Berichte von Verkostungen mit Weinen aus mehreren Ländern/Regionen (sonst bitte im Länderforum einstellen)
kreutzer
- Beiträge: 364
- Bilder: 277
- Registriert: Mo 22. Nov 2010, 16:40
- Wohnort: Oberhausen
Mi 22. Dez 2010, 17:49
Hallo Weinforum, nachfolgend für Interessierte meine Verkostungsnotizen vom 17.12.2005 über eine Probe, die, von Gerhard Präsent organisiert, im Restaurant „Im Fünften“ in Graz stattfand. Die Probe habe ich mir mit dem Châteauneuf-du-Pape-Spezialisten und Weinforum Ruhrgebiet-Kollegen Uwe Bende geteilt. 1000km Autofahrt pro Strecke lagen vor uns, übrigens bei prachtvollen Winterverhältnissen. Spätestens im österreichischen Teil der Strecke war es durchgehend weiß bei heftigem Schneegestöber. Graz jedoch: quasi schneefreie Zone. Ich nehme vorweg, ich bezeichne mich nicht als Ch9-Spezialisten. Ich empfinde einen 2000er Vieille Julienne Reserve oder einen 2000er Domaine du Pegau Da Capo als ganz große Weine, habe aber bei einigen anderen Ch9 auch meine Probleme. Leider entsprachen eine ganze Reihe von Weinen der nachfolgend beschriebenen Probe nicht den „bei mir“ im Vorfeld hochgesteckten Erwartungen. Ein Blick auf die Probenblätter im Umfeld gaben mir aber den Eindruck, als ob nur ich bei einer Vielzahl von Weinen deutlich niedriger gepunktet habe. Von Spitzenwerten, die über 95 Punkten lagen, war ich doch deutlich entfernt. Worum ging es? Es ging um eine Vertikale von Ch9 des legendären Winzers Henri Bonneau. Die meisten Weine sind nur schwer, manche so gut wie gar nicht zu beschaffen. Der Rebsortenanteil bestand nach von Gerhard gelieferten Angaben zu 80-90% aus Grenache (Durchschnittsalter der Rebstöcke: 30-45 Jahre) und zu 10-20% aus Mourvedre, Syrah, Counoise, Vaccarèse, Cinsault und Clarette. Also: der Reiz bestand zweifellos in einer Probe, die sich so schnell vermutlich nicht wiederholen lässt. Das sollte den Fahrstress wert gewesen sein. Eine ganze Anzahl vertrauter Gesichter aus dem Weinplus-Umfeld bestätigten mir, das ich mit dieser Einstellung nicht alleine stand. Nicht zu vergessen, die Küche des „Im Fünften“ war ausgezeichnet (insbesondere der zauberhafte Nachtisch). Der Koch wurde im Anschluss für den Beifall nach vorne zitiert. Nun zu den Weinen. (1)1994 Châteauneuf-du-Pape ziegelrote Farbe mit braunem Rand, in der Nase bereits sehr reif, Waldboden, Pilze, Liebstöckel, im Wein nicht all zuviel Struktur, bereits etwas fragil, hohe Säure, ansonsten Kräuter, Würze, ordentliche Länge, 84 NK Punkte (2) 1993 Châteauneuf-du-Pape rubinrote Farbe mit leicht braunem Rand, in der Nase durchaus feine, würzige Noten, Holz, Kräuter, im Wein auch eher leichtgewichtig, zeigt bereits deutliche Reife, sehr präsente Säure, hat aber Biss, ordentliche Länge, 85 NK Punkte (3) 1996 Châteauneuf-du-Pape ziegelrote Farbe mit braunem Rand, in der Nase sehr reif, wieder Kräuter und Würze, im Wein zeigt sich etwas mehr Struktur als bei den Vorgängern, feine Tannine, viel Würze, aber auch recht hoch in der Säure, länger, nachhaltiger im Abgang als die Vorgänger, 87 NK Punkte (4) 2001 Vin de Pays „Les Roulièrs" rubinrote Farbe, in der Nase jugendliche Frucht, völlig anders, im Wein leichter Körper, saubere, aber vielleicht etwas einfach gestrickte Frucht, fällt als Außenseiter auf, zeigt Nachhall, 85 NK Punkte (5) 2002 Châteauneuf-du-Pape ziegelrote Farbe mit braunem Rand, in der Nase reife, fast morbide Noten, Waldboden, Pilze, im Wein mittlere Struktur, gut integrierte Säure, schöne innere Struktur, lang, 88 NK Punkte, erstaunlich für einen Wein aus diesem Jahrgang, sowohl im Hinblick auf die unerwartete Struktur als auch im Hinblick auf den fortgeschrittenen Reifeeindruck (was ja wohl gewollt ist) (6) 1987 Châteauneuf-du-Pape Kork (7) 1991 Châteauneuf-du-Pape Cuvée Marie Beurrier rubinrote Farbe mit braunem Rand, in der Nase aber recht feine, noble Frucht, Noten von Liebstöckel, im Wein mittlerer Körper, feste Frucht, gute Tannin-Struktur, gut integrierte Säure, schöne Länge, zeigt Charakter, 89 NK Punkte (8) 1980 Châteauneuf-du-Pape Réserve des Célestins ziegelrote Farbe mit braunem Rand, in der Nase fein entwickelte Reife, Würze, Kräuter, Waldboden, im Wein mittlere Struktur, zugängliche Tannine, schöne Länge, klingt mit feiner Frucht nach, 88 NK Punkte (9) 1995 Châteauneuf-du-Pape Cuvée Marie Beurrier ziegelrote Farbe mit braunem Rand, in der Nase verhalten, reif, etwas Stall, Kräuter, Würze, es fehlt an Ausdruck, im Wein mittlere Struktur, präsente Säure, wirkt erstmals recht jugendlich, gute Länge, 87 NK Punkte (10) 1992 Châteauneuf-du-Pape Cuvée Marie Beurrier rubinrote Farbe mit leicht braunem Rand, in der Nase recht feine Frucht, mit Ausdruck, im Wein recht feste Struktur, raue Tannine, präsente Säure, langer Abgang, 88 NK Punkte (11) 1997 Châteauneuf-du-Pape Cuvée Marie Beurrier ziegelrote Farbe mit braunem Rand, in der Nase reife Frucht, kräutrig, Liebstöckel, Waldboden, im Wein recht feste, aber auch wilde Frucht, präsente Säure, langer Abgang, er hat was, 89+ NK Punkte (12) 1990 Châteauneuf-du-Pape Cuvée Marie Beurrier rubinrote Farbe mit braunem Rand, in der Nase durchaus reif aber irgendwie verhalten, wieder Kräuter, aber nicht so ausgeprägt wie beim Vorgänger, im Mund recht frische, saubere Frucht, feste Struktur, zugängliche Tannine, auch hier die Säure recht deutlich, gute Länge, 88 NK Punkte (13) 1992 Châteauneuf-du-Pape Réserve des Célestins ziegelrote Farbe mit braunem Rand, in der Nase feine Frucht, Kräuter, Würze, auch etwas Stall, im Wein feste, jugendliche Frucht, reichlich Tannine, hat Biss, langer Abgang, 89 NK Punkte (14) 1988 Châteauneuf-du-Pape Cuvée Marie Beurrier ziegelrote Farbe mit braunem Rand, feine, mittelkräftige Nase, im Wein mittlere Struktur, feste, etwas wilde Frucht, Würze, gut integrierte Säure, langer Abgang, 90 NK Punkte (15a) 1989 Châteauneuf-du-Pape Cuvée Marie Beurrier leider Kork (dahinter konnte man einen Wein mit Struktur erkennen) (15b) 2003 Châteauneuf-du-Pape Domaine Vieille Julienne dieser Wein wurde von Uwe Bende spontan als Ersatz für den Korker spendiert, in der Farbe jugendlich mit lila Ausprägung, in der Nase wirkt er auf mich nach den vielen Bonneau’s etwas parfümiert, jugendlich, fast oberflächlich, im Mund feste, jugendliche Frucht, hat Biss, langer Abgang, 88 NK Punkte, und doch störte mich an diesem Abend etwas an dem Wein, möglicherweise weil er so völlig aus dem Rahmen fiel (16) 1971 Châteauneuf-du-Pape Réserve des Célestins ziegelrote, etwas trübe Farbe, deutlich brauner Rand, in der Nase reif, zerbrechlich, im Mund feste, wilde Frucht, reif, ordentliche Länge, das kann nur der 1971er gewesen sein, der noch unter Transportschock stehen muss, da er erst kurz zuvor aus Frankreich angeliefert worden sein soll, dafür erstaunlich, 88 NK Punkte (17) 1999 Châteauneuf-du-Pape Réserve des Célestins ziegelrote Farbe mit braunem Rand, in der Nase reif, kräutrig, wild, Waldboden, etwas Stall, im Mund feste, wilde Frucht, deutliche Säure, wirkt noch jugendlich, gute Länge, 89 NK Punkte (18) 1998 Châteauneuf-du-Pape Réserve des Célestins Kork (19) 1998 Châteauneuf-du-Pape Cuvée Marie Beurrier ziegelrote Farbe mit braunem Rand, in der Nase viel Würze, Liebstöckel, im Wein mittelkräftige Frucht, reif, Würze und wilde Noten, deutliche Säure, gute Länge, 88 NK Punkte (20) 1997 Cuvée Mystique (Pirat) rubinrote Farbe, in der Nase Kaffee und Menthol, jugendlich, im Wein jugendliche, saftige Frucht, Kirsche, kann nur ein Pirat sein, schöne Länge, aber sehr gut, 90 NK Punkte (21) 1985 Châteauneuf-du-Pape Réserve des Célestins ziegelrote Farbe mit braunem Rand, in der Nase staubige Noten, reif, gefällt mir an dieser Stelle nicht, im Wein mittelkräftige Frucht, recht saftig mit zupackenden Tanninen, langer Abgang, wertet den Wein wieder auf, 87 NK Punkte (22) 1986 Châteauneuf-du-Pape Réserve des Célestins ziegelrote Farbe mit braunem Rand, in der Nase erneut staubige Noten, etwas verhalten, ansonsten mittlerweile als typisch zu identifizieren, im Wein feste, kräftige Frucht, Säure, Tannine, hat Biss, langer Abgang, 88 NK Punkte (23) 1988 Châteauneuf-du-Pape Réserve des Célestins ziegelrote Farbe mit braunem Rand, in der Nase Kräuter und Würze, dezente Reife-Noten, im Mund mitteltiefe Frucht, wild, fest, harmonisch eingebettete Tannine, lang, 89 NK Punkte (24) 1990 Châteauneuf-du-Pape Cuvée Marie Beurrier ziegelrote Farbe mit braunem Rand, in der Nase verhaltene, noble, tiefgründige Frucht, schöne, konzentrierte, saftige Frucht, gute Länge, erstmals der deutliche Eindruck, der liegt über 90 Punkte, aber bei 91 NK Punkte bleibe ich hängen (25) 1989 Châteauneuf-du-Pape Réserve des Célestins rubinrote, fast jugendliche Farbe, ungewohnt, in der Nase dunkelrote Früchte, frisch und saftig, intensiv, im Mund mittlerer Tiefe, jugendlich, saftig, kräftige aber mürbe Tannine, langer Abgang, 92 NK Punkte (26) 1990 Châteauneuf-du-Pape Réserve des Célestins rubinrote Farbe mit braunem Rand, in der Nase frische, würzige Beerenfrucht, Kräuter, Würze, im Wein jugendlich mit Saft, wirkt tief, intensiv, lang, langer Abgang, 93 NK Punkte (27) 1990 Châteauneuf-du-Pape Cuvée Spéciale diesen Wein gibt es derzeit nur aus dem Jahrgang 1990, es existiert ein 1998er, der aber noch nicht auf Flasche gefüllt worden ist. Geht wohl in die Richtung unbezahlbar, wenn überhaupt beschaffbar. Rubinrote Farbe mit braunem Rand, in der Nase reif und konzentriert, im Mund dichter Körper, konzentrierte Frucht, jugendlich mit kräftiger Tannin-Struktur, lang, lang, lang, erinnert mich aber eher an einen Amarone, 94+ NK Punkte (28) 1995 Châteauneuf-du-Pape Réserve des Célestins 5 Stunden zuvor dekantiert ziegelrote Farbe mit braunem Rand, in der Nase reife, aber sehr noble, vornehm wirkende Frucht, im Wein dichter Körper, konzentrierte Frucht, reifer als (25) (26) und (27), satte Tannin-Struktur, langer Abgang, 93 NK Punkte (auch wenn ich ihn niedriger punkte als (27), vorziehen würde ich diesen Wein) Fazit: Ich werde wohl eher das Drumherum nachhaltig in Erinnerung behalten. Die Fahrt. Die Atmosphäre, die Nachspeise und natürlich die Weinfreunde, vielleicht auch den Cuvée Spéciale, und doch würde ich den Wein auch bei einem bezahlbaren Preis nicht an die erste Stelle meiner Suchliste setzen. Da bereiten mir andere Weine höheren Trinkspaß. Im direkten Vergleich mit anderen namhaften Ch9 (z.B. Rayas, Clos du Pape, Vieille Julienne Reserve, Pegau Da Capo etc) war ich dann doch eher etwas enttäuscht. Richtig gut sind eben die kaum beschaffbaren Jahrgänge und Qualitäten dieses Weinguts. Aber das ist, wie immer, nur meine Meinung und wurde von anderen Teilnehmern bestimmt völlig anders gesehen. Ansonsten möge man mir meine moderate Beurteilung nachsehen. Lag vielleicht auch am ansteigenden Alkoholpegel. Ich habe geschluckt und nicht gespuckt. Gruß aus Oberhausen Norbert
kreutzer
- Beiträge: 364
- Bilder: 277
- Registriert: Mo 22. Nov 2010, 16:40
- Wohnort: Oberhausen
Mi 22. Dez 2010, 17:54
Hallo Weinforum,
die zum Teil sensationellen Verkostungsergebnisse einiger Altwein-Verkostungen in der Vergangenheit hat eine interessierte Liebhabergruppe animiert, gemeinsam in den Einkauf weiterer, wirklich alter Top-Weine dieser Welt zu investieren. In diesem Fall mal wieder Bordeaux.
Am 13.11.2010 war es dann mal wieder soweit. Im verregneten Oberhausen fanden sich folgende Weinliebhaber zum gemeinsamen Genuss von Speis und Trank ein:
Doris Elsing Wera Kreutzer Peter Züllig Bernd Handschuh Michael Herr Rainer Kaltenecker Rainer Elsing Norbert Kreutzer
Alle Weine wurden offen verkostet. Die Füllstände waren allesamt mindestens very top shoulder, in vielen Fällen auch besser. Einzig der 70er Ausone zeigte einen kleinen Korkläufer. Aufgrund des ehrwürdigen Alters waren viele Korken zwar ziemlich durchgeweicht, aber fast ausnahmslos ausreichend dicht.
Nahrhafte Grundlage für die Verkostung schuf eine feine Kartoffelsuppe mit Trüffelöl (für die Rainer K. verantwortlich zeichnete) und eine von Doris zubereitete, mit Jakobsmuscheln und Scheiben von Perigord-Trüffeln gefüllte Lachsmousse, die von Quinoa und Morcheln begleitet wurde..
Nachfolgend für Interessierte meiner Verkostungsnotiz vom 13.11.2010.
Die Weine wurden nicht dekantiert. Ein Monat aufrecht gestellt, geöffnet und ab ins Glas. Alle Weine mussten sich im Glas entwickeln. Ohne Hetze oder Zeitdruck.
1. 1966 Chateau Le Bon Pasteur - Pomerol
Eine tiefrote Farbe mit leicht braunem Rand macht Hoffnung, in der Nase stört mich eine unsaubere Nase die ich als stallig empfinde, Sauerkirsche und Marzipan, wie von einem anderen Teilnehmer beschrieben, habe ich nicht gefunden, im Mund von leichtem bis mittleren Körper, dem Wein mangelt es aber an jeglicher Frucht, an Fleisch, Charme oder Fruchtsüße, die Tannine sind zwar abgeschmolzen aber der Wein wird von einer spröden, abweisenden, ja fast aggressiven Säure dominiert, knapper Abgang, enttäuschend, über den Punkt, 80 NK Punkte
2. 2009 Pouilly Fumé Le Chantereine Henri Borgeois Alc 13%
Hellgelbe Farbe, in der Nase sprint mich eine lebendige, an Stachelbeere, Rhabarber, Zitrone erinnernde Frucht an, im Mund von leichtem Körper, lebendig-frische Stachelbeer-Frucht, etwas Gras, lebendige Säure, trinkanimierend, von passabler Länge, gut, 85 NK Punkte (Begleiter der Lachsmousse, hatte allerdings Probleme mit den in dunkler Rotwein-Sauce zubereiteten Morcheln, die für meinen Geschmack auch die Lachsmousse zu sehr dominierten)
3. 1966 Chateau La Lagune - Haut Medoc
Rubinrote Farbe mit leicht braunem Rand, in der Nase finde ich eine schön gereifte, in sich stimmige Frucht von dunkelroten Beeren, etwas Schokolade, Unterholz und Tabak, im Wein von leichtem bis mittleren Körper, die Frucht liegt auf der eher eleganten Seite, sehr fein, eher schlank mit mürben Tanninen und einer schönen Säure-Struktur, die dem Wein zu einem harmonischen Gesamtbild verhilft, legt mit der Zeit im Glas an Fruchtsüße zu, schöne Länge, toll, einer der besseren La Lagunes die ich bisher im Glas hatte, 89 NK Punkte
4. 1961 Chateau La Serre - Saint Emilion
Ziegelrote Farbe mit leicht braunem Rand, in der Nase vorwiegend Rauch und Tabak, hinten kommt eine ganz leichte, beerige Fruchtsüße durch, insgesamt etwas fragil, im Wein leichter bis mittlerer Körper, sehr feine, filigrane Frucht, vielleicht etwas zu säuregeprägt, mürbe Tannine, knapper Abgang, 87 NK Punkte
5. 1961 Chateau Cadet-Piola - Saint Emilion
Tiefrote Farbe mit nur leicht braunem Rand, in der Nase noch recht verschlossen, ich nehme Tabak, Leder, Unterholz und Pilze wahr, im Wein leichter bis mittlerer Körper, die durchaus elegante Frucht versteckt sich anfangs noch unter einem deutlichen und erstaunlich rauen Tannin-Teppich, auch hier ist die Säure merkbar aber etwas besser eingebunden als bei Vorgänger, der Wein öffnet sich im Glas, diese Meinung wird am Tisch kontrovers diskutiert, passable Länge, für mich ein sehr schöner 49 Jahre alter Bordeaux, 88 NK Punkte
6. 1961 Chateau Latour à Pomerol - Pomerol
Tiefrote, fast jugendlich frische Farbe, in der Nase feste, kompakte Frucht, Rauch, Tabak, aber auch dunkelrote Waldbeeren, absolut sauber, so stelle ich mir eine saubere Aromatik ohne stallige, sattellederartige Töne vor, im Wein von mittlerem bis dichten Körper, hochelegante, konzentrierte Frucht, rotbeerig, viel Saft, mit feiner Fruchtsüße und leichtem Schmelz, leichte Unterholznoten, toll integrierte Säure, präsente, aber mürbe Tannin-Struktur, langer Abgang, super, 95 NK Punkte
7. 1947 Chateau La Grave Crigant de Boisset - Pomerol
Ziegelrote Farbe mit braunem Rand, in der Nase intakte, sehr elegante Frucht, Waldboden, Pilze, es beeindruckt die unglaubliche Eleganz die ein 63er jähriger Wein eines ja nicht unbedingt nachhaltig bekannten Weingutes, im Wein von leichtem bis mittleren Körper, erstaunlich feste, wenn auch reife Frucht, feine Fruchtsüße, dezent merkbare Säure, insgesamt sehr harmonisch mit guter Länge, ein Wein voll burgundischer Eleganz, eine ausgesprochen positive Überraschung, so schön kann auch ein sehr alter, unbekannter Bordeaux sein, 92 NK Punkte
8. 1947 Chateau Margaux - Margaux Vandermeulen-Abfüllung
Tiefes rubinrot in der Farbe, in der Nase kommt mir eine ausgesprochen frisch wirkende, saftig-beerige Frucht entgegen, feine, konzentrierte Fruchtsüße, im Wein von mittlerem Körper, reife, ausgesprochen konzentrierte und dabei sehr elegante Frucht, betörende Fruchtsüße, beerig, mit Minznoten, herrlich integrierte Säure, abgeschmolzene Tannine, lang, ein wunderbares Erlebnis, 97 NK Punkte, liegt damit deutlich über den Ansagen bekannterer Verkoster und stimmt die Runde ausgesprochen euphorisch, selbst meine Frau ist begeistert
9. 1947 Chateau Calon Segur - Saint Estephe
Ziegelrote Farbe mit leicht braunem Rand, in der Nase zunächst etwas verhalten, etwas Schokolade, verbreitet einen ausgesprochen feinen, eleganten, sehr sauberen Eindruck, im Wein von mittlerem Körper, saubere, herrlich saftige Bdx-Frucht, feine Konzentration, harmonisch., etwas mehr Biss als der Margaux, hier merkt man den Saint Estephe, gut integrierte Säure, lang, der bisher schönste Calon Segurden ich jemals im Glas hatte, beeindruckend, 95 NK Punkte
10. 1947 Chateau Lafleur - Pomerol Vandermeulen-Abfüllung
Tiefrote Farbe mit leicht braunem Rand, in der Nase stört mich eine leicht stallige Note, bekommt dadurch einen etwas unsauberen Eindruck, habe ich bei Lafleur bisher noch nicht feststellen können, im Wein von mittlerem Körper, die stalligen Noten, rohes Fleisch, setzen sich fort, der Wein hat aber Saft und Konzentration, leider aber eine etwas spitze Säure, langer Abgang, der Wein zeigt sein Potential, da es sich hier eigentlich um einen 100 Punkte-Kandidaten handelt muss es sich um eine nicht perfekte Flasche gehandelt haben, leider, bei mir nur 92 NK Punkte
11. 1947 Chateau Cheval Blanc - Saint Emilion Nony-Abfüllung
Tiefrote Farbe mit leicht braunem Rand, in der Nase jugendlich-feste Frucht, dunkelbeerig, Waldboden, Pilze, aber kein Überflieger, im Wein nur mittlerer Körper, erstaunlich schlanke, sehr säurebetonte Frucht, erscheint mir schon etwas gezehrt, fast mager, sicherlich etwas übertrieben wegen der großen Erwartungshaltung, passable Länge, für mich eine große Enttäuschung, Problem der Händler-Abfüllung?, 91 NK Punkte
Die nachfolgenden Weine haben eine hohe Rippe vom Rind auf einem Hokkaido-Kürbis/Tomaten-Gemüse sowie als Nachtisch meine geliebte Schoko-Tarte begleitet. Für die liebevoll zubereitete Schoko-Tarte zeichnete Sabine verantwortlich, die diesmal leider nicht dabei sein konnte.
12. 1970 Chateau Ausone - Saint Emilion
Dieser Wein schien mir einen kleinen Korkläufer zu haben, von tiefroter Farbe, verhaltene, fast verschlossene Nase, Rauch Kräuter, Gewürze, im Wein von mittlerem Körper, reife, durchaus saftige Frucht, sehr würzig, Kräuter, Unterholz, mürbe Tannine, reife Säure, passable Länge, es fehlt aber am letzten Charme, er bleibt etwas sperrig, 89 NK Punkte
13. 1986 Chateau Lâ€Angelus
Tiefrote, fast jugendlich wirkende Farbe, sehr schöne, warme, dezent fruchtsüße, dunkelbeerige Nase, Brombeere, im Wein von mittlerem Körper, saftig-intensive Frucht, fast noch etwas verschlossen, dunkelbeerig, reichlich seidige Tannine, schöne Säure, gute Länge, ein Wein der immer noch Entwicklungspotential hat, sehr gut, 92+ NK Punkte
14. 1947 Haut Sauternes Vandermeulen-Abfüllung Füllstand: Low Shoulder
Bernsteinfarben, sehr reife, rosinige Nase, wirkt aber nicht wirklich süß, im Wein von mittlerem Körper, überreife, leicht oxidierte Frucht die sehr intensiv daher kommt, getrocknete Aprikose, es mangelt aber an Süße, an wirklichem Spaßfaktor, lang, 85 NK Punkte
15. 2009 Riesling Trockenbeerenauslese 0,375l Gutsabfüllung Weingut Benderhof, Kallstadt
Blassgelbe Farbe, hochintensive, jugendliche Frucht, Pfirsich, Maracuja, exotisch und trinkanimierend, im Wein von mittlerem bis dichten Körper, jugendlich-lebendige Frucht, auch hier Maracuja und Pfirsich, schöne, belebende Säure, präsente Fruchtsüße, langer Abgang, 94 NK Punkte
Als Absacker gab es noch einen von Rainer K. gestifteten 1999 Rauenthaler Nonnenberg Riesling von Georg Breuer, der sich immer noch ungemein frisch präsentierte. Vielleicht kein ganz großer Wein. Dafür fehlt es ihm an Druck und Länge. Aber ungemein trinkig. Für meinen Geschmack Rheingau "at its best".
In meinen Aufzeichungen fielen leider die Einführungweine unter den Tisch. 2003 Oestricher Doosberg Riesling 2 Trauben von Peter Jakob Kühn, 2001Loibner Loibenberg Grüner Veltliner Smaragd trocken von Emmerich Knoll und 2002 Senftenberger Ehrenfels vom Urgestein Grüner Veltliner von Proidl (Kremstal). Kühn und Proidl bestätigten die erwarte Qualität. Beim Knoll hatten wir eine leider oxidierte Flasche. Rainer K. berichtete von einer kürzlich zuvor geöffneten, einwandfreien Flasche.
-----
Fazit: Erneut eine sensationelle Probe alter Bdx mit vielen unerwartet positiven Überraschungen. Die beiden Zugpferde: 1947 Cheval Blanc und 1947 Lafleur (beides 100 Punkte-Kandidaten) blieben allerdings deutlich hinter den Erwartungen zurück. Dafür präsentierten sich 1947er Margaux, 1947er Calon Segur und 1947 Chateau La Grave Crigant de Boisset besser als man es erwarten durfte (wenn man den bekannten Verkostern dieser Welt Glauben schenkt). Der 1961er Latour à Pomerol bestätigte das in ihn gesetzte Vertrauen.
Alles in allem machte auch diese Probe Mut zum Weitermachen.
Abschluss-Anmerkung: Die 2009er Riesling Trockenbeerenauslese vom Benderhof erscheint mir für einen Preis von EUR 25,-- für die halbe Flasche als unglaubliches Schnäppchen. Da kenne ich andere aufstrebende Weingüter in der Pfalz die sich den Aufwand und das Risiko das mit der Herstellung dieser Weine verbunden ist, anders bezahlen lassen.
Gruß aus Oberhausen Norbert
kreutzer
- Beiträge: 364
- Bilder: 277
- Registriert: Mo 22. Nov 2010, 16:40
- Wohnort: Oberhausen
Mi 22. Dez 2010, 18:02
Hallo Weinforum, am 15.1.2005 hatten Wera und ich die Düsseldorfer Weinfreaks nach Oberhausen eingeladen, um eine Anzahl von vermeintlich hochwertigen Rotweinen aus Spanien zu verkosten. Die Mehrzahl der angestellten Weine, die ich unter der freundlichen Mitwirkung von Silke und Wolfgang Spruch von Silke’s Weinkeller aus Velbert ( www.internetoase.de) ausgesucht hatte, kamen aus dem Superjahrgang 2001 und hatten von der Papierform her überwiegend hohe Bewertungen von Weingurus à la Robert Parker, Penin etc. erhalten. Es sei vorweg genommen, dass zumindest ich an diesem Abend 8 Weine bei üb er 90 Punkten gesehen habe. Auch wenn es in der Runde immer wieder kontroverse Diskussionen gab, so waren sie doch häufig damit begründet, dass es dem Einzelnen schwer fiel, Weine in diesem jugendlichen, tannindominierten Zustand so hoch zu punkten. Die Weine des offiziellen Programms stammen ausnahmslos aus dem aktuellen Programm der Spruchs. Die Weine des Jahrgangs 2001 dürften aber im Hinblick auf die enorme Nachfrage nur noch beschränkt erhältlich sein. Wen dieser Jahrgang interessiert, der sollte sich beeilen. Die Probe wurde im Wesentlichen in regionale Blöcke aufgeteilt. Wir begannen mit 3 Weinen aus dem Ribera del Duero, setzten die Probe mit 3 Weinen aus dem Toro fort (bisher alles reinsortige Tempranillos/Tinta de Toros). Der Wechsel zum Cuvée wurde mit zwei Riojas fortgesetzt, die zumindest Tempranillo-dominiert waren. Ein 2003er Syrah-Exot aus der Region Jumilla wurde kurz vor der kulinarischen Stärkung dazwischen geschoben. Angesichts der Vielzahl jugendlicher, tanninlastiger Rotweine war eine Erholung des Gaumens unumgänglich. Ich hoffe, das von Wera zubereitete "Estofado a la andaluza" (Andalusische Rinderragout) hat den Probenteilnehmern dann auch so gut geschmeckt wie mir. Bevor wir uns dann auf eine Vielzahl von Weinen aus dem Priorat (überwiegend Garnacha-dominiert) stürzten, gönnten wir uns mit einem Cava noch eine kleine Gaumenerfrischung. An dieser hochwertigen Probe haben teilgenommen: Barbara Becker Anja Eickelberg Wera Kreutzer Darius-Jean Namdjou Werner Elflein Michael Herr Georg Bittner Axel Finger Carsten Kemp Sven Thiele Detlef von der Stück Norbert Kreutzer Nachfolgend nun für Interessierte meine Verkostungsnotizen über die verkosteten Weine, ergänzt durch die Sichtweise anderer Probenteilnehmer: (0) 2001 Torre de Barreda Seleccion Alc 14% Vino de la Tierra de Castilla Bodegas Juan de la Barreda Der Einstiegswein wurde von Axel Finger gestiftet und war nicht teil des offiziellen Programms Norbert Kreutzer (NK): kirschrote Farbe, in der Nase jugendliche, saftig-fleischige rote Beerenfrucht, im Mund leichter bis mittlerer Körpe r, durchaus saftige Frucht, allerdings nicht besonders tief, ohne rechte Substanz, dafür aber von reichlich Tanninen durchzogen, hinten deutliche, den Wein dominierende Bitternote, unauffällige Säure, passable Länge, 84 NK Punkte Carsten Kemp (CK): Kräftiges Kirschrot, recht dicht; In der Nase Vanille, Kirsche und leichte Würze Am Gaumen weich, saftig, würzig, aber mit ruppigen, unreifen Tanninen; leicht bitter und nur von mittlerer Länge 81 P Axel Finger (AF) Nase: dunkle Beeren, Barriquenoten Mund: recht dicht, auch dunkle Beeren und Toastnoten wie in der Nase, recht ruppige und deutliche Tannine. 81+ AFP (mit Hoffnung auf noch positive Entwicklung) Georg Bittner (GB) : Durchaus mit einer gewissen Fruchtigkeit, dabei aber ohne Tiefe und etwas zu eindimensional. Leicht sperrige Tannine, denen nicht genug Extrakt gegenüber steht. Nicht schlecht, aber der Vorgänge r aus 2000 war deutlich besser. Zu 7 EUR kein Schnäppchen mehr. 80 GBP Michael Herr (MH): Auge: Tiefes Rot; Nase: Fruchtig, aber auch alkoholisch Mund: Zu wenig Frucht, bitter Gesamteindruck:nee gefällt mir nicht, 79 Punkte (1) 2001 Condada de Haza Crianza Ribera del Duero Alc 13,5% Condado de Haza S.L., ROA, Burgos (Alejandro Fernandez) Rebsorten: 100 % Tempranillo Ausbau: 15 Monate in amerikanischer Eiche Preis: EUR 11,90 NK: kirschrote Farbe mit violettem Rand, in der Nase recht verhalten, zeigt Beerenfrucht, auch Noten von Veilchen, Flieder und deutliche Röstaromen des Holzes, im Mund mittlerer Körper, durchaus kraftvolle, saftige Frucht von dunkelroten Beeren mit satter Tannin-Struktur, gut eingebundene Säure , und doch wirkt er etwas glatt, eine Spur zu kommerziell, es fehlt der letzte Kick, fruchtig-fleischiger Abgang, ein sehr guter Wein, den ich durchaus bei 86+ NK Punkten sehe, für mehr fehlt mir momentan der rechte Ansatz bzw. das Vertrauen CK: Dichtes, dunkles Kirschrot Kirsche, leicht rauchig, feine, reife Art, aber etwas spitz Am Gaumen recht dicht gewirkt, gute Säure, reife Tannine und gute Länge 86 P AF: Nase: Rote Frucht, Kirsche, Beeren , Holz, intensiv Mund: Holz, dünnere Frucht als in der Nase, präsente Säure, adstringente Tannine 84+ AFP GB: Deutlich von amerikanischer Eiche geprägt, dazu auch süße Brombeere und Schwarzkirsche. Gute Konzentration, schöner Fruchtkern, gute Länge. Schöner Wein, sollte besser werden, wenn sich das Holz besser eingebunden hat. 86 GBP MH: Auge: Tiefes Rot; Nase: Wirkt etwas verschlossen; Mund: Sehr jung, ruppig wegen der unharmonischen Tanninstruktur, schwer einzuschätzen Gesamteindruck: ZU JUNG, ich glaube an das Potential und würde mir 9 Euro ein paar Pullen in den Keller legen, Punkte 86+ Robert Parker: 91 points ¢The 2001 Tinto wich is aged 15 month in american oak (most of it new), exhibits a deep ruby/purple color in addition to a rich perfume of graphit intermixed with blackberries, black currants, and flowers. Full-bodied, elegant rich, and pure, with loads of fruits,abundant glycerin, and long, concentrated finish it is still unnrevolved and priary, but reveals tremendous potential.¦rdquo; Spanischer Weinführer Proensa: 89 Punkte Spanischer Weinführer Penin: 85 Punkte Silke’s Weinkeller: Sehr tiefes, dichtes Rubin. Bereits die erste Nase deutet die ausgezeichnete Komplexität und Konzentration dieses Weines an. Schwarze reife Waldbeeren werden von interessanten Röstnoten (Schokolade, Brotrinde) begleitet. Die ausgezeichnete Tanninstruktur und schöne mineralische Komponente zeigen die Klasse des 2001er Jahrganges. Das Finale ist komplex, konzentriert und lang anhaltend. Dieser große Condado, der erstmalig wieder die Klasse des legendären 94er zeigt, wird sich in den nächsten Jahren ausgezeichnet weiter entwickeln. Trinkempfehlung: 2004 ¬ 2010+ (2) 2001 Tinto Pesquera Crianza Ribera del Duero Alc 13,5% Bodegas Alejandro Fernandez Tinto Pesquera S.L., Pesquera del Duero REBSORTE: 100 % Tempranillo Ausbau: 18 Monate in neuen Barriques aus amerikanischer Eiche Preis: EUR 14,50 DIE BESONDERHEITEN: Der ¢Großmeister¢ der Tempranillo-Traube wird ALEJANDRO FERNANDEZ ehrfürchtig genannt. Seitdem Robert Parker seinen Pesquera mit den Nobelgewächsen von Petrus verglich, besitzt die im kleinen Gebiet Pesquera del Duero ansässige Bodega internationale Bekanntheit. Alejandro erzeugt ausschließlich rebsortenreine Weine, die in meist neuen Barriques reifen und weder geschönt noch filtriert werden. Der Jahrgang 2001 ist in der Region Ribera del Duero perfekt und wurde mit EXZELLENT bewertet. Wahrscheinlich der beste Jahrgang seit 50 Jahren, besser noch als 1970, 1964 und 1995 NK: kirschrote Farbe, in der Nase dunkle, blitzsaubere Beerenfrucht, offen und klar, perfekter Holzeinsatz, im Mund mittlerer Körper, ausgesprochen saftig-animierende, eindringliche Frucht mit gut proportionierter Tannin-Struktur und guter Konzentration, harmonisch eingebundene Säure, schöne Länge, sehr gut, vielleicht noch nicht ganz groß , aber sicher der beste und charaktervollste Tinto Pesquera Crianza den ich seit Jahren kennen gelernt habe, 89+ NK Punkte, zu diesem Preis eine unbedingte Empfehlung, ein Wein den man auch mal zwischendurch bedenkenlos aufziehen kann AF: Nase: anfangs rohes Fleisch, dunkle Früchte konzentriert aber nicht so intensiv, gut eingebundenes Holz Mund: Dicht und voll, dunkle Frucht, Toastaromen, Tannine etwas runder als beim Condado. Schon trinkbarer als der Condado. 