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Bordeaux-Runde Frankfurt und/oder Korkgeld-Restaurants Ffm.

Berichte von Verkostungen mit Weinen aus mehreren Ländern/Regionen (sonst bitte im Länderforum einstellen)
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Créot

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Re: Bordeaux-Runde Frankfurt und/oder Korkgeld-Restaurants F

BeitragDi 5. Jun 2018, 21:37

Hallo Jochen,

hört sich gut an. Canon Segur und Cos habe ich im Keller. Hört sich so an, als wäre es Zeit den Korkenzieher zu zücken (?).

Grüße
Stefan
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Jochen R.

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Re: Bordeaux-Runde Frankfurt und/oder Korkgeld-Restaurants F

BeitragMi 6. Jun 2018, 05:41

Créot hat geschrieben:... Hört sich so an, als wäre es Zeit den Korkenzieher zu zücken (?).

Grüße
Stefan

Hallo Stefan,
es ist keine Eile geboten, wenn du mehrere Flaschen hast, warum nicht mal
eine aufziehen.
Wir hatten im April schon mal den Montrose ´03 (aus gleichem Keller), allerdings
p&p. Diese Flasche präsentierte sich mit angezogener Handbremse und wollte
noch nicht so richtig.

Viele Grüße,
Jochen
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duhart09

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Re: Bordeaux-Runde Frankfurt und/oder Korkgeld-Restaurants F

BeitragSa 16. Jun 2018, 12:22

Jochen R. hat geschrieben:Wäre schade, wenn zu dieser tollen Probe niemand was schreiben
würde, mache ich halt den Anfang ...
St. Estephe 2003 am 02.06.18 im Hessischen Hof

1. Flight: Meyney vs. Lafon Rochet:
Der Meyney mit einer genialen Nase. Mittlerer bis voller Körper,
dunkelfruchtig, floral und sehr lang. Über den ganzen Abend stabil.
Hervorragender Wein! 92 P.
Der Lafon Rochet brauchte bisschen Luft um aufzudrehen. Süße
(gekochte Früchte), kann die 14 %-Vol nicht vollständig verbergen,
trotzdem mehr als schön. 91-92 P.

Bei den folgenden Weinen gingen die Meinungen stark auseinander,
vielleicht schreibt ja noch jemand was dazu?

2. Flight: Phelan Segur vs. Calon Segur:
Der Phelan brauchte etwas Luft, dunkle Früchte, Gewürze, floral,
Tabak. Druckvoll, frisch. 93 P.
Der Calon mit ständig neuen Geschmackseindrücken in der Nase.
Mittlerer Körper, würzig/floral, frische Säure, ewig lang. 95 P.

Die folgenden Weine wurden 1,5 Std. vorher karaffiert.

3. Flight: Montrose vs. Cos D´Estournel:
Montrose: Röstaromen, Kaffee, Tabak und florale Noten, animalisch,
Minze. Genial komplexe Nase! Druckvoll am Gaumen, frisch, floral,
dezent würzig, tolle Tanninstruktur, ewig lang. Ganz groß! 97+ P.
Cos: Tabak, Zedern, Heidelbeeren, florale Noten, leicht laktisch.
Druckvoll, Ladung dunkle Früchte, floral/würzig, Tabak, frische Säure,
ewig lang. 96 P.

Jan-Henning, vielen Dank für die Organisation!

