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Supertoskaner

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mixalhs

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Re: Supertoskaner

BeitragFr 10. Mai 2013, 12:18

... liegen bei www.verkostungsnotizen.net. Jahrgang 1997, Italien und als Verkoster mixalhs suchen! Dann sollte es gehen. Dabei waren Rancia, ein Nobile von Boscarelli (der einzige Wein, der noch etwas jung wirkte), Fontalloro, Summus und ein weiterer, an den ich mich mehr erinnere.
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dylan

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Tignanello

BeitragFr 10. Mai 2013, 17:40

Und weiter geht die Reise in die Vergangenheit mit Tignanello 1997 von Antinori. Der Wein ähnelt im Charakter sehr dem weiter oben beschriebenen Giorgio Primo. Auch hier noch ein tiefes Karmesin, eine nicht sonderlich expressive Nase nach schwarzen Früchten, Erde, Trüffeln. ebenfalls dunkles Gaumenbild, allerdings ohne die etremen Espresso- und Schokonoten des Giorgio Primo, leider auch ohne dessen Tiefe. Allenfalls noch 90 P.

Der Tignanello wird seit 1971 produziert und gilt, obwohl nicht der älteste Supertuscan, als Urahn aller Supertoskaner. Ende der 60er/Anfang der 70er sahen einige Produzenten in der Toskana die Notwendigkeit, ihre Chiantis zu verbessern. Sie kamenauf die naheliegende Idee, die damals noch für den Chianti vorgeschriebene Verwendung von weissen Trauben zu ignorieren, und ihre Spitzenweine entweder ausschließlich aus Sangiovese oder aber unter Zusatz internationaler Rebsorten herzustellen. Die Supertoskaner waren geboren und wurden in den folgenden Jahren zum Erfolgsmodell.

Grüße

dylan
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innauen

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Re: Supertoskaner

BeitragDo 16. Mai 2013, 08:14

Hallo,

gestern hatte ich die Gelegenheit einen Supertoskaner mit einem der wahrscheinlich hässlichsten Etiketten der Welt in einer kleinen Vertikale zu verkosten.

Von Luce IGT - Frescobaldi gab es die Jahrgänge 1999, 2003, 2006 und 2009. Ich habe mir keine detaillierten Notizen gemacht. Mein Eindruck: Der Wein reift nicht opitmal. Der 2009er war superfruchtig, feingliedrig und einfach nur lecker. 2006 dagegen zeigte viel Kuhstall und ist mir "verschlossen" noch nett umschrieben. Aber öffnen sich diese Weine auch wieder? Das das nicht unmöglich ist, zeigte zumindest der 2003er. Ein Wein, der animalisch, erdig und hintergründig ist. Dem aber auch der Druck und die Substanz fehlt, um einen Preis von 90 Euro zu rechtfertigen. Ein Wein, der von vielen am Tisch nicht gemocht wurde. 1999 zeigte dagegen wie kurz die Lebenserwartung solcher Weine ist. Orangener Rand, spitze Säure. Eigentlich schon drüber.

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Grüße,

wolf
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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Jochen R.

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Re: Supertoskaner

BeitragDo 3. Okt 2013, 21:01

Über 2 Tage Terra di Monteverro 2010 im Glas:
Fast schwarz, eher mittelgroße Kirchenfenster. (Mittelkräftige bis)
intensive Nase: Vanille, florale Noten mit Röstaromen, Heidelbeeren
und Zwetschgen, Kaffee, Minze. Später gesellt sich ein Hauch feiner
Tabak dazu. Wunderbar!
Mittlerer (bis voller) Körper, dunkle Früchte (v. a. Kirschen, auch
Heidelbeeren) mit dezenter Fruchsüße, dazu florale Noten, würzig,
bißchen Vanille, trinkig, ewig langer Abgang.
2. Tag: Nase fast intensiv: Gewürze, floral, nasses Laub. Druckvoll
am Gaumen, dunkelfruchtig, lang.
Hervorragende (91-)92 P.

Viele Grüße,
Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
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Jürgen

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Re: Supertoskaner

BeitragMo 4. Nov 2013, 12:24

Noch viel zu jung aber echt lecker (bis er zugemacht hat) war der 2007er Sammarco - 95 Punkte von mir.
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sociando

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Re: Supertoskaner

BeitragMo 25. Nov 2013, 22:44

hätte ich sonst nie so jung getrunken aber es ergab sich so...zwar schon recht "trinkig" aber ich würde definitiv noch ein paar jahre warten...

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Zuletzt geändert von sociando am Mo 25. Nov 2013, 23:07, insgesamt 1-mal geändert.
es lebe die freiheit! es lebe der wein!
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sociando

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Re: Supertoskaner

BeitragMo 25. Nov 2013, 23:06

gegen den tignanello war der ornellaia aus dem gleichen jahr der wesentlich grössere und konzentrierte, druckvollere wein - aber auch der viel zu junge wein. auch war für mich der ornellaia eher mit einem bdx (linkes ufer) zu verwechseln als der tignanello. bei ornellaia sind locker 5-10 jahre reife erstmal pflicht. interessant das jubiläumsetikett...siehe fotos...

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olifant

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Re: Supertoskaner

BeitragDi 10. Dez 2013, 13:01

... gestern im Glas ...

