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Chianti (in allen Variationen)

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olifant

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Re: Chianti (in allen Variationen)

BeitragMo 7. Mär 2016, 09:55

Hallo Panamera,

leider nicht nur das Olivenöl ist bei uns sehr schwer erhältlich, noch schwerer die hervorragenden Käse.
Meine örtliche Quelle ist leider bereits vor 1 1/4 Jahren mangels Tragfähigkeit des Ladengeschäfts versiegt - bis dahin war für mich die ganze Produktpalette von Corzano & Paterno verfügbar, was mit sehr angenehmen Genüssen verbunden war.

Absoluter Käsetipp: Buccia di Rospo http://www.corzanoepaterno.com/deu/content_dettaglio.php?id_content=144&ca_template=formaggio
Grüsse

Ralf

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Karl Valentin
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olifant

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Re: Chianti (in allen Variationen)

BeitragMi 16. Mär 2016, 17:16

... gestern im Glas ...

Montesodi Chianti Rufina Riserva 2005, Frescobaldi

dichtes Rubinrot; aromatisch dichte verführerische Nase mit reif-würzigen Wildkirsch- und -beerennoten, balsamische Anklänge, etwas Tabak und feines Leder; am Gaumen dicht-würzige Fruchtnoten korrespondierend zur Nase, feine Tabak- und Ledernoten, etwas Kakao, alles dicht und komplex verwoben, kräftig-samtiges Tannin, stimmige wohlintegrierte Säure, Fein, Dicht und Balanciert; langer bis sehr langer komplexer Abgang auf bals. Frucht und feine Würze - 17,5-18/20 op

Gefällt mir sehr sehr gut, jetzt in sehr schönem Trinkfenster, ohne jegliche Eile.
Grüsse

Ralf

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Karl Valentin
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vanvelsen

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Re: Chianti (in allen Variationen)

BeitragDo 5. Mai 2016, 10:45

Liebes Forum

ich habe ja schon manches Weingut besucht, doch die Faszination Castello di Ama war einzigartig. Marco Pallanti ist eine beeindruckende Weinpersönlichkeit und ich kann jedem hier im Forum nur ans Herzen legen, dieses Gut einmal zu besuchen. Hier meine Notizen, um den einen oder anderen hier drin etwas anzuspornen und Lust auf Chianti zu machen...

http://www.vvwine.ch/2016/05/castello-d ... n-und.html

Grosse Klasse, was Ama im 2011 produziert hat.

Herzliche Grüsse

Adrian
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vanvelsen

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Re: Chianti (in allen Variationen)

BeitragMo 9. Mai 2016, 18:08

Liebes Forum.

und weil mir es das Chianti vor kurzem grad sehr angetan hat, hier noch ein Bericht über das Castello di Querceto.
http://www.vvwine.ch/2016/05/castello-d ... e-aus.html

Das Weingut produziert sehr gute Qualitäten zu überschaubaren Preisen (von den Top-IGTs mal abgesehen, welche teuer sind).

Wer im Chianti nächtigen will, kann zudem auf Querceto resp. den Gästehäusern zu fairem Kurs übernachten.

Gruss,

Adrian
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Holzfass

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Re: Chianti (in allen Variationen)

BeitragDo 19. Mai 2016, 23:26

Neulich im Glas, Lanciola Le Masse di Greve Chianti Classico Riserva 2011.

Am ersten Tag (wohl jahrgangsbedingt) sehr würzige Nase, so wie in einer Kirche, in der viel altes Holz kalten Weihrauch vom Vorabend ausdünstet. Dazu eine spürbare, straffe Säure. Nicht mehr ganz jugendlich und hält das Ganze zusammen.

Am zweiten Tag tritt die Kirchenwürze in den Hintergrund, eine kräftig-erdige Note übernimmt stattdessen, untermalt von dunkler Kirschfrucht. 14,5% Alkohol, aber die sind kein Problem. Die erdige Note will man stets mit dem nächsten Schluck wegspülen.

Macht am zweiten Tag richtig Spaß. Ich bin gespannt, wie sich der Wein entwickeln wird.
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Holzfass

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Re: Chianti (in allen Variationen)

BeitragMi 27. Jul 2016, 21:42

Holzfass hat geschrieben:Heute Abend im Glas, Grignano Chianti Rufina, 2011.

