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Gestern - am 3. Juni - fand im Buschenschank des Weinguts Hajszan am Nussberg das "Fest mit biodynamischen Weinbauern" statt. Es gab Weine folgender nach demeter arbeitender Weingüter zu probieren:
Salomon (Kirchberg/Wagram), Wimmer-Czerny (Fels am Wagram), Sepp Moser (Rohrendorf), Nikolaihof (Mautern), Schönberger (Mörbisch), Meinklang (Pamhagen), Andert (Pamhagen), Gut Oggau, Hager (Mollands), Hajszan (Wien), Sepp Muster (Leutschach), Tauss (Leutschach), Werlitsch (Leutschach), Riemel (Retz), Kreuzhuber (Hadersdorf), Herrgott (St. Stephan/Stainz), Zwölberich (Langenlonsheim, Deutschland)
Die Organisation des Events war durchaus verbesserungswürdig, nach dem relativ bürokratischen Weg, sich überhaupt eine Karte zu besorgen, kam noch dazu, dass der im Eintrittspreis inkludierte Shuttlebus nicht von dort startete, wo es im Veranstaltungsblatt angegeben war. Aber letztendlich - mit einer Stunde Verzögerung - hat die Anreise doch funktioniert.
Die Lage am Nussberg (am Fuße des Kahlenbergs, des östlichsten Ausläufers der Alpen) mit herrlichem Blick hinunter auf die Donau und auf Wien alleine entschädigte aber schon für die Mühsale. Abgesehen von den Weinen gab es auch verschiedene andere Produkte von demeter-Mitgliedsbetrieben zu probieren, beispielsweise Speck vom Mangalitza-Schwein, Würste oder auch Vollkornbrote. Untermalt wurde die sehr schöne Veranstaltung von Live-Musik.
Bei der Veranstaltung dürfte aber eher das Fest im Vordergrund gestanden haben, weniger die Weine selbst. Nur ein kleiner Teil der Winzer war anwesend (oder hat sich zumindest gut versteckt) und stand daher zur Fragen über den biodynamischen Weinbau zur Verfügung. Die Weine selbst wurden einfach in Schüsseln mit Wasser und einigen Eiswürfen notdürftig gekühlt, besonders die Weißweine waren teilweise lauwarm.
Insgesamt waren die Weine in ihrer Art doch sehr interessant und spannend, wenn ich auch nur von einem Teil davon mehr als ein Glas gerne trinken würde oder gar sie kistenweise in den Keller legen. Viele der probierten Weine waren doch ganz anders als man sich üblicherweise einen Wein vorstellt. Einerseits mit sehr ungewöhnlichen Aromen, ich habe mir Schlagworte wie "Brausepulver", "Schokopralinen mit Sauergemüse", "eingelegte Pfefferoni", "PEZ-Bonbons", "Kamillentee", "Oloroso-Sherry" oder "Himbeersaft" notiert. Am Gaumen fehlte manchen Weinen das "Weinige", sie erinnerten mehr an einen Fruchtsaft mit etwas Alkohol. Vielleicht hängt das mit dem möglichst zurückhaltenden Sulfitzusatz zusammen? "Wirklich" sulfitfreie Weine waren allerdings nicht dabei.
Besonders bei vielen Weißweinen aus 2011 fehlte die Säure, dazu kam oft spürbarer Restzucker, vielleicht durch die bei demeter-Winzern obligatorische Spontanvergärung? Trotzdem wirkten die Weine durch vergleichsweise wenig Alkohol und eher leichtem Körper nicht so breit, wie man es bei anderen Weinen erwarten könnte. Die Rotweine ebenfalls recht leicht, aber ohne große Unterschiede zu Roten konventioneller Betriebe.
Absolute Highlights waren für mich nicht dabei, recht gut gefallen haben mir aber die Weine von Sepp Muster, Tauss, Riemel, der Riesling von Zwölberich und der gemischte Satz von Hajszan.
Insgesamt aber jedenfalls eine sehr schöne, stimmungsvolle Veranstaltung und eine Erweiterung des eigenen Horizonts.
