Vino Nobile / Rosso di Montepulciano

Hallo Stephan,

mir ist bisher nur der 1997er Grandi Annate bekannt, der laut Winespectator zu den besten je produzierten Vino Nobiles gehören soll. Das Einzige, was mir bei diesem Wein außergewöhnlich erscheint, ist das Veilchen-Bukett, das ich in dieser Intensität sonst nur von Veilchen-Pastillen kenne. Am Gaumen ist er eher harmlos (jedenfalls nicht so gut wie einige mir bekannte Poliziano-Jahrgänge).

Grüße

Hartmut

Hallo zusammen,


der Vino Nobile Grandi Annate ist schon ein eher rotbeeriger, eleganterer Tropfen, denn ein schwarzbeeriger Powerwein (trotzdem mit viel Biss, Säure und Tannin). Ich weiß nicht, wie die aktuellen Jahrgänge sind, in den älteren war auch nicht soviel CS drin

Ich habe noch 97 und 99 in der Magnum im Keller, werde diese aber noch liegen lassen. Der 2006er ist natürlich viel zu jung und ich gehe davon aus, dass der momentan gar keinen Spaß macht.

Der GA ist, bzw war, vom Stil immer ganz anderes als der "normale" Vino Nobile von Avignonesi.

Hallo Hartmut und Klaus,

vielen Dank für Eure Hinweise/Eindrücke.

der Vino Nobile Grandi Annate ist schon ein eher rotbeeriger, eleganterer Tropfen, denn ein schwarzbeeriger Powerwein (trotzdem mit viel Biss, Säure und Tannin). [...] Der GA ist, bzw war, vom Stil immer ganz anderes als der "normale" Vino Nobile von Avignonesi.

Das war mir nicht klar. Die Einschätzung "rotbeeriger, eleganterer" und "viel Biss, Säure und Tannin" trifft ziemlich genau meinen Eindruck des 2006ers. Tatsächlich hatte ich unwissend einen Powerwein erwartet, ja fast schon befürchtet. Ich dachte, der Grandi Annate wäre eine Art hyperkonzentrierte Version des normalen Vino Nobile.

Den Spender des Weins konnte ich nicht davon abhalten, jetzt schon eine Flasche zu öffnen. Aber mich soll es nicht gestört haben. Ich bin recht hoffnungsvoll, dass mit viel Flaschenreife ein sehr schöner Tropfen daraus wird.

Zusammen mit verschiedenen Rosso di Montalcino hatte ich einen Nobile von Dei, der ohne großen Schnickschnack daherkommt und durchaus entwicklungsfähig ist; insgesamt eine sehr angenehme Erfahrung.

Zusammen mit verschiedenen Rosso di Montalcino hatte ich einen Nobile von Dei, der ohne großen Schnickschnack daherkommt und durchaus entwicklungsfähig ist; insgesamt eine sehr angenehme Erfahrung.
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Hallo Jochen,

die von dir vermutete Entwicklungsfähigkeit der Nobiles von Dei kann ich dir durchaus bestätigen. Sehr schön ca. 5-6 Jahre nach der Lese, aber auch sehr gereift oftmals schöne Weine.

Hallo zusammen,

Dieser Vino Nobile schmeckt mir irgendwie noch einen Hauch besser als der gestrige Supertoscan:

Icario, Vitaroccia, Vino Nobile di Montepulciano, Riserva, 2006

Bereits nach dem Öffnen voll präsent. Kirsche, in der als auch am Gaumen, kombiniert mit einem Hauch Minze. Würzig, fleischig, süffig, mit einer samtenen Tannine, die mir sehr gefällt, wenig adstringierend. Langer Nachhall. Keine Holzaromen im Vordergrund. Sehr eleganter Wein mit einer wunderschönen Farbe und einer hohen Viskosität. 92/100 Punkten.

