Hasi
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Fr 19. Feb 2021, 19:15
Ein 2006-er vom Andrea Costanti - ja warum soll der nicht „da sein”??? Ein Brunello ist kein Bordeaux der sich verschliesst ... 2006 ist absolut optimal um ihn JETZT zu trinken, egal von welchem Winzer in Montalcino, die einzigen die vielleicht noch ein wenig brauchen sind Biondi Santis Weine! (aber das ist auf Il Greppo immer so) ... generell finde ich das wie immer alles zu viel blablaba und zu wissenschftlich! Brunello ist da um ihn zu trinken und das geht eigentlich mit allen Brunellos sofort, wenn man ihnen in ihrer Jugend ein paar h (24h ideal) Luft gibt! Warum sollte der Weinbauer das Ding 36 Monate in einem großen Fass reifen lassen und dann noch ein weiters Jahr oder länger am Weingut in der Flasche nachreifen lassen . sicher nicht um den Wein dann weitere 20 Jahre entwickeln lassen zu MÜSSEN (man KANN es aber!) bevor man ihn auch nur irgendwie antrinken kann ... auch deshalb verstehe ich Bordeaux nicht wirklich ... der 06-er von Andrea Cosdtanti ist sicher superlegendär, nicht?
lG
Hasi
JohnnyBravo
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So 28. Feb 2021, 15:59
Es sind zwar jetzt schon ein paar Wochen vergangen, aber es ist ja auch nicht eilig. Ich habe mich an die Empfehlung von Hasi gehalten und noch 4-5 Flaschen mehr eingepackt. Bisher haben wir 3 Flaschen verköstigt:
Hier mal mein Eindruck von Flasche 1: Casanova di Neri 2015: (der tenuta ist zwar auch im Warenkorb gelandet wurde aber noch nicht geöffnet)
Ich wollte ihn einfach noch einmal probieren, weil ich den 2010 so gut in Erinnerung hatte - vielleicht waren die Erwartungen auch etwas hoch und wir hätten ihm noch etwas mehr Luft geben müssen, zu Beginn war ich vom Geschmack etwas enttäuscht. Hier meine Notizen:
Nase: Kirsche pur - etwas rote Frucht (Brombeere) aber eine irre gute Nase die Lust auf mehr macht. Wow!
Geschmack: (30-40 Minuten vorher dekantiert). Da war die Nase vielversprechender, die Frucht macht schnell Tannin und Gerbstoff platz - fast schon bitter und einen leichten metallischen Unterton - da war ich erstmal enttäuscht. Flasche umgefüllt und in den Kühlschrank gestellt. Zwei Tage später: Deutlich besser - runder und weniger bitter - der metallische Ton war zum Glück auch kaum spürbar. Aber weniger "dicht" als ich ihn in Erinnerung hatte.
Abgang: Mittellang - wieder rote Beeren und eine leichte Kräuternote, aber überraschend frisch.
Sicherlich nicht schlecht aber kein Nachkauf für mich.
amateur des vins
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Mo 1. Mär 2021, 07:11
JohnnyBravo hat geschrieben:Geschmack: (30-40 Minuten vorher dekantiert). Da war die Nase vielversprechender, die Frucht macht schnell Tannin und Gerbstoff platz - fast schon bitter und einen leichten metallischen Unterton
Hast Du "auf Verdacht" belüftet, ohne direkt nach dem Aufziehen zu probieren? Übrigens sind Tannine Gerbstoffe, das ist also in diesem Kontext dasgleiche.
Besten Gruß, Karsten
JohnnyBravo
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Mo 1. Mär 2021, 08:52
Ja ich habe "auf Verdacht" belüftet.
Wieder was gelernt - Ich hatte Tannine immer stärker mit dem Holzeinfluss verbunden, folglich wäre es in meiner Beschreibung "Holzeinfluss (durchaus gut) und Gerbstoff im Sinne von pelzig/bitter.
amateur des vins
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Mo 1. Mär 2021, 09:49
JohnnyBravo hat geschrieben:Ja ich habe "auf Verdacht" belüftet.
Ich empfehle, direkt nach dem Öffnen zu probieren. Manche Weine verschließen sich binnen Minuten. Keine Ahnung, ob das hier der Fall war, aber es würde zu Deiner Beschreibung passen. JohnnyBravo hat geschrieben:Wieder was gelernt - Ich hatte Tannine immer stärker mit dem Holzeinfluss verbunden, folglich wäre es in meiner Beschreibung "Holzeinfluss (durchaus gut) und Gerbstoff im Sinne von pelzig/bitter.
Tannine kommen auch vom Holz(ausbau), aber in stärkerem Maße aus Schale, Kernen oder ggf. Rappen. Und richtig, sie sind, was pelzig macht. Für bitter kommen auch jede Menge anderer Einflüsse infrage. Empyreumatische Aromen, Vanille und dergleichen kommen auch vom Holz (je nach Toasting), aber nicht von Tanninen (afaik).
Besten Gruß, Karsten
Jochen R.
