
Riesling Kabinett als quasi Unikat und Wein mit leichtem Alkohol ist aktuell definitv wieder en vogue und mich persönlich freut das sehr, besteht doch Hoffnung, dass die restsüßen und feinherben Kabinette durch ein wenig Promotion auch wieder verstärkt auf Restaurant-Weinkarten genommen werden. Insofern gefällt mir die Promotion durch einen BerlinKabinettCup sehr gut und empfinde ich den Hinweis auf angeblich fehlendes "Kabinettverständnis" etwas vermessen.
Natürlich sind die Weine jetzt noch sehr jung. Aber ganz ehrlich: mir ist es lieber, wenn jetzt die Weine probiert werden und es hier Notizen und ein Ranking der probierten Weine gibt, als wenn dies ein Jahr später erfolgt, wenn die Weine dann schon längst ausverkauft sind!!! Ich wohne gute fünf Stunden von der Mosel entfernt und bin deshalb über die Eindrücke anderer sehr dankbar.
Zur "Kabinettigkeit": Das ist ja ein beliebtes Thema, dass die Kabinette heute oft verkappte Spät- oder sogar Auslesen sind. An den höheren Mostgewichten sind neben dem Klimawandel vielleicht auch die Konsumenten und ein paar Weinhändler und sogar Winzer "schuld", die dachten, mit einer heruntergestuften Auslese machen sie ein Mega-Schnäppchen, ohne sich genau zu überlegen, ob man eigentlich die Auslese will. Insgesamt finde ich aber, dass das wachsame Auge auf die Analysewerte (Restzucker, Mostgewicht) zwar nicht ganz unnütz, aber wie auch bei anderen Fragen (ist der Wein nun "trocken" oder nicht?) auch ein bisschen zweitrangig ist. Am Ende kommt es doch auf den Gesamteindruck an.
Von Hövel fand ich schon die 2010er sensationell und werde bei den 2012ern sicher auch zuschlagen.