-88 P BS : Recht würzig, etwas alkoholisch, süße Frucht, Lakritz, harmonisch, weich, gute Länge, 88 AP: In der Nase Lakritz und Graphit. Im Mund relativ weich, schokoladig. Relativ runde Tannine, viel Caramell. Hinten heraus ganz leicht wegbrechend. Gefällig und holzbetont. 87-88 AP AEDJN: In der Nase Vanillin, Graphit, gute Komplexität, im Mund mittlere Länge, sonst korrespondierend, 84 P. WE: 65% Cabernet Sauvignon, 25% Merlot, 5% Cabernet Franc, 5% Petit Verdot. Dunkles Purpurrot. Hochkomplexer, animierender Duft von dunklen Waldbeeren, Kaffee, Schokolade und Zedernholz mit Anklängen von Graphit. Am Gaumen derzeit noch völlig unentwickelt mit etwas kantigen, leicht bitteren Tanninen. Moderne Stilistik. 2008-2012. 14/20+ Robert Parker: (86-87) points (16) 2002 Château Léoville-Barton Saint-Julien 2ème Grand Cru Classé Bezug: C & D Weinhandelsgesellschaft, Köln (39,50 €) NK : rubinrote Farbe, in der Nase Rauchnoten, reif wirkende Frucht, im Wein mittlerer Körper, saftige, feinreife Frucht mit guter Konzentration und toller Fruchtsüße, schöne Tannin-Struktur, dicht aber nicht sperrig, lang, toll, 91 NK Punkte WK: 88+ BB : Ein richtig starkes, strammes Stück ist dem Sir Anthony da wieder aus den engen Rebzeilen gesprungen. Feine Arbeit. 92 P BS : Feine Würze in der Nase, Graphit, ziemlich konzentriert, aber schon zu abgeschliffen und etwasbitter im Abgang, nicht ganz harmonisch, 85 AP: In der Nase Graphit und Brombeeren. Im Mund ebenfalls Graphit, etwas Caramell und Schokolade. Hinten kommen dann die Tannine und belegen die Zunge. 89-90 AP, in der Nachprobe dann auf 92 AP korrigiert. AEDJN: Die Nase hier oxidativ bei guter Komplexität, im Mund wirken die Tannine gereifter als bei den anderen Weinen, gute Komplexität, wirkt schon harmonisch, 88 P. WE: Zweite Verkostung des Weines innerhalb eines Monats mit einer um 2/20 abweichenden Bewertung. 72% Cabernet Sauvignon, 20% Merlot, 8% Cabernet Franc. Schwarzrot. Leicht oxydativer, äußerst komplexer Duft nach Cassis und Schokolade. Viel neues Holz. Geschmeidige Textur, reife und samtige Tannine, exzellente Länge. Bis 2020. 16/20 Robert Parker: (90-92) points A deep ruby/purple color is accompanied by reticent aromas that require coaxing from the glass. There is a surprising amount of new oak, an unusual component given this estate’s wood regime. This is an excruciatingly tannic, backward offering with medium to full body, big, tough tannin (making palate penetration difficult), abundant depth, glorious extract buried underneath the structure, and a pure, rich finish. This appears to be another classic Leoville-Barton that should only be purchased by patient connoisseurs. Anticipated maturity: 2011-2025 (17) 2003 Ahrweiler Rosenthal Spätburgunder JS Auslese Alc 14,5% Unfiltriert Erzeugerabfüllung Weingut Jean Stodden, Rech NK: als Pirat eingebracht polarisierte dieser Wein in extremer Form, ich notierte ohne jede Ahnung was ich im Glas hatte: Kirschrote Farbe, in der Nase süße, nicht ganz saubere Frucht mit leicht chemischer Tendenz, im Wein leichter bis mittlerer Körper, eigentümlich schlanke, leicht süßliche Frucht, zeigt aber auch Ansätze zur Konzentration,, hat Säure, passable Länge, aber mir fehlt die harmonische Gesamtpräsentation, ich vermag die diesem Wein von anderen Personen zugesprochene Größe an diesem Tag, bei dieser Flasche und in diesem Kontext nicht zu erkennen. Ich bezeichne mich durchaus als Liebhaber guter, deutscher Spätburgunder, aber dieser Wein hat mir an diesem Tag einfach nicht gefallen. Habe ich als gefälligen Durchschnitts-Spätburgunder abgetan. Fleisch, Saft und Länge anderer Winzer, gerade aus diesem Jahrgang, haben mich mehr beeindruckt. Ich hatte nur 82 NK Punkte notiert. Zumindest einige Stodden-Spätburgunder aus dem Recher Herrenberg habe ich mir trotz der horrenden Preise besorgt, um mein Urteil über das Weingut nicht an diesem einen Wein festzumachen. Hinzu kommt der Reiz, die euphorischen Bewertungen von Werner, Sam und Co. Zu überprüfen. EUR 45 mochte ich in den Ahrweiler Rosental aber nicht investieren. WK: 80 BB: Dieser Wein passte mir überhaupt nicht in diese Reihung. Für sich allein aber ein durchaus sehr schönes Beispiel für eine Pinot Noir-Auslese aus deutschen Landen. 84 P Frisch von Werner Elflein der Runde als ¢Jahrgangspirat serviert... Na ja. Ab hier kontroverse Diskussionen am Kopfende des Tisches: die bis zu diesem Wein harmonische Gleichbepunkterei der benachbart sitzenden Norbert Kreutzer und Bernd Schulz, nur durch Wera getrennt, ging in wüste Auseinandersetzungen ob komplett fehlender Ahnungslosigkeit über... BS: Preiselbeeren, Zimt, Gewürze, hochelegant, komplex, tiefe süße Frucht, enorme Länge, 93 AP: Recht hell im Glas. In der Nase typischer deutscher Spätburgunderduft mit leichten Holznoten. Im Mund etwas Caramell, das aber schnell in den Hintergrund tritt, um sortentypischen Noten von Himbeeren platz zu machen. Der Wein wirkt sensorisch halbtrocken, was aber angesichts 2,8g RZ auf Holz- und Extraktsüße beruhen dürfte. Sehr guter Spätburgunder mit hanebüchenem PLV. 88 AP (Anmerkung: Ich empfand es in dieser Runde als schwierig, den Wein punktemäßig einzunorden. Anstatt 88 würde wahrscheinlich 86-90 AP besser passen.) AEDJN: Die Nase deutlich uneinheitlich, unangenehme, an Botrytis erinnernde Note, sonst gute Komplexität, im Mund gute Komplexität und gute Länge, deutlich störende Süße, 83 P. (18) 2002 Château Giscours Margaux 3ème Grand Cru Classé Bezug: Mövenpick Weinland (27,95 €) NK : rubinrote Farbe, in der Nase dunkelrote Beerenfrucht, leichte Holzwürze, im Wein mittlerer Körper, schöne saftige Frucht, Brombeere, Cassis, Holz, gute Intensität, zugängliche Tannine, aber recht dicht, obwohl noch jung durchaus mit Charme, lang, 90 NK Punkte WK 87 BB : Knapp vor Toresschluß nochmal ein sehr guter Wein. Rund, voll, ausgewogen schon in seiner frühen Kinderphase. 91 P BS : Sehr dicht, kraftvoll, hochwertige Tannine, reife Säure, weich, sehr lang, 92 AP: Verhaltene Nase. Im Mund viel Extrakt, etwas Cabernet-Paprika, Gewürze und Lakritz. Toller und komplexer Wein. Knapp Wein des Abends. 92 AP AEDJN: In der Nase gute Komplexität, vor allem Paprika, im Mund gute Länge bei vollem Körper, 87 P. WE: Zweite Verkostung des Weines innerhalb eines Monats mit konsistenter Bewertung. 75% Cabernet Sauvignon, 22% Merlot, 2% Cabernet Franc, 1% Petit Verdot. Dunkles Purpurrot. Konzentrierter Waldbeeren-Schokolade-Duft mit deutlicher Kaffeeröstnote. Reife, süßliche und hervorragend integrierte Tannine. Exzellente Tiefe und Länge. 2010-2020. 18/20 Robert Parker: (90-92) points This saturated ruby/purple-colored effort offers notes of liquid minerals interspersed with subtle toasty oak, black currant liqueur, graphite, and a hint of flowers. Dense, rich, pure, concentrated, and medium-bodied, with brilliantly integrated tannin, it offers both sex appeal and power. If Bordeaux enthusiasts haven’t noticed, Giscours is back on track, producing some of the best wine in the southern Medoc. The 2002 is a triumphant success. Anticipated maturity: 2006-2015 (19) 2002 Château Poujeaux Moulis Cru Bourgeois Bezug: C & D Weinhandelsgesellschaft, Köln (17,99 €) NK : rubinrote Farbe, in der Nase wieder Frucht von dunkelroten Beeren, Holz, im Wein mittlerer Körper, intensive Frucht mit eleganter Ausrichtung. Sehr schöne Tannin-Struktur, gute Säure, wirkt insgesamt elegant, mit Potential, gute Länge, 90 NK Punkte WK: 89+ BB : Nichts notiert außer 86 P BS : Erdbeere, etwas Maggi, voluminös, noch (?) heftige Tannine, lang, 90 AP: Brombeeren in der Nase. Im Mund sehr dicht, etwas Caramell, Paprika und Lakritz. Sehr würzig, gutes Tannin, sehr harmonisch, hinten dann ein Bruch, deutliche Säure. Fällt aufgrund mangelnder Komplexität hinter den Spitzen des Abends deutlich ab, macht aber Spass. 87-88 AP AEDJN: Zum Abschluss noch einmal ein Wein, der mit zu den Besten der Probe gehörte, die Nase komplex, sehr harmonisch, im Mund Fruchtsüße bei mittlerem Körper und sehr guter Länge, 88+ P. WE: Zweite Verkostung des Weines innerhalb eines Monats mit konsistenter Bewertung. 50% Cabernet Sauvignon, 40% Merlot, 5% Petit Verdot, 5% Cabernet Franc. Dunkles Purpurrot. In der Nase und am Gaumen mit recht vordergründer Kirschfrucht. Schlank und elegant, süße Frucht, ordentliche Länge. Solide Leistung, aber kein großer Wurf für das ansonsten sehr zuverlässige Château. 2007-2010. 13/20+ Robert Parker: (88-90) points Leave it to the Theil family to again produce one of the sleepers of the vintage. A beauty, this 2002 possesses a dense ruby/purple color, sweet aromas of creme de cassis intermixed with flowers, medium body, sweet tannin, potentially outstanding richness as well as concentration, and a persistent finish. Anticipated maturity: 2007-2016 --------------------------------------- Fazit Norbert Kreutzer: Ein schwieriger Jahrgang. Es gab eine Reihe Enttäuschungen aber auch unerwartete Highlights, wie man dem vorangestellten Protokoll unschwer entnehmen kann. Für mich die größte Überraschung: der 2002er Château Pibran, aber auch der 2002er Château Le Bocq. Die ganz große Enttäuschung war der 2002er Pichon-Lalande. Da blind probiert hatte er diesmal auch keinen Autoritätsbonus. Am Meisten polarisierte der von Werner eingebrachte Pirat. In Unkenntnis dessen, was ich im Glas hatte, mochte ich dem Wein nur 82 NK Punkte zusprechen. Das Werner das anders sieht, war zuvor klar, zumal er in diesem Fall wusste, was ins Glas kam. Es war übrigens der einzige Wein, der zuvor karaffiert wurde. Auch wenn der Probenkontext für den Wein eher ungünstig war, so mangelte es für meinen Geschmack insbesondere an hinreichender Struktur (die Süße wirkte daher eher süßlich), an Größe. Zur besonderen Abwertung führte die nicht ganz saubere Nase. Dagegen war der von Bernd B. zuvor erwähnte 2002er Beaune 1er Cru „Boucherottes“ von Pillot (von Hartwig Fricke im Vorfeld als aktueller Wein in seinem Programm ausgeschenkt) eine wahre Offenbarung an Feinheit, Sauberkeit und Charme. Mit einem Preis von EUR 24,00 dann doch auch etwas konsumfreundlicher als der 45 EUR-Wein von Stodden. Fazit Bernd Beckschwarte: 2002... hmm. 60 zu 60 Punkte beim Doppelkopf. Gespaltener A... Vereinzelt interessante Dinge, wo noch gut was kommen mag im Laufe der Jahre, wenn die teils merklichen Tannine umgeschmolzen sind, und viel mittlerer Durchschnitt. Super der Giscours aus Margaux, und ein herzhafterTip der Le Bosq aus St. Estephe. Wieder wie eigentlich immer eine Bank der Leo Bar. Geschockt aber bin ich vom miesen Abschneiden der Comtesse. Sowas Dürftiges wie den 2002er habe ich von diesem hervorragenden Gut noch nicht im Glase gehabt. Flapsiger Spruch nach Aufforderung, Meinung zu äußern, da Werner meine Vorliebe für dieses Gut kennt (und auch einige frei gen Burscheid mitgebrachte Kamener Exemplare... ): die Leute auf Pichon Comtesse hatten offensichtlich angesichts suboptimalen Wetters so gar keine Lust, gescheiten Wein zu machen. ... Ich jedenfalls bin froh, mich der 2002er Subse weitenteils enthalten zu haben. Ich harre mal der Dinge insbesondere im Highclass-Segment. Denn ich werde hoffentlich auf NOCH eine Arrivagen-Verkostung gehen.. to be held and written soon in this theatre.. Fazit Alexander Prangenberg: Am 09.04.2005 trafen sich in Düsseldorf in den Räumlichkeiten der Weinhandlung La Vinesse die Weinfreaks. Wie immer gab es nichts auszusetzen. Hartwig Fricke hat wie immer bestens für Wasser, Brot und warme Füße gesorgt. Werner hat ebenfalls wie immer souverän durch die Verkostung geleitet und auch im rechten Augenblick eingegriffen, als die Stimmung aus lauter Konsens über die verkosteten Weine in Richtung Langeweile abzudriften drohte. Hier mal ein Anschüren der Diskussion um Barrique-Rieslinge, als aber auch das nichts fruchtete, schob er einfach mal einen Spätburgunder von der Ahr ein. Das Thema der Probe lautete Cru Bourgeois 2002. Es gab aber auch ein paar Cru classés sowie einen Bordeaux Superieur und besagten Spätburgunder. Alle Weine wurden blind verkostet. Erst am Ende wurde aufgedeckt. Anschließend bestand die Möglichkeit nachzuprobieren. Das war sehr sinnvoll, da gerade am Ende die Differenzierungsfähigkeit etwas nachließ und die Spitzenweine nicht unmittelbar nacheinander folgten. So konnte man am Ende nochmal direkte Vergleiche ziehen. Ich habe dann auch einige meiner Bewertungen korrigiert, dieses aber in den Notizen festgehalten. Das Niveau der Probe empfand ich als relativ hoch. Ich habe jedoch fast keine Vergleiche zu anderen Jahrgängen. Aber auch Weine aus dem unteren Mittelfeld (Cambon La Pelouse, Mouton,...) würden in anderen Runden mit Rotweinen anderer Anbaugebiete (Südfrankreich, Österreich) locker auch zwei, drei Punkte mehr von mir kriegen können. Das Wichtigste in Kürze : Top-Weine: Giscours (für mich knapp Probensieger), Montrose, Leoville-Barton, Le Boscq(Preis-Leistungs-Sieger)und mit Abzügen beim Nachprobieren Pibran, Phelan-Segur wahrscheinlich in Zukunft. Nur eine echte Enttäuschung (war mir aber nicht ganz sicher, ob nicht doch ein Schleicher im Spiel war): Ormes de Pez. Im Verhältnis zum Preis galt für viele Pichon Comtesse als Enttäuschung. Ich fand ihn sehr gut, aber ein bißchen rustikal. Einen Rückschluss auf die Qualität des Jahrgangs an sich kann ich nicht ziehen, da ich mangels Erfahrungen keine Vergleichsmöglichkeiten habe. Wenn das aber ein schlechter Jahrgang ist, dann freue ich mich auf gute Jahrgänge und werde zum Bdx-Fan. Allerdings wohl eher zum Babymörder, denn die Weine haben mir überwiegend jetzt schon einen Heidenspass gemacht. Das Risiko nach Jahren nur noch spröde Paprikabrühe im Glas zu haben will ich nicht in allen Fällen eingehen. Ein Fall zum Einlagern ist sicherlich der Phelan Segur. Alle anderen Top-Weine fand ich jetzt super trinkbar. Fazit Bernd Schulz: Eine interessante Probe mit ziemlich vielen durchaus guten Weinen. Besonders bemerkenswert das Abschneiden von Le Bocq auf der einen und Pichon-Comtesse auf der anderen Seite! Fazit Anja Eickelberg und Darius-Jean Namdjou: Für uns zeigte sich deutlich, dass ein gut gemachter Cru Bourgeois zumindest in diesem frühen Reifestadium auch mit einem klassifizierten Bordeaux mithalten kann. Anders als Anja sah ich trotzdem den Montrose ganz vorne und billige ihm auch das größte Potential der verkosteten Weine zu. Der von Werner eingeschmuggelte Spätburgunder konnte uns im Gegensatz zu anderen Teilnehmern der Probe wenig erwärmen. -------------------------------------------------- Gruß aus Oberhausen Norbert
kreutzer
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Do 23. Dez 2010, 12:16