Grüße,
Gerald
Noch ein paar Bilder von der Veranstaltung:
Im Hintergrund der Leopoldsberg
Der Verkostungstisch
Begrünte Rebzeilen des Weinguts Hajszan
Blick hinunter auf die Donaumetropole
Die legendären Kuhhörner der biodynamischen Landwirtschaft
Salomon (Kirchberg/Wagram), Wimmer-Czerny (Fels am Wagram), Sepp Moser (Rohrendorf), Nikolaihof (Mautern), Schönberger (Mörbisch), Meinklang (Pamhagen), Andert (Pamhagen), Gut Oggau, Hager (Mollands), Hajszan (Wien), Sepp Muster (Leutschach), Tauss (Leutschach), Werlitsch (Leutschach), Riemel (Retz), Kreuzhuber (Hadersdorf), Herrgott (St. Stephan/Stainz), Zwölberich (Langenlonsheim, Deutschland)
Die Organisation des Events war durchaus verbesserungswürdig, nach dem relativ bürokratischen Weg, sich überhaupt eine Karte zu besorgen, kam noch dazu, dass der im Eintrittspreis inkludierte Shuttlebus nicht von dort startete, wo es im Veranstaltungsblatt angegeben war. Aber letztendlich - mit einer Stunde Verzögerung - hat die Anreise doch funktioniert.
Die Lage am Nussberg (am Fuße des Kahlenbergs, des östlichsten Ausläufers der Alpen) mit herrlichem Blick hinunter auf die Donau und auf Wien alleine entschädigte aber schon für die Mühsale. Abgesehen von den Weinen gab es auch verschiedene andere Produkte von demeter-Mitgliedsbetrieben zu probieren, beispielsweise Speck vom Mangalitza-Schwein, Würste oder auch Vollkornbrote. Untermalt wurde die sehr schöne Veranstaltung von Live-Musik.
Bei der Veranstaltung dürfte aber eher das Fest im Vordergrund gestanden haben, weniger die Weine selbst. Nur ein kleiner Teil der Winzer war anwesend (oder hat sich zumindest gut versteckt) und stand daher zur Fragen über den biodynamischen Weinbau zur Verfügung. Die Weine selbst wurden einfach in Schüsseln mit Wasser und einigen Eiswürfen notdürftig gekühlt, besonders die Weißweine waren teilweise lauwarm.
Insgesamt waren die Weine in ihrer Art doch sehr interessant und spannend, wenn ich auch nur von einem Teil davon mehr als ein Glas gerne trinken würde oder gar sie kistenweise in den Keller legen. Viele der probierten Weine waren doch ganz anders als man sich üblicherweise einen Wein vorstellt. Einerseits mit sehr ungewöhnlichen Aromen, ich habe mir Schlagworte wie "Brausepulver", "Schokopralinen mit Sauergemüse", "eingelegte Pfefferoni", "PEZ-Bonbons", "Kamillentee", "Oloroso-Sherry" oder "Himbeersaft" notiert. Am Gaumen fehlte manchen Weinen das "Weinige", sie erinnerten mehr an einen Fruchtsaft mit etwas Alkohol. Vielleicht hängt das mit dem möglichst zurückhaltenden Sulfitzusatz zusammen? "Wirklich" sulfitfreie Weine waren allerdings nicht dabei.
Besonders bei vielen Weißweinen aus 2011 fehlte die Säure, dazu kam oft spürbarer Restzucker, vielleicht durch die bei demeter-Winzern obligatorische Spontanvergärung? Trotzdem wirkten die Weine durch vergleichsweise wenig Alkohol und eher leichtem Körper nicht so breit, wie man es bei anderen Weinen erwarten könnte. Die Rotweine ebenfalls recht leicht, aber ohne große Unterschiede zu Roten konventioneller Betriebe.
Absolute Highlights waren für mich nicht dabei, recht gut gefallen haben mir aber die Weine von Sepp Muster, Tauss, Riemel, der Riesling von Zwölberich und der gemischte Satz von Hajszan.
Insgesamt aber jedenfalls eine sehr schöne, stimmungsvolle Veranstaltung und eine Erweiterung des eigenen Horizonts.
Grüße,
Gerald
Noch ein paar Bilder von der Veranstaltung:
Im Hintergrund der Leopoldsberg
Der Verkostungstisch
Begrünte Rebzeilen des Weinguts Hajszan
Blick hinunter auf die Donaumetropole
Die legendären Kuhhörner der biodynamischen Landwirtschaft