86+ AFP CK: Kräftiges Kirschrot, ein wenig purpurner als (1) Duft nach Kirsche, aber auch animalisch und würzig, komplexer als (1) saftig, gute Struktur, reife Tannine, viel Potential, sehr schöne, reife Säure, lang; macht schon viel Spaß 90+ P GB: Wesentlich besser eingebundenes Holz als beim Condado. Tiefer, nobler in der Nase mit Anklängen nach Preiselbeeren, Brombeeren und Zartbitterschokolade. Viel Fruchtsüße am Gaumen, dabei sehr konzentriert und mit feinen Tanninen. Sehr langer Abgang. Auch noch sehr jung und etwas modern wirkend, trotzdem ein wirklich schöner Pesquera. Müsste noch besser und komplexer werden 89 GBP MH: Auge: Tiefes Rot, Nase: Etwas verschlossen, leichte Kräutertöne Mund: Zu jung, allerdings zugänglicher als der Condada de Haza. Gesamteindruck: Würde ich gerne 2008 nochmals probieren, wird bestimmt Spaß machen. Für 12 Euro würde ich mir ein paar Pullen In den Keller legen, Punkte 87+ Robert Parker: 91-94 points ¢A whopper in the making, the 2001 Tinto possesses extraordinary sweet fruit, purity and richness. A deep ruby/purple color is followed by loads of chocolatery, black currant, cherry raspberry, and licorice characteristics, full body good acidity, and a long layered finish . Should drink well for 10-15 years.¦rdquo; Spanischer Weinführer Proensa: 90 Punkte Spanischer Weinführer Penin: 85+ Punkte Silkes Weinkeller: Dichtes Rubinrot. In der Nase noch Anfangs verschlossen; nach dem Dekantieren entwickeln sich in der Kombination mit reifen, konzentrierten schwarzen Früchten ausdrucksstarke Tischlereinoten. Am Gaumen begeistert ebenfalls eine prägnante Beerenfrucht von Preisel- und Heidelbeeren. Die Textur ist fleischig und konzentriert. Die Note des Edelholzes ist von Eszet-Schokolade, Karamell und Zeder geprägt. Die konzentrierten Tannine werden noch mit zunehmender Flaschenreife mit der Frucht verschmelzen. Im Abgang hat er eine ausgezeichnete Länge mit sehr guter Komplexität. Ein sensationeller Pesquera mit dem Reifepotential großer spanischer Grande TRINKEMPFEHLUNG: 2003 bis 2015+ (3) 2001 AVAN Concentracion Ribera del Duero Alc 14% B. y V. Juan Manuel Burgos, Vadocondes Rebsorten: 100 % Tinta del Pais (Tempranillo) von 40 bis 60 Jahre alten Rebstöcken Ausbau: 14 Monate in neuen Barriques aus französischer Allier-Eiche Preis : EUR 26,90 BESONDERHEITEN : Die Trauben für den meisterhaften Avan Concentracion (die Konzentration) stammen von 40 bis 60 Jahre alten Rebstöcken bei denen lediglich ein Ertrag von rund 0,4 bis 0,5kg/Rebstock verzeichnet wird. Bei einer Saftausbeute von ca. 58 %, benötigt Juan Manuel 3 Rebstöcke um eine Flasche dieses großen Weines zu vinifizieren. Produktionsmenge liegt aktuell bei ca. 5000 bis 6000 Normalflaschen. NK: kirschrote Farbe, in der Nase stört eine Milchsäurenote, Sauerkraut, im Mund mittlerer Körper, konzentrierte, etwas eigenwillig, krautige Frucht, präsente Säure, reichlich Tannine, man ahnt das Potenzial aber der Wein wirkt unruhig und fehlerhaft, kann sich nur um einen Flaschenfehler handeln, keine Bewertung CK: Deutlicher Sauerkrautton; da ich den Wein kenne, vermute ich Flaschenfehler, keine Wertung; Schade, da mir dieser Wein sonst viel Freude bereitet hat AF : Nase: ungewöhnlich, rohes Fleisch, Barriuqenote, Sauerkrautton? Mund: Flaschenfehler GB: Fehlerhaft wegen eigentümlichen Sauerkrautnoten, die durchaus positive Eigenschaften wie gute Dichte, Fruchtsüße und schöne Röstnoten leider sehr beeinträchtigen. Keine Bewertung. MH: Flaschenfehler Spanischer Weinführer Proensa: 93 Punkte Silkes Weinkeller: Ein Stier von einem Wein! Dunkles Kirschrot, im Kern der Ton einer schwarzen Olive. Nach dem Dekantieren öffnet sich ein großes Bukett von vollreifen Heidelbeeren, Blaubeeren sowie gemahlenen Kakaofrüchten, Waldboden und Trüffel. Hochkonzentriert zeigt er sich auch am Gaumen, getrocknete Waldbeeren, Pflaumen, Feigen. Das edle Röstspiel zeigt ganz deutliche Noten von Haselnusslikör, Espresso und dunklem Kandis. Im sehr lang anhaltenden Finale wird die Komplexität am Gaumen noch gesteigert. Zur dunklen Frucht und den genannten Röst- und Holznoten gesellen sich Anklänge von gerösteten Mandeln und Maronen. Das deutliche Tannin und die beeindruckende Konzentration empfehlen eine weitere Einlagerung von 2 bis 3 Jahren, um dann die Früchte der Geduld im vollem Umfang ernten zu können. Uns begeistert dieser Wein aber schon heute so sehr, das wir schon früher die eine oder andere Flasche genieß en werden. (4) 2001 Finca Sobreno Crianza Toro Alc 14% Sobreno S.A., Toro Rebsorten: 100 % Tinta de Toro (Tempranillo) von alten Reben Ausbau: 14 Monate in Barriques aus amerikanischer Eiche Preis: EUR 7,99 NK: kirschrote Farbe, in der Nase leicht wirkende, saubere Frucht, rote Beeren, erscheint mir aber etwas künstlich wirkend, im Wein eher leichter Körper, saubere, relativ konzentriert wirkende, rote Beerenfrucht, aber er ist im direkten Vergleich mit den Vorgängern einfach nicht so kraftvoll, direkt und intensiv, die Tannine sind deutlich aber derzeit noch etwas eckig, der Alkohol steht etwas im Vordergrund da die Struktur dahinter fehlt, ein recht einfacher Wein für jeden Tag mit guter Länge, 81 NK Punkte CK: Farbe leider nicht notiert, anfangs zurückhaltend in der Nase; vanillig, sehr sprittig (erinnert an einfachen Portwein), wirkt künstlich und parfümiert. Am Gaumen zuerst weich, dezente Tannine, deutliche Säur e; insgesamt sehr viel Alk. und plump 81 P AF: Nase: Anfangs etwas verhalten, Holz, dunkle Beeren, etwas Kuhstall Mund: voll, dunkle Frucht, etwas Alkohol, präsente Tannine 83 AFP gutes PLV GB: Leicht aufgesetzt wirkender Heidelbeerton in der Nase. Nicht sehr komplex und mit beschränktem Charme. Befriedigende Dichte, dabei aber auch leicht alkoholisch. Die teilweise beklagte Bitterkeit kann ich nicht feststellen. Nicht schlecht, aber Jubelarien sind nicht nachzuvollziehen. 81 GBP MH: Auge: Tiefes Rot; Nase: Leicht alkohlisch, leicht künstlich Mund: Unharmonisch Gesamteindruck: Nee macht kein richtigen Spaß, 81 Punkte Robert Parker: 90 points ¢Finca Sobreno has been a top value pick in previous vintages, and it’s good to see this property is still on target. The 3,000-case cuvee of 2001 Tinto Crianza exhibits a dense ruby/purple color in addition to elegant, sweet black cherry and currant fruit with subtle notes of oak and new saddle leather in the background. Nicely-textured and medium-bodied, with loads of fruit, it should be consumed over the next 2-3 years.¦rdquo; Spanischer Weinführer Proensa: 88 Punkte Spanischer Weinführer Penin: 80+ Punkte Silkes Weinkeller: Elegantes dichtes Rubin im Glas. Komplexe Nase von reifen Schwarzkirschen, frischen Kräuter und eleganten Tischlereinoten. Am Gaumen zeigt er seine fruchtige Komponente mit Kirschen und Brombeeren. Der Fruchtgeschmack wird köstlich von Zedernholz, Süßholz und zarten Kaffeearomen begleitet. Die Tannine sind mild und fein eingebunden. Das fruchtbetonte, anhaltende Finale wird von Ledernoten und milder Würze begleitet. Trinkempfehlung: 2004 - 2006+ Toro ? Die Spanier nennen es Tierra del Vino, gleich Land des Weines. Die Sonne brennt unbarmherzig auf den gottverlassen wirkenden Landstrich im Westen der Hochebene von Kastilien, westlich von Ribera del Duero. Nach wie vor ist die Tinta de Toro, andernorts Tempranillo genannt, die beherrschende Rebsorte. In Toro züchtete man im Laufe der Jahrhunderte eine Variante, die etwa zwei Wochen früher als die Tempranillo-Traube im Rioja reift. Das ist in der Höhenlage von Toro ein großer Vorteil. Ihre dickschaligen Beeren ergeben einen extraktreichen Wein mit viel Frucht, Farbe, Kraft und Aroma. Durch die Höhenlage sind die Trauben nachts niedrigen Temperaturen ausgesetzt, was den Weinen mehr Charakter verleiht. Erst Ende der 90er Jahre wurde die Bodegas Sobreno gegründet. Zuvor hatten die Gründer bereits über mehr als 20 Jahre lang in der Rioja Alavesa sehr gute Weine erzeugt. Wie bereits oben beschrieben zogen auch sie nach Toro um in diesem idealen Anbaugebiet neue Erfolge zu feiern. Eines der Erfolgsgeheimnisse der Bodegas besteht darin, jedes Jahr nur das beste Traubengut auszuwählen und auch nur auf Lesegut erstklassiger Lagen der D.O. Toro zurückzugreifen. Nachdem dann noch der berühmte Önologe Manuel Ruiz Hernández unter Vertrag genommen werden konnte, ging das Rezept voll auf und die Bodegas kann mit großen Bewertungen für Ihre Weine zahlreiche internationale Erfolge feiern (5) 2001 Numanthia Toro Alc 14,5% Numanthia-Termes S.L., Valdefinjas Rebsorten: 100 % Tinto de Toro (Tempranillo) von 70 bis 100 Jahre alten Reben Ausbau: 19 Monate in neuen Barriques aus französischer Allier-Eiche Preis: EUR 32,50 NK : welch ein Qualitätssprung, rubinrote Farbe, in der Nase mächtig konzentrierte Frucht von vollreifen, dunkelroten Beeren mit reichlich Holzwürze, im Wein üppiger, konzentrierter Körper, ausdrucksvolle Frucht von vollreifen, dunkelroten Beeren und Schwarzkirsche, eingelegte Beerenfrüchte, feine Holzwürze, sehr eindringlich, fast likörartig, mit dichtem Tanninteppich, gut eingebundene Säure, sehr lang, vielleicht nicht jedermanns Gusto aber schon beeindruckend und mit Interesse im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung zu beobachten, 92+ NK Punkte CK: Dichte Farbe, jugendliches Kirschrot, erinnert an (wenn auch gutes) Rasierwasser, alkohol-dominiert, am Gaumen sehr konzentriert, aber auch wieder viel Alkohol; holpert zur Zeit so durch die Landschaft, aber mit sehr guter Länge 86? P AF : Nase: schöne Röstaromen, rote/schwarze Frucht, sehr konzentriert Mund: Holz dominiert neben der guten Tanninstruktur 90+ AFP GB: Dunkle Früchte, Nescafé, Preiselbeeren und leicht likörhafte Überreifetöne in der anfangs recht verschlossenen Nase. Sehr dicht, mit viel Fruchtsüße und Noten von Bitterschokolade am Gaumen. Harmonisch und mit großer Länge. Sehr gut und mit Potenzial. 90+ GBP MH: Auge: Tiefes Rot; Nase: Leichter Kaffee, kräutrig Mund: Uff, ist der kantig, unharmonisch, zu jung Gesamteindruck: Hat Länge aber ist einfach zu jung, Punkte 85+ Robert Parker: 95 points ¢The flagship offering, the 2001 Numanthia, is fashioned from a 70-100 year old Tinta de Toro vineyard planted at a 2300 foot elevation. After a 28 day maceration, the wine undergoes malolactic in barrel, is aged 19 months in new French oak, and is bottled without fining or filtration. The spectacular, opaque purple-colored 2001 offers an explosive nose of melted licorice, barbecue smoke, blackberries, creme de cassis, camphor, and graphite. Full-bodied with gorgeously rich, concentrated fruit, a layered texture, and tremendous purity, it can be drunk young, but should hit its prime in 1-2 years, and last for 10-15.¦rdquo; Spanischer Weinführer Proensa: 96 Punkte Spanischer Weinführer Penin: 90 Punkte Silkes Weinkeller: Zeigt bereits in seiner Farbe die Tiefe und Konzentration dieses großen Toro. In der Nase zeigen sich nach dem Dekantieren vielschichtige Aromen von eingelegten roten und schwarzen Beeren sowie Kaminfeuer und dunkle Schokolade. Als Kraftpaket aus Frucht und Holz präsentiert er sich am Gaumen. Backpflaumen, Blaubeeren und Schwarzkirschen vermählen sich mit der gelungen Röstung des Geschmacks von Kaffee und Brotrinde. Auch im Finale zeigen sich die erstklassig ausgebildeten Komponenten Kraft, Vielschichtigkeit und Ausdauer. Das Tannin ist noch sehr straff und derzeit noch nicht optimal mit der Frucht verschmolzen. So ist er zwar heute schon ein Hochgenuss, wird sich aber erst in den nächsten Jahren in Vollendung weiter entwickeln. Trinkempfehlung: 2004 ¬ 2020 (best 2005 ¬ 2015+) (6) 2001 Pintia Toro Alc 14,7% Bodegas Pintia S.A. (Vega Sicilia), San Roman de Hornija Rebsorten: 100% Tinta de Toro (Tempranillo) Ausbau: 12 Monate in neuer französischer Allier-Eiche mit anschließende r 18-monatiger Flaschenreife Preis: EUR 32,00 NK: rubinrote Farbe, in der Nase trotz langer Belüftung immer noch verschlossen wirkende, dunkle Frucht, Holunder, im Wein von konzentriertem Körper, saftig-eindringliche Frucht von dunkelroten Beeren, die feine Holzwürze wird sich noch besser harmonisieren, die Säure erscheint mir etwas präsent, der Wein hat Struktur, ein dichtes Tannin-Kleid und eine sehr schöne Länge, wirkt gleichzeitig von nobler Eleganz und zu keinem Zeitpunkt satt machend, hervorragend, ein Wein mit Zukunftspotenzial, die von Vega Sicilia beeinflussten Weine (neben Unico, Valbuena auch Alion und jetzt Pintia) sind für mich immer etwas Besonderes 93+ NK Punkte CK: Kräftiges, dichtes, dunkles Kirschrot, vielschichtige, animalische Nase, feine Röstaromen, Kaffee; aber auch ein wenig leichtflüchtig sehr elegant, weich und dennoch kraftvoll; saftig, Kakao, würzig; lang 90 P AF: Nase: Kaffee, Röstaromen, Stall Mund: Röstaromen dominieren, konzentriert, voll, reifere Tannine 92+ AFP GB: Kaffee, getrocknete Feigen, sehr viel süße, dunkle Frucht. Sehr konzentriert, mit viel Tannin, welches bestens eingebunden ist. Kraft und schöner Biss (schöne Säure). Eigentlich auch noch zu jung, aber jetzt schon hervorragend zu trinken. 92 GBP MH: Auge: Tiefes Rot Nase: Leichter Stall,leichter Alkohol Mund: Potzblitz, einfach viel zu jung, Gesamteindruck: Würde ich gerne mal wieder 2008 probieren, Punkte 89-90+ Robert Parker: 95 points ¢There are 80.000 bottles of this wine, a project of Vega Sicilia´s ownwers. The spectacular 2001 boasts an inky/purple color in addition to wonderful aromas of créme de cassies melted licorice, truffles and smoky , toasty oak. Intensely concentrated but not overdone this voluptuoussly thick, rich red possesses fine acidity as well as inntegrated, sweet tannin. It will over a sumptuous mouthful of wine over the next 7-8 years. ¦rdquo; Spanischer Weinführer Proensa: 96 Punkte Spanischer Weinführer Penin: 95 Punkte Silkes Weinkeller: Der erste Toro von Vega Sicilia gehört aktuell zu den gesuchtesten Weinen Spaniens. Angekündigt wurde er bereits von Vega Sicilia im letzten Jahr unter dem Namen Alquiriz. Vor der Markteinführung im Juni 2004 wurde aber auf den Namen Pintia umgeschwenkt. Der Pintia gehört ohne Zweifel zu den besten Weinen, die je im Toro erzeugt worden sind. So schreibt Penin in seiner Ausgabe 2004: ¢Es gibt insbesondere zwei Weine aus dem Toro vor denen wir den Hut ziehen; Alquiriz (Pintia) von Vega Sicilia und den Thermantia der Familie Eguren, die uns beide mit dem gleichen Stil eine f ür unsere Breiten sehr ungewöhnliche Eleganz bieten.¢ VERKOSTUNG: ¢ Intensives Kirschrot mit dunklem Granat im Kern. Delikates und komplexes Aroma von vollreifen Schwarzkirschen und Heidelbeeren, feinen Toastnoten, Trüffeln und gerösteten Kakaobohnen. Vollmundig und elegant am Gaumen. Eingelegte Waldfrüchte, feine Holz- und Röstnoten (Schokolade, Unterholz, Datteln) vermählen sich mit mineralischen Akzenten. Das schmackhafte Süßholz-Tannin ist ausgezeichnet integriert. Auch im Finale zeigt er sich geschmackvoll und lange nachklingend. Dieser große 2001er wird sich in den nächsten Jahren ausgezeichnet weiter entwickeln.¢ Trinkempfehlung: 2004 bis 2010+ (7) 1991 Castillo Ygay Gran Reserva Especial Rioja Alc 13% Frühe Abfüllung Bodegas Marques de Murrieta NK: hier musste (und konnte) ich eine zweite Flasche aufziehen, nachdem die erste Flasche bereits sehr oxidativ war, mit stechendem Ton in der Nase, und ich den Wein zuvor schon erheblich besser erlebt habe. 2. Flasche: helles rubinrot mit leicht braunem Rand in der Farbe, in der Nase auch schon mit deutlichen Reifenoten, aber nicht so oxidativ wie der Vorgänger, Noten von Tabak, schwarzer Tee und Leder, im Mund mittlerer Körper, reife Frucht mit mineralischen Noten, mittlere Konzentration, reif aber mit guter Struktur, auch die Säure wirkt reif, gute Länge, muss jetzt getrunken werden, 87 NK Punkte CK: Die erste Flasche war schwer oxidativ und entsetzte mich, da ich noch 2, 3 Fläschchen im Keller habe; Norbert holte dankenswerterweise eine Konterflasche: In der Farbe deutliche Reife ablesbar: ziegelrot, leicht wässriger Rand In der Nase animalisch, (schön) stinkig und mineralisch; mit ein wenig Luft auch Frucht. Am Gaumen wenig Frucht, aber Tee und Tabak; schöne Säure und gute Länge, kam kühl aus dem Keller und hätte wohl mit etwas mehr Temperatur und Luft noch gewonnen 83+ P AF: Flasche 1: Nase: noch Fruchtaromen, Reifenoten, oxidativ Mund: dünn? Flasche 2: Nase: Gummi, Tabak, rote Frucht, Mund: schön, noch voll, rote Frucht, saftig 88 AFP GB: Deutlich gereifte Noten von Tabak, Tee, Holz. Dazu auch noch vorhandene Kirschnoten und leicht mineralische Anklänge. Für einen großen Wein fehlt es an Dichte und Frucht, außerdem wirkt der Wein schon leicht gezehrt. Trotzdem noch gut zu trinken. 85 GBP MH: 1. Flasche war oxidativ 2. Flasche: Auge: Mittleres Rot Nase: Tabak,leichte Kräuter Mund: Weich, harmonisch, aber schon über dem Zenit Gesamteindruck: Schade hätte ich gerne vor 2 Jahren getrunken, trotzdem 86 Punkte (8) 2001 Lan Roble Edicion Limitada Rioja Alc 14% Bodegas Lan 85% Tempranillo, 10% Mazuelo, 5% Graciano Preis: EUR 36,50 NK: tiefrote, nahezu undurchsichtige Farbe, in der Nase hochkonzentrierte, dichte Frucht, ein Korb von Beerenfrüchten, herrlich eingebundenes Holz, im Wein dichter Körper, hochkonzentrierte, kompakte, feste Frucht, von dunkelrote Beeren, Mon-Cherie, Tee, Kräuternoten, ein Konzentrations-Monster mit toller Tannin-Struktur ohne auch nur den Hauch von marmeladigem Ansatz, wunderbar eingebundene Säure, lang, komplex, Klasse, bereits der Jahrgangsvorgänger hat mich beeindruckt und gab Anlass für eine Diskussion mit Stephan O. Sch. und anderen Forumsteilnehmern mit einer Verabredung für ¢5 Jahre danach¢. Problem ist der Ruf des Weinguts als Großkellerei. Zumindest die Edicion Limitada, die bereits mit dem Gewicht der Flasche beeindruckt, ist etwas Besonderes. Der 2001er ist von ähnlicher Gewichtsklasse, 95+ NK Punkte (wen interessiert schon Penin ) CK: Dunkles Rot, In der Nase sehr dichte, mineralische, ätherische Art mit schöner Frucht; Holz sehr gut verpackt und nobel. Am Gaumen kraftvoll, jung, dicht, sehr lang und dabei recht elegant 93+ P AF: Nase: erst zurückhaltend, dicht, roten Beeren, Kirsche, Alkohol Mund: rund, voll, konzentriert, Alkohol, kräftige Tannine. 92+ AFP GB: Süßholz, reifste Brombeeren, Mon Chérie, Liebstöckel im komplexen, überbordenden Bukett, welches noch sehr jung wirkt. Enorm konzentriert, die stattlichen Tanninmengen werden komplett zugedeckt. Keinesfalls alkoholisch, dabei viel Frucht im gesamten Mund und im sehr langen Abklang. Eigentlich Kindesmord, aber jetzt schon unwahrscheinlich gut 94 GBP MH: Auge: Tiefes Rot Nase: Leichter Alkohol, aber kräutrig, fruchtig Mund: Aber hallo, dieser Wein hat Potential, ist derzeit noch zu kantig, aber hat Läääääääänge Gesamteindruck: Bisher bester Wein, würde ich gerne 2009 mal wieder trinken, Punkte 92-93+ Spanischer Weinführer Proensa: 89 Punkte Spanischer Weinführer Penin: 93 Punkte Silkes Weinkeller: Neben großen Weinen wie dem Marques de Murrieta Dalmau Reserva und dem Calvario gehört der Lan Roble Edicion Limitada zu den Königen im Rioja. Jose Penin gibt 93 Punkte! Preisempfehlung Penin 40 Euro in Spanien. Penin beschreibt den Kultwein wie folgt: ¢Intensives Kirschrot. Mächtige Aromen von Datteln, Kaminfeuer, Toast und dunkler Schokolade, wunderbar reife Früchte, mineralischer Boden, ausgesprochen Komplex. Kolossal am Gaumen, fleischig mit ausgeprägten Tanninen. Der Geschmack wird sowohl von der Eiche als auch von der intensiven Frucht geprägt. Im lang anhaltenden Finale stehen schwarze und konfitierte Früchte im Vordergrund. (93/100) 40 Euro.¢ Trinkempfehlung: 2004-2015+ (9a) 2003 Valtosca Syrah Jumilla Alc 14,8% Julia Roch e Hijos, Jumilla Rebsorte: 100 % Syrah von alten Rebstöcken, Handlese und strenge Qualitätsselektion Ausbau:10 Monate in Barriques aus französischer Eiche Peis: EUR 13,49 NK: Wolfgang Spruch hatte mich gewarnt, dass der Wein nicht unbedingt in die Probe passt. Aber die hohe Penin-Wertung war zu verlockend. Rubinrote Farbe, in der Nase ausgesprochen fruchtbetont, deutlich Syrah mit leicht wilder Frucht, im Wein leichter bis mittlerer Körper, etwas international wirkende, wilde Frucht sowie eine kräftige Säure, jugendliche Tannin-Struktur, daneben recht alkoholisch wirkend da es etwas an Struktur und Tiefe mangelt, mir ist das Holz gar nicht so vordergründi g aufgefallen, vielleicht gibt der Barrique-Ausbau dem Wein derzeit etwas Halt, passable Länge, sicher kein schlechter Wein, aber ich hätte ihn aber auch jederzeit woanders hinstecken können, ich vermisse bei dem Wein einfach Charakter, ein Flaschenfehler war nicht zu erkennen,, er hatte es nach dem Lan Roble allerdings auch schwer, an diesem Tag nur 84 NK Punkte und damit sage und schreibe 10 Punkte unter Penin, ich werde dem Wein zukünftig noch eine Chance geben CK: Kräftiges Rot mit deutlichem Violett. In der Nase sehr fruchtig und mit typischen Syraharomen (Veilchen, Graphit), jung, spitze Tannine, fruchtig, kurz und alkoholisch 82 P AF: Nase: typische Syrah Frucht, leichte liebliche Noten Mund: würzig, Lakritz, Alkohol, kurzer Abgang. 83+ AFP Spanier? GB: Typische Noten eines jungen Syrah in der Nase. Weißer Pfeffer, rote Frucht wie Kirsche und Himbeere. Leider fehlt es an Tiefe. Am Gaumen sü ße Frucht und anständige Konzentration. Leider alles etwas glatt und beliebig, die Länge lässt auch etwas zu wünschen übrig. Zum ausgezeichneten andalusischen Eintopf steigert er sich erheblich, dennoch kann von einem großen Syrah keine Rede sein. 85 GBP MH: Auge: Granatrot; Nase: Fruchtbombe Mund: ./. Nicht bewertbar, viel viel viel zu jung Penin 2005 ¢DIE BESTEN WEINE SPANIENS¢ bewertet den Valtosca Syrah Barrica 2003 mit großartigen 94 Punkten, empfiehlt ihn als einen der spanischen Weine mit einem kaum zu vergleichenden Preis-Genuss-Verhältnis und beschreibt ihn wie folgt: ¢94 Punkte. Sehr dunkles, intensives Kirschrot. Tiefgründige Aromen. Geschmackvolle und ausdrucksstarke Frucht; wunderbar ausgereift. Ein Beispiel für Rasse und Leidenschaft. Feine Mineralik. Potent am Gaumen, warm, lebendig, feurig, große Fleischigkeit. Sanfte Tannine. Retronasal feines Toast, Torfmoor, Schokolade. Große Komplexität.¢ Silke’s Weinkeller: Sattes Kirschrot mit fast schwarzem Kern. Entwickelt nach dem Dekantieren außergewöhnlich komplexe Aromen von dunklen reifen Früchten (Pflaume, Heidelbeere, Maulbeere). Diese einladenden Aromen werden von feiner Eiche und edler Röstung begleitet. Am Gaumen zeigt sich bei hoher Konzentration ein Feuer von reifen dunklen Früchten. Perfekt integrierter Holzeinsatz (Pralinen, mild geröstete Kaffeebohnen, Toast). Fein strukturiertes Tannin. Edle mineralische Anklänge (Schiefer, warme Flusssteine). Im lang anhaltenden, flammenden Finale bleibt die ausgeprägte Vielschichtigkeit lange erhalten. Ein großartiger Syrah mit beginnender Trinkreife, der in den nächsten Jahren noch weiter zulegen wird.¢ (9b) 2001 AVAN Nacimiento Ribera del Duero Alc 14% B. y V. Juan Manuel Burgos, Vadocondes Rebsorte: 100% Tinta del Pais (Tempranillo) Ausbau: 14 Monate in Fässern aus französischer Allier-Eiche Preis: EUR 14,90 Spende von Carsten Kemp. Kein offiziell angekündigter Wein. NK: dieser Wein wurde die etwas einfachere Ausgabe des AVAN spontan als Essensbegleiter auserkoren und wurde von mir in der Hektik der Vorbereitungen nicht bewertet. Ich habe aber einen jugendlichen, blitzsauberen, saftigen Tempranillo in Erinnerung der durchaus Struktur hat und sich gegen das aromaintensive Ragout durchaus behaupten konnte. 91 Parker-Punkte erscheinen mir etwas hoch, 85 NK Punkte halte ich aus der Erinnerung heraus aber für angemessen CK: Kräftiges Kirschrot, dicht. Feine Röstaromen, Kirscharomen, reife Tannine, saftig, gut balanciert, kräftig, aber nicht überkonzentriert, lang 89 P GB: Leider nicht bewertet, ist mir irgendwie durchgegangen. Passte zum Essen aber gleichfalls ausgezeichnet, man kann ahnen was man beim großen Bruder verpasst hat. Robert Parker: 91+ points ¢A 100% Tempranillo aged in French oak, the deep ruby/purple-colored 2001 Avan Nacimento is the best value of this duo. Powerful notes of espresso roast, roasted meats, sweet black currants, and creosote emerge from this primary young juicy 2001. With loads of character as well as an exuberant, flamboyant personality, it may merit an even higher score with additional bottle age. Enjoy it over the next 10-12 years.¦rdquo; Silke’s Weinkeller: Kräftiges Kirschrot. Elegantes, jugendliches Bukett von reifen Kirschen und Heidelbeeren, Vanilleschote und Johannisbrot. Mundfüllende Frucht von Waldbeeren, Schwarzkirsche. Sehr schöne mineralische Note (Obstkerne). Feine Schokoladen- und Espressonote im Hintergrund. Die reifen Tannine unterstreichen das Entwicklungspotential. Im langen Finale nimmt man trotz der Jugendlichkeit der Frucht auch komplexe Holz- und mineralische Noten war. Dieser feine 2001er wird sich in den nächsten Jahren noch ausgezeichnet weiter entwickeln. (9c) 1999 Segura Viudas Brut Vintage Cava Alc 12% Preis: EUR 9,89 NK: ordentliche Perlage, deutet mit seiner strohgelben Farbe mit leichten Brauntönen schon auf Reife hin, in der Nase stelle ich eine leicht oxidativ wirkende Frucht fest, auch im Mund reife Frucht, nicht wirklich mein Ding, entspannt und erfrischt aber den Gaumen und erfüllt damit seinen Zweck, 84 sehr subjektive NK Punkte CK: Gelb mit goldenen Reflexen, deutlich luftige, leicht überreife Nase mit nussigen und fruchtigen Noten Am Gaumen recht feines Mousseux, auch hier wieder leicht oxidativ, nicht sonderlich elegant 83 P GB: Typischer Cava der gehobenen Mittelklasse. Kann man haben, muss man aber nicht. 85 GBP MH: Halt blubb. Keine Bewertung Silke’s Weinkeller: Ausbau: 36 Monate auf der Hefe. Große Auszeichnungen auf zahlreichen Schaumweinverkostungen! z.B. GUIA DE VINOS GOURMETS und VINITALY (10) 2003 Onix Classic Priorat Alc 14% Vinicola del Priorat, Gratallops Rebsorten: 70 % Garnacha, 30 % Cariñena von alten Reben Ausbau: ohne Barriqueausbau Preis: EUR 7,99 NK: helles kirschrot in der Farbe, in der Nase etwas einfach, oberflächli ch wirkende Frucht mit Kräuternoten, auch im Wein ein recht einfach strukturierter, säurebetonter Rotwein, etwas künstlich wirkende Frucht, wenig Tannine, knapper Abgang, auch wenn man von der niedrigeren Gewichtsklasse nichts Großes erwarten darf, er hat mich enttäuscht, 79 NK Punkte CK: Extrem helle, an Erdbeerbowle erinnernde Farbe, parfümiert, kräutri g, Kaffee, jung, alkoholisch, deutliche Säure, belanglos, wenig dicht 80 P AF: Nase: verhalten, Kirsche Mund: dünn? GB: Junge Kirschfrucht, wenig Tiefe. Ein paar Kräuter und etwas Lakritz in der Nase. Am Gaumen etwas unstrukturiert und ohne Ecken und Kanten. Alles etwas belanglos und nichtssagend. 78 GBP MH: Auge: Mittleres Rot; Nase: Komisch aber auch kräutrig Mund: Einfach langweilig; Punkte: 81 Spanischer Weinführer Penin: 80+ Punkte Silke’s Weinkeller: ¢Purpurrot, violette Reflexe. Im Bukett und auf dem Gaumen dominiert eine delikate intensive Frucht, die an reife schwarze Kirschen und Pflaumen erinnert. Diese geschmeidige Frucht ist unterlegt mit mineralischen Komponenten und Anklängen von mediterranen Kräutern (Rosmarin, Lavendel, Minze). Zusätzlich zu seiner Vollmundigkeit ist er animierend und finessenreich im Finish. Er präsentiert sich als einer der besten spanischen Rotweine ohne Barriqueausbau.¢ Trinkempfehlung: 2004 ¬ 2008 (11) 2001 Onix Evolució Priorat Alv 14,3% Vinicola del Priorat Rebsorten: 70 % Garnacha, 30 % Cariñena von alten Reben Ausbau: ohne Barriqueausbau Preis: EUR 16,95 Spende von Anja Eickelberg und Darius-Jean Namdjou NK: rubinrote Farbe, in der Nase deutlicher Lösungsmittel-Ton, Rauchnoten, auch oxidative Noten, im Wein erstaunlich leichter Körper, ungewöhnliche, wilde, etwas chemisch wirkende Frucht, passable Tannin-Struktur, Säure nicht ideal eingebunden, passable Länge, wenn man die Beschreibung der Spruch’s liest kann es sich nur um einen Flaschenfehler handeln, daher keine Wertung, auch hier muss ich wohl noch einmal nachlegen CK: kräftigere Farbe als (10), granatrot, nicht sonderlich dicht, reif, Schoko, auch Kompott dunkler Früchte, leichtflüchtig Kakao, überreife Früchte, leichtflüchtig 82 P es wird Fehler diskutiert AF: Nase: künstlich, Verdünnungsmittel, liebliche Früchte Mund: ? GB: Das kann man vom Nachfolger nicht behaupten: Ein ausgeprägter Lösungsmittelton bleibt in Erinnerung. Grauenhaft, keine Bewertung MH: Gesamteindruck: Nicht trinkbar Spanischer Weinführer Penin: 80+ Punkte Silke’s Weinkeller: VERKOSTUNGSNOTIZ: ¢Purpurrot, violette Reflexe. Im Bukett und auf dem Gaumen dominiert eine delikate intensive Frucht, die an reife schwarze Kirschen und Pflaumen erinnert. Diese geschmeidige Frucht ist unterlegt mit mineralischen Komponenten und Anklängen von mediterranen Kräutern (Rosmarin, Lavendel, Minze). Zusätzlich zu seiner Vollmundigkeit ist er animierend und finessenreich im Finish. Er präsentiert sich als einer der besten spanischen Rotweine ohne Barriqueausbau.¢ Trinkempfehlung: 2004 ¬ 2008 DAS WEINGUT: Die Vinícola del Priorat ist ein Zusammenschluss von Winzern aus der D.O. Priorat mit Weinbergen, die vorwiegend mit alten Garnacha und Cariñena bepflanzt sind. Sie wurde mit dem Ziel gegründet, durch gemeinsames Handeln die Produktionstechnik zu optimieren und dadurch die Qualität der Weine zu optimieren. Die erstklassigen Weine von Vinícola del Priorat weisen ein beeindruckendes Preis-Genussverhältnis auf. Vergleichbare Qualitäten sind bei den anderen, renommierten Weingütern im Priorat heute nicht mehr zu derart spannenden Preisen zu finden. Der Onix vi Negre 2003 ist in seinem Segment ein Rotwein von großer Klasse und Finesse. Der Erstwein Onix Evolucio 2001 kostet bis zu 30 % weniger als manch gleichwertige große Priorat-Weine und ist heute noch ein echter Geheimtipp! (12) 2001 Finca la Planeta Priorat Alc 14% Pasanau Germans S.L. Rebsorte: 85% Cabernet Sauvignon, 15% Garnacha Ausbau : 14 Monate in neuen Barriques aus französischer und amerikanischer Eiche Preis: EUR 22,75 NK: rubinrote Farbe, in der Nase trotz langer Belüftung noch etwas verschlossen, erkennbar ist eine beerige Frucht und etwas Holz, im Mund kraftvoller Körper, konzentrierte, dichte Frucht, zeigt Biss, ordentliche Tannin-Struktur, präsente Säure, ordentliche Länge, hat sicher noch Entwicklungspotential, zur Größe fehlt es aber etwas an Charakter und Ausdruck, möglicherweise spielt hier der Rebsortenwechsel eine gewisse Rolle, 87+ NK Punkte CK: kräftiges, jugendliches Kirschrot mit purpurnen Reflexen, feine Nase mit schwarzen Früchten und dezentem Holz. Noch) harte Tannine, insgesamt etwas ruppig, aber gute Konzentration mit guter Länge 86? P AF: Nase: schöne Frucht, Holz Mund: voll, dicht, konzentriert, etwas Säure 88 AFP GB: In der Nase wirkt der Wein sehr modern gemacht: Viel dunkle Beerenfrucht (Cassis!) und schön integrierte Röstaromen. Schöne Dichte, mit viel Biss und guter Struktur. Schöne Säurestruktur und griffiges Tannin. Lang. Schöner Wein, PLV leider gestört. 