Hallo Weinforum, um die Platzprobleme im Keller besser in den Griff zu bekommen hatte ich vor einiger Zeit entschlossen, zu einer Bordeaux-Probe mit Weinen, die mit wenigen Ausnahmen über die Jahre in meinem Keller gereift sind, einzuladen. Nachdem Themen wie "Deutscher trockener Riesling" keinen mehr hinter dem Ofen hervorlocken (mittlerweile kann man die Heizung ja wieder anmachen) meinte ich, mir etwas Anderes einfallen lassen zu müssen und habe es einmal mit reiferen Bdx probiert. Oh Wunder, innerhalb von 24 Stunden waren alle 13 Plätze belegt. Selbst kurzfristige Absagen konnten relativ schnell neu belegt werden. Für mich eine schöne Erfahrung. Nun denn, eine Probe mit 13 Leuten im eigenen Wohnzimmer zu gestalten (ich wollte den Weinen keinen Transportstress mehr zumuten) ist auch schon eine gewisse logistische Herausforderung. Aber Dank der tatkräftigen Unterstützung von Georg Bittner, Natz Tovar und Dierk Dümeland haben wir auch die kulinarische Versorgung in den Griff bekommen. Selbst einfache Vorgänge, wie z.B. das Dekantieren aller Rotweine zur Optimierung der Flüssigkeitsausbeute (bei 13 Personen und "nur" Normalflaschen ein Problem wenn man selbst nur über 6 Karaffen verfügt) wurde dank der Mithilfe von Johannes Behnisch, Uwe Bende, Torsten Blanke und Thomas Deck gelöst. Den nervenaufreibenden Kampf mit abbrechenden und zerbröselnden Korken musste ich allerdings allein durchstehen. Leider half auch der hochwertige Screwpull nicht weiter, da trotz der aktuell gewechselten Spindel sich entweder beim Öffnungsvorgang die Spindel wieder herauszog (der Kork blieb einfach drin) oder aber der Kork brach nach 2/3 einfach ab. Jetzt vermeidet einmal das Hineinplumpsen des Korkrests der sich zudem noch gern in seine Bestandteile auflöste. Vielleicht sollte mir Koal beim nächsten gT mal ein kleines Privatseminar zur Vermeidung von Schweißtropfen geben. Erhöh te Schweißbildung verfälscht die Weinwahrnehmung durch die Bildung ungewollter Aromen. An dieser Stelle herzlichen Dank an alle aktiv Helfenden. Weiterhin Dank an alle, die auch noch interessante Weine zur Erweiterung des Horizonts eingebracht haben. Wie eigentlich bei jeder Probe, die wir ausgerichtet oder an der wir teilgenommen haben, gab es eine ganze Reihe von Weinen die in dem großen Kreis der Teilnehmer polarisiert haben, es gab Enttäuschungen, bei denen die meisten Probenteilnehmer Übereinstimmung erzielt haben, es gab aber auch positive Überraschungen mit denen in dieser Form keiner gerechnet hatte. Hierzu gehörten, und das sei vorweggenommen, der aktuelle Zustand des 1976er Chateau La Conseillante und (leider nicht Teil der offiziellen Probe und daher nicht mehr von allen wahrgenommen) von mir völlig unerwartet der 1979er Chateau Lanessan (den Wein hatte ich für mich privat zum kurzfristigen Verbrauch hochgestellt). Teilnehmer der Probe am 26.10.2003 in Oberhausen waren: Rudolf Neuhaus (Münchner Außenposten der WW) Johannes Behnisch (unser Bdx-Experte) Uwe Bende Thomas Slawinski Thomas Deck Georg Bittner Natz Tovar Torsten Blanke Heiko Reinartz Doro Reinartz Dierk Dümeland Wera und Norbert Kreutzer Um die Transparenz für die Leser dieser Verkostungsnotiz zu erhöhen habe ich die Notizen aller Teilnehmer, die mir Ihre Notizen aufgegeben haben, unverfälscht eingearbeitet. Die Probe erfolgte für alle anderen Probenteilnehmer blind in mehreren Flights. Nach jedem Flight wurde aufgedeckt. Los geht's, wobei ich persönlich zur Vermeidung ständiger Wiederholungen auf Farbangaben verzichtet habe, Ausnahmen werden erwähnt. Ihrem Alter entsprechend wies die Mehrzahl der Weine eine ziegelrote Farbe mit braunen Rändern auf. (0) 1983 Mas de Daumas Gassac Vin de Pays de L'Herault V. Guibert de la Vaissière, Propriètaire à Aniane NK: in der Nase etwas verschlossen, sehr verhalten, im Wein gereift, mittlerer Körper, die Frucht wirkt etwas blaß, Tannine sind spürbar, passable Länge, in der Runde wird von Bienenwachs gesprochen, was ich selbst nicht nachvollziehen kann, kein großer Wein, keine Zukunft mehr, 83 NK Punkte WK: schwache Kirschnote, im Mund Kräuter, angenehm zurückhaltende Tannine, gut zu trinken, fertig, für einen 20 Jahre alten Wein gut, 89 WK Punkte GB: in der Nase Waldboden, Cassis, Schoko, leicht medizinal, im Mund sind Säure und Tannin präsent, relativ wenig Süße, fest, mäßiger Abgang, harmonisch, nicht groß aber gut, 86 GB Punkte TB: noch kräftiges Rot, deutliche, aber feine Reifetöne in der Nase,trotzdem noch erheblich frisch, am Gaumen sehr schöne Filigranität , schlank aber nicht wässrig, schön gereift, spürbare Süsse, relativ kurz, Fazit: harmonische gereifter, vielschichtiger Wein,leider fehlt die Länge , trotzdem 88 TB Punkte. RN: N: feuchter Waldboden, Liebstöckel, reif, etwas Alkohol, Bitterschokolade, Bienenwachs, G: reif, Milchschokolade, weich, im Abgang leicht metallisch, insgesamt kräftig mit deutlich Süße, 87 RNP TS: in der Nase recht verhalten mit Reifenoten, recht ausgewogen, aber schlank, insgesamt eher einfach, mittlere Länge 82 TSP DD: Wäre bei mir glatt als Bordeaux durchgegangen. Ein schön gereifter Wein, in der Nase gekochte schwarze Früchte, Anflug von Grafit, auch im Gaumen, dort allerdings sehr präsente Säure, dadurch nicht ganz harmonisch. Insgesamt aber ein sehr guter Wein. 85 DDP NT: Auge:am Rand Orange, Nase:alte schwarze Johannisbeermarmelade,etwas Medizinal, Mund:dito, (leider unlesbar), reichlich Tannine, Sonst:über dem Höhepunkt, 84 NTP TD: Intensive Nase, nasses Laub (Wald), leicht animalisch,Bitterschokolade. Im Mund zwar durchaus voll (d.h. nicht ausgezehrt),aber nicht richtig angenehm, etwas zu alt. 83 TDP. UB: reife und etwas grüne? Frucht mit dezenter Süsse dominieren die Nase; leichter Medizinalton, merkliches Tannin und süsse Orangennoten am Gaumen; merklich über seinen Zenit und gerade noch trinkbar; 79-80 BendePunkte HR+DR: das Bienenwachs war sehr deutlich (und wurde von anderen unabhängi g bestätigt, ich fand ihn in der Mitte etwas wässrig, Doro störte eine zu präsente Säure, mir hat er recht gut gefallen, Heiko 87, Doro 86 JB: bräunl. Reflexe, leichtes Leder i.d.Nase. wenig Abgang, GRAVES???, rel. angenehmer Wein 84 JBP Flight 1 (1) 1987 Chateau Sociando-Mallet Haut Medoc Jean Gautreau, Propriètaire Alc 12% NK: in der Nase feine Reife gepaart mit dezenter Frucht, im Wein recht schlank, ich empfinde leichte Mineralität, hier kommt die Frucht besser zur Geltung. gut eingebundene Tannine, feine Länge, hat noch ein paar Ecken und Kanten und gefällt mir daher recht gut, 84 NK Punkte WK: in der Nase Erdtöne, Säure und Körper gut eingebunden, nein, Säure eher vordergründig, Tanninbezogen bei eher leichtem Körper, 84 WK Punkte GB: in der Farbe noch relativ jung, in der Nase leicht stechend, Kirsche, Marzipan, süßlich, im Mund wenig Fülle, wenig Süße, Säure, relativ kurz, schwach, 83 GB Punkte TB: helles Rot mit sehr hellem Rand, erster Eindruck ganz leicht muffig, wenig Ausdruck in der Nase, im Mund dünn, wenig Frucht, flach und sogar säuerlich, enttäuschender SM, nur 82 TB Punkte. RN: A: kaum Altertöne in der Farbe, N: etwas Lösungsmittel, wenig Schokolade, Liebstöckel, G: etwas dünn, kräftige Säure und noch Tannine , 80 RNP TS: farblich noch recht jung, beerige Aromen in der Nase, leicht animalisch, rund, aber dünn und kurz, 80 TSP DD: Wirkt noch recht jung, bereits optisch ein leichter Wein. Etwas stechende Nase, die zur Abwertung führt, Marzipannoten. Die Frucht am Gaumen (Kirsche) wird dominiert von der Säure. War nie ein grosser Wein, ist aber trotzdem noch im Bereich gut. Ein "leichter" Genuss, ich tippe auf Lynch-Moussas 88. Beim Nachverkosten ist die stechende Nase verschwunden, dann macht er auch 2 Pünktchen mehr. 80 DDP NT:Auge: dunkelrot, Nase: alt,später etwas Johannisbeere , Mund: saure Sauerkirsche,rau, dünn; nach 1h nicht mehr so rau und sauer aber weiterhin dünn Sonst:später besser, dünn aber schön, anfangs 82 NTP später 84 NTP TD: "Junge" Nase, Kirsche. Im Mund etwas dünn, leicht kirschig. 80 TDP UB: klassische Cabernet-Nase, dunkle Frucht und leichte Süsse; am Gaumen etwas kernig wirkend mit Noten leicht grüner Tannine, insgesamt von etwas leichterer Art und einem arg schnellen Abgang; 81 BendePunkte HR+DR: Frucht zwischen Reife und Frische, auch etwas zu wässrig und kurz, um sehr gut zu sein, leicht herbe Note (fand Doro auch), nicht wirklich harmonisch, Heiko 81, Doro 84 JB: etwas jüngere Farbe, mit der Zeit zunehmende Überreife Nase, Säur e eines kleinen Jahres, Dünn, nichts tolles 78 JBP (2) 1984 Chateau Leoville Las Cases Saint Julien NK: in der Nase deutlich gereift, verspricht Süße, im Wein sehr schlank aber mit feiner Frucht, wirkt sehr elegant, hat Säure, hat Tannine, wirkt insgesamt etwas unausgewogen und ist recht kurz, dem miserablen Jahrgang entsprechend kein großer Wein aber noch gut zu trinken, sollte man aber baldmöglichst tun, 84 NK Punkte WK: in der Nase warme Noten, schwach im Mund, wirkt etwas müde, eher klein, 81 WK Punkte GB: in der Farbe granatrot am Rand, süßliche Bordeaux-Nase, Walderdbeeren, reife Johannisbeeren, im Mund fehlt die Süße der Nase, fest, viel Säure, schöner Abgang, nicht groß aber gut, 87 GB Punkte TB: sattes Rot, ganz leicht rostrote Ränder, dichte Nase, etwas Reifetöne, viel Frucht mit Schmelz in der Nase fällt am Gaumen deutlich ab, etwas wässrige Frucht, wenig Tiefe, war wohl nie stark, auch sehr enttäuschen d für diesen Namen, immerhin 84 TB Punkte RN: N: warme, weiche Nase, voll, etwas Rauch, verspricht Süße, G: hier weniger kräftig, Tannine, Lakritz, kräftige Säure, 85 RNP TS: reife Farbe, intensive Nase, läßt Tiefe erahnen, im Mund dann aber enttäuschend, trockenes Tannin, Säure, zu dünn und daher unausgewogen, schade, die Nase versprach mehr, 82 TSP DD: Wirkt extrem reif, verstrahlt in der Nase eine angenehme Süsse (Amarenakirsche) und Wärme, da hält der Gaumen leider nicht ganz mit. Trotzdem insgesamt sehr gut, typisch für ein kleines Jahr aus den 80igern, ich tippe auf Leoville 84, einer der wenigen Tipps, die sich als richtig erweisen. 85 DDP NT: Auge:rubin, rel. hell, Nase:schwarze und rote Johannisbeeren, Reifetöne, Mund:Salmiak, Kirsche, Süße fehlt etwas, Sonst: 85 NTP TD: Intensive, animalische Nase. Im Mund etwas Vanille; nicht allzu dicht. 85 TDP. UB: sehr ausgewogen wirkende Noten von reifen roten Beeren und Cassis in der Nase; mittlere Fruchtkomponenten mit etwas unreifen Tanninkomponenten; alles in allem von leichterer Struktur; 83 BendePunkte HR+DR: feine, diffenzierte Nase, verspricht Tiefe und Süße, im Mund doch nicht süß (Doro"gegensätzlich zur Nase"), sehr dominante Säure führt bei mir (und Doro) zur Abwertung, Heiko 83, Doro 85 JB: Altersbräune, angenehme Nase, säuerlich, leichte Vanilleschoten, wird später etwas besser, 82 JBP (3) 1987 Cos D'Estournel Saint Estephe Domaine Prats S.A. Alc 12,5% NK: in der Nase sehr schöne, elegante Fruchtsüße, im Wein eher leicht strukturiert aber elegant, nobel wirkend, feine Frucht, gut eingebundene Gerbstoffe, keinerlei Altererscheinungen, feiner Nachhall, 86 NK Punkte WK: ebenfalls runde, wärmende Aromen in der Nase, leicht ledrig, im Mund fruchtiger Schmelz, rund, fertig, sehr angenehm, 90 WK Punkte GB: in der Farbe etwas weniger gereift, in der Nase eher Pomerol-artig, Tabak, Kirsch, im Mund schöne Fülle, Schmelz, schöne Harmonie, schöner Wein, 89 GB Punkte TB: schönes Rot mit Wasserrand, dezente, aber feine Nase, macht fast einen jugendlichen Eindruck, viel Frucht, am Gaumen ganz bißchen Kork?! verfliegt aber schnell, schöne Frucht mit Schmelz und Süsse, abgeschmolzene Tannine, gute Balance, keinerlei Altersanzeichen, mittlere Länge, sehr schön ausgewogener Wein, 87 TB Punkte. RN: N: anfangs schwache Nase, nach kurzer Zeit mehr; leichter, Schoko, noch jugendlich G: dicht, noch deutliche Tannine, Lakritz, schön, 88 RNP TS: wirkt in Farbe und Nase recht jugendlich, angenehm zu trinken, da sehr ausgewogen, schöner Wein aber nicht mehr, 86 TSP DD: Macht einen "blässlichen" Eindruck, wirkt aber in der Nase rund und harmonisch, erst im Gaumen identifiziere ich spezifische Frucht (rote Kirschen), die dem Wein eine sehr schöne Frische gibt. Gute Länge, bisher der beste Wein. 87 DDP NT: Auge:rubin leuchtend, Nase: ? sehr verhalten, Mund:Kirsche, Lakritz, später etwas Tabak, hinten im Mund geringer Druck, rel. kurzer Abgang, Sonst:süffig, schön, fast hätte ich lecker gesagt, :86 NTP TD: Intensive Nase, Frucht erkennbar. Im Mund sehr rund, wenn auch nicht allzu lang. Der beste bisher. 87 TDP. UB: kräftige Beerennoten, etwas Alkohol und eine leichte Süsse dominieren die Nase; am Gaumen rund und harmonisch wirkend mit schwarzen Beeren einem mittleren Abgang und ordentlicher Struktur; 85+ BendePunkte HR+DR: feine, etwas süße Frucht elegant, gute Harmonie, Heiko 87, Doro 87 JB: Leichter Abgang, leichter Wein, sonst habe ich nichts.. 86 JBP Flight 2 (4) 1967 Chateau Beychevelle St. Julien Achille-Fould NK: in der Farbe sehr hellfarbiges Rot mit braunen Rändern, ungewöhnlic h, in der Nase intensiv Champignons, ganz deutlich und von jedem erkennbar, schon auf einen dünnen Wein hindeutend, im Wein sehr schlank, sehr reif, aber auch eigenwillig fruchtig, Thomas spricht von Moder, hat deutlich Säure, Tannine sind nicht mehr wahrnehmbar, der Wein hatte irgendwann in der Vergangenheit mal seinen Höhepunkt, jetzt befindet er sich im freien Fall, trotz allem bleibt der Abgang mit seiner ungewöhnlichen Aromatik recht lang am Gaumen, 80 NK Punkte WK: in der Nase Pilze, Wiesenchampignons, im Mund setzt sich die leichte Erdigkeit, die Pilznote fort, 83 WK Punkte GB: in der Nase Champignons, wenig Frucht, ungewöhnlich und leicht modrig, im Mund schmeckt er nicht schlecht, wenig Frucht, Tannine abgeschmolzen, zu alt, 85 GB Punkte TB: ziemlich helles Rot mit starkem rostroten Rand, sehr kräuterige Nase, Doro sagte treffend: Champignons, Frucht schon völlig weg, weit über den Punkt, wiederholt sich am Gaumen, ganz wenig Frucht, allerdings noch etwas Süße, überraschend lang 84 TB Punkte. RN: N: sehr stark: rohe Champignons, überdecken alles; ungewöhnlich aber schön G: auch im Mund Champignons, auch Süße, weich, lang und schön (hier punktet er). 87 RNP (?) TS: deutlich reife Farbe, unsaubere Nase nach Champignons und Moder, im Mund ebenfalls dieser Pilzton zudem sehr dünn und gezehrt. Ich denke, der Wein ist überaltert und hat zudem einen deutlichen Fehlton (Lagerungsproblem?), 78 TSP DD: Dünn-wässriges, überreifes Erscheinungsbild. Die Nase wirkt etwas unsauber (für mich nicht zu spezifizieren). Im Gaumen eher flach, aber mit angenehmer Erdbeerfrucht. In der Runde sind Vermutungen, es sei kein Bordeaux, dem könnte ich mich anschließen, die "Erdbeere" ist zwar angenehm, aber eher untypisch. Insgesamt ist der Wein verblassr, deutlich über seinem Höhepunkt,aber für mich noch mit kleinem Genuss trinkbar. 78 DDP NT:Auge:helles rot, Nase:Pilze, alter Cidre (von modrigen Äpfeln), Mund:Pilze, dünn, Sonst:Ist der Pilzton ein Fehlton?, :80 NTP TD: Intensives Aroma nach Pilzen, wie man es von vermoderten alten Baumstämmen kennt; sicher ein Fehlton. Im Mund eher dünn, "hell", aber auch angenehm, fruchtig. 83 TDP. UB: kräftige Champignonnote in der Nase; etwas säurige Noten und präsente mittelstarke rote Früchte am Gaumen; weit über seine Zeit; 77 BendePunkte HR+DR: Gaaanz viel Gefrierchampignons und Trockenpilze (kein Moder!!!), Doro: Kräuter und Gemüsebrühe, spürbare Säure, im Finale trockned, untypisch und über den Höhepunkt, aber "hat was", vor allem für Pilzliebhaber , Heiko 83, Doro 85 JB: hellbraune Farbe, deutlicher Pilzgeruch, Burgundergeschmack, Todessüsse, 80?? JBP (5) 1964 Chateau de Pez Saint Estephe Vve. J. Bernard, Propriètaire NK: die Nase ist erschreckend künstlich, hat etwas chemisches, Lösungsmittel, vielleicht aber auch Rumtopf, auch im Wein unangenehme, künstliche Frucht, hat aber auch Säure, der Wein ist völlig daneben, 69 NK Punkte (übrigens der einzige, über ebay erworbene Wein, somit möglicherweise ein Herkunftsproblem) WK: in der Nase klebrige Süße, im Mund unangenehme Töne, auch etwas klebrig, 75 WK Punkte GB: in der Nase Feige, Trockenobst, leicht chemisch, im Mund schöne Fülle, wenig Säure, etwas trockene Länge, etwas zu alt, 85 GB Punkte TB: Ziegelrot mit rostroten Rändern, Zähe, schwerfällig - ölige Nase, künstliche Süße, klebrig, unangenehm am Gaumen: der Wein ist völlig hinüber,ich hab mir nur notiert: unangenehm, sehr lang, fehlerhaft, 70 TB Punkte wegen der Länge RN: N: Trockenfrüchte: Feige getrocknet, Süße versprechend, reif, etwas Klebstoff, Schoko G: reif, Süße, lang mit warmem Abgang, Salmiak, scheint aber im Glas schon bald nachzulassen, 86 RNP TS: für mich eindeutig fehlerhaft, Klebstoff, chemisch mit oxidativen Noten, keine Punkte, da fehlerhaft DD: Vom Auge sofort als "sehhhrrr reif" eingestuft, in der Nase Rumtopf, für mich durchaus angenehm. Fehlerhaftigkeit, die andere Probeteilnehmer sehen, liegt für mich nicht vor. Auch im Gaumen durchaus noch angenehm, das Rumtopfbild (süßes, mürbes, alkoholisches Fruchtcoktail) bleibt bei mir hängen. Die gewisse Alkohollastigkeit stört etwas, trotzdem aber ein noch guter Wein. 82 DDP NT: Auge: - Nase:getr.Feigen, Schinken, Lakritz, Mund:Kirsche, viel Tannin, hinten im Mund verhalten, sehr lang , Sonst: ich mag den Wein! 89 NTP TD: Nase sehr seltsam, fast künstlich, am ehesten passt noch getrocknete Feige; durchaus intensiv. Im Mund lang und dicht, hat noch etwas Tannine. Hier könnte man sich über Fehltöne unterhalten, viel mehr als beim Margaux. Dennoch 86 TDP, weil er gut war UB: süsses Trockenobst, leicht medizinal und Petrolnoten bestimmen die Nase; am Gaumen dann von Kork bis Spiritus allerhand dieser Aromen; leider deutlich über sein Zeit mit womöglich einem Flaschenfehler ... keine Punkte! .. der gleiche Wein, vor knapp drei Jahren genossen, offenbarte sich noch in einem tollen Zustand mit deutlicher Struktur, roter Frucht und einem erstaunlichen Abgang .. schade, aber so ist das halt beim Wein, nicht jede Flasche hält sich gleich gut. HR+DR: Nase Lösemittel, Mund ganz deutlich Salmiakpastillen (bestätigt Rudolf),also salzige Lakritz, deuticher Fehlton, deshalb Heiko unter 70 (ca. 65),doro keine Wertung JB: Hoher Wasserrand, nicht bewertbar da fertig................ Flight 3 (6) 1976 Chateau La Conseillante Pomerol Heritiers L. Nicolas, Propriètaires NK: in der Nase feine Reife, dunkle Noten, erinnert an Waldboden, im Wein sehr schön strukturiert, toll gereift, hat noch Fleisch und einen Hauch von Schmelz, feine Süße, gut eingebundene Tannine, feine Länge, sehr gut, 89 NK Punkte (positive Überraschung wenn man die Erwartungshaltung aufgrund der Bewertung der Bdx-Gurus berücksichtigt) WK: in der Nase erdig, ledrig, leichte Holznote, im Mund runder Körper, charaktervoll, gut zu trinken, 91 WK Punkte GB: in der Nase Süße, vielschichtig, im Mund dicht, elegant, nachhaltig, harmonisch. 90 GB Punkte TB: recht helles Ziegelrot, faszinierende Nase, sehr schöne Reifetöne,dunkle Früchte, Teeblätter, ganz bißchen Vanille, auch Schmelz, am Gaumen tolle Ausgewogenheit, noch nicht über'n Punkt, wieder klare dunkle Früchte mit schöner Süsse, recht lang und überhaupt nicht schwer, 1. Glas, welches ich ausgetrunken habe, 89+ TB Punkte RN: N: schöne Nase, Waldboden, Süße versprechend, Röstaromen, reif, später Liebstöckel, intensiv, komplex aber vielleicht schon zu alt? , G: etwas Süße, noch Tannine, Salmiak, mittl. Länge, Säure, schön, 89 RNP TS: gereifte Farbe, in der Nase Waldboden, Holunder, läßt mal wieder Tiefe erahnen, im Mund dann schön ausgewogen, gute Struktur, gute Länge , 86 TSP DD: Wunderbar brillante Reifetöne, verströmt eine feine Süsse nach Lakritz, die kommt auch im Gaumen wieder. Schön ausgereifter, ausbalancierter Wein, sehr nachhaltig, insgesamt sehr gut. Bisher bester Wein. 89 DDP NT: Auge:- , Nase:Reifetöne, Nüsse, Kirsche, aber auch ein ganz klein wenig urinal, Mund:süße Kirsche, hinten im Mund nachlassend, 86 NTP (Abwertung wg Urinaltönchen) TD: Intensive, "warme" Nase, Waldboden. Im Mund zunächst lasch, später intensiver, zu einem großen Wein fehlt aber der gewisse Druck. 87 TDP UB: süsse Portaromatik und etwas oxidiert an der Nase wirkend; leicht süssliche Früchte von getrocknetem Obst beherrschen den Gaumen bei leicht spürbarem Tannin und einer tollen Struktur; 86-87 BendePunkte HR+DR: schöne differnzierte Nase, Waldboden, gute Struktur, Doro "sanft", einer der längsten bisher, Parker muss einen anderen Wein verkostet haben (76 PP), Heiko 88, Doro 90 JB: leichte Farbe, Rohrzucker, gesunde Süsse, überschreitet gerade den Höhepunkt, Femininer Wein, auf Comtesse getippt, lecker Wein, 88 JBP (7) 1978 Chateau La Lagune Haut Medoc NK: in der Nase reife, fast Merlot-artige Süße aber leider auch eine leichte Urinalnote, im Wein schlank, feine Säure, angenehme Gerbstoffe, leichte Tabaknote, feine Reife, eleganter schöner Abgang, 85 NK Punkte, wenn die Nase besser wäre auch mehr WK: Nase hat für mich Stallgeruch, Tannin, Säure, finde ich nicht harmonisch, mir fehlt Komplexität, 84 WK Punkte GB: in der Nase noch fruchtiger Wein hinter den Sekundäraromen, Süße! , Tabak, im Mund große Fülle, fest, dicht, noch Tannine, relativ stramme Säure, groß, 92 GB Punkte TB: mittleres Rot, ziegel/rostroter Rand, in der Nase Stall und eine wunderbare reife Tannin?!-Nase ( Gummi, Teer, Tabak ), auch am Gaumen etwas Stall, am oberen Gaumen große Geschmeidigkeit, kraftvoll, noch spürbares, aber reifes Tannin, Tabak und Teer, lang, nach meiner Einschätzung durchaus noch Lagerpotenzial, glatte 90 TB Punkte,. eine große Überraschung für diese Preisklasse RN: N: warm Süße versprechend (neben mir "Zuckerwasser"), sehr schön + rund, Karamel, Rauch, auch Tabak konnte ich nahvollziehen, G: Süße, Kraft, noch merkl. Tannine, Lakritz, lang, toll, 91-92 RNP TS: reife Farbe mit guter Dichte, in der Nase süßlich, dunkle Beeren, sehr aromatisch, im Mund dicht, Fülle, angenehmes Tannin, recht komplex, wirkt jungendlich und etwas unrund, aber kann das noch besser werden ? bisher klar der beste Wein, 88+ TSP DD: Wirkt vom Auge her eher jünger. Süße, warme Nase nach Heu (positiv!!), Zeder, Marzipan. Auch im Gaumen sehr vielschichtig, dabei ausgewogen. Hat noch deutlich Potential. Ich tippe auf 79er Lafite (was ja für einen La Lagune keine Schande ist!), 91 DDP NT: Auge:- , Nase: Maggi, Leder, dunkle reife Früchte, Mund: dicke schwarze Kirsche, den ganzen Mund ausfüllend, mittellang, Sonst:sehr lecker, ach nein: schmeckt mir sehr gut, :91 NTP TD: Nase verspricht einiges, intensiv, süß, etwas Stall. Im Mund sehr schön, mit Länge; Tannine. 90 TDP. UB: präsente Frucht, Tabak, Fleisch und etwas erdige Aromen in der Nase; kandierte Früchte und merkbares rundes, harmonisches Tannin, bei einer guten Struktur und einer sehr dezenten Alters-Säure; alles in allem ein erstaunlicher Wein; 88 BendePunkte HR+DR: in Mund und Nase leichte Brettaromatik (besteh ich drauf, deine und Doros Urinalnote und Stallnote passt dazu) dunkler Tabak, kraftvoll, harmonisch, mittellang, sehr positive Überraschung beim Aufdecken, Heiko 89, Doro 89 JB: fruchtige Nase, noch leicht verschlossen im Gaumen, dicht, süss, Kirschen?? 89 JBP (8) 1975 Chateau Pichon Lalande Pauillac NK: zunächst wird auf Kork getippt, zumindest in der Nase, im Wein aber m.E. nicht wahrnehmbar, hier präsentieren sich Frucht und morbide Süß e, der Wein ist recht dicht, hat feine, reife Gerbstoffe, sehr lang, sehr gut, 89 NK Punkte WK: Nase hat Korkton, setzt sich zum Glück nicht im Mund fort, stark Tanninbetont, 89 WK Punkte GB: in der Nase leichter Kork, verscchwindet aber fast völlig, dezente Süße, Kirsche, im Mund etwas Frucht, sehr dicht, große Länge, noch präsentes Tannin, aber leicht trocknend, insgesamt etwas durch Kork beeinträchtigt, könnte wahrscheinlich besser sein, 90 (?) GB Punkte TB: noch recht dunkles, leuchtendes Rot, etwas hellere Ränder, leider ganz leichter Korker, daher wohl die Frucht etwas in Mitleidenschaft gezogen, trotzdem noch sehr gut mit guter Dichte, am Gaumen noch satte Frucht, sehr kraftvoll - intensiv, deutliche Tannine, sehr lang 89 TB Punkte, ohne Kork wohl mehr RN:N: anfangs Hauch von Kork, trotzdem ok, "Trockenheit durch Kork?", Sü ße versprechend, G: Süße, Tannin/"Trockenheit" eventuell durch Kork, Lakritz, dicht, noch jung, 90 RNP Kork? TS: Kork oder nicht Kork? zumindest stark verdeckte Aromen, man merkt einen guten Körper mit Fülle aber kaum Aromatik (86 TSP) DD: Den von anderen reklamierten Kork merke ich nicht. Ich rieche Tabak, Zeder, süße schwarze Früchte. Und schmecke dies auch. Für mich ist dieser Wein nur ein bißchen "schlechter" als die Nr. 7. Die deutliche Tabaknote lässt mich auf 81er Mission tippen. 90 DDP NT: Auge:- , Nase:Kirsche, Mund:Kirsche, noch kräftigeTannine, füllt den ganzen Mund, 89 NTP TD: In der Nase zunächst leichter Korkton, später nicht mehr. Im Mund Vanille, Kirsche, Tannine. 90 TDP. UB: deutliche Korknote .. daher nicht zu bewerten HR+DR: leichter Korkton bleibt bei mir und Doro bestehen, trotzdem ist ein sehr guter Wein erkennbar, Heiko 88?, Doro 88? JB: JB: kein junger wein, etwas am austrocknen, zehrt - ev. ein 79 Lafitte???, 86 JBP (9) 1979 Chateau Lafite-Rothschild Pauillac NK: tiefrote Farbe mit leicht braunen Rändern, in der Nase leider wieder leichte Urinalaromatik (komme ich nicht gegen an), im Wein feine Süße, hat aber auch Säure, angenehme, reife Gerbstoffe, und eine schöne Länge, wegen der Nase 84 NK Punkte, sonst mehr WK: in der Nase leichte Süße, schöner, komplexer Körper, tanninbezogen, hat noch Möglichkeit zum weiteren Altern, 90 WK Punkte GB: in der Nase dunkle Kirsche, Lakritz, Teer, im Mund präsente Tannine, große Länge, noch relativ jung, 91 GB Punkte TB: dunkles Rot, kaum aufgehellter Rand, sehr tiefe, fruchtbetonte Nase, macht verschlossenen Eindruck, keine Reifetöne, am Gaumen ebenfalls etwas verschlossen, ich glaube, der kommt noch etwas mehr, süße Frucht, wahrnehmbare Säure und Tannine, jetzt 89+ TB Punkte, Potenzial vielleicht 92 TB Punkte. RN: N: dicht, Lakritz, noch jugendlich (!), Süße versprechend, etwas Tabak G: Süße, kräftig, Lakritz, Tannine, warm, lang, Tabak, noch etwas "jung"... beeindruckend bei dem Alter..., 90+ RNP TS: mittelreife Farbe, süßliche Nase, Holz, Lakritz, ein Wein der recht jung wirkt, mit schöner Aromatik, Tiefe und guter Länge, ein leicht grün wirkendes Tannin verhindert eine höhere Bewertung, 88 TSP DD: Ein Wein mit Ecken und Kanten, alle Merkmale lassen mich auf einen 86er tippen. Die Nase verhalten, fast verschlossen (Zigarrenkistchen), mundfüllende Präsenz, gutes Süsse-Säure-Spiel, wunderbare Länge, ein Wein der für mich noch viel Potential hat.90 DDP NT: Auge:jung , Nase:Kirsche, Lakritz , Mund:reife Schattenmorelle, feine Tannine, beherrscht den ganzen Mund, sehr lang, Sonst:sehr schöner Wein, 92 NTP TD: Nase wird immer intensiver, wirkt "fest"; Süße, Tabak. Im Mund lang, rein, schön; viel Tannin; Süße, Kirsche. 92 TDP. UB: dunkle Noten von Erde und Tabak, Röstaromen und etwas kandierte Früchte dominieren die Nase; am Gaumen kräftiges Tannin, leicht grüne Noten von gedämpften Gemüse, eine charmante leichte Süsse, von mittlerer Art und schon etwas müde wirkend; 86 BendePunkte HR+DR: schöne, komplexe Nase, diesmal OHNE Brett (oder Urin), süß und reif, etwas verhalten, "exotisch", im Mund viel süße und Säure, aber keine rechte Harmonie zwischen den beiden, Teer und noch etwas Tannin, kein großer Wein trotz sehr gefälliger Nase, Heiko 89, Doro 86 JB: es fehlt am floralen Charakter, alles "laberte den Wein nach Margaux, warum, etwas verschlossen, GROß 94 JBP Für mich die Überraschung des Abends, vielen Dank (10) 1971 Chateau La Mission Haut Brion Graves Domaines Woltner, Propriètaire à Talon NK: in der Nase sehr, sehr reif, Anklänge an schwarzer Tee, im Wein feine Süße, aber auch Säurespitzen, der Wein ist nicht wirklich schlank aber es fehlt ihm für meinen Geschmack aber etwas an Dichte, im Abgang ist er aber recht lang, gut, 88 NK Punkte WK: in der Nase Süßkirsche, schwarzer Tee, im Mund runder Körper, angenehm zu trinken, 90 WK Punkte GB: in der Nase Räucherspeck, Bitumen, wenig Frucht, im Mund sehr dicht, noch viel Tannine, mittellang, vielleicht etwas zu eindimensional, 90 GB Punkte TB: für mich Premiere, noch nie zuvor getrunken und gleich der beste Wein des Abends, dunkles Rot mit wenig Alterungsanzeichen, eine fantastische Tabak-Teer-Gummi-Nase zum Reinlegen, am Gaumen wiederholt sich das Spiel mit präsenter Säure und Tannin, viel süsse Früchte, lang und einfach ausgesprochen vielschichtig und LEECCKKERRR...., locker 92 TB Punkte.(Es zieht schon wieder am hinteren Gaumen, bitte noch ein Glas ) RN: N: Speck, etwas Kleber, aber guter ;o), Feuerstein-Mineralik, "Bitumen", Tee G: Süße, Rauchspeck, fruchtig, mittellang, 92 RNP TS: sehr reife Farbe, in der Nase rauchig, Tee, recht kräftig, gehaltvoll, Süße, samtiges Tannin, Länge. Mit Abstand das Highlight bisher 92 TSP DD: Eine süsse Überraschung. Ein hochreifer Wein mit wunderbarer fruchtiger Süsse. Lediglich ein Anflug von Medizinaltönen stört etwas. Johannes schwört, dass es der 71er Mission sein muss, insofern punkte ich vielleicht nicht mehr ganz objektiv. War aber wirklich Klasse! 93 DDP NT: Auge:- Nase:Speck, anfangs etwas Klebstoff später Firne?, Mund:Rauch, Süße, etwas Bitumen(?), mundfüllend aber nur mittellang, Sonst:erkennbar als la M.(Rauch, Speck), 90 NTP TD: Intensive Nase nach Liebstöckel, Leim, Räucherspeck. Im Mund voll, rund, reif, mit Tanninen; wird immer besser. 93 TDP. UB: ein kräftiges rot mit dezentem Altersrand; sehr reife rote Frucht und dunkle Beeren beherrschen die Nase; sehr präsente, kräftige Frucht auch am Gaumen,lang anhaltend und mit viel Struktur. Ein grosser, fast noch jugendlich wirkender Wein, der noch nicht am Ende seiner Zeit ist!; 92 BendePunkte HR+DR: in der Nase ganz deutlich Bitumen (Doro meint mit Teer wohl dasselbe), im Mund auch, gepaar mit schwarzem Tee, volle Frucht,aromatisch und komplex, noch Tannin, recht lang, der größte Wein: Heiko 92, Doro 91 JB: tiefe Farbe, Tinte, Graves, voller Mund, wiedererkannt, 94 JBP Flight 4 (11) 1981 Chateau La Mission Haut Brion Graves Domaines Woltner, Propriètaire à Talon NK: in der Nase Brett, Urinalaromatik, im Wein schlank, Gerbstoffe sind spürbar, es mangelt etwas an Frucht, hat Säure, hat auch eine gewisse Länge, 84 NK Punkte wegen der Nase WK: in der Nase weich, warme, runde Brombeere, im Mund leichte Frucht, ansonsten rund, 87 WK Punkte GB: in der Nase Holz, Waldfrucht, Süße, Leder, Teer, im Mund eher elegant, intensiv präsente Säure, viel Tannin, sehr lang, für mich zu hart, 87 GB Punkte TB: dunkles Rot, sehr dichte Nase, auch dunkle Beerenfrüchte, etwas Stall, etwas Teer, am Gaumen sehr deutliches Tannin, wieder die dunklen Fruchte, wieder Stall, adstringierend, recht lang, kommt an den 71er lange nicht heran 88 TB Punkte. RN: N: würzig, dicht, Staub, etwas dezent, Tabak, G: sehr kräftig, Süße, Liebstöckel, mittellang, schön, Lakritz, Liebstöckel, noch Potential, 88+ RNP TS: in der Nase Brett, etwas dunkle Frucht, sehr unausgewogen, Säure, leicht grünes Tannin, kurz, 85 TSP DD: Sehr dichte, reife Erscheinung, wiederum eine schöne Heunase, im Gaumen allerdings kapselige, metallische Noten, die das Gesamtbild beeinträchtigen.Wirkt relativ unharmonisch. 83 DDP NT: Auge:- , Nase:"harte" bittere dunkle Schokolade, Mund:Kirsche, Süße, voll nur hinten etwas weniger, relativ lang anhaltend, 90 NTP TD: Sehr schöne, intensive Nase. Im Mund ausgewogen, etwas Tannine, Bratensatz. 89 TDP. UB: Stallaromen, Gewürze und dunkle Beeren herrschen im Geruch vor; von etwas leichterer Struktur, etwas Süsse bei dezenter Frucht; durchaus noch harmonisch wirkend; 85 BendePunkte HR+DR: deutliche, aber vertretbare Brettaromatik (da bin ich sehr anfällig), schöne Frucht (außer Cassis auch Brombeer und Kirsche, Teer, leicht adstringierend, Heiko 86, Doro 87 JB: Alkohol Nase, mittlerer Körper, leichte Astringenz, muß man nicht haben 82 JBP (12) 1982 Chateau Canon La Gaffeliere Saint Emilion Comtes de Neipperg, Propriètaires NK: ziegelrote Farbe mit deutlich braunen Rändern, in der Nase feine Reife, im Wein etwas mager, kaum Blume, Reife-Töne, Leder-Aromen, präsente Gerbstoffe, hat Säure, ordentliche Länge, 84 NK Punkte WK: in der Nase Tabak, Rauch, im Mund leicht, ungezwungener Körper, glatt, 86 WK Punkte GB: sehr süße Nase, fruchtig, im Mund sehr viel Süße, voll harmonisch, Restzucker, mittlere Fülle, Länge o.k., lecker!, 90 GB Punkte TB: ziegel bis rostrot, cremig - laktische Noten, Vanillepudding, uuhh.., am Gaumen ziemlich schlank, etwas scharf, laktische Aromatik, bitter im Abgang, enttäuschend für das große Jahr, 86 TB Punkte RN: Da habe ich im Vergleich mit den anderen wohl einen Ausreißer. Mir hat er sehr gut gefallen, aber das kann auch an der Quiche gelegen haben, die es davor gab... N: dicht, Süße versprechend, würzig, kräftig, etwas Liebstöckel, Schoko G: Pilze, nur mittl. Süße, Lakritz, toll, Frucht, mineralisch, "Tabak", "Leder" kann ich nachvollziehen, insgesamt sehr rund + harmonisch, 93 RNP TS: dunkelbeerige Nase, im Mund leicht süßliche Noten, aber auch Alkohol, Schärfe (Pfeffer), wirkt schnapsig, 80 - DD: Da war ich gerade mit der Quiche zu Gange, hätte ihn fast verpasst. Notiz: Extreme Süsse, seht gut. 86 DDP NT: Auge:- , Nase:sehr verhalten, Mund:alkoholisch, Süße, kräftige Tannine, hinten etwas wenig, nicht allzu lang, :89 NTP TD: Intensive, süßliche Nase; Leder. Sehr gut im Mund, scheint auf dem Höhepunkt zu sein. 90 TDP. UB: etwas Gewürze bei ansonsten zurückhaltender Frucht an der Nase; sehr präsente Medizinalaromen am Gaumen, über der Zeit; 77 BendePunkte HR+DR: Doro findet laktische Noten, , gibt trotzdem 85 P. ich hab nur Liebstöckel, ordentlich notiert: 80 P. JB: Leder Medizin, überreife Töne, kein tolles Erlebnis 81 JBP (13) 1983 Chateau Grand-Puy-Ducasse Pauillac Alc 12,4% NK: in der Nase sehr reif, hat noch Frucht, im Wein deutliche Frucht, hat noch Saft, hat Säure, hat Nachhall, 84 NK Punkte WK: in der Nase leichte Röstaromen (komme gerade aus der Küche), kleiner Wein, wirkt unkompliziert, fruchtig, 85 WK Punkte GB: in der Nase etwas flüchtige Säure, die Frucht ist weg, im Mund deutliche Säure, nicht harmonisch, Länge vorhanden, leicht bitterer Abgang, war gut aber zu alt, 85 GB Punkte TB: wenig Rosttöne, heller Rand, gutes rot, in der Nase Medizinale Töne , satte Frucht, winzige Vanillenoten, am Gaumen viel Säure im Vordergrund, zu viel, Frucht nur hinten, zu bissig scharfer Wein, zu alt, 83 TB Punkte RN: N: irgendwie dicht, widersprüchliche Notiz: kräftig, verschlossen, dezent (Alkohol?) G: relativ schwach, "Todessäure", dicht, "unharmonisch", Lakritz, von der Säure her schon zu alt, 84 RNP TS: leider nicht probiert DD: Eine reife (überreife?) Nase, im Gaumen dominiert eine kräftige Säure, die der Frucht wenig Chancen lässt. Wirkt etwas unharmonisch, aber durchaus noch gut. 82 DDP NT: Auge:- , Nase:verhalten , Minze , Mund:etwas Säure , weniger Süße,hinten kurz , 88 NTP TD: Schöne, intensive, reife Nase. Im Mund "Todessäure"; nicht wirklich harmonisch. 