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BerlinKabinettCup - Kabinett 2012

Berichte von Verkostungen mit Weinen aus mehreren Ländern/Regionen (sonst bitte im Länderforum einstellen)
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Volker

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Re: BerlinKabinettCup - Kabinett 2012

BeitragMo 17. Jun 2013, 23:15

also ich bin da, was das aktuelle ranking angeht, auch bei Dir Bernd. Einige Weine sind mal gerade in der Flasche und da ist eine Bewertung sicher nur ein Fingerzeig. Ich für meinen Teil habe mich bei einigen bisher probierten 2012'ern selbst über 2-3 Tage noch schwer getan.

Einer der Winzer, der bei mir die letzten Jahre zumindest immer auf dem Zettel stand hat übrigens aktuell noch nicht einen 2012'er abgefüllt :lol:

Insofern werde ich auch nicht in Aktionismus verfallen und wenn ich dann eben den Top 1 Wein verpasst habe, gibt es sicher noch andere sehr spannende Alternativen.

Losgelöst vom ranking zeigt die Probe aber, dass 2012 wirklich ein gutes jahr für Kabinett Weine ist, was sicher sehr positiv durch die Säure beeinflusst wurde, Dies gilt m.E. nicht nur für die analytischen Werte sondern auch für den sensorischen Eindruck insbesondere gegenüber der eher sehr weichen Säure 2011. Ich bin mir sicher, dass viele der Weine vom Mostgewicht alles andere als klassische Kabinettweine sind und wahrscheinlich um die 90" Oechsle liegen.

Volker
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port_ellen

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Re: BerlinKabinettCup - Kabinett 2012

BeitragDi 18. Jun 2013, 00:29

trotz aller vorbehalte (bernd und andere) lese ich die beiträge mit begeisterung und freue mich auch ehrlich über berichte dieser und ähnlicher proben; auch ich habe mir des öfteren "siegerweine" in den keller geholt und mache das - wenn ich ehrlich bin - auch immer mal wieder, jedenfalls bei weinen zwischen 5 und 10 euro. so z.b. letztes jahr ein paar flaschen seehof gutsriesling vom 2011er cup, der inzwischen deutlich abgebaut, sprich seine frucht verloren hat.

man muss sich bei den proben darüber im klaren sein (neben der kritik am probenzeitpunkt, der wohl noch kein "objektives" urteil erlaubt) dass die punkte und daraus die rangfolge eine objektivität suggerieren, die nichts mit dem eigenen urteil zu tun haben muss.

tatsächlich sieht man ja als weintrinker jeden wein differenziert.
z.b. der rotschiefer von volxem, ich kenne die jahre ab 2008, der ist immer ein "leiser" wein, jung mit eleganter und (je nach jahrgang) intensivem duft, der sich aber mit der zeit verliert; eigentlich schmeckt er nach 1-3 jahren am besten. ganz anders der abtsberg von grünhaus; da hat mich der thread motiviert einen 2009er kabinett aufzuziehen, der kann noch 2-4 jahre reifen, bis der ruwer/grünhaus typ deutlicher rauskommt:
mittelintensiver und ruwertypischer Duft: rauchig-kräuterig mit cassis, evtl. stachelbeeren. säuerlicher, nicht süsser eindruck, noch keine reifenoten. im geschmack zunächst süss wirkend, aber schnell durch zunehmend präsente säure balanciert, das ruweraroma kommt gleich nach der süsse zusammen mit der säure, ist aber durch die süsse noch verdeckt und bleibt dezent, somit also noch nocht ganz harmonisiert. das intensive süsse-säure spiel verspricht "substanz", der nachgeschmack ist durchaus lang.
oder der juffer kabinett von lieser: letzte woche war der 2007er (in seiner jugend sehr intensiv fruchtig-saftig) schon etwas zu reif bzw. mit zu viel reifearomen; da fehlte etwas der charakter und biss der jugend; der 2010er war kürzlich dermaßen "sauer" (zu viel biss fürs nicht wirklich reife aroma), dass nach 2 gläsern schluss war...

was ich sagen will: die weine der probe hatten sicher alle ihre qualität, indem sie von guten winzern in einem guten jahr gut gemacht wurden. und wenn man den "sieger" ordert, macht man bestimmt nichts falsch. entscheidend für das individuelle urteil ist aber ihr "charakter", und da legt der eine mehr wert auf säure, der andere auf "transparenz", der dritte auf aromenvielfalt, der vierte auf bestimmte aromen (schiefer, ruwer, was auch immer).

gruss, matthias
...and you may ask yourself - well...how did I get here ?
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vinos

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Re: BerlinKabinettCup - Kabinett 2012

BeitragDi 18. Jun 2013, 08:58

port_ellen hat geschrieben:was ich sagen will: die weine der probe hatten sicher alle ihre qualität, indem sie von guten winzern in einem guten jahr gut gemacht wurden. und wenn man den "sieger" ordert, macht man bestimmt nichts falsch. entscheidend für das individuelle urteil ist aber ihr "charakter", und da legt der eine mehr wert auf säure, der andere auf "transparenz", der dritte auf aromenvielfalt, der vierte auf bestimmte aromen (schiefer, ruwer, was auch immer).

gruss, matthias



Hallo Matthias,

mit dem oben gesagten bringst du die Sache meiner Meinung nach absolut auf den Punkt.

