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Auf Einladung des Weingutes Keller konnte ich am Samstag an einer Hubacker-Vertikale teilnehmen. Mit dabei Jancis Robinson, David Schildknecht, Liz Mortensen (norwegische Weinhändlerin), Merete Bø (gehört zu den renomiertesten Skandinavischen Wein-Journalisten), Arne Ronold (MW), Stephan Reinhardt, Rudi Knoll, Joel Payne, Julian Haart, Tino Seiwert und Herr FK Schmitt.
http://keller-wein.de/
Die Vertikale hat eindrucksvoll unterstrichen, warum das Weingut Keller da steht wo es steht. Die Rieslinge von KP Keller stehen für Finesse & innere Dichte & mineralische Komplexität und gehören zu den besten Weißweinen der Welt.
Eindrucksvoll auch die Jahrgangsunterschiede bzw. die einzelne spezifische Jahrgangcharakteristik kam klar zum Vorschein. Insbesondere die kühlen Jahrgänge 2004&2008&2010 waren die Lieblinge der Verkoster. Auch schön zu sehen wie die 1948 gepflanzten Reben langsam ins beste Alter kommen, d.h. der Wein dankt es Jahr für Jahr mehr mit einer geradezu puristischen Noblesse. Auch die unterschätzte Alterungsfähigkeit der GGs sollte man erwähnen, der 2001er war ein Gedicht und der 2004er strahlte jugendlich im Glas. Selbst ein alter Hase wie der Winzer FK Schmitt war aus dem Häuschen.
Dalsheim HUBACKER
DIE LAGE
"Bereits in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts, befand sich der Weinanbau in Dalsheim in großer Blüte, was aus den zahlreichen Schenkungen von Dalsheimer Weinbergen an das Kloster Lorch hervorgeht.
Die Entstehung des Lagennamen Hubacker geht auf das Dalsheimer Seelenbuch von 1490 zurück, in dem von “Huffen” (Stück Land bestimmter Größe) die Rede ist.
Die 4ha große 25-30% Süd-Südost exponierte Hanglage des Hubackers befindet sich seit 10 Generationen im Keller’schen Familienbesitz und ist zu 95% mit Rieslingreben bestockt.
Die geschützte Lage und die Exposition des Hanges garantieren Jahr für Jahr eine hohe Grundreife. Unsere Familienbibel berichtet bereits aus dem vorletzten Jahrhundert von den aussergewöhnlichen Qualitäten aus dieser Lage."
DER BODEN
"Im Oberboden zeigt der Hubacker die für Dalsheim typische Löss-Lehm-Komponente. Der Untergrund besteht aus Kalksteinfelsen mit Mergellagen. Eine konstant gute Wasserversorgung der Reben wird durch stabile Humusgehalte erreicht."
Jahr für Jahr werden auf den knapp 4 ha im Schnitt zwischen 12000 und 18000 Liter trockener und fruchtsüßer Riesling erzeugt.
2001
Zeigte eine wunderschöne Finesse&Grazie mit einer schmelzigen Gelbfrucht. Feine Länge, Balance und sooo filigran. Auf den Punkt gerade. 93/100
geerntet 19. bis 22 Oktober, Ertrag: 4200 l/ha
2002
Ungemein üppig&hedonistisch in der Frucht. Überzeugt nicht ganz. Es fehlt an Säure. 91/100
geerntet 3. bis 6. November, Ertrag: 4000 l/ha
2003
Überraschung des Abends. Klar, hier haben wir eine echte Wuchtbrumme, aber gleichzeitig überraschend frisch am Gaumen. Karamell&Krokant und mit einer überzeugenden Länge. Echt beindruckend, daß hätte ich vom 2003 nicht erwartet. 92/100
geerntet 4. bis 8. Oktober, Ertrag: 3100 l/ha
2004
Mein Lieblings-Hubacker des Abends. Das Bukett war schon zum niederknien. So geschliffen und was für eine Strahlkraft. Tiefe, tiefe Mineralität. Ein Traum! 95-96/100
geerntet 13. bis 18. November, Ertrag: 3700 l/ha
2005
Er hatte es nach dem 2004er doch recht schwer. Ich habe den 2005 zuletzt im Dezember viel besser gesehen bzw. auch höher bewertet. War mir zu fett nach dem grandiosen Vorgänger.....Wachau-Smaragd-style. Herr FK Schmitt meinte "er braucht weitere 10 Jahre". 90/100
geerntet 12. bis 17. Oktober, Ertrag: 4000 l/ha
2006
Ein schwieriger Jahrgang in Rheinhessen. Die Weine sind leider Botrytis geprägt.
