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- Registriert: Mo 6. Dez 2010, 14:19
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Hallo zusammen,
letzten Freitag kamen wieder einige Weininteressierte zusammen, um gemeinsam 15 südafrikanische Weine der "Oberklasse" zu verkosten. Wie immer wurde "blind" probiert.
Vorabfazit: Obwohl wir preislich ausschließlich im Premium-Bereich unterwegs waren, ist es beileibe nicht selbstverständlich, dass alle Weine ohne Ausnahme zumindest auf gutem bis sehr guten Niveau waren.
Folgende Weine wurden verkostet (mit Kurznotizen von mir):
------ Cap Classique Chardonnay Brut (Colmant Family, Franschhoek)
zartes strohgelb, feine Perlage dank ca. 4 Jahre Hefelager, sehr sortentypische und frische Nase, Brioche, reifer Apfel, zart mineralisch, straffe, champagnerähnliche Säure, nur dezente Dosage (6,5 Gr.), dadurch betont herb, kristalliner Abgang. Durchaus auf Champagnerniveau, könnte auch mit einem solchen durchaus verwechselt werden, überzeugende Qualität. Mit knapp 27 EURO im hiesigen Handel allerdings auch preislich auf Champagnerniveau.
2016er Riesling W. O. Elgin (Spioenkop Wines, Elgin)
stammt aus einer der kühlsten Ecken des Ursprungsgebiets, Lage vergleichbar mit einer Mosel-Steillage, hier ist Handarbeit gefragt. Ungemein typische Riesling-Nase, "kühler" Eindruck, absolut keine Fruchtbombe, sondern ein introvertierter "Steinlutscher-Typ", der auch etwas Luft benötigt, Hauch Petrol in der Nase, auf der Zunge absolut trocken schmeckend, knackige, aber nicht unreif wirkende Säure, nur mittelgewichtig (12,5 Vol%), auf der Zunge Aprikose, knackiger Apfel, Zitrus, viel Grip, aber mit viel Trinkfluss ausgestattet, mittlere Länge. Würde auch einem deutschen Riesling durchaus zur Ehre gereichen. Erstaunliche Qualität für diese Rebsorte in Südafrika, viel besser wird wohl Riesling hier nicht gehen. Preislich allerdings kein Schnäppchen (ca. 25 EURO im Handel).
2016er Sauvignon blanc W. O. Constantia (Groot Constantia, Constantia)
sehr sortentypisch, hält gut die Mitte zwischen den vegetabilen, gemüsigen Noten (grüne Paprika, Fenchel) und den Fruchtnoten (Stachelbeere, Maracuja, Cassis), absolut nicht plakativ, frischer Gaumeneindruck mit etwas Schmelz (vielleicht dank des 14%igen Semillon-Anteils), der Naseneindruck wiederholt sich am Gaumen eins zu eins, nicht sehr komplex, aber absolut stimmig, Alkohol (13,5 Vol%) ist gut verpackt, fruchtig-vegetabiler Abgang mittlerer Länge. Die Qualität stimmt, allerdings auch mit seinen knapp 18 EURO im hiesigen Handel nicht besonders preiswert.
2016er Chardonnay W. O: Hemel-en-Aarde Ridge (Ataraxia, Kevin Grant) -Walker Bay-
strohgelb mit grünlichen Reflexen, sehr feine, "burgundische" Nase, zart-röstiges Holz, etwas Ananas, schlanker, durchaus kühler Eindruck. Am Gaumen absolut trocken, Straffe Säure, die diesen extraktreichen Wein richtig trinkig macht, nur mittelgewichtig im Alkohol (13 Vol%), am Gaumen aber stoffig, ohne ins Fette oder Schwülstige abzugleiten, sehr klar, stimmiger, nur unterstützender Holzeinsatz, sehr stimmiger hochwertiger Chardonnay, der in Richtung "Original" geht. Vielleicht fehlt etwas die straffe Struktur eines Chardonnays aus der Bourgogne, was aber die Qualität dieses gelungenen Weins in keiner Weise schmälert.
2015er "Albertus Viljoen" Chenin blanc W. O. Worcester (Alvis Drift, Worcester)
der Ozean-Einfluss lässt in Worcester deutlich nach, so dass hier im Gegensatz zu beispielsweise der deutlich kühleren Walker Bay stoffigere und fülligere Weine entstehen, so wie dieser: elegante, tropische Fruchtnoten (Mango, Maracuja, reifer Weinbergspfirsich, Ananas), die aber nicht zu penetrant ausfallen, am Gaumen satte Fruchtdichte, sehr tief, gerade noch strukturierende Säure, dadurch sehr schmelziger Typ, Alkohol (13,5 Vol%) gut integriert, ausladender, aber nicht zu fetter Wein, sehr gelungener Chenin, leider auch nicht ganz billig (ca. 26 EURO im Handel).