Die Kabinettprobe findet ja schon etliche Jahre, mehr oder weniger, immer um die gleiche Zeit statt.
Bei der ersten Probe haben wir die 04er Kabinette probiert, hat also quasi schon Tradition.
Schön und auch lustig zu sehen, was ein bißchen "klappern" doch für eine Resonanz nach sich zieht. ;)
Nach der letzten Probe im Vorjahr, eröffnete Charlie diesen Thread:
http://www.dasweinforum.de/viewtopic.php?f=7&t=1992&hilit=Kabinettprobe
Er wurde bisher 425 mal angeklickt und es gab 0, in Worten: null Antworten. Asche auf mein Haupt....
Beste Grüße
Klaus-Peter
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Birte

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Re: BerlinKabinettCup - Kabinett 2012

BeitragDi 18. Jun 2013, 09:34

vinos hat geschrieben:Die Kabinettprobe findet ja schon etliche Jahre, mehr oder weniger, immer um die gleiche Zeit statt.
Bei der ersten Probe haben wir die 04er Kabinette probiert, hat also quasi schon Tradition.
Schön und auch lustig zu sehen, was ein bißchen "klappern" doch für eine Resonanz nach sich zieht. ;)
Nach der letzten Probe im Vorjahr, eröffnete Charlie diesen Thread:
http://www.dasweinforum.de/viewtopic.php?f=7&t=1992&hilit=Kabinettprobe
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Ich frage mich, was für einen Rückschluss ich aus dieser Aussage ziehen soll. Vielleicht, dass Menschen, deren Beiträge keine Beachtung finden, den edleren Charakter haben oder vielleicht doch, dass andere mehr "klappern" sollten? Freu mich auf weitere VKN, falls noch welche kommen.
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BerlinKitchen

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Re: BerlinKabinettCup - Kabinett 2012

BeitragDi 18. Jun 2013, 09:39

vinos hat geschrieben:
port_ellen hat geschrieben:was ich sagen will: die weine der probe hatten sicher alle ihre qualität, indem sie von guten winzern in einem guten jahr gut gemacht wurden. und wenn man den "sieger" ordert, macht man bestimmt nichts falsch. entscheidend für das individuelle urteil ist aber ihr "charakter", und da legt der eine mehr wert auf säure, der andere auf "transparenz", der dritte auf aromenvielfalt, der vierte auf bestimmte aromen (schiefer, ruwer, was auch immer).

gruss, matthias



Hallo Matthias,

mit dem oben gesagten bringst du die Sache meiner Meinung nach absolut auf den Punkt.

Die Kabinettprobe findet ja schon etliche Jahre, mehr oder weniger, immer um die gleiche Zeit statt.
Bei der ersten Probe haben wir die 04er Kabinette probiert, hat also quasi schon Tradition.
.



Ich weiß, deswegen hab ich auch die flights ganz bewußt von Felix Eschenauer zusammenstellen lassen, um die Tradition fortzuführen. Wir haben auch zu Beginn der Probe darauf hingewiesen, daß die Heidelbergsche KABINETT-Probe von "Charlie" seit 8 Jahren Tradition hat.

UND Felix sollte eigentlich auch an der Probe teilnehmen, aber leider ist er am Samstag in Urlaub gefahren.


Grüße aus Berlin,
Martin Zwick
"Ein Leben ohne Riesling ist zwar möglich, aber sinnlos!"
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Charlie

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Re: BerlinKabinettCup - Kabinett 2012

BeitragDi 18. Jun 2013, 10:25

Ich muss Bernd beipflichten in dem Sinnn, dass:

1. die Probe selbst, völlig unabhängig von Ergebnissen und Klappern danach, viel Spass gemacht hat

2. das Ranking aus mehreren Gründen weniger aussagt als manche vielleicht denken. Deshalb haben wir bei den früheren Kabinettproben, soweit ich mich erinnere, auch keins gemacht. Mir war eher wichtig, dass jeder möglichst seine Eindrücke publik macht. Und ich bitte auch diesmal jeden, der dabei war, das zu tun. Klimek hat zBsp. zwei der Kabinette bei CaptainCork beschrieben. http://www.captaincork.com/Weine/zucker ... empfehlung
Ranking hat bei Martin eben Tradition (und gehört schon deshalb respektiert) und verfehlt, wie man eben sieht, seine Wirkung nicht. Man muss auch bedenken, dass es die GG-Verkostungsn sind, die Martins Proben berühmt gemacht haben. Von dieser Aufmerksamkeit profitieren jetzt die Kabinette.
3. die Weine zum Teil schwer zu vergleichen waren. Molitors Fassproben sind nur ein Grund von mehreren.