84 TDP. UB: süsse Madeiranoten in der Nase; oxidiert wirkend mit präsentem Madeiramantel am Gaumen; 75 BendePunkte HR+DR: deutlich eSäure, leicht maderisiert (oxidiert), unharmonisch durch die Säure, fast fehlerhaft der Oxidationston, 76 Punkte, Doro: medizinal, starke Säure, gibt trotzdem 85 mit ? JB: Todessäure, kein Abgang, unharmonisch pfui 79 JBP (14) 1983 Gran Coronas Mas la Plana Gran Reserva Penedes Spanien Miguel Torres S.A., NK: in der Nase kräuterduftig, in der Runde wird von Dill gesprochen, wirkt jedenfalls ungewohnt und interessant, im Wein noch jugendlich, frisch, fruchtig, leichte Holzaromatik, hat auch noch Säure, gute Länge für mich ein wirklich sehr, sehr schöner Wein, 89 NK Punkte WK: in der Nase Dillnoten, im Mund angenehme Fülle, Körper, mittlere Länge, 90 WK Punkte GB: in der Nase leichte Dillgurken, Zedr, etwas Frucht, durchaus frisch, saftig, harmonisch, lang, überzeugend, 90 GB Punkte TB: mein Pirat, wurde von Johannes erstmal klar als Nicht-Bdx geoutet, Rot ohne Rost, mittlere tiefe schöne, leichtwürzige Nase, etwas Dill, Schmelz, am Gaumen etwas Säure aber viel frische Frucht mit feiner Reife, ausgewogen-kompletter Wein, hinten noch ein wenig Kräuter, gute Länge, kann gut in der Runde bestehen 89 TB Punkte RN: N: Dill, wachsig, ölig, sonst dezent aber schön, G: Holz, etwas "Pfeffer", im Abgang Lakritz, merkl. Säure. Thymian?,"Minze", 88-89 RNP TS: recht reife Farbe, in der Nase verhaltene Beerenfrucht, im Mund ausgewogen mit süßlichen Noten, Lakritz, Holz mit Tiefe und Länge, als nicht Bordeaux erkannt, eins der Highlights, 92 TSP DD: Ein schöner Pirat, den ich als solchen nicht erkannt habe. Insgesamt ein sehr schöner, harmonischer Wein. Neben dunklen Früchten rieche und schmecke ich Tabak. Beim Tipp lande ich deshalb schon wieder bei Mission 81 (Nr. 11 war noch nicht aufgedeckt). 87 DDP NT: Auge:- , Nase:Johannisbeere, Dill, Mund: voll, Johannisbeere, etwas Holz, ausgeprägte Säure, sehr lang, 87 NTP TD: Sehr intensive Nase. Im Mund Edelholz (Zeder?), Bratensatz; sehr dicht; lang. 92 TDP. UB: sehr reife Aromen dominiert von Kaffee, Schoko und etwas Gemüse; reife, süsse Kaffee und Kakaoaromen mit ein wenig Minze auch am Gaumen; dunkle Noten, gute Länge, ordentliche Struktur und ein harmonischer Eindruck; 89 BendePunkte HR+DR: Nase viel Dillgewürz (bite aufnehmen, das war deutlich!), Doro Dill, Minze und Kräuter im Mund eindringlich, sehr guter Wein, aber untypisch für Bordeaux (isser ja auch nicht), Heiko 88, Doro 88 JB: etwas Rauch, leichte Minze, süß, mittlerrer Abgang, Bordeaux??? 89 JBP Flight 5 (15) 1986 Chateau Poujeaux Moulis en Medoc Jean Theil, Propriètaire NK: in der Nase feine Reife, im Wein schlank aber mit schöner, sauberer Frucht, wirkt noch jugendlich, ordentliche Länge, 88 NK Punkte WK: in der Nase verschlossen, leichte Holznoten, im Mund tanninbezogen, trotzdem Frucht, braucht noch Zeit, 90 WK Punkte GB: in der Nase klassisches Bukett, Zedernholz, noch fruchtig, vielschichtig, im Mund voll, kernig, ein bißchen zu wenig Süße, aber schöner Abgang, sehr schöner, nicht großer, aber doch noch ein Klasse-Wein, 89 GB Punkte TB: schönes Rot, sehr wenig Rost im Rand, in der Nase ein Anflug von nassem Hund, dann aber satte rote Frucht, fast jugendlich am Gaumen recht verschlossen, macht aber einen kompletten, ausgewogen Eindruck, ich sehe den Wein noch mit deutlichem Potenzial, kaum zu glauben, 88 TB Punkte. so langsam werden die Notizen spärlicher..... RN: N: dezent aber schön, dicht, G: kräftig, Tannine, schön, Brombeere, noch jung, würzig TS: recht junge Farbe, in der Nase dunkelbeerig, Holz, im Mund kraftvoll, auch hier dunkle Beeren, dezent Holz, Fülle und Konzentration mit guter Länge, Potential !?, 91+ TSP DD: Fast jugendliche Erscheinung. Ein echtes Kraftpaket, das noch lange nicht aufgeschnürt scheint. Die Nase noch recht verhalten (verschlossen?), aber ein "Maul voll Wein", kräftig, fest mit schwarzer Frucht. Mit noch reichlich Potential. Bei den verbleibenden Weinen fällt der richtige Tipp nicht schwer. 92 DDP NT:Auge:- , Nase:dezent mit einem Hauch von angebackener ( nicht angebrannter) Milch, Mund:kräftige aber feine Tannine, Kirsche, voll , mittellanger Abgang, 87 NTP TD: Nase eher dezent. Im Mund rein und ausgewogen, mit Tanninen; sehr gut. 90 TDP. UB: schwarze Beeren und Kaffee in der Nase; Noten dunkler Beeren am Gaumen und eine ausgeglichene Struktur; 85 BendePunkte HR+DR: Heiko: dezente, etwas verschlossenen Nase, spürbare Säure, 86? P., Doro: grünes Gras im Mund, "grün" auch im Mund, 86 P JB: ??? habe nur 89 pkt notiert (16) 1988 Chateau Lynch-Moussas Pauillac Casteja, Propriètaire Alc 12,5% NK: in der Nase leicht gereift mit Frucht, im Wein sehr schön geöffnet, Frucht, schöne Länge, Tannine sind gut eingebunden, angenehmer Nachhall, gut, 87 NK Punkte WK: in der Nase Holztöne, Rauch, runde Noten, im Mund verschlossen, verhalten, zu jung, 89 WK Punkte GB: in der Nase sehr jugendlichh, Minze, fruchtig, im Mund saftig, frisch, wieder Minze, erstaunlich jugendlich, 92 GB Punkte TB: gutes Rot ohne hohen Rostanteil Nase weit geöffnet, springt fast aus dem Glas, fast shocking , jugendlicher Wein mit erheblicher Länge, das war noch lange nicht alles m.E. mehr hab ich nicht notiert, 89+ TB Punkte. RN: N: "jung", dicht, "grüne Paprika" kann ich nur ansatzweise finden, fest, eine "florale Note" schon eher: Veilchen ? G: kräftig, dicht, noch Säure - Salmiak, schön, warm, etwas Pilze, schön, 92 RNP TS: in der Nase verhalten, Reife, im Mund ausgewogen, mittlere Dicht, sehr angenehm zu trinken, 90 TSP DD: Scheint deutlich reifer als der Vorgänger. Verhaltene, aber dichte Nase. Ausgewogen, harmonisch und durchaus mit weiterem Potential. Mir ist klar, dass es der Lynch-Moussas sein muss, aber ich will es nicht so recht glauben, weil alle anderen Jahrgänge, die ich kenne, diese Klasse nicht erreicht haben. Sehr guter Wein. 88 DDP NT: Auge: - , Nase:fruchtig, nach Johannisbeere, Mund:kräftige Tannine, Kirsche, voll im ganzen Mund, mittellang bis lang, 89 NTP TD: Intensive Nase, endlich mal schwarze Johannisbeere. Im Mund dicht, fruchtig, sehr gut. 91 TDP. UB: rauchige Aromen von Speck und Gewürzen dominieren die Nase; gute Struktur, etwas Säure und Tannin, gute Länge und dunkle Noten; 89 BendePunkte HR+DR: sehr reife, "offene" Nase, Doro Speck und Räuchertöne, durchaus komplex, solide, Heiko 83, Doro 87 JB: reine Farbe, klarer Wein, braucht Zeit Groß? 92 JBP (17) 1985 Chateau Margaux Margaux NK: in der Nase kaum gereift, feine Süße, den in der Runde erwähnten Kork kann ich nicht nachvollziehen, auch hier nach der Verwässerungsprobe kein TCA wahrnehmbar, im Wein sehr schöne, ausdrucksvolle Frucht, Süße, Nachhall, einfach ein großer Wein, 94 NK Punkte WK: in der Nase Fruchtnoten, viele tippen auf Kork was ich trotz meiner Empfindlichkeit bezüglich TCA nicht nachvollziehen kann GB: in der Farbe noch sehr dunkel, in der Nase tiefgründig, fruchtig, süß, im Mund fruchtig, mundfüllend, extreme Fülle und Länge, 94 GB Punkte TB: gleichwohl es nur dieser sein konnte zu Schluss, ich sah den Wein nicht groß, dunkles rot ohne Ränder, Nase: deutliche Vanille + Korktöne, viel Frucht, deutliche Süße, leider auch Kork, der im Glas etwas später fast, aber auch eben nur fast, verfliegt, am Gaumen tolle Süße mit Schmelz, viel Früchte jeglicher Art, aber noch ziemlich adstringierend, viel Tannin, lang, 90-91 TB Punkte. RN: N: "Kork"?, später nicht mehr feststellbar. und unwahrscheinlich, denn der Wein überzeugt: Süße versprechend, Schokolade, etwas guter Kleber, G: Süße, schön, Schoko, Frucht, Kraft, noch etwas Tannine (Potential), 94 RNP TS: für mich ein Korker, deutlicher als die 8, keine Aromatik, im Mund ist die Dichte und Konzentration zu erkennen, aber auch hier kaum Aromatik, was bleibt ist der unangenehme TCA Geschmack, schade, schade, ohne Wertung DD: Die aufkommende Korkdiskussion kann ich wieder nicht nachvollziehen (Bacchus sei Dank!!). Von Notizen nehme ich Abstand, ich versuche den Wein einfach zu geniessen, was mir durchaus gelingt. Sicherlich kann ich mich nicht davon freimachen, dass ich weiss, welcher Wein im Glas sein muss. Trotzdem stehe ich zu meiner (!!) Wertung. 94 DDP NT: Auge:- , Nase:keine Aufzeichnung, da der Wein angeblich Kork hätte, zunächst nur nach Kork geschnüffelt und geschmeckt aber nichts gefunden.danach unter Nase keine Aufzeichnung mehr gemacht und nur genossen, Mund:aus der Erinnerung:harmonisch, druckvoll im ganzen Mund mit wahnsinniger Länge, Sonst:der für mich mit Abstand beste Wein des Abends, 95 NTP TD: In der Nase zunächst leichter Korkton, später nicht mehr, noch später doch wieder. Darüber ist müßig zu spekulieren, absolut rein kann ein Wein dieses Alters nicht sein. Obwohl, im Mund war er es: Reintönig, dicht, jung, eine andere Dimension. 95 TDP. UB: deutlich Kork (auch in der Verwässerungsprobe!), daher hier keine Wertung ... dennoch zeigte selbst der korkige Wein, dass der TCA bei einem grossen Vertreter zugeschlagen haben muss auf Grund der noch immer erkennbaren Strukturen des Weines ... ohne Kork sicherlich ein grosser Vertreter seiner Zunft, dem der TCA leider seine Frucht stibitzt hatte HR+DR: ich bestehe auf (leichtem) Kork, der geht auch nicht weg, nur schade, dass wir über nichts anderes mehr gesprochen haben als den Kork, ein potentieller 93 Punktewein, den ich eigentlich trotzdem nicht bewerten dürfte, Doro 90? P. JB: Reine Farbe, voller Geschmack, Dichte und Fruchtfülle, Multivitamingeschmack??? 94 JBP Die nachfolgenden Weine wurden außerhalb der offiziellen Probe geöffnet und wurden auch nicht mehr von allen Teilnehmern verkostet. (18) 1986 Gressier Grand Poujeaux Cru Bourgeois Superieur Moulis Bertrand de Marcellus, Exploitant Alc 12,5% NK: in der Nase interessante Frucht, im Wein fast kirschige Frucht, jugendlich, sauber, mit Säure, gut, angenehme Länge, 87 NK Punkte TB: sah ich bei 90 Punkten RN: N. schön, Schoko, G. Frucht, noch kräftige Tannine, jung und schö n, 89 RNP DD: Recht jugendliches Erscheinungsbild, ein Wein von kräftiger Statur. Schwarze Kirschen in Nase und Gaumen, gutes Süsse-Säure-Spiel, schöne r Wein mit weiterem Potential. Kam besonders gut zu der herrlichen Käseplatte. 89 DDP NT: Auge:- , Nase:jugendlich, etwas landwirtschaftlich, Mund:Tannin im Vordergrund, Kirsche, 86 NTP TD: Nase wirkt jünger. Im Mund fruchtig, mit Tanninen. 89 TDP. UB: Raucharomen und Tannin schon in der Nase; kräftige dunkle Früchte und starkes Tannin, bei guter Länge; 86 BendePunkte (19) 1978 Chateau Croizet-Bages Pauillac Paul Quié, Propriètaire NK: angenehm gereifte Nase, im Wein noch Frucht, feine Reife, leichte Mineralität wahrzunehmen, schöne Länge, erstaunlich guter Wein, 88 NK Punkte TB: war hinüber, scharf und metallisch, ich war jetzt auch hinüber. nachprobieren machte für mich keinen Sinn mehr. hat wieder viel viel Spaß gemacht. Ich krieg von BDX nicht genug,finde diese Weine einfach faszinierend. Wenn s nur nicht so teuer wäre.... RN: Bewertungsaussetzer DD: Für mich deutlich über seinem Höhepunkt, die Säure ist schon sehr dominant, die Frucht hat kaum noch Chancen, dadurch insgesamt zu hart.78 DDP NT: Natz: bereits in Richtung Bahnhof unterwegs. TD : In der Nase reif und dicht. Im Mund ebenso, nach 15 min auch rund.89 TDP UB: keine Notizen ... aus der Erinnerung heraus schien mir dieser Wein jedoch eher ein leichterer seiner Gattung gewesen zu sein . (20) 1976 Clos de Nobles Cabernet Franc Brasilien Cooperativa Vinicola Aurora Ltda. NK: granatrote Farbe mit braunen Rändern, in der Nase deutlich maderisiert, vor diesem Hintergrund sehr schwer zu beurteilen, ist aber auch sehr lang, fast etwas süßlich, hatte aber jetzt auch einen schweren Stand, 72 NK Punkte RN: N: stark oxidiert, Dörrobst, alt, G: schon zu alt, leicht säuerlich , etwas Süße, noch gut trinkbar, keine Punkte mehr vergeben DD: Keine Notizen, keine Bewertung. Der Wein hatte es nach meinem Eindruck eindeutig hinter sich. UB: keine Notizen ... erinnerte an deutlich an Banyuls mit seiner überreifen süsslich schwarzen Frucht und den dunklen Noten; am Gaumen dann allerdings doch sehr eigenwillig und etwas ausgetrocknet wirkend .. ein 1986er Brasilianer, vor zwei Jahren getrunken, war hingegen schon völlig zerstört, dagegen war dieser Exot eher klasse (21) 1979 Chateau Lanessan Haut Medoc Domaines Bouteiller, Propriètaire à Cussac-Fort-Medoc NK: in der Nase sehr schöne, saubere Frucht, erstaunlich frisch, im Wein herrlich klare Frucht, gut eingebundene Tannine, angenehme Säure, gute Länge, heute eine der schönsten, unerwarteten Überraschungen, 90 NK Punkte (Cuvée aus Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot, Petit Verdot). RN: N: Süße versprechend, reif, Schoko, Weichkäse, G: Süße, kräftig, reif aber noch Tannine DD: Für mich die Überraschung schlechthin. Wirkt noch jugendlich. Klare, sehr fruchtige Nase. Im Gaumen Säure, Frucht, Tannine in wunderbarer Balance. Sehr nachhaltig und durchaus noch mit Potential. Die Flasche hät te ich gerne noch mit ausgetrunken, aber Züge warten einfach nicht! 90 DDP UB: keine Notizen ... erstaunliche Leistung für Alter und Weingut, gehörte zu den besseren HR: War da nicht noch ein alter Lanessan, der mir sehr gut gefallen hat? Antwort NK: es war Zum Ausklang nun ein unter sub-optimalen Bedingungen (nicht bei mir) gereifter, fruchtsüßer Wein (ständig Zimmertemperatur) mit leichtem Korkläufer. (22) 1976 Dalsheimer Hubacker Riesling Auslese Erzeugerabfüllung Weingut Keller, Flörsheim-Dalsheim NK: bernsteinfarben, in der Nasse intensive, reife, süße Honigaromen, auch im Wein intensiver, reifer, süßer Stoff, Extrakt, sehr langer Nachhall, erstaunlich was Wein aushalten kann, aus meiner Sicht immer noch 87 NK Punkte wert RN: N: reif, Petrol, Honig, G: Süß, noch gut trinkbar, sehr reif aber schön, vielleicht leichte Note von verbranntem Plastik, die etwas stört UB: keine Notizen ... Honigaromen dominierten die Nase mit gelben kandierten Früchten; am Gaumen etwas Firne und ein erstaunliches Volumen; dezente, fast versteckte Süsse und gelbe Frucht mit etwas Nussaromen herrschten hier vor; sehr erstaunlich, sicherlich nicht für jeden ein Vergnügen, für mich allerdings war es eines Fazit NK: Es tut einerseits schon in der Seele weh, wenn man angesichts einer solchen Probe, seine vor vielen Jahren aufwendig und für damalige Einkommensverhältnisse unglaubliche teuer beschafften Schätze dahinschwinden sieht. Bei den meisten Weinen war es noch die Zeit vor dem Internet oder auch vor Zeitschriften wie AüW. Informationsmaterial waren seinerzeit Bücher wie der olle Hornickel. Unvergessliche Schlüsselerlebnisse wie ein 1961er Chateau La Pointe aus dem Pomerol oder auch ein 1961er Hermitage von Chapoutier haben die Voraussetzungen dafür geschaffen, Weine für teures Geld (mit heute verglichen relativ) zu kaufen die man in dem Zustand zu Zeiten des Kaufes mit Sicherheit nicht verstanden hätte. Die meisten Weine habe ich mir damals eigentlich nicht leisten können. Wer aber diese elegante, noble Süße auf der Zunge gehabt hatte (Süße die nicht wirklich süß ist), diese Dichte, diese Konzentration ohne störende Holzüberlagerung oder ohne dominierende Tannine, der wird es zeitlebens nicht mehr vergessen und folglich Weine kaufen, die er sich so manches Mal gar nicht leisten kann, immer in der Hoffnung, dieses Erlebnis mit Weinen, die im eigenen Keller gelagert wurden, zu wiederholen. Leider zeigt die Erfahrung, daß der Vergleichsmaßstab bei mir mit 61ern sehr hoch gesetzt wurde und später mit einer unglaublichen 1961er Magnum vom Chateau Palmer noch höher gesetzt wurde.Viele später mit unglaublichen Erwartungen verkosteten Weine konnten diesem Vergleichsmaßstab nicht immer entsprechen (das gilt übrigens auch für den Jahrgang 1982). Andererseits ist es auch eine unglaubliche Erfahrung alte Bdxs in einer Gruppe mit ernsthaften Weinliebhabern zu verkosten und ihnen die Möglichkeit zu geben, in dieser Vielfalt alte Bdxs zu probieren. Ich hätte Anfang der 70er Jahre selbst allzugern Zugang zu einem Kreis ernsthafter Weinliebhaber gehabt, bei denen man im Laufe der Zeit vielleicht Zugang zu großen Weinen der Vergangenheit bekommen hätte. Leider war mir das nicht vergönnt. Für mich dürfte es wohl ein unerfüllbarer Traum bleiben, 61er der großen Weingüter wie Petrus, Latour, Lafite, Mouton, Haut-Brion etc zu verkosten, da heute einfach nicht mehr bezahlbar. Schon gar nicht in der Flaschengröße, die den grössten Genuß verspricht. Zurück zu dem Fazit für diese Probe: Wie so häufig gab es bei einzelnen Weinen große Enttäuschungen aber auch unglaublich positive Überraschungen mit denen man so einfach nicht gerechnet hätte. Aber das Mysterium des Unerwarteten, gerade bei alten Weinen, macht es für uns Weinverrückte ja so spannend. Ich denke, damit dürfte ich auch für alle anderen Verkostungsteilnehmern sprechen. Gegensätze in der Wahrnehmung hat es auch dieses Mal zu Hauf gegeben. Damit alle davon profitieren können und besser verstehen, daß jeder Verkostung, wenn er ehrlich ist, immer nur seine subjektive Wahrnehmung wiedergibt. Was dem Einen schmeckt, schmeckt dem Anderen noch lange nicht. Aber das gilt ja nicht nur beim Wein. Fazit TB: Faszinierender Einblick in die Welt gereifter Bordeaux's mit einigen Überraschungen. Je mehr ich von dieser Art Wein trinke, desto mehr bin ich begeistert. Meine ganz persönliche Einkaufserkenntniss: Keine großen Chateaus aus kleinen Jahren kaufen. Güter wie Lanessan!! und La Lagune in großen Jahren bieten da enorm viel für ihr Geld. Wenn es um alte Weine in Würde gereift geht, ist das Bordaux unschlagbar. Und meine Trinkstrategie: Nicht zuu lange warten! Bis zur mittleren Reife, je nach Gut zwischen 7 - 15 Jahren und dann runter mit dem Zeugs )Und vielen Dank an den edlen Spender, wo hat man sonst mal so eine Gelegenheit..... Fazit DD: Eine tolle Probe! Und so viel Unerwartetes! Wenn ich meine Notizen und Erinnerungen betrachte finde ich am erstaunlichsten, wie gut die "kleinen" Weine abgeschnitten haben. 