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BerlinKabinettCup - Kabinett 2017

Berichte von Verkostungen mit Weinen aus mehreren Ländern/Regionen (sonst bitte im Länderforum einstellen)
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UlliB

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Re: BerlinKabinettCup - Kabinett 2017

BeitragSa 21. Jul 2018, 08:31

EThC hat geschrieben:
Moselaner hat geschrieben:Eine Veröffentlichung vor einigen Jahren berrechnete den durchschnittlichen Preis der in Deutschland für eine Flasche ausgegeben wird bei circa drei Euro.


Nur so am Rande zum x-tem mal, weil sich diese berühmt-berüchtigte Zahl vielerorts so festgefressen hat: Zum einen sind's ca. 3 Euro pro Liter (nicht pro Flasche), zum anderen bezieht sich diese Zahl NUR auf die Weine, die über den LEH und Discounter verkauft wurden. Diese Statistik stammt übrigens vom DWI...

Hallo Erich,

da Du hier und anderswo drauf rumreitest, noch ein paar mehr Zahlen mehr dazu...

Was die Statistiken des DWI betrifft, betrachte ich die grundsätzlich mit einigem Misstrauen, da es hier einen Haufen inhaltlicher Inkonsistenzen gibt. Liest man nicht nur den Textteil, sondern steigt in den Tabellenteil ein und rechnet selber nach (ich bin halt ein Statistikfreak), ergeben sich nicht nur zu den Angaben im Textteil Diskrepanzen, sondern auch zwischen den einzelnen tabellierten Zahlenreihen, und diese Diskrepanzen sind teilweise nicht unerheblich. Hier wird ziemlich geschlampt. Aber gut, die Globalzahlen stimmen mit denen vom Statistischen Bundesamt soweit überein (kopiert da einer vom anderen?), und was Besseres gibt es wohl nicht.

Die neueste Statistik 2017-2018 differenziert im Tabellenteil leider nicht mehr zwischen den Vertriebswegen, so dass ich mit den Zahlen der Statistik 2016-2017 gerechnet habe. Hier ergeben sich für Stillweine und ohne den Außer-Haus-Konsum (Gastronomie / Weinfeste etc.) folgende Circa-Durchschnittspreise:

- Discounter: 3,10 € / Liter
- Lebensmittelhandel: 3,80 € / Liter
- Fachhandel: 7,60 € / Liter
- Direktbezug beim Erzeuger: 7,40 € / Liter

Da volumenmäßig über Discounter und Lebensmittelhandel mittlerweile gut drei Viertel aller Weine abgesetzt werden (womit auch Bernds Frage beantwortet wäre), beeinflussen deren Preise auch den Durchschnittspreis über die Gesamtheit aller Vertriebswege entsprechend stark. Dieser liegt bei 4,40 € / Liter, somit bei 3,30 € pro 0,75er-Flasche.

Die Aussage im Ausgangspost (circa 3 Euro pro Flasche Durchschnittspreis) ist also durchaus richtig.

Sorry für das etwas längere OT.

Gruß
Ulli
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puschel

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Re: BerlinKabinettCup - Kabinett 2017

BeitragSa 21. Jul 2018, 10:18

Hallo Ulli,
danke für deine informativen Ausführungen
und meinen Dank auch dir Patrick und dir Erich.

Sehr interessant: Der Durchschnittspreis bei Berücksichtigung aller Vertriebswege beträgt in Deutschland 2016 für eine 0,75l Flasche Wein ungefähr 3,30 €/Fl.
• Ab Hof / im Fachhandel ungefähr 5,60 €/Fl und
• Beim Discounter / LEH ungefähr 2,60 €/Fl
Mmmmh - das zum Thema Geiz ist Geil ;)

Gruß Adi
Save water, drink riesling
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BerlinKitchen

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Re: BerlinKabinettCup - Kabinett 2017

BeitragMo 23. Jul 2018, 08:59

"Have I mentioned that Weiser-Künstler did an incredible job in 2017? Love their Kabinett wines!"

KP Keller am Wochenende
"Ein Leben ohne Riesling ist zwar möglich, aber sinnlos!"
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port_ellen

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Re: BerlinKabinettCup - Kabinett 2017

BeitragDo 16. Aug 2018, 22:47

gibts gar keine vkn zu schloss lieser ?

dann dieser lieser:
2017er schloss lieser kabinett vom goldtröpfchen - ein genialer und echter kabinett:
intensiver frischer duft erst mit pfirsich und grapefruit, dazu dann traubige süße.
sehr konzentriert stoffig-dicht, nicht zu süß / reif-füllig, sondern alle komponenten ausgewogen.
wirkt extraktreich, aber trotzdem leicht.

für mich einer der besten jungen kabinette bisher; der wird mal richtig gut (im moment sind die 2009er lieser juffer kabinette sehr fein) ...

gruss, m
...and you may ask yourself - well...how did I get here ?
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Ollie

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Re: BerlinKabinettCup - Kabinett 2017

BeitragFr 17. Aug 2018, 00:14

Doch, gibt's. Hatte vor einigen Tagen den Kabinett aus dem Graacher Himmelreich. Typisch Schloss Lieser die ersten 10 Minuten mit einem deutlichen Schwefelwasserstoffton von der Spontangaerung (Ich hoffe, es ist so recht, Familie Haag?), dahinter leichter Waldmeisterton, viel weisse Blueten, etwas Zitrus und weisser Pfirsich (auch wegen der schoenen Saftigkeit), angenehme Laenge, hinreichend leichter Bau fuer einen Kabinett, aber im Abgang mit der Suesse einer leichten SL: damit typisch fuer Erzeuger (etwas satterer, robusterer Stil) und Lage, ziemlich gut (88+), aber nicht so gut wie der unglaubliche 2015er. Die "jahrgangstypische Linearitaet" ist hier nicht so stark ausgepraegt wie bei anderen 2017ern, aber dennoch spielt sich sehr viel in der Mitte des Munds ab.

Ich ziehen einen Nachkauf in Erwaegung, vielleicht halte ich mich dabei am Goldtroepfchen fest. ;)

Cheers,
Ollie
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
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