Grüsse aus Adliswil,
Sacha

Hallo,

sie können schon sehr gefallen, die Weine aus Montepulciano. Heute, gestern und vorgestern Nottola 2004 genossen. Keine großen Notizen gemacht. Auch in dieser Hinsicht bin ich traditionell faul zwischen den Jahren. Aufgefallen ist mir nur, dass er nicht mehr so hitzig, wie noch kurz nach dem Kauf daherkommt. Klarer, schmackhafter und dabei immer noch sehr süffig.

Grüße,

wolf

Hallo zusammen,

was für ein Trinkspass mit dem "Prugnolo" Rosso di Montepulciano 2009, Boscarelli
Kräftige Nase, vielschichtig nach Himbeeren, Kerne, feinste Würze und Ledernuancen. Am Gaumen mittlerer Extrakt, schöne lebhafte Säure, feinkörnige Gerbstoffe mit etwas Grip, sehr gute Struktur und Finesse; sehr harmonisch und angenehm vielschichtig mit animierender Himbeerefrucht, etwas Mineralik mit dezentem Holzeinschlag aber beileibe nicht banal. Mittlerer bis langer Abgang. 90 OpfP. Bin sehr angetan von diesem Rosso. Der lässt erahnen, wie erst der VNdM schmecken könnte. Hat wunderschöne feine Anlagen. Und "nebenbei" - der hat auch meiner besseren Hälfte geschmeckt. Flasche leer

Der ‘Fossolupaio’ glänzt mit seinen reifen roten Früchten und zeigt wie ehrlicher und gradliniger Montepulciano schmecken kann. Geschmeidig fühlt er sich an, trotz seiner durchaus präsenten Textur was Säure angeht. Überraschend ist wie mineralisch prickelnd dieser Montepulciano auf die Zunge kommt und wie fein sich diese von dort über ihre Mitte im ganzen Mund verteilt. Es fliesst einem während des Trinkens das Wasser im Mund zusammen und man muss sich schon selber bremsen ob seines Trinkflusses. Fast hat man das Gefühl der Wein verdampft noch bevor das Glas wieder auf dem Tisch steht. Mit 13% bewegt er sich dabei im ‘gesitteten’ und annehmbaren Rahmen.

Der Wein ist einfach, aber er hat hohes Suchtpotential sobald man ihn gewähren lässt. Die 10-12 Euro ist der Tropfen mehr als wert und für dieses Geld wird ganz grosses Kino im Mund geboten. Mit drei kurzen Worten kann man den ‘Fossolupaio’ als frisch, fruchtig und ‘knackig’ beschreiben.

Den Verkostungsbericht gibt es hier zu lesen: http://weinquellen.at/verkostet/fossolu ... ndella.htm

Was diesen Sangiovese so interessant macht ist aber weniger seine fruchtbetonte Seite als vielmher seine ausdrucksstarken und kraftvollen Gerbstoffe die für richtig Leben im Mund sorgen. Begleitet von feinsten Röstaromen und von dezentem Holz werden sämtliche Beeren- und Kirscharomen in ein Geschmackskonzept miteingebunden welches weiss was ‘Sache’ ist und sich ebenso auch präsentiert. Dieser ‘Italiener’ ist kein Schmusewein und schon gar kein Wein für Leute die aus Marmeladetöpfen löffeln. Der ‘Bindella’ hat richtig Kraft, zeigt seine ‘Rustikalität’ und schert sich nicht um das was ‘man’ gewohnt im Glas ist.

Seine 14% machen diesen Vino Nobile di Montepulciano DOCG, um ihn der Ehre halber auch einmal richtig beim Namen zu nennen, nicht gerade zu einem Leichtgewicht. Der Kerl hat schon mächtig Kraft. Umso mehr ist er jedoch ein echtes Highlight unter den unzähligen Montepulcianos welche sich ausschliesslich am Massengeschmack anstatt an Individualität und Einzigartigkeit orientieren. Durchschnittlich 16-18 Euro sind gutes Geld, keine Frage. Dafür kommt aber auch ein ‘richtiger’ Montepulciano der auch Eindruck hinterlässt aus dieser Flasche.

Den ganzen Verkostungsbericht gibt es hier: http://weinquellen.at/verkostet/bindella-2008.htm