geerntet 10. bis 16. Oktober, Ertrag: 2900 l/ha
2007
Einfach gut! Fokussiert, mit Grip und geprägt von Eleganz&Finesse. Herrlich.......... 93/100
geerntet 13. bis 19. Oktober, Ertrag: 4700 l/ha
2008
Der Lieblings-Hubacker von Tino Seiwert an diesem Abend. Meine Nachbarin Meret Bo schwärmte ebenfalls. Mich hat er kalt gelassen. Sehr merkwürdig, da ich den Jahrgang sehr schätze. Irgendwie konnte ich an diesem Abend nichts mit ihm anfangen. Grüne Elemente und eine bombastische Säure. Pure style!
geerntet 29. Oktober bis 3. November, Ertrag: 4100 l/ha
2009
Easy-drinking. Sehr charmant! 91/100
geerntet 23. bis 28. Oktober, Ertrag: 4400 l/ha
2010
Ein Wein der einen fordert. Rassig, geradlinig und mit prägnanter Mineralität&Säure......ganz nach meinem Geschmack. Und wie ich schon an anderer Stelle anmerkte: 2010 was a "winemaker's vintage" - 2011 is a "wine drinker's vintage". Herausragender Stoff mit großer Zukunft. 94+/100
geerntet 18. bis 24. Oktober, Ertrag: 4200 l/ha
Schön war´s............
Grüße aus Berlin,
Martin Zwick
http://keller-wein.de/
Die Vertikale hat eindrucksvoll unterstrichen, warum das Weingut Keller da steht wo es steht. Die Rieslinge von KP Keller stehen für Finesse & innere Dichte & mineralische Komplexität und gehören zu den besten Weißweinen der Welt.
Eindrucksvoll auch die Jahrgangsunterschiede bzw. die einzelne spezifische Jahrgangcharakteristik kam klar zum Vorschein. Insbesondere die kühlen Jahrgänge 2004&2008&2010 waren die Lieblinge der Verkoster. Auch schön zu sehen wie die 1948 gepflanzten Reben langsam ins beste Alter kommen, d.h. der Wein dankt es Jahr für Jahr mehr mit einer geradezu puristischen Noblesse. Auch die unterschätzte Alterungsfähigkeit der GGs sollte man erwähnen, der 2001er war ein Gedicht und der 2004er strahlte jugendlich im Glas. Selbst ein alter Hase wie der Winzer FK Schmitt war aus dem Häuschen.
Dalsheim HUBACKER
DIE LAGE
"Bereits in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts, befand sich der Weinanbau in Dalsheim in großer Blüte, was aus den zahlreichen Schenkungen von Dalsheimer Weinbergen an das Kloster Lorch hervorgeht.
Die Entstehung des Lagennamen Hubacker geht auf das Dalsheimer Seelenbuch von 1490 zurück, in dem von “Huffen” (Stück Land bestimmter Größe) die Rede ist.
Die 4ha große 25-30% Süd-Südost exponierte Hanglage des Hubackers befindet sich seit 10 Generationen im Keller’schen Familienbesitz und ist zu 95% mit Rieslingreben bestockt.
