olifant
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Mo 20. Jan 2014, 11:17
weinaffe hat geschrieben: ... Abrusco ... P.S.: leider habe ich -ausser direkt ab Weingut- keine Bezugsquelle im Internet gefunden. Kennt einer der Italienexperten diesen Wein? Was kostet sowas ?
Hallo Bodo, finde ich sehr interessant, was du da ausgegraben hast. Meine Recherchen haben mich jedoch auch nicht wirklich weiter gebracht, ausser dass einige Ampelographen / Lexika folgende Synonyme der Abrusco nennen: ABRUSCO NERO; COLORINO; ABROSTINO; LAMBRUSCO; COLORINO DI VALDARNO; ABRUSCO DI VALDARNO; RAVERUSTO; ABROSTOLO DOLCE; COLORINO PISANO; ABRUSCO; ABRUSTANO NERO; CANINO; COLORINO DI LUCCA; TINTIGLIA II, u.a.m. Einig scheint man sich aber nicht wirklich zu sein. Von deiner VKN her könnte eine gewisse "Verwandschaft" mit Colorino durchaus gegeben sein. Der Romitorio di Santedame von Ruffino war anfänglich als 100% Colorino etikettiert, später dann als Merlot und wieder später als Colorino/Merlot Cuvée - obwohl anscheinend keine Neupflanzungen stattgefunden hatten, waren sich Fachleute nicht einig, was hier eigentlich im Weinberg stand, bzw. auch bei Neuanpflanzungen selektioniert wurde . Wie auch immer, zwischen dem von dir beschriebenen Wein, und dem mir bekannten Romitorio liegen durchaus gefühlte Parallelen vor Interessanterweise habe ich einen Chianti Betrieb gefunden, der als Komplementärsorten zur Sangiovese in deren Chianti Superiore sowohl Colorino, als auch Abrusco di Valdarno, benennt. http://www.fattorialatraiana.it/traiana_tedesco.swfAber wie du schon anklingen hast lassen, wirst du einen derartigen Nischenwein letztendlich nur ab Hof bekommen können. Dies grösser zu kommunizieren würde sich wohl weder für den Produzenten, noch für etwaige Händler lohnen, oder? Es hört sich ja auch nicht so an, als ob im Hintergrund dieses Produzenten genügend Mittel und Wille vergleichbar zur 'Il Caberlot / Rogowsky' stehen, und auch ist wohl nicht klar ob sich der Aufbau eines derartigen Projektes aufgrund der vermutet zu erwartenden Qualität als lohneneswert erachtet würde. So bleibt einem derartige Preziosen zu entdecken und zu geniessen.
Grüsse
Ralf
Die Zukunft war früher auch besser. Karl Valentin
weinaffe
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Di 21. Jan 2014, 00:26
Hallo Ralf,
erschwerend kommt noch hinzu dass Ferlaino noch zwischen Abrusco(0,4 ha) und Abrostine (0,2 ha) unterscheidet. Den Abrostine aus gleichem Jahrgang hatte ich auch in der Verkostung, der war von der Grundtendenz relativ ähnlich, aber nicht ganz so interessant.
Gruss Bodo
Alas
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Sa 22. Mär 2014, 10:26
Hallo! Die Zeit ist die passende, um an Urlaub, vom Wetter ganz besonders, zu denken. Klar, und Italien ist dabei nicht so doof. Einen Wein könnte man sich einschenken, aus der Toskana, vielleicht...: Das ist doch was! Gruß Alas
wat den een sien uhl is den annern sien nachtigall
Bernd Schulz
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Sa 10. Mai 2014, 08:30
Italien ist ja überhaupt nicht meine Baustelle, aber bei meinen Freunden Anja und Darius bekomme ich immer sehr schöne italienische Weine vorgesetzt. Gestern war es dieser hier: Die Cuvée aus Sangiovese und etwas Cabernet Sauvignon hat wohl schon einmal den Spitzenplatz bei einer länger zurückliegenden Toskana-Verkostung der Düsseldorfer Weinfreaks eingenommen. Mit den Jahren hat sie offenbar nichts an Qualität eingebüßt - und auch jetzt scheint bei der Vernichtung dieses durchaus bezahlbaren 2001ers (aktuelle Jahrgänge kosten knapp 20 Euro) keine Eile geboten zu sein. Ich bin beeindruckt! Viele Grüße Bernd
Birte
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So 18. Mai 2014, 21:36
Charlie hat geschrieben:octopussy hat geschrieben:Welche Güter könnt Ihr für Vernaccia di San Gimignano empfehlen?
Mir wurden mal folgende empfohlen: Signano, Cesani, Le Calcinaie, Panizzi. Sind euch Weine dieser Güter bekannt?
Das Zitat ist aus den Tiefen hervorgekramt. Probiert habe ich heute: Le Calcinaie, 2012 Vernaccia di San Gimignano Sehr leise Blütennase, im Geschmack etwas Nusshaut und Kräuter, am Ende etwas Süße, obwohl der Wein nur 3g/l Restzucker hat. Insgesamt ist der Wein dezent und ordentlich. Allerdings wirkt er zwischendurch so, als würde er schon den Schirm zu machen. War bestimmt nicht grundlos von knapp 10 auf 6 Euro reduziert. Scheint eher ein Wein zu sein, den man jung wegschlabbern sollte.