Zum Siegerwein: für mich auch der beste Wein des Abends, so wie er konkret im Glas war. Andere werden sich wahrscheinlich noch auf ganz andere Niveaus erheben, in anderen konkreten Situationen im Glas. http://www.verkostungsnotizen.net/vkn_d ... p?ID=42136

Die beiden Grünhäuser haben mich ein bisschen enttäuscht. Der Herrenberg war vollkommen zitronenlastig, ich konnte die Kräuter, das schöne Grün nicht entdecken (dafür war es bei Egon Müller da). Der Abtsberg hat nach Pferdeschweiss gerochen. Beide brauchen sicher noch Zeit.
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vinos

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Re: BerlinKabinettCup - Kabinett 2012

BeitragDi 18. Jun 2013, 10:56

Birte hat geschrieben:
vinos hat geschrieben:Die Kabinettprobe findet ja schon etliche Jahre, mehr oder weniger, immer um die gleiche Zeit statt.
Bei der ersten Probe haben wir die 04er Kabinette probiert, hat also quasi schon Tradition.
Schön und auch lustig zu sehen, was ein bißchen "klappern" doch für eine Resonanz nach sich zieht. ;)
Nach der letzten Probe im Vorjahr, eröffnete Charlie diesen Thread:
http://www.dasweinforum.de/viewtopic.php?f=7&t=1992&hilit=Kabinettprobe
Er wurde bisher 425 mal angeklickt und es gab 0, in Worten: null Antworten. Asche auf mein Haupt....


Ich frage mich, was für einen Rückschluss ich aus dieser Aussage ziehen soll. Vielleicht, dass Menschen, deren Beiträge keine Beachtung finden, den edleren Charakter haben oder vielleicht doch, dass andere mehr "klappern" sollten? Freu mich auf weitere VKN, falls noch welche kommen.


:D :roll:
Ich habe das nicht gepostet, weil ich ein Ranking oder einen Cup nicht gut oder verwerflich finde, oder irgendjemand deswegen einen edleren Charakter hat oder was sonst für Rückschlüsse gezogen werden könnten. :mrgreen:
Ich fand es schlicht interessant, wie unterschiedlich die Reaktionen auf 2 ähnliche Weinproben sein können. Wobei ich mich am meisten über mich selbst ärgerte nicht etwas zur Probe geschrieben zu haben.

Charlie, bisher gab es kein festes Ranking, wobei sich meistens alle Teilnehmer zumindest über die Favoriten doch recht einig waren.
Beste Grüße
Klaus-Peter
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Birte

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Re: BerlinKabinettCup - Kabinett 2012

BeitragDi 18. Jun 2013, 11:16

vinos hat geschrieben: :D :roll:
Ich habe das nicht gepostet, weil ich ein Ranking oder einen Cup nicht gut oder verwerflich finde, oder irgendjemand deswegen einen edleren Charakter hat oder was sonst für Rückschlüsse gezogen werden könnten. :mrgreen:
Ich fand es schlicht interessant, wie unterschiedlich die Reaktionen auf 2 ähnliche Weinproben sein können. Wobei ich mich am meisten über mich selbst ärgerte nicht etwas zur Probe geschrieben zu haben.


Ja, das ist schade. Ranking hin oder her, für mich als Leser ist es natürlich am interessantesten, möglichst viele Beschreibungen der Weine von verschiedenen Teilnehmern zu lesen. Leider sieht es bei den meisten Proben so aus, dass von etwa zehn Teilnehmern höchstens zwei etwas zu den Weinen schreiben, vielleicht weil der eigene Anspruch an die VKN zu hoch ist. Mir würde eine Beschreibung mit drei oder vier Wörtchen reichen. Es muss nicht immer Omas halber Obst- und Gemüsegarten in einer Weinbeschreibung vorkommen. In diesem Sinn hoffe ich, dass der ein oder andere noch etwas schreibt.
Zuletzt geändert von Birte am Di 18. Jun 2013, 11:24, insgesamt 1-mal geändert.
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BerlinKitchen

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Re: BerlinKabinettCup - Kabinett 2012

BeitragDi 18. Jun 2013, 11:20

Ich kann mich nur wiederholen, es ging bei dieser Probe nicht darum "wieder eine Sau durchs Dorf zu jagen", sprich wer ist der Beste. Es ging auch nicht um den "Cup".