88+ GBP MH: Auge: Tiefes Rot; Nase: Frucht, Kräuter, ganz leichter Alkohol Mund: Kantig, zu jung; Punkte: 86+ Spanischer Weinführer Penin: 90 Punkte Winespectator: 93 Punkte ¢Cassis, blackberry, mineral and chocolate noted marry nicely in this polished red. The tannins are big but fine-grained, the texture is plush and toothsome. It´s a big wine, but the power is perectly controlled. Best from 2007 through 2015.¦rdquo; Silke’s Weinkeller: VERKOSTUNGSNOTIZ: Im Spitzenjahr 2001 ist Ricardo ein monumentaler Wein gelungen, der, obwohl noch Jahre von seinem Zenit entfernt, bereits jetzt begeistert: Fast undurchdringliches Auberginenviolett. Das Bukett wird nach dem Lüften zunehmend komplexer und zeigt Aromen von dunklen Beeren (Schlehen), Kräutern (wilder Thymian) und balsamische Anklänge (Vanilleschote, Sandelholz). Auf dem Gaumen bildet er mit seiner opulenten und gleichzeitig finessenreichen Frucht eine perfekte Symphonie. Die sehr konzentrierten Aromen von reifen Schlehen und Blaubeeren werden ergänzt von einer dezenten Pralinennote, Nuancen von Sandelholz und Mineralien. Er dringt in jede Pore des Mundes und zeigt im Finish seinen Facettenreichtum, der minutenlang nachklingt. Trinkempfehlung: 2004 ¬ 2015+ DAS WEINGUT: Die einheimische Winzerfamilie Pasanau hat ihre Wurzeln im alten maurischen Dorf La Morera, direkt unter den Felsen des Monsant-Gebirges. Anfang der achtziger Jahre wurden die mit Garnacha-Reben bestockten Weinberge um 3 ha Cabernet-Sauvignon ergänzt. Aufgrund der extremen Höhe mit großen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht und des kargen Schieferbodens (Licorella) sind die Erträge streng limitiert, doch von einer Finesse, die weit über der Norm liegt. Bis 1995 wurden diese kostbaren Trauben an die Kellerei ¢Scala Dei¢ verkauft. Dann konnte Ricardo Pasanau die Weinberge von seinen Großeltern übernehmen und hängte seinen Job als Manager in Madrid an den Nagel. Er machte ein Önologie-Studium und gründete seinen ¢Minikeller¢. Inzwischen verfügt er über 90 Barriques aus amerikanischer und französischer Eiche, die speziell für ihn angefertigt und getoastet wurden. Die Weine werden bei Vollmond abgefüllt und einzeln von Hand verkorkt. Silke’s Weinkeller: ¢Sehr dunkles, fast opakes Kirschrot, Nase zu Beginn verschlossen, öffn et sich aber dann mit Noten von Kirschen, Cassislikör und dunkler Röstun g. Am Gaumen sehr stoffig, konzentrierte, rote Beeren, Schwarzkirsche. Angenehme Mineralik. Kräftiges, aber dosiertes Holz. Mächtige Tannine ohne grüne Noten. Groß auch im langen Finale. Wir sehen den Wein bei 94+ Punkte. Trinkempfehlung 2004-2020 / best 2006-2015 (13) 2001 Gran Clos Priorat Alc 14,5% Cellers J.M. Fuentes, Bellmunt del Priorat Rebsorte : 50% Garnacha, 40% Carignan, 10% Cabernet Sauvignon Preis: EUR 38,50 NK : rubinrote Farbe, in der Nase etwas Rauch, aber leider anfangs auch eine leichte Klebstoff-Note, dahinter sind rote Beerenfrüchte erkennbar, im Wein dichter Körper, jugendliche, konzentrierte, eindringliche Frucht, legt den Gaumen aus, gute Tannin-Struktur, recht präsente Säure, gute Länge, da sich die Klebstoff-Note im Mund nicht fortsetzt und nach einiger Zeit verfliegt, immer noch 89+ NK Punkte, ohne die irritierende Nase vielleicht noch mehr, Potenzial ist in jedem Fall erkennbar, möglicherweise auch ein Flaschenfehler CK: Kräftiges Rot, dicht, purpurne Reflexe, vollreife, leicht flüchtige Nase, schöne Mineralität, Stein, heftige, ungestüme Tannine, schöne Mineralität, lang, schwierig zu beurteilen 85+ P AF : 90 AFP GB: Sehr süße Nase nach Brombeeren, Süßkirschen und Mineralien. Dazu kommt ein leicht flüchtiger Lösungsmittelton, der hart an der Grenze zum Störenden balanciert. Dieser ist nach ca. einer Stunde allerdings verschwunden, sonst wäre die Bewertung drastisch nach unten gegangen. Voller Körper, gute Konzentration, samtige Tannine. Langer Abgang. Könnte eventuell mit der Zeit deutlich besser werden, da fehlt mir die Erfahrung. So nur 87 GBP, PLV erheblich gestört. MH: Auge: Tiefes Rot; Nase: Fruchtig; Mund: Frucht etwas flüchtig Gesamteindruck: Nee, eher bei dem Preis eine richtige Enttäuschung. Punkte 84 Robert Parker: 93 points ¢The biggest offering is 2001 Gran Clos, a blend of 50% Grenache, 40% Carignan an 10% Cabernet Sauvignon. An Inky/purple colour accompanies sweet aromas blueberries, crushed stones, and flowers. It possesses a velvety texture, a juicy mid-palate, and a long, concentrated, full-bodied, tannic finish. Give it 2-3 years of cellaring, and enjoy it over the following 12-15 years.¦rdquo; Silke’s Weinkeller: Die Bewertungen von 93 Punkte durch Parker und 96 Punkte von der Fachzeitschrift Mondo (=Punktsieger) deuten die Qualität dieses Weines an. (14) 2001 Rene Barbier Clos Manyetes Priorat Embotellado pel Celler Clos Mogador Preis : EUR 39,50 NK : Kork Robert Parker : 93 points ¢A stunning effort made by René Barbier, this 2001 exhibits tremendous flavor intensity along with complex notes of black fruits, spice, earth, and cedar in a vivid display of fruit and terrior. Long, expansive and beautifully balanced, it can be consumed now and over the next 10+ years. ¦rdquo; Spanischer Weinführer Proensa: 95 Punkte Spanischer Weinführer Penin: 85+ Punkte Silke’s Weinkeller: Dunkles intensives Kirschrot. Schon in der Nase zeigt sich die große Klasse und das Terroir des Jahrgangs 2001. Noten von reifen Waldbeeren, mediterranen Kräutern und feiner Fassröstung paaren sich in der Nase. Am Gaumen Dörrpflaumen, Schwarzkirschen sowie feine Röstnoten (Leder und Toast). Ergänzt wird der Trinkgenuss von edlen mineralischen Anklängen. Das Finale ist geschmackvoll und anhaltend mit konzentrierten Eichentanninen, die mit zunehmender Flaschenreife noch Schmelz und Komplexität steigern werden. Unsere Trinkempfehlung 2004 ¬ 2015, am besten 2006 bis 2012+. (15) 2001 Rotllan Torra Tirant Priorat Alc 14% Bodegas Rotllan Torra Rebsorten: 30% Garnacha von 90-100 Jahre alten Rebstöcken 25% Cariñena von 90-100 Jahre alten Rebstöcken 25% Cabernet Sauvignon aus strengster Selektion 10% Syrah aus strengster Selektion 10% Merlot aus strengster Selektion Ausbau: 12-18 Monate in neuen Barriques aus französischer Allier-Eiche Preis: EUR 47,50 NK: rubinrote Farbe, in der Nase tiefgründig und von nobler Art, dunkle, rote Beeren ohne irgend einen störenden Ton, im Mund ausgesprochen viel Saft, konzentriert, nachhaltig, sehr eindringlich, tolle, saftige Struktur, bestens integrierte Tannine, gut eingebundene Säure, fein in die Struktur eingebundene Röstaromen des Holzes, sehr lang, absolut toll, kann ich nur empfehlen, 95+ NK Punkte, CK: dichtes Kirschrot, dicht, distinguiert, säurebetont, elegant + nobel, feine Röstaromen, sehr wuchtig, viel Power, dabei elegant und fein, viel Schmelz und sehr lang 93 P AF: N: sehr dicht M: rund, dicht, präsente Säure 92+ AFP GB: Sehr intensive, profund und nobel wirkendes Bouquet: Sehr süß ohne Penetranz, mineralisch, leicht animalisch, glänzend integrierte Röstaromen. Kein Konzentrationsmonster, eher elegant. Harmonisch durch eine animierende Säure, die durch viel Fruchtsüße ausbalanciert wird. Durchaus erhebliche Tanninmengen, die aber durch enormen Extrakt kaschiert werden. Sehr langer Abgang. Großer Wein, wird wahrscheinlich noch besser . Ist den stattlichen Preis wert. 94 GBP MH: Auge: Tiefes Rot; Nase: Indifferent Mund: Leicht unbalancierte Säure, kantig, Frucht steht irgendwie etwas daneben, aber alles auf extrem hohem Niveau Gesamteindruck: Ich vermute einen großen Wein, einfach zu jung Punkte: 91+ Robert Parker: 96-98 points ¢A prodigious effort, the 2001 Tirant is a 9.000-bottle cuvée made from 30% Grenache (90-100 years old) 25% Carignan (90-100 years old), 25% young vine Cabernet Sauvignon, 10% Syrah, and 10% Merlot, fermented in large oak foudres and aged 12 months in new French oak, it will be bottled with neither fining nor filtration. Inky/purple-colored to the rim, it boasts a spectacular bouquet of bleuberries, blackberries, and the region’s classic chrushed stone minerality. This full-throttle yet remarkably elegant 2001 posseses tremendous intensity and texture as well as layers of flavor but comes across as not over the top, overrip or overly heavy. The 60-second finish reveals more noticeable tannin than the other cuvées. Give it 1-2 years of cellaring and drink it over the following 10-15. The 2001 Tirant is indeed a special wine.¦rdquo; Spanischer Weinführer Penin: 80+ Punkte Silke’s Weinkeller: DIE BESONDERHEITEN: Das Familien-Weingut Rotllan Torra liegt in dem Dorf Torroja im Herzen des Priorat. Jordi Rotllan hat in Bordeaux Önologie studiert und versteht es meisterhaft, moderne Technologie mit traditionellen Methoden zu verbinden. Das Kapital der Bodega sind die bis zu 100 Jahre alten Rebstöcke, die auf dem kargen Schieferboden von Terrassen bei minimalen Erträgen Weine von aller höchster Konzentration liefern. Diese Terrassen wurden bereits im 12. Jahrhundert von Karthäusermönchen angelegt wurden. Bis auf 800m Höhe klettern die Weinberge hinauf, mit einem Wurzelwerk von über 10m Tiefe. Diese Faktoren sorgen für konzentriertes, kleinbeeriges Traubengut von weniger als 1kg Ernte je Rebstock und einer Saftausbeute von 55%. Aus 3 Rebstöcken können also gerade 2 Flaschen Wein erzeugt werden. Mit dem Tirant 2001 (von Parker höher bewertet als Pingus 2001) hat Rotllan Torra nun endgültig den Sprung an die Spitze der Weltklasse-Weine erreicht. DIE VERKOSTUNG: Zeigt sich im Glas mit dem gedeckten Rot einer reifen Schwarzkirsche. Sofort nach dem Dekantieren entwickelt sich ein Bukett geschmackvoller subtiler Aromen von dunklen Pflaumen, reifen Blaubeeren, Leder und Pralinen. Am Gaumen zeigt er sich von der Konzentration eines Destillates, dunkle reife Waldbeeren, frische eingelegte Feigen, Schokolade, Johannisbrot. Trotz dieser Intensität begeistert auch das ausgeprägte mineralische Terroir (Einfluss der Schieferböden) sowie eine edle Finesse mit balsamischer Frische. Die gigantischen Tannine mit geschmackvollem Schmelz begleiten die Frucht und Tischlereinoten bis in das sehr lang anhaltende komplexe Finale. Dieser Gigant wird sich in den nächsten 10 Jahren prächtig weiter entwickeln. Trinkempfehlung: 2004-2018 (optimal 2006-2015+) (16) 1999 Finca Dofi Priorat Alc 13,5% Alvaro Palacios Preis: EUR 43,50 NK: kirschrote Farbe, in der Nase sehr fein gereift, absolut seriös wirkend, elegant wirkende Frucht von dunkelroten Beeren, nobel, animiert mit Klasse zum ersten Schluck, im Mund dichter Körper, ausdrucksvolle, noble Frucht mit reifen Tanninen, gut eingebundener Säure, hat einfach Klasse und immer noch Entwicklungspotenzial, gute Länge, 92+ NK Punkte CK: Kräftiges Kirschrot, elegant und von feiner Art, leicht ätherisch und auch mineralisch, leicht, leichtflüchtig, heftige, aber wohl reife Tannine, kühle Stilistik, sehr fein mit guter Länge 91 P AF: N: dichte Nase, Barriquearomen M: voll und rund mit schön integriertem Holz 92 AFP GB: Sehr mineralisch geprägter Duft, direkt kühl wirkend. Dunkle Beerenfrucht, Kräuterwürze. Insgesamt eher dezent und nobel. Am Gaumen mit vollem Körper und großer Konzentration. Enorme Tanninmengen und viel Säure. Trotzdem genug Frucht um den Wein jetzt schon als Genuss erscheinen zu lassen. Erhebliches Alterungspotenzial, könnte den Rotllan am Ende überholen. Klasse! 93 GBP MH: Auge: Tiefes Rot; Nase: Leichte Reife, schöne Frucht Mund: Leichter Tabak, Säure steht ein wenig daneben, holprig Gesamteindruck: Irgendwie widersprüchlich, in der Nase leichte Alterung, aber im Mund noch recht jung. Keine Ahnung, Punkte: 88/89 (eventuell auch noch ein PLUS) Spanischer Weinführer Proensa: 98 Punkte Spanischer Weinführer Penin: 90+ Punkte Silke’s Weinkeller: 96 Punkte Vinos de Espana! Ein ganz großer Priorat mit dem Entwicklungspotential für weitere 10 bis 15 Jahre (17) 1999 Cims de Porreira Classic Priorat Alc 14,5% Cooperativa Agricola de Porrera Rebsorten: Garnacha und Carinena von bis zu 100 Jahre alten Reben Ausbau: 20 Monate in neuen Barriques aus französischer Allier Eiche Preis: EUR 45,00 NK: helles rubinrot in der Farbe, in der Nase wieder eine noble, aber etwas zurückhaltendere Frucht als der Vorgänger, zeigt erste Reifenoten, im Wein konzentrierte, leicht alkoholisch wirkende Frucht, schöne Fruchtsüße, auch die Tannine sind wunderschön eingebunden, der Wein hat einfach Struktur, Säure ist auch recht gut eingebunden, ein leichter Bitterton stört etwas die Gesamtharmonie und verhindert eine noch höher e Bepunktung, sehr nachhaltiger, langer Abgang, 93+ NK Punkte CK: Dunkles Kirschrot mit aufgehelltem Rand, leicht luftig, erinnert an junge Tawnys, kräftige Tannine, Portwein-Töne, kräutrig, viel Extrakt-Süße, fein 85 P GB: Leicht rosinige Noten von Überreife, getrocknete Datteln, reife Pflaumen und geröstete Haselnüsse. Leicht alkoholbetont, stört aber noch nicht. Am Gaumen direkt ölig, dazu stattliches Tannin, viel Süße und wenig Säure. Ein mächtiger Brocken, ist mir persönlich zu "mächtig" und erinnert in seiner Aromatik an einen Collioure. 88 GBP, wem die Stilistik liegt, der wird wohl erheblich was drauflegen. MH: Auge: Tiefes Rot; Nase: Leicht Oxi, leichter Alkohol, leicht nach Maggi Mund: Süß-fruchtig, sehr harmonisch Gesamteindruck: Schöner Wein, aber für 45 Euro definitiv zu TEUER, Punkte: 88 Robert Parker: 94 points ¢The outrageously rich, opaque purple-coloured 1999 Classic exhibits sweet creosote-infused aromas of blueberry and blackberry liqueur, full body, impressive purity, and a flamboyant personality. It will drink well for 12-15 years. ¢ Spanischer Weinführer Penin: 90 Punkte Silke’s Weinkeller: Ein Gigant mit eigener Persönlichkeit. Das tiefe Granatrot mit schwarzem Kern deutet schon die beeindruckende Konzentration dieses Ausnahmeweines an. In die Nase strömen Aromen von vollreifen Blaubeeren und eingelegten Waldbeeren. Am Gaumen wirkt er trotz der enormen Dichte nicht zu fett. Das komplexe Fruchtspiel zeigt einen ganzen Korb reifer Beeren und Kernfrücht e (Blaubeere, schwarze Johannisbeere, Schwarzkirsche und Pflaume). Größe zeigt er auch durch die edlen Holz- und Toastnoten (Praline, Schokolade, Leder). Auch das sehr lange Finale zeigt ein geschmackvolles Zusammenspiel zwischen reifer Frucht und edler Tischlerei. Trotz seiner aktuellen Klasse und Rasse wird er sich in den nächsten Jahren noch prachtvoll weiter entwickeln. Trinkempfehlung: 2004 ¬ 2018 (18) 2000 Cims de Porreira Classic Priorat Alc 14,5% Cooperativa Agricola de Porrera Rebsorten: Garnacha und Carinena von bis zu 100 Jahre alten Reben Ausbau: 18 Monate in neuen Barriques aus französischer Allier Eiche Preis: EUR 45,00 NK : rubinrote Farbe, in der Nase neben der Frucht von roten Beeren auch leicht animalische Noten, im Wein mittlerer Körper, konzentrierte Frucht, unglaublich intensiv am Gaumen, die Säure ist etwas zu prägnant und die Tannine wirken etwas eckig, dennoch ein ausdrucksvoller Wein mit guter Länge, 92+ NK Punkte CK: Dunkles Kirschrot, animalisch, reife, dunkle Kirschen, auch andere (eher rote) Früchte, gewaltige, reife Tannine, sehr elegant und kraftvoll zugleich, sehr lang 92? P GB : Komplexes Aroma von Brombeeren und Walderdbeeren, dazu Wildfleisch, Rumtopfaromen und leicht balsamische Noten. Insgesamt nicht so opulent wie beim 99er, dafür aber klarer und animierender. Am Gaumen konzentriert, mit viel Frucht und animierender Säure. Dazu ganz erhebliches Tannin, welches jedoch wunderbar kaschiert wird. Gefällt mir wesentlich besser als der 99er, animiert einfach mehr zum Trinken. 92 GBP MH: Auge: Tiefes Rot; Nase: Fruchtig Mund: Einfach schön, balanciert: Frucht, Säure, Holz (leichte Vanille) Gesamteindruck: Warum ist das so teuer ? Punkte: 91/94 Robert Parker : 92 points ¢The full-bodied, opulent 2000 Classic reveals similar aromatic and flavor profiles to the 1999, but plays it more tightly to the vest at present. Anticipated maturity: 2006-2018.¦rdquo; Spanischer Weinführer Proensa: 97 Punkte Spanischer Weinführer Penin: 85 Punkte Silke’s Weinkeller: Tiefes sattes Kirschrot. Nase beginnt sich nach dem Dekantieren sehr schö n zu öffnen. Am Gaumen eine gewohnt hohe Fruchtkomplexität von reifen Waldbeeren. Das straffe Tannin zeigt sich noch recht deutlich, wird aber in den nächsten Jahren mit der Frucht verschmelzen. Die schöne Holznote zeigt feine Röst- und Toasttöne (Kaffeebohnen, Brotrinde, Vanilleschote). Das Finale ist konzentriert und anhaltend. Durch zunehmende Flaschenreife wird er weiter an Komplexität und Harmonie gewinnen. Trinkempfehlung: 2004 ¬ 2012+ (optimal nach 2006) (19) 2001 Cims de Porreira Classic Priorat Alc 14,5% Cooperativa Agricola de Porrera Preis: EUR 45,00 NK: rubinrote Farbe, in der Nase anfangs verhaltene aber zunehmend ausgesprochen beerig-eindringliche Frucht, im Mund mittlerer bis dichter Körper, dann aber kraftvoll-konzentrierte, Gaumen auskleidende Frucht, anziehend, zieht den Gaumen fast zusammen mit seiner Intensität, perfekt integrierte Tannine, Säure ist sicher vorhanden aber derzeit ein Thema, unglaublich lang, absolut super, toll, ich muss sagen, die Cims-Classic-Reihe hat mich sehr positiv überrascht, ich meine ich hätt e im Forum auch kritische Stimmen gelesen, für mich ein ganz großer Wein, 96+ NK Punkte CK: Dunkles Kirschrot mit violetten Reflexen animalisch, mineralisch, dicht, aber auch etwas alkoholisch kraftvoll, nobel, in der Mitte schlank (nicht dünn!), hinten kräftige Säure, stark und zur Zeit etwas ruppig, jung 92+ P GB: Neben den überbordenden Fruchtaromen und schöner Mineralik steigt eine ausgeprägt würzige Note in die Nase: Liebstöckel, leckere Fleischbrühe, Mittelmeerkräuter. Am Gaumen wirklich ein Maul voll Wein: Süße, schöne Säure, viel Tannin; es ist alles im Übermaß vorhanden. Exzellenter Abgang. Wunderbar! 94 GBP MH: Auge: Tiefes Rot; Nase: Frucht, Kräuter, sehr komplex Mund: Hier stimmt einfach alles und was für eine Läääääää äänge Gesamteindruck: Bisher bester Wein des Abends, Punkte: 94/95+ Robert Parker: 94+ points ¢Interesting is the 2001 Classic, a blend of 85% Carignan (from 60-100 year old vines) and 15% Grenache. Notes of bay leaves, thyme spice box graphite, black cherries are present in this vibrant, cooler climate-styled Priorat. With mediumto full body, exelent density, and firm tannin, it should be at its apogee between 2007-2014. It is a stunning wine.¦rdquo; Spanischer Weinführer Proensa: 95 Punkte Spanischer Weinführer Penin: 85 Punkte (20) 1998 Martinet Bru Priorat Alc 14,5% Mas Martinet Viticultors S.L. Unangekündigte Spende von Werner Elflein NK: rubinrote Farbe, in der Nase noble, kraftvolle Frucht von dunkelroten Beeren, eine Reifenoten, im Mund durchaus kraftvoll strukturiert, dicht mit reichlich Tanninen und präsenter Säure ausgestattet, gute Länge, auch ein hervorragender Wein, 90 NK Punkte CK: reifes, dichtes Kirschrot mit granatroten Reflexen, animalisch, recht verschlossen, legt mit Belüftung zu, interessante, klassische Nase weich und elegant, aber dabei kraftvoll, gute, etwas harte Tannine, Potenzial 89 P GB: Merlotähnliche Frucht mit viel süßer, saftiger Pflaume, Marzipan, Zartbitterschokolade. Dazu aber auch recht wilde Noten nach rohem Fleisch, Räucherspeck und Kräutern. Am Gaumen weiche, samtige Tannine bei guter Konzentration und dezenter Säure. Guter Abgang. Sehr delikat, leidet eventuell etwas unter dem vorherigen Wein. 89 GBP MH: Auge: Tiefes Rot; Nase: Leichte Vanille, fruchtig Mund: Ist noch ein wenig kantig, aber schöne Frucht/Säure Gesamteindruck: Würde ich gerne 2007 nochmals trinken, Punkte: 89/90 +++ 91/100 [HOFSCHUSTER], 3. März 2001: "Sehr jugendlicher Duft von roten Beeren und Kirschen, fein eingewobenes, süßes Holz, rauchige Note, Tannin und Säure bereits im Duft spürbar. Kraftvoll und rassig im Mund, saftige Frucht, fest und dicht strukturiert, süßes Holzaroma, sehr feines, präsentes Tannin, betörende Aromatik am Gaumen, sehr nachhaltig, beste Balance, langer, rassiger Nachhall." +++ Robert Parker: 88 points Mas Martinet's 1998 Bru (a blend of 45% Grenache, 20% Cabernet Sauvignon, 20% Merlot, and the rest Carignan and Syrah) possesses a deep ruby/purple colour as well as thick, juicy notes of black cherries and currants intermixed with earth, minerals, and oak. This wine is dominated by its fruit and richness. Additional complexity should emerge after more time in the bottle. Impeccably made, pure, and medium to full-bodied, with no hard edges, it should be consumed between now and 2014. (21) 1999 Wallufer Walkenberg Riesling Auslese trocken Alc 14% Erzeugerabfüllung Weingut J.B. Becker, Walluf NK: Tja, wenn ich mir meine Handschrift anschaue, wundere ich mich, dass ich die vielen Treppen in den Keller heil runter und wieder raufgekommen bin. Nachfolgend was ich entziffern konnte: Strohgelbe Farbe, in der Nase absolut toll gereifte Riesling-Frucht, im Mund herrlich intensiv, feine Frucht, anziehend und mit feinem Schmelz, stoffig, schöne Säure, gute Länge, bevor ich Punkte vergeben konnte, bin ich wohl eingenickt , der Wein hat mich bereits auf der Pro Wein überzeugt und animiert, mir eine Auswahl von Weinen bei J.B. Becker zu bestellen. Allerdings ist diese trockene Auslese von etwas anderer Bauart als einige andere, reife Rieslinge auf der aktuellen Liste. CK: helles Gelb, schöne Mineralität, feine Gelbfrüchte, erinnert mich an Untermosel, guter Saft, viel Druck, sehr mineralisch und von ausgezeichneter Länge 90 P GB: Nix mehr notiert, war aber sehr gut. Ergänzung NK: Dein spontaner Zuruf: 92 GBP! Die habe ich noch eingefangen, meine eigenen Punkte nicht mehr. MH: Auge: Typische Rieslingfarbe Nase: Ganz leichtes Petr. Mineralik, feine Aromen von Pfirsich Mund: Schöne Frucht/Säure Harmonie, klasse Mineralik, hat Länge Gesamteindruck: Gefällt, 89/90 Punkte -------------------------------------------------------------------------- Fazit Norbert Kreutzer: Schade, dass einige Flaschenfehler das Gesamtbild etwas gestört haben. Um den problematischen Weinen nicht unrecht zu tun, muss ich wohl noch einmal an die Weine ran. Das Niveau der Probe empfand ich ansonsten als absolut hochklassig, auch wenn wir nicht jeden Parker-Punkt oder Penin-Punkt bestätigen konnten. Der 2001er Jahrgang hat aber seine herausragende Klasse schon bestätigt, ohne das die superteuren Qualitäten à la Pingus, l’Ermita, Clos Erasmus, Mas Doix, Aalto PS, etc. dabei waren. Ich denke, das der interessierte Teilnehmer eine Menge Nutzen aus der Probe ziehen konnte. Für mich persönlich war das hohe Niveau der Cims der Porrera-Weine, die Bestätigung der Klasse des Lan Roble Edicion Limitada auch im Jahre 2001und die bereits auf der ProWein wahrgenommene Klasse des 2001er Pintia die wichtigste Erkenntnis. Große Klasse auch der Rotllan Torra Tirant. Darüber hinaus die Erkenntnis, dass der 2001er Tinto Pesquera Crianza gegenüber den Jahrgangsvorgängern einen beson Fazit Carsten Kemp: Ein schöner Abend in einer ausgesprochen netten, kurzweiligen Runde - bei aller Ernsthaftigkeit wurde viel gelacht. Von den 21 Weinen habe ich 8 Weine mit 90 oder mehr Punkten bewertet. Nicht immer war abzusehen, wohin die Reise der Weine geht. Wie so häufig, ist die Euphorie von Parker und Co. bei einigen Weinen nicht erklärlich (muss ja zum Glück auch nicht). Die als leichtflüchtig bezeichneten Aromen sind bis zu einer gewissen Dosis vielleicht noch interessant und wurden von mir nicht in allen Fällen so negativ gesehen wie von einigen Mitkostern; fraglich bleibt sicherlich die Ursache. 2 (+1) Weine konnten leider nicht bewertet werden, da einmal deutlicher Korkfehler vorlag und im Falle des Avan Concentracion ein Flaschenfehler vorlag. Die erste Flasche Ygay war wohl wegen eines undichten Korkens (oder falscher Lagerung) deutlich oxidiert. Besonders von den späteren Flights, die mir aufgrund fehlender Karaffen nicht lange genug dekantiert erschienen, würde ich mir zukünftig noch einiges versprechen wollen. Gruß aus Oberhausen Norbert
kreutzer
- Beiträge: 364
- Bilder: 277
- Registriert: Mo 22. Nov 2010, 16:40
- Wohnort: Oberhausen
Mi 22. Dez 2010, 18:09
Hallo Weinforum, Grossen Terminproblemen zum Trotz ließ mir die Einladung von Georg Bittner zu einer großen Probe der nördlichen Rhone keine Ruhe. Andere Termine wurden abgesagt und der Probetermin am 24.1.04 in Beelen zur höchsten Priorität erklärt. Die Zusammenstellung der Probe erfolgte in liebevoller Vorbereitung durch Georg Bittner mit Unterstützung durch Heiko Reinartz und Uwe Bende, die Ihrerseits namhafte Gewächse beisteuerten. Die ungewöhnlich große Teilnehmerzahl schafft bekanntlich logistische Probleme, die von Georg spielerisch gelöst wurden. Der späte Starttermin und die große Anzahl der angestellten Weine machten bereits deutlich, dass einige der Teilnehmer kaum noch die Heimreise antreten konnten. Auch dieses Problem wurde durch Schaffung zahlreicher Schlafplätze wunderbar gelös t. Bei der kulinarischen Versorgung wurde Georg tatkräftig von Claudi Stork unterstützt. Teilnehmer der Probe waren: Georg Bittner, Thomas Deck, Uwe Bende, Heiko und Doro Reinartz, Claudi und Max Georg Stork, Torsten Blanke, Natz Tovar, Bernd Pettrup, Holger Klein, Wera und Norbert Kreutzer und zu einem deutlich späteren Zeitpunkt Christian Thegelkamp. Nun zu den Weinen: Die Weine wurden verdeckt in unterschiedlichen Flights serviert. Den Teilnehmern war allerdings bekannt welche Weine am heutigen Tage zur Probe anstanden. Ein Teil der Weine wurde zuvor belüftet und dann wieder in die Originalflasche gefüllt. Meine Verkostungsergebnisse weichen zum Teil deutlich von den Wertungen anderer Teilnehmer ab, wobei ich in vielen Fällen niedriger gepunktet habe. Dies ist nicht unerheblich auf einen Referenzwein für diese Region zurückzuführen, den 1994er Cote-Rotie La Mouline von Guigal, dem ich vor wenigen Wochen bei einer von der Kölner Seilschaft veranstalteten Probe noch 98 Punkte gegeben habe. Leider hielt die am heutigen Tage verkostete Flasche des 94er La Mouline dieses Versprechen nicht ein. (0) 2000 Château de Tours Réserve Côtes du Rhone E. Reynaud, Sarrians Alc 13% hellgelbe Farbe, in der Nase herrlich frische, grüne Nase, Stachelbeere, grüner Paprika, Gras, im Wein erweckt er den Eindruck von Holzausbau ohne dies in den Vordergrund zu stellen, mittlerer Körper, leider steht der Alkohol sehr im Vordergrund, wirkt dadurch sehr voluminös, die Frucht der Nase überträgt sich nicht in dieser Form auf den Wein, sehr langer Abgang, aufgrund des Missverhältnisses zwischen Frucht und Alkohol im Wein nur 83 NK Punkte GB: Überraschend guter Einstiegswein. Hocharomatisch, viel Druck, langer Abgang, 88 GBP UB: hat mich ausgesprochen positiv überrascht; schon lange keinen so zugänglichen, charmanten und ausdruckstarken weißen CDR getrunken HK: 86 TB: 87 MGS: 83 NT: 81 ThD: 85 WK: 81 (1) 2000 Crozes-Hermitage Cuvée Christophe Domaine des Remizières EARL Desmeure Alc 12,5% strohgelbe Farbe, sehr eigenwillige Nase mit deutlichen Röstaromen, auch im Wein holzdominiert, Butternoten, wenig Säure, kaum Frucht, seine Länge bekommt der Wein nur durchs Holz, was soll bleiben, wenn sich das Holz irgendwann einmal abbaut, nicht mein Fall, 81 NK Punkte GB: Dezente Birne und Ananas, relativ viel Holz, leicht nussig. Wenig Primärfrucht. Mittelgewichtig, ordentliche Abgang, typischer Wein zu kräftigem Essen. Wer will schon zur Bouillabaisse einen Wein, der nach Obst riecht. Den Koch, der solche Geschmäcker in die Suppe selbst einarbeiten würde, würde man auf Château d ´If einkerkern 86 GBP UB: etwas buttrige Noten, hell gelbe Frucht, Stroh und dezent Foral; sehr angenehm weiche Noten am Gaumen, Grapefruit, grüne Frucht, etwas süsse Rosinen und ebenfalls eine leichte Butternote (88+) HK: 86 TB: 85 MGS: 86 NT: 85 ThD: 86 WK: 80 HR: 83 DR: 81 (2) 2000 Clos d'Agon Blanco Vins de Mesa de Calonge (Pirat) Gesponsert von C&D in Köln. (Vielen Dank an Peer Dörpinghaus) Cuvée aus 53% Viognier, 45% Roussanne, 12% Marsanne Mas Gil S.L., Calonge Alc 13,5% strohgelbe Farbe, in der Nase nussige Töne, Schwefel?, Holznoten, insgesamt sehr eigenwillig, im Wein wenig aussagekräftige Frucht, vielleicht einige Zitrusnoten, Alkohol ist präsent, hinten einige Säurespitzen, verfügt über eine gewisse Länge, leider auch nicht mein Ding, 82 NK Punkte GB: Ananas, Maracuja, Vanille, sehr dezentes Holz. Kraftvoll mit lebhafter Säure und gutem Abgang. Elegant. 89 GBP UB: etwas grüne Frucht, charmante Noten, Grapefruit; am Gaumen ausgewogen, zugänglich und auch ein wenig fett wirkend, ein charmantes Schwergewicht mit etwas Stachelbeernoten (88) HK: 89 TB: 85 MGS: 88 NT: 87 ThD: 86 WK: 82 HR: 85 DR: 83 (3) 2001 Condrieu La Bonnette 100% Viognier René Rostaing, Propriétaire à Ampuis Alc 14% hellgelbe Farbe, in der Nase frisch, fruchtig, Joghurt- bzw. laktische Noten, erinnert stark an Aprikosen-Buttermilch, im Wein erstaunlich schlank, feine Säuremitte, die Frucht geht wieder in den laktischen Bereich, sehr ungewöhnlich, nicht ganz so vordergründig im Holz wie die Vorgänger, auch der Alkohol ist besser eingebunden, 83 NK Punkte GB: typischer Condrieu mit schönem Viognier-Charakter. Pfirsich, Aprikose, Melone, kein Holz erkennbar. Voll und mit großer Länge. Sehr schön aber mit 40 € entschieden zu teuer. 90 GBP UB: Noten von Honigmelonen und etwas Pfirsich dominieren die Nase; sehr charmant wirkend, dezente Süsse, Butter vom Holz, ordentlicher Charakter (89) HK: 89 TB: 84 MGS: 87 NT: 87 ThD: 85 WK: 84 HR: 85 DR: 83 (4) 1999 Hermitage Blanc Chante-Alouette M. Chapoutier Alc 13,8% strohgelbe Farbe, in der Nase etwas aromatisch aber sehr undifferenziert, in der Runde werden florale Noten favorisiert, im Wein mittlerer Körper, wenig Frucht, Holznoten und Alkohol sind präsent, Georg bringt "mineralisch" ein, jedenfalls hat er Nachhall, da Holz und Alkohol dominieren nur 80 NK Punkte GB: Für einen weißen Hermitage sehr typisch. Wem die Fruchtigkeit eines Rieslings als Idealbild für einen Weißwein vorschwebt, kann so ein Wein aber nicht gefallen. Ich empfinde sie immer wieder als schöne Alternative zum permanenten "Obstsalat" aus Äpfeln, Pfirsichen und anderen gesunden Sachen. Mineralisches Bukett mit floralen (Linde?) Noten und etwas Honig. Alkoholreich, druckvoll und mit langem Abgang 90 GBP UB: etwas buttrige, dezente gelbe Frucht, floral, etwas Speck, Vanille und eine leichte Süße; eigenwillig im Charakter, etwas Petrolnoten, dezent laktisch wirkend, alles in allem von sehr eigenwilligen aber interessantem Charme (88-89) HK: 91 TB: 85 MGS: 87 NT: 85 ThD: 85 (4a) 1999 Mâcon Villages Quintaine Domaine Emilian Gillet Jean Thévenet et Fils, Gérants Alc 13,5% der Wein wurde unangekündigt dazwischengeschoben, strohgelbe Farbe, intensives, ausdrucksstarkes Bukett mit deutlichen Noten einer Mandarine, auch Honig meine ich wahrzunehmen, der Wein hat Finesse im Bukett, wirkt komplex, im Wein interessante, exotische Fruchtaromen bei mittlerem Körpe r, dicht am Gaumen, schöne, lange Frucht im Abgang, endlich ein Wein der mein Herz höher schlagen lässt, aber eben leider nicht von der Rhone, super, 88 NK Punkte GB: Beschreibung kann ich gut nachvollziehen, allerdings würde ich noch eine sehr mineralische Note hinzufügen. 