79er Lanessan gleichauf mit 79er Lafite! Unter den 7 Weinen, die ich mit 90 oder mehr Punkten bedacht habe sind immerhin 3 "Kleine" (Lanessan, Poujeaux, La Lagune). Erstaunlich auch die wahnsinnige Differenz zwischen 71er und 81 Mission Haut-Brion. Waren die nur bei mir so weit auseinander, hatte ich da einen Aussetzer? Ja und dann noch die Sache mit dem Kork. Offensichtlich gehöre ich zu denen, die hier etwas "schmerzfrei" sind. Mittlerweile halte ich das ja eher für einen glücklichen Umstand. Allerdings will ich nicht unerwäh nt lassen, dass -zu meinem eigenen Erstaunen- ich beim gT-Seminar von Koal gerade beim Kork absolut richtig lag. Da war allerdings auch kein Wein drumrum, vielleicht liegts daran. Und zum Schluss. Mir hat's viel Spass gemacht, u.a. auch deshalb, weil ich wieder ein paar echte Menschen hinter den Email-Adressen entdecken durfte. Fazit NT: Margaux bleibt Margaux Fazit UB: Eine alles in allem hochinteressante und gelungene Probe, bei der der Korkteufel jedoch gerade bei den hochwertigsten Weinen heftigst zugeschlagen hatte. Erstaunlich waren einige Weine aus vermeintlich schwächeren Jahren, die trotz ihres Alters sich noch ausgesprochen gut gehalten hatten. Chapeau Bordeaux! Fazit RN: Insgesamt ein sehr gelungener Abend, der die Anreise von Münche n sicher wert war! Abgesehen von den zum Teil wirklich großen Weinen - vielen Dank an die edlen Spender und vor allem an den Gastgeber - und dem guten Essen - auch hier herzlichen Dank an alle Mitwirkenden - war es sehr schö n, mal wieder im vertrauten Kreise zu verkosten und dabei auch noch neue Gesichter kennenzulernen, von denen ich schon seit längerem auf meinem Außenposten in München im Weinwestfalen-Verteiler lese. Bei solchen Proben fühle ich mich wieder als Anfänger - kann zwar meine Eindrücke beschreiben, aber mit meiner geringen Erfahrung im Bereich Bordeaux finde ich es erstaunlich, wie treffend einige Leute die Weine den einzelnen Gebieten im Bordeux zuordnen können. Da sind wohl schon so einige edle Tropfen die diversen Kehlen heruntergeflossen... ;o) Nochmals vielen herzlichen Dank für die schönen und leer-reichen Stunden! Gruß aus Oberhausen Norbert
kreutzer
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Do 23. Dez 2010, 12:19
Hallo Weinforum, Das zu behandelnde Thema der WW-Probe Nr. 46 war "preiswerte Bordeaux". Ein Großteil der Weine wurde von dem Bdx-Liebhaber und Weinforums-Kollegen Dierk Dümeland empfohlen und für die Runde beschafft. Der Rest wurde aus der Verkostungsrunde beigestellt. Gastgeber der Probe in Bielefeld waren am 17.4.2004 Claudette Schreitter und Max-Georg Stork. Teilnehmer waren neben den Gastgebern Torsten Blanke, Axel Finger, Thomas Deck, Georg Bittner, Michael Zwahr und Norbert Kreutzer. Alle Bordeaux wurden verdeckt probiert. Erschwert wurde das Ganze dadurch, dass zu Beginn angekündigt wurde, das zwei namhafte Bdx eingeschmuggelt worden sind. Weißweine: (1) 2002 Clos des Capucins Bordeaux Alc 12,5% Jean Médeville et Fils, Viticulteurs à Cadillac Preis: EUR 3,30 ab Weingut Hellgelbe Farbe, in der Nase frische, saubere Frucht, trocken, leichtgewichtig, im Mund frische, grüne Frucht, grüne Stachelbeere, vermutlich Sauvignon Blanc, präsente Säure, kurzer Abgang, 81 NK Punkte TB : 82 TBP AF : 82 AFP MZ : 80 P - fruchtig, durchgegoren - ein schöner Tischwein TD: Stachelbeere, wenig Säure, recht glatt; 82 Punkte. GB: Frische reintönige Sauvignon Blanc-Aromatik. Lebendige Säure, mittlerer Körper, harmonisch. Sortentypisches Exemplar ohne Fehl und Tadel 81 GBP (2) 2002 Le Louvetier Pessac-Léognan Alc 12,5% André Lurton, Viticulteur à Léognan Preis: EUR 8,50 Händler : Jacques' Weindepot Hellgelbe Farbe, in der Nase frisch, recht leicht, Anflüge von Holz, im Wein werden die Röstaromen noch deutlicher, ansonsten recht schlank, angenehme Struktur, gute Länge, aufgrund des Holzeinsatzes nur 81 NK Punkte, mögen andere Verkoster anders sehen TB: 80 TBP AF : 82 AFP MZ : 80 P - Lychee, Holz - dieses mir zu dominant, mittlerer Abgang TD: In der Nase fruchtig (Honigmelone), im Mund ebenfalls (Litschi), dazu etwas Holz; 84 Punkte. GB: Leichte Holznoten verschleiern etwas die Frucht, sind aber nicht so stark ausgeprägt, dass sie mich stören würden. Für die schlanke Statur dominiert mir am Gaumen das Holz etwas zu sehr. Obwohl ich an sich nichts gegen Barrique im Weißwein habe, wäre dieser Wein ohne Holz wahrscheinlich eher nach meinem Geschmack, da eine gewisse Grundqualität durchaus vorhanden ist. 79 GBP (3) 2000 L de La Louvière Pessac-Léognan Alc 12,5% André Lurton, Viticulteur à Léognan Preis: EUR 11,00 Quelle : Händler in Frankreich Hellgelbe Farbe, in der Nase etwas eigenwillig, Vanille in deutlicher Ausprägung, also Holzeinsatz, im Mund leichter bis mittlerer Körper, eigenwillige Frucht, Trockenfrüchte?, alles vom Holz beeinflusst, passable Säure, verhaltener Abgang, 79 NK Punkte TB: 80 TBP AF: 81 AFP Ich habe ihn viel stärker erwartet als den Louvetier. MZ: 78 P - weiße Trockenfrüchte, Akazienblüten, hervorstechendes Holz TD: In der Nase intensiver als die Vorigen, Vanille, Trockenfrüchte, etwas Holz, im Mund etwas Säure; 82 Punkte. GB: Der Wein steckt das Holz besser weg, Sauvignon Blanc ist deutlich zu erkennen. Am Gaumen von mittlerer Statur und mit präsenter Säure. Zu bestimmten Speisen wahrscheinlich sehr gut geeignet. 81 GBP (4) 2001 Château Peyreblanque Graves Alc 12,5% Jean Médeville et Fils, Viticulteurs à Cadillac Preis: EUR 6,60 ab Weingut Kräftiges Gelb in der Farbe, in der Nase recht ausdrucksvoll, holzgefärbte Aromen, Karamell, im Wein recht saftige Frucht, hat Struktur, gute Säure, aber mit Röstaromen ummantelt, gute Länge, 84 subjektive NK Punkte TB : 83 TBP AF : 85 AFP Bei diesem hätte ich auf den L de la Louviere getippt MZ: 85 P - Brioche, Lychee, Karamel - gut eingebundenes Holz, harmonisch TD: Erinnert mich an Johners "Ouvertüre" (gut gemachte Weißwein-Cuvée), Trockenfrüchte, Karamell, besser als die anderen; 85 Punkte. GB: Wesentlich intensivere, von Süße geprägte Nase als die Vorgänger. Deutlicher Holzeinsatz bewirkt Noten von Karamell. Fruchtige Noten stehen da definitiv zurück, es scheint vor allem wenig SB im Spiel zu sein. Am Gaumen von sehr harmonischer Struktur. Wieder mit einer gewissen Süße und mit ausreichend Druck. Gefällt mir sehr gut. 86 GBP (5) 2002 Château du Mouret Graves Alc 12,5% Jean Médeville et Fils, Viticulteurs à Cadillac Preis: EUR 4,40 ab Weingut Hellgelbe Farbe, in der Nase klare, saubere, reintönige, mit einer gewissen Noblesse ausgestatteten Frucht, im Wein leichter bis mittlerer Körper, grüne Frucht, Stachelbeere, Paprika, vermutlich Sauvignon Blanc, wirkt brillant (vor allen Dingen nach den Vorgängern), gute Säure, schöner Abgang, sehr gut, 86 NK Punkte TB : 85 TBP AF : 81 AFP MZ: 82 P - Stachelbeere, Honigmelone, Zitrusfrüchte - fruchtbetont, ein schöner Essensbegleiter TD: Endlich mal wieder Stachelbeere; zupackend; 85 Punkte. GB: Hier wieder ein eindeutig SB-geprägter Wein mit typischer Stachelbeernote. Würde ich blind klar an der Loire ansiedeln. Leider etwas wenig Körper für die sehr präsente Säure, ansonsten sehr akzeptabel. 82 GBP (6) 2002 Château La Mirandelle Entre-deux-Mers Alc 12% Yves Moncontier, Propriétaire à St-Sulpice-de-Pommiers Preis: EUR 3,15 ab Weingut Hellgelbe Farbe, in der Nase tropische Früchte, Honigmelone, leichte Würze, im Mund leichter bis mittlerer Körper, frische, intensive Frucht, im Wein vermisse ich etwas die Würze der Nase, gute Säure, schöner Abgang, gut, 84 NK Punkte TB: 77 TBP AF: 82 AFP MZ: 75 P - in der Nase Zitrone, leichte Muskattöne, im Mund diffus und schwach.. TD: Schöne Nase, aber im Mund dünn, fast nichtssagend; 79 Punkte. GB: Etwas Botrytisähnliche Töne in der Nase, dazu leichte Muskattöne. Am Gaumen ohne jegliche Süße, worauf die Aromen in der Nase nicht schließen lassen. Erscheint ein wenig dürr und insgesamt ziemlich freudlos. Geruch und Geschmack harmonieren für mich in keinster Weise. Nicht mit objektiven Fehlern behaftet, aber auch nicht überzeugend. 77 GBP Es folgen zwei Süß-Weine außerhalb der Bdx-Probe, die zur Gänsestopfleber gereicht wurden. (7) 2001 Recioto di Soave Classico Le Sponde Alc 12,5% Az. Agr. Coffele, Soave Bernsteinfarben, in der Nase künstlich wirkend, Klebstoffnote, im Wein süß, für mich schon plattsüß, passt aber zur Gänsestopfleber, aber für sich getrunken nicht besonders angenehm, recht hohe Extraktwerte, breiter, süßer Abgang, nicht mein Fall, in Anerkennung der Süße 81 NK Punkte MZ: 80 P - wirkte parfümiert, mit leichten Noten von Klebstoff (Phenole) TD: Konzentriert (Mirabelle); Lösungsmittelton, der mit der Zeit verschwindet. 88 Punkte. GB: Sehr intensive Nase nach Trockenfrüchten wie Feige, Datteln und Rosinen. Sehr dicht und mit viel Druck am Gaumen. Das Verhältnis Süße-Säure erscheint mir sehr harmonisch. Langer Abgang. Zur Gänseleber dem Eiswein haushoch überlegen. Es fehlt etwas die Finesse eines wirklich großen Süßweins, dennoch 89 Punkte (8) 1995 Kaseler Nies'chen Riesling Eiswein Alc 10% Gutsabfüllung Weingut Erben von Beulwitz, Mertesdorf Großer Preis der DLG Goldene Kammerpreismünze Strohgelbe Farbe, in der Nase sehr reif, bereits etwas petrolig, im Wein sehr reif mit extrem hoher Säure, herrlich, einige Jahre jünger müsste der Wein fantastisch gewesen sein, hat noch Frucht, die Süße kommt etwas zu kurz, sehr lang mit dominanter Säure, sehr gut aber nur etwas für Säurefreaks, 87 subjektive NK Punkte AF: 88 AFP MZ: 84 P - wirkte älter als er war, spürbare Petrolnoten, die Frucht war im Hintergrund, dominante Säure TD: Viel Säure, rassig, fruchtig-konzentriert, angenehmes Petrol; 92 Punkte. So stelle ich mir einen reiferen Eiswein vor, auch wenn letztens der Gewürztraminer deutlich besser zur Entenleber gepasst hat. GB: Deutliche Reifenoten und einige Zitrusaromen in der Nase. Kein Petrol. Am Gaumen eine dermaßen reißende Säure, das meines Erachtens von einem harmonischen Ausbalancieren der Süße nicht unbedingt die Rede sein kann. Natürlich von einer großen Konzentration und mit langem Abgang. Trotzdem, die Harmonie lässt etwas zu wünschen über. 89 GBP Rotweine: (9) 2002 Château Cazau Martet Bordeaux Alc 12,5% Le Savour Club Selection Rubinrote Farbe, in der Nase einfache, kleine Frucht, leichtgewichtig, im Wein leichter bis mittlerer Körper, einfache, saubere Frucht, ich vermisse Struktur, Tiefe und Tannine, deutliche Gerbsäure, etwas nichtssagend, kurzer Abgang, ein Weinchen, gutwillige 78 NK Punkte, lieber Paul Bocuse, Du solltest Deinen Namen aus derartig schwachen Empfehlungen raushalten TB :79 TBP AF : 79 AFP MZ: 72 P - grüne Paprika, Bittermandel - bitter hart, kein Genuss TD: Hagebutte, Paprika; im Mund aber diffus, lohnt nicht; 79 Punkte. GB: Einfach gestrickter Wein mit Aromen von Pflaumen und Hagebuttentee. Wenig Tannin und insgesamt etwas konturlos. 77 GBP (10) 2001 Château Haut Mousseau Côtes de Bourg Alc 12,5% M.&Mme. Briolais, Propriétaires à Tauillac In der Farbe, kräftiges rubinrot, in der Nase wird die Frucht von brutalen Röstaromen verdeckt, im Mund hat er eine gewisse Frucht und auch Struktur, die aber deutlich von den jugendlichen Röstaromen zugedeckt wird, Frucht zeigt Würze, erinnert an dunkle Beeren, der Wein hat deutliche Gerbstoffe, Säure und eine vernünftige Länge, nicht mein Fall, aber gut, 83+ NK Punkte TB : 85 TBP AF : 86 AFP MZ : 86 P - Cassis, süßliche Noten, Eiche - präsente Säure und spürbares Holz, wirkt "süffig" TD: Cabernet-Nase; im Mund dezent Holz, Paprika, nicht allzu komplex, aber gut gemacht; 85 Punkte. GB: Typische Nase eines jungen Cabernet mit ausgeprägten süßen Cassisnoten. Holz gut eingebunden. Viel Cassis auch am Gaumen, mit präsentem aber feinem Tannin. Für einen sehr guten Wein etwas simpel, aber trotzdem auf seine Art sehr befriedigend. 83 GBP (11) 2000 Château Monier-La Fraise Bordeaux Supérieur Alc 12% Claude Laveix, Propriétaire à Sayveferre-de-Guyenne Preis: EUR 4,25 ab Weingut Rubinrote Farbe, in der Nase eine etwas beißende Frucht, würzig, insgesamt etwas einfach, hat auch eine merkbare Holznote, im Mund schlanke, saubere Frucht, erinnert mich etwas an Sauerkirsche, einfach gebaut, leichter bis mittlerer Körper, gute Säure, passabler Abgang, 79-80 NK Punkte TB : 82 TBP AF : 82 AFP MZ: 82 P - rote Beerenfrüchte, Paprika, im Mund leicht Phenolbehaftet und relativ hart TD: beerig (rote Beeren), nicht ganz klar; 83 Punkte. GB: Der Wein scheint mit seinen Aromen nach Dörrpflaumen und Marzipan und seiner weichen Art ohne Ecken und Kanten von Merlot geprägt zu sein. Durchaus ansprechend und harmonisch, allerdings fehlen mir etwas die besonderen Merkmale, an denen ich ihn festmachen kann. 83 GBP (12) 2001 Château Nodoz Côtes de Bourg Alc 12,5% Elevé en Barrique de Chéne Magdelaine Jean-Louis et Filles, Viticulteur à Tauriac Preis: EUR 8,50 ab Weingut Rubinrote Farbe, in der Nase von Holzwürze dominiert, jugendlich, Paprikanote, im Wein mittlerer Körper, gute Struktur, saftige tanningeschwängerte Frucht, viel Würze, Tabak und Ledernoten, sehr lang, sehr intensiv, ich hatte ihm zunächst 88 nk Punkte gegeben, er verlor aber im Laufe des Abends etwas und daher eher 87 NK Punkte TB : 86 TBP AF : 85 AFP MZ: 88 P - Cassis, Vanille, Paprika, wirkt harmonisch und elegant TD: Würze+Paprika; im Mund mit Bitterton, auch mit Fülle, sogar Eleganz; 87 Punkte. GB: An einen Médoc-Wein erinnernde Nase mit Paprika, dunkler Frucht und gekonntem Holzeinsatz. Wesentlich bessere Struktur als seine Vorgänger. Von mittlerer Statur aber mit einer guten Konzentration. Tannin ist präsent und sollte sich mit zunehmender Reife noch besser einbinden. Guter Abgang, der leider eine leichte Bitternote offenbart. 87 Punkte (13) 1998 Château Joncqueyres Bordeaux Supérieur J.A.M. Arcaute, Propriétaires à Saint Germain du Puch Preis: ca. EUR 5,00 Hellfarbiges Rot, in der Nase dünn, fast wässerig, gekochte Erdbeere, im Wein leichtgewichtig, einfache, langweilige Frucht, kann ich überhaupt nicht als Bdx identifizieren, einfach, kurz, säurebetont, 76 NK Punkte TB : 80 TBP AF : 80 AFP MZ: 78 P - süßliche Noten, Erdbeermarmelade, wirkt insgesamt zu gefällig (gesichtslos) TD: Heller als die anderen; Nase Richtung Erdbeere (gekocht); im Mund etwas alkohollastig; 83 Punkte. GB: Etwas diffus wirkendes Bukett nach gekochter Erdbeere. Harmonische Harmlosigkeit im Geschmack. Nicht schlecht aber unbedeutend. 