Relativ dunkles Rot im Glas. In der Nase unmittelbar nach dem Öffnen recht dunkel und verschlossen. Wenig Frucht, wenn dann Kirschfrucht. Und deutliche Würze, vor allem Wacholder. Am Gaumen dasselbe Spiel, mit spürbarer Säure, der recht wenig Frucht entgegensteht.

Nach etwas Belüftung und zum Essen (toskanischer Linseneintopf) dann doch etwas zugänglicher. Die (Holz-) Würze ist etwas differenzierter. Schöne Würze eigentlich, wenn man wacholderige Noten mag. Immer noch kaum Frucht. Ich klage ja gerne, wenn ein Chianti davon zu viel hat, vor allem, wenn es in Richtung Himbeere und Walderdbeere geht (Kirsche mag ich lieber), aber der hier ist schon wirklich dunkel-würzig. Zum Essen aber durchaus kompatibel.


Und heute dann mal Grignano Chianti Rufina, 2012.

Ausgewogener, weniger wuchtig-würzig als 2011. Fein-erdig, weniger wacholdrig. Eher dezente Säure, spürbare Tannine, aber schon gut trinkbar. Etwas mehr Frucht, etwas dunkle Kirsche und dann Johannisbeerernte in Omas Garten. Etwas Erde, würzige, grüne Blätter, Stiele und einige zerdrückte Beeren... Könnte vielleicht etwas saftiger sein, ist aber ein schöner Chianti. Recht langer Abgang.
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olifant

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Re: Chianti (in allen Variationen)

BeitragMo 26. Sep 2016, 09:19

...am WE im Glas ...

Montesodi Chianti Rufina Riserva 1999, Frescobaldi (Castello di Nipozzano)

leicht trübes dichtes Rubinrot mit leichten braunen Reflexen; balsamische greifte rote, etwas wilde gereifte Fruchtnoten (Kirsche, Zwetschke), Orangenschale, feines Leder, erdige Würze; am Gaumen recht hohe Konzentration, gereifte balsamische rote Fruchtnoten korrespondierend zur Nase, verwoben mit Oragenzesten / Orangeat, erdigen Anklängen und Leder, etwas Rustikales aber samtig-gereiftes Tannin, stimmige Säure, Tiefe und Balance; langer bis sehr langer Abgang korrespondierend zum Gaumen - 17,5/20 op

Seit der letzten Flasche vor über 3 Jahren hat der Wein kaum merklich abgebaut, na gut, die Tertiärnoten nehmen durchaus zu, was aber nicht wirklich schadet.
Dieser Jahrgang, und auch jene bis Mitter der '00er Jahre, firmiren noch als Chianti Rufina, neuere Jahrgänge sind interessanterweise als Toscano IGT klassifiziert und somit Supertoskaner - warum auch immer ...
Grüsse

Ralf

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Karl Valentin
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Holzfass

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Re: Chianti (in allen Variationen)

BeitragSa 29. Okt 2016, 18:31

Nachdem ich über die letzten Jahre immer mal wieder die Chiantis von La Mandria im Glas hatte, nun mal ein kleiner Bericht.

Mehr oder weniger zufällig war ich vor einiger Zeit mal an die Annata 2001 (oder war es doch 2002?) und später 2006 gekommen. Beide hatte ich ca. 8 Jahre gereift getrunken. Beide Weine mit knackiger Säure, aber auch schön gereift, mit typischer Chianti-Würze. Moderate 12,5% Alkohol, wenn ich mich recht entsinne. Aufgrund der Säure waren die nicht einfach zu trinken, aber diese traditionelle Nase hat schon Spaß gemacht. Die 2008er Annata war Anfang diesen Jahres schon weiter gereift und nicht (mehr) ganz so überzeugend wie die anderen beiden Jahrgänge.

Mit dem 2012er Jahrgang wurde dann die Stilistik der Annata geändert, die Weine werden fruchtbetonter ausgebaut, die Säure ist weniger prägnant. Mit 12,5% Alkohol immer noch angenehm schlank. Ein anständiger, grundsolider Chianti. Guter Essensbegleiter. Die 7,90€ sind ein fairer Preis.

