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Rosso di Montalcino

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Michl

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Re: Rosso di Montalcino

BeitragSo 12. Feb 2017, 14:38

Ach, jetzt werde ich 'mal ganz aufdringlich: Könntest du, Ralf, bei Gelegenheit und Lust vielleicht einmal ein 6er-Packet vorzugsweise mit Roten von einem Händler "zusammenstellen", das du jemandem empfehlen würdest, der eher dem frisch-kühl-eleganten Stil zugeneigt ist. So in der Preisklasse 10-20 € ? Ich kenne mich in Italien eigentlich gar nicht aus, trinke aber italienische Weine zur Abwechslung durchaus gerne. Falls dir mein Anliegen unpassend erscheint, ignoriere es bitte. Ansonsten würde ich (und vielleicht auch andere) mich sehr freuen. Gerne auch per PN.
Viele Grüße

Michl
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olifant

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Re: Rosso di Montalcino

BeitragMo 13. Feb 2017, 09:08

Puh, eine Einkaufsliste, das ist mir leider ehrlich too much - andersherum, wenn du sagst bei welchem Händler du gerne kaufen würdest, kann man in Bezug auf die dortige Auswahl entsprechend Anregungen geben...

Ansonsten mal etwas Namedropping für i.d.R. kühlere Sangiovese, unabhängig von der Herkunft / Weintypus, welche mir in der letzten Zeit entsprechend aufgefallen sind:
Lilliano (CCL)
Lisini (RdM)
Isole e Olena (CCL)
La Gerla (RdM)
Vicchiomaggio (CCL)
Lungarotti (Vigna Monticchio Riserva)

Ausserdem warten i.d.R. die Chianti / Chianti Classico sowohl von Ruffino (hier auch der VNdM Ladola Nuova), als auch von Melini, (also zwei recht traditionell arbeitenden Grosskellereien), mit durchaus gutem PGV auf.
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
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Michl

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Re: Rosso di Montalcino

BeitragMo 13. Feb 2017, 15:09

Ralf, vielen Dank! Das sind doch schon gute Tipps. Will mal sehen, was mir bei Gelegenheit über den Weg läuft...
Viele Grüße

Michl
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Hasi

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Re: Rosso di Montalcino

BeitragDo 23. Feb 2017, 22:42

nach dem aktuellen Montalcino-Besuch empfehle ich Rosso dM von Biondi Santi (komplette 2014-Ernte wurde nur als Rosso dM abgefüllt (Preis ca 48.--), sowie Rosso dM von Il Palazzone und von Salvioni (ca 30.--), auch diese Beiden haben keinen 2014-er Brunello in den Fässern, sondern nur Rosso dM in den Flaschen ... ansonsten habe ich bis auf ganz wenige Ausnahmen zT FÜRCHTERLICHE Rosso dM 2014 verkostet - Finger weg!

h
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Gecko

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Re: Rosso di Montalcino

BeitragFr 24. Feb 2017, 11:08

Hallo Herr Haslinger,

ich bin kürzlich durch Zufall an ein paar Flaschen des von Ihnen genannten Salvioni RdM aus dem 2014er Jahrgang gekommen. Haben Sie einen Tipp, ab wann man diese Flaschen öffnen sollte?

Danke und Gruß
Gecko
Viele Grüße,
Chris
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Hasi

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Re: Rosso di Montalcino

BeitragDi 28. Feb 2017, 18:20

RossodM ist grundsätzlich KEIN Wein für lange Lagerzeiten, obwohl Salvioni, Diego Molinari, Biondi Santi und einige wenige Andere durchaus haltbare Weine machen. Den 2014 würde ich öffnen und trinken. Auch bei den Rosso dM von Salvioni empfiehlt sich ein kurzes „Anstarten” in der Karaffe, 1/2 h Luft wirkt sicher Wunder.
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Sauternes

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Re: Rosso di Montalcino

BeitragMo 6. Mär 2017, 20:44

Die Empfehlungen bezüglich 14er RdM wurden wohl befolgt, der salvioni war bei gute weine genau an dem tag ausverkauft, als ich den auch kaufen wollte :roll: ,habe ich halt Pech gehabt.
Probiert habe ich inzwischen meinen ersten Rosso, den 2012 Donna Olga, hat mich nicht überzeugt, sehr dünne Fruchtaromen, und jetzt kommt die Rolle rückwärts, gerade wieder am zweiten Abend im Glas, schmeckt der spürbar anders, viel besser als frisch geöffnet, die Frucht kommt viel besser zur Geltung und die Säure ist nicht mehr so präsent, so ist er doch ein Genuss :) .
Braucht auch ein Rosso dM zeit, also Luft zur vollen Entfaltung :?:
Den 2015 Argiano RdM habe ich noch, wird demnächst probiert.
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olifant