Viele Grüße,
Jochen


Jochen, danke für Deine Disziplin, Deine Eindrücke hier regelmäßig wiederzugeben. Habe eben auf meinem Schreibtisch meine Probennotizen hierzu in die Hand gekriegt. Von den ersten drei Weinen hat mir der Meyney am besten gefallen, die Aussage "geniale Nase" kann ich mit voller Überzeugung bestätigen, auch am Gaumen toll (18+ P.) und einen Tacken runder als die beiden anderen. Zu Calon Segur habe ich mir zwar Notizen gemacht, aber anstelle einer Bewertung nur Fragezeichen notiert, der Wein war überraschend verschlossen (früher schon mal mit hohem Genuss verkostet). Den Montrose fand ich auch den schönsten Wein das Abends (19 P.), ein tolles Monster an Komplexität, wohingegen der Cos nach meiner Ansicht deutlicher hinter dem Montrose zurückblieb und von mir auch etwas schlechter als der Meyney bewertet wurde (18 bis 18+ P.). Angesichts der Preisspanne der vertretenen Weine ein überraschend homogenes Teilnehmerfeld. Würde aber Pauillac 2003er den nördlichen Nachbarn insgesamt vorziehen, da gibt es so viel unfassbar große Weine auch unterhalb der Premiers (Duhart, Pontet Canet, Pichon Baron)!!

Gruß
Uli
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maha

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Re: Bordeaux-Runde Frankfurt und/oder Korkgeld-Restaurants F

BeitragMo 17. Sep 2018, 10:08

Moin,

nach langer Sommerpause ging es bei der BDX Runde FFM endlich wieder ans Glas. Thema am Samstag: Margaux 2000
Getrunken wurde (wie so häufig) blind in 2er Flights

Aperitif: Cantenac Brown, Alto 2015.  Eine Cuvee aus Sauv. Blanc und Sémillon. Ich wusste nicht mal das Cantenach Brown einen Weisswein macht :oops: Einen schönen noch dazu
Buttrige Nase, Riecht nach Chardonnay, die Frucht kommt mit Luft, etwas Würze. Kräftig am Gaumen, sehr komplex. Würzig, wuchtig, fett. Voller Körper, viskos schwierig zu erraten. Die 14 vol.% machen sich durchaus bemerkbar
Am Ende der Probe noch mal nach-verkostet. Hat sich noch mehr zum positiven entwickelt. Geile Frucht, mehr Würze, sehr komplex. Nicht mehr so alkoholisch.

Ab dann ging es in 2er Flights weiter

Ferriere
Etwas dezente Nase. Rote Kirsche, ganz leicht Wald und erdige Noten. Schlanker Körper, schwarzer Kaffee, etwas Kakao. Kurz. Evtl. noch etwas zu kalt? Nase wird mit zunehmender Wärme und Luft schöner. Filigran. Anderer Stil als du Tertre, deswegen tut er sich im Vergleich etwas schwer. Er ist der deutlich elegantere von beiden, aber der nicht minder interessante. Leider nur etwas kurz. 
vs.
Du Tertre
Etwas dunkler in der Farbe. Würzigere Nase, laktisch, sehr schön parfümiert, offen wie ein Scheunentor. Kräftiger Antritt auch im Mund. Würzig, dunkelbeerig, Blut. Hat in dem Flight die Nase vorn, weil ich mehr auf diesen üppigeren Stil stehe. Und weil der Ferriere doch etwas enttäuscht (auf hohem Niveau)

Labergorce
Wohoo. Geile Nase. Würzig, voluminös. Schwarze Beeren, Rosinen, Schwarzbrot, Cassis. Im Gaumen zuerst nicht ganz so komplex. Schokolade, Rosmarin, leider auch hier etwas kurz. Kräftige Tannine, der stehen aber interessanterweise leichten Tertiäraromen gegenüber. Säure harmoniert gut. Holt nach dem 2. Gang mächtig auf und zieht mit dem Prieure Lichine gleich. Geiler Flight
vs.
Prieure Lichine
Ganz leicht Kuhstall, Thymian, eher dunkelrote Beeren. Wird mit Luft dunkler und beeriger. Am Gaumen hat er aber die Nase vorn. Blaubeere, Würze, leichte Extrakt-süße gepuffert von einer geschmeidigen Säure. Seidige Tannine. Lang und komplex. Wird mit Luft immer besser. Sehr sehr schön!