78 Punkte. (14) 1997 Château Chasse-Spleen Moulis-en-Médoc Alc 12,5% Preis: EUR 21,00 Rubinrote Farbe, in der Nase holzwürzige, etwas strenge Frucht, im Wein mittlerer Körper, saftige, kräftige Frucht, Leder und Würze, wirkt noch jugendlich, liegt intensiv am Gaumen, schöne Länge, sehr gut, 87+ NK Punkte TB : 79 TBP (da lag ich falsch, später bei 84P) AF : 82 AFP MZ: 85 P - süßliche Noten, Vanille, rote Früchte, Paprika - gefällig, anschmiegsam, gut integriertes Holz TD: Schmeckt. Saftig, fruchtig, beerig (dieses Mal klar); 85 Punkte. GB: Cabernetgeprägte Nase mit Tabak und leicht animalischen Noten. Wirkt noch recht jung. Etwas wenig Druck am Gaumen. Im Geschmack recht harmonisch mit recht viel Frucht und feinkörnigem Tannin. Guter Abgang. 87 GBP (15) 2000 Château Faurie Bordeaux Alc 12% Gerard Dalla-Longa, Propriétaire à Monsegur Preis : EUR 3,30 ab Weingut Rubinrote Farbe, in der Nase typisch Bdx, in der Runde wird über Paprika und Mokka diskutiert, ich stelle nur eine sehr einfache Frucht fest, im Wein eher leichtgewichtig, saubere Frucht die etwas an Johannisbeere erinnert, geht auch in Richtung Sauerkirsche, ein harmloser Vertreter, kurzer Abgang, noch gut, 80 NK Punkte TB : 79 TBP AF : 78 AFP MZ: 82 P - rote Früchte, Nougat, Paprika - im Mund gefällig, mit spürbarer Säure TD: Fruchtig, einfach, mit Säure, ok; 82 Punkte. GB: Eher simpel gestricktes Bukett nach roten Früchten und etwas Paprika. Das Mittelmaß setzt sich im Geschmack fort. 78 GBP (16) 1996 Château Joncqueyres Bordeaux Supérieur J.A.M. Arcaute, Propriétaires à Saint Germain du Puch Preis : ca. EUR 5,00 Kirschrote Farbe mit braunen Rändern, in der Nase anfangs leichte Stallaromen, danach etwas reife, nicht unangenehme Frucht, im Mund deutlich reifer, schlanke, fruchtbetonte Art, helle rote Beeren, leichter Hang zum Marmeladigen, Säure recht dominant, dennoch recht lang, 82 NK Punkte TB : 83 TBP AF : 81 AFP MZ: 80 P - Erdbeere, leichte Alterstöne - schmeichlerisch, im Abgang relativ kurz TD: Reife, leicht stallige Nase, auch im Mund reifer; 83 Punkte. GB: In der Nase wieder gekochte Erdbeermarmelade á la Schwartau-Extra. Im Geschmack aber erheblich besser mit einer gewissen Süße und einer erkennbaren Struktur aus einer feinen Säure und einem leichten Tanninkern. Harmonischer Wein, auch zum Solotrinken. 80 GBP (17) 2000 Château Peyrou Côtes de Castillon Alc 13% Catherine Papon-Nouvel, Propriétaire à Saint-Magne-de-Castillon Preis: EUR 8,54 ab Weingut Tiefes rubinrot in der Farbe, reichlich Kirchenfenster, in der Nase tief und dunkel, dunkle rote Beeren, Holz, Leder, im Wein kraftvoll, tief, deutliche, feine Tannine, deutet Schmelz und Länge an, noch etwas jung, Frucht ist mächtig und präsent, sehr lang, toll, 93+ NK Punkte TB : 87+ TBP AF : 86+ AFP MZ: 89 P - dunkle Beerenfrüchte, Vanille, Tabak, süßliche Noten - im Mund harmonisch, mit stützenden Tanninen TD: Dunkler als die anderen. Im Mund mit Statur; etwas Tannine, Tinte, lang+tief, etwas Lebkuchen; 90 Punkte. GB: Eichenholzwürziges, süßes Cassisbukett der nobleren Sorte. Konzentriert im Geschmack mit harmonischer Struktur und viel Biss. Reife dunkle Frucht. Noch sehr viel Tannin. Ist schon sehr gut zugänglich, sollte aber noch komplexer werden. 90 GBP (18) 2000 Château Saint-Paul Cru Bourgeois Haut Médoc Alc 12,5% Preis : EUR 12,75 Tiefrote Farbe, in der Nase recht dunkle Frucht, reif wirkend, Holzeinfluss, im Wein mittlerer Körper, trocknende, etwas grüne Tannine, hat Frucht, hat Nachhall, braucht vielleicht etwas Zeit, 83 NK Punkte (ich hatte den Wein vor einigen Monaten deutlich besser im Glas gehabt) TB : 82 TBP AF : 77 AFP MZ: 80 P - dunkle Aromatik, süßlich - gefällig, nicht sonderlich lang TD: Tannine, kräftig, voll, mit Frucht. Ich weiß nicht, welches Problem die anderen mit dem Wein haben. 86 Punkte. GB: Verschlossene Nase, die allerdings auch nicht allzuviel verspricht. Etwas Cassis und Holz, mit wenig Süße und Vielschichtigkeit. Am Gaumen dann unharmonisch mit zu viel Säure, stark adstringierendem Tannin und leichten Bitternoten. Diesen Faktoren hat der Wein viel zu wenig Körper entgegenzustellen, vom fehlen jeglicher ausgleichender Süße ganz zu schweigen. 76 GBP. Als ich gehört habe, welcher Wein dies war, bin ich fast vom Stuhl gefallen. Kenne ich ganz anders und habe ich selber im Keller. Hoffentlich Flaschenfehler. (19) 2001 Château Nodoz Côtes de Bourg Alc 12,5% kein Barrique-Ausbau Magdelaine Jean-Louis et Filles, Viticulteur à Tauriac Preis : EUR 5,05 ab Weingut Tiefrote Farbe, in der Nase verhaltene, nicht unangenehme Frucht, über Erdbeere wird gesprochen, im Wein mittlerer Körper, jugendliche Frucht, daneben etwas grüne Tannine, auch der Abgang gerbstoffgeprägt, passabler, etwas einfacher Abgang, 81 NK Punkte TB : 80 TBP AF : 80 AFP MZ: 82 P - ähnlich wie die (18) TD: Kaugummiartige Nase; durchaus konzentriert, aber so, wie man es von manchen Neuzüchtungen kennt; 85 Punkte. GB: Erdbeere, getrocknete Pflaumen und Lakritz in der von Süße geprägten Nase. Leicht- bis mittelgewichtig und mit einer gewissen Dichte. Das Tannin ist noch präsent aber nicht störend. Guter Alltagswein auch zum Solotrinken .80 GBP (20) 2000 Château Peyreblanque Graves Alc 12,5% Jean Médeville et Fils, Viticulteurs à Cadillac Preis : EUR 8,70 ab Weingut Rubinrote Farbe, in der Nase klebstoffartig, im Wein saftig, intensive Frucht, Teer, Leder, gefällige Tannine, gute Säure, sehr lang, sehr gut, 85 NK Punkte, mit besserer Nase würde ich ihn noch höher einstufen TB : 84 TBP AF : 84 AFP MZ: 80 P - leichte Klebstofftöne in der Nase, ansonsten etwas diffus, süßliche Noten TD: Dezente Nase, fast Uhu. Im Mund füllig, mit Frucht, aber etwas schwächer als die beiden davor; 84 Punkte. GB: Recht intensive Nase nach sehr reifen, rotbeerigen Früchten. Am Gaumen mit einer befriedigenden Konzentration und schöner Harmonie. Etwas trocknendes Tannin. 80 GBP (21) 1998 Château de Beaulieu Bordeaux Alc 12% Preis : EUR 4,00 ab Weingut Rubinrote Farbe, in der Nase saubere, beerige Frucht, sehr angenehm, im Wein mittlerer Körper unglaublich leckere, saftige Frucht, gut eingebundene Gerbstoffe, gute Länge, sehr gut, 88+ NK Punkte (einige Bewertungen der Mitverkoster mag ich gar nicht glauben, wurde da aus unterschiedlichen Flaschen ausgeschenkt? ) TB : 79 TBP AF : 82 AFP MZ: 78 P TD: Fruchtig (Paprika), nicht sehr klar; 85 Punkte. GB: Rote und dunkle Früchte in der intensiven Nase mit leichtem Lakritz im Hintergrund. Schöne Konzentration, mit viel Fruchtsüße. Tannin sehr gut eingebunden. saftig und mit Biss. 86 GBP (22) 2000 Château de Chelivette 1er Côtes de Bordeaux Alc 12,5% Jean-Louis Bouliere, Propriétaire à Ste-Eulalie Preis : EUR 8,00 ab Weingut Rubinrote Farbe, in der Nase intensive Ledernote, kräuterige Würze, im Mund saftige, dichte Frucht, gut eingebundene Gerbstoffe, toller Stoff, langer Abgang, 90 NK Punkte TB : 89 TBP AF : 87+ AFP MZ: 89 P TD: Intensiv, besser als die meisten anderen. 90 Punkte. GB: Süße cabernetbetonte Nase eines sehr guten Médocweins. Leicht animalische Noten und edles Holz, welches bestens integriert ist. Mit viel Druck am Gaumen. Auch hier viel Frucht und insgesamt bereits eine sehr schöne Harmonie der einzelnen Komponenten. Noch zu jung, aber schon schön zu trinken 90 GBP (23) 1997 Château Gruaud Larose Saint-Julien Alc 12,5% rubinrote Farbe, in der Nase saubere, klare Frucht, feine Würze, im Mund hat er einen leichten Stall- bzw. Urinalton, beeinträchtigt leider das Geschmacksbild, hat aber Substanz, gute Säure, recht lang, aufgrund der Urinalnote nicht mein Wein, aber aufgrund der Struktur noch 86 NK Punkte TB : 91 TBP AF : 88 AFP MZ: 88 P TD: Sehr guter Eindruck, Frucht (Paprika), etwas animalisch, kaum Tannine; 88 Punkte. Es folgten außer der Reihe einige Weine als Begleiter zum Nachtisch bzw. "just for fun". (24) 2002 Herxheimer Honigsack Scheurebe Spätlese Alc 13% Gutsabfüllung Weingut Schumacher, Herxheim am Berg Hellgelbe Farbe, in der Nase sehr sortentypische Frucht, animierende, frische, schwarze Johannisbeere, im Wein leichter bis mittlerer Körper, frische, anregende, aromatische Frucht, deutlich schwarze Johannisbeere, sehr frisch und anregend auch als fruchtsüßer Wein, zum reifen Käse passte er ausgezeichnet, sehr gut, 87 NK Punkte (25) 2000 Riesling Rosacker Alsace Grand Cru Alc 12,5% Domaine Mittnacht-Klack, Riquewihr In der Farbe kräftiges Gelb, in der Nase leicht alkoholisch wirkende Frucht, im Wein geschmacklich nur halbtrocken, etwas Restsüße ist deutlich, aber klare, saubere Frucht, gute Länge, in erster Linie als guter Begleiter zum Käse zu identifizieren, 84 NK Punkte TD: Hatte Restsüße und wenig Druck, nicht so mein Fall; 80-83 Punkte. Zu guter Letzt zauberte Max-Georg noch zwei superbe Rotweine aus dem Keller, an die sich anscheinend niemand sonst erinnern kann. (26) 2001 Blaufränkisch Reserve Mittelburgenland Alc 13,5% Weninger, Horitschon Rubinrote Farbe mit violetten Rändern, in der Nase saubere, klare Frucht mit recht hoher Intensität, im Wein mittlerer Körper, saubere, klare Frucht dunkler Beeren mit schöner Säure, schöner, langer Abgang, sehr gut, 91 NK Punkte (27) 1999 Pinotage Steytler Stellenbosch Alc 14% Kaapzicht Estate, Stellenbosch Rubinrote Farbe, in der Nase kraftvolle, saubere Frucht, im Wein mittlerer Körper, sehr saftig, zeigt absolut nichts von den negativen Seiten der Rebsorte, die sich im Laufe der Jahre bei mir im Hinterkopf festgesetzt haben, gute Struktur, sehr lang, toller Wein, kann mich nicht erinnern jemals einen besseren Pinotage getrunken zu haben, 93 NK Punkte ------------------------------------------------------------------------------------------------ Fazit Norbert Kreutzer: Obwohl ich mit großer Skepsis zu dieser Probe gefahren bin (immerhin sind es einige Km von Oberhausen nach Bielefeld) muss ich sagen: ich habe es nicht bereut. Es ist doch erstaunlich, dass es gerade bei den Rotweinen der weniger bekanten Appellationen der Bdx-Region (Côtes de Castillon, 1er Côtes de Bordeaux etc.) immer noch unentdeckte Schätzchen für vergleichsweise wenig Geld gibt, die gerade in Top-Jahren erstaunliche Qualitäten aufweisen. Weine wie den Peyrou oder den Chelivette aus dem Jahr 2000 würde ich ab Weingut bedenkenlos kaufen. Im direkten Vergleich zu namhaften Bdx aus einem zugegebenermaßen nicht gerade reißerischen Jahrgang, schneiden diese Weine eindeutig besser ab. Wie die Weine sich nach Einschaltung eines deutschen Händlers kostenmäßig darstellen würden, ist eine andere Geschichte. Mein Dank geht an Claudette und Max-Georg für die zuvorkommende Gastgeberrolle inklusive kulinarischer Versorgung und der sicheren Übernachtung. Euer Hund hat Georg und mich ein Großteil der Nacht bewacht. Fazit Torsten Blanke: In der Tat macht BDX im unteren Preissegment bis 5 Euro keinen Spaß. Aber ab ca. 8 Euro gibt es schon überraschend tolle Weine, die auch preislich von anderen Weinregionen kaum zu schlagen sind. Aber man muss halt suchen, wie in anderen Regionen so auch. Also BDX = automatisch hochpreisig stimmt so definitiv nicht. Und mein Gefühl sagt mir, dass es noch mehr "Knaller" wie den Chelivette dort gibt. Und Blind- proben sind echt schwer..... Fazit Axel Finger: Für mich war das eine sehr interessante Probe mit sehr positiven Überraschungen, besonders wegen des freundlichen Preissegments. Und es haben sich für mich auch einige kaufenswerte Weine gefunden. Peyrou, Chelivette und der weiße Peyreblanque. Ich hab die Händler-Recherche schon begonnen Gruß aus Oberhausen Norbert
kreutzer
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Do 23. Dez 2010, 12:22
Hallo Weinforum,
am 6.11.2004 fand die 50. Probe der Weinwestfalen in Oberhausen statt. Thema: eine Spätburgunder-Vertikale von Hanspeter Ziereisen aus den Jahren 1996-2001 sowie eine Volnay-Vertikale vom Weingut Voillot ebenfalls aus den Jahren 1996-2001.
Mit freundlicher Unterstützung von Hanspeter Ziereisen ist es mir gelungen auch die älteren Jahrgänge und damit den Vorläufer des „Rhini“ zusammen zu tragen, nachdem ich erst über die Jahrgänge 2000 und 2001 auf das Weingut aufmerksam geworden bin.
Thomas Deck hat dann das Pendant aus Burgund bei seiner letzten Reise beschafft und fertig war eine interessante Vergleichs-Probe. Einige von Thomas beschaffte Infos zum Weingut Voillot gibt es im Abspann.
In Oberhausen kamen zusammen:
Caroline Krafczyk (für diese Probe extra aus Leipzig angereist) Georg Bittner Alexander Prangenberg Natz Tovar Thomas Deck Heiko Reinartz Michael Herr Reinhard Engmann Wera Kreutzer Norbert Kreutzer
Hier nun das Protokoll dieses interessanten Abends.
(1) 2000 Grace Kai Noir Alc 11,3% Chuo Winery, Japan
Norbert Kreutzer (NK): Hellrote Farbe, in der Nase sehr fruchtig, in der Runde hörte ich Paprika, Salami, im Mund leichter Körper, relativ hoch in der Säure, Frucht geht für mich in Richtung Sauerkirsche, rote Johannisbeere, Heiko erwähnt Steinstaub, ich stelle einen Bruch in der Weinmitte fest den ich als Fehlton identifiziere, kurzer Abgang, 76 NK Punkte Diesen und einige andere japanische Weine hat Wera mir sehr aufwendig mit Unterstützung von Frau Junko Iwamoto (einige Wochen beim Weingut Keller in Flörsheim-Dalsheim hospitiert) aus Japan als Geburtstagsgeschenk beschafft. Wie viele Weinprofis haben schon japanischen Wein verkostet?;-) Auch Japan hat autochtone Rebsorten, z.B. die weiße Koshu. Kai Noir siehe Ausführungen von Alexander.
Caroline Krafczyk (CK) : Diesen Wein habe ich mit 2 Worten beschrieben: absolut schräg Er machte einen sehr unharmonischen Eindruck und erinnerte mich in der Nase an chinesische Fertiggerichte und Sojasauce. Ich habe mich auch nicht sehr intensiv mit diesem Wein beschäftigt, da ich zu spät war und mich den anderen Weinen zu gewand habe.
Thomas Deck (TD): Intensive fruchtig-süßliche Nase, roter Paprika, Leder (Cabernet Franc?), etwas Unterholz. Im Mund deutlich schwächer, gezehrt, leicht beerig + Liebstöckel; 81 Punkte
Georg Bittner (GB): in der Nase Himbeere, leichte Raucharomen, Paprika, im Mund relativ viel Säure, schlank, wenig Süße, hinten relativ kurz, Gesamteindruck: Nichts Großes aber nicht schlecht, 79 GB Punkte
Heiko Reinartz (HR): grüne Paprika, Röstnoten, steinstaubige Mineralik; im Mund Kirsche, wieder Paprika, Röstaromen und eine gewisse Mineralik; erinnert an Cabernet Franc, 79 HP (also durchaus okay, wer hätte das erwartet ?)
Alexander Prangenberg (AP) : Die Rebsorte ist laut Google-Recherche eine Kreuzung aus Cabernet Sauvignon und der japanischen Rebsorte Black Queen, ihrerseits eine Cuvée aus den Sorten Bailey und Golden Queen. Bailey ist wohl (Experten mögen das berichtigen) eine amerikanische Rebsorte (Vitis Labrusca). Es handelt sich also offensichtlich bei Kai Noir um eine Hybridrebe. In der Nase eine mürbe, rauchige Barrique-Note mit Tiefe und Spiel. Ich hatte die Assoziation von einer relativ stark geräucherten Salami. Andere am Tisch sprachen von Paprika oder Räuchernoten. Im Mund zunächst abfallend. Wirkt zunächst sehr gezehrt und leer. Mit der Zeit kommt aber eine Beerenfrucht (Himbeere???) Bricht hinten herum etwas weg. Der Wein wirkt sehr kantig. Dennoch nicht nur wegen seiner exotischen Herkunft ein Wein, der mich fasziniert. Zwar ist objektiv keine höhere Bewertung drin, subjektiv fand ich den Wein aber doch interessanter als so manche Granate, die später kam. Es machte Spass, im Laufe des Abends die etwas vernachlässigte Karaffe nachzuprobieren. 84 AP
Michael Herr (MH): Auge: normales Rot
Nase: Rauchig, Salami und Paprika ja wie eine Paprikasalami
Angang: Spitze Säure unharmonisch
Abgang: Schlapp, kein Druck
Punkte: 78/79 (Interessant muß ich aber nicht im Keller haben)
Natz Tovar (NT): im Mund Speck (Rauch), etwas spitze Säure, kein Tannin, etwas älter, Gesamteindruck: einfach, schön
(2) 2001 Volnay 1er Cru Les Champans Alc 13,5% Domaine Joseph Voillot, Vignerons a Volnay
NK: helles kirschrot in der Farbe mit weiter aufhellendem Rand, in der Nase kühle, recht leichte Kirsch-Frucht, auch im Wein sehr leicht, aber durchaus mit ausdrucksvoller Frucht, angenehmer Gerbstoff-Struktur und einer schönen, präsente Säure, der Wein wirkt jugendlich, erfrischend, Kirschfrucht und feiner Samt klingen nach, mittlere Länge, 86 NK Punkte
CK: Auge helles leuchtendes Rot, Leichte braune Ränder, Sehr klar in der Farbe Nase: Ich kann keine eindeutige Frucht zu ordnen Gaumen: Wirkt noch sehr verschlossen
TD: dezentes Aroma (Himbeere); im Mund eher leicht, Kirsche, Säure; gute Struktur, schöner Wein; 86 Punkte.