92 GBP UB: keine Notizen: aber der war richtig gut, viel Charme und Schmelz besitzend von sehr guter Länge und vergnüglicher Frucht (90-91) HK: 89 TB 87+ NT: 89 ThD: 91 (5) 1997 Cornas Eric et Joel Durand, Viticulteurs Alc 13% rubinrote Farbe, in der Nase jugendlich, rote Früchte, Himbeere, im Wein von schlanker Statur, leicht metallische Noten, recht hoch in der Säure, Frucht ist etwas glatt und eindimensional, wenig Tannine, passable Länge, kein großer Wein, 82 NK Punkte GB: Die hohe Säure gefällt mir wohl deutlich besser. Deshalb von mir 87 Punkte, obwohl ich die Beschreibung ansonsten gut nachvollziehen kann. Trinkreif und gut 87. GBP UB: etwas rote Frucht, süße Kräuternoten, Himbeeren und Tabak; sehr eigen am Gaumen, etwas Härte, dezent kandierte Frucht, ordentlich (84-85) HK: 83 TB: 88 MGS: 79 NT: 86 ThD: 86 WK: 83 HR: 87 DR: 85 (6) 1996 Cornas Vieilles Fontaines Alain Voge, Viticulteur Alc 12,5% rubinrote Farbe, in der Nase deutliche Vanillenote, dahinter feine, elegante Frucht, schwarze Johannisbeere?, im Wein leichter bis mittlerer Körper, saubere Frucht, weist Charme auf, recht intensiv am Gaumen, deutliche Holznoten, feine Länge, Nachhall, gut, 84 NK Punkte GB: 86 UB: charmant rote bis schwarze Frucht, etwas Erde, Leder, Kaffee und Kakao; etwas spitze Säure am Gaumen, kernig und kantig bei sehr reduzierter Frucht und spürbarem Tannin (84-85) HK: 88 TB: 83 MGS: 85 NT: 85 ThD: 85 WK: 85 HR: 88 DR: 86 (7) 1995 La Copa Santa Terroir de la Majanelle Unfiltered Coteaux du Languedoc Domaine Clavel Alc 12,5% rubinrote Farbe, in der Nase kräftige, dunkelbeerige, ganz leicht wilde Frucht, im Wein elegante, fleischige Frucht, Tannine sind deutlich merkbar aber recht zugänglich, dieser Wein hat Saft, passable Säure und einen schönen Nachhall, deutlich mehr Struktur als die Vorgänger, 87 NK Punkte, für einen Wein in der 90er Kategorie mangelt es etwas an Tiefe, Schmelz und Länge, nichtsdestotrotz ein sehr guter Wein, im Verlaufe des Abends nehme ich auch das von Heiko erwähnte Pferdefell wahr GB: Dunkle Früchte, leicht animalische Noten und eine schöne Süße im Bukett. Leicht gereift. Große Fülle mit strammer Säure und viel Tannin. Schon sehr harmonisch, aber wird m.E. noch besser. 91 GBP UB: dezente Säure in der Nase und etwas dunkle Aromen; auch Säure am Gaumen, wirkt ein wenig überaltert und kantig bei etwas dunklen Beerennoten (85) HR: Einer meiner alten Lieblinge, konsequenterweise von mir wie schon zu Weihnachten recht hoch bewertet (91+). Ich mag einfach diese komplexe Nase nach dunklen Früchten und animalischen, deutlich felligen Noten und den etwas bäuerlichen, aber charaktervollen Geschmack. Parkers Vergleich mit Guigals "La Mouline" erscheint etwas unpassend, aber seine 93 Punkte sind durchaus nachzuvollziehen. Ein Wein, der immer noch Reserven besitzt. HK: 87 TB: 85 MGS: 89 NT: 88 ThD: 86 WK: 89 HR: 91+ DR: 88 (8) 1996 Syrah Collezione de Marchi Toskana (Pirat) Isole e Olena Alc 12,5% rubinrote Farbe, in der Nase deutliche Gumminoten, man stelle sich den Geruch eines Luftballons vor sehr eigenwillig, im Wein mittlerer Körper, saftige, elegante Frucht, Sauerkirsche dürfte stimmen, präsente Säure , allerdings fehlt es etwas an Tiefe und Struktur, hinten von Säure dominiert, passable Länge, aufgrund der Nase bei mir nur 79 NK Punkte GB: Für das Renommee von Isole e Olena eine ganz schwache Leistung. Entweder die Flasche war nicht ganz OK oder der Winzer sollte bei seinen Leisten bleiben und sich auf die italienischen Traubensorten konzentrieren. 81 GBP UB: schwarz-rote Frucht, etwas erdig und staubig wirkend; dezent rotbeerig, präsente Säure, harter Charakter (81) HK: 82 TB: 88 MGS: 81 NT: 82 ThD: 84 WK: 82 HR: 84 DR: 83 (9) 1996 Crozes-Hermitage Domaine de Thalabert Paul Jaboulet Aîné Alc 13% rubinrote Farbe, in der Nase eigenwillig, dunkle Beeren, Holunder, im Wein recht schlanke Frucht, deutliche Säurespitzen, hat Tannine, auch diesem Wein mangelt es etwas an Struktur und Tiefe, bescheidene Länge, vielleicht fehlt ihm etwas an Belüftung, 83 NK Punkte GB: Leicht gereiftes Bukett mit Röstnoten, Leder, Tabak und schwarzen Beeren. Leichte Säure, mittelgewichtig, kompakt. Gute Länge. Fein und elegant, fängt an trinkreif zu werden 89 GBP UB: erdige Noten und Tabak in der Nase; präsente Säure und dezente medizinale Aromen (85) HK: 89 TB: 88 MGS: 88 NT: 86 ThD: 88 WK: 80 HR: 87 DR: 85 (10) 1999 Crozes-Hermitage Domaine du Pavillon-Mercurol Stéphane Cornu, Producteur Eleveur Alc 13% rubinrote Farbe, in der Nase verhaltene, saubere Frucht, wieder dunkelrote Beeren, im Wein mittlerer Körper, fleischige, saubere Frucht, hat Tannine, Struktur, Biss, wirkt noch jugendlich, Abgang ist gerbstoffgeprägt, aufgrund des vermeintlichen Potentials 88+ NK Punkte GB: Sehr jung wirkendes Bukett. Fruchtig aber nicht sehr komplex. Stofflig und harmonisch. Guter Abgang. 89 GBP UB: Gewürznoten, rote Früchte und dezente Säure dominieren die Nase; am Gaumen sehr ausgewogen wirkend, starke Noten, Charakter und richtig gut (89) HR: herrliche Kirschfrucht, etwas Bittermandel und sogar Mineralität, bei für einen Crozes moderater Säure, eine schöne Leistung für ganz schmales Geld HK: 87 TB: 91 MGS: 90 NT: 88 ThD: 90 WK: 85 HR: 89 DR: 89 (11) 1989 Côte-Rôtie Clusel Roche, Viticulteurs Alc 12,5% ziegelrote Farbe, in der Nase nehme ich Stallaromen wahr, wilde Noten, im Wein bereits Reifenoten, Gerbstoffe präsent und deutliche Säurespitzen, mir fehlt es bei diesem Wein an Struktur, außerdem bekomme ich diese Stallaromatik nicht aus dem Mund, die Tannine wirken sehr spröde, kein Charme, kein Schmelz, bescheidene Länge, 83 NK Punkte (Wein wurde allerdings erst am Verkostungstag von mir nach Beelen gebracht, vielleicht spielt das auch eine gewisse Rolle) GB: Deutliche Reifetöne, Fruchtsüße, Teer, heller Tabak. Es fehlt die große Fülle, aber der Wein ist elegant und hat noch immer Tannin. Ausgereift und mit Vergnügen zu trinken. 90 GBP UB: etwas kandierte rote Frucht, Tabak und Ledernoten, Reifetöne; am Gaumen sehr charmant, strukturiert, weich und harmonisch wirkend (88) HR: deutlich Reifengummi, das an einen Pintage denken lässt, ansonsten ein gut gereifter Wein, bei dem lediglich die prägnante säure und die moderate Länge zur Abwertung führen HK: 88 TB: 90 MGS: 91 NT: 88 ThD: 89 WK: 87 HR: 89 DR: 88 (12) 1990 Hermitage Monier de la Sizeranne M. Chapoutier S.A. Alc 13% ziegelrote Farbe, in der Nase reif, etwas eigenwillige, leicht wilde Noten, allerdings sind auch Fruchtnoten erkennbar, im Wein mit mittlerem Körper ausgestattet, elegant gereifte Frucht, feiner Nachhall, vornehme Eleganz ausstrahlend, Gerbstoffe noch präsent, sehr gut, 89 NK Punkte GB: Auch schon schön gereift, aber im Gegensatz zum 11er durchaus noch lagerfähig. Hat die Fruchtsüße des großen Jahrgangs. Noch Potenzial 92 GBP UB: starke Kräuternoten, dezent Erde und etwas Süße; sehr strukturiert wirkend, gelbe und orange Früchte bei sehr gutem Körper (89+) HR: Der erste Wein, der mich begeistert: komplex, elegant und verdammt lang HK: 91+ TB: 89 MGS: 93 NT: 90 ThD: 91 WK: 90 HR: 92 DR: 92 (13) 1996 Hermitage La Chapelle Paul Jaboulet Aîné Alc 13,5% rubinrote Farbe, in der Nase sehr ungewöhnlich, erinnert deutlich an aktiv benutztes Radiergummi, im Wein recht schlank, hat intensive Fruchtnoten, dunkle Früchte, frische rote Beete, recht hoch in der Säure aber gleichzeitig intensiv und lang am Gaumen, der Wein verströmt eine gewisse Eleganz, hat noch Zukunft ohne wirklich tief und dicht zu sein, 88+ NK Punkte GB: Noch viel zu jung, aber mit großen Anlagen. Dunkle Früchte, Pflaume, rote Beete, Gewürze. Feine Säure und viel Tannin, obwohl bereits erhebliches Depot ausgefallen ist. Kakao und Schoko am Gaumen. Sehr dicht, langer Abgang 92+ GBP UB: rote und gelbe Frucht, Tabak und Kräuter; am Gaumen sauber, etwas harte Noten, Charakter, pikante Säure, dezent rotfruchtig und etwas erdige Noten (90) HR: Ergänzung: deutliche Graphittöne im Mund, präsente, aber feine Tannine HK: 92+ TB: 90+ MGS: 91 NT: 90 ThD: 91 WK: 88 HR: 92 DR: 90 (14) 1994 Côte-Rôtie La Mordorée M. Chapoutier Alc 12,8% ziegelrote Farbe mit leicht braunen Rändern, in der Nase schlanke, fast kirschige Frucht, feine Reife, im Wein mittlerer Körper, deutliche Gerbstoffe, wenn auch reif, Frucht ist etwas einfach gestrickt, ich empfinde den Wein als nicht besonders aufregend, 85 NK Punkte GB: Typisches Côte Rôtie Bukett mit floralen Anklängen und Speck so wie viel dunkler Frucht. Gute Balance zwischen Tannin, Säure und Fruchtsü ße. Kein Blockbuster, sondern eher delikat und mittelgewichtig. Langer Abgang 92 GBP UB: viel, dunkle schwarze Noten, schon in der Nase super strukturiert wirkend; sehr strukturiert auch am Gaumen, vielschichtige Frucht von schwarzen Johannisbeeren und Himbeeren (91) HR: hier liegen wir deutlich auseinander: mit seiner komplexen Nase, der feinen Kirsch-Cassisfrucht gefällt mir der Wein fast so gut wie die beiden Vorgänger, zwar nicht körperreich, aber einnehmend "gut gebaut" HK: 90 TB: 87 MGS: 87 NT: 87 ThD: 91 WK: 89 HR: 91 DR: 90 (15) 1994 Côte-Rôtie La Mouline E. Guigal Alc 13% ziegelrote Farbe, Nase zeigt feine Reife an, auch Eleganz, im Wein eher von schlanker Struktur, deutliche, reife Frucht mit Säurespitzen, Kirschnoten, schöner Nachhall, lecker, sehr gut, 87 NK Punkte, nach Offenlegung war ich dann doch sehr enttäuscht, in der Kölner Runde war der Wein absolut groß, mit intensivem Schmelz und Länge, da haben wir dann wohl leider nicht die beste Flasche erwischt GB: Ich habe den Wein nicht so schlecht gesehen wie andere. Der Wein war durch das Depot leicht trüb. Walderdbeeren, Unterholz, Gewürze. Vielschichtig. Gewürze auch im Mund, gepaart mit Konzentration und druckvollem Gesamteindruck. Sehr präsente Säure. Vielleicht ist er sonst erheblich besser, schlecht fand ich ihn in keinem Fall. Der Wein hat viel Struktur, befindet sich aber derzeit eventuell nicht so recht im optimalen Gleichgewicht. Dennoch 92 Punkte UB: erdiger Charakter, dunkelschwarze Frucht; sehr körperreich wirkend, dezente Säure, Noten schwarzer Frucht, Körper und Struktur, dezente Süsse und rote Beeren mit Tabak und Kräutern (91+) HR: ohne Zweifel ein sehr guter Wein, wirkt aber (nach dem Aufdecken) erschreckend primärfruchtig und hat zu viel Säure für einen Spitzenwein HK: 93 TB: 91 MGS: 88 NT: 87 ThD: 91 WK: 85 HR: 91+ DR: 90 (16) 1995 Côte-Rôtie Brune et Blonde E. Guigal Alc 13% ziegelrote Farbe, in der Nase klare, saubere Frucht mit einer gewissen Intensität,, im Wein recht schlanke Frucht, sauber, beerig, aber es fehlt etwas an Tiefe, Säure ist spürbar, der Wein ist gut aber nicht mehr, 84 NK Punkte GB: Der hat meines Erachtens etwas unter seinem Vorgänger gelitten, weil alles etwas kleiner und einfacher strukturiert erschien. Er erschien mir auch noch etwas zu jung immerhin sind 8 Jahre für einen Côte Rôtie kein Alter! Die typische Pfeffernote eines jungen Syrah spricht dafür. 88 GBP UB: kräftig süße rote Frucht von Kirsche dominiert, Kräuter; schmeichelnde, charmante helle rote Frucht, dezente Säure, Struktur, Süße und ordentliches Niveau (89+) HK: 90 TB: 89 MGS: 89 NT: 89 ThD: 87 WK: 87 HR: 90 DR: 91 (17) 1995 Côte-Rôtie Les Grands Places J.M. Gerin rubinrote Farbe, in der Nase saubere, dezent wilde Frucht, im Wein herrlich saubere, klare, Syrah-typische Frucht, dezente Säure, mittlere Struktur, sehr intensiv, schöne Länge, sehr gut, anfangs 89 NK Punkte, später mit zunehmender Temperatur zunehmend größer werdend, 91 NK Punkte GB: Der Wein erschien mir noch extrem jung und unterentwickelt. Könnte in 10 Jahren ziemlich groß sein. Die Anlagen dazu hatte er jedenfalls allemal. Auch mit der typischen Pfeffernote. Außerdem leicht süßer Eindruck, der wahrscheinlich von exzellenter Traubenreife kommt. 90 GBP UB: erdig, kräutrige Noten, sehr dunkle, schwarze, süße Frucht; sehr gut strukturiert, Körper, Süße, Volumen und schwarz-rote Frucht (91) HR: einer der "Bringer": fett, kräuterig, etwas Graphit und Mineralik, dabei moderat in der Säure und sehr lang HK: 91 TB: 85 MGS: 89 NT: 89 ThD: 88 WK: 90 HR: 92 DR: 92 (18) 1996 Côte-Rôtie Jean-Paul et Jean-Luc Jamet Alc 12,5% rubinrote Farbe, in der Nase saubere, klare Frucht, dunkelbeerig, sortentypisch, im Wein recht hoch in der Säure, etwas unausgewogen, Frucht ist etwas kurz, es fehlt an Dichte, Schmelz und Länge, 84 NK Punkte GB: NEIN, NEIN, NEIN !! Dem Wein habe ich separat 95 Punkte fürs Bukett und 91 Punkte für den Geschmack gegeben. Für mich der beste Côte Rôtie des Abends. Vor einem halben Jahr hatte er noch einen typischen Blumenduft, der wohl durch den Viognierzusatz bewirkt wird. Der war jetzt nicht feststellbar. Dafür typisches Côte Rôtie Bukett mit viel dunklen Früchten, Räucherspeck , Gewürzen, Kräutern, Tabak und Leder. Eine Schöne Säurestruktur und präsentes aber nicht störendes Tannin machen den Wein "saftig" und animieren zum sofortigen Weitertrinken. Langer Abgang. Wird auch noch sehr lange Freude machen. 93 GBP CHT: Da muss ich Georg unumwunden beipflichten: Für mich der schönste Wein des Abends, zumindest von denen, die ich getrunken habe )! Auf jedem Fall deutlich über 90 Punkte. UB: ganz große Cassisaromen neben Kirsche und Himbeeren, voluminös; am Gaumen, viel Körper, Struktur, schwarze Frucht und etwas Mineralik (90-91) HR: Hier gab es zwei Meinungen. Ich gehöre nicht zu denen, die diesen Wein groß sahen: Kraft und Saft, aber auch eine (zu) hohe Säure und nicht wirklich komplex, deswegen zwei Punkte unter den Topweinen HK: 94 TB: 88 MGS: 94 NT: 91 ThD: 89 WK: 89 HR: 90+ DR: 91 (19) 2001 Mas des Aveylans Syrah Vin de Pays de Gard Alc 13,5% (Pirat) rubinrote Farbe, in der Nase intensive, breite, dunkelbeerige Frucht, in der Runde wird Kakao erwähnt, im Wein fast üppige, aromatische Frucht, wirkt noch sehr jugendlich, hat Charme, eine schöne Länge, gut, 85 NK Punkte GB: Viel Frucht (Kirsche, Himbeere) mir Schokonoten. Am Gaumen süß und weich. Gut zu trinken, aber im Vergleich zu den Vorgängern etwas beliebig und charakterlos. Trotzdem gut und deshalb 88 GBP UB: eine Brombeernote mit Himbeeren dominiert die Nase; etwas Struktur, eigenwillig, etwas Brombeeren, im zweiten Moment besser als im ersten wirkend (87) HR: Hier bin ich kritisch: Kakao und Schokolade durch viel Barrique, eine charmante Frucht, aber nicht mehr, ein guter Wein, aber auch etwas beliebig. In einer Runde mit seinen Vorgängern stößt er ans eine Grenzen. Schade, Preis hatte ich auf ein Wunder gehofft, 86 HK: 80 MGS: 86 NT: 84 ThD: 91 WK: 81 (20) 1998 Châteauneuf-du-Pape Domaine de Pégau Cuvée Laurence Alc 14,5% (unangekündigter Pirat) kirschrote Farbe, in der Nase feine, saubere Frucht, Tabaknote, feine Sü ße, im Wein etwas gerbstoffgeprägt, aber daneben deutliche Fruchtaromen, langer Nachhall, ein Hauch von Wildheit, die bei "nur" 86 NK Punkte vermutlich eine Rolle gespielt hat, möglicherweise aber auch die plötzlich abweichende Rebsorten-Stilistik GB: Passte nicht in die Serie der anderen Weine und kam wahrscheinlich deswegen schlecht weg, da automatisch als untypisch eingeordnet (Alkoholgehalt, Säurestruktur). Unter anderen Umständen macht ein Wiedersehen sicher Freude. So leider nur 88 GBP CHT: Sehe ich genauso. UB: schwarz rote Kirschnoten, Kräuter, Tabak und Körper; sehr lang anhaltend, riesiger Körper, ganz große schwarze Frucht (96+) HR: Diesen Wein habe ich schon mehrfach in den hohen 90ern gepunktet. In dieser Runde der moderaten Alkoholgehalte wirkt er deplaziert und stößt mit seinen über 15% Alkohol fast ab: er wirkt alkoholisch und unharmonisch, sorry. Ein interessanter Beweis, wie sehr das Umfeld der Weine bei einer Blindprobe die Bewertung beeinflusst. HK: 89 MGS: 89 ThD: 91 WK: 84 HR: 80 DR: 88 Nachtrag: Kleine Anmerkung von Georg: Die höchste Einzelbewertung eines Weins sind die 96+ von Uwe für den Pégaü. Das ist irregulär, schließlich war das sein eigener Pirat, von dem er auch noch als Einziger wusste, dass der jetzt dran sein würde. Was die Ch9-Freaks ihren Lieblingen geben, wenn sie nicht wissen, was sie im Glas haben, hat man ja an Heikos 80 Punkten für den gleichen Wein gesehen:-) (21) 1999 Côte-Rôtie Fortis Vignobles du Monteillet Antoine et Stéphane Montez Alc 13% rubinrote Farbe, in der Nase sehr ungewöhnlich, Wera identifiziert Farbe und Lack, Doro weist auf Orange hin, im Wein saftige Frucht, sauber, hoch in den Gerbstoffen, schwarze Johannisbeere wird erwähnt, ein dichter Wein, gefällt mir sehr gut, 90+ NK Punkte GB: Guter Wein, den ich aber aufgrund seines eigenwilligen Charakters nicht unbedingt an die Côte Rôtie gesteckt hätte. Außerdem scheint der Wein einerseits jung zu sein (Tannin), was allerdings mit der Farbe nicht recht in Einklang zu bringen ist. Deshalb nur 88 GBP CHT: Auch bei diesem Wein hatte ich aufgrund seiner Stilistik Probleme mit der Regionstypizität. UB: starke Mineralik, Cassis, schwarz-rote Frucht; am Gaumen Kraft und Struktur, Volumen, Körper und eine gute Frucht (90-91) HR: Diesen Wein sehe ich lange nicht so stark wie Norbert. Der ehemalige Forums-Monatswein, den ich für diesen Anlass gehortet hatte wirkt saftig, dicht und rund, aber auch etwas beliebig. Da gab es an diesem Abend deutlich Besseres, 89 HK: 88 MGS: 85 ThD: 89 WK: 87 (22) 2000 Cote-Rotie St. Cosme Louis et Cherry Barvol Alc 13,5% rubinrote Farbe, in der Nase sehr schöne, elegante, feingereifte Frucht, im Wein intensive, fleischige, dichte Frucht, deutliche Tannine, dieser Wein ist noch jung und hat deutlich Zukunftspotential, 91+ NK Punkte GB: Noch sehr jugendlich und auch nicht unbedingt gebietstypisch, was ich von einem Côte-Rôtie eigentlich erwarte. Das kann allerdings noch kommen, dann würde er wohl mehr Punkte bekommen. Potenzial scheint vorhanden zu sein. 89 GBP UB: etwas pfeffrige, dezent süße Noten, Körper und Struktur, etwas Erde, Leder und Tabak; sauber, klare Noten am Gaumen, rote und schwarze Früchte , Volumen (88+) HR: Auch dieser Wein eher eine Enttäuschung für mich. Sehr gut, aber auch nicht mehr. 88 P. HK: 89 MGS: 84 ThD: 90 WK: 89 Nachfolgende Süßweine haben das Dessert begleitet: (23) 2001 Niedermenniger Herrenberg Riesling Auslese ** Gutsabfüllung Weingut Markus Molitor Alc 7,5% hellgelbe Farbe, in der Nase feinreife, saubere Riesling-Frucht mit einem Anflug von Süße, im Wein eine sehr schlanke Auslese mit pikanter, sehr präsenter Säure (was mir entgegen kommt) und feiner, lebendiger Riesling Frucht, Süße geht aus meiner Sicht aber in die verhaltene, fast halbtrockene Richtung, sehr gut, 88 NK Punkte ThD: 90 (24) 1997 Vouvray Le Haut-Lieu Moelleux S.A. Huet , Viticulteur Alc 12% strohgelbe Farbe, in der Nase eigenwillige Frucht, reife Stachelbeere, keineswegs süß, im Wein weder Fisch noch Fleisch, ich empfinde den Weinschlichtweg als unangenehm, 70 NK Punkte GB: Den Wein habe ich am nächsten Tag noch mal nachprobiert. Der Wein ist in der Tat sehr seltsam und nicht so wie ich ihn kenne. Vor 4 Monaten 5 Flaschen auf dem Gut gekauft. Alle 4 bis dato getrunkenen Flaschen waren erheblich anders als diese. Kork konnte ich nicht feststellen, eventuell Schleicher? Egal, war ohnehin die Letzte. CHT: Ich würde auch auf Kork tippen. Unbedingt! Und dabei dachte ich, Schleicher sei schon lange tot )!! ThD: 87 (25) 1998 Chateau Pioda Barsac 0,375l Lalande et Fils, Propriétaire à Barsac Alc 14% in der Nase intensive, reife Süße, typischer Sauternes, intensive, aber deutlich alkoholische, verhalten süßliche Frucht, alkoholisch breit, länglich aber wenig interessant, 80 NK Punkte GB: Typischer junger Sauternes aus der zweiten Reihe. Gefällt mir gut. Ca. 88 Punkte. ThD: 88 (26) 1995 J J Prüm Riesling Auslese Graacher Himmelreich haben Wera und ich nicht mehr mitbekommen, da bereits in Morpheus Armen. UB: welch Aromengröße strömt da aus dem Glas, riesig fette Aromen gelber Frucht und Mineralik, Körper und große Struktur wie wild in der Nase; am Gaumen dann ein Feuerwerk der Fruchtaromen, Zitrusnoten, exotische Frücht e, Annanas bei einer Riesen-Länge, einem gewaltigen Körper und einer nicht enden wollenden Länge, was für ein Wein und das als letzter, lange nach dem eigentlichen Ende, das eigentliche Highlight (95-97) Fazit NK: Mein Weltbild der nördlichen Rhone ist mit dieser Probe auch unter Berücksichtigung der Kölner Probe deutlich erweitert worden. Klar geworden ist, dass weiße Rhone-Weine und ich niemals Freunde werden. Im roten Bereich gibt es aber ein unglaubliches Potential, dass es weiter zu erschließen gilt. Fazit Georg Bittner: Für mich hat die nördliche Rhône im Großen und Ganzen das geleistet, was ich mir erhofft hatte. Insgesamt liegt mir die Stilistik etwas mehr als an der südlichen Rhone, insbesondere weil die Alkoholgehalte nicht ganz so stark wie beispielsweise in Ch9 sind. Außerdem kommen mir als Freund vieler Italienischer Weine die recht hohen Säuregehalte sehr entgegen, die ich absolut nicht als Nachteil empfinde. Beide Aspekte sorgen dafür, dass die Weine nicht so schnell "satt" machen. Die Weißweine sind für den an deutsche Kreszenzen gewöhnte Zungen sicherlich nicht immer einfach, allerdings dürfte das den Südfranzosen andersrum auch nicht viel besser gehen. Mir gefallen sie trotzdem, wenn auch ausschließlich zum Essen. Das Parker die Gegend in der Regel durch die Bank recht hoch bewertet, spricht meines Erachtens auch gegen das ständig und liebevoll gepflegte Vorurteil, dass der Mann zu Marmeladenweinen neigt. Davon war nun wirklich kein Wein betroffen, die PP waren trotzdem bei allen Weinen im hohen Bereich angesiedelt. Fazit Uwe Bende: Dank vorweg an Georg und Claudi für die wundervollen Speisen (Morchelsuppe und Rinderbacken bleiben besonders haften) und die ganze Mühe. Alles in allem haben mich einige Weine ein wenig enttäuscht , da hätte ich mehr von erwartet. Leider waren auch die teureren nicht annähernd auf dem Niveau des 1998er Chateau d'Ampuis, der erst kürzlich wieder so sehr begeisterte. Dennoch, die nördliche Rhone wird weiter auf- und ausgebaut. Fazit: Heiko Reinartz: Eine tolle, überaus interessante Probe mit einigen ausgezeichneten, aber keinem überragenden Wein. Die Weißen werden nie in nennenswerten Mengen in meinen Keller eingehen, dafür werde ich vermehrt nach den Roten von Jamet, Jaboulet, Chapoutier und Gérin Ausschau halten. Der Pavillion ist eine echte Entdeckung zu dem Preis. Der Copa Santa beweist mal wieder, dass er in den Topjahren für ganz schmales Geld ähnlich viel Trinkspaß bietet wie die großen Rhôneweine. Einzige Enttäuschungen des Abends Isole et Olena (die sollten wohl beim Sangiovese bleiben) und der "La Mouline", bei dem ich auf Fälschung getippt hätte, wenn das nicht nach Aussage des Beschaffers ausgeschlossen ist. Gruß aus Oberhausen Norbert
kreutzer
- Beiträge: 364
- Bilder: 277
- Registriert: Mo 22. Nov 2010, 16:40
- Wohnort: Oberhausen
Do 23. Dez 2010, 10:50
Hallo Weinforum,
am 13.3.2010 gab es mal wieder eine Geburtstagsnachfeier bei einer Weinfreundin.
Nachfolgend für Interessierte meine Verkostungsnotiz vom 13.3.2010:
1. 1981 Wehlener Sonnenuhr Riesling Kabinett Erzeugerabfüllung Weingut Joh. Jos. Prüm
Goldgelbe Farbe, in der Nase deutlich gereifte Riesling-Frucht mit Ansätzen von Firne, Nusstöne sind wahrzunehmen, im Mund von leichtem Körper, feingliedrige Frucht mit lebendiger Säure, erstaunlich gute Reifeentwicklung, ich meine einen leichten Fasston wahrzunehmen, geht wahrscheinlich auf den durchweichten Korken zurück, passable Länge, immer noch mit Genuss zu trinken, wir haben einen 29 Jahre alten Kabinett im Glas, 82 NK Punkte
2. 2008 Black Sheep Sauvignon Blanc Schraubverschluß Marlborough, New Zealand Steve Bird, Rother Clever Wine Co. Alc. 13,5%
Hellgelbe Farbe, in der Nase finde ich eine frische, saubere Frucht mit deutlichen Anklängen an Schwarze Johannisbeere, dafür kommen bei mir nur ein neuseeländischer Sauvignon Blanc und unter Umständen eine Scheurebe in Frage, die Runde tippte auf Scheu, aufgrund der eher dunklen Auslegung der Frucht tendierte ich aber eher zum Neuseeländer, im Mund von leichtem Körper, frische, lebendige, trinkanimierende Frucht, obwohl die Schwarze Johannisbeere auch hier dominiert gibt es auch grüne Töne, ein nicht besonders komplexer aber angenehm zu trinkender Wein, knapper Abgang, 82 NK Punkte
3. 2007 Bird Riesling - Old Schoolhouse Vineyard Schraubverschluß Aotearoa, New Zealand Steve Bird Winery & Vineyard Alc. 13,5%
Blaßgelbe Farbe, saubere, sehr neutrale, etwas nichtssagende Frucht in der Nase, Mirabellen, Zitrone, ein Anflug von Kräutern, im Mund von leichtem Körper, saubere, aber recht einfach gestrickte Frucht, trockenes Geschmacksbild, leichter Bitterton, ordentliche Säure, hat insgesamt einen guten Trinkfluss, wirkt erfrischend und ist am Ehesten als Terrassen-Wein in Verbindung mit Essens-Häppchen zu trinken, knapper Abgang, Solo würde mir etwas der Trinkspaß fehlen, dennoch 82 NK Punkte
4. 2008 Grüner Veltliner "Wartberg†trocken Schraubverschluß Abfüller: Christian Mrozowski, Hohenruppersdorf, Niederösterreich Alc. 13,5%
Blassgelbe Farbe, in der Nase finde ich eine sehr einfache, grüne Frucht, grüne Stachelbeere, sehr plump und direkt, es fehlt jeder Spaßfaktor, im Wein von leichtem Körper, einfache, grüne Frucht, man muss schon eine gewisse Affinität zur grünen Stachelbeere haben um an diesem Wein Gefallen zu finden, hat kräftige Säure, wirkt ansonsten sauber, knapper Abgang, da finde ich jederzeit deutlich bessere GV, 80 NK Punkte
5. 2005 Vega Ibor Tempranillo Crianza Barrica Vino de la Tierra de Castilla Bodegas Real Alc. 14% Von der Fachzeitschrift Weinwirtschaft zum besten spanischen Rotwein des Jahres 2009 gekürt und zum Best Buy
Kirschrote Frucht, in der Nase sprint mir eine vordergründig aromatische, vermutlich maischeerhitzte Frucht entgegen, eindimensional, gekochte, rote Früchte, im Wein von leichtem Körper, jugendliche, leicht adstringierende Frucht, erneut dieser aufgesetzt vordergründige Frucht-Ton, passable Säure, kein eigenständiger Charakter, und das soll man als Tempranillo erkennen können, ob die sogenannte Fachzeitschrift für das Urteil "bester spanischer Rotwein des Jahres 2009 bezahlt wurde?, oder fand die Probe am 1.1.2009 unter Ausschluß anderer spanischer Rotweine statt?, wenn dieser Wein im Barrique ausgebaut wurde, dann aber höchstens nach 20-facher Belegung, knapper Abgang, scheußlich, 77 NK Punkte
6. 2007 Tandem Syrah du Maroc Domaine des Ouleb Thaleb (Thalvin & Alain Graillot) Marokko Alc. 13,5%
tiefrote Frucht mit lila Reflexen, in der Nase jugendliche, kühl wirkende, sterile Frucht, rote Beeren, Minze, im Wein von leichtem bis mittleren Körper, jugendliche, adstringierende Frucht, eckige Gerbstoffe, wirkt alles grün und unreif, keinerlei Charme, keinerlei Tiefe, passable Länge, möchte ich nicht einmal für die Soße haben, 78 NK Punkte in einem blogspot gibt es eine Beschreibung von dem Wein die von der Wahrnehmung "sanfte Schokowürze in der Nase und im Mund von Schmelz und wenig Gerbstoff" ausgeht, hoch lebe der Unterschied in der Wahrnehmung oder wie die Kölner Seilschaft sagen würde "Schisma"
7. 2007 Craggy Range Pinot Noir Te Muna Road Vineyard Martinborough; New Zealand Produced and Bottled by Craggy Range Vineyard Alc. 13,5%
Kirschrote Farbe, in der Nase jugendliche, wilde Frucht mit viel Kräuterwürze, Kirsche, rote Johannisbeere, im Wein von mittlerem Körper, wilde, saftige Frucht, jugendlich, kleidet den Gaumen aus, die Säure ist präsent aber nicht störend, der Wein wirkt ausgesprochen saftig und zeigt eine schöne Länge, auf einen Pinot Noir wäre ich allerdings nicht gekommen, 88 NK Punkte
8. 1986 Chateau Patache d’Aux - Cru Bourgeois Medoc
Rubinrote Farbe mit braunem Rand, ja da geht das Herz auf, in der Nase eine sehr schön gereifte Brombeerfrucht, leicht staubig, auch Holz und Kräuterwürze, ich ahne den Bordeaux, im Wein von leichtem bis mittleren Körper, wunderschön gereifte Frucht, feine Fruchtsüße, nicht besonders tief aber im Gaumen sehr präsent, schöne Länge, sehr gut, hätte ich diesem Wein gar nicht zugetraut, für meinen persönlichen Geschmack das "unerwartete" Aha-Erlebnis an diesem Abend und zwar unabhängig von noch folgenden, höheren Punktzahlen, 88 NK Punkte
9. 1990 Chateau Chasse Spleen Moulis
Rubionrote Farbe mit braunem Rand, in der Nase dunkle, würzige Frucht, Kräuterwürze, Holz, Waldboden, auch etwas rote Beeren, wirkt in Der Nase reifer als der 86er Patache dâ€Aux, im Wein von mittlerem Körper, reife, saftige Frucht, schöner, recht tiefgehender Fruchtkern, mürbe Tannine, gut eingebundene Säure, einfach Bordeaux, schöne Länge, macht Spaß, 90 NK Punkte
10. 2007 Finca Bella Vista Malbec Perdriel, Mendoza, Argentinien Achaval-Ferrer Winery
Tiefrote Farbe mit lila Rand, in der Nase jugendliche, tiefe, ausdrucksstarke Frucht von schwarzen Johannisbeeren, Brombeere, Lakritze, im Wein von mittlerem bis dichten Körper, im Wein dichte, würzige Frucht von Schwarzkirsche, Brombeere, Lakritze, etwas konfitürig, ein regelrechtes Konzentrat, langer Abgang, 92+ NK Punkte
Ein ausgesprochen positiv überraschender Wein, der sich problemlos in die Auswahl der Malbec-Bomben einreiht, die ich vor einiger Zeit einmal bei der Kölner Seilschaft ausgerichtet habe. Seinerzeit allerdings kombiniert mit diversen Cahors-Malbec. Wie auch damals wurde der Wein viel zu früh aufgezogen. Reines Potential-Trinken. Aber was sagen uns die Weine wirklich in 20 Jahren?
11. 2006 Essinger Osterberg Spätburgunder Blanc de Noir Beerenauslese Gutsabfüllung Weingut Freu, Essingen Alc 10%
Rötlich-goldene Farbe, in der Nase hochreife, intensive Süße, Rosinen, getrocknete Aprikosen, im Wein von mittlerem Körper, dichte, mundfüllende Frucht, intensive Süße, wenig Säure, langer Abgang, mir aber etwas zu eindimensional, der Wein lebt nicht Wirklich, alles sehr direkt, sicher ein guter Begleiter zur Nachspeise, 89 NK Punkte
Ja, diese Probe hat mal wider Spaß gemacht. Es fehlte der ganz große Wein. Aber es gab auch die eine oder andere Entdeckung mit der man sich gerne beschäftigt hat.
Hat denn keiner einen wirklich alten, argentinischen Malbec von Klasse im Keller?