Créot
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Mo 19. Mai 2014, 01:09
Bernd Schulz hat geschrieben:Italien ist ja überhaupt nicht meine Baustelle, aber bei meinen Freunden Anja und Darius bekomme ich immer sehr schöne italienische Weine vorgesetzt. Gestern war es dieser hier: Die Cuvée aus Sangiovese und etwas Cabernet Sauvignon hat wohl schon einmal den Spitzenplatz bei einer länger zurückliegenden Toskana-Verkostung der Düsseldorfer Weinfreaks eingenommen. Mit den Jahren hat sie offenbar nichts an Qualität eingebüßt - und auch jetzt scheint bei der Vernichtung dieses durchaus bezahlbaren 2001ers (aktuelle Jahrgänge kosten knapp 20 Euro) keine Eile geboten zu sein. Ich bin beeindruckt! Viele Grüße Bernd
Hallo Bernd, danke für die Notiz. Ich hatte letztes Jahr mal den 2006er und fand ihn ziemlich gut, wenn mir auch schien, dass er noch einige Jahre liegen sollte. Deine Notiz bestätigt mich da. Eigentlich sind die Italiener aus französischen Trauben nicht so meine Baustelle, besonders zu den zumeist geforderten Preisen. Ich fand den Veneroso durchaus eine sehr solide Geschichte - und er kann anscheinend 10-15 Jahre gut reifen. Grüße Stefan
olifant
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Mo 19. Mai 2014, 08:16
Birte hat geschrieben: ... Vernaccia di San Gimignano .... Scheint eher ein Wein zu sein, den man jung wegschlabbern sollte.
Scheint nicht nur so, ist auch so. Einige wenige erzeugen etwas lagerfähigere Vernaccia, teilweise dann auch in Cuvée mit anderen weissen Sorten, was dann aber defacto kein Vernaccia di San Gimignano mehr ist. Aber auch diese würde ich eher binnen 4-5 Jahren trinken, wie z.B. den Greco di Tufi von Teruzzi & Puthod. Gute Vernaccia leben m.E. jung von den auch von dir beschriebenen Blüten-, bzw. floralen und zitronigen Aromen, im besten Falle kommt eine gewisse Salzigkeit / Mineralität zum Vorschein, mehr ist, bzw. muss nicht, aber das ist ok so.
Grüsse
Ralf
Die Zukunft war früher auch besser. Karl Valentin
olifant
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Mo 19. Mai 2014, 08:23
Créot hat geschrieben:.... Eigentlich sind die Italiener aus französischen Trauben nicht so meine Baustelle, besonders zu den zumeist geforderten Preisen. Ich fand den Veneroso durchaus eine sehr solide Geschichte - und er kann anscheinend 10-15 Jahre gut reifen.
Grüße Stefan
In der letzten Zeit ist bei mir die Überzeugung gereift, dass gerade aus dem toskanischen Küstenbereich (Carmignano, Colline Luccese, Bolgherie, Maremma, Val di Corna, und wie die gegenden da alle so heissen...) und nahem Hinterland durchaus richtig gute Supertoskaner kommen - eigenständig und durchaus Charakter. Aus der Chiantizone, Montalcino und Montepulciano habe ich bei Supertoskanern durchaus auch noch meine Vorurteile
Grüsse
Ralf
Die Zukunft war früher auch besser. Karl Valentin
Birte
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Mo 19. Mai 2014, 22:14
olifant hat geschrieben:Birte hat geschrieben: ... Vernaccia di San Gimignano .... Scheint eher ein Wein zu sein, den man jung wegschlabbern sollte.
Scheint nicht nur so, ist auch so. Einige wenige erzeugen etwas lagerfähigere Vernaccia, teilweise dann auch in Cuvée mit anderen weissen Sorten, was dann aber defacto kein Vernaccia di San Gimignano mehr ist. Aber auch diese würde ich eher binnen 4-5 Jahren trinken, wie z.B. den Greco di Tufi von Teruzzi & Puthod. Gute Vernaccia leben m.E. jung von den auch von dir beschriebenen Blüten-, bzw. floralen und zitronigen Aromen, im besten Falle kommt eine gewisse Salzigkeit / Mineralität zum Vorschein, mehr ist, bzw. muss nicht, aber das ist ok so.
Vielen Dank für Deine Einschätzung, Ralf. Hier gibt es wirklich für jede Nische Experten.
Créot
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Di 20. Mai 2014, 00:17
olifant hat geschrieben:Aus der Chiantizone, Montalcino und Montepulciano habe ich bei Supertoskanern durchaus auch noch meine Vorurteile
Hallo Ralf Vorurteile habe ich eigentlich nicht mal. Aber ich finde, es gibt für 10-15 Euro einfach sehr sehr schöne Chinatis - im letzten halben Jahr habe ich einige getrunken und war eigentlich nie enttäuscht. Und wenn ich Merlot oder Cabernet will, kann ich ja auch einen Bordeaux trinken. Obwohl ich auch Sachen von Tua Rita sehr fett fand (tatsächlich fett, aber auch gut - aber auch 2007er) muss man sich ja irgendwie beschränken ... Und tatsächlich reizen mich die Preise der meisten Supertuscans von irgendwelchen Mailänder Industriehasen oder Adelssippen áuch nicht zum Kauf (na, o.k., doch irgendwie Vorurteile ). Grüße Stefan
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