GB: sehr helles Rot in der Farbe, in der Nase sehr schönes Aroma von Himbeeren, Kirsche, noch sehr jung, im Mund rund, harmonisch, feine Säure , schöner Abgang, typischer, eher leichter Vertreter, sehr schön, 87 GB Punkte
HR: etwas verhaltene Nase, dunkle Kirschen und eine Spur vanillige Holztöne; Kirschfrucht, etwas Zimt, gute Persistenz, aber nach hinten hin auch etwas wässrig; etwas unsichere Potentialwertung, 86(+) HP
AP: In der Nase ein relativ verhaltener Veilchenduft. Im Mund dann ein ziemlich leichter Körper, schon an der Grenze zu dünn. Dafür zieht sich durch den Wein aber eine faszinierende sehr feine Frucht aus Himbeeren und Veilchen, die dem Wein auch eine gute Länge verleiht. 85 AP
MH: Auge: Burgunderrot
Nase: schwierig, verschlossen, leicht ganz leicht stallig
Angang: Säure ist noch nicht ideal eingebunden, aber ganz leichte angenehme Holznote, eher leichte Vanilie
Abgang: Wirkt hinten unrund, zu jung etwas unharmonisch, zurückgezogen, einfach zu jung
Punkte: 83/84
NT: in der Nase Backpflaume, im Mund Kirsche, 86 NT Punkte
(3) 2001 Blauer Spätburgunder QbA Selection Rhini Alc 13,5% Gutsabfüllung Weingut H.P. Ziereisen, Efringen-Kirchen Infos vom Weingut: Der Rhini wächst auf einer reinen Südlage am Efringer Berg mit stark kalkhaltigem Boden und einer Lehm-Lößauflage
NK: kräftiges kirschrot in der Farbe, in der Nase finde ich eine saftige, auch charmante Frucht, Schwarzkirsche, Vanille, im Mund mittlerer Körper, obwohl die Holznote noch sehr deutlich ist gefällt es mir bei diesem Wein ausgesprochen gut, hat Ausdruck, Säure recht unauffällig bzw. gut eingebunden, Tannine vielleicht noch etwas sperrig, Frucht liegt recht lang im Gaumen, der Wein hat insgesamt für mich bereits Charme, sehr gut, 89+ NK Punkte
CK: Auge ein tiefes dunkles Rot und nicht so klar/ schillernd wie der Burgunder Nase Räucheraromen Gaumen wirkt ebenfalls sehr verschlossen, die Tannine sind sehr „hart“
TD: Holz, dunkle Beeren, Erdbeere; Gurkenschale, leicht laktisch, Säure; derzeit zu jung; 88 Punkte (Potenzialwertung)
GB: in der Farbe deutlich dunkleres Rot, in der Nase viel mehr Holz, sü ße, dunkle Frucht, etwas laktisch, im Mund ebenfalls Holz, zu wenig Sü ße, eher schlank, aber nicht dünn, hinten etwas kurz, Gesamteindruck: zu jung, zu viel Holz, könnte deutlich besser werden, 84 GB Punkte
HR: reichere Nase als der Vorgänger, Waldfrucht, etwas gekocht, eine Spur säuerlich-laktisch, leichte Holznote; im Mund rote und dunkle Waldfrucht sowie eine Spur Erdbeerkompott, spürbare Säure, guter Körper, hinten noch eine leichte Bitternote; charmant, aber noch etwas jung, Potential, wahrscheinlich aber nie hervorragend 87 HP
AP: wirkt in der Nase relativ schwer und dick. dunkle Frucht (Kirschmarmelade). Diese findet sich im Mund wieder, wird aber von bitteren Holznoten (noch) erschlagen und zugedeckt. Zu jung. 86++ AP
MH: Auge: Burgunderrot
Nase: Typisch deutscher Spätburgunder von der Nase, mit breitem Fruchtkompott
Angang: holzig, unrund
Abgang: verschlossen, unharmonisch
Punkte: hmmmmmm eigentlich noch nicht bewertbar, sei es drum 83+
NT: typisch deutsche Nase, Holz, im Mund Tannin, hinten wenig, keine Fruchtsüße, 83 NT Punkte
(4) 2000 Blauer Spätburgunder QbA Selection Rhini Alc 13,5% Gutsabfüllung Weingut H.P. Ziereisen, Efringen.Kirchen Infos vom Weingut: vollreifer Jahrgang, 5 Wochen Maischestandzeit, 18 Monate neues Barrique
NK: kirschrote Farbe, in der Nase feine Frucht aber auch eine leichte Stallnote, im Wein recht schlanke Frucht, Sauerkirsche, zeigt Biss, eine feine Holznote macht den Wein keineswegs eckig, Säure ist gut eingebunden, mit ansteigender Temperatur bekommt der Wein eine schöne Samtigkeit, trotzdem dürfen die Tannine noch etwas reifen, gute Länge mit bleibender Frucht, aufgrund der Stallnote nur 87+ NK Punkte, sonst mehr
CK: Auge Kirschrote dunkle Farbe Nase animalische Töne, Keine definierbare Frucht Gaumen das Holz ist dominant, aber nicht unangenehm. Immer noch sehr jung/ verschlossen
TD: "badische" Nase; dunkle Beeren, ganz leicht Holz, animalisch; im Mund wieder Gurkenschale, Säure, dunkle Beeren, Tannine; zu jung; 88 Punkte
GB: in der Farbe wieder dunkles Rot aber etwas braun am Rand, Holz weentlich besser eingebunden, typische, gute deutsche Spätburgunder-Nase mit Holz und dunkler Frucht, im Mund runder, voller, harmonischer als 2001, schöne Konzentration, schön dezente Süße, gute Länge und noch gut Tannin, Gesamteindruck: gut, jetzt schon sehr schön, 88 GB Punkte
HR: : in der Nase leicht säuerlich, eine Spur Kuhstall; im Mund dicht und füllig, schönes Mundgefühl; hat Klasse, 89+ HP
AP: In der Nase viel Spiel und Tiefe, andere sprechen von Animalität, wieder andere von einem Stinker. Leider verflüchtigt sich dieser Ton mit der Zeit etwas. Die wie sich herausstellen sollte charakteristischen dunkelfruchtigen, kompottartigen Töne sind auch hier vorhanden. Im Mund ist der Wein sehr dicht, ein wenig adstringierend mit gewisser Cremigkeit. 89-90 AP
MH: Auge:Burgunderrot
Nase: Animalische Nase aber hallo und da ist noch was ganz leicht Kräutriges, evtl. einen Hauch von Thymian
Angang: Fruchtig, beerig
Abgang: Hat Druck, präsentiert sich lebendig und hat einen langen Abgang
Punkte: 87
NT: in der Nase dicht, nur noch leicht Holz, immer noch typisch deutsch, im Mund voll, Kirsche, etwas fruchtiger, Tannine harter als beim 2000er Volnay, brauch noch Zeit, Gesameindruck: rau, 87 NT Punkte
(5) 2000 Volnay 1er Cru Les Champans Alc 13,5% Domaine Joseph Voillot, Vignerons a Volnay
NK: helles Kirschrot in der Farbe, in der Nase ausgesprochen fruchtig, Erdbeere, Kirsche, im Mund eher leichter Körper, sehr fruchtbetont, zarte, sehr klare Frucht, Tannine sind kaum zu finden, Säure in diesem Fall erstaunlich moderat, schöne Länge, sehr gut, 86+ NK Punkte
CK: Auge klares helles leuchtendes Rot Nase ein marmeladenartiges Aroma Erdbeeraroma Gaumen Bittertöne, dominierende Säure Ist schon trinkbar/ er wirkt nicht mehr so verschlossen wie die anderen Jahrgänge Das Erdbeeraroma, was die Nase verspricht, gibt der Gaumen jedoch nicht wieder
TD: etwas intensivere Nase (auch Holz?); im Mund eher leicht, etwas Säure, Sauerkirsche, später auch Butter; ein Wein mit klaren Konturen, gefällt mir gut; 87 Punkte
GB: in der Farbe klares, helles Rot, in der Nase Veilchen, Kirsche, Gewürze, im Mund ohne Ecken und Kanten, harmonisch, gute Frucht, mehr Konzentration könnte nicht schaden, Gesamteindruck: ebenfalls typisch, 87 GB Punkte
HR: schöne Kirschfrucht, ein Hauch von Eleganz, dafür aber auch etwas dünn, Holzeindruck zu stark ; jetzt schön zu trinken, nicht ohne Spannung, dafür ohne merkliches Potential (erwartungsgemäß) 85 HP (Parker (Rovani) übrigens 88 PP)
AP : In der Nase etwas verhalten, leichte Himbeerfrucht und dezente Holznote. Im Mund ebenfalls relativ leicht, dichter jedoch als der 01er. Erdbeerfrucht. Etwas Caramel. 84 AP
MH: Auge: Burgunderrot
Nase: Kirschig
Angang: super schön eingebundene Frucht und Säure ja lecker
Abgang: ohhhhhhh hinten etwas dünn
Punkte: 86
NT: in der Nase floral, im Mund weich, etwas laktisch, aber nicht unangenehm, hinten etwas wenig Kirsche, Gesamteindruck: glatt, 86 NT Punkte
(6) 1999 Blauer Spätburgunder QbA Selection Rhini Alc 14,0% Gutsabfüllung Weingut H.P. Ziereisen, Efringen-Kirchen Infos vom Weingut: bisher bester Spätburgunder, gesunde, vollreife Trauben, 5 Wochen Maischestandzeit, 14 Monate neues Barrique
NK: rubinrote Farbe mit leicht aufhellendem Rand, in der Nase zeigt sich eine ausgesprochen feine, eindringliche Kirschfrucht, im Mund mittlerer Körper, wieder die intensive, ausgesprochen schöne Kirschfrucht, wirkt dicht, mit kompakter und doch zugänglicher Tannin-Struktur, sehr lang, toll, 91+ NK Punkte
CK: Auge keine Veränderung der Farbe bis auf leichte braune Ränder Nase Räucheraromen und animalischen Noten sind immer noch vorhanden, werden jedoch weicher Gaumen der Wein wirkt dichter, leichte Bittertöne Seinen Vorgängern ähnlich, jedoch weicher und runder
TD: animalische Nase, auch noch etwas Holz; im Mund sehr dicht, reintönig und lang, sogar mit Kirsche; 90 Punkte
GB: in der Nase dunkle Frucht, Schwarzkirsche, zusammen mit Schokolade und schöner Süße, noch dezenteres Holz, im Mund dicht, kraftvoll, hinten sehr gute Länge, 89 GB Punkte
HR: erstaunlich dunkel für einen deutschen SB; komplexe Wald- und Kirschfrucht, wieder ein säuerlicher, minimal laktischer Ton; dichte, komplexe Frucht, sehr feine Süße, nachhaltig und lang, noch ein Hauch Tannin; toller Wein, wahrscheinlich noch etwas Potential 90(+) HP
AP: In der Nase dem 00er sehr ähnlich mit schöner verspielten Note. Im Mund eine große Dichte, Preiselbeere, schöner Schmelz. Hervorragend. 93 AP
MH: Auge: Dunkles Burgunderrot
Nase: Leicht animalisch (Stall)
Angang: Frucht, Säure und Holz schon eingebunden, harmonisch (Mutmaßun g: könnte in zwei Jahren noch harmonischer sein)
Abgang: Kompakt, hat Länge
Punkte: 91
NT: In der Nase alkoholisch, im Mund voll, etwas Säure, Kirsche, etwas laktisch, , lang,, 90 NT Punkte
(7) 1999 Volnay 1er Cru Les Champans Alc 13,5% Domaine Joseph Voillot, Vignerons a Volnay
NK: kirschrote Farbe, in der Nase anspringende, frische, klare Kirschfrucht, im Mund recht konzentrierte Frucht, dicht, saftig, tolle Struktur, Tannine wunderbar eingewoben, Säure perfekt eingebunden, fleischig, immer noch frisch wirkend, lang., toll, setzt noch einmal einen drauf, 93+ NK Punkte
CK: Nase würzige Aromen, ich finde auch etwas von grünem Teesatz Gaumen auch dieser Wein ist dichter als bei den anderen Jahrgängen Tannine und Säure sind besser eingebunden
TD: in der Nase deutlich Kirsche; im Mund ebenfalls, dazu dicht und lang; Tannine; noch zu jung; hervorragender Wein; 91 Punkte
GB: in der Nase ganz anderer Charakter, floral wesentlich dunklere Frücht e als die Vorgänger, im Mund wesentlich dichter als die Vorgänger, harmonische Struktur, feine Säure, sehr gute Länge, Gesamteindruck: schon super, aber noch zu jung, 91 GB Punkte
HR: ausgesprochen dunkle Farbe; sehr komplexe, dunkle Frucht, nur ein hauch Holz, groß!; sehr komplexe, sehr dunkle, ernsthafte Frucht, etwas Süß e, große Konzentration, noch viel Tannin, Biss, sehr eindrücklich und sehr lang; hervorragender Wein, so etwas hätte man gerne im Keller (hoffentlich wird mein 2002er mal so gut); braucht noch Zeit, kann aber jetzt schon begeistern und zeigt, dass auch die Côte de Beaune zu große n Rotweinen fähig ist überzeugte 91+ HP (Parker (Rovani) übrigens 90 Punkte)
AP: Relativ dunkle Farbe. In der Nase dunkle Beeren, dabei etwas verhalten. Im Mund verhältnismäßig dicht und tanninbetont. Hinter den Gerbstoffen kommt die charakteristische Himbeerfrucht zum Vorschein. Würd e ich noch liegen lassen. 87-88 AP
MH: Auge: Burgunderrot
Nase: Beerig, Blaubeere
Angang: ja was für eine tolle Harmonie
Abgang: Aber hallo, einfach lecker voll auf der Höhe. Frucht, Säure bleiben in Harmonie
Punkte: 93
NT: im Mund sehr schön, weich, schlank, lang, 91 NT Punkte
(8) 1998 Volnay 1er Cru Les Champans Alc 13,5% Domaine Joseph Voillot, Vignerons a Volnay
NK : kirschrote Farbe, in der Nase dunkle Kirschfrucht, in der Runde wird ein Lösungsmittelton angesprochen, den ich nicht nachvollziehen kann, im Wein mittlerer Körper, schlanke und dennoch ausdrucksvolle Frucht mit moderaten Gerbstoffen und recht präsenter Säure, es mangelt vielleicht etwas an Charme, zeigt aber eine gute Länge, 87 NK Punkte
CK: Auge die Farbe ist etwas trüber als bei den vorherigen Tropfen Nase Einige Minuten später erkennt man ein Aroma von Pflaume Gaumen der Wein wirkt flacher, er beginnt abzuschwächen in seiner Ausgewogenheit Die Säure bleibt
TD: aromatische Nase; im Mund Kirsche, Tannine; noch viel zu jung; 88 Punkte GB: in der Nase Lebkuchengewürz, Kirsche, aber auch Unterholz, im Mund präsente Säure, kernig, 89 GB Punkte
HR: anfangs ein leichter Lösemittelton, der mit Belüftung verschwindet ; im Mund krische und Pflaume, schöne Reifetöne, spürbare Säure, es fehlt etwas Biss, die Länge ist aber okay; gut gereifter Wein, macht Spaß, erreicht aber deutlich nicht die Klasse des Vorgängers 88 HP
AP : Im Mund fehlerhafte Note von Lack oder Lösungsmittel, die angeblich nachgelassen hat. Leider hatte ich zu dem Zeitpunkt nichts mehr im Glas. Im Mund dominieren Gerbstoffe und Säure. Der Wein wirkt etwas schal. Im Abgang dann wieder spitze, schale Säure. Dringender Verdacht auf Kork. Da alle anderen am Tisch das nicht so gesehen haben und weil in dubio contra den korkbenutzenden Winzer dennoch bewertet. 82 AP
MH: Auge: Burgunderrot
Nase: Leicht Lösungsmittel nach mehrfachen schwenken: Pflaume, ein wenig Kirsch
Angang: hmm, irgendwie noch ein wenig zu. Ja Frucht, ja keine unangenehme Säure
Abgang: Leichte Sekundäraromen irgendwie auch zu
Punkte: 88
NT: im Mund Kirsche, mittellang, 89 NT Punkte
(9) 1998 Spätburgunder Spätlese trocken Alc 13,0% aus der Magnumflasche Gutsabfüllung Weingut H.P. Ziereisen, Efringen-Kirchen Infos vom Weingut: schwieriges Jahr, viel Regen, hoher Botrytisbefall machte aufwendige Traubenauslese notwendig, 2 Woche Maischestandzeit, 12 Monate neues Barrique
NK: kirschrote Farbe, in der Nase typische, dunkle Noten von Schwarzkirsche, im Wein leichter bis mittlerer Körper, Frucht bereits sehr reif, Säure ist etwas zu präsent, Tannine zeigen eine leichte Bitternote, der Wein wirkt insgesamt etwas unrund, hat aber eine gute Länge, 85 NK Punkte
CK: Auge keine Veränderungen in der Farbe zu erkennen Nase Lösungsmittel/ riecht wie eine neu aufgemachte Plastikmülltüte Dieses Aroma verfliegt aber nach der Zeit Gaumen Tannine sind besser eingebunden als bei dem `99er
TD: in der Nase ganz leicht Lösungsmittel, Gurke; deutlicher: Würze (Kardamom?), animalisch; im Mund Säure, Tannine, Kirsche; keine Opulenz, aber klar strukturiert; 87 Punkte
GB: interessante Nase, im Mund nicht groß, aber durchaus stattlich, hinten etwas wenig Power, 88 GB Punkte
HR: dunkle Frucht (weniger typisch deutsch als die Vorgänger); auch Mund mehr dunkle als rote Früchte, noch viel Tannin; wirkt eine Spur härter als seine deutschen Vorgänger 87 HP
AP: In der Nase das für die Top-Spätburgunder von Ziereisen typische Spiel von animalischen Noten. Im Mund etwas weniger Statur als die Folgejahrgänge. Der Wein fehlt dadurch etwas an Tiefe, um ihn über die 90 zu hieven. 89 AP
MH: Auge: Dunkleres Rot
Nase: Leicht animalisch, kräutrig, breit marmeladig, aber ich bekomme die Frucht nicht richtig mit
Angang: Etwas unharmonisch eingebundene Säure, leicht kantig, Bittermandel
Abgang: binten kein richtiger Druck
Punkte: 86/87
NT: deutsche Nase, 88 NT Punkte
(10) 1998 Kallstadter Steinacker Spätburgunder Spätlese trocken Alc 13% Gutsabfüllung Weingut Benderhof, Familie Bender-Haaß, Kallstadt Grosser Preis DLG
NK: kirschrote Farbe, in der Nase betont fruchtig, reife Kirschfrucht, im Wein leichter bis mittlerer Körper, saftige, tolle Kirschfrucht, viel Samt und Seide bei gut eingebundener Säure, durchaus fleischig, schöne Länge, sehr gut, 89 NK Punkte, hält sich sehr gut in dieser Runde
CK: Auge die Farbe ist etwas heller als bei Ziereisen, jedoch nicht so klar wie die Burgunder Nase Räucheraromen Gaumen im hinteren Rachenraum Erdbeeraromen, der Wein wirkt rund aber ich kann keine klaren Aromen oder ähnliches erkennen
TD: ebenfalls leicht animalische Nase; im Mund Kirsche und sehr dicht, auch Tannin; "kühle Frucht"; 89 Punkte
GB: in der Nase animalische Note, kühle Aromatik, Holz weg (Kommentar NK: hat kein Barrique gesehen), im Mund große Intensität, harmonisch, kraftvoll und trotzdem nicht aufdringlich, 90 GB Punkte
HR: Kirsche, Waldfrucht, leicht mineralisch (Steinstaub), andere sprechen von „kühler Aromatik“ (kann ich nachvollziehen); knapp sehr gut 88 HP
AP: leicht verspielte Nase mit eher hellroten Beerentönen. Etwas verhalten. Im Mund leicht brandig. Rumtopf mit Pflaume, tanninbetont. 87 AP
MH: Auge: Burgunderrot
Nase: Wie ein deutscher Burgunder
Angang: Schon harmonisch Frucht und Säure gut eingebunden allerdings kein Feuerwerk
Abgang: kein großer Druck
Punkte: 86/87
NT: deutsche Nase, im Mund Tannine, Kirsche, kühl, 87 NT Punkte
(11) 1997 Volnay 1er Cru Les Champans Alc 13,5% Domaine Joseph Voillot, Vignerons a Volnay
NK : kirschrote Farbe, in der Nase etwas verhaltene Frucht, wirkt noch nicht geöffnet, im Wein schlanke aber durchaus griffige Frucht, Frucht hat eine ansprechende Intensität, gute Gerbstoff-Struktur, angenehmes Säurebild, passable Länge, 85 NK Punkte
CK: Auge die Farbe wird dunkler aber bleibt klar Nase Maggitöne, Kirscharomen wie bei einem Obstler Gaumen am Anfang eine Explosion der Aromen wie Kräuter (Rosmarin, Thymian), und Bittermandel und im Abgang dann leider sehr flach
TD : dezente Nase, auch ganz leicht Lösungsmittel; im Mund Tannine, Säure; recht dicht, auch animalisch, lang, sehr jung, braucht Zeit; 87 Punkte
GB: in der Nase Kirsche, im Mund viel Tannin, Säure, Dichte ok, Länge lässt etwas zu wünschen übrig, Gesamteindruck: zu jung?, Glaub ich nicht, jetzt oder in einem Jahr, 87 GB Punkte
HR: eher rotfruchtig, frisches Liebstöckel, auch andere Kräuter ; im mund rote Beeren, a aber auch Kirschen, Bittermandel, wieder (frisches) Liebstöckel und andere Kräuter, nach hinten hin etwas schwächer; schon recht reif, knapp sehr gut aber nicht mehr 88 HP
AP : In der Nase endlich auch mal etwas Spiel (im Vergleich zu anderen Jahrgängen. Aber deutlich glatter als der Ziereisen aus dem selben Jahr. Im Mund kräutrige Noten, den Mund auslegend. Voller Spannung. lang. 91 AP
MH: Auge: schönes Burgunderrot
Nase: Leicht alkoholisch, kräutig oh aber auch Maggi
Angang: Harmonisch stimmig
Abgang: hinten etwas flach
Punkte: 87/88
NT: in der Nase schwache Kirsche, im Mund Kirsche, hinten wenig, 87 NT Punkte
(12) 1997 Spätburgunder Spätlese trocken Alc 13,0% Gutsabfüllung Weingut H.P. Ziereisen, Efringen-Kirchen Infos vom Weingut: es gab technische Probleme mit der Gärtemperatur was zu einem sehr tanninbetonten Wein geführt hat, 14 Monate neues Barrique
NK: rubinrote Farbe, in der Nase finde ich eine ausgesprochen intensive, ausdrucksvolle Aromatik von vollreifer Schwarzkirsche, dunkelrote Beeren, auch etwas Holz, im Mund von reifer Intensität, geht fast in Richtung süßer Kirschlikör, zeigt eine Menge Charme, Säure sehr gut eingebunden, lang, toll, 90 NK Punkte, der Wein hatte mich bereits auf der ProWein begeistert und mehr überzeugt als das Meiste von Ahr und Baden, was ich sonst in Düsseldorf verkostet habe
CK: Nase Räucheraromen Gaumen keine klare Frucht, Sehr sprittig und die Säure ist dominant
TD: animalische Nase, etwas Holz; im Mund dicht, mit Sekundäraromen, Fruchtsüße, ziemlich lang; 88 Punkte
GB: in der Nase kommt das Holz immer noch durch, aber durchaus interessant, kernig, 88 GB Punkte
HR: in der Nase rote Früchte, wenig Komplex; rote Beeren und ein wenig Erdbeerkompott, präsente Säure, dabei aber auch einiges an Süße (dadurch eine spur „billig-nuttig“, wie manche deutsche Spätburgunder ), recht dicht; durch die anbiedernde Süße, gepaart mit der spürbaren Säure, nur „gut“ wohlwollende 87 HP, nicht mein Fall
AP: In der Nase Tiefe, Fülle und Schmelz. Im Mund wieder sehr dicht, dunkle Kirschen. 89-90 AP
MH: Auge: Dunkels Burgunderrot
Nase: Stall, keine Frucht riechbar
Angang: Die Säure ist nicht sauber eingebunden
Abgang:
Punkte: 86/87
NT: deutsche Nase, dicht, Holz, im Mund dichter, härter, Tannin, etwas Fruchtsüße, 88 NT Punkte
(13) 1996 Spätburgunder Spätlese trocken Alc 13,0% Gutsabfüllung Weingut H.P. Ziereisen, Efringen-Kirchen Infos vom Weingut: erster Wein, 2 Monate Maischestandzeit, 12 Monate Barrique aus Markgräfler Eiche
NK: kirschrote Farbe mit aufhellendem Rand, in der Nase erstmals die in der Runde bei Vorgänger-Weinen angesprochenen animalischen Noten in leichter Form, im Wein eher leichter Körper, reife Frucht, Kirsche, Säure ordentlich eingebunden, der Wein wirkt auf mich immer noch erstaunlich saftig allerdings ohne besonderen Tiefgang, bleibt eher auf der leichten Seite, gute Länge, immer noch sehr gut, 86 NK Punkte