Gruß aus Oberhausen Norbert
kreutzer
- Beiträge: 364
- Bilder: 277
- Registriert: Mo 22. Nov 2010, 16:40
- Wohnort: Oberhausen
Do 23. Dez 2010, 10:53
Hallo Weinforum, am 12. Februar 2005 hatte ich die Weinwestfalen zu einer von Dierk Dümeland, Torsten Blanke und mir vorbereiteten Vertikale von Weinen der Châteaus Sociando-Mallet und Chasse-Spleen eingeladen. Alle Weine entstammen den Weinkellern der Initiatoren und wurden nicht speziell zu diesem Zweck bei ebay zusammengekauft. Dies erklärt die eine oder andere jahrgangsbedingte Lücke, bei der man sich fragt: Warum in aller Welt war kein Chasse-Spleen 88-90 oder ein 82er Sociando dabei? Nun gut, den Beteiligten wurde ein guter Einblick in die Eigenarten der beiden Weingüter gewährt. Auch wenn korkbedingt das eigentlich erwartete Highlight der Vertikale ausblieb, so gab es doch einige sehr schöne Repräsentanten des Bdx im Cru Bourgeois-Bereich. Die Weine wurden überwiegend in 2-er Flights verdeckt angestellt, wobei der Gastgeber allerdings wusste, welcher Wein gerade ausgeschenkt wurde. Die kulinarische Stärkung (ungefähr bei Wein 5 und 6) erfolgte dieses Mal durch von Doro und Heiko eingebrachte Wildterrinen, ein von Alexander zubereitetes Carpaccio, und eine von Georg zubereitete Lammkeule die von Dierk’s Rosmarinkartöffelchen und glacierten Möhrchen begleitet wurde. Dank an alle Verantwortlichen. Teilnehmer der Probe, übrigens WW-Probe 53, waren Doro Krämer Heiko Reinartz Bernd Pettrup Bernd Beckschwarte Andy Klinge Joachim Schmitt Georg Bittner Alexander Prangenberg Torsten Blanke Dierk Dümeland Wera Kreutzer Norbert Kreutzer Nachfolgend nun meine Aufzeichnungen über die verkosteten Weine, ergänz t durch die VKN’s einiger Mitstreiter. (1) 1981 Château Chasse-Spleen Norbert Kreutzer (NK): ziegelrote Farbe mit deutlich braunem Rand, in der Nase reife Frucht, Waldboden, Pilze, Liebstöckel, im Wein leichter bis mittlerer Körper, reife, aber durchaus noch schöne Frucht, reife Tannine, die Säure ist merkbar aber gerade noch verträglich, wird mit der Zeit im Glas immer deutlicher, der Abgang ist nicht lang, dafür säuregeprägt, ich ahne, dass dieser eher fragile Wein es heute schwer haben wird, 82 NK Punkte Torsten Blanke (TB): ziegelrot mit hell-orangem Rand, gereifte Nase, Gewürze, deutlich Liebstöckel, am Gaumen kaum noch Frucht, in der Mitte hohl, etwas dünn, immer noch Tannin, deutliche Säure, insgesamt weit über den Punkt hinaus 82 Punkte Dierk Dümeland (DD): Schon von der Farbe her weit gereift, im Gaumen deutlich säurelastig, aber durchaus noch mit sanfter Frucht versehen. Sicherlich über dem Höhepunkt, aber noch schön. 82 P. Georg Bittner: Gereifte Nase, etwas Süße, Maggi, Tabak, die Frucht ist weitgehend perdu. Mittlerer Körper, recht kurzer Abgang, wenig Druck am Gaumen. Das Tannin ist noch nicht ganz weg. Etwas unharmonisch wegen sehr spürbarer Säure. War nie groß, ist aber noch ganz gut zu trinken. Über den Höhepunkt trotzdem hinaus. 82 GBP Heiko Reinartz (HR): feine, duftige Nase nach roten Beeren, etwas Waldpilze, deutliche, staubige Mineralik, klassisch gereift fast schon elegant, aber mit einer Spur zu viel Säure und etwas zu wenig Dichte; schon etwas zu alt und aufgrund der Säure nicht (mehr) ganz harmonisch, schöne Nase, aber insgesamt doch nur noch: 83 Punkte Bernd Beckschwarte (BB): erst fein und fruchtig, später mürbe, ließ schnell nach. 78 P Alexander Prangenberg (AP): Im Glas ein dunkler Kern mit deutlichen Aufhellungen am Rand. In der Nase recht elegant, ruhig, Noten von Paprika und einer trockenen Kirschfrucht. Im Mund dominiert die Säure. Wieder dunkle Kirsche, der Wein belegt die Zähne (nicht die Zunge), etwas Restschmelz im Abgang, dazu noch etwas Minze und Kaffee. Insgesamt steht aber die Säure stark im Vordergrund. Der Wein wirkt deutlich gezehrt. 82 AP Joachim Schmitt (JS): Nase : Paprika, Spargel, Gaumen :gezerrt, oxidativ, nur noch verhaltene Frucht 80 PS (Points by Schmitt) Wera Kreutzer (WK): 83 (2a) 1983 Château Sociando-Mallet NK: rubinrote Farbe mit leicht braunem Rand, in der Nase gereifte Frucht mit leichter Stallaromatik, im Wein mittlerer Körper, feste, saftige Frucht, wirkt erstaunlich frisch, Cassis, Brombeere, kräftige Tannine, gut eingebundene Säure, fester, schöner Abgang, 84 NK Punkte TB : sattes Rot ohne Reifetöne, in der Nase saftige, satte Frucht mit Gewürzen, am Gaumen reife Tannine, dunkle u. rote Fruchte, insgesamt aus einem Guss, sehr gut, 86 Punkte DD: Leicht pilzige Nase, Unterholz (beides positiv gemeint !). Im Gaumen Anklänge von Grafit, rote mürbe Frucht, ausgewogenes Gesamtbild. Sehr schöner Wein. 86 P. GB: Süße Nase, recht viel dunkle Frucht (Cassis, Brombeere), minimal animalisch. Mittlerer Körper mit guter Konzentration. Noch sehr spürbares Tannin. Cassis auch am Gaumen, guter Abgang. Gut gereift, jetzt trinken. 85 GBP HR: gereifte, aber doch auch noch frisch wirkender Brombeer- und Cassisduft; Kraft und Saft, erstaunlich junge Frucht, auch noch Tannin; wunderbare, saftige Frucht und gute Harmonie, sehr schöner Wein: 88 Punkte BB: Soci der optisch und geschmacklich jüngere, und klar der bessere Wein. 84 P AP: Noch ziemlich dunkel, optisch noch nicht stark gealtert. In der Nase verhalten, wenig Frucht, allenfalls ein Touch von Pflaume. Im Mund deutliche Säure, danach ein gewisser Schmelz, im Abgang dominiert wieder die Säure. 83 AP JS: Nase : feine elegante Noten, aber etwas undifferenziert Gaumen : deutliche Säureleichter-mittlerer Körper, mittellanger Abgang, noch gut zu trinken PS 85: WK: 85 (2b) 1983 Château Chasse-Spleen NK: helles rubinrot mit deutlich braunem Rand, in der Nase sehr reife, nein überreife Frucht, Pilze, vollreife rote Beeren, im Wein leichter bis mittlerer Körper, ebenfalls erstaunlich feste Frucht, natürlich sehr reif und die Tannine sind bereits abgeschmolzen, auch die Säure ist deutlich, im Mund deutlich reifer als der Jahrgangspartner und dennoch empfinde ich die Frucht immer noch als schön und in Ehren gereift, auch ein Wein der es bei einer solchen Vertikale schwer hat, der eher mit entsprechend innerer Einstellung in Ruhe genossen werden sollte, auch wir werden in die Jahre kommen und haben dann hoffentlich noch etwas zu bieten , nicht laut aber mit Würde, passable Länge, 83 NK Punkte TB: aufgehelltes Rot, hell-oranger Rand, in der Nase etwas Gummi (nicht negativ !), Schmelz, saftige Frucht. Fällt am Gaumen leider deutlich ab, metallisch und Hohl, insgesamt flach, kaum Tannine, aber Säure, 83 P DD: In der Nase Teer, Tinte. Etwas alkohollastig im Gaumen, aber begleitet von milder Süsse. 84 P GB: Etwas weniger geöffnet und gereifter als der SM, weniger süße Frucht. Auch die Dichte ist leicht schwächer, die Struktur ist weniger markant, dafür aber etwas harmonischer. Auch etwas zu alt, aber noch mit Genuß zu trinken. 84 GBP HR: Heiko: duftig, noch leichte Röstnoten; reifer, mürber als der Vorgänger, Waldpilze, spürbare Säure, dabei weniger konzentriert; dem 1981er nicht unähnlich, wie dieser eine Spur zu viel Säure für wahre Harmonie: 84 Punkte BB: der ältere Wein, 80 P AP: Im Glas ein dunkler Kern mit leichten Randaufhellungen. In der Nase zunächst ausdrucksvoller als der parallel verkostete Sociando aus dem gleichen Jahr. Danach leider deutlich abbauend. Eine ruhige Fruchtnote bleibt jedoch. Im Mund erneut dominante Säure. Einstiger Schmelz ist aber noch erahnbar. 84 AP JS: Nase : Gemüse, Gaumen leicht metallisch, unharmonisch, gezerrte Frucht leichte Bittertöne, kurzer Abgang PS 82 WK: 87 (3a) 1982 Château Chasse-Spleen NK : rubinrote Farbe mit braunem Rand, in der Nase sehr schön gereifte Frucht, Waldboden, Pilze, mit feinem Ausdruck, im Mund mittlerer Körper, feste, wunderschön gereifte Frucht, Leder, mürbe Tannine, gut eingebundene Säure, lang, insgesamt sehr harmonisch, für mich jetzt auf dem Höhepunkt bzw. am Ende dieser Phase, es kann jetzt nur noch bergab gehen, in diesem Zustand den Vorgängern deutlich überlegen, kann sicher nicht mit den ganz großen Bdx mithalten, zeigt aber jahrgangsbedingt gehobene Klasse und ist mit hohem Genusswert zu trinken, 89 NK Punkte TB: ziegelrot mit deutlichem Reiferand, in der Nase viel Gummi, wieder diese für Chasse anscheinend typischen Gewürze, animierend. Der erste Wein, der auch am Gaumen richtig gut ist, saftige Frucht, abgeschmolzenes Tannin, wird im Glas immer besser, feine Frucht, 87 P DD: Obwohl in der Farbe deutlich entwickelt, war ich erstaunt, dass ich den 82er im Glas hatte. Hätte ich ein paar Jährchen jünger geschätzt. In der Nase sehr fein, auch im Gaumen eher ein eleganter, denn ein kräftiger Botschafter des Jahrgangs. Rotfruchtig, weich, sehr gute Balance. Ein wirklich sehr guter Wein, aber nicht « gross ». Dazu fehlt ihm etwas an « Tiefgang ». 89 P. GB: Viel dunkle, süße Frucht (Sauerkirsch, Cassis) und Paprika. Noch nicht sonderlich gereift. Harmonische Struktur, noch viel Frucht mit der Süße eines großen Jahrgangs. Gut eingebundenes Tannin. Sehr gut und noch nicht am Ende. 89 GBP HR: freigiebiger Duft nach roten Früchten und Röstaromen; intensive Frucht, noch saftig, dabei aber auch sekundäre Reifetöne, Biss und Länge; tolle Harmonie, spürbar aus sehr gutem Jahr, wirkt gar nicht ¢bourgeois¢, sehr gut und sicher besser als von Parker und Gabriel beschrieben: 89 Punkte BB: Feiner Wein, sehr gut. 88 P AP: Schon in der Nase wirkt der Wein deutlich frischer als der 83er. Er ist dicht und besitzt Noten von eingekochten Pflaumen und getrockneten Tomaten. Sogar etwas Spiel/Animalik ist vorhanden. Im Mund bestätigt sich der Eindruck aus der Nase. Der Wein wirkt dank der Fruchtnoten frisch und strukturiert. Auch ein gewisser Schmelz ist vorhanden. 87 AP JS: Nase : rote Früchte, Paprika, Spargel, Gaumen : fruchtig, schöne Säure, nur ganz leicht oxidativ, harmonischer Wein mit mittlerem Körper und mittellangem Abgang PS 87 WK: 89 (3b) 1990 Château Sociando-Mallet NK: tja, der erwartete Höhepunkt mündete in einen Korker, im Mund kann man die tiefe, dichte Frucht erkennen, massive Tannin-Struktur, aber es bleibt ein Muffton, der nicht normal ist, BB hatte den Wein ja schon mal und bestätigt, dass ist nicht der wirkliche 90er Soci TB: leider Kork, allein die Farbe lässt auf völlig jugendlichen Wein schließen, sogar noch violette Ränder, irre. Nase und Gaumen aber stark beeinträchtigt vom Kork, keine Wertung DD: Das böse K-Wort stand schnell im Raum. Meine persönliche Schwelle scheint da einfach etwas höher zu liegen. Ich gehe aber davon aus, dass hier wirklich ein Korker vorgelegen hat, denn « Grösse » zeigte dieser Wein nicht. GB: Kork HR: TCA, keine Wertung BB: Grand Malheur. Schwerer Verdacht auf Kork, nicht ganz eindeutig. Schadeschadeschade.. Der war ¢nur¢ irgendwie vermufft, jedoch mindestens um böse 15 Points von der Sollform entfernt. Quel Grand Malheur. AP: Garstiger Korkteufel (4a) 1988 Château Sociando-Mallet NK: tiefes rubinrot i der Farbe, immer mehr wird deutlich, dass man den Unterschied zwischen Soci und Chasse schon an der Farbe erkennen kann, alle Socis sind farblich dichter und tiefer, in der Nase verschlossene, dunkle Beerenfrucht, viel Würze, im Mund mittlerer Körper, konzentrierte, eindringliche, noch jugendlich wirkende Frucht, kräftige Gerbstoff-Struktur, merkbare Säure, wirkt alles noch sehr kompakt und jung, gute Länge, 88+ NK Punkte TB: wiederum jugendliches Rot, sehr dicht, violette Reflexe, Nase eher verhalten, fast verschlossen, öffnet sich etwas im Glas, schmelzig. Der Gaumen sagt: deutlich zu jung, hat seine Balance noch nicht gefunden, aber vielversprechend, Potenzialwertung 89 P DD: Tieffarbig, violette Reflexe. Typische Cabernetaromatik schon in der Nase, aber auch Lakritz und Grafit. Die Aromen setzen sich im Gaumen stringent fort. Ein eher eleganter Auftritt, vielleicht eine Spur « Unreife » im Lesegut ( ?) zeigend. Insgesamt ein sehr schöner, runder Wein, der auch noch Zukunft hat. 86 P. GB: Wesentlich dunkler als alle Vorgänger. Wirkt noch sehr jung in der Nase: Cassis, Paprika, Lakritz. Am Gaumen fehlt vielleicht etwas die Süße eines großen Weines, ansonsten ist alles vorhanden, was einen guten Wein ausmacht. Allerdings wirkt der Wein so, als ob er nicht ganz reif wäre (im Sinne von zu jung). Dürfte noch besser werden. 89 GBP HR: frische Cabernet-geprägte Frucht, Röstnoten; auch im Mund Cabernet-geprägt (Cassis, Paprika), Lakritz, etwas Süße, Röstnoten, Tabak; schon sehr gut, aber noch nicht reif, wahrscheinlich in der Reife gar noch besser (auf jeden Fall besser als von Parker und Gabriel beschrieben: 88(+) Punkte BB: Was für ein Glück, daß mein halber Keller voller 88er ist. Knapp nicht über die Latte, aber sehr guter Wein, 89 P AP: Im Glas noch ziemlich frisch wirkend, mit fast noch violetten Rändern . In der Nase etwas Veilchen, ansonsten paprika-betonte Cabernet-Nase. Im Mund ebenfalls deutliche Cabernet-Sortenfrucht, starke Säure, hinten heraus fast etwas alkoholisch wirkend. 85 AP JS: Nase : verhalten Gaumen : fruchtig, Tannine deutlich zu spüren, Säure, nicht ganz harmonisch aber doch insgesamt sehr schön, mittellange Abgang PS 86 WK: 85 (4b) 1989 Château Sociando-Mallet tiefes rubinrot in der Farbe mit aufhellendem Rand, in der Nase etwas verschlossen, verhaltene Frucht von dunkelroten Beeren, Holz, im Mund mittlerer Körper, saftige, feste Frucht, recht konzentriert, kräftige Tannin-Struktur, gute Länge, und doch zweifele ich daran, dass wir hier den Idealzustand des Weines im Glas hatten, der etwas niedrigere Füllstan d des Weines (im Vergleich zu selbst älteren Weinen der Probe) lässt darauf schließen, das wir es hier mit einem leichten Korkläufer zu tun hatten, dennoch 87+ NK Punkte TB: sattes klares Rot, die Nase nimmt Gewürze und einen Hauch Gummi war, überraschend süße, florale Noten, Honig. Am Gaumen eine tolle Struktur, Lakritz, feinkörniges Tannin, aber wo ist die Frucht? Trotzdem schöner Wein, 87 P DD: Ich hätte ja geschworen, dass ich bei diesem « Flight » die Gläser vertauscht habe ! Aber tatsächlich zeigte sich der 89er eher mit der « Rustikalität », die ich vom 88er erwartet hätte. Auch farblich weiter entwickelt. Sehr kräftig, gut strukturiert, langer Abgang. Qualitativ sind der 88er und 89er für mich auf dem gleichen Niveau, aber im Gesamtbild deutlich unterschiedlich (Eleganz/Kraft). 86 P. GB: Süße Pflaume und leicht florale Noten in der Nase. Recht konzentriert und harmonisch, allerdings fehlt es etwas an Frucht. Guter Abgang. Erstaunlicher Unterschied zu Nr. 6. 87 GBP HR: weniger Frucht als im Vorgänger, etwas zu viel Säure, hinten auch etwas herb; knapp sehr gut, aber enttäuschend für den Jahrgang und die Bewertungen von Parker und Gabriel (liegt es am schlechten Füllstand?): 87 Punkte BB: Sehr fein. Eine Kleinigkeit weniger gut als der 88er. 87 P AP: Im Glas dunkel, aber nicht so ins Violette gehend wie der 88er. In der Nase eher verhalten, etwas ins Alkoholisch-gewürzige gehend, aber durchaus tief und elegant. Im Mund fallen zunächst Lakritznoten auf, dann die deutlichen Tannine. Im Abgang finden sich die Gewürznoten aus dem Bouquet wieder.86-87 AP JS: Nase komplexe Aromen nach Früchtekorb, Brocoli, Gaumen : mittlere Körper mit Druck am Gaumen, konzentriert, aber herb und bitter im Abgang PS 87 WK: 83 (5) 1985 Château La France Bordeaux Superieur André Bleynie, Propriétaire à Beyvhac Cailleau Preiskategorie ca. EUR 5,00 NK: dieser von Dierk eingebrachte Pirat zeigt ein helles rubinrot mit braunem Rand, in der Nase eine etwas ungewöhnliche, etwas künstlich wirkende Frucht mit laktischer Note, im Wein mit eher leichtem Körper ausgestattet, die Frucht erscheint intensiver als von der Nase her erwartet, zeigt aber andererseits dropsig-künstliche Noten die mir nicht gefallen wollen, passable Säure, knapper Abgang, 78 NK Punkte TB: Unangenehm laktische Nase, Buttermilch, leicht. Identischer Eindruck Im Mund, wässrig, nicht mein Ding, 80 Punkte DD: Ja, ich hab’s halt immer wieder gerne mit den ¢kleinen¦rdquo; Weinen. Zwar ist hier die ¢Harmonie¦rdquo; sicherlich schon gestört,aber ich finde immer noch einen guten Kern in diesem Wein. Er erinnert mich an eine gute Bitterschokolade. Die ist auch nicht ohne Ecken und Kanten. Für mich ein schönes Beispiel, das traditionelle ¢kleine¦rdquo; Bordeaux auch im Alter noch ein (zugegeben kleiner) Genuss sein können. 81 P GB: Himbeere, Lakritz in der Nase, erinnert mich etwas an einen einfacheren gereiftenCahors. Gute Dichte und Struktur. Recht präsente Säure und noch Tannin. Erstaunlich gut. 83 GBP HR: 81 Punkte BB: Nicht recht überzeugend. Ich habe in diesem Level Schwierigkeiten, Punkte anzugeben. AP: Im Glas ein dunkler Kern mit leichten Aufhellungen am Rand. In der Nase etwas metallisch wirkend, dazu ein schöner, leichter Veilchenduft. Im Mund eine saftige Cabernet-Frucht, dazu Gewürznoten von Muskat und Thymian. 86 AP JS: Nase: Sauerteig und Gemüse Gaumen: gezerrt, prägnante Säure, dünn, unharmonisch und insgesamt unangenehm. PS 79 (6) 2001 Lan Edicion Limitada Rioja Alc 14% Preis: EUR 36,50 Quelle: Silke’s Weinkeller www.internetoase.deNK: tiefrote Farbe mit violettem Rand, in der Nase ausgesprochen tiefe, dunkelbeerige Frucht, Brombeere, Holunder, schwarze Johannisbeere, gut integriertes Holz, im Mund dichter Körper, hochkonzentrierte, intensive Frucht, ausgesprochen beerig, gut eingebundene Röstaromen des Holzes, massive Tannine, angesichts dieses Brockens fällt die Säure nicht weiter auf, sehr lang, groß, fällt sowohl angesichts der Jugend als auch angesichts der Rebsortenstilistik (Tempranillo) sofort auf, die Diskussion am Tisch über die internationale Stilistik kann ich nur bedingt nachvollziehen, das er nicht den klassischen, oxidativen, holzverseuchten Stil des Riojas repräsentiert finde ich persönlich gerade als ausgesprochen hilfreich, das macht den Wein für mich zum Genuss, ob man einen solchen Kraftprotz mag oder nicht ist und bleibt wohl Einstellungssache, bei mir an diesem Abend, 93+ NK Punkte, in einer spanischen Kontext probiert vielleicht noch mehr TB: Ein Wahnsinnsbrummer, extrem tiefes Schwarzrot mit violetten Reflexen, In die Nase steigender Eindruck massivster Frucht, Johannisbeermarmalade. Am Gaumen die erwartete Fruchtbombe, Vanille, viel Holz, sehr konzentriert Allerdings null Typizität, könnte überall her kommen, keine Identität, trotzdem Sicherlich sehr guter Wein, macht aber ziemlich schnell satt, keine Ahnung, wie sich dieser Wein entwickeln wird, daher jetzt nur 89 P DD: Mensch Norbert, ich dachte immer nach den paar hundert Notizen, die ich von Dir gelesen habe, ich würde Deinen ¢Geschmack¢ kennen. Für mich ist dieser Wein ein typischer Vertreter der globalisierten Weinwelt: Australien, Chile, Südafrika, Spanien, Südfrankreich: Diesen Wein gibt’s überall: Überreifes (?) Lesegut, überextrahiert und viel zu viel Holz. Da bin ich ¢satt¢ bevor ich das 1. Gläschen getrunken habe. Ich verzichte auf eine Benotung, da der Wein so sehr gegen meine persönlichen Vorlieben verstösst, dass ich sicherlich ¢ungerecht¢ bin. GB: Aggressives Holz! Dazu aber auch enorme Frucht (Brombeere!), und Tiefe, die Mut für ein Leben nach dem Holz macht. Am Gaumen von mächtiger Struktur, mit Unmengen süßer Frucht und extremer Konzentration. Hat mir beim letzten Mal besser gefallen, da schien das Holz nicht so präsent. Liegt es an dem veränderten Umfeld (Weine)? Diesmal ¢nur¢ 92 GBP HR: in der Nase vor allem Barriquetöne aus starkem Toasting; auch im Mund dominiert noch stark getoastetes Barrique (Schoko, Mokka), darunter voluminöse, kraftvolle Frucht, die eine Menge gutes Tannin verdeckt, dabei trotzdem frisch wirkend mit einer Spur Minze; erkennbar spanisch und jung (Tip war 2001), besser viel zu jung, dafür mit viel Potential: 91+ Punkte AP: Im Glas ist der Wein sehr dunkel mit violetten Reflexen. In der Nase präsentiert er sich etwas verdeckt. Es dominieren Pfeffer und andere Gewürznoten. Im Mund wirkt der Wein im Vergleich zu den Bordeaux-Weinen vorher etwas süßlich und fruchtbetonter (natürlich auch deutlich jünger). Es finden sich wieder pfeffrige Noten (sowohl weißer wie auch schwarzer Pfeffer). Ordentlicher Abgang. Wirkt stilistisch wie ein Fremdkörper in der Bordeaux-Probe. Daher schwer zu bewerten. 85+ AP JS: Nase: Vanille, Kirsch, rote Früchte, Gaumen: Frucht, viel saftiges Tannin, Schoko, konzentriert und extraxtreich, noch jung, sehr langer Abgang. Wein wie ich in mag. PS 92 WK: 85 (7a) 1986 Château Sociando-Mallet NK: tiefes rubinrot in der Farbe, ganz leicht aufhellender Rand, in der Nase gereifte Frucht mit ungewöhnlicher Rauchnote, im Mund mittlerer Körper, im Mund mit guter Konzentration, jugendlich erscheinende, feste Beerenfrucht, kräftige, aber zugängliche Gerbstoff-Struktur, gut eingebundene Säure, im relativ langen Abgang erscheint mir die Säure allerdings als recht prägnant, 86 NK Punkte TB: wiederum junge Farbe, in der Nase Frucht, würze, Schmelz, dicht. Leider fällt der Gaumen wieder ab. Schöne Frucht, aber in der Mitte etwas hohl und etwas Metall im allerdings langen Abgang. Noch zu jung als typischer Vertreter der sperrigen 86er BDX ? 88 P DD: Beim 86er « Flight » war ich in der Küche beschäftigt. Da hab ’ ich nur « gepunktet » : Und zwar beide Weine identisch. 87 P. GB: Dunkle Brombeerfrucht, würzig (Liebstöckel) und ein gesittetes Mass an Holz. Schön. Sehr viel Druck am Gaumen, aber etwas eindimensional. Deshalb nur 87 GBP. Könnte sich steigern. HR: leichter TCA-Ton (den nicht alle wahrnehmen), deshalb keine zuverlässige Wertung BB: Mein bester Wein des Abends. Hervorragender Wein. 91 P AP: In der Nase wirkt der Wein recht jung und verdeckt. Im Mund präsentie rt er sich schmelzig/samtig und tanninbetont. Es zeigt sich ein Hauch von Veilchen und Lakritz. Hinten heraus fällt der Wein etwas ab und es dominiert eine labbrige Säure. 83 AP JS: Nase : Liebstöckel, Gemüse, Gaumen : keine klare Frucht, etwas unharmonisch, mittlerer Körper, kurzer Abgang, aber im Gesamtkontext doch noch PS 85 WK: 85 (7b) 1986 Château Chasse-Spleen NK : rubinrote Farbe mit aufhellendem Rand, in der Nase verhaltene, reif wirkende Frucht, beerig, mit leichter Holznote, im Wein leichter bis mittlerer Körper, von schlankerer Statur als der 86er Soci, sehr schöne Frucht, Gerbstoffe erscheinen mir noch sehr jugendlich bei deutlicher Säure, auch der Abgang ist gerbstoffgeprägt, etwas ruppig, 85 NK Punkte TB: So langsam werden die Notizen dünner.... Erneut erkennt die Nase den Chasse. Typische Würze, relativ wenig Frucht. Aus einem Guss, gute Harmonie, im Vergleich zum Sociando aber etwas flacher, ich nehme mehr Tannin an, als beim Sociando war. Guter Wein 87 P DD: 87 P. GB: Auch ein Opfer der Küchenarbeit. Keine Notiz außer 88 GBP HR: etwas an mir vorbeigegangen; auf jeden Fall ein sehr schöner, recht gereift wirkender Wein mit einer tollen Harmonie und einer der besten Chasse-Spleen der Probe, von Gabriel zu Recht hoch bewertet: 89-90 Punkte BB: etwas hinter dem Soci zurück. Sehr guter Wein. 89 P. AP: Es zeigen sich am Rand leichte Aufhellungen im Glas. In der Nase wirkt der Wien sehr würzig (Muskatnuss). Dazu gesellen sich Fruchtnoten von Pflaumen und Kirschen. Im Mund ist der Wein sehr Cabernet-betont. Die Frucht geht in Richtung Paprika. Dazu kommen pfeffrige Töne. 86 AP JS: Kork WK: 87 (8a) 1987 Château Sociando-Mallet NK: rubinrote Farbe mit aufhellendem Rand, in der Nase wenig Ausdruck, beginnende Reife, irgendwie langweilig, im Mund leichter Körper, einfache, saubere Frucht, dezent gereift, keine rechte Struktur, mürbe Tannine, Säure schon recht deutlich, knapper Abgang. Muß man nicht haben, 82 NK Punkte TB: recht ausgewogene Nase, aber am Gaumen fehlt doch deutlich die Frucht und der Druck, viel Säure, 83 P DD: Trotz seiner « Leichtigkeit » ein guter Wein, weil das Gesamtbild passt. Deutlich von Cabernet geprägt, der etwas unreife Noten aufweist. 84 P. GB: Besser als der C.S. Fruchtiger, runder, einfach harmonischer. Auch nicht weltbewegend, aber doch gut zu trinken. 83 GBP HR: Cassis und etwas vegetale Noten ; im Mund Cassisfrucht ohne süße, Paprika und vegetale Noten, etwas grünlich, unreif wirkend; macht keine Freude, eher schon zu alt als mit Hoffnung auf Harmonisierung: 82 Punkte BB: Naja, Achterbahnfahren. Irgendwann geht´s dann mal bergab. Guter Wein, 83 P. AP: Im Glas ist der zeigt der Wein noch violette Reflexe. In der Nase dominieren Gewürznoten (weißer Pfeffer). Im Mund ist der Wein Cabernet-betont. Es dominieren grüne Noten von Paprika und Minze, sowie eine starke Säure. 83-84 AP JS : Nase : etwas Frucht, insgesamt eher nichtssagend, Gaumen: etwas dropsig, keine Struktur, dünn, gemüsig PS 79 WK: 83 (8b) 1987 Château Chasse-Spleen NK: helles rubinrot mit braunem Rand, in der Nase dünn, reif, fast wässerig, im Mund leichter Körper, dünne, säurebetonte Frucht, etwas unreife Tannine, ein magerer, vergleichsweise kleiner Wein, da war ja der 81er etwas Besonderes, 79 NK Punkte TB: etwas unreife Nase, grünes Paprika. Auch am Gaumen grüne Paprika, kaum Frucht, viel Säure, recht dünner Wein, 84 P DD: Etwas feiner als der Sociando, ebenfalls kein « Tiefgang », aber feine rote Frucht. 85 P. GB: Leicht vegetabil (grüne Paprika), zu wenig Süße und Frucht. Auch am Gaumen klar ein Wein aus einem schwachen Jahr, der es definitiv zu nix mehr bringen wird. 79 GBP HR: deutlich besser als der Vorgänger, aber auch nicht sehr gut: 86 Punkte BB: Auch hier merklich hinterm Soci zurück. Noch guter Wein. 80 P AP: In der Nase dominieren dunkle Früchte, insbesondere Kirschen. Im Mund ist der Wein zu allererst schmelzig. Starke Säure und deutliches Tannin kommen hinzu. 85-86 AP JS: Nase : nicht sehr ansprechend Gaumen : dünn, keine Struktur, herb und bitter, kurzer Abgang PS 80 WK: 84 (9a) 1985 Château Chasse-Spleen NK: rubinrote Farbe mit braunem Rand, in der Nase reife Frucht, Tabak, Waldboden, im Mund mittlerer Körper, gute Konzentration, dichte Tannin-Struktur, dahinter beerige Frucht, sehr intensiv am Gaumen, gute Länge, sehr gut, positive Überraschung, 89+ NK Punkte TB: das erstemal in der Nase leichter Stall, harmonisch, aber verhalten. Am Gaumen wunderbar komplett und vollmundig. Leicht Lakritze Und spürbare Säure, sehr schöner Wein 89 P DD: Etwas zu säurebetont, aber ein kräftiger, gehaltvoller Wein, dem man die 20 Jahre nicht anmerkt. Hat noch Potential. 86 P. GB: Leckere Fleischbrühe, schwarze Johannisbeere, Brombeere und seltsamerweise Blutorange. Saftige Frucht, gute Konzentration, sehr präsente Säure, hinten leicht bitter. Gut 88 GBP HR: recht dunkel wirkende, würzige Cabernetfrucht mit einer leichten Pfeffernote; knapp sehr gut: 87 Punkte BB: Eine kleine Ecke hinter dem Soci, sehr guter Wein, 87 Punkte. AP: Im Glas zeigt sich ein dunkelroter Kern mit leicht orangen Aufhellungen. In der Nase zeigt sich zunächst ein typischer Cabernet-Duft. Dazu gesellt sich weißer Pfeffer, etwas Lakritz oder Veilchenduft, Minze und Vanille; mit etwas Schwenken tut sich auch ein Waldboden auf. Im Mund ist der Wein schmelzig mit Anklängen von Vanille und etwas Lakritz. 87-88 AP JS: Nase : rote eingekochte Früchte, sehr komplex, Gaumen : mündfülle nd, dicht, mittlerer Körper, Anklänge an Paprika, mittellanger Abgang PS 88 WK: 89 (9b) 1985 Château Sociando-Mallet NK: rubinrote Farbe, in der Nase tiefe, dunkle Frucht, Rauchnoten, Kräute r, Würze, im Mund mittlerer Körper, gute Konzentration, tolle Frucht, schöne Gerbstoff-Struktur, gut eingebundene Säure, ein tolles 85er Duo, 89-90+ NK Punkte TB: Nase ?? Am Gaumen weich, fast gefällig, gute Balance und Ausgewogenheit, einen tick weniger spannend als Chasse, 88 P DD: Ebenfalls ein kräftiger Wein, aber etwas harmonischer und runder als der Chasse Spleen. Leichte Anklänge von Schwarzkirsche (fand ich eher untypisch für SM). Im Gesamtbild sehr gut. 88 P. GB: Rotfruchtig, geröstete Erdnüsse in der Nase. Straffer gewirkt als der C.S. mit einer lebhaften Säure. Gleiches Niveau wie Chasse Spleen 88 GBP HR: schöne, für Sociando eher helle, rotbeerige Frucht, eine Spur Wür ze und eine sehr gute Gesamtharmonie, gefällt ausgesprochen gut: 88 Punkte BB: Hier nahm die Achterbahn wieder Fahrt auf. DER Erkenntnisflight des Abend s für mich, auch hier Soci vorn, hervorragend, 90 P Dies war der beste Flight in Kombi. Beide Weine sehr schön und rund und wohlgenährt. Wiederum zur eigenen Planerei anstiftendes Beispiel. 1985 werde ich wohl mal sammeln gehen, man kann ja nicht immer nur 1982, 1986 und 1990 bunkern... AP: Der Wein hat einen dunkelroten Kern mit deutlichen Randaufhellungen. In der Nase rieche ich einen Hauch Veilchenduft. Er wirkt etwas glatter als der Chasse-Spleen aus dem gleichen Jahrgang. Dazu kommen etwas grün wirkende Paprikanoten, die sich als "typische", aber für mich eher unschöne Cabernet-Aromatik im Mund wieder finden. Dazu kommt etwas Lakritz, etwas Schmelz, aber auch etwas alkoholische Schärfe. 84-85 AP JS : Nase : Karamell, Kirsche, Cassis, Gaumen : fruchtig, mittlerer Körpe r, elegant, ganz leicht oxidativ PS 87 WK: 89 (10a) 1995 Château Chasse-Spleen NK: tiefrote Farbe, in der Nase dunkle, tiefe Frucht, wirkt jugendlich, Brombeere, Holz, im Mund mittlerer Körper, konzentrierte, jugendliche Frucht, reichlich Tannine, deutlich merkbare Säure, gute Länge, sehr gut, 88+ NK Punkte TB: dunkles klares Rot. In die Nase steigen Zigarren und Rauchtöne, sehr gute Struktur mit feinem Tannin, auch Säure, noch zu Jung, 89 + DD: Schöne Grafitnote in Nase und Gaumen, der Wein mit der meisten « Frucht », dabei elegant und sehr gut strukturiert. Langer Abgang. 89 P. GB: Schöne Cassisfrucht, Graphit, schöne Holznoten. Dazu im Wein saftige Frucht, harmonisch, aber ohne wirklich große Konzentration und Länge. Trotzdem 88 GBP HR: Röstaromen und eine spur Zimt im typisch rotbeerigen Charakter; im mund dicht, rotfruchtig mit Röstnoten, schöne Struktur; recht elegant, kann wohl noch reifen, macht aber jetzt Spaß: 88 Punkte BB: Zu jung. Unausgewogen. Babymord. Noch vier, fünf Jahre liegen lassen, sagt der Altwein-Möger. Aber bereits sehr guter Wein, 87+P. Kann vielleicht auf 89 klettern. AP: Im Glas ist der Wein relativ hell mit kräftig rotem Rand. In der Nase leichte Graphitnoten und Lakritze. Im Mund dann wieder Lakritzig. 88+ AP JS: Nase : verhalten, eingekochte Früchte Gaumen : schöne Struktur, dicht, rund und harmonisch PS 88 WK: 90 (10b) 1995 Château Sociando-Mallet NK: rubinrote Farbe, in der Nase ausdrucksvolle, beerige Frucht, Würze, Tabak, Holz, im Mund mittlerer Körper, schöne, saftige, beerige Tannin-Struktur, natürlich noch etwas jugendlich, gut eingebundene Säur e, harmonisch komponiert, gute Länge, 89+ NK Punkte TB: trotz verhaltener Nase für mich der beste Sociando, noch reichlich Tannin, etwas Tabak, etwas Rauch, sehr gute Harmonie, jugendlicher Eindruck, 90 P DD: Anders, aber nicht besser ! Mehr Tiefgang, ein Wein zum « studieren » immer wieder reinriechen, schmecken, Neues finden. 89 P. GB: In der Nase noch sehr jugendlich wirkend. Schwarze Johannisbeere und Rhabarber! Sorgen für ein etwas strenges aber doch sehr fruchtiges Bukett. Am Gaumen noch sehr adstringierend und mit präsenter Säure. Noch nicht voll harmonisch, aber mit guten Anlagen 87+ GBP HR: volle, dunkle Frucht; im Mund konzentriert, schöne Fruchttiefe (Brombeer, Cassis), etwas geröstete Paprika, noch viel adstringierendes, aber feines Tannin, gute Länge; diesmal recht klar der 95er Sociando, noch deutlich zu jung, aber mit schönem Potential; einer der besten Weine des Abends, mit Potential nach oben: 89+? Punkte BB: Auch der viiel zu jung, noch mehr als der Chasse. Fünf oder acht Jahre, vielleicht auch zehn liegenlassen. Soci scheint mir einfach kein Wein zum Jungtrinken zu sein. Insofern doch letztlich Anerkennung für die veranstalternde Entscheidung, keine jüngeren Weine als 1995 in die Probe zu nehmen. AP: Die Farbe des Weins geht leicht ins Violette. In der Nase Gewürznoten von Muskatnuss. Im Mund filigraner als der Chasse-Spleen des gleichen Jahrgangs. Wieder finden sich Gewürznoten, wie Muskat und Liebstöckel. Der Wein hat eine hohe Komplexität und eine gute, Länge. 88 AP JS: Nase : Cabernet-Nase, rote Früchte, komplex Gaumen : fruchtig, saftige Tannine, mundfüllend, elegant mittelanger Abgang PS 88 WK: 89 (11a) 1994 Château Sociando-Mallet NK: tiefes rubinrot in der Farbe, in der Nase sehr schön geöffnete, zugängliche Frucht, feinste Beerensüße, auf dem Punkt, im Mund mittlerer Körper, wunderschöne, gut strukturierte Frucht, kräftige, aber zugängliche Tannine, wirkt insgesamt harmonisch, gute Länge, 90 NK Punkte TB: so ist also der 94, wenn die Flasche ok ist. Kompletter Wein, Tannine schon etwas abgeschmolzen, präsente Frucht, kraftvoll, 88 P DD: Eine Super- Überraschung. Die letzten schlechten Kritiken hat diese ( !) Flasche nicht verdient. Für mich der erste Wein des Abends, der die 90 Punktegrenze schafft. Der komplexeste Wein bisher. 