Fortsetzung mit den restlichen 10 Rotweinen folgt !!
letzten Freitag kamen wieder einige Weininteressierte zusammen, um gemeinsam 15 südafrikanische Weine der "Oberklasse" zu verkosten. Wie immer wurde "blind" probiert.
Vorabfazit: Obwohl wir preislich ausschließlich im Premium-Bereich unterwegs waren, ist es beileibe nicht selbstverständlich, dass alle Weine ohne Ausnahme zumindest auf gutem bis sehr guten Niveau waren.
Folgende Weine wurden verkostet (mit Kurznotizen von mir):
------ Cap Classique Chardonnay Brut (Colmant Family, Franschhoek)
zartes strohgelb, feine Perlage dank ca. 4 Jahre Hefelager, sehr sortentypische und frische Nase, Brioche, reifer Apfel, zart mineralisch, straffe, champagnerähnliche Säure, nur dezente Dosage (6,5 Gr.), dadurch betont herb, kristalliner Abgang. Durchaus auf Champagnerniveau, könnte auch mit einem solchen durchaus verwechselt werden, überzeugende Qualität. Mit knapp 27 EURO im hiesigen Handel allerdings auch preislich auf Champagnerniveau.
2016er Riesling W. O. Elgin (Spioenkop Wines, Elgin)
stammt aus einer der kühlsten Ecken des Ursprungsgebiets, Lage vergleichbar mit einer Mosel-Steillage, hier ist Handarbeit gefragt. Ungemein typische Riesling-Nase, "kühler" Eindruck, absolut keine Fruchtbombe, sondern ein introvertierter "Steinlutscher-Typ", der auch etwas Luft benötigt, Hauch Petrol in der Nase, auf der Zunge absolut trocken schmeckend, knackige, aber nicht unreif wirkende Säure, nur mittelgewichtig (12,5 Vol%), auf der Zunge Aprikose, knackiger Apfel, Zitrus, viel Grip, aber mit viel Trinkfluss ausgestattet, mittlere Länge. Würde auch einem deutschen Riesling durchaus zur Ehre gereichen. Erstaunliche Qualität für diese Rebsorte in Südafrika, viel besser wird wohl Riesling hier nicht gehen. Preislich allerdings kein Schnäppchen (ca. 25 EURO im Handel).
2016er Sauvignon blanc W. O. Constantia (Groot Constantia, Constantia)
sehr sortentypisch, hält gut die Mitte zwischen den vegetabilen, gemüsigen Noten (grüne Paprika, Fenchel) und den Fruchtnoten (Stachelbeere, Maracuja, Cassis), absolut nicht plakativ, frischer Gaumeneindruck mit etwas Schmelz (vielleicht dank des 14%igen Semillon-Anteils), der Naseneindruck wiederholt sich am Gaumen eins zu eins, nicht sehr komplex, aber absolut stimmig, Alkohol (13,5 Vol%) ist gut verpackt, fruchtig-vegetabiler Abgang mittlerer Länge. Die Qualität stimmt, allerdings auch mit seinen knapp 18 EURO im hiesigen Handel nicht besonders preiswert.
2016er Chardonnay W. O: Hemel-en-Aarde Ridge (Ataraxia, Kevin Grant) -Walker Bay-
strohgelb mit grünlichen Reflexen, sehr feine, "burgundische" Nase, zart-röstiges Holz, etwas Ananas, schlanker, durchaus kühler Eindruck. Am Gaumen absolut trocken, Straffe Säure, die diesen extraktreichen Wein richtig trinkig macht, nur mittelgewichtig im Alkohol (13 Vol%), am Gaumen aber stoffig, ohne ins Fette oder Schwülstige abzugleiten, sehr klar, stimmiger, nur unterstützender Holzeinsatz, sehr stimmiger hochwertiger Chardonnay, der in Richtung "Original" geht. Vielleicht fehlt etwas die straffe Struktur eines Chardonnays aus der Bourgogne, was aber die Qualität dieses gelungenen Weins in keiner Weise schmälert.
2015er "Albertus Viljoen" Chenin blanc W. O. Worcester (Alvis Drift, Worcester)
der Ozean-Einfluss lässt in Worcester deutlich nach, so dass hier im Gegensatz zu beispielsweise der deutlich kühleren Walker Bay stoffigere und fülligere Weine entstehen, so wie dieser: elegante, tropische Fruchtnoten (Mango, Maracuja, reifer Weinbergspfirsich, Ananas), die aber nicht zu penetrant ausfallen, am Gaumen satte Fruchtdichte, sehr tief, gerade noch strukturierende Säure, dadurch sehr schmelziger Typ, Alkohol (13,5 Vol%) gut integriert, ausladender, aber nicht zu fetter Wein, sehr gelungener Chenin, leider auch nicht ganz billig (ca. 26 EURO im Handel).
Fortsetzung mit den restlichen 10 Rotweinen folgt !!