Cantenac Brown
Rote Beeren, bisschen Röstaromen, erdig, Tabak. Im Mund leichte Süße, Säure fehlt am Anfang etwas, kommt aber. knackige Tannine. Geht gegen seinen Flightpartner fast etwas unter, was ihm aber gar nicht gerecht wird. Auch das ändert sich mit der Zeit. Wird kräftiger, Luft tut Ihm gut. Holt mächtig auf. Zum Essen passte er fast besser aufgrund der präsenteren Säure
vs.
d‘Issan
Kuhstall Deluxe in der Nase, das legt sich aber. Knackige Säure, fette Tanninstruktur. Eher Wuchtbrumme als Leisetreter. Sehr komplex, wandelt sich ständig und performt auf hohem Niveau. Schwarzbrot, auch hier laktische Noten und laaang. Solo genial, die Frucht wärmer, schmeichelt und überzeugt dennoch. Wieder ein Flight auf ähnlichem (hohen) Niveau 

Gisours
Laktisch, alkoholisch, feine Süße, wild und powerful. Am Gaumen herrlich. Preiselbeeren, wunderbare Säure, mittlerer bis voller Körper, ordentliche Länge. Harmonisch und bleibend, schöne Frische. Da passt fast alles. Herrlich ausbalanciert. Frisch und dennoch auf den Punkt gereift. Bisher mein Favorit
vs.
Lascombes
Komische Nase (tertiär?), Pilze. Schmaler Körper, trotz der tertiären Aromen heftige Tannine. Wirkt etwas neben sich, unharmonisch. Wird etwas besser, aber er geht für mich neben dem Gicours vollkommen unter. Kommt dann etwas aus dem Knick mit Kaffee und etwas Toffee. Ja, das wird besser, der brauchte halt einfach etwas Zeit im Glas, aber dennoch macht er keinen Stich gegen den Giscours
Solche Proben laufen bei uns durchaus nicht bierernst ab. Sehr großen Spaß hatten wir mit folgender Impression vom anderen Ende des Tisches, welche ich Euch auf gar keinen Fall vorenthalten möchte
„Nasser, gegen den Strich gebürsteter, Hasen(bau)“. :lol: Ja, es ist bereits 10 Uhr durch (wie auch immer man einen Hasenbau gegen den Strich bürsten kann) :P

Reinhard hat den Spannungsbogen sehr gekonnt aufgebaut, denn der letzte Flight ist gleichzeitig der Highlight Flight des Abends:
Rauzan Segla
Geile (Merlot?) Nase - über die genaue Rebortenzusammensetzung konnte ich leider nichts finden - zunächst verhalten aber kommt dann vehement. Wuchtiger Gaumen, Rosmarin, Buttertoffee, mittlerer Körper, floral und etwas filigraner als der Brane. Nicht minder schön aber anders. Ein perfekter letzter Flight. Brane oder Rauzan? Schwierig! Hammer Flight, Hammer Wein
vs.
Brane Cantenac
Hat hier zunächst die Nase vorn (nicht nur IN der Nase), aber der Rauzan holt mächtig auf. Dunkle, würzige Beerenfrucht, wahnsinnig komplex. Voller Körper, kräftige Tannine, schöne Säure, etwas rauchig, speckig. Am Ende kann ich mich dann doch schwer entscheiden wer von beiden die Nase vorn hat. Hatte ich zunächst noch für den Rauzan gewertet, entscheide ich mich zum Schluss doch für Gleichstand

Zum Dessert gab es noch einen schönen gereiften Croft Vintage Port, ebenfalls aus 2000.
Sehr angenehme Süße, etwas Rosine und Rumtopf. Schöne unterstützende Säure. Man spürt den Alkohol nicht ganz so sehr. Das harmoniert wunderbar zum Dessert "Duett von Schwarze Johannisbeeren-Schokoladenmousse und Schokoladenkuchen"

Wieder mal ein wunderbarer Abend, perfekt organisiert von Reinhard (vielen Dank!). Alle Weine präsentierten sich in hervorragendem Trinkzustand. Es gab keinerlei Ausfälle zu verzeichnen.

Weiter geht's bei uns am 03.10. mit einer Batailley Vertikale

Gruss
Marko
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Jochen R.

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Re: Bordeaux-Runde Frankfurt und/oder Korkgeld-Restaurants F

BeitragMo 17. Sep 2018, 11:58

maha hat geschrieben:...