90P GB: Auch noch recht jung wirkend. Wieder Cassis und auch dunkle Schokolade. Sehr konzentriert und mit harmonischer Struktur. Langer Abgang. Noch viel zu jung, trotzdem schon überzeugend. Erstaunlich für den Jahrgang 90 GBP HR: komplexe dunkle und rote Beerenfrucht, Röstaromen, Fülle, eher niedrige Säure für 1994, Tiefe, Biss und Länge; ich bin baff : hervorragender Wein im perfekten Reifestadium, diesmal der (momentan) schönste Bordeaux des Abends, viel, viel besser als noch vor zwei Wochen bei der 94er-Horizontale der Weinwestfalen; Flaschenform, schleichender Korker oder verschiedene Abfüllungen??? 91 Punkte BB: Der war wohl die halbe Entschädigung für den verseuchten 1990er. Hervorragender Wein, 90 P. AP: Der Wein ist dunkelrot in der Farbe mit violetten Reflexen. In die Nase weht dezenter Duft nach Lakritz und Veilchen. Im Mund fällt man in einen Abgrund, so tiefgründig und komplex ist der Wein. Dazu kommen noch Lakritz- und etwas Schokonoten. Für mich der Wein des Abends. 93 AP JS: Nase : Röstaromen, rote Früchte, Schoko, sehr komplex Gaumen : Kirsche, Fülle, Druck am Gaumen, schöne Struktur, mittlerer Körper, noch jung, fruchtiger, mittellanger Abgang PS 90 WK: 85 (11b) 1994 Château Chasse-Spleen NK: rubinrote Farbe mit braunem Rand, in der Nase eigenwillige Frucht, Holunder, Rauchnote, Holz, im Wein recht leichter Körper, Frucht wirkt im Vergleich zum 94er Soci mager und wässerig, herbe Tannine, spitze Säure , passable Länge, 83 NK Punkte TB: fällt deutlich gegenüber Sociando ab, seifige, laktische Nase, auch am Gaumen diese laktischen Noten, zuviel Tannin, unharmonisch 84 P DD: Viel weiter entwickelt als der Sociando, sehr ausgeglichen und schon recht rund. Bei guter Struktur trotzdem leicht langweilig, wenn man den Sociando daneben stellt. Trotzdem sehr guter Wein. 86 P. GB: Verhaltene, nicht sehr tiefe Nase nach Paprika und dunkler Frucht. Etwas dünn aber nicht wirklich schwach und ohne wirklichen Charme. Schon harmonisch und mit Frucht, auch ein guter Abgang ist zu verzeichnen. Nicht vollends überzeugend, aber doch sehr anständig. 86 GBP HR: wie in den meisten Jahrgängen eher rotfruchtig, würzig, recht dicht, dabei aber eher schlank, nach hinten etwas trocknend, wahrscheinlich nicht perfekt reif geerntet; nur knapp sehr gut: 87 Punkte BB: Merklich weniger gut als Soci, aber klar ein guter Wein. 85 P AP: Im Vergleich zum 94er Sociando ist der Chasse von etwas hellerem Rot. In der Nase ist er verhalten mit etwas grün wirkenden Noten von Pfeffer und Paprika. Im Mund schmecke ich Graphit und schöne Lakritznoten. Der Wein ist noch deutlich tanninbetont. 86-87 AP JS: leider keine Notizen zu diesem Wein gemacht PS 87 WK: 89 (12a) 1991 Château Sociando-Mallet NK : rubinrote Farbe mit leicht braunem Rand, in der Nase verhaltene, dezent beerige Frucht, feine Holznote, im Mund leichter bis mittlerer Körper, mittlere Konzentration, saubere, ansprechende Frucht, dunkelrote Beeren, Würze, Holz, jugendliche Gerbstoffe, allerdings etwas spröde wirkend, passable Länge, 84 NK Punkte TB: der Hammer aus 1991. Man glaubt es kaum wie gut der Wein ist, völlig intaktes Rot, leicht aufgehellter Rand, leicht laktische Noten, ansonsten satte ausgewogene Frucht in der Nase. Am Gaumen sehr ausgeglichen, macht richtig Spaß, abgeschmolzenes Tannin, elegante Frucht, 88 P DD: Lange hatte ich den Wein nicht mehr. Es überrascht mich nicht wirklich, dass er so gut ist, höchstens, dass er noch ( !) so gut ist. Für mich einer der besten Weine dieses eigentlich schlechten Jahres. Kräftig und gleichzeitig geschmeidig, wunderbare Balance zwischen Säure und (Rest-)frucht. 88 P. GB: In der Nase etwas diffuse Frucht, sonst wenig. Am Gaumen würziger Geschmack und recht harmonisch, aber leider auch etwas konturlos und insgesamt unbedeutend. 81 GBP HR: würzige, dunkle Frucht, gute Konzentration und Dichte, moderate Säure, lediglich die Länge lässt zu wünschen übrig ; überrasche nd schöner Wein, nicht nur für den Jahrgang ein Genuss: 86 Punkte BB: keine Points, sollte ich weniger als 75 austeilen? Bin mir in solchen Punkte-Lagen zu unsicher... AP: Die Nase wirkt weich und samtig mit einem Hauch von Veilchenduft. Auch im Mund erscheint der Wein samtig, fast italienisch; etwas vordergründig, aber schön. 88-89 AP JS: Gaumen : Röstaromen, etwas bitter, leicht, eindimensional, trotzdem PS 85 WK: 88 (12b) 1992 Château Sociando-Mallet NK: rubinrote Farbe, in der Nase verhaltene, dezent holzwürzige Frucht, wenig Ausdruck, im Mund leichter Körper, dünne, einfache Frucht, säurebetont, reife Gerbstoffe, knapper Abgang, 79 NK Punkte TB: gleichwohl der Augeneindruck dem 91er nicht nachsteht, Nase und Gaumen tun es schon. Die Nase wirkt streng, leicht Stallig. Am Gaumen deutliche Säure, eine scharfe Frucht, unausgeglichen 85 P DD: Der war früher besser, muss sich aber auch heute noch nicht verstecken. Wirkt vor allem im unmittelbaren Vergleich mit dem 91er « blasser », fast schon ein bißchen ausgezehrt. Trotzdem noch gut. 83 P. GB: würziger Geschmack, relativ harmonisch, leider etwas flach und unbedeutend, 81 GBP HR: so überraschend gut der 91er, so erwartet schwach der 92er: eher dünn, spürbare Säure, Frucht erinnert an einen mittelmäßigen Cru Bourgeois aus dem Supermarkt: 81 Punkte BB: Auch keine Leuchte. Besser aber als der 91er. Da streikte dann die Punkterei. AP: Der Wein wirkt in der Nase sehr tiefgründig und verspielt, dabei etwas rauchig. Auch im Mund wirkt der Sociando sehr komplex. Dabei stellt sich eine Harmonie zwischen Tanninen, Säure und Frucht ein. Auch im Abgang ist der Wein harmonisch und lang. 91-92 AP JS: Nase : Stall, Gaumen : leicht, fehlende Struktur, PS 83 WK: 88 (13) 1970 Château Grand-Puy-Lescours Grand Cru Saint-Emilion A. & R. Barrière Frères NK: durchgerutschter Kork, hatte sehr guten Füllstand, kann aber nicht wirklich dicht schließend gewesen sein, im Wein deutlich geschmacklich beeinträchtigt, oxidativ und streng, Kork ?, nicht zu bewerten TB: keine Notizen mehr DD: Da hab’ sogar ich Kork geschrien. Schade drum. GB: Kork AP: Kork (14) 1998 Enigma Cabernet Sauvignon Reserva Maipo Valley Alc 12% Vina Santa Ines, Isla de Maipo / Chile NK: rubinrote Farbe, in der Nase intensive, beerige Frucht, schöne Fruchtsüße von roten Beeren, Holznote ist dezent eingebunden, im Wein mittlerer Körper, intensive, üppige Frucht, viel Fruchtsüße, reife, dichte Tannin-Struktur, gut eingebundene Säure, ein Wein voller reifer Opulenz, sehr lang, hat immer noch Zukunft, 90 NK Punkte Schade, dass dieser Wein in der Runde so untergegangen ist, Joachim hat den verdeckt servierten Wein sofort als chilenischen CS identifiziert TB: keine Notizen mehr DD: Tja, hier gehen meine Notizenleider in die Richtung wie beim Lan. Ich (!) brauche solche Weine nicht. Auch hier ¢brandig¦rdquo; (und das bei nur 12%??), überkonzentriert, holzlastig. Keine Wertung wegen Subjektivismus. AP: In der Nase wirkt der Wein etwas kitschig. Er hat eine "grelle" Kirscharomatik. Im Mund sehr fruchtbetont, erneut von kitschiger Kirsche. Dazu ist er ziemlich alkohollastig. 85 AP (15) 1998 Château Fayan Cadillac Alc 14% Jean Médeville et Fils, Viticulteurs à Cadillac NK: goldgelbe Farbe, in der hochintensives, ausdrucksvolles Bukett, Noten von Honig, Trockenfrüchten, Aprikose, im Wein dichter Körper, intensive, rosinige Süße, dabei aber mit schönem, von mir unerwarteten Süße-Säure-Spiel, ein Wein mit Charakter, sehr lang, toller Wein, danke Dierk, 89 NK Punkte TB: Schöner Süßwein, balancierte Frucht, verhaltene Säure, nicht pappig, relative kurzer Nachhall, aber ausgesprochen gut, 87 P DD: Bei der Flasche handelt es sich um eine « Reserve du Château », eine Selektion, die die Brüder Médeville nur in besonders guten Jahren machen. Ganze 900 Liter gab’s davon. « Die trinken wir zur Not auch selbst », war der Kommentar, als ich den Wein im Château gekauft habe. 90% Sémillion, je 5% Sauvignon und Muscadelle. Handlese in mehreren Durchgängen, alles nach Art des berühmten Nachbarn, Sauternes. Und ich finde der Wein kann mit einem guten Sauternes locker mithalten. Strahlendes Goldgelb, vollmundig süß, ohne jede Plumpheit. Gutes Zusammenspiel von Süße und Säure, lang anhaltend. Im PLV kaum zu schlagen (12 Euro/ 0,75 l). 88 P. GB: Hat mir sehr gut gefallen, die reinste Erholung nach so viel Rotwein. 89 GBP BB: Wunderschönes Teil. Herrlicher, so gar nicht botrytis-betonter, edelsüßer Weißer, hieran noch wieder echt was gelernt. Ein edelsü ßer Bordelaiser der ganz anderen Art. Spontan begeisterte 90 P. AP: Goldisch im Glas, in der Nase etwas Honig, ziemlich verdeckt. Nach einiger Zeit kommt etwas Nuss dazu. Im Mund honigsüß, leicht alkoholisch. Dennoch ein guter Süßwein. 85 AP JS: Nase : schöne klare Fruchtnoten , Gaumen: klare Frucht, nicht sehr süß aber mit schöner passender Säure. Machte viel Spaß PS 88 (16) 1993 Kallstadter Saumagen Riesling Beerenauslese 0,375l Alc 10% Erzeugerabfüllung Weingut Herbert Bender, Kallstadt Goldene Kammerpreismünze NK: goldgelbe Farbe, in der Nase ausgesprochen würzige, intensive Fruchtsüße, neigt vielleicht etwas zur Breite, im Wein dichter Körper , zeigt reichlich Opulenz, von Botrytis geprägte, pikante Fruchtsüße, daneben aber eine ausgesprochen lebendige Säure, vielleicht im Gesamteindruck eine Spur zu breit, schöne Länge, für das Alter erstaunlich frisch wirkend, sehr gut, 89 NK Punkte TB: Typisch deutsch, da eine tolle Säure die Süße gut abpuffert, macht wie der Vorgänger viel Spaß, allerdings ganz andere Stilistik, 88 P DD: Den hab ich nur noch ¢schnell¢ getrunken, ohne Notizen. Züge kommen zwar häufig zu spät, aber auf einen warten tun sie eigentlich nie. Der Wein hat mich nicht ¢umgehauen¢, aber er gefiel mir. War deutlich ¢leichter¢ als der Vorgänger, möglicherweise wäre die umgekehrte Reihenfolge besser gewesen. AP: Glänzendes Goldgelb im Glas, in der Nase feine Honignoten, frische Grapefruitnoten. Im Mund ebenfalls frisch wie gerade gekeltert wirkend; Hauch von Bitterorange, viel Honig und Botrytis. Toller Wein. 91 AP JS: PS 88 (17) 2001 Domaine Sarda Malet Terroir Mailloles Alc 14% Côtes du Roussillon NK: in der Farbe tiefes rubinrot mit violetten Reflexen, in der Nase ausdrucksvolle Frucht, Veilchen, Flieder, Lakritze, im Mund dichter Körpe r, recht konzentrierte Frucht, Lakritze, jugendliche, noch unreif wirkende Tannine, gut eingebundene Säure, gute Länge, in diesem Zustand nur 87+ NK Punkte, wenn sich das Ganze besser harmonisiert möglicherweise deutlich mehr TB: Keine Wertung, da in diesem Zustand extrem viel zu jung, gibt Nichts her, gefällt so absolut nicht, mindestens noch 5 Jahre warten AP: Der viel zu junge Wein hat in der Nase bereits schöne Lakritznoten, die sich auch im Mund wieder finden lassen. Allerdings ist der Wein noch sehr adstringierend. Noch ein paar Jährchen sollte man ihm Zeit geben. 88-89 AP JS: Noch viel zu jung und zu kühl auf den Tisch gebracht. Nach einiger Zeit ein sehr schöner Wein mit klarer Frucht und noch mächtigen Tanninen. Ein völlig anderer Wein als die zuvor genossenen Bordeaux. Ein Wein der sicher die 90 PS kratzt und noch Potenzial hat. (18) 2002 Dalsheimer Hubacker Riesling « Großes Gewächs » Alc 13% Erzeugerabfüllung Weingut Keller, Flörsheim-Dalsheim NK: strohgelbe Farbe, in der Nase hochintensive, deutlich mineralisch unterlegte Pfirsich-Frucht, im Mund herrlich intensive Frucht, wieder Pfirsich, Mineralik, kompakt, mit lebendiger Säure ausgestattet, ein komplexer und gleichzeitig filigraner Wein, unglaublich lang, groß, 93+ NK Punkte, die Augen werden feucht (weil er schon weg ist) TB: Ein sehr schöner, dichter, fast massiv-fruchtiger Riesling, aufgrund der dicken Frucht hatte ich auf 2003 getippt, fast zuviel des guten, mir fehlt etwas die Säure, allerdings habe ich schon leichte Probleme, die Dinge im rechten Licht zu sehen, überzeugte 89 P AP: In der Nase findet sich eine recht klare Riesling-Frucht von Pfirsich, Grapefruit und etwas Apfel. Darüber wabert eine Ahnung von Tiefe und Körper. Im Mund zeigt sich der Wein dann tatsächlich sehr körperreich mit leichten Anklängen von exotischen Früchten. Zuerst habe ich den Wein nicht ganz so stark gesehen. Mein Gaumen musste erst wieder auf Riesling eingenordet werden ) 91 AP JS: Eine großzügige Zugabe unsers Gastgebers. Vielen Dank dafür Norbert. Ein wunderbarer Wein um den Abend zu beschließen. Der Wein hatte eine klare Rieslingnase, war fett und mundfüllend und doch elegant, mineralisch und sehr sehr lang. Für mich der beste Wein des Abends. PS 93 --------------------------------------------------- Fazit Norbert Kreutzer: Beeindruckend, wie sich die unterschiedliche Stilistik von Sociando und Chasse-Spleen wie ein roter Faden durch die Probe zog. Beeindruckend ebenfalls, wie unterschiedlich sich ein Wein, innerhalb kürzester Zeit zweimal verkostet, präsentieren kann und wie leicht man mit seinem Urteil daneben liegen kann ohne direkt einen Flaschenfehler zu erkennen. Stichwort: 94 er Sociando bei WW 52 und 53. Erstaunlich wie schwer es ein hochgelobter Spanier in einer Runde von Bdx-Liebhabern hat, ohne das die klassische Typizität eines Spaniers zu sehr in den Vordergrund tritt. Erstaunlich auch die Klasse eines süßen Cadillac, den ich höher eingestuft habe als so manchen Sauternes, der bei mir bisweilen kaum als Süßwein durchging oder aber keine ausreichende Lebendigkeit auswies. Erstaunlich auch die außerordentliche Qualität einer 93er Riesling Beerenauslese von dem wenig bekannten Herbert Bender aus Kallstadt, und noch nicht einmal vom Benderhof. Fatal war, dass ich mich mit dem 2002er Hubacker Riesling GG schon wieder von einem Riesling von außerordentlicher Qualität aus diesem Superjahrgang trennen musste. Na ja, aufgrund meiner Ignoranz konnte ich ja wenigstens den G-max noch retten. Hoffentlich bietet 2004 ausreichend Ersatz nachdem 2003 das definitiv nicht getan hat.:;-) Schade: der Korker beim Sociando, ein Wein auf den ich mich sehr gefreut habe. Fazit Torsten Blanke: Hatte trotz aller schönen Erlebnisse von Sociando durchaus noch mehr erwartet. Chasse-Spleen erwartungsgemäß auf gutem Niveau.. Sehr schöner Abend mit erfahrenen BDX ¬ Mitverkostern. Bitte mehr davon...... Fazit Dierk Dümeland: Insgesamt eine sehr schöne Probe. Überraschend fand ich, dass über alle Jahrgänge hinweg ein erstaunlich gleichmässiges Niveau herrschte. Es gab keine totalen Ausfälle (von Korkern abgesehen), aber eben auch keine ¢Raketen¢. Möglicherweise wäre ein intakter 90er SM eine solche gewesen, aber das sollte wohl nicht sein. Aber 13 Mal die Note ¢sehr gut¢ und 4 Mal Note ¢gut¢ (in meinen Wertungen) für die angestellten SM und CS, das finde ich schon bemerkenswert. Für mich zeugt das von einem konstant hohen Niveau beider Chateaux. Fazit Georg Bittner: Einen klaren Favoriten konnte ich nicht ermitteln, beide gehören ganz gewiß zur Spitzenklasse unter den Cru Bourgeois. Lagerung über 15 Jahre lohnt sich wohl wirklich nur bei ausgesprochenen Topjahren, ansonsten ziehe ich die Weine doch eher im Alter bis 10 Jahre vor. Insgesamt aber doch sehr vergnüglich, da richtige Ausfälle auch kaum zu verzeichnen waren und das Gesamtniveau schon recht ausgeglichen auf gutem Niveau lag Fazit Bernd Beckschwarte: Das mit ¢nicht auf eBay zusammengekauft¢ ignorieren wir mal weise und geflissentlich; Norbert, lass den Spruch für s Forum vielleicht besser weg... , insgesamt eine noch schöne Probe, beeinträchtigt durch Unpässlichkeiten bei den Weinen usw. Ich bin mittlerweile wohl leider von einer Probe mit Weinen in der Bandbreite 80 bis 90 Punkte nicht mehr recht zu begeistern. Mein Problem... denn bekanntermaßen : ¢Das Bessere ist des Guten Feind¢.... Eine Überraschung waren mir die feinen 85er. So mollig rund und ehrwürdig. Das war mein geheimer Königsflight, da hab ich noch was dran gelernt. So werde ich wohl meine dünne Sammlung 85er noch stark erweitern.. Und die Küche war was Feines. Lieben Dank nochmal an Alexander für das Carpacchio mit gehobelten Pilzen und an Georg für das Lamm, mit dem Schweinsfüße-gedickten Sößchen samt Korkerweinen : hmmm, leckerlecker! Sauce u.a. von 90er Sociando..?.. Auch die Doro-Heiko´sche Wachtel-Creme-Produktion war sehr schmackhaft. Für all die guten Dinge lohnte es, nach OB zum Friedensplatz zu trecken. Immer auch zu loben die herzliche Gastlichkeit von Wera und Norbert. Wera unermüdlich im Nachschub der lecker gefüllten Brotkörbe, und Norbert als Präside und Schlüsselschwinger der weitgeöffneten Herzen und Tore - durch die leider auch korkige oder anderweitig vermuffte Bordeaux Einla ß gefunden hatten.... Ansonsten wieder einmal eine leehrreiche Probe. Fazit Alexander Prangenberg: Es war eine Probe, die mir - wie immer - viel Spaß gemacht hat. Vor allem dank der durch die Bank sehr gemütlichen und angenehmen Runde von Weinwestfalen und der Gastfreundschaft von Wera und Norbert. Georgs Lammkeule mit der großartigen Sauce aus der Rioja-Pulle passte wunderbar zu Dierks Kartoffeln und Möhren. Herzlichen Dank auch an Heiko für die leckeren Pasteten. Nun zu den Weinen. Ich warte ja bislang noch auf den Aha-Effekt in Sachen Bordeaux. Ich habe mir von dieser Probe einen ersten Einblick in diese Region, die ja nicht völlig grundlos in der ganzen Welt als Spitze des Weinbaus angesehen werden kann. Bordeaux hat sich für mich zumindest einen Spalt breit erschlossen. Nach dem 92er und vor allem dem 94er Sociando kann ich die Faszination wenigstens erahnen. Schade um den 90er aber wenigstens blieb es mit zwei (drei?) Korkschmeckern noch im Rahmen (wenn es auch ausgerechnet den Favoriten und einen altehrwürdigen 70er erwischt hat). Interessanterweise scheint der 92er Sociando als einziger etwas polarisiert zu haben, oder war ich der einzige ¢Ausreißer¢, der den Wein toll fand. Elf Punkte Differenz zwischen Bernd B. und mir geben mir schon zu denken. Ansonsten schienen mir die Bewertungen sehr homogen zu sein. Sehr gut hat mir auch der Ausklang der Probe gefallen. Die Süßweine waren beide tolle Preis-Leistungs-Sieger. Vor allem die, zwar von mir mitgebrachte, mir aber bis dahin völlig unbekannte, BA hat mir sehr gut gefallen. Der Terroir Mailloles war einer der wenigen Weine des Abends, die deutlich zu jung waren. Der Keller-Riesling war natürlich brillant und (vielleicht ein wenig zu) makellos (?). Es mag allerdings gut sein, dass ich zu der fortgeschrittenen Stunde diesen Wein nicht mehr voll zu würdig en wusste. Die meisten Sociandos und Chasses würde ich ¬ hätte ich sie im Keller ¬ wohl nicht mehr liegen lassen. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, ist ein Zwischenfazit aus der Probe aber für mich auch, dass ich vorerst auch weiterhin kein/wenig Geld für Bordeaux-Weine ausgeben werde, die ich nicht vorher verkosten konnte. Im Verhältnis zu der Preisregion, in der sich die Weine bewegen, würde ich nur bei 92er und 94er Sociando evtl. zugreifen wollen. Das ist eine zu geringe Quote, um mich auf zukünftig auf breiter Front auf Subskriptionsgeschäfte oder ähnlich kostspielige Dinge einzulassen. Um es auf einen Satz zu bringen: In Bordeaux wird der Wein offenbar auch nur aus Trauben gemacht, die Faszination ist aber sicher auch weit mehr als nur ein Statussymbol. Ich bin neugierig, wann sich mir die nächste Gelegenheit bietet, Weine der Region kennen zu lernen Fazit Joachim Schmitt: Ein gelungener Abend mit den Weinwestfalen mit Weinen die doch einige Überraschungen boten. Schade das ausgerechnet der 90er Sociando korkte. Noch einmal ein großer Dank an Wera und Norbert. Fazit Heiko Reinartz: Eine Probe auf gutem Niveau, wenn auch ohne echte Überflieger (vielen Dank an die Beteiligten). Gerade von Sociando-Mallet hatte ich in einigen Jahrgängen noch mehr erwartet. Leider fielen ausgerechnet die voraussichtlichen Highlight, der 86er und 90er Sociando, wegen TCA aus. Sch...korken! Sehr stark dafür der 88er Sociando, erstaunlicherweise deutlich schwächer der 89er! Vielleicht auch hier schlechte Flaschenform. Erwartungsgemäß stark der 82er und vor allem 86er Chasse-Spleen. Zwei positive Überraschungen möchte ich herausstellen: Der 94er Sociando war in signifikant besserer Form als noch zwei Wochen zuvor auf der 94er-Probe der Weinwestfalen bei Torsten und gehörte für mich mit 91 Punkten zu den Probensiegern. Natürlich ist ein Flaschenfehler der ersten Flasche nicht ausgeschlossen, aber mittlerweile stellt sich für mich die Frage, ob Sociando-Mallet vielleicht manchmal mehrere Füllungen hat oder einfach nur große Flaschenschwankungen. Wer weiß dazu mehr? Eine positive Überraschung war der 91er Sociando (86 Punkte), der mich schon einmal auf einer WW-Probe überzeugte. Erstaunlich für den Jahrgang, dafür ist der 92er um so schwächer. Beide Weingüter konnten in einigen Jahrgängen überzeugen, tendenziell ziehe ich Sociando, wie nach meinen bisherigen Trinkerfahrungen nicht anders erwartet, leicht vor. In den meisten Jahrgängen zeigt sich Chasse-Spleen rotfruchtiger, mit etwas prägnanterer Säure und im besten Fall schöner Eleganz. Sociando-Mallet etwas dunkelfruchtiger, kerniger, in guten Jahren eher mit Fülle, Saft und Kraft. Fast immer konnte man die beiden Weine im Flight deshalb gut identifizieren. Beide Weine sind eine (fast) sichere Bank im Cru Bourgeois-Bereich, der Sociando-Mallet auch in schwächeren Jahren. Fazit Andy Klinge: Ich hatte mich auf die Probe anhand der Literatur ein wenig vorbereitet. Danach sollte Sociando eine ganze Klasse besser sein als Chasse. Das kann ich nicht bestätigen. Ohne in die Einzelheiten zu gehen, war mir sowohl die Nase Als auch die ganze Aromatik des Chasse näher. Trotzdem hat mich die Probe auf meinem Weg ins Bordeaux wieder ein Stück weiter gebracht. Gruß aus Oberhausen Norbert
kreutzer
- Beiträge: 364
- Bilder: 277
- Registriert: Mo 22. Nov 2010, 16:40
- Wohnort: Oberhausen
Do 23. Dez 2010, 10:55
Hallo Weinforum, am 18.12.2004 trafen sich einige Weinfreunde zu einer vergnüglichen Weinrunde. Jeder hat etwas eingebracht um ein gemeinsames Abendessen zu begleiten. Die Weinauswahl war etwas Kunterbunt und zielte zum Teil auf die angekündigte Speisenfolge. Teilnehmer waren: Doro Krämer Heiko Reinartz Imgard + Bernd Pettrup Christian Thegelkamp Natz Tovar Torsten Blanke Thomas Deck Georg Bittner Uwe Bende Norbert Kreutzer Nachfolgend für Interessierte einige Notizen zu den verkosteten Weinen. (1) 2003 Mittelheimer St. Nikolaus Riesling 2 Trauben Alc 14% Gutsabfüllung Weingut Peter Jakob Kühn Kräftiges Gelb in der Farbe, in der Nase ausgeprägt mineralisch, reichlich Pfirsich im Hintergrund, aber die Mineralik dominiert eindeutig, ein Kraftpaket, ich habe ja schon einige Flaschen dieses Weines probiert, das erste Mal überzeugt auch die Nase, im Wein üppiger Körper, intensive, ausdrucksvolle Frucht, pikant und ausgesprochen druckvoll, durchdringende Mineralität, aber hinten gibt es auch sehr viel Frucht, auch Fruchtsüße, der hohe Alkohol wird von der Struktur und der Mineralik des Weines gut abgefedert, angenehme, harmonisch eingebundene Säure, lang, erstmals empfinde ich den Wein als genial, 95+ NK Punkte (2) 2002 Kallfelz Riesling Sekt Extra Brut Alc 12% Winzermeister Albert Kallfelz, Zell Helles Gelb, feine Perlage, in der Nase klares, sauberes Riesling-Bukett, im Sekt klare, saubere Riesling-Frucht, ob die leichte Bitternote von den frischen Austern kommt, kann ich nicht mehr genau feststellen, der Sekt passte zu den Austern, der folgende Wein gefiel mir allerdings noch besser, 85 NK Punkte (3) 2003 Touraine Amboise ¢Clos du Pavillon¢ Val de Loire Alc 12,5% Domaine Dutertre, Viticulteurs à Limeray Preis : EUR 7,00 Quelle: www.stute-weinundsekt.deHellgelbe Farbe, in der Nase frisch, sauber, mineralische Note, Feuerstein, im Mund leichter bis mittlerer Körper, ausgesprochen mineralische Frucht, deutliche Feuerstein-Note, wenig Säure, sensorisch trocken, passable Säure, sehr gut, 87 NK Punkte, passt sehr gut zu den Austern, könnte vielleicht noch eine Spur kräftiger sein (4) 2001 Ihringer Winklerberg Weissburgunder Spätlese trocken *** Alc 13,5% Erzeugerabfüllung Weingut Dr. Heger, Ihringen Grüngelbe Farbe, in der Nase deutlich holzgeprägt, im Mund mittlerer Körper, Frucht wird leider völlig vom Holz überdeckt, zeigt aber einen gewissen Schmelz, Länge, aber definitiv nicht mein Wein, der Rest der Truppe ist jedoch überzeugt, diente als Begleiter zu einer ausgezeichneten Quiche, keine Wertung (außer: wer braucht solche Weine? ) (5) 2003 Würtz-Weinmann Chardonnay QbA Alc 13,5% Weiugut Jacob Neumer, Uelversheim Offensichtlich wollte mich jemand ärgern, strohgelbe Farbe, in der Nase kraftvolle, schon wieder holzwürzige Frucht, nicht überzeugend, im Wein mittlerer Körper, holzdominierte Frucht, zeigt aber auch Mineralik, recht hohe Säure, sehr lang bedingt durch die Röstnoten des Holzes, wieder ein Wein dessen Machart ich gänzlich ablehne, keine Wertung (6) 2001 Schodener Herrenberg Riesling ¢Saartyr¢ trocken Fass Nr. 4 Alc 13% Erzeugerabfüllung Weingut Herrenberg, Claudia Loch, Schoden Goldgelbe Farbe, in der Nase kraftvolle, aber nicht überzeugende Frucht, reif wirkend, Botrytis, Honig, es fiel in der Runde auch Uhu und Gemüse, im Wein mittlerer Körper, sehr, sehr reif wirkende Frucht, geht in Richtung reife Aprikose, auch hier Botrytis-Note, Honig, der Wein wirkt dicht, zeigt Mineralik, passable Säure, sehr lang, 88 NK Punkte, trotzdem hat er mir vor 1-2 Jahren bessergefallen (7) 2002 Bacharacher Hahn Riesling ¢Großes Gewächs¢ Alc 13% Gutsabfüllung Weingut Toni Jost, Bacharach Preis: EUR 19,00 Quelle: www.stute-weinundsekt.deHellgelbe Farbe, in der Nase grandiose, überzeugende Frucht, intensiv und druckvoll, mit Schmelz, im Wein konzentrierte, pikante Frucht, frisch wirkend, Pfirsich, Mineralik, tolle Säure, herrlich lang, hört gar nicht mehr auf im Gaumen zu atmen, toll, 94+ NK Punkte, leider waren nicht alle in der Runde in gleichem Maße begeistert (8) 1998 Christine Constantia / Südafrika Alc 13,5% Buitenverwachting Rubinrote Farbe, in der Nase frisch wirkende Frucht von dunkelroten Beeren, Cassis, daneben ist auch eine feine Holznote wahrnehmbar, im Wein recht leichter Körper, Frucht wird von angenehmen, zugänglichen Tanninen begleitet, dunkelrote Beeren, Vanillenote, auch dieser Wein gewinnt seine Länge durch den Holzeinsatz, gut, 84 NK Punkte (9) 1999 Côtes du Rhône Villages ¢Les Mourillons¢ Saint Gervais Alc 13,5% Domaine Sainte-Anne « Les Cellettes », Saint-Gervais Rubinrote Farbe, in der Nase reife, animalische Frucht, im Wein eher leichter bis mittlerer Körper, durchaus saftige Frucht mittlerer Intensität, gekochte, rote Früchte, dürfte aus vollreifen evtl. überreifen Trauben gewonnen worden sein, reife Tannin-Struktur, verhaltene Säure, schöne Länge mit angenehm nachklingender Holznote, 85 NK Punkte (10) 1998 Rioja Colección Privada Alc 14% 100% Tempranillo Sierra Cantabria S.A., San Vicente de la Son Sierra Rubinrote Farbe, in der Nase ausdrucksvolle, typische Tempranillo-Frucht, reife, holzwürzige Noten präsentieren sich sehr harmonisch als eine Einheit, im Wein recht dichter Körper, intensive, konzentrierte Frucht, typisch Tempranillo, dunkelrote Beerenfrucht, reife Tannine, schöne Holzwürze, füllt den Gaumen mit ziemlicher Intensität, lang, sehr, sehr gut, 90+ NK Punkte (11) 2001 Château Simone Grand Cru de Provence Alc 12,5% Appelation Palette Contrôlée Rougier, Propriétaire à Meyreuil Rubinrote Farbe, in der Nase ausgesprochen verhalten, um nicht zu sagen nichtssagend, hinten vielleicht ein Hauch Cassis, im Wein leichter bis mittlerer Körper, wirkt recht schlank, nicht besonders tief, es fehlt an Ausdruck und Charme, Tannine wirken etwas eckig, recht hohe Säure, daher insgesamt etwas spröde, kein schlechter Wein aber beileibe nichts Besonderes, vielleicht kann er im Alter ja noch zulegen, 83+NK Punkte (12) 2003 Würtz-Weinmann Pinot Noir QbA Alc 14,5% Gutsabfüllung Weingut Jacob Neumer Kirschrote Farbe, in der Nase etwas verhaltene, anfangs diffuse Frucht, dann mehr und mehr Kirsche und natürlich die Röstaromen des Holzes, im Wein leichter bis mittlerer Körper, saubere, kirschige Frucht, mehr Struktur als die Jahrgangs-Vorgänger, das Holz ist in diesem Jahrgang sehr gut eingebunden, der Wein wirkt dadurch saftig und irgendwie schon rund, schöne Länge, sehr gut, 88+ NK Punkte (13) 1995 Château Grand-Puy-Lacoste Pauillac rubinrote Farbe, in der Nase jugendliche, verhaltene Frucht, kühl und nahezu verschlossen, im Wein eher leichtgewichtig, relativ dünne, grüne Frucht, hohe Säure, grüne Tannine, im Abgang vor allem Säure, knapper Abgang, kurzum : diese Flasche fehlte jegliche Basis für einen guten Bdx, 79 NK Punkte (Gabriel hatte diesem Wein in seiner 2000er Ausgabe 18 Punkte gegeben, entweder war etwas mit der Flasche nicht in Ordnung oder der Wein hat eine katastrophale Entwicklung genommen)- (14) 1995 Château Haut-Bages-Liberal Pauillac tiefes rubinrot in der Farbe, im Wein dezente, kühl wirkende Frucht, kaum entwickelt, neigt zur Eleganz, aber zu jung, im Wein mittlerer Körper, grüne Tannine (noch nicht entwickelt), hohe Säure, keine Tiefe, kein Charme, kein Schmelz, keine Fruchtsüße, im Abgang vorwiegend unreife Tannine, 81 NK Punkte (nicht ganz so dünn wie der GPL) (Gabriel in seiner 2000er Ausgabe: 14 Punkte) (15) 1996 Château Grand-Pontet St.-Emilion Alc 13% Grand Cru Classé Rubinrote Farbe, in der Nase angenehme, saubere Frucht von reifen, dunkelroten Beeren, noch jung wirkend, letztlich aber momentan nicht wirklich überzeugend, im Wein leichter bis mittlerer Körper, saubere, saftige Frucht, gut strukturiert, reichliche, noch etwas uncharmant wirkende Tannine, gut eingebundene Säure, wesentlich besser proportioniert als die beiden 95er aber noch zu jung, gut, 85 NK Punkte (16) 2000 Le Cédre Cahors Alc 13,5% 100% Malbec Verhaege & Fils, Château du Cédre, Propriétaire à Vire-sur-lot Preis : EUR 25,50 Quelle : www.stute-weinundsekt.deTiefrote Farbe mit violettem Einschlag, in der Nase dunkle, schwere, tiefgründige Beerenfrucht, im Wein unglaublich dicht, tiefgründig, konzentriert, in diesem Wein kann man ertrinken, kompaktes Tanningerüst, sehr gut eingebundene Säure, komplexe, herrliche Frucht, langer Abgang mit noch körnigen Tanninen, toll, ein Wein mit Zukunft, 92+ NK Punkte (mir unverständlich, dass dieser Wein in der Tischrunde nicht mehr Begeisterung oder zumindest Anerkennung genoss) (17) 1997 Vosnée Romanée 1er Cru « Les Suchots » Alc 13% Domaine Confuron-Contetidot, Propriétaire à Vosne-Romanée Kirschrote Farbe mit aufhellendem Rand, in der Nase offene, feste, fast süßlich wirkende Frucht mit feinen Reifespuren, im Wein mittlerer Körper, fleischige, reife, nahezu fette Frucht, immer noch etwas grün wirkende Gerbstoffe, was auffällt ist die opulente Fruchtsüße, mir schon fast etwas zu viel des Guten, macht schnell satt, unauffällige Säure, ein typischer, allerdings opulenter Burgunder, sehr einschmeichelnd und zugänglich, mit guter Länge, 88+ NK Punkte (18) 1982 Château Phelan-Ségur St.-Estephe rubinrote Farbe mit deutlich braunem Rand, in der Nase mir bereits etwas zu reif, ich habe wieder das Problem mit den Urinalaromen, im Mund mittlerer Körper, intensive, durchaus konzentrierte Frucht, etwas stallig, das Problem der Nase setzt sich fort, Tannine sind noch deutlich vorhanden, aber auch die Säure, er weist insgesamt aber den Charme und die Länge eines sehr guten Jahrgangs auf, 87 NK Punkte, wer mit dieser problematischen Aromatik keine Probleme hat gibt ihm mehr (Gabriel gab diesem Wein in seiner 2000er Ausgabe 17 Punkte) (19) 1976 Trittenheimer Apotheke Riesling Auslese Weinkellerei Gebrüder Steffen, Trittenheim Aus dem Lesegut Lorenz Bernsteinfarben, in der Nase hochgradig reife, firne Frucht, die ehemalige Süße ist noch erkennbar, baut aber schon ab, im Wein mittlerer Körper , reife, ehrwürdige Süße, reichlich Firnenoten, auch ein Hauch Säure ist noch festzustellen, hat immer noch seinen eigenen Charme für Freunde reifer, restsüßer Rieslinge, sehr lang, 86 NK Punkte (20) 1997 Erbacher Michelmark Gewürztraminer Spätlese Alc 11% Gutsabfüllung Weingut Jakob Jung, Erbach Strohgelbe Farbe, in der Nase intensive, ausdrucksvolle Frucht, fein gereift, ein komplexer Aromenstrauß kommt mir entgegen, allerdings ich nicht auf einen Gewürztraminer gekommen (mag mit der Rheingauer Herkunft zu tun haben), im Mund mittlerer Körper, sehr schöne, saubere Frucht, nicht besonders intensiv, aber mit feiner Würznote, schöne Säure, sehr lang, hat mir gut gefallen, 88 NK Punkte (21) 2000 Pansal de Calàs Montsant Vino de Licor Alc 16,5% Celler de Capcanes Tiefes rubinrot in der Farbe, fast tintig, in der Nase schwere, intensive Noten von Kirschlikör, Mon Chérie, etwas Bitterschokolade, im Mund recht konzentriert, von öliger Textur, reichlich Tannine, dichte, konzentrierte Fruchtsüße, erinnert auch angesichts des Alkohols an Mon Chérie, angesichts seiner Dichte und Konzentration und dem hohen Alkoholgehalt auch an einen Vintage Port, extrem lang, sehr gut, 89+ NK Punkte Den nächsten Wein haben schon nicht mehr alle wahrgenommen. Er sollte zu diesem Zeitpunkt und an dieser Stelle auch gar nicht mehr aufgezogen werden. Wie so häufig entstand für manche entstand ein zu überbrückendes Weinloch, andere waren einfach satt. Im Nachhinein betrachtet war es aber ein Fehler, man hat dem Wein keinen Gefallen mehr getan. (22) 1999 Sel. HM No.5 Rotwein QbA trocken Alc 12,5% Erzeugerabfüllung Weingut Keller, Flörsheim-Dalsheim tiefes rubinrot mit lila Reflexen in der Farbe (ich meine es war eine Cuv ée mit Spätburgunder, von der Farbe her muss Dornfelder mit dabei sein) in der Nase feinreife Frucht, viel Samt, rund, reife, dunkelrote Beeren, florale Noten, etwas Veilchen, im Mund leichter bis mittlerer Körper, Frucht geht schon etwas in Richtung Spätburgunder, erscheint mir aber recht hoch in der Säure, gute Länge, 87 NK Punkte Weitere Weine (95er Ch9 von der DomaineVilleneuve und einen 2001er (?) Cotes du Rhône Vieilles Vignes von der Domaine Vieille Julienne) habe ich dann leider nicht mehr mitbekommen. ;-( Gruß aus Oberhausen Norbert
