Supertoskaner

Montepeloso - Eneo 2006
40% Montepulciano, 40% Sangiovese, 10 Marselan u. 10 % Alicante.
Ich kenne keine vergleichbare Cuvee. A. Galloni vergibt 95 Punkte. Trinken ab 2016.
Ich bin jetzt beim letzten Glas, nach ca. 5 Std. aus der Karaffe. Der wein verbessert sich immer noch.
Und Herr Galloni liegt nicht falsch. Eigentlich ist er noch zu jung. Er ist modern. Ja! Aber ist das pauschal ein Makel??
Die 95 Punkte sind nicht ganz falsch! Ein Hammer-Wein! Seidig, elegant, aber auch kraftvoll, eigenständig. 2010 für ca. 30€ gekauft. Probiert das mal, wenn möglich! Ich werdet es nicht bereuen!!

... gestern im Glas ...

Sezzana 2003 Rosso IGT, Casanuova della Spinetta - Terriciola, 100% Sangiovese

dichtes schwärzliches Rubinrot, kleiner Wasserrand; intensive Nase von zerdrückten Heidelbeeren, etw. Vanille, Lakritz, später auch Sauerkirsche, Leder - Nasenwein!; am Gaumen kräftig, aber nicht so dicht wie die Farbe erwarten lassen würde, mit Belüftung etwas dichter werdend mit guter, angenehmer Konzentration, wiederum Heidelbeeren und Sauerkirschen, etwas Lakritz, vorallem feine schwarzer Kaffee- (Espresso) und Leder-Würze, komplexe Eleganz, feines trockenes aber nicht trocknendes Tannin, stimmig ausbalancierte Säure, gewisse Tiefe, eher elegant und kräftig, noch animierend; mittellanger - langer Abgang, mit Belüftung an Länge gewinnend, auf feinwürzige verwobene Frucht, Espressopulver, trocken - 17/20 op

So eine dunkle Sangiovesefarbe im Jahrgang 2003 - für mich klar, dass dies ein oenologisches Machwerk ist, aber dennoch ein sehr toskanisches und für den vermuteten technologischen Einsatz sehr Gelungenes - nicht beliebig, nicht international. Sehr schöne Nase Jetzt trinken!
Nach 2004 nicht mehr im Portofolio wg. geänderter Produktpalette.

... am WE im Glas ...

Cavalli 2005 Toscano Rosso IGT, Tenuta Degli Dei (Tommaso Cavalli) - Panzano, Cuvée Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Petit Verdot

glänzendes fast opakes Rubinrot; intensiver reifer dunkler würziger Beerenmix, feines Holz, feine Gewürze; am Gaumen sehr dichter aromatischer Ansatz mit würziger reifer dunkler Beerenfrucht, korrespondierend zur Nase, sehr angenehm integrierte feine Würze, geschmeidig, komplex und tief, seidige dichte Tannine mit gewissem Grip, stimmig ausbalancierte Säure, rund, geschmeidig, würzig, sehr guter Trinkfluss; langer - sehr langer geschmeidiger Abgang auf würzige Frucht und samtiges Tannin - 17,5-18/20 op

Ein Wein, der sich zurecht den Namen Supertoskaner verdient - allerdings im Wesen nicht zwingend in Italien zu verorten. Dennoch einfach ein Genuss.

... da die eigentlich favorisierte Flasche Morellino di Scansano Risere von Le Pupille erst mal ganz fies korkte, kam einer meiner allzeit Favoriten, leider dessen letzete Flasche meines Bestandes, gestern ins Glas ...

Romitorio di Santedame 1999, Tenimenti Ruffino - Castellina in Chianti, Cuvée 60% Colorino, 40% Merlot

dunkles dichtes Rubinrot; dichte komplexe würzige Nase mit viel Blaubeerenkompott, Waldhimbeeren, Amarena, wild-würzigen Noten von feuchter Macchia, nach Wildaufbruch und Lakritz, Pfeffer; am Gaumen dichter und voller Körper, starker würzige dunkle Wildfrucht und ebenfalls Anarenanoten, stimmig unterlegt mit einer Mischung aus Goudron und Lakritz, dazu noch Gewürznoten wie Piment und als Basis mineralische Noten, samtiges gereiftes Tannin, hervorragende Säurebalance, sehr stimmig und present, tänzelnd; langer - sehr langer komplexer und tiefer Abgang auf würzige Frucht und samtiges Tannin - 18/20 op

Vor 2 Jahren zum letzten mal im Glas, da hatte der noch Ecken und Kanten, jetzt zeigt sich diese Flasche voll ausgereift und extrem verführerrisch. Ein Supertoskaner jenseits aller Beliebigkeit, durch und durch mit der Region verwurzelt. Wie so oft, leider meine letzte Flasche - würde sich wohl noch ein paar Jährchen ohne geschmackliche Einbussen presentiieren können. Gäbe es diesen Wein aus guter Lagerung auf dem Sekundärmarkt ... absolut empfehlenswert

Tenuta San Guido - Sassicaia 1999: Sassicaia hatte ich bislang noch nie getrunken. Blind eingeschenkt war ich von dem Wein schon sehr begeistert, er changierte ständig, hatte vor allem sehr schöne würzige Noten und ein perfekt eingesetztes Holz. Ein wirklich toller Wein.

Antinori - Tignanello 2006

Na gut, meine Erfahrungen mit Tignanello sind überschaubar. 3 mal ´98, 1 mal ´01 und jetzt den ´06er. Kein schlechter Wein, niemals! Aber irgendwie fehlt immer der "Wow"-Effekt oder so!? Immer ein kräftiger Wein, voller Körper, gute Säure, langer Abgang, gutes Potential alles schön ausgeglichen. Nur so richtig an die Toskana möchte man nicht denken - trotz der Sangiovese! Irgendwie ein Bischen langweilig, so austauschbar nicht richtig harmonisch. So wie gewollt und nicht gekonnt, etwas herzlos, einfach irgendwie "GEMACHT"!? Da sind 60 - 70 € eindeutig zu viel!