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Mi 10. Mär 2021, 18:17
Il Poggione - BdM 2016: Unheimlich Tiefe anzeigende, komplexe, Nase: Bittermandeln, Gewürze, Kaffee, Tabak, Zedern, mit etwas Luft florale Noten, Minze. Mittelkräftig bis intensiv, genial! Mittelgewichtig mit einer Ladung Sauerkirschen, knackig frisch, dezent floral/ würzig, leicht „trocknend“. Mittellanger Abgang, der mit der Zeit länger wird.
Am Gaumen noch ausbaufähig – macht trotzdem jetzt schon riesen Spaß. Klasse Wein! 93+ P.
Viele Grüße, Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
Speedsocke
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Mi 10. Mär 2021, 20:05
Jochen R. hat geschrieben:Il Poggione - BdM 2016: Unheimlich Tiefe anzeigende, komplexe, Nase: Bittermandeln, Gewürze, Kaffee, Tabak, Zedern, mit etwas Luft florale Noten, Minze. Mittelkräftig bis intensiv, genial! Mittelgewichtig mit einer Ladung Sauerkirschen, knackig frisch, dezent floral/ würzig, leicht „trocknend“. Mittellanger Abgang, der mit der Zeit länger wird.
Am Gaumen noch ausbaufähig – macht trotzdem jetzt schon riesen Spaß. Klasse Wein! 93+ P.
Viele Grüße, Jochen
Hallo Jochen, sehr interessante Notiz. Auf dieses Weinchen bin ich auch gespannt. Kannst du zufällig einen Vergleich zum 2015 ziehen? Den hatte ich und fand ihn alles in allem auch ziemlich klasse. Viele Grüße Florian
Jochen R.
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Mi 10. Mär 2021, 20:22
Hallo Florian, ich kenne aus 2015 nur den Rosso, hier meine Notiz vom 28.04.18 ... Jochen R. hat geschrieben:Ich hatte kürzlich den RdM von Il Poggione 2015 im Glas und mir folgendes notiert: Verhalten bis mittelkräftige Nase: Rosinen/Marzipan, erdig/nasses Laub, Minze, später florale Noten. Mittlerer Körper, wunderbare Frucht (v. a. Kirschen & Heidelbeeren), frische Säure, dezent erdig/floral/würzig, lang. 88 P. Fehlende Frische würde ich hier wirklich nicht beklagen, aber: der Wein ist nach etwa 3 Std. dermaßen abgeflacht, deswegen kein Nachkaufreflex. In den ersten 3 Std. aber wirklich sehr gut! ...
Viele Grüße, Jochen PS: Vielleicht sollte man - meiner bescheidenen Meinung nach - das von Expertenhand empfohlene "totdekantierten" solcher jungen Weine auch mal kritisch überdenken
Belgrave ist nichts für Unschuldige
Speedsocke
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Mi 10. Mär 2021, 21:01
Jochen R. hat geschrieben:Hallo Florian, ich kenne aus 2015 nur den Rosso, hier meine Notiz vom 28.04.18 ... Jochen R. hat geschrieben:Ich hatte kürzlich den RdM von Il Poggione 2015 im Glas und mir folgendes notiert: Verhalten bis mittelkräftige Nase: Rosinen/Marzipan, erdig/nasses Laub, Minze, später florale Noten. Mittlerer Körper, wunderbare Frucht (v. a. Kirschen & Heidelbeeren), frische Säure, dezent erdig/floral/würzig, lang. 88 P. Fehlende Frische würde ich hier wirklich nicht beklagen, aber: der Wein ist nach etwa 3 Std. dermaßen abgeflacht, deswegen kein Nachkaufreflex. In den ersten 3 Std. aber wirklich sehr gut! ...
Viele Grüße, Jochen PS: Vielleicht sollte man - meiner bescheidenen Meinung nach - das von Expertenhand empfohlene "totdekantierten" solcher jungen Weine auch mal kritisch überdenken
Besten Dank für deine Notiz. Da hört sich der Brunello schon deutlich verlockender an. Zum 2015 hatte ich mir aufgeschrieben: Älteste Reben. Temperaturkontrollierte Gärung. Ca. 39 Monate in franz. Eiche. Extraktreich. Dicke Schlieren. Eigentlich rubinrot mit leichter Tendenz zu ziegelrot. Süßliche Kirsche mit Würze. Evtl. auch eingekochte Waldfrüchte. Ein Hauch Leder. Etwas holziges und rauchiges. Intensiver und vielschichtiger Duft. Erstaunlich frische, kräftige Säure. Kräftige Tannine. Körper, Volumen. Druck. Wein wird förmlich hinuntergeschoben. Langer Nachhall. Aktuell Luft. Kann liegen.
Hasi
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Sa 13. Mär 2021, 10:46
nachdem ihr hier sehr auf Details achtet solltet Ihr wissen, dass es sich beim Material der Fässer von Il Poggione zwar um französische Eiche handelt, es aber dennoch die dort sogenannten „Botti Grande” sind, die Il Poggione küfern lässt, also zum Teil wirklich SEHR große Fässer! KEINE Barriques für Sangiovese am Weingut!
Wie groß die Dinger sind, seht Ihr hier am Foto (hat meine Frau bei einem unserer Besuche gemacht)
hasi
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