kreutzer
- Beiträge: 364
- Bilder: 277
- Registriert: Mo 22. Nov 2010, 16:40
- Wohnort: Oberhausen
Do 23. Dez 2010, 10:57
Hallo Weinforum, nun ist es schon wieder vorbei, das am 13.3.2004 stattfindende Grosse Treffen. Erstmals in Würzburg im Rahmen der Vinworld im Saalbau Luisengarten. Eine Ansammlung liebenswerter Weinverrückter, die sich einmal im Jahr in größerer Runde treffen um sich zu beschnuppern oder bestehende Kontakte zu vertiefen und ganz nebenbei ein paar Weine zu probieren. Unter Einbeziehung des am Vorabend stattfindenden "Warm-Up" im Backöfele war es mal wieder ein buntes Treiben, quirlig bis zur letzten Sekunde, mit Typen hinter den Namen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können, die aber eines doch wieder miteinander verbindet: "Die Liebe zum Wein". Wenn ich die Gesichter während der beiden Abende Revue passieren lasse, dann war da Caroline aus Leipzig, die meine Tochter sein könnte und die mich mit Ihrer jungen Weinbegeisterung so sehr an die eigene Jugend erinnert, als man sich nichts sehnlicher gewünscht hatte, als Zugang zu anderen Weinverrückten und vor allen Dingen zu solchen Granaten zu bekommen, wie sie beim gT in großer Anzahl zur Verfügung standen, oder da war Walter, der mit seinen 87 Jahren immer noch so viel Weinbegeisterung verspürt, dass er diese nicht ganz stressfreie Tortur an beiden Tagen auf sich nahm, oder da war Jürgen, der eher ruhige und bedächtige Weinfreund aus dem Norden, dessen Einstellung zu Weinen doch sehr stark den Eindruck gemeinsamer Schwingungen vermittelte, oder da war Thorsten, etwas weniger ruhig (man konnte ihn innerhalb des Stimmengewirrs von 70 (?) Leuten auch auf Distanz hin problemlos sofort lokalisieren), und immer wieder mit völlig konträren Wahrnehmungen unterwegs, da war Tilo mit seinem gnadenlosen Balanceakt zwischen Wein, Bier und Zigarillo, da war Sven, der liebenswerte Kollege, der die Gelegenheit des gT zu meiner moralischen Aufrüstung nutzte, da war Werner, der einen mit seiner Fähigkeit, die Bodenherkunft des Rieslings bereits aufgrund der Nase zielsicher zu beschreiben, fast an den Rand der Verzweiflung brachte, da war Stefan, der inmitten von uralten Bdx mit einem tollen Spätburgunder von Huber überraschte, da war Max, der bereits nach kurzer Zeit deutlich machte, warum er ein Sympathieträger bei der Organisation von Bdx-Reisen ist, da war natürlich Bernd, der ultimative Fan des Bdx und des Transzendenten, da war Rainer, der mein Interesse für St. Antony nach vielen Jahren der Ignoranz neuerweckte, da war Barbara, die als meine Tischnachbarin rechtfertigte, dass ich mich vor dem gemeinsamen Abend noch der Mühe unterzog, einen Anzug anzuziehen, da war Weinbruder Klaus, der mich daran erinnerte, dass Wuppertal auch eine schöne Stadt ist, in der Wein verkostet wird, da war Artur, dessen Namen ich immer wieder auf der Reservierungsliste für die Raritäten vor oder hinter meinem Namen fand (nicht immer reichte das um einige hochinteressante Flaschen zur Öffnung zu bringen), da war Michael, dem von informierter Seite attestiert wurde, dass er vom Wein keine Ahnung habe ( ; -) )und der mir, auch noch mit Handschlag, Selbiges bescheinigte ( ; -( ), da war natürlich Sam, der immer wieder bemüht war, mir anhand von nahezu untrinkbarer, seine Herkunft verleugnender Flüssigkeit (ich glaube es war ein 1949er Burgunder) zu vermitteln versuchte, dass ich mit "Scheuklappen" unterwegs sei, da waren Utz und Martin, die wieder so viel Herzblut in die Organisation der Veranstaltung gesteckt haben, und da war natürlich Koal, der fürsorgliche Mahner, der mich immer an meine Grenzen erinnert und bei dem man in allerkürzester Zeit die Leidenschaft spürt, mit dem er das von uns allen geliebte Hobby etwas professioneller betreibt und der wieder ein Spitzenseminar abgeliefert hat. Diese Liste ließe sich noch endlos weiterführen. Der Auszug repräsentiert jedenfalls die Beispiele, die bei mir sofort wieder abgerufen werden konnten. Auf der Messe selbst habe ich keine Verkostungsnotizen gefertigt. In Erinnerung geblieben sind allerdings einige Highlights, aber auch einige extrem enttäuschende Weinbeispiele. Außerordentlich begeistert war ich von einem 2001er Montepulciano d'Abruzzo "Abbazia S. Clemente" der Az. Agr. Ciccio Zaccagnini, den ich uneingeschränkt empfehlen kann. Dieser Wein strotzt vor Saft und Fleischigkeit ohne störende Röstaromen und liegt bei mir bei 92-93 NK Punkten. Wenn Tilo nicht darauf aufmerksam gemacht hätte, wäre ich glatt daran vorbei gelaufen. Am Stand von Pinard de Pinard bestätigten der 2001 Le Cèdre und die 2001 Grand Cuvée des Château du Cèdre sowie der 2001 Expression des Château Lamartine die mögliche Klasse des im Cahors typischerweise reinsortig ausgebauten Malbec. Der 2001er Mythologia von Primo Palatum aus dem Madiran, einem reinsortigen Tannat, stand diesen Weinen kaum nach. Norbert Ehret von ViniSüd hat mit seiner Kollektion schnell nachgewiesen, dass er nicht einen langweiligen Wein mit zur Messe gebracht hatte. Besonders positiv sind mir der 2000er Domaine de Montcalmés aus dem Languedoc, sowie die 2001er Ch9 der Domaine de la Vieille Julienne und der Domaine Jean-Marie Royer in Erinnerung geblieben. Ich habe es falsch ausgedrückt: sie haben mich umgehauen. Zwei Monumente in der 95-100-Kategorie. Einer war der Vieilles Vignes und der andere, der Hommage à mon Père. Teuer aber unglaublicher Stoff. Bei einem anderen Händler habe ich den 1990er Château La Conseillante und den 1988 Château Mouton-Rothschild probieren können. Beide Weine befanden sich in einem bescheidenen bis katastrophalen Zustand. Ein solch schlechten Mouton habe ich selbst aus vermeintlich schwächeren Jahren noch nicht getrunken. Wie sagt man so schön, diese Flasche hatte es hinter sich. Es gab dort aber auch sehr gute, sehr viel preiswertere Vertreter des Bdx, z.B. den 2000er Château Saint-Paul. Angetan war ich von einer 2000er Cuvée Tete de Cuvée Selection der Domaine Montlobre aus dem Languedoc, der von Michael Walker vertrieben wird. Ebenfalls beeindruckt war ich von den Großen Gewächsen 2002 des Weinguts St. Antony aus dem Niersteiner Oelberg und insbesondere aus dem Pettental. Die Fassproben des Jahres 2003 scheinen auch vielversprechend zu sein. Die Weißweine von Kurt Angerer aus dem Kamptal brauch man kaum noch zu erwähnen. Bis auf den im Barrique ausgebauten GV Eichenstaude alles vielversprechend. Und Holzfreaks werden auch die Eichenstaude mögen. Unter den diesjährigen Preisträgern der Kollektion des Jahres, ausgelobt von Wein-Plus, war für mich das Weingut Karl Haidle die interessanteste Entdeckung. Ein sehr schöner, mineralischer Riesling beeindruckte. Ebenso beeindruckten mich die Rieslinge vom Weingut Rudolf Fürst aus Bürgstadt, ebenfalls Preisträger für Franken. Lobeshymnen für Klaus Keller aus Rheinhessen, Georg Breuer aus dem Rheingau und Emrich-Schönleber von der Nahe gab es bereits genug. Ich hätte allenfalls Probleme mit der Vergabe des Preises an Koehler-Ruprecht aus der Pfalz, da ich mit den Weinen von Bernd Philippi, ausgenommen vielleicht die Saumagen Riesling Auslese trocken "R" aus verschiedenen älteren Jahren, herzlich wenig anfangen konnte und zwar egal ob Rot oder Weiß. Da ich das "Grosse Treffen" am gleichen Abend aber noch bei Bewusstsein erleben wollte, konnte ich bei Weitem nicht alle Weine probieren und habe selbst auf eine ganze Anzahl von wirklich interessanten australischen Rotweinen verzichtet. Nachfolgend für Interessierte meine höchst subjektiven Verkostungsnotizen (Koal, bin ich nicht brav?) über einige Weine aus dem Raritäten-Bestand, ergänzt um zwei Weine, die irgendwann morgens früh in der Hotellobby noch aufgezogen wurden, und so animierend waren, dass sie mich am vorzeitigen Einschlafen hinderten. Ich hoffe, dass die weinselige Euphorie mich nicht zu allzu großen Übertreibungen verführt hat. Allerdings werden die allermeisten Weine wohl kaum beim Händler um die Ecke beschafft werden können. Die Reihenfolge entspricht mit Ausnahme des 1949 Goldatzel der Verkostungsreihenfolge, die leider nicht meiner inneren Logik folgenden konnte sondern dem Motto folgte, genommen wurde was verfügbar bzw. geöffnet war. Auf den 1949 er Goldatzel wurde ich von Weinfreund Jürgen W. aufmerksam gemacht als ich bereits in Rotweinen schwelgte. (1) 2002 Hochheimer Hölle Riesling Auslese trocken Goldkapsel Weingut Franz Künstler Hellgelbe Farbe, in der Nase einfach faszinieren, hochintensiv, komplex, ausdrucksvoll, dabei mit diesem Hauch Süße ausgestattet, den man immer wieder mal bei trockenen Auslesen findet, im Mund ein hochkonzentrierter Riesling voller Mineralik, begleitet von einer durchaus knackigen Säure, die für mich den Wein noch interessanter macht, aber auch wieder dieser Hauch von Süße, sehr lang und mit viel Spiel, ein toller Wein, 97+ NK Punkte, da mir die Stilistik eines 2002er G-max in der derzeitigen Verfassung besser gefällt und ich diesem Wein 98 NK Punkte gegeben habe, besteht bei meiner subjektiven Sichtweise keine Möglichkeit für 100 NK Punkte, letztlich spielt das auch nicht wirklich eine Rolle und möglicherweise präsentiert sich die Goldkapsel in 5-10 Jahren besser als der G-max, wer weiß das schon wirklich (2) 1949 Johannisberger Goldatzel Riesling Auslese von Mumm’sches Weingut in der Farbe rotgefärbtes gelb, in der Nase springt einem sofort eine hochintensive Firnenote entgegen, die wirklich einmal durchgehend attraktiv wirkt, ehrwürdige Reifung mit faszinierender Ausdruckskraft, im Wein zwar ebenfalls firne Noten aber gleichzeitig mit hochedler Intensität, einer morbiden aber präsenten Süße und immer noch spürbarer Säure, dabei unglaublich lang, ich habe zwar noch den einen oder anderen, weiteren gereiften Weißwein probiert, dies war aber der Einzige, der mich zum Schwärmen veranlasst, ein erstaunlicher Wein, tolles Beispiel für die Reifefähigkeit süßer, deutscher Rieslinge, 89 NK Punkte (3) 1990 Bricco del Uccelone Giacomo Bologna rubinrote Farbe, in der Nase feine Reife, Noten von Kaffee, Tee, im Mund intensive Frucht bei dichtem Körper, hat ein hohes Maß an Säure, schön gereifte Tannine, gute Länge, je länger ich den Wein im Glase habe ahne ich jedoch, das die Frucht anfängt zu zehren, daher doch nur 86 NK Punkte (4) 1990 Barolo Moscarello Canubbi rubinrote Farbe mit braunen Rändern, in der Nase nur noch ganz feine, etwas gezehrt wirkende Frucht, im Mund mittlerer Körper, für den Nebbiolo typische, hohe Säure, Gerbstoffe sind noch sehr präsent, die Frucht wirkt allerdings bereits etwas müde, aber der Wein hat in seiner gesamten Erscheinung Qualitäten der besonderen Art, die mir derzeit gut gefallen, gute Länge, sehr gut, aber bestimmt kein Langläufer mehr, 87 NK Punkte (5) 1953 Château Nenin rubinrote Farbe mit leicht braunen Rändern, in der Nase leider Anflüge von Urinalnoten, Liebstöckel, im Wein mittlerer Körper, Frucht ist noch deutlich erkennbar bei recht hoher Säure und evtl. spürbarer Mineralität, sehr langer Abgang, 88 NK Punkte, wenn nicht die in die Urinalrichtung gehenden Aromen wären, hätte ich den Wein noch höher bewertet, aber fraglos ein toller Wein unter Berücksichtigung des Alters (6) 1966 Château Ducru-Beaucaillou rubinrote Farbe mit deutlich braunen Rändern, reife Nase, wieder etwas Urinal, Max bezeichnet es als nasses Laub, im Wein mittlerer Körper, der Wein hat noch eine sehr schöne Frucht, dabei zeigt er eine wunderschöne Reifung, die Gerbsäure erscheint mir etwas hoch, gute Länge, gut, 85 NK Punkte (7) 1988 Fontalloro Fattoria di Felsina rubinrote Farbe, in der Nase doch sehr verhalten, nicht so strahlend und intensiv wie viele der kürzlich verkosteten, jüngeren Fontalloro- Jahrgänge, im Wein aber wieder ein fleischiger, intensiver Saft mit deutlicher Gerbstoffstruktur und gut eingebundener, aber merkbarer Säure sowie guter Länge, ein toller Wein der auch noch einige Jährchen überdauern kann, 89 NK Punkte (8) 1995 Valtellina Sfursat 5 Stelle Nino Negri kirschrote Farbe, in der Nase noch jugendlich wirkende, kirschige Frucht, im Wein mittlerer Körper aber sehr intensiver, konzentrierter Saft, gutes Gerbstoffgerüst, recht hoch in der Säure, könnte für meinen Geschmack etwas dichter sein, aber doch schon sehr gut, 86 NK Punkte (9) 1993 Penfolds Grange dunkles, tiefes Rot in der Farbe, in der Nase opulent, ungemein aromatisch, dunkle Beerenfrüchte, im Mund ein sehr konzentrierter, ungemein intensiv den Gaumen ausfüllender Rotwein, dicht, üppig mit wahnsinniger Länge, erschien mir immer noch wie ein Baby, toll, 95 NK Punkte (10) 1990 Château Lynch-Bages tiefrote Farbe, in der Nase sehr ausdrucksvoll mit beginnender Reife, im Mund sehr schöne, sehr intensive Frucht, guter Körper, viel Würze, hat sich weit geöffnet, gute Länge, sehr gut, 89 NK Punkte (11) 1990 Château La Mission Haut-Brion rubinrote Farbe, in der Nase herrlich fleischige, fruchtige Aromen, dabei tiefgründig, im Wein ganz große, fleischige Frucht, feine Süß e, gute Länge, Klasse, 93 NK Punkte (12) 1989 Château Leoville Las Cases rubinrote Farbe, in der Nase wieder mit sehr schöne Frucht ausgestattet bei feiner Reifung und einer etwas kühl, elegant wirkenden Stilistik, im Mund ein sehr schöner, ausgesprochen eleganter Wein mit guter Struktur und feiner Fruchtsüße, sehr gute Länge, toll, einfach noch besser als der La Mission H-B, 95 NK Punkte (13) 1959 Château Rauzan-Ségla rubinrote Farbe, in der Nase sauber mit schöner Frucht und feiner Reife, auch im Wein sauber, klare Frucht, immer noch fest wirkend, Säure vielleicht etwas hoch, auch im Abgang sehr viel Gerbsäure, aber der Wein ist eine erstaunliche Überraschung, macht mir immer noch Spaß, sehr gut, 87 NK Punkte (14) 1995 Ermitage "Le Pavillon" M. Chapoutier rubinrote Farbe, in der Nase hochintensive, kirschige Frucht, sehr konzentriert und erstaunlich offen wirkend, im Wein ebenfalls ein sehr konzentrierter, saftiger Stoff, sehr lang, toll, ein großer Wein, 97 NK Punkte (15) 1993 Flaccianello Fontodi kirschrote Farbe, sehr schöne, konzentrierte Frucht, im Wein ein fleischiger, saftiger Tropfen, konzentriert, hat aufgemacht, super Länge, toll, 93 NK Punkte Die nachfolgenden Weine wurden in der Hotellobby herbeigezaubert und sind unbedingt der Erwähnung wert. (16) 1975 Cabernet Sauvignon Fay Vineyard Heitz Cellars Flasche 14669 von insgesamt 48.200 Flaschen rubinrote Farbe, in der Nase wunderschön gereifte Fruchtsüße, immer wieder erstaunlich wie sich einige Kalifornier entwickeln können, auch im Wein immer noch fest,, dicht, gut strukturiert und mit üppiger Fruchtsüße ausgestattet, einfach toll, 94 NK Punkte, Sam, ich danke Dir (17) 1997 Blaufränkisch Barrique (Tiroler Eiche) Neusiedlersee-Hügelland Erzeugerabfüllung Weinbau Pretterebner Alc 12,5% kirschrote Farbe, in der Nase gut entwickelte, feinreife Toastnoten, im Wein mittlerer Körper, wunderschön entwickelte Frucht mit einem Hauch Fruchtsüße, die sich gegen die Gerbstoffe des Barrique bestens behauptet, schöne Länge, 91 NK Punkte, und das bei einem Weingut, von dem ich persönlich noch nie zuvor etwas gehört habe, noch höher ist zu berücksichtigen, dass dieser Wein mir am Ende eines langen, weinfrohen Tages mit einer Vielzahl von Granaten noch so gut gefällt, das ist beileibe nicht immer der Fall. Ein schöner Abschluss. An dieser Stelle Dank an Utz und seine Mannschaft für einige sehr schöne, weinfrohe Tage mit all den weinbegeisterten Typen. Gruß aus Oberhausen Norbert
kreutzer
- Beiträge: 364
- Bilder: 277
- Registriert: Mo 22. Nov 2010, 16:40
- Wohnort: Oberhausen
Do 23. Dez 2010, 11:00
Hallo Weinforum, obwohl der Verlauf des Abends ursprünglich etwas anders geplant war, fand sich trotz einiger Absagen am 9.3.04 in Bochum ein Häuflein Aufrechter zusammen und zwar mit dem Ziel, die Belebung des Weinabsatzes voranzutreiben. Jeder hat etwas eingepackt um die Herzen des Weinliebhabers zu erfreuen. Das Ergebnis wird wie folgt protokolliert, wobei bis auf den Würtz 2 und die Schieferterrassen alle Weine blind probiert wurden. Ausnahme waren die selbst mitgebrachten Weine (meinerseits der "M" von Pichler und der Symphonie von der Domaine Mounié, somit kannte ich nur diese beiden Weine). Teilnehmer der Umsatzförderrunde waren Uwe Bende, Georg Böning, Thomas Deck, Georg Bittner, Heiko Reinartz und Norbert Kreutzer. (1) 2002 Würtz 2 Riesling QbA trocken Gutsabfüllung Das Weinkontor, Dirk Würtz Alc 12,5% hellgelbe Farbe, fruchtig-duftige Nase mit mineralischen Anklängen, im Wein sauber und klar, leichter bis mittlerer Körper, mineralische Noten gepaart mit kühler Pfirsich-Frucht, herzhafte Säure, wie sagt Dirk Würtz selbst so schön: ein Saufwein, schöner Abgang, sehr guter Wein, 88 NK Punkte, deutlich besser als in Köln GBi: Kann mich immer noch nicht restlos überzeugen, dazu fehlt mit wirklich jeglicher hedonistischer Ansatz bei diesem Wein. Schon rieslingtypisch in Geruch und Geschmack, mit schöner Säure, der aber zu wenig entgegensteht. 80 GBP (2) 1997 Grüner Veltliner Samaragd "M" Erzeugerabfüllung F.X. Pichler, Loiben Alc 14,5% strohgelbe Farbe, in der Nase ganz feine Reife, kraftvolle, reife Fruchtnoten die an weiße Früchte, Mirabelle, erinnern, im Mund hat sich die GV-Note in einen Wein mit Komplexität und feinreifem Charme gewandelt, der Alkohol hat sich aufgrund der Substanz des Weines gut eingebunden und schiebt sich für mich nicht in den Vordergrund, der Wein hat Charakter, ziemlich langer, ausdrucksvoller Abgang, 90 NK Punkte GBi: Reife gelbe Früchte wie Mirabelle und Aprikose. Dahinter deutliche Mineralik. Der hohe Alkoholgehalt kommt bereits im Geruch zum Vorschein. Am Gaumen dann mächtig und lang mit präsenter Säure. Leider für meinen Geschmack etwas zu sehr vom hohen Alkoholgehalt geprägt, deshalb "nur" 90 GBP. Trotzdem zweifelsohne ein großer Wein. UB: anhaltende sehr schmelzige große gelbe Frucht, Orangen und Mirabellen im Vordergrund; sehr lang, Konzentration und Körper, Süße (92-93) (3) 2001 Riesling Herrenweg de Turckheim Domaine Zind-Humbrecht, Turckheim Alc 13% strohgelbe Farbe, in der Nase sehr ausdrucksvoll, voller Mineralik, Fruchtnote geht in Richtung Zitronat, Holznote?, sehr komplex und erstaunlich reif wirkend, im Wein reif, fett, rauchig, etwas Speck aber auch Säure, daher ist ein Riesling zu vermuten, wirkt aufgrund seiner Opulenz wie eine trockene Auslese, auch im Abgang reif und opulent, ein interessanter und komplexer Wein den ich nie und nimmer ins Elsaß gesteckt hätte, 89 NK Punkte GBi: Sehr offenes , von deutlicher Süße geprägtes Bukett, welches von Pfirsich, Aprikose und Zitrusnoten bestimmt wird und außerdem einen mineralischen Unterton hat. Der Wein wirkt nicht mehr gänzlich jung. Am Gaumen voll und mit einer präsenten aber nicht aggressiven Säure. Der im Elsaß teilweise hohe Restzucker ist hier überhaupt nicht zu spüren. Langer Abgang 92 GBP UB: Fett und Speck, etwas Gewürze, sehr Körperreich, Mineralität, sehr konzentriert, reifere Noten (92-94) (4) 2002 Schieferterrassen Riesling QbA Erzeugerabfüllung Weingut Heymann-Löwenstein, Winningen Alc 12,5% in der Nase frisch, ausdrucksvoll und mineralisch, dieser Wein hat derzeit Strahlkraft, im Wein mit ausdrucksvoller Frucht, mineralischen Komponenten und mittlerem Körper ausgestattet, Riesling pur, mineralisch, trocken, feine Länge, überraschend fand der Wein nicht bei allen Probeteilnehmern auf uneingeschränkte Zustimmung, so daß ausgerechnet ich mich plötzlich in der Rolle des Verteidigers von HL befand, Sachen gibt's, 89 NK Punkte GBi: Beschreibung weitgehend identisch mit der von Norbert. Allerdings war mir der Wein nur 87 Punkte wert. Aber natürlich aus meiner Sicht um Längen besser als Würtz 2 UB: wirkt bei seiner vordergründigen Süße irgendwie ein wenig eindimensional, aber recht ordentlich (84-85) (5) 1959 Mettenheimer Goldberg Riesling und Silvaner Beerenauslese naturrein 0,375l Originalabfüllung Weingut Gunter Erz, Bad Kreuznach im Glas befindet sich ein dunkelfarbiger Sherry Marke: Pedro Ximinez mit aufhellenden Rändern, in der Nase hochsüße, sehr reife Madeira Noten, im Wein die ölige Süße eines alten, süßen Sherrys aber mit hinten aufblitzenden Säurespuren, was einen wieder an Riesling erinnert, bereits fragil, trinkbar aber für mich kein wirklicher Genuss mehr, dennoch Ehrfurcht vor dem Alter, 79 NK Punkte GBi: In Nase und Geschmack vielen mir hier sehr deutliche Mokkanoten auf, wie sie auch beim Zerbeißen der Kaffeebohnen beim Sambucatrinken vorkommen. Nach der Farbe zu urteilen hätte ich nicht gedacht, dass man dieses Getränk noch zu sich nehmen kann. Nun ja, man muss es nicht, aber trinkbar war der Greis schon, und das ohne Noten in Geruch oder Geschmack, die einen irgendwie abstoßend gemacht hätten. Mit Rücksicht auf die Würde des Alters keine Bewertung. UB: schwarz-braune Farbe, wirkt ein wenig maderisiert, Aromen von Kaffee, Tabak und Dörrobst (82?) .. am WE im Kloster Eberbach gabs eine 76er TBA, die dieser BA doch sehr, sehr ähnlich war (6) Pedro Ximenez Viejo Sherry Vinicola Hidalgo Cia S.A., San Lucar de Barrameida Alc 17% (hier wurde nur der Rest aus einer monatelang bereits geöffneten Flasche vertilgt) bräunliche Farbe mit aufhellenden Rändern, in der Nase reif, Sherry-artig, erinnert an getrocknete Datteln, Feigen, Schoko wurde erwähnt, im Wein reif, intensiv ölig-süß und irgendwie nobel, vornehm am Gaumen, rosinenartig, sehr lang, 370 g/l RZ, ich kann diesen Sherry nicht bewerten GBi: Dunkle Schokolade und getrocknete Feigen in Geruch und Geschmack. Nicht aufdringlich süß, was bei dem RZ schon fast an ein Wunder grenzt. Steht, wahrscheinlich allein durch seine ölige Viskosität, natürlich endlos im Mund. Schwer zu bewerten, da mir der Vergleich fehlt. Aber irgendwie schon sehr beeindruckend, deshalb 90 GBP UB: (91-92), das ist einfach richtig guter und großer Stoff (7) 2002 Würtz Pinot Noir trocken Gutsabfüllung Weingut Jacob Neumer, Uelversheim Alc 13% helle, kirschrote Farbe, in der Nase einfach, sauber, etwas fruchtig, klein, im Wein leichtgewichtig, uninteressante, etwas grüne Frucht, Säue wird auch deutlich, kurz, klein, 79 NK Punkte GBi: Äußerst schlichtes Bukett nach roten Früchten. Traubensorte ist wirklich nur zu erspekulieren. Relativ dünn am Gaumen und mit strammer Säure, die nicht ihren geeigneten Gegenspieler/ Puffer findet. Sehr mäßig 78 GBP (8) 1999 Condado del Haza Ribera del Duero Alejandro Fernandez Alc 13% rubinrote Farbe, in der Nase kraftvolle, dunkle Beerenfrucht, etwas Holz, da bereits gestern geöffnet und teilweise geleert bereits etwas oxidativ, im Wein kraftvolle, würzige Frucht, Tannin-geprägt, deutlich Spanisch, mit Säure, recht lang, 87 NK Punkte GBi: Noch dezentes Holz spanischer Prägung. Brombeerfrucht und Gewürzmischung wie cinque epices. Am Gaumen fehlt mir etwas die dichte um das Niveau des Buketts fortzusetzen. Dennoch ein schöner Wein mit guter Länge und belebender Säure. 86 GBP UB: (85-86) ordentlich (9) 1979 Vino Nobile de Montepulciano Riserva C. Adamo & Giuseppe Fanetti, Tenuta S. Agnese, Montepulciano Alc 13% kirschrote Farbe mit leicht braunen Rändern, in der Nase etwas Stall und animalische Noten, auch deutliche Reifenoten, im Wein sehr schlank aber mit kräftiger, feinreifer Frucht, angenehmer Abgang, 86 NK Punkte GBi: Sangiovesetypische Sauerkirschfrucht und dezent animalische Noten in der Nase ( Wildleder, Pferd). Am Gaumen eher filigran mit durchaus noch vorhandener Kirschfrucht und typischer Säure. Nichts weist auf ein unmittelbar bevorstehendes Ende hin. Respekt, blind habe ich geschrieben: "schon etwas älter". Untertreibung des Jahres 87 GBP UB : (89) noch nicht endgültig am Ende seiner Zeit, nur am Ende der Menge meines Kellers (10) 1995 Château La Verrerie Côtes du Luberon S.C. La Verrerie Alc 13,5% rubinrote Farbe mit leicht braunen Rändern, in der Nase reife, feinwürzige Frucht, leicht animalisch, im Wein mittlerer Körper, saftige, feinreife Frucht, dezente Säure, gut, feiner Nachhall, 87 NK Punkte GBi: Rote Früchte ( Süßkirsche, rote Johannisbeere ), Lakritz und Liebstöckel in der Nase. Am Gaumen mit einer schönen Dichte, präsenter Säure und noch viel Tannin. Guter Abgang. 87 GBP UB: irgendwie hat er sich doch ein wenig verändert seit meiner letzten Begegnung mit ihm, er wirkte nun nicht mehr so offen, nicht mehr so stark dunkelfruchtig, nicht mehr so riesig konzentriert mit überladenden Kaffe-, Röst- und Schokoaromen, dennoch es bleibt ein sehr guter Wein, vielleicht entwickelt er sich ja auch hin zu der wundervollen Eleganz seiner Vorgänger aus 1989 und 1990 (89-90) (11) 1996 Lagrein Riserva Südtirol Erzeugerabfüllung Abtei Muri, Klosterkellerei Muri, Gries/Bozen Alc 12,5% tiefrote Farbe, in der Nase tiefe, dunkelbeerige Frucht, im Wein recht konzentriert, jugendlich wirkend, viel Gerbstoffe, es fehlt etwas an Charme und Länge, recht hoch in der Säure, gut, 86 NK Punkte GBi: Noch sehr dunkel in der Farbe. Unter anderem Kirsche, heller Tabak und für mich nicht zu identifizierende florale Noten im vielschichtigen Bukett. Mit Blumen hab ich es nicht so Viel Druck am Gaumen. Auch hier dominiert die Kirschnote. Sehr präsente säure, die den Wein jedoch sehr lebendig wirken lässt und zum mehr trinken animiert. Da habe ich auf einen hochklassigen Valpolicella getippt, war wohl Nix. 90 GBP UB: (88) (12) 1995 Remelluri Rioja La Granja Ntra, Sra. de Remelluri Alc 13,5% rubinrote Farbe, in der Nase ausdrucksvolle Frucht, leichte Korkdiskussion der ich nicht folgen kann, im Wein mittlerer Körper, konzentrierte, saftige Frucht, sehr nachhaltig, gut eingebundene Gerbstoffe, im Abgang etwas derb, sehr gut, 88 NK Punkte GBi: Kork, wenn auch nicht in seiner schlimmsten Ausprägung. Trotzdem keine Bewertung (13) 1995 Granato Vino da Tavola Altesino Az. Agr. Foradori, Mezzolombardo Alc 12,5% rubinrote Farbe, in der Nase verhaltene Frucht, Sauerkirsche?, im Wein recht schlanke, wenig ausdrucksvolle Frucht, recht hoch in der Säure, auch hier Sauerkirschnoten, Tannine sind durchaus spürbar, ich mag den Wein aufgrund seiner Sauerkirschnoten, aber er ist nicht groß, passabler Abgang, 85 NK Punkte, Rebsorte: Teroldego ????????????????????????? GBi: Dunkle Frucht wie Johannisbeere und Blaubeere, Barrique-Einsatz ist kaum mehr zu spüren. Zusätzlich Töne von Waldboden und Pilzen. Am Gaumen sehr dicht und mit der Struktur eines Médoc-Weins. Immer noch viel Tannin und eine sehr kräftige Säure. Langer Abgang. Es fehlt mir leider jeglicher Vergleich, wie diese Traubensorte altern kann. auf jeden Fall hochklassiger Wein mit 90 GBP UB: (90-91+) (14) 2001 Baltasar Gracián Garnacha Vina Viejas Calatayud San Alejandro Coop, Miedes Alc 14% Rubinrote Farbe, in der Nase noch etwas jung, wenig entwickelt, im Wein mittlerer Körper, schlanke, saftige Frucht, in der Runde werden Backpflaumen erwähnt, herbe, säurebetonte Grundausrichtung, etwas unreife Tanninstruktur, gute Länge, 88 NK Punkte GBi: Viel süße Kirschfrucht (Mon Chèrie), dazu Kakao, Schokolade und etwas Lakritz. Sehr dicht am Gaumen. Der hohe Alkoholgehalt ist sehr gut eingebunden. Tannin ist vorhanden aber in keinster Weise störend, da nicht hart/grün. Langer leicht alkoholbetonter Abgang. Nicht groß, aber sehr angenehm zu trinken. 89 GBP UB: (89-90) (15) 2001 Feltner Soproni Syrah Ungarn Weninger Alc 13,5% rubinrote Farbe, in der Nase jugendliche, leicht animalische Frucht, im Wein extrem eigenwillige Frucht, Syrah wird bereits vermutet, hat für mich etwas Künstliches, herbe, intensive Fruchtaromen, noch sehr jugendlich, intensiver, langer Nachhall, 87 NK Punkte GBi: Typische Nase eines sehr jungen hochklassigen Syrah-Weines den ich blind wohl an der nördlichen Rhône ansiedeln würde. Pfeffrige Kirschfrucht, mineralisch. Im jetzigen Stadium noch etwas eindimensional aber das dürfte mit zunehmender Reife erheblich anders werden. Am Gaumen sehr konzentriert und mit exzellenter Harmonie. Sehr langer Abgang. 92+ GBP UB: das ist schon wirklich super geiles Zeug. Wenn man bedenkt, dass die Rebstöcke noch recht jung sind, kann man sich schon jetzt vorstellen was sich dort noch entwickeln wird und kann. Herrn Weninger auch auf diesem Wege noch mal meinen besonderen Dank für diese Flasche und meiner Erkenntnis, dass es eigentlich gar nicht so wichtig ist wo der Ursprung oder die eigentliche Heimat einer Rebe ist, sondern viel mehr, was sich in der Flasche befindet. Und dies aus Ungarn: Hut ab! (90-92) (16) 1995 Hermitage La Sizeranne M. Chapoutier, Tain Alc 13% Tiefrote Farbe, in der Nase etwas Stall, auch im Wein setzt sich Stall fort, mittlerer Körper, saftige, animalische Frucht, , deutliche Säure, sehr intensiv, nachhaltig, 86 NK Punkte GBi : Diverse Früchte wie Cassis und Pflaumen. Leicht rauchig und erdig. Am Gaumen von eher mittlerer Konzentration mit viel Säure und massivem Tannin. Benötigt definitiv noch einige Jahre um harmonischer zu werden. Ein großer Syrah wie der Weninger wird er aber trotzdem nicht. 88 GBP UB: der will entweder noch nicht so richtig aus der Flasche kommen, oder er wird es nie mehr; was von beidem ist mir noch nicht so recht klar .. ich werde es sicherlich in absehbarer Zeit noch mal versuchen zu ergründen .. ordentlich aber keine echte Erkenntnis in diesem Zustand (17) 1997 Sangioveto di Toscana Badia a Coltibuono Alc 14,5% Rubinrote Farbe, in der Nase jugendlich, saftig, leicht animalisch, im Wein ein sehr schöner, intensiver Saft, vielleicht noch etwas unentwickelt, Gerbstoffe wirken auf mich noch etwas grün, gute Länge, sehr schöner Wein, 89 NK Punkte Im sehr süßlich wirkenden Bukett leicht überreife rote Früchte (Brombeeren!), Lakritz, Vollmilchschokolade und eine Unterholznote. Kein Barriqueeinsatz zu spüren. Am Gaumen mit sehr viel Druck, äußerst konzentriert und mit für einen Sangiovese überraschend wenig Säure. Viel Tannin, aber sehr feinkörnig und reif. Beträchtlicher Alkohol, der aber nicht störend wirkt. Extrem langer Abgang. Wird wohl noch anders aber bestimmt nicht besser. Am nächsten Tag den Rest noch mal nachprobiert. Unveränderte 92 GBP UB : Keine Notiz; war wohl zu lecker (18) 2001 Domaine Mounié Cuvée Symphonie Côtes du Roussillon Villages Tautavel Héléne et Claude Rigaill, Propriétaires Alc 14,5% Preis: EUR 14,00 Quelle : http://www.stute-weinundsekt.de/Rubinrote Farbe, in der Nase tief und dunkelbeerig, ganz leicht holzwürzig, obwohl im Barrique ausgebaut steht das Holz nicht im Vordergrund, im Wein vollreife, hier holzwürzige Frucht, üppig, intensiv, viel Tannine aber aufgrund der Dichte des Weins gut eingebunden, sehr lang und intensiv, toller Wein, 90 NK Punkte GBi: Sehr viele dunkle und reife Frucht, die an einen Syrah erinnert, der nicht mehr gänzlich jung ist. Barrique ist vorhanden aber bestens eingebunden. Sehr dicht und mächtig. Moderate Säure und spürbar hoher Alkoholgehalt. Dennoch sehr harmonisch. Äußerst langer Abgang. Beeindruckend. 93 GBP UB: am Folgetag präsentierte er sich noch immer in hervorragendem Zustand. Frucht, Körper und Struktur sind diesem Wein nicht abzusprechen. Ein Roussillon in seiner jungen und hervorragenden Form. Über Alterung mag ich bei diesem Genuss nicht weiter nachdenken, wenngleich ich sie ihm, wie auch den meisten anderen nicht wirklich zutraue (das aber ist ein anderes Thema) ... toller Wein und großer Genuss (91-92) Gruß aus Oberhausen Norbert
Zuletzt geändert von kreutzer am Do 23. Dez 2010, 13:35, insgesamt 1-mal geändert.