Geht nur mir das so??

Vossi

Antinori - Tignanello 2006

Na gut, meine Erfahrungen mit Tignanello sind überschaubar. 3 mal ´98, 1 mal ´01 und jetzt den ´06er. Kein schlechter Wein, niemals! Aber irgendwie fehlt immer der "Wow"-Effekt oder so!? Immer ein kräftiger Wein, voller Körper, gute Säure, langer Abgang, gutes Potential alles schön ausgeglichen. Nur so richtig an die Toskana möchte man nicht denken - trotz der Sangiovese! Irgendwie ein Bischen langweilig, so austauschbar nicht richtig harmonisch. So wie gewollt und nicht gekonnt, etwas herzlos, einfach irgendwie "GEMACHT"!? Da sind 60 - 70 € eindeutig zu viel!

Geht nur mir das so??

Vossi

... nun ja, auch meine Erfahrungen mit Tignanello sind begrenzt - aber deinem Urteil kann ich mich trotzdem anschliessen. Geschmacklich ist der Wein für mich auch nur wenig mit Sangiovese zu assoziieren, zu deutlich die Prägung durch Cabernet und Barrique - aber es ist eben der Urvater aller Supertoskaner
Für Antinori ist es wohl ausserdem ein - wenn nicht sogar Der - Goldesel. Mit diesem Wein hat Antinori eine rel. hochpreisige Marke etabliert - nicht mehr und nicht weniger. Ob einem der Wein das aufgerufene Entgeld (i.d.R. ca. 50 €/Fl.) Wert ist darf jeder selbst entscheiden

Wenn ich so richtig Supertoskaner als Supertoskaner trinken will, dann reicht mir auch ein Modus von Ruffino zum halben Preis, was schliesslich auch kein Sonderangebot ist, oder aber mindestens so gut wie ein Tignanello, aber immer noch günstiger - dafür aber mit bling-bling - ein Cavalli Rosso / Tenuta degli Dei (eine ehrliche Bordeaux Cuveé, bei der du Toskana auch nicht schmeckst )

Heute Terra di Monteverro 2010 im Glas.
Geniale, mittelkräftige bis intensive Nase, mit Tabak & Zedernholz, frisch gerösteter
Kaffee, florale Noten & nasses Laub sowie Heidelbeeren und Pflaumen. Dahinter dezent
Vanille und Minze.
Mittlerer Körper mit Sauerkirschen & Heidelbeeren, floralen Noten, nasser Waldboden
mit leichtem bitterl, bißchen Vanille, ewig langer Abgang. 92 P.

Ich finde diesen Zweitwein von Monteverro (ob 2010 oder 2009, andere Jahrgänge kenne
ich noch nicht) reproduzierbar hervorragend.

Viele Grüße,
Jochen

Ist aber auch schon sehr lange her, das ich hier im Forum etwas geschrieben habe, letzte Mal war es noch 2014....
Ach Kinder, wie die Zeit vergeht.
Da habe ich doch fast vergessen, zwei Weine, die ich zwischen den Jahren verkostet habe nachzureichen.
Meine Demenz lässt grüßen.....
Das Weingut Brancaia wird ja vom VINUM, vom Weinwisser und von der Moeve sehr hoch gelobt.
Ich hatte den ILATRAIA, 2004 und denIl Blue, 2007 im Glas.
ILATRAIA, 2004 wirkte etwas dumpf in der Nase obwohl er schön tiefdunkelrot im Glas war. Am Gaumen fast schon ausgezehrt, müde und nicht mehr saftig, der Abgang schlich sich schnell zu Bett. Ich glaube, der Wein hält sich nicht so lange. Gutgemeinte 89- FW Punkte von mir.

Von einem ganz anderen Kaliber der
Il Blue, 2007
Tollles sattes Bukett, nach roten und schwarzen Beeren,Leder, Gewürznelken, Pfeffer.
Tiefdunkle Farbe in der Mitte war es schwarzrot.
Am Gaumen gleichermassen Finesse, Eleganz und Kraft, saftig, jugendliche Säure, fette Tannine die noch Zeit brauchen. Sehr harmonisch, kannt mit den Superdeuxiemes aus dem Bordelais locker mithalten.
Ein langer Abgang, der Lust auf mehr machte.

Diese Flasche hatte die 95+ FW Punkte mehr als verdient.

Am letzten Samstag gab es zusammen mit Bernd Schulz:

Flaccianello 2003, Fontodi (100% Sangiovese).

Der Wein zeigt (so war es auch schon als Jungwein) eine höhere
Klasse als der unlängst verkostete und auch im Forum beschriebene
2011er.

In der Nase von guter Komplexität Kirsche, dunkle, aber auch helle Früchte,
dazu "erdige" und "mineralische Noten". Das warme Jahr ist spürbar,
ohne jedoch hitzig oder überreif zu wirken.

Im Mund korrespondierende Aromatik mit guter Struktur und sehr guter
Länge. Neben leicht spürbaren Holztanninen steht das übrige Tannin-
Gerüst im Gleichgewicht zur auch nach 12 Jahren sehr präsenten Frucht.
Dies zusammen vermittelt den Eindruck eines Weins von Klarheit und großer Kraft,
der durchaus auch Finesse besitzt.

Mit Bernd bin ich mir einig, dass der Wein Jett auf dem Pinkt ist, eine weitere
Lagerung dürfte keine Verbesserung mehr ergeben.

92 P.