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Re: Rosso di Montalcino

BeitragDi 7. Mär 2017, 10:14

Hallo Heiko,

ganz nach persönlichen Vorlieben brauchen auch RdM Luft, oder vertragen auch eine gewisse Reife, m.E. ähnlich gutem einfachem Chianti, oder Basis - Chianti Classico.
Ob Du diese RdM nun jung Karaffierst, eine gewisse Flaschenreife gönnst, oder aber, wenn dir eine Flasche nach Probeglas zu jung erscheint und Du diese dann einen oder mehr Tage zum Belüften stehen lässt um sie der Bestimmung zuzuführen ... ganz deine Vorlieben und nach deinen eigenen Erfahrungen.
Ebenso spielt der Jahrgang bei Sangiovese eine kaum zu vernachlässigende Rolle. Um da eine eigene/s (verlässliches) Bild / Geschmacksvorstellung auf zu bauen hilft dir nur eigene über die Jahre angeeignete Erfahrung.
Wenn du wirklich tiefer in die Materie einsteigen willst würde ich dir empfehlen über mehrere Jahre hinweg, jedes Jahr von 2-3 Erzeugern die dir grundsätzlich zusagen, 6 - 12 Flaschen ein zu lagern und diese dann nach und nach, also effektiv über die Jahre hinweg, zu konsumieren. Dies in verschiedenen Stadien / Reifegraden. Auf diese Weise lernst du langfristig deine eigenen Einschätzungen zu treffen und auch deine eigenen Vorlieben kennen - die sich aber ohnehin immer wieder verändern werden :mrgreen:
Aber Langzeiterfahrungen mit einzelnen Weinen / Winzern über die jahre hinweg sind m.E. lehrreich und für eine echte Horizonterweiterung fast nicht zu ersetzen. Du merkst, dass verschiedene Jahrgänge sich ganz unterschiedlich entwickeln, manche echte Langläufer sind und wieder ander nach kurzer Zeit verblassen, wieder andere lange Zeit brauchen und vielleicht nur ein kurzes aber delikates Trinkfenster bieten. Alle Erfahrungen, gerade auch die eher dürftigen, bringen Erkenntnisse - vorallem die Erkenntnis trotz aller Erfahrung nichts zu wissen und stets dazulernen zu können.

Sehr oft wirst du dann eben die Erlebnisse haben wie bei der Donna Olga, oder merken dass dir manche Stile einfach mehr oder weniger zusagen, oder aber für dich feststellen, dass dir die unterschiedlichen Stilausprägungen, bzw. Antipoden, sowohl, als auch zusagen. Man lernt eben nie aus, oder?
Ob du nun letztlich systematisch, halbsystematisch oder unstrukturiert vorgehst, mit jedem Wein "lernst" du dazu und wirst dennoch nie Weisheit erlangen.

Für mich stellt sich eigentlich oft die Frage, welcher Wein passt zu dem was wir heute auf dem Tisch / gekocht haben, also als Essensbegleitung, welche einem Weingenuss als "Solist", dem Wein andere, evtl. auch einfachere Anforderungen stellt.

Am WE hatten wir zu einer Bolognese-Pasta einen RdM '13 der Cantine Bonacchi im Glas - für sich getrunken sicher nicht der Bringer, in Kombi mit dem Gericht durchaus ordentlich und ein Wein, den man sich gerne in seiner Eck-Pizzeria wünschen würde, statt dem dortigen halboxidierten Montepulciano-Hauswein :shock:
Mehr als 15,5-16/20 op hätte ich dem Bonacchi-Wein wohl nicht zugedacht, aber zum Essen funktionierte er eben sehr gut und Tannine und Säure schmiergelten Tomaten und Fette herzhaft vom Gaumen - was würde ich da mit einem 17,5-18/20 Solistengenuss wollen?

Noch ein kleiner Exkurs zu den hier fallengelassenen Namen.
Auch bei RdM gibt es analog zum Brunello eine Herstellerhierarchie, die sich zumeist auch klar an den Preisen ablesen lässt.
Eine preisgünstige Basis zwischen 9-14 €uro, mit Weinen von z.B. Tenuta Friggiali, Cantina Bonacchi, Cantina di Montalcino u.v.a.m., die einfach nur Trinkweine / Essensbegleiter darstellen, das sind Weine in einer Qualität wie du sie in der Region nach wie vor als Tischweine in Trattorien auf den Tisch bekommst.
Ein Mittelbau bei 15-21 €uro in dem sich wohl inzwischen die meisten Qualitätsproduzenten, wie Il Poggione, Altesino, La Gerla ... bewusst einreihen, und natürlich unabdingbar die Überdrüberwinzer, z.B. Salvioni, Biondi Santi, Canalicchio di Sopra u.a.m, die für RdM ab 25 € bis 50 € nehmen, was z.T. deutlich mehr ist als andere für Ihre Brunello aufrufen. Von einem RdM dieser (Preis-)Klasse sollte man dann auch deutlich erwarten können, bei den Preisen sollte das auch für RdM eine Icon-Klasse darstellen.
Ob die Preise dann schlussendlich mit den (Eigen-) Ansprüchen der Kunden (und Winzer) und / oder mit deinem Geschmack korrellieren steht dann aber auch wieder auf einem anderen Blatt.
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
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Sauternes

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Re: Rosso di Montalcino

BeitragDi 7. Mär 2017, 13:06

Hallo Ralf,

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort, da steht sehr viel interessantes drin.
Die Flasche Donna Olga ist jetzt leer, den Rest gab es soeben zum Rehbraten, war sehr schön, also meine anfängliche Kritik an dem Wein war nicht gerechtfertig, nur ein Bedienfehler, sozusagen.
Viel Geld für Wein auszugeben ist einfach, das schwierigere ist guten Wein im relativ günstigen Bereich zu finden, was für mich der Bereich von 10-20€ ist.
Also werde ich mich auf weitere Entdeckungsreise begeben.

Gruß Heiko
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innauen

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Re: Rosso di Montalcino

BeitragDi 7. Mär 2017, 13:12

Hallo,

die Brunellopreise haben mit dem Jahrgang 2012 ganz schön angezogen. Il Poggione wird von einem zB vom einem bekannten Kölner Händler für knapp unter 50 Euro angeboten :shock: Hat das Pricing auch Auswirkungen auf die Rossos?

Grüße,

wolf
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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