Wieder mal ein wunderbarer Abend, perfekt organisiert von Reinhard (vielen Dank!). Alle Weine präsentierten sich in hervorragendem Trinkzustand. Es gab keinerlei Ausfälle zu verzeichnen.

Weiter geht's bei uns am 03.10. mit einer Batailley Vertikale

Gruss
Marko

Ich kann mich dem nur anschließen - eine phantastische Probe, selten so
konstant hoch bewertet.
Rauzan Segla ein genial komplexer Wein - das Beste, was ich bisher dieses
Jahr im Glas hatte. 98 P.
Giscours auch ganz groß, 97 P.

Marko, wurde der Termin (Batailley) verschoben?

Viele Grüße,
Jochen
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maha

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Re: Bordeaux-Runde Frankfurt und/oder Korkgeld-Restaurants F

BeitragMo 17. Sep 2018, 12:00

Ups, ich meinte natürlich den 03.11. :oops:
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duhart09

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Re: Bordeaux-Runde Frankfurt und/oder Korkgeld-Restaurants F

BeitragMi 3. Okt 2018, 18:45

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Am vergangenen Samstag war es soweit - im Rahmen einer Charity-Dinner-Geburtstagsfeier gab es zum Menü eine große Bordeaux-Probe mit nominell und teilweise auch faktisch phantastischen Bordeauxweinen (und lieben Weinfreunden)!

Nach einem messerscharfen Emrich-Schönleber Halenberg GG 2014 starteten wir mit dem ersten Flight

Ch. Figeac 2000:
N: "staubige Bibliothek", leichte Pfeffernote, Bananenchips und mit etwas Luft Paprika und Zigarrenkiste, sehr abgefahren! G: leider weniger spektakulär als N, weich, Mon Cheri-Kirsche, Eukalyptus/leicht medizinal. 19- P.
und
Ch. Troplong Mondot 1989:
N: reif, Jod, anfänglich eine leichte Maggi-Note die sich zum Glück verflüchtigte, Pilz
G: Cassis, mundausfüllend, Trüffel, toll aber leider etwas kurz. 19- P.

Im zweiten Flight dann
Ch. Montrose 1996:
N: Veilchen, Sahne-Kirsch, Cassis, sehr intensiv
G: voll, unglaublich harmonisch und doch druckvoll, spürbare, aber geschliffene Tannine, zum wiederholten Male ein Hammer-Wein und ich kann jedem nur dazu raten, sich diesen hinzulegen anstatt zum dreifachen oder vierfachen Preis den 89ern und 90ern nachzurennen! Zumindest unbedingt probieren! 19+ P.
und
Ch. Haut Brion 1986:
N: abgefahren kräutrig und auch etwas Maggi (aber glücklicherweise wieder kein Grund zur Panik)
G: viiiiel jünger als in der Nase, Cassis, Kirsche, Kräuter. Altert im Glas aber rapide und baut ab. Trotz der desaströsen Nase 19 P.

Der dritte Flight war das Highlight des Abends für mich mit
Ch. Lynch Bages 1996:
Bin ja bekennender LyBa-Fan, aber diese Flasche übertraf meine freudigsten Erwartungen noch!
N: Mokka, Zigarrenkiste ohne Ende, leicht pfeffrig, Fleisch, leichte Stall-Note
G: aristokratische Kühle, komplex und harmonisch, laktisch 19-20 P.
und
Ch. Pichon Comtesse Lalande 1986:
N: Ganz fein, mega-komplex, sehr harmonisch
G: purer Pauillac-Hedonismus und unglaublich lang, selten hat mich ein Wein so umgehauen! Perfekt, 20 P.

Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt:
Ch. Lynch Bages 1961, als "Solo-Flight" vorgesehen, korkte hoffnunglos. Ich hätt' mir in den... beißen können!