Die geschützte Lage und die Exposition des Hanges garantieren Jahr für Jahr eine hohe Grundreife. Unsere Familienbibel berichtet bereits aus dem vorletzten Jahrhundert von den aussergewöhnlichen Qualitäten aus dieser Lage."
DER BODEN
"Im Oberboden zeigt der Hubacker die für Dalsheim typische Löss-Lehm-Komponente. Der Untergrund besteht aus Kalksteinfelsen mit Mergellagen. Eine konstant gute Wasserversorgung der Reben wird durch stabile Humusgehalte erreicht."
Jahr für Jahr werden auf den knapp 4 ha im Schnitt zwischen 12000 und 18000 Liter trockener und fruchtsüßer Riesling erzeugt.
2001
Zeigte eine wunderschöne Finesse&Grazie mit einer schmelzigen Gelbfrucht. Feine Länge, Balance und sooo filigran. Auf den Punkt gerade. 93/100
geerntet 19. bis 22 Oktober, Ertrag: 4200 l/ha
2002
Ungemein üppig&hedonistisch in der Frucht. Überzeugt nicht ganz. Es fehlt an Säure. 91/100
geerntet 3. bis 6. November, Ertrag: 4000 l/ha
2003
Überraschung des Abends. Klar, hier haben wir eine echte Wuchtbrumme, aber gleichzeitig überraschend frisch am Gaumen. Karamell&Krokant und mit einer überzeugenden Länge. Echt beindruckend, daß hätte ich vom 2003 nicht erwartet. 92/100
geerntet 4. bis 8. Oktober, Ertrag: 3100 l/ha
2004
Mein Lieblings-Hubacker des Abends. Das Bukett war schon zum niederknien. So geschliffen und was für eine Strahlkraft. Tiefe, tiefe Mineralität. Ein Traum! 95-96/100
geerntet 13. bis 18. November, Ertrag: 3700 l/ha
2005
Er hatte es nach dem 2004er doch recht schwer. Ich habe den 2005 zuletzt im Dezember viel besser gesehen bzw. auch höher bewertet. War mir zu fett nach dem grandiosen Vorgänger.....Wachau-Smaragd-style. Herr FK Schmitt meinte "er braucht weitere 10 Jahre". 90/100
geerntet 12. bis 17. Oktober, Ertrag: 4000 l/ha
2006
Ein schwieriger Jahrgang in Rheinhessen. Die Weine sind leider Botrytis geprägt.
geerntet 10. bis 16. Oktober, Ertrag: 2900 l/ha
2007
Einfach gut! Fokussiert, mit Grip und geprägt von Eleganz&Finesse. Herrlich.......... 93/100
geerntet 13. bis 19. Oktober, Ertrag: 4700 l/ha
2008
Der Lieblings-Hubacker von Tino Seiwert an diesem Abend. Meine Nachbarin Meret Bo schwärmte ebenfalls. Mich hat er kalt gelassen. Sehr merkwürdig, da ich den Jahrgang sehr schätze. Irgendwie konnte ich an diesem Abend nichts mit ihm anfangen. Grüne Elemente und eine bombastische Säure. Pure style!
geerntet 29. Oktober bis 3. November, Ertrag: 4100 l/ha
2009
Easy-drinking. Sehr charmant! 91/100
geerntet 23. bis 28. Oktober, Ertrag: 4400 l/ha
2010
Ein Wein der einen fordert. Rassig, geradlinig und mit prägnanter Mineralität&Säure......ganz nach meinem Geschmack. Und wie ich schon an anderer Stelle anmerkte: 2010 was a "winemaker's vintage" - 2011 is a "wine drinker's vintage". Herausragender Stoff mit großer Zukunft. 94+/100
geerntet 18. bis 24. Oktober, Ertrag: 4200 l/ha
Schön war´s............
Grüße aus Berlin,
Martin Zwick
Zuletzt geändert von BerlinKitchen am Fr 31. Aug 2012, 22:10, insgesamt 19-mal geändert.
"Ein Leben ohne Riesling ist zwar möglich, aber sinnlos!"