kreutzer
- Beiträge: 364
- Bilder: 277
- Registriert: Mo 22. Nov 2010, 16:40
- Wohnort: Oberhausen
Do 23. Dez 2010, 11:07
Hallo Weinforum, es ist schon eine Weile her, dass ich mich der Mühe unterzog, eine Verkostungsnotiz zusammen- und einzustellen. Leider sind dabei eine ganze Reihe von hochinteressanten, ja großen Weinen im nebulösen „Da war doch mal was“ verschwunden. Leider zwingt einen der berufliche Lebensweg bisweilen dazu, seine Prioritäten neu zu ordnen. Die Rückkehr der lieben Weinfreunde Anja und Darius Namdjou aus Kanada (und dann auch noch mit der süßen Verstärkung namens Leila Marie) war dann Anlass genug, mal wieder zu einem gemeinsamen Abend einzuladen. Ich vermeide das Wort Probe, da Essen und Wein kombiniert wurden und Spaß am Genuss im Vordergrund stand. In Oberhausen fand sich am 11.10.2008 die Südkurve der seinerzeitigen Weinprobe der Düsseldorfer Weinfreaks zusammen, an der seinerzeit Markus Molitor teilgenommen hatte und die man auch „Anti-Barrique-Riesling-Fraktion“ bezeichnen könnte. Na ja, das Thema Barrique und diesbezüglich kuriose Bewertungen kommt gleich noch einmal. Teilnehmer waren: Anja Namdjou Darius Namdjou Sabine Heyer Michael Herr Alexander Prangenberg Wera Kreutzer Norbert Kreutzer Der Abend sollte nach meiner Auswahl in Anspielung an die oben genannte Fraktion dann auch mit zwei reiferen Barrique-Weinen beginnen, zumal mir das Argument der erforderlichen Reifung ja immer entgegen gehalten wurde. Leider (oder auch nicht) hat sich nie ein Barrique-Riesling in meinen Keller verirrt und bei der Vorstellung der Riesling-Vergewaltigung sträuben sich mir auch jetzt noch die Nackenhaare. Der geliebte Riesling in gereifterer Version sollte folgen. Der unvermeidliche Benderhof-Riesling sollte mit dem hervorragend gelungenen Jahrgang 2007 als Begleiter des Kallstadter Saumagens folgen. Zentraler Punkt war aber eine bunte Auswahl von ausreichend gereiften, italienischen Rotweinen der Güteklasse 1 mit dem Ziel, überwiegend authentische, italienische Rotweine und keine internationalisierten Modeweine zu präsentieren. Zu diesem Zweck hatte ich 3 Jahrgänge des Taurasi Radici Riserva von Mastroberardino besorgt und mit weiteren, nicht gänzlich unbekannten oder auch raren Weinen ummantelt. Das Ganze wurde von Gästemitbringseln und Süßweinen aufgelockert. Nachfolgend für Interessierte eine Zusammenstellung der Probenprotokolle der sich nicht um das leibliche Wohl oder um den Nachwuchs Kümmernden. ---------------------- 1.) 1989 Malanser Completer aus über 100jährigen, unveredelten Reben Barrique-Lagerung Abfülldatum: Oktober 1997 (!) 960 Flaschen Adolf Bauer, Completer-Kellerei, Malans, Schweiz NK: Kräftig gelbe Farbe, in der Nase reife und sehr erdige Töne, an Unterholz und etwas Leder erinnernd, im Mund leicht bis mittelgewichtig, leicht mineralisch, laktische Noten, aber auch Zeder, die Holznoten klingen zwar ab, geben dem Wein aber eine gewisse Länge, Säure noch verhalten spürbar, ein reifer Wein für Liebhaber, obwohl es dem Wein etwas an Struktur mangelt wird er sich aufgrund seines reduktiven Ausbaus in dieser Form wohl noch halten, das Rückenetikett weist auf eine Mindesthaltbarkeit bis 2017 hin, da wurde der Spaßfaktor wohl nicht berücksichtigt, dennoch Holz steht nicht im Vordergrund, 84 NK Punkte AP: Deutliche Reifetöne, etwas Sherry, im Mund Sherrynoten, intakte Struktur, etwas nussig, etwas Honig. Deutlich zu alt. 82-83 AP DN: Oxidativer Eindruck mit Apfelaromen, schirn über den Zenit zu sein, erinnerte entfernt an Gravners Friaul-Weine ohne deren Klasse, 83 P. MH: Nase: Petrol Mund: Über den Zenit, allerdings hat der Wein immer noch eine gewisse Struktur. Frucht nicht erkennbar. Also Säure und ein wenig Mineralität, 82-83 P 2.) 2004 Grauer Burgunder Alte Reben ¢Jaspis¢ Handgelesene Traben aus einer 45jährigen Anlage Ausbau zu 50% in gebrauchten und zu 50% in neuen Barriques aus einheimischer Eiche Reifung erfolgte während 22 Monaten auf der Hefe Deutscher Tafelwein , Alk: 13,5% Gutsabfüllung Weingut H.P. Ziereisen, Efringen-Kirchen NK: Goldgelbe Farbe, mir springt sofort eine komplexe, vielschichtige Nase ins Gesicht, das geht über Dörrobst (Rosinen, Datteln) auf dem Umweg über leicht süßliche, blumige Noten bis hin zu würzigen Noten (Zitronenmelisse), Honig und leicht getoastetem Holz, steht für mich erstaunlicherweise nicht im Vordergrund, im Mund mittelgewichtige Struktur, vollmundig, saftig, komplex, die Holznote tritt deutlich zurück und macht exotischen Aromen wie Passionsfrucht, reife Ananas Platz, dann denke ich auch an Speck und Leder, sehr lang anhaltend, spannend, ein vielschichtiger Wein, einer der schönsten Barrique-beeinflussten Weine die ich kenne, und ich habe auf Empfehlung von Sommeliers jetzt den einen oder anderen auf Schloss Lerbach und Schloss Bensberg getrunken, und war ¬ zurückhaltend formuliert ¬ not amused, dieser Wein hatte für mich trotz aller Vorbehalte 93 NK Punkte AP: In der Nase deutliche Holztöne, im Mund relativ weich, Fruchtaromen, die mich eher an aromatische Sorten wie Sauvignon oder Muskateller haben denken lassen, sehr gute Struktur, grenzwertig deutlich schmeckbares Holz, dass aber doch zum Wein passt. lang. 89-90 AP DN: Für mich war das Holz hier zwar nicht übermäßig, aber doch etwas im Vordergrund, ansonsten konnte ich aber auch nichts Überdurchschnittliches erkennen, 86 P. MH: Nase: Gelbe Früchte und Vanille sowie Feuerstein Mund: Uff, nee warum den soviel Holz, wo ist die Frucht, mittlere Länge, 84 P. 3.) 2002 Riesling QbA trocken ¢Fels¢ Spontanvergärung Alk: 12,5% Gutsabfüllung Weingut Geheimer Rat Dr. von Bassermann-Jordan, Deidesheim NK: Hellgelbe Farbe, in der Nase erstaunlich reif, vegetative Töne, im Wein leicht bis mittelgewichtig, präsente Säure, es mangelt etwas an Struktur, trotz der reifen Frucht kommt die Säure etwas grün daher, hinten heraus etwas kurz, von diesem spontanvergorenen Wein, den ich in der Jugend durchaus interessant fand, habe ich etwas mehr erwartet, wenig Spaßfaktor, 83 NK Punkte AP: Sehr komplexe Sponti-Nase, im Mund mächtige Struktur, Zitrus, Mineralität, gute Länge. 88 AP DN: Vor allem von der Mineralik lebend, wirkte gezehrt und etwas flach, 84 P. MH: Nase: Typisch Riesling, Kühle Nase (Mineralität) Mund: Mineralität und Säure. Mittlere Länge primär durch die Säur e getragen, 83 P. 4.) 2002 Durbacher Plauelrain Riesling Spätlese trocken ¢Achat¢ Alk: 13% Gutsabfüllung Weingut Andreas Laible, Durbach NK: Reife, fast goldgelbe Farbe, sehr feine, ausdrucksstarke Nase, süße Blütentöne, Ananas, gelber Paprika, Heu, im Mund mittelgewichtig, reife, aber recht kompakte, lang anhaltende Frucht, gekochte Früchte und etwas gebrannter Zucker, auch Würze, gut eingebundene Säure, ein deutlich gereifter Wein der aber immer noch Struktur aufweist und im Hintergrund seine Muskeln spielen lässt, sehr gut, 88 NK Punkte AP: In der Nase eine leicht gereifte Rieslingnase, Restfrucht von Mandarinen, im Mund jetzt deutlicherer Geschmack von Mandarinen-/Zitrusfrüchten, etwas Botrytis?, Kräutrige Aromen von Melisse und Minze, gute Struktur, sehr lang, hat aber den Höhepunkt überschritten. 89 AP DN: Noch der schönste der 2002er, aber auch hier die Frucht schon leicht der Mineralik unterlegen, nicht die Klasse des 2001ers, 87 P. MH: Nase: Schöne gelbe Früchte, sehr kühle Nase Mund: Saftige gelbe Früchte mit einer schön eingebundenen Säure, 87-88 P. 5.) 2002 Westhofener Morstein Riesling trocken GG Alk: 13% Erzeugerabfüllung Weingut Keller, Flörsheim-Dalsheim NK: Kräftiges Gelb in der Farbe, in der Nase überraschend deutlich gereift, würzig, erdige Noten, im Mund eher mittelgewichtige Struktur in der Jugend hat er mehr versprochen, man hat den Eindruck da ist mehr aber es wird alles von einer durchgehenden, etwas spitz wirkenden Säurekern durchzogen, ansonsten geht das Ganze in die vegetative Richtung, gekochte Früchte, insgesamt für ein Keller GG eher enttäuschend, aber aufgrund der vorhandenen Kraft und Länge immer noch 88 NK Punkte AP: In der Nase eine straffe Zitrusfrucht, Puderzucker, etwas Würze, gute Länge, straffe Struktur, leicht schmeckbarer Alkohol. 86-87 AP (Hinweis: Letzte Verkostung 16.3.07, 95P) DN: Harmonischer Wein mit tropischer Aromatik, im Mund starke Persistenz und sehr lang, aber auch hier kaum Reserven feststellbar, 88 P MH: Nase: Mund: Hat schon leichte Alterungstöne, Frucht leider nicht mehr ganz so präsent. Aber ich mag so den Wein ==> , 86-87 P. 6.) 2007 Riesling Kabinett trocken ¢Mergel¢ Alk. 12,5% Gutsabfüllung Weingut Benderhof, Kallstadt NK: Hellgelbe Farbe, frische, animierende Frucht, Birne, grünere Apfel, frische Weintrauben, da lacht das Herz, leichtgewichtig aber von mineralischen Spuren durchzogen, der Wein hat Biss und erfreulicherweise eine animierende, präsente Säure, die Frucht enthäl t Pfirsichnoten, aber auch Kernobst, moderate Länge, wichtig ist jedoch das sich hier ein reinrassiger, blitzsauberer Kabinett-Wein (Saufwein) der nicht erst runtergestuft werden musste um auch einen Kabinett zu haben, neben dem ¢Mergel¢ gibt es beim Benderhof seit 2007 weitere, trockene Kabinett-Rieslinge, die auf den Boden verweisen, allesamt hervorragend in ihrer Klasse, für mich präsentierte sich der Mergel als klassischer, mineralisch getupfter Riesling mit ungemeinem Spaßfaktor der bestens zum Saumgagen harmonierte, 85 NK Punkte AP: Florale, fruchtbetonte, recht simple Nase, im Mund ordentliche Struktur, leicht parfümierte Frucht, nicht allzu komplex. 82 AP DN: Die beiden Essensweine wurden von mir unkonzentriert verkostet, der Mergel mit mir zu zurückhaltender Frucht und nur mäßiger Str., 82 P. MH: Nase: Riesling-Nase Mund: Schöner Saufwein, mittlere Länge, 83-84 P. 7.) 2007 Kallstadter Kreidkeller Riesling Spätlese trocken ¢Alte Reben¢ Alk: 13% Gutsabfüllung Weingut Benderhof, Kallstadt NK: Hellgelbe Farbe, auch dieser Benderhof-Riesling zeigt eine frische, animierende Frucht, blitzsauber, Pfirsich, feine Mineralik, zeitweise habe ich auch etwas Stachelbeere, im Mund leicht bis mittelgewichtig, die animierende Pfirsich-Frucht wird deutlich von Mineralik und einem kräftigen Säurespiel durchzogen, wirkt straff, gute Länge, der Wein zeigt im Hinblick auf Kraft und Ausdruck eine deutliche Steigerung gegenüber dem Mergel, wirkt sehr animierend, alles zur passenden Gelegenheit, aber der Saumagen kam auch gegen den Kreidkeller gut an, 89 NK Punkte AP: Verhaltene, aber würzige Nase, im Mund sehr dicht, sehr gute Struktur, mineralische Würze, lang, toll. 89 AP DN: Für mich der animierendste Weißwein der Probe, transportierte die Frische des 2007er Jahrgangs optimal, ein schöner Begleiter des sehr guten Saumagens, 88 P. MH: Nase: Fette gelbe Früchte und eine kühle Nase Mund: Schöne Balance zwischen Frucht und Säure und Mineralität gute Länge, 87 P. 8.) 2007 Niersteiner Pettenthal Riesling QbA trocken Erstes Gewächs Alk.: 13,5% Gutsabfüllung Weingut Carolin Spanier-Gillot & H.O. Spanier, Hohen-Sülzen (Kühling-Gillot) NK: Kräftiges Gelb in der Farbe, in der Nase etwas Honig, sehr mächtig, breit, im Mund mächtige, sehr körperbetonte Art, vorwiegend mineralisch geprägt, sehr wuchtig, Säure ist vorhanden aber wenig präsent, recht lang, hier sagt mir der Kopf, das ist guter Wein, mein Herz sagt etwas Anderes, zumindest in dieser jugendlichen Form, mir machen solche Weine in dieser Form trotz Ihrer erkennbaren Struktur keinen rechten Trinkspaß, dennoch 89 NK Punkte AP: Wuchtige, faszinierend würzige Nase mit mineralischen Noten und Kümmel. Im Mund recht wuchtig, tolle Mineralität, tolle saftige Sinalco-Orangenfrucht, etwas schmeckbare Kohlensäure. 92+ AP DN: In der Nase stimmte die Harmonie zwischen Frucht und Mineralik nicht ganz (zu wenig Frucht), am Gaumen aber von einer pikanten Apfelnote getragene schöne Saftigkeit, 87 P. MH: Nase: Hmm, leichte Lösungsmittel Mund: Tolle Struktur mit Biß, allerdings noch nasaler Alkohol , zu jung?, 89+ P. 9.) 2007 Dittelsheimer Leckerberg Riesling QbA trocken Alk: 13,5% Gutsabfüllung Weingut Winter, Dittelsheim/Rheinhessen NK: Kräftiges gelb in der Farbe, in der Nase sehr verhalten, etwas Honig, im Mund kraftvolle Frucht, Honignoten, lebendige Säure, trotz aller Kraft zeigt er auch Finesse, lang, auch im mächtigen Abgang zeigt der Wein Finesse, sehr gut, 91 NK Punkte AP: Tabakige Nase mit kräutrigen Aromen (Minze). im Mund viel Schmelz, Teenoten, störender, irritierender Lackton. Großartige Struktur und Länge. 88? AP DN: Tropischer Charakter in Nase und Mund, in der Nase störte ein LM-Ton deutlich, unsichere Prognose, 86 P. ? MH: Nase: Feuerstein, Früchte uff, Melone, Pfirsich Mund: Saftig, sehr großer Druck, mehrdim. Früchte/Mineralität und Säure und ganz hinten noch ein Touch Aprikose, echt lecker, wird bestimmt noch etwas harmonischer, 91* P. 10.) 2002 Nero d’Avola Nerobufaleffj Indicazione Geografica Tipica Alk: 13,5% Imbottigliato da Az. Agr. GULFI, Chiaramonte, Sizilien NK: tiefrote Farbe mit aufhellendem Rand, in der Nase kräftige, beerige Frucht, etwas Leder, Unterholz, im Wein mitteltiefe Frucht, kraftvoll, beerig, noch jugendlich, absolut authentisch, jenseits der sonst häufig produzierten Nero d’Avola’s internationaler Ausrichtung, gut integrierte Säure, feine Länge kann bzw. Sollte noch reifen, ein Wein mit noch jugendlichem Geschmacksbild aber mit Charakter, zügig trinkbar, gut, 87 NK Punkte AP: In der Nase leichte Gumminoten (Reifenabrieb), Kirsche, Piment-/Pfeffernoten, ätherisch, sehr schön. Im Mund dann deutlich abfallend, da von nur mittlerer Struktur, jedoch mit sehr schöner, jugendlicher Kirschfrucht, die recht authentisch wirkt. 86 AP DN: Der erste Rotwein war gleich eine Herausforderung im positiven Sinn, authentischer Nero d’Avola aus einer offensichtlich erstklassigen Lage, sandige Mineralität, 90 P. MH: Nase: Kirsche, Pfeffer Mund: Schöne Kirschfrucht, schöne Länge, trocknet hinten ein wenig weg. Zu jung?, 89+ P. 11.) 1999 Monferrato Rosso PIN DOC da Uve Barbera, Nebbiolo, i Cabernet Sauvignon Alk.: 14% Imbottigliato dal La Spinetta, Castagnole Lanze NK: granatrote Farbe, in der Nase finde ich rauchige, erdige Noten, Waldboden, Pilze, im Mund leichte bis mittelkräftige Frucht, saftig, fein gereift, etwas Leder, Waldboden, gut integrierte Säure, gute Länge, der Wein macht durchaus Spaß, wirkt harmonisch gereift, kein ganz großer Wein aber mit Spaßfaktor, vielleicht der ¢internationalste¦rdquo; Rotwein des heutigen Abens, 88 NK Punkte AP: In der Nase etwas Holz und Kokos, im Mund süße frucht, sehr jung, Cabernetfrucht, süßliche Kokosaromen viel Tannin, das hinten leicht austrocknet. 86-87 AP DN: Recht internationaler Stil, Lesegut wirkft etwas überreif (Lackton), sehr gute Tiefe und gute Länge, 87 P. MH: Nase: Kirsche Mund: Saftige Kirsche, kräftige Struktur mit entsprechender Säure, hinten noch etwas ruppig. zu jung?, 89+ P. 12.) 1999 Aglianico del Vulture Re: Manfredi DOC Alk.: 13% Imbottigliato da Terre degli Svevi s.r.l., Venosa NK: tiefrote Farbe, in der Nase rauchige, leicht erdige Noten, Unterholz, im Wein mit mittelkräftigem Körper, jugendlich wirkende, etwas tanningeprägte Frucht, Tannine wirken noch etwas unfertig, präsente Säure, etwas zu jung geöffnet, Zukunftspotential, ein kompakter, kraftvoller Rotwein, sehr lang, 92 NK Punkte AP: Leicht fleischige Nase mit Aromen von rohem Wild, daneben eine tolle, expressive Frucht. Im Mund zunächst ebenfalls beeindruckende Frucht, die dann aber ins leicht überreif-süßliche abgleitet. Vanillenoten, massive, aber reife, nicht trocknende Tannine. Braucht noch Zeit. 87-88+ AP DN: Dieser Wein hat sich seit meiner ersten Begegnung mit ihm vor ein paar Jahren hervorragend entwickelt, Aglianico irgendwo in der Mitte zwischen Tradition und Moderne, in dieser Phase mit einer elegant-harmonischen Nase und sehr schöner Str., 92 P. MH: Nase: Kirsche - Flash Mund: Kühle Aromatik, volle satte Frucht und eine Lännnnnnge, zu jung!, 91+ P. 13.) 1997 Taurasi Radici Riserva DOCG Alk: 13,5% Imbottigliato da Mastroberardino s.p.a., Atriplada NK: tiefrote Farbe, in der Nase feine, vornehm wirkende Frucht, Brombeere, Leder, zeigt Klasse, im Mund mittelkräftige Struktur, sehr saftige, intensive Frucht, leichte Fruchtsüße, Tannine sind präsent aber ausreichend mürbe, auch die Säure ist recht präsent aber ausreichend harmonisch im Gleichgewicht mit der sonstigen Struktur, ein sehr geschmacksintensiver, ausdrucksvoller Rotwein, lang, sehr gut, 90 NK Punkte AP: Würzige Nase mit leicht metallischen Noten, im Mund saftige Kirschfrucht, leichte Vanilletöne, knackige Tanninstruktur, schöne Säure, gute Länge. 89-90 AP DN: Harmonisch-eleganter Wein, mir eine Spur zu glatt, am Gaumen sehr gute Tiefe und strukturstark, könnte bei weiterer Lagerung noch Komplexität zulegen, 90+ P. MH: Nase: Erdbeere und Kirsch Mund: Intensive Kirsche gepaart mit einer präsenten aber nicht störenden Säure, Lang, 92 P. 14.) 1997 Brunello di Montalcino DOCG Alk.: 13,5% Imbottigliato dall’ Az.Agr. Siro Pacenti NK: mittelktäftiges Rot mit leicht braunen Rändern, in der Nase nobel gereifte, feine Frucht, Waldboden, Pilze, etwas Leder, im Wein mitteltiefe Struktur, wirkt im Wein jugendlicher als in der Nase, sehr typischer Brunello, Pilze, Trüffel, Waldboden, Säure recht präsent, schöne Länge, ein BdM der sich erstaunlicherweise schon auf seinem Höhepunkt befindet, der lange Abgang ist sehr säuregeprägt, harmonisiert sich aber im Laufe des Abends, 94 NK Punkte AP: Gereifte Nase mit einem noblen Pferdefurzduft. Im Mund elegante Frucht, auf den Punkt gereifte, mürbe Tannine, sehr gute Struktur. Insgesamt zurückhaltend aber mit Klasse. 90 AP DN: Hier tat ich mich ziemlich schwer, die in der Nase vorhandene deutliche animalische Note machte mir Probleme (andere fanden sie spannend), ansonsten Sekundäraromen von Kirsche und mineralischen Noten, kann in dieser Form für mich mit den besten in der Toskana produzierten Weinen nicht mithalten, 88 P. MH: Nase: Kühle Nase und Erdbeere Mund: volle satte Frucht, schöne Harmonie zwischen Frucht und Säure, 92 P. 15.) 2003 Monzinger Frühlingsplätzchen Spätburgunder Weißherbst Trockenbeerenauslese 0,375l , Alk.: 7,5% Gutsabfüllung Weingut E. Schauß & Sohn, Monzingen NK: In der Farbe zeigt sich ein mittelkräftiges Rosé, in der Nase Honig, karamelisierte Früchte, feine Reife, im Mund eine eher leichtgewichtige, verspielte TBA mit feiner, animierender Frucht und belebender Säure, fast Eiswein-ähnlich, Honig, Rosinen, getrocknete Feigen, eine ¢trinkbare¢ TBA mit schöner Länge, da ist nichts Klebriges zu finden, der Wein macht auch nicht satt, sehr schön, 93 NK Punkte AP: Verhaltene Nase, im Mund exotische Fruchtnoten, saubere Botrytis, lecker. 91-92 AP DN: Aromatik nach Rosen und Kirschen, ein für mich sehr ungewohnter Weintyp, Bewertung fällt mir daher schwer, 88 P. ? MH: 88-89 P. 16.) 2001 Merler Stephansberg Riesling Eiswein 0,375l, Alk.: 10% Gutsabfüllung Weingut Richard Scheid, Zell-Merl NK: Kräftiges Gelb in der Farbe, in der Nase intensive, ausdrucksvolle Frucht mit exotischen Fruchtaromen, im Wein mittlerer Körper, intensive, mineralisch geprägte Frucht, Honig-Süße, gut integrierte Säure, lang, ein schöner Eiswein mit wenig Alterserscheinungen, 92 NK Punkte AP: Verhaltene Eisweinnase, im Mund deutliche, fast brutale Säure, schöne Zitrusfrucht und Eisweinnoten. 89 AP DN: Dieser Wein gefiel mir deutlich schlechter als den anderen, ich meinte eine Spur Botrytis wahrzunehmen, auch die Frucht nicht mehr ideal frisch, ich bin bei Eisweinen allerdings auch ein Jungwein-Freund, 86 P. MH: 89 P. 17.) 2001 Angialis ¬ Isola dei Nuraghi Indicazione Geografica Tipica 0,5l , Alk: 14% Imbottigliato da Argiolas s.p.a., Sardinien NK: kräftige, ins rötliche, gehende Farbe, in der Nase hochintensive, sehr breit wirkende Frucht, Orange, Zitrus, im Wein reif, breit, alkoholisch, Bitterorange, fett, langer Abgang, für mich ein Süßwein ohne Süße und ohne jeden Spaßfaktor, 84 NK Punkte AP: In der Nase neben Botrytistönen Noten von Blutorangen und von Hustensaft. Im Mund wenig Süße, Kräuter, Hustensaft, deutlich schmeckbarer Alkohol. 83 AP DN: Enttäuschende Vorstellung dieses hochprämierten Weins (3 Gläser Gambero Rosso), vordergründiger Alkohol und unharmonisch, 82 P MH: Nase: Hmm, ein wenig Malz Mund: Irgendwie pappig, 81 P. 18.) 1998 Syriacus ¬ Irpinia Rosso Alk.: 13,5% Imbottigliato da Feudi di San Gregorio Az. Agr. S.p.A. NK: tiefrote Farbe, leicht aufhellender Rand, in der Nase sehr reife, beerige Frucht, Rauchnoten, etwas Holz, wirkt etwas fragil, im Mund mitteltiefe Frucht, reichlich rauchige Noten, Torf, Erde, Leder, sehr eigenwillig, zeigt aber Charakter und Länge, ein schwieriuger Wein, sehr individuell, erinnert mich etwas an Isle Malt Whisky (Laphroig), hat etwas, zu diesem Zeitpunkt hatte ich den Wein mit 92 NK Punkten bewertet, zum offiziellen Verkostungszeitpunkt hat der Wein über die Belüftung allerdings deutlich an individuellem Charakter verloren, später sah ich ihn nur noch bei 89-90 NK Punkten AP: Metallisch-mineralische Nase, schön gereift, im Mund ebenfalls metallische Noten, mürbe Tannine, dunkle Frucht (Brombeere), hinten etwas nachlassende Struktur, ordentliche Länge. Dürfte jetzt auf dem Punkt sein. 88 AP DN: In der Nase unattraktive Frucht, im Mund deutlich übertriebener Holzeinsatz, hier wurde zu viel gewollt, 86 P. MH: Michael: Nase:Kühle und sehr verhalten Mund: Am Anfang schönes Fruchtspiel, allerdings trocknet er nach hinten weg, 86-87 P. 19.) 1998 Turriga ¬ Isola dei Nuraghi Indicazione Geografica Tipica Alk: 14% Imbottigliato da Argiolas s.p.a., Sardinien NK: tiefrote Farbe mit leicht aufhellendem Rand, animierende Frucht, Brombeere, Waldboden, Pilze, wunderbare Harmonie, im Wein mitteltiefe Frucht, ausdrucksvoll, intensiv, beerig, Leder, Pilze, schwarze Johannisbeere, Brombeere, alles sehr fein, harmonisch, gut eingebundene Säure, langer Abgang, ein Wein der von Beginn an Spaß macht und Klasse zeigt, übrigens über Tage hinweg, Italien pur, Klasse, 96 NK Punkte AP: In der Nase leicht gereift, etwas Graphit, sehr komplex, im Mund Pfefferminznoten, sehr gute Struktur, sehr lang. Großartig. 94 AP DN: Für mich der Höhepunkt der Verkostung, herrlich elegante Nase hoher Komplexität, im Mund auf den Punkt, authentisch sardischer Charakter mit ein wenig Moderne, beindruckend, 93 P. MH: Nase: Intensive Kirsche Mund: Harmonie, saftig tolle Struktur mit Mineralik, nee wat is dat schön, bester Wein am Abend ==> , 93 P. 20.) 1995 Barolo Cerequio DOCG Alk; 13,5% Imbottigliato da Az.Vitivinicola Michele Chiarlo, Calamandrana NK: tiefroite Farbe mit aufhellendem Rand, noble, fein gereifte Frucht, Waldboden, leichte Rauchnoten, Blaubeersaft, Pfeffer, im Wein mitteltiefe Frucht, Rauch, Pilze, Säure recht präsent, die Tannine sind reif aber sehr präsent, wirkt zunehmend gereift, dennoch ein ausdrucksvoller Wein mit guter Länge, verliert aber etwas im Laufe des Abends, anfangs 92 NK Punkte, später nur noch 90 NK Punkte AP: Elegante Nase mit balsamischen Holznoten und dunkler Kirsche. Im Mund gute bis mittlere Struktur und Länge, relativ deutliche Säure. 84-85 AP DN: Blind keine Nebbiolo-Typizität erkennbar, nicht ideal sauber, keine Wertung MH: Nase: ? Mund: Einen Moment ein Hauch von Frucht: Kirsche, dann bitter, 82-83 P. 21.) 1998 Taurasi Radici Riserva DOCG Alk: 13,5% Imbottigliato da Mastroberardino s.p.a., Atriplada NK: tiefrote Farbe, in der Nasefinde ich eine beerige, sehr feine, vornehm wirkende Frucht, dezente Ledertöne, im Wein finde ich eine mittelgewichtige, saftige Frucht mit noch jugendliche, entwicklungsfähigen Charakter, präsente, aber reife Tannine, gute Länge, ein durchgängig präsenter, durch und durch italienischer Wein, sehr gut, 91 NK Punkte AP: Leicht metallische Nase mit Kräuternoten. Im Mund sehr elegant, gute Struktur, hinten etwas nachlassend, ordentliche bis gute Länge. 87-88 AP DN: Alles eine Spur kleiner als beim 97er, hier dürfte weitere Lagerung keinen Gewinn mehr bringen, 88 P. MH: Nase: Gereifte Kirsche Mund: … trocknet hinten ein wenig weg, 87-88 P. 22.) 1999 Taurasi Radici Riserva DOCG Alk: 13,5% Imbottigliato da Mastroberardino s.p.a., Atriplada NK: kirschrote Farbe, in der Nase ist die Frucht anfangs sehr verhalten, Kirsche, Brombeere, etwas Leder, saftige, mittelkräftige Frucht, jugendlich wirkend, mit guter Intensität, gut eingebundene Säure, Schwarzkirsche, Pfeffer, etwas Lakritze, gute Länge, ein authentischer Rotwein jenseits internationaler Mode, find ich toll, 92 NK Punkte AP: Jugendliche Nase mit leicht metallischen Aromen, im Mund saftige Frucht, sehr jung, würzig und charakterstark, gute Länge. Schön. 87-88 AP DN: Noch sehr jung wirkend, gleichzeitig der vielleicht modernste Wein der drei Taurasi Riservas, sollte sich noch stärker harmonisieren, 89 P. MH: Nase: Süße Kirsche Mund: Schöne Struktur mit einer schönen Struktur, 90 P. 23.) 2006 Schieferterrassen Riesling Alte Reben Alk.: 13% Erzeugerabfüllung Weingut Heymann-Löwenstein, Winningen NK: Goldgelbe Farbe, in der Nase springt mich vordergründig fast ausschließlich Mineralität an, es gibt aber im Hintergrund auch Fruchtkomponenten, im Mund ein saftiger, mineralisch geprägter Riesling, Schiefer ist fast kaubar, Säure gut integriert, zeigt leicht restsüßen Touch, Dörrobst, Aprikosen, lang, ausdrucksvoll, sehr gut, 89 NK Punkte AP: Mandarinen-Blutorangennase, im Mund kräftiger Körper, schmeckbare Süße, gute Struktur. Braucht unbedingt noch Zeit. 87+ AP (frühere Verkostungen: 19.10.07, 87?P; 15.3.08, 88P) DN: Ebenfalls nur flüchtig probiert, hier wirkte die Botrytis-Selektion suboptimal, keine Wertung MH: 92 P. 24.) 2006 Piesporter Goldtröpfchen Riesling Auslese Erstes Gewächs Alk.: 8% Erzeugerabfüllung Weingut Reinhold Haart, Piesport NK: Zitronengelbe Farbe, in der Nase noch etwas verschlossen, verhaltene Kraft, Pfirsich im Ansatz, im Mund ein ausdrucksstarker, mineralisch geprägter, fruchtsüßer Riesling mit gut eingebundener Säure, feinem Spiel, ein Kraftpaket, lang, 90 NK Punkte AP: Schöne, leicht verspielte Rieslingnase, im Mund dicke Süße, klare Botrytis, etwas klebrig, gute Länge. 88 AP DN: Zum Abschluss der Probe nur noch flüchtig probiert, sehr gute Botrytis-Selektion, es fehlt aber etwas an Struktur, keine Wertung MH: Nase: Schöne Fruchtsüße Mund: Ja, dat is fein: Harmonisches Spiel zwischen einer tollen Süße mit gelben Früchten und eine tänzelnde Säure plus ein Schuss Mineralik. Komplexer Abgang, 92 P. -------- Fazit Norbert Kreutzer: Es war einfach schön, mal wieder mit einigen lieben Weinfreunden zusammen gewesen zu sein. Es war vielleicht etwas viel, was da so an Weinwerten an einem Abend vernichtet wurde. Und nicht jedem Wein konnte man ausreichend gerecht werden. Aber das ist ja nun mal nichts Neues. Auffällig waren erhebliche Abweichungen bei den Individualwertungen. Der Eichstrich muss wohl neu adjustiert werden. ) Insbesondere mein plötzliches Faible für den sich nur versehentlich in meinem Keller verirrenden Barrique-Grauburgunder gab Anlass für einige Diskussionen. Aber, bei diesem Wein hat sich der früher sehr störende Holzton in ein für mich durchaus faszinierendes Gewächs verändert. Bei den reiferen Rieslingen gab es doch einige Enttäuschungen. Insbesondere vom Morstein habe ich deutlich mehr erwartet. Dafür präsentierte sich der Achat immer noch als sehr schöner Riesling. Das von mir erhoffte Ziel, einige durchaus gereifte, authentische, italienische Rotweine zu präsentieren, habe ich nach meinem Gefühl durchaus erreicht. Insbesondere die diversen Aglianico und der Nero d’Avola von Gulfi haben Spaß gemacht. Von dem BdM von Siro Pacenti habe ich noch etwas mehr erwartet. Der Turriga hat die Erwartungen nicht nur bestätigt, sondern übertroffen. Relativ einstimmig als ¢Bester Rotwein des Abends¢ identifiziert. Enttäuscht haben mich etwas der Syriacus und der Barolo Cerequio. Alle Rotweine hatten auch nach 3 Tagen noch keinen störenden Luftton. Sie ließen sich auch zu diesem Zeitpunkt noch mit Freude trinken. Tja, und Abschluss noch der Hinweis auf die beiden Benderhof: super Begleiter zum Saumagen aber auch sonst mit Ihrer Frische bestechende Trinkweine. Da macht nichts satt, da wird man durchgehend zum Trinken animiert. Auch die unterschiedliche Wahrnehmung der Probierenden ändert meines Erachtens nichts daran, dass wir neben den unzweifelhaft hervorragenden Spitzenrieslingen mit Druck und Länge auch die Weine brauchen, die unkompliziert aber doch gern getrunken werden können. Das geht für meinen Geschmack am Besten mit blitzsauberen Kabinett-Rieslingen oder auch hervorragenden Qba-Rieslingen (einige Vertreter fallen mir spontan ein: 2007 Tonschiefer von Dönnhoff oder 2007 Riesling Qba, ich meine es war Brauneberger Juffer, von Fritz Haag oder auch der 2007 Loch-Riesling). Wie überhaupt, macht im Riesling-Bereich der 2007er Jahrgang nach 2002 erstmals wieder so richtig Spaß. Fazit Alexander Prangenberg: Wichtigstes Fazit der Probe: Es ist schön, dass Anja und Darius wieder im Lande sind. Außerdem war es mir eine Freude, die bestens aufgelegte Leila kennenzulernen. Dass es immer wieder ein Vergnügen ist, in Oberhausen zu Gast zu sein, muss eigentlich nicht mehr betont werden, sollte aber. Vielen Dank an Wera und Norbert für die Gastfreundschaft und die vielen kulinarischen Köstlichkeiten. (Nicht nur) Der Saumagen war köstlich. Zu den Weinen: Bei den trockenen Weinen hat mich der Ziereisen-Grauburgunder positiv überrascht. Jung hatte ich den Wein schlechter gesehen. Allerdings habe ich den Wein blind nicht als Grauburgunder erkannt, sondern in der Sauvignon-Ecke vermutet. Kurios, dass ausgerechnet Norbert uns einen Barrique-Weißwein vorsetzt und auch noch am höchsten punktet Bei den reifen Rieslingen war der Achat sehr schön, der Morstein eine herbe Enttäuschung. Entweder hat sich der Wein im letzten Jahr dramatisch zu seinem Nachteil verändert oder wir hatten eine Flaschenvarianz. Auf letzteres wies eigentlich außer der schlechten Form des Weins nichts hin. Von dem Jahrgang 2007 im trockenen Riesling-Bereich bin ich insgesamt begeistert, so dass mir auch die an diesem Abend probierten Weine überwiegend Spaß machten. Der Kreidkeller des Benderhofs schließt nahtlos an den grandiosen 04er Jahrgang dieses Weines an. Das GG Pettenthal finde ich nach wie vor grandios. Den Leckerberg hatte ich eingebracht, ohne ihn vorher probiert zu haben, da mir der Kalkstein aus gleichem Haus sehr gut gefällt. Irritierende Lacknoten machen dem Wein allerdings sehr zu schaffen. Dass ich ihn trotzdem recht hoch bewertet habe, hat der Wein seiner beeindruckenden Struktur zu verdanken. Vielleicht ist das nicht gerechtfertigt. Die Rotweine waren durch die Bank sehr gut bis exzellent. Einzig der Pin von Spinetta hat mir stilistisch nicht sonderlich gefallen (bin kein Freund von Kokosnoten im Wein). Highlights waren der noble 97er Brunello und vor allem der an der Grenze zur Größe klopfende Turriga. Aber auch die Taurasi-Weine hatten eine gut wieder erkennbare Stilistik; Charakterstark wie auch der Gulfi-Nero d’Avola, der ohne das süßlich-schmeichlerische auskam, das viele moderne Vertreter dieser Rebsorte auszeichnet. Ein Wein, dem ich vor allem zum Essen (zum Beispiel zu Ossobuco) jederzeit gerne wieder begegnen würde. Bei den Süßweinen war die TBA am harmonischsten. Der Eiswein kämpfte etwas mit der hohen Säure, der Sarde mit dem hohen Alkohol und die beiden 06er mit mangelnder Flaschenreife. Insgesamt machte aber auch dieses Kapitel des Abends großen Trinkspaß. Vor allem in Verbindung mit der köstlichen Schokoladentarte von Sabine. Fazit Darius Namdjou: Zunächst einmal vielen Dank an Wera, Alexander und Sabine für die erstklassige kulinarische Begleitung der Probe. Der Saumagen war für mich eine gelungene kulinarische Premiere. Bei den Weinen hat mich der Turriga von Argiolas zum wiederholten Male beeindruckt, zum ersten mal hatte ich ihn bei einer Blindverkostung. An diesem Beispiel wird deutlich, was man auch in Süditalien erreichen kann, wenn erstklassige einheimische Rebsorten in ebensolche Lagen gepflanzt und die Trauben erstklassig vinifiziert werden. Die Reihe der Taurasi Riservas war ebenfalls von hoher Klasse, ich hätte mir idealerweise noch etwas mehr Aglianico-Typizität gewünscht. Dies gilt in eingeschränktem Maß auch für den Aglianico von Terre degli Svevi, dessen Harmonie jedoch an unserem Abend bestach. Typizität und Authenzität waren dagegen beim Gulfi-Wein wunderbar ausgeprägt, und dies ohne Kompromisse bezüglich der Sauberkeit des Geschmacksbilds. Ohne Frage ein Weingut, mit dem ich mich in Zukunft näher beschäftigen werde. Zu den Weißweinen äußern sich lieber die Trocken-Experten detaillierter, die 2002er sollte man jedenfalls aus meiner Sicht bald austrinken. Gruß aus Oberhausen Norbert Kreutzer
Zurück zu Weinproben und Verkostungsberichte
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 35 Gäste
|
|
|