Weiter ging es mit
Ch. Mouton Rothschild 2002:
Die Elegien von Rene Gabriel hierzu kann ich nicht nachvollziehen. Habe den Wein seinerzeit subskribiert und dies war nun meine erste Flasche davon!
N: Salami, Frucht/Beeren, aber eher etwas eindimensional.
G: Kirsche, mundfüllend, schöne Länge. Im Abgang Vanille/Holz. Irgendwie aber nicht wirklich begeisternd, obgleich sicher gut. 18 P.
und
Ch. Mouton Rothschild 1985:
N: Kaffee, Pauilla, Cassis, Cabernet - toll!
G: Cabernet-geprägt, etwas spitzere Säure aber noch okay, mit Luft kam zunehmend mehr, auch Kaffee. Ordentliche Länge. Schön! 19+ P.

Beim letzten Flight waren meine sensorischen Fähigkeiten möglicherweise schon etwas eingeschränkt:
Ch. Margaux 1983:
Großes Jahr in Margaux, N: Margaux-Parfum, aber auch nicht mehr.
G: Kirsch, leicht laktische Note, kleiner Bitterton, aber verdammt zu. Warum nur, nach 35 Jahren?? Keine Bewertung -
und zuletzt
Pichon Comtesse 1982:
Meine erste Begegnung mit diesem Wein, der ja legendäre Bewertungen erhalten hat und auch für manche Teilnehmer dieser Runde WOTN war. N: weich, Kräuter und Beeren toll ausbalanciert, Peru-Balsam, etwas Hustensaft und deutlich jünger wirkend.
G: wieder schöne aristokratische Kühle, schöne Länger, sehr ausgewogen aber auch irgendwie zu zurückhaltend und dezent, um mich wirklich zu begeistern. Auch am G etwas störende, leichte Hustensaftnote. 19 P.

Zum Dessert gab es noch eine Kerpen-Wehlener Sonnenuhr-Auslese * aus 2005, schön!

Danke an alle Mittrinker und Mitfeiernden, ein unvergesslicher Abend für mich!

Gruß
Uli
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Jochen R.

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Re: Bordeaux-Runde Frankfurt und/oder Korkgeld-Restaurants F

BeitragMi 3. Okt 2018, 19:03

Hallo Uli,
das hattest du DIR verdient! Phantastisch!

Viele Grüße,
Jochen
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maha

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Re: Bordeaux-Runde Frankfurt und/oder Korkgeld-Restaurants F

BeitragDo 4. Okt 2018, 20:55

Hallo zusammen,

Auch ich möchte meine Eindrücke dieses genialen Abends gerne wiedergeben.

Vorweg, für mich war das wahrscheinlich eine once in a lifetime Erfahrung. Brutal was da ins Glas kam

Figeac 2000
Hammer Nase, leicht staubig, alte Bücher, dunkle Beeren, Cassis, blumig, Paprika, Merlot geprägt.
G: frisch, Litschi, grüne Banane, griffige Tannine, voller Körper, schöne Säure, lang. Jung und noch lange nicht am Ende
Gefällt mir richtig gut

Troplong Mondot 89
N: Jod, in der Nase schon weiter als der Figeac, Pilze, leicht tertiär, mit Luft.immer mehr Jod.
G: fette Tannine, dunkle Früchte, fordernd salzig, mittlerer Körper, nicht ganz so komplex, dennoch sehr schön.

Sehr schöner Start in den Abend

Montrose 96
Wohoo. Was ne Nase. Hedonistisch, brutal und komplex, laktisch, schwarze Beeren. Wird immer geiler.
G: frisch, straight, drahtig. Geile Säure, sehr komplex. Beerigkeit ohne Süße, cremige Konsistenz, schmelzig. Hammer Volumen

Haut Brion 86
Riecht leicht drüber. Liebstöckel, Paprika, Gemüse wird immer heftiger.
G: besser, schön, rund, seidig. Lang, geile Struktur, Säure fehlt etwas, feste Tannin Struktur, leichte Süße gepuffert von schöner Säure. Trotz der etwas unangenehmen Nase haut er im Gaumen noch mal ordentlich einen raus.