Die Riserva ist mein Favorit des Sortiments von La Mandria. Anfang des Jahres gab es die 2007er im Online-Shop zu kaufen. Schon interessant, die neun Jahre alte Riserva als aktueller Jahrgang. Die war und ist aber schön zu trinken. Mit 13,5% Alkohol immer noch moderat und schön gereift, ohne jedoch typische Reifenoten aufzuweisen. Einfach sehr ausgewogen und in sich ruhend, über die Zeit wohl abgerundet. Ohne die dominante Säure der Annata. Braucht etwas Luft und bietet dann über zwei Tage traditionelle CCR-Stilistik. Für die 9,95€ schon eine Empfehlung wert, momentan wird der Jahrgang für 6,95€ abverkauft. Das ist meiner Meinung nach ein Schnäppchen für eine CCR. Der Jahrgang ist bestimmt noch ein- zwei Jahre wunderbar trinkbar.

Neu verfügbar ist momentan die 2011 Riserva. Diese habe ich in der letzten Woche aufgezogen und die hat sehr überzeugt. Trotz des warmen Jahrgangs in der Toskana bleibt es bei 13,5% Alkohol und feiner, traditioneller Stilistik. Am ersten Tag schon gut, am zweiten dann voll da. Angenehme, spürbare Tannine, fein-würzig, nicht wuchtig oder überbordend würzig, wie viele andere 2011er Weine im Chianti. Die 10% Barrique-Anteil sind wohl ein Zugeständnis an die Moderne, das macht sich aber gut. Langer Abgang, sehr überzeugend und für 9,95€ schlichtweg günstig. Momentan gibt es sogar ein 6 für 5 Angebot, das ist schon ein Schnäppchen zum einlagern, wenn man denn traditionelle CCR mag.

Das Weingut hat auch noch einen reinsortigen Merlot im Angebot, aus einer Einzellage, der wohl nur alle paar Jahre mal vinifiziert wird. Momentan gibt es den 2011er Jahrgang. Ich bin eigentlich kein großer Fan internationaler Rebsorten in der Toskana, aber werde den jetzt trotzdem mal testen. Für 12,90€ kann man mutmaßlich nicht allzu viel falsch machen.

Die Weine werden in Deutschland online angeboten und ab Breisach versendet. Dort lebt wohl die deutsch-italienische Familie, die das Weingut La Mandria betreibt.
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Ralf Gundlach

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Re: Chianti (in allen Variationen)

BeitragSo 6. Nov 2016, 22:04

Ich habe bis jetzt so ziemlich gar keine Berührungspunkte mit Chiantis gehabt, aber den, den ich im Glas habe gefällt mir: 2014 Chianti Classico San Giusto a Rentennano, ich kannte das Weingut nur, weil ich vor ein paar Jahren bei einem Bekannten den Percarlo getrunken hatte , schöne Nase nach Kirschen, am Gaumen zeigt dieser Chianti eine ganz feine Frucht
( Sauerkirschen, etwas Himbeere), dezente Zedernholznote, hat auch durchaus einen mineralischen Charakter, mittlerer Körper, sehr elegant, ein feiner, nobler Wein, im Abgang spürt man die Jugendlichkeit durch die vorhandenen, aber feinkörnigen Tannine, aber er macht jetzt schon sehr viel Spaß, 89 Punkte, kostet 16,50 Euro

Gruß

Ralf
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olifant

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Re: Chianti (in allen Variationen)

BeitragMo 7. Nov 2016, 10:03

Hallo Ralf,

San Giusto a Rentennano ist für mich einer der verlässlichen Erzeuger, gerade beim Chianti Classico, der auch hervorragend reifen / altern kann. Die "Trinkreifetabelle" des Weinguts zum CCL ist daher durchaus aufschlussreich und nicht wirklich überzogen.
http://www.fattoriasangiusto.it/dat/pdf/chianti.pdf
Trinkt sich jung gut, sind aber auch mit abgeschmolzenen Tanninen aufgrund der tragenden Säure auf lange Sicht ein Genuss. Persönlich trinke ich (klassischen, mit Canaiolo und/oder Colorino, bzw. anderen autochtonen wie Ciliegiolo, etc., cuveetierten) CCL am liebsten zwischen 6 und 10 Jahren. Danach sind Sie noch durchaus fein und 'burgundisch', bzw. 'morbido', aber die Spannung nimmt dann auch spürbar ab.
Grüsse

Ralf

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