Le Cupole 2010 Rosso Toscano, Tenuta di Trinorio - Saretano, Cuvée 45% Cabernet Franc, 35% Merlot, 15% Cabernet Sauvignon, 5% Petit Verdot; Ausbau in gebrauchten Barriques; 15,5°Alc.

dunkles glänzendes Rubinrot mit festem Kern; Nase mit schwarzen Beeren (Brombeeren, Blaubeeren und schwarze Johannisbeeren), Würznoten (Tabak und feines Holz), satt mit likörigem Touch; am Gaumen sehr konzentriert, reife schwarze Beeren, orientalische Gewürze, etwas Holzwürze, gewisse likörige Süsse, fülliges aber sehr geschmeidiges reifes Tannin, gut ausbalanziert mit (kaum hervortretender) Säure, zunächst sticht der Alk. vor, mit Beflüftung bindet sich der Alk. besser ein, vollreife hitzige, aber nicht überreife Frucht, etw. too much; langer Abgang auf überraschend kühl wirkende Frucht, Alk. steht vor, nicht ganz stimmig - 16,5+/20 op

Nicht zwingend in der Toskana zu verorten - könnte wohl auch aus St. Emilon, oder woher auch immer kommen. Der Alk. ist wirklich zu mächtig, bindet sich aber überraschend gut im Trinkverlauf ein, bleibt jedoch in gewisser Weise immer deutlich. Die Frucht ist eigentlich sehr überzeugend herausgearbeitet und wirkt für sich recht kühl, durch den Alk. wirkt dies jedoch zu aufgeladen und erhitzt, dass der Wein fast ins likörige ab zu gleiten droht.
Ich werde wohl einen Bekannten der auf krasse Australier steht mit einem Fläschchen beglücken ;)
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
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Barrique-Haus

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Re: Supertoskaner

BeitragDo 19. Dez 2013, 08:39

Tenuta Argentiera - Villa Donoratico 2006

http://barriquehaus.de/2013/12/barrique ... ng-zum-79/

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Der Schliff und die gefühlvolle Balance, die diesem Supertoskaner eine grandiose Trinkigkeit verleiht. Keine überbordende Kraft oder ein Holzhammer, sondern ausgewogen mit kaum Überreife. Vielschichtig und quasi jetzt auf dem Punkt. Die Nase intensiv, kraftvoll und dicht, trotzdem elegant und tendenziell eher schlank bleibend. Perfekt reife, dunkle Beeren (Cassis, Brom- und Heidelbeere) sowie eine schmeichelnde, dezente Holzwürze (Altholz). Viele frische, teils geröstete Kräuter (Lorbeer, Rosmarin). Dazu deutlich frische Teeblätter und florale/gemüsige Töne. Etwas Tabak, gute Komplexität, hat Schliff, sehr schön. Zeigt sich frisch, eher kühl und gut entwickelt. Am Gaumen kühl und ein wenig Mineralität. Super Mundgefühl. Weich und sanft mit zartem Samt. Gerbstoffe voll integriert und abgeschmolzen. Die Aromatik der Nase setzt sich fort, der Holz wird etwas präsenter und die Würze ein wenig herber. Dazu eine Idee Feuer, Kakao und Bitterschokolade. Erneut schlank und frisch, bei sehr guter Kraft und Konzentration. Galant, erstklassige Harmonie. Der Abgang sehr gut und sehr lang mit einem traumhaften süßlichen Schmelz. Wärmender Alkohol und eine Spur trocknend. Die breite Palette an Aromen setzt sich fort. Nachhaltig auf Bitterschokolade und Kakao.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 17-19°C), verkostet im “Bordeaux Grand Cru” (Riedel Sommeliers)
Viele Grüße
Das Barrique-Haus

http://barriquehaus.de/
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Barrique-Haus

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Re: Supertoskaner

BeitragMo 23. Dez 2013, 12:25

Campo alla Sughera - Adèo 2006

http://barriquehaus.de/2013/12/barrique ... ng-zum-80/

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Dass dieser Supertoskaner deutlich Charakter und Herkunft zeigt. Tendenziell viel wärmende Frucht mit präsenter Holzprägung. Kakao und Bitterschokolade in Hülle und Fülle, dazu eine lebendige Säure. Die Nase intensiv, beginnt sich langsam zu entwickeln (eher noch jung). Reife, teils angetrocknete dunkle Beeren (Cassis, Heidelbeere) sowie markante Schwarzkirsche und Pflaume. Reichlich Tabak, mittelkräftige und röstige Holzwürze (Spur Kokos), getrocknete Kräuter, etwas gegrillte Paprika, Lakritz und Gewürze (Nelke, Muskat). Auffallender Kakao und Bitterschokolade. Komplex mit einer leichten Süße und warm. Sehr konzentriert, fest und kräftig. Zeigt gewisse Eleganz, animierend. Am Gaumen moderate Kühle, weich, saftig und mit reifen, fast komplett integrierten Gerbstoffen (ein wenig trocknend). Wirkt schlank und fest mit mittelkräftigem Bau, hat aber richtig Kraft und Konzentration. Frische Säure, trotzdem eher warm. Zeigt durchaus Stil und Feinheiten, erneut die vielschichtige Aromatik der Nase. Im Vordergrund das röstige Holz mit Bitterschokolade und Kakao (Frucht stark Richtung Cassis). Der Abgang sehr gut, sehr lang, schmelzig und mit wärmendem, merklichen Alkohol. Der Nachhall recht herb auf die bekannte Bitterschokolade und Kakao. Süßlicher Touch, bekannte Aromatik mit wieder deutlicherer Frucht.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 17-18°C), verkostet im “Bordeaux Grand Cru” (Riedel Sommeliers)
Viele Grüße
Das Barrique-Haus

http://barriquehaus.de/
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