CK: Nase animalische Noten Gaumen Bittertöne wie beim Kaffee, Kräuteraromen (Thymian)
TD: intensive Nase (animalisch+Holz); im Mund zwar dicht, aber nicht klar strukturiert; 86 Punkte
GB: Frucht und Fruchtsüße fehlen
HR: recht dunkel Farbe; ein hauch Animalik, noch Barriquetöne, rote Beeren und eine Spur dunkle, relativ hohe Säure; gut 87 HP
AP: In der Nase verspielt und tiefgründig. Im Mund komplex und sehr spannungsgeladen. Die typischen Fruchtnoten von dunklen Kirschen (im Alter weniger kompottig als bei jüngeren Exemplaren) sind noch erkennbar. Lang. 93 AP
MH: Auge:Dunkels Burgunderrot
Nase: Stall und leicht kräutrig
Angang: Unharmonisch, irgendwie widersprüchlich
Abgang: hmmm irgendwie flach
Punkte: 85
NT: deutsche Nase, Holz, im Mun Kirsche, kurz, 86 NT Punkte
(14) 1996 Volnay 1er Cru Les Champans Alc 13,5% Domaine Joseph Voillot, Vignerons a Volnay
NK: Helles Kirschrot in der Farbe, in der Nase völlig überraschend Pfefferminze und zwar recht deutlich, im Wein mittlerer Körper, feste, gerbstoffbetonte Frucht, präsente, zu dominante Säure, passable Länge , für diesen Ausnahme-Jahrgang aber eher enttäuschend, 86 NK Punkte
CK: Auge Schwarz Rot Nase leichte Anisnote, Töne von Pfefferminz Gaumen ich finde nur noch Säure
TD : in der Nase Kirsche und wieder etwas Lösungsmittel; im Mund Säure, Sauerkirsche und viel Tannin, adstringierend; sehr jung, aber Potenzial? 86 Punkte
GB: in der Nase Würze, Kirsche, frisch, im Mund jahrgangstypische strenge Art, Säure und Tannin, was wird daraus werden?, 89 (?) GB Punkte
HR: in der Nase hauptsächlich rote Früchte, getrocknete Kräuter (v. a. Pfefferminze); mehr rote als dunkle Fürchte, wieder Trockenkräuter, immer noch etwas Tannin, eine Spur zu präsente Säure, nicht sehr lang; enttäuschend für den Jahrgang, aber immer noch knapp sehr gut und etwas interessanter als die beiden Vorgänger 88 HP
AP : In der Nase dominieren zunächst Firnenoten, die aber mit der Zeit etwas verfliegen. Dahinter ein Rest von Himbeerduft. Im Mund deutliche Säure, Himbeerfrucht, hinten herum wegbrechend. rel. kurz. 84 AP
MH: Auge: Helles Burgunderrot
Nase: Kräutrig, Pfefferminz
Angang: Säure etwas daneben
Abgang: hinten weg
Punkte: 83
NT: in der Nase Petersilie, im Mund Kirsche, toll, reif, sehr schön, 89 NT Punkte (siehe aber auch Erklärung im Fazit)
(15) 1995 Volnay 1er Cru Les Champans Alc 13,5% Domaine Joseph Voillot, Vignerons a Volnay
NK: kirschrote Farbe mit bräunlichem Rand, in der Nase bereits sehr reife, überreife Frucht, etwas Stall, im Wein mittlerer Körper, schlanke, einfache, sehr direkte Frucht, wirkt etwas rustikal, passable Länge, 85 NK Punkte
CK: Der Wein flacht immer und immer mehr ab Es sind Altersnoten zu finden und die Tannine wirken sehr pelzig
TD : in der Nase Unterholz, Reifetöne, Gurke (ganz leicht); im Mund Kirsche +Tannine; 86 Punkte
GB: in der Nase schon deutlich gereift, nicht groß, im Mund mittlere Länge und Dichte, elegant, typisch aber zu leicht
HR: Kirsche und rote Beeren, im Mund deutlich Mineralik und noch eine ordentliche Portion Tannin, relativ nachhaltig; wird wohl nie mehr sehr gut, ich bezweifle, dass das Tannin sich ganz harmonisiert 87 HP
AP : Dezentes Spiel in der Nase. Im Mund lakritz- und Anisnoten, deutliche Tannine. Wirkt noch relativ jung auf mich. Mittlere Länge. 86 AP
MH: Auge: helles Burgunderrot
Nase: richt reif
Angang: -
Abgang: -
Punkte: -
NT: deutsche Nase, Kirsche, im Mund Kirsche, 88 NT Punkte
(16) 1998 Sasbacher Limburg Spätburgunder QbA trocken Alc 13,5% Gutsabfüllung Weingut Bercher, Burkheim
NK: hellrote Farbe, in der Nase reife, kirschähnliche Frucht, etwas verhalten, aber im Wein recht dichte Frucht, feiner Samt, verhaltene Säur e, zeigt Ansätze von Schmelz und Länge, vielleicht eine Spur zu alkoholisch, gute Länge, 85 NK Punkte
CK: Auge klare Farbe, Leichte braune Ränder Nase keine definierbare Frucht Gaumen Holz ist zu erkennen / auch Tabaktöne
TD: "deutsche" Nase, auch Gurke; dunkle Beeren; gut, aber nicht klar strukturiert; 85 Punkte
GB: 88 GB Punkte
HR: leicht alkoholisch in der Nase, viel Alkohol auch im Mund; ordentlich, wird aber wohl nie ein harmonischer, geschweige denn eleganter Spätburgunder; nach dem Aufdecken: wirkt jünger als er ist 85 HP
AP: In der Nase dicke Kompottnote. Im Mund dicht und merklicher aber leidlich gut eingebundener Alkohol. Sehr tanninbetont. 86 AP
MH: Auge: Dunkles Rot
Nase: Alkoholische Nase
Angang: Holz, Tabak, leichte Säure
Abgang: Hinten nicht so sonderlich fit
Punkte: 84
NT: im Mund reif, Säure, Kirsche, 85 NT Punkte
(17) 1999 Pinot Nero Sastér Grave Friaul Alc 12,5% Questa è la Bottiglia No. 8349 Imbottigliato dalla Friulvini s.c.r.l, Zoppola
NK: kirschrote Farbe, in der Nase stelle ich eine reife, fast morbide Frucht fest, ein Hauch Pilze, Kräuter, im Mund irgendwie reif und rund, eine bescheidene trennt ihn von den meisten Vorgängern, zeigt mittlere Länge, 84 NK Punkte
CK: Auge tief Rote klare Farbe, kann aber nicht auf den “ Grund “ sehen Gaumen dominante Säure, brennt etwas auf der Zunge, im Abgang sehr flach
GB: 87 GB Punkte
HR: ohne Notiz, 84 HP
AP: Relativ verhaltene Nase mit dezenten dunkelfruchtigen Kompott-Tönen. Im Mund relativ dicht, nicht allzu komplex aber relativ lang. 86 AP
MH: Auge: Tiefes dunkles Rot
Nase: Frucht und Vanilie
Angang: Fruchtig
Abgang: -
Punkte: 85
(18) 2002 Pur Pur Rotwein QbA trocken Alc 14,5% Erzeugerabfüllung Weingut Peter Jakob Kühn, Oestrich
NK: kräftiges Rot mit deutlich violettem Rand, in der Nase etwas künstliche Aromen, erinnert mich etwas an Dornfelder, im Wein ebenfalls künstlich wirkende Frucht, Veilchen, leichte Bitternote, moderate Säure , erreicht mit dieser merkwürdigen Frucht eine ziemliche Länge, dennoch schwierig, definitiv nicht mein Wein, 82 NK Punkte
CK: Auge violette Farbe Nase Bonbonartig, chemische Frucht Gaumen Wirkt künstlich, übernatürliche Aromen, schwer zu zuordnen
HR: dunkles Purpur, etwas Bonbon/Kaugummiartig, auch etwas Lösemittel; auch im Mund lösemittel, intensive, aber sehr gewöhnungsbedürftige, künstlich wirkende Frucht, hinten etwas bitter; nichts für mich, in Englisch würde man sagen „awkward“ ??? HP
AP: Mutmaßlich eine Cuvée aus Spätburgunder und Dunkelfelder. Relativ bedeckte Nase. Im Mund eine sehr intensive (böse Zungen behaupten kitschige) Frucht. Geht in Richtung Mandarine oder auch Fruchtkaubonbon. Leichter Bitterton. Der Wein wirkt aber auf mich keineswegs billig oder einfach. Der Wein vermittelt mir eine Menge Trinkspass. 86 AP
MH: Auge: Tiefes dunkles Rot
Nase: Irgendwie Chemisch
Angang: unharmonisch, nee irgendwie ganz komisch
Abgang: hinten bittere Aromen
Punkte: 78/79
(19) 2001 Spätburgunder „B“ 1479 N QbA trocken Alc 13,5% Gutsabfüllung Weingut Nelles, Heimersheim
NK: kirschrote Farbe, in der Nase deutliche Spätburgunder-Frucht, frisch und filigran, feiner Samt, im Mund recht schlank mit dezenter Fruchtnote, Samt, feiner Mineralik, wirkt rund und zugänglich, zugängliche Tannine, aber ohne besondere Tiefe, eher elegant, dabei erstaunlich lang, 84 NK Punkte
CK: Auge klares Ziegelrot mit leichten braunen Rändern Nase Holz, Gärige Erdbeere Gaumen leichte Bittertöne im Abgang, von Alkohol geprägt
HR: etwas Mineralik in der Nase; im Mund rote Beeren und auch etwas dunkle Beeren, hinten deutliche Bitternote; keine Wertung notiert, aber sicher nicht sehr gut
AP: In der Nase Spiel und Tiefe mit einer gewissen Beerenfrucht. Im Mund viel Tannin, etwas Alkohol merklich. Durchaus tief und komplex. Gute Läng e. Hervorragend. 88-89 AP
MH: Auge: mittleres Rot
Nase: Typischer deutscher Burgunder
Angang: Beere, Vanilie
Abgang: mittlerer Abgang
Punkte: 84/85
(20) 1997 Hochheimer Hölle Riesling Spätlese trocken Alc 12,5% Erzeugerabfüllung Weingut Franz Künstler, Hochheim
Kräftiges Gelb in der Farbe, n der Nase reife Apfel-Birnen-Frucht, Quitte, recht komplex, im Wein leichter bis mittlerer Körper, intensive, recht lange Frucht bei moderater Säure, wirkt leicht restsüß, komplexes Geschmacksbild, sehr gut 87-88 NK Punkte
CK: Nase leichte Alterstöne, duftet nach Aprikose oder eher Quitte? Gaumen Alterstöne sind vordergründig, wenig Restsüße
HR: reife, fast goldgelbe Farbe; v. a. Quitte, die sich auch im Mund durchsetzt, recht wenig Säure, Bitterton; deutlich Riesling, aber kein typischer 85-86 HP
AP: In der Nase leichtgewichtig wirkende klare Rieslingfrucht von erstaunlicher Frische. Im Mund wirkt der Wein halbtrocken, wobei die Restsüße für meinen Geschmack, die Harmonie dieses Weines empfindlich stört. 82-83 AP
MH: Auge: Bernstein
Nase: Leichte Firness, tropische Früchte
Angang: Quitte, nussig, schön mineralig
Abgang: hinten leicht bitter, etwas zu alt
Punkte: 84
(21) 2002 Monzinger Halenberg Riesling Spätlese trocken Alc 12,5% Gutsabfüllung Weingut Emrich-Schönleber, Monzingen
NK: hellgelbe Farbe, in der Nase ausdrucksvolle, gut strukturierte Frucht, setzt sich im Wein übergangslos fort, kräftige, lebendige Säure, von guter Intensität, am Ende einer solchen Probe immer schwer zu verkosten, aber mein Herz schlug sofort höher, wunderschöner Nachhall, toll, von Euphorie getragene 90 NK Punkte
CK: Nase Limette, Zitrusfrüchte Gaumen dominierende Säure wird aber von einer gewissen Süße aufgefangen. Interessanter Wein, der Spaß macht
HR: Nase verhalten, etwas weißer Pfirsich; ganz moderate Restsüße bei schöner Säure; fast sehr gut, blinder Tip: Pfalz 2002
AP: relativ verhaltene Nase, frische Riesling-Frucht. Im Mund nicht völli g trocken, fruchtbetont, wirkt auf mich etwas dropsig. 83-84 AP
MH: Punkte: 88/89
(22) 1999 Münsterer Rheinberg Riesling Spätlese Alc 9% Gutsabfüllung Weingut Göttelmann, Münster-Sarnsheim
NK: da ich am frühen Morgen nicht mehr aufnahmefähig war entstand diese VKN einige Stunden später (nach einer Mütz Schlaf und einer kalten Dusche sowie einem ausgiebigen Frühstück).
Zitronengelbe Farbe, in der Nase reife, aber durchaus angenehme Noten von Apfelkompott, auch süße Blüten, im Wein von deutlicher Fruchtsüße geprägt, aber auch mit schöner, reifer Riesling-Frucht, Noten von reifem Pfirsich, Birne und auch reifer Apfel, schöne Säure, wirkt recht elegant, nahezu nobel, die tolle Säure erschließt mir diesen Wein aus einer Kategorie die ich ansonsten eher meide, schöne Länge, gute Wahl Heiko, 88 NK Punkte
CK: Nase Zitrusfrüchte Gaumen Alterstöne, Restsüße, geht in den halbtrockenen Bereich
HR: Grapefruit, reife Zitrone, sehr feine Süße bei moderater Säure; gute Nachhaltigkeit und Länge; sehr schön, wirkt jünger als er ist: blinde Tips der anderen gehen von 2001 bis 2002! 87 HP
AP: In der Nase eine komplexe, spannende Riesling-Frucht mit Zitrus-Grapefruitnoten. Nur winzige Reifetöne lassen erahnen, dass es sich nicht um einen ganz jungen Wein handelt. Im Mund deutliche Restsüß e, dabei eine klare Grapefruit-Frucht. 85 AP
MH: Punkte: 87
Fazit NK: ein schöner Vergleich. Erstaunlich, wie eindeutig deutscher und französischer Burgunder zu trennen waren. Der 99er Volnay hinterließ bei mir den stärksten Eindruck. Dicht gefolgt von dem 99er Ziereisen und dem 97er Ziereisen. Wenn sich das Holz beim 01er und 00er Ziereisen noch besser einbindet, dann haben wir hier zwei weitere, schöne Spätburgunder-Exemplare. Hanspeter Ziereisen ist auf einem guten Weg zur Spitze deutscher Spätburgunder-Produzenten. Der tags zuvor zufällig bei Fritz Zickuhr, Edeka-Frischmarkt in Köln-Lindental, erstandene Volnay von Voillot reihte sich nahtlos ein in die von Thomas beschaffte Serie der Voillot-Volnay. Preisniveau ca. EUR 26,00 (ab Weingut ca. EUR 24,00). Ziereisen-Rhini 2001 kostet aktuell bei Rolf Kaspar in Essen EUR 23,95. Das Preisniveau der beiden Vertikalen ist also in etwa miteinander zu vergleichen.
Fazit CK: Durchgängig waren die beiden Spätburgunder von ihrer Farbe her schon zu unterscheiden. Die Weine waren auch gewissen Aromen in Nase und Gaumen immer „treu“. Die Burgunder waren bis zum Jahrgang 99/98 die elegantere Version, während die Ziereisen `99 und `96 für mich am besten waren. Es hat mir wieder viel Spaß gemacht und ich habe wieder einmal viel gelernt. Ich möchte vor allem Wera und Norbert für diesen schönen Tag danken, für die Übernachtung und dem herrlichem Frühstück vom Hotel Kreutzer Garni. Schön das es Euch gibt. Vielen Dank auch an Thomas Deck, der uns die Burgunder etwas näher gebracht hat.
Fazit TD: Ziereisen war oft 1 Punkt besser (außer beim Top-Jahrgang 1999), aber das Holz ist meistens zu deutlich. Voillot war klarer "lesbar", nicht unbedingt der bessere, aber im direkten Vergleich vielleicht der interessantere Wein. Ich werde beide Weingüter in den nächsten Jahren verfolgen.
Fazit: Heiko Reinartz: Erstaunlich einfach war die Zuordnung: Alle Ziereisen waren deutlich als deutsche SB zu erkennen; charakteristisch für die Ziereisenweine scheint mir eine relativ spürbare Säure, oft ein Hauch laktische Noten, die bei Belüftung schwächer werden, aber nicht ganz verschwinden. Mein Favorit eindeutig der 99er, gefolgt vom 2000er. Die Volnays bestechen vor allem durch eine herrliche Kirschfrucht. Meine Bewertungen entsprechen im Großen und Ganzen den Jahrgangsbewertungen: Ausgesprochen stark der 99er, etwas enttäuschend für den großen Jahrgang allerdings der 96er. Am schwächsten der 2000er. Meine persönlichen Präferenzen spiegeln sich in meinen Punktwertungen wieder: 3:1 für Voillot, bei einem Unentschieden. Eine sehr lehrreiche Probe! Vielen Dank an Norbert, Wera und Georg!
Fazit NT: Bei den Weinen gab es keine Ausfälle, was bei den Flaschenpreisen auch eigentlich selbstverständlich sein sollte. Die "Volnay" waren durch die Bank die Weicheren und Eleganteren. Die "Ziereisen" die etwas raueren mit mehr Tannin und vor allem die Jüngeren mit (zu)spürbarem Holz, weshalb mir in der Regel die "Volnay" besser schmeckten. Der 99-er Volnay war für mich der beste(91P). Den 96-er Volnay fand ich zwar schon recht gereift mit schon etwas "spitzer" Säure aber dennoch sehr schön. Aus Trotz gegenüber der Bewertung durch die Mitverkoster vergab ich 91 P,was bei Einhalten der Relation zu dem 99-er vielleicht doch ein wenig zu hoch war. Ich reduziere ihn im Nachhinein um 2P auf 89P. Die deutschen Spätburgunder waren alle (auch der Benderhof-Pirat, den ich übrigens nicht soo gut wie manch anderer in unserer Runde fand) durch einen einheitlichen Ton in Nase und Mund als deutsche Spätburgunder zu erkennen. Das Boeuf Bourguignon von Georg war - wie nicht anders zu erwarten - mal wieder große Klasse und passte hervorragend zu den Weinen.
Fazit Reinhard Engmann: keine Ergänzungen, aber meinen herzlichen Dank für die gelungene Probe. Ich bin zum Ziereisen-Fan geworden.
Fazit AP:
Zunächst muss ich das bestätigen, was die anderen ja auch alle festgestellt haben: Die Weine waren auch blind stets gut voneinander zu unterscheiden. Einerseits die elegantere Stilistik von Voillot mit den helleren Beerenfrüchten, andererseits die voluminöseren, holzgeprägteren Ziereisens mit viel viel Spannung und Spiel in der Nase (was mich bei Rotwein bei aller Unerfahrenheit was große rote Gewächse angeht sehr fasziniert, da es mich an spontanvergorene Rieslinge erinnert) und kompottigen Fruchtnoten, die meist an dunkle Kirschen erinnerten. Mein Herz schlägt offenbar mehr für den deutschen Spätburgunder, denn nur in zwei Jahrgängen würde ich den Franzosen vorziehen. Das wären einmal 2001, wobei ich den Ziereisen auch hier für den besseren Wein halte, der aber noch Zeit braucht, um sein dickes Holzfell abzuwetzen. Der Burgunder kann aber jetzt schon mit einer zwar feinen aber dafür abwechslungsreichen, verspielten Fruchtnote begeistern. Ihm fehlt meines Erachtens Körper. Lässt man sich nicht auf ihn ein, wirkt er dünn. Der andere Burgunder, der mich begeistert hat war der 97er. Komischerweise war ich da wohl recht alleine. Diesen fand ich auch ein wenig untypisch, da er im Vergleich zu den anderen Jahrgängen deutlich mehr Struktur und Kraft hatte. Dagegen konnte ich mich für den von den anderen so gelobten 99er nicht so begeistern. Die Weine des Abends kamen für mich beide von Ziereisen und zwar aus den Jahren 99 und 96. Interessant bei den Ziereisen-Spätburgundern fand ich darüber hinaus, dass die Weine abgesehen vom jüngsten, dem 01er, alle trinkreif schienen. (Kein allzu großer Gegensatz zu den Voillots an dieser Stelle, aber vielleicht ein interessanter Hinweis über Stabilität/Lagerfähigkeit der Weine. Die Burgunder schienen mir da etwas schwerer kalkulierbar zu sein. Alles in allem eine tolle Probe und ich schließe mich an dieser Stelle Reinhard an: Auch ich wurde an diesem Abend zum Ziereisen-Fan.
Infos zur Domaine Joseph Voillot
Das Weingut ist in dem Buch von Horst Dohm "Flaschenpost aus Burgund. Die 60 großen Weine" vertreten, damals hieß es noch zu Joseph Voillot selbst: "Seine drei Töchter wollten vom Weinbau nichts wissen. Nun hofft er auf seine Enkel." ... "Was Joseph Voillot in die Flasche bringt, entspricht dem klassischen Premier-Cru-Typ von Volnay und Pommard."
Auch im Buch "Côte d'Or" von Norman Remington wird das Weingut erwähnt: "Schließlich ist der traditionsbewusste Joseph Voillot mit einer Reihe nahezu vorbildlicher Volnays und Pommards besonders zu nennen."
Serena Sutcliffe schreibt u.a.: "Zwei Drittel der Erzeugung gehen an Händler in Beaune und der Schweiz, wo man diese äußerst schätzenswerten Weine wirklich liebt."
Die Nachfolge scheint inzwischen geklärt zu sein, die Weine werden heute von Jean-Pierre Charlot, dem Schwiegersohn von Joseph Voillot gemacht. Und das offensichtlich in guter Kontinuität:
Michel Bettane schreibt in seinem renommierten Führer "Classement des meilleurs vins de France", Ausgabe 2005: "Seit vielen Jahren macht Jean-Pierre Charlot Weine, die zu den feinsten und ausgeglichensten von Pommard und Volnay zählen. Im Vergleich zu anderen scheinen sie am Anfang etwas wenig Farbe zu haben, aber ihre Reifung enthüllt mit großer Präzision die Typizität des Jahrgangs und des Terroirs. Man bewundert dann die Feinheit in der Textur und die Integration der Tannine in das Bukett, was das Markenzeichen der großen Stilisten an der Côte de Beaune ist."
Im Hachette 2002 heißt es u.a.: "Das alles ist strukturiert und kommt von einer önologisch absolut sicheren Herangehensweise."
Voillot erscheint auch regelmäßig in den Führern von Allan Meadows ("Burghound") und Clive Coates ("The Vine").
Aus alldem geht hervor, dass es sich hier mit um die typischsten Weine von Volnay handelt, die sowohl ihr Terroir als auch ihren Jahrgang perfekt widerspiegeln müssten. Ein absolutes Muss in Volnay.
Hier ist noch was von einem amerikanischen Händler:
Jean-Pierre Charlot, Joseph Voillot's son-in-law, now manages the domaine when he's not teaching a course at the viticul-tural school in Beaune. He is one of those big, gentle men with a relaxed approach.
One bright morning in March, Jean-Pierre and his daughter drove me from Pommard to Volnay. Smoke wafted into the air from fires in the winter brown vineyards as vignerons burned their cane cuttings.
In Volnay, the trim, elderly Joseph Voillot led the way down to the cellar. To taste a new vintage with him is a lesson in husbandry, with each premier cru clearly displaying its terroir.
The Frémiets, a fairly steep vineyard located north of the village in chalky soils, is the most elegant and fragrant; the Champans, south of the village, is the most powerful, full, and typically earthy; the Caillerets, farther south and adjacent to Champans, is a cross between Frémiets and Champans, and has the finest structure. Each wine emphasized finesse and purity of fruit.
Gruß aus Oberhausen Norbert
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