Lynch Bages 96
Boa was ne Nase. Pauillac, yes. Beeren, Graphit. Extrakt, Blut, Kaffee. Geil
G: hedonistisch, schöne Säure, weniger Extraktsüße, trotzdem geil komplex. Voller Körper, wunderbar schmelzige Tannine, das ist großer Pauillac Sport

Comtesse 86
Hmmm, zuerst Liebstöckel, legt sich aber zum Glück schnell. dann Extrakt pur. Malz, Cassis, Fenchelsamen, beerig und blumig
G: auch hier Extrakt bis der Arzt kommt. Schön beerig, geile Säure, unglaublich lang, Espresso im Mund, kraftvoll und dennoch elegant, Balance pur. Pauillac at its best. Was soll ich sagen, Ihr kennt mittlerweile meine Schwäche für die Comtesse :oops:

Lynch Bages 61
Kork
Leider. Aber dahinter eine schöne Süße, immer noch spürbare Tannine. Sehr sehr schade :-(

Mouton 2002
Die Farbe ist schon brutal.
N: Cherry-Cranberry juice pur. Beste Nase des Abends für mich bisher. Ätherisch ohne Ende. Süßholz, Eukalyptus
G: Warme Frucht. Konzentriert. Süße, dabei unglaublich saftig, Kaffee? Nee eher Back-Kakao, bisschen Chili, hedonistisch, Blaubeere und laaaaaang lang lang. Unfassbarer Wein. Meine Haare raufen sich um einen Stehplatz. :shock:

Mouton 1985
Etwas filigraner, aber das sind Nuancen. Leicht tertiär, feminin, würziger, geht aber gegen 02 für mich unter. Etwas kürzer, war wohl kein säurereiches Jahr. Das Duell verliert der 85er für mich klar. Aber auf was für einem Niveau...

Finale Furioso:

Margaux 1983
N: Blut, Eisen, Blumen, Rose, Margaux Parfum at its best, schwarze Kirsche.
G: wuchtig, dunkle Beeren, laktisch auch hier, leicht bitter hinten raus, voller Körper, griffige Tannine, wuchtig aber dennoch verschlossen. Geile süße. Was für ein Flight. Schwierig zu beschreiben dieser Margaux. Vielleicht ist es auch die Aufregung solche Hammer Weine im Glas zu haben

Comtesse 1982 Believe the hype!
Ätherische Nase, Lorbeer, Nelke, zarte Frucht, Heidelbeere, wird immer schöner. Menthol, Rosmarin.
G: Elegance pur, weich, cremig, lang, geile Textur, Menthol, Blaubeere, Brombeere. Filigraner Aufbau mit unglaublicher Kraft dahinter. Unfassbar Iang und jung dabei. Comtesse! 82! mehr sog i ned (wo ist das Herzchen Emoji?)

Mein WOTN? Die ganze Probe war für mich ein solch unfassbares Weinerlebnis dass ich mich hier mit einem Ranking aller Weine sehr sehr schwer tue.

Was ich aber mit Sicherheit sagen kann ist, dass ich hier mit Mouton 02 und den beiden Comtessen (82 vor 86) die bisher besten Rotweine meines Lebens im Glas hatte. Gänsehaut pur und ich kann mir momentan nicht vorstellen was da noch besser zu machen ist. Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren. ;)
Auch Margaux (mein erster bisher) hat mir sehr imponiert. Ebenfalls Montrose und Figeac.

Vielen Dank lieber Uli, dass ich an diesem Erlebnis teilhaben durfte.

Gruss
Marko
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Jochen R.

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Re: Bordeaux-Runde Frankfurt und/oder Korkgeld-Restaurants F

BeitragFr 5. Okt 2018, 17:58

Mouton ´02 tatsächlich so extrem stark?

Wie wär´s denn (@Uli, Marko und gerne weitere Mitstreiter)
Freitag vor dem Gänseessen zur Einstimmung im Ranch & Sea
mit Mouton, Comtesse & Baron 2002 ?? Die wollten bei mir alle
noch nicht so :lol:

Viele Grüße,
Jochen
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