Der Hauptdarsteller und Star war der KABINETT

Er verdient eindeutig mehr Beachtung in Deutschland.

Hier ein paar engl. Reaktionen:

Thanks Martin. It would indeed be a shame if your compatriots forget the versatility and sheer pleasure of a nicely wound Kab. We still love 'em here.

Bravo for helping to promote real Kabinett

Hear hear, keep promoting Kabinett.


Grüße aus Berlin,
Martin Zwick
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octopussy

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Re: BerlinKabinettCup - Kabinett 2012

BeitragDi 18. Jun 2013, 11:30

Bernd Schulz hat geschrieben:Und, Stephan? Hast du dir die Siegerweine schon kistenweise bestellt?

Ich wohne nur zwei Autostunden von der Mosel entfernt, aber habe es dieses Jahr noch nicht ins Anbaugebiet geschafft und werde es in absehbarer Zeit auch nicht dorthin schaffen. Trotzdem bleibe ich angesichts der Ergebnisse des "BerlinKabinettCup" äußerst gelassen, da mir völlig klar ist, dass das Ranking der gleichen Weine seitens der gleichen Verkoster bereits in einem halben Jahr völlig anders ausfallen würde. Der von Hövelsche Kabi befindet sich möglicherweise schon seit drei oder vier Monaten auf der Flasche, während es sich bei den Molitor-Kabinetten um Fassproben (!) handelte - für mich ist das keine sinnvolle Basis für eine Rangfolge von mittelfristiger Aussagekraft.

Leider ist es mittlerweile Usus geworden, Rieslinge in einem völlig unruhigen Stadium zu bewerten. Leute, gebt den Weinen doch wenigstens ein paar Monate mehr! Dann seid ihr vielleicht nicht die ersten, die ihr Urteil loswerden - aber dafür hat dieses Urteil auch einen deutlich größeren Wert!

Hallo Bernd,

du darfst nicht außer acht lassen, dass du selbst seit wahrscheinlich gut und gerne 20 Jahren restsüße Weine von der Mosel, Saar und Ruwer trinkst. Nicht jeder kennt sich so gut aus. Für die etwas Unbedarfteren ist eine Verkostung wie der "BerlinKabinettCup" bei allen (aus meiner Sicht durchaus berechtigten) Vorbehalten gegen Rankings, den Anschein einer gewissen "Objektivität", Hype-Schürerei, etc. m.E. schon hilfreich. Nicht nur ruft es einer nicht zu vernachlässigenden Öffentlichkeit einen bestimmten, eine Zeit lang etwas vernachlässigten Weintyp wieder ins Gedächtnis, sondern gibt auch einen guten Überblick, wer was auf die Flasche bringt.

Das Ranking ist für mich dabei auch nicht ausschlaggebend, wenn auch auf jeden Fall interessant. Ein Van Volxem Rotschiefer interessiert mich zum Beispiel nicht, da ich ihn aus anderen Jahrgängen (2009, 2010) zwar als nette fruchtsüße Variante des "Saar-Riesling" in Erinnerung habe, ihn aber nicht mit einem klassischen Mosel- oder Saar-Kabinett vergleichen wollte. Es freut mich aber zum Beispiel zu sehen, dass Max von Kunow offenbar wiederholt (siehe zum Beispiel die Gault-Millau-Bewertungen für die 2010er, die ich voll und ganz nachvollziehen kann, da ich die Weine umwerfend gut fand) exzellente Rieslinge auf die Flasche bringt. Ein paar Flaschen Hütte und Scharzhofberg Kabinett (+ ein paar weitere) habe ich deshalb schon bestellt.

Sobald der Gault Millau rauskommt, sind übrigens in guten Jahren geschätzte 50-60% der restsüßen und feinherben Kabinette und Spätlesen vieler Produzenten ausverkauft. Und versuch mal, Jahre später für z.B. eine Vertikalverkostung einen Riesling Kabinett nachzukaufen. Ausgeschlossen. Eine frühe Einschätzung, mit wie vielen Unsicherheiten sie auch immer behaftet sein mag, hilft da auf jeden Fall. Und ich bin da auch ganz bei Matthias (port_ellen): bei den guten Produzenten und aus guten Lagen kann man eh kaum etwas falschmachen. Aber schau dir mal die letzten drei Plätze an: für mich sind alle drei keine Erzeuger, die unbedingt für ihre feinherben Kabinette bekannt sind. Wären die letzten drei die ersten drei gewesen, hätte ich vielleicht eher noch einmal darüber nachgedacht.

Und noch etwas: ein Jahr, zwei Jahre oder drei Jahre später sind solche vergleichenden Proben wegen Flaschenvarianzen, Verschlussphasen, etc. aus meiner Sicht mit fast ebenso großen Unsicherheiten behaftet.
Beste Grüße, Stephan
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