Rosso di Montalcino

Hallo Forumianer,

heute möchte ich von einem sehr angenehmen Trinkerlebnis mit einem 2006 Rosso di Montalcino, Uccelliera berichten.

Auge: ziemlich dunkles, leicht gebranntes Rot, erste Reifeanzeichen am Rand

Nase: zu Beginn diffuses, fast nebulöses Bouquet. Danach zeichnet sich folgendes Bild ab: Überreife, dunkle aber auch welke Frucht, Holzaroma von großem Fuder. Danach süßlicher (Rumtopf). Zum Schluss Leder und frischer Tabak.

Gaumen: auch wenns abgedroschen klingt, aber das erste was ich sagte war: viel Brunello! Schöne reife süße Frucht, reife Pflaumen. Auch hier wieder welke Fruchtaromen. Zum Schluß auch wieder Leder. Baut sich die erste 1 Stunde am hinteren Gaumen richtig auf. Gut akzentuierte Säure. Mittelschwerer Körper. Hier und da etwas störende Alkoholnote.
Langer Abgang.
Je mehr Zeit vergeht, um so trockener wird der Wein, die Tannine kommen immer stärker durch, wobei diese etwas unschön trocknend wirken.

Fazit: zu Beginn ein tolles Trinkerlebnis mit viel Authentizität. Intensiv und lang. Danach schlagen jedoch trockene Tannine durch, die das ganze etwas eintrüben. Bei RdM habe ich die Erfahrung gemacht, dass sie manchmal mehr Potential vorgauckeln, als sie haben. Insofern würde ich die Tanninpräsenz erstmal nicht zugunsten weiterer Entwicklungsmöglichkeiten auslegen, sondern als Ist-Zustand eines jetzt trinkreifen Weins. Um es jedoch nochmal deutlich zu machen: mir hat der Wein trotz zum Schluss trockener Tannin gefallen 16,5 - 17 P.

Gestern gab es den 2012er dieses Weins. Der Beschreibung von Weinbertl ist, bis darauf.
dass der 2012 natürlich frischer wirkte, bezüglich dessen Charakter wenig hinzuzufügen.

Moderner, in die Internationalität tendierender, Sangiovese-Stil, sehr auf
(für mich etwas zu einseitig) Eleganz getrimmt. In der tat ein Brunello in klein.

Die Lage scheint exzellent zu sein, meinem Eindruck nach verliert deren Interpretation
aber eben doch durch die Stilistik.

Meine Referenzen zu Rosso di Montalcino bleiben Il Poggione und Mastrojanni.

Gestern Abend im Glas...



Unfallfreier Sangiovese-Spass! Klassisch, knackig und mit Charakter - Pizza-und Pastawein der gehobenen Klasse! Mal im Ernst: was würde ich nur dafür geben, so einen Wein auf der Karte einer guten Pizzeria zu finden

... vor kurzem im Glas ...

Rosso di Montalcino 2007, Fanti - Montalcino

sehr dunkles Mittelrot mit rubinroten Kern; Amarenakirsche, Holundergelee, viel erdige-unterholzige Würznoten, Blut und Eisen; am Gaumen kräftig, aromatisch dichte aber nicht dominierende rotschwarze Frucht, viel erdige-altfassige - und Eisen-/Blutnoten korrespondierend zur Nase, warmes beginnend samtiges vollmundiges Tannin, schöne balanzierte weiche Säure, angenehme Tiefe, teilweise etwas anstrengend; langer Abgang mit Tannin und Frucht-/Fleischnoten - 16,5/20 op

... wären da nicht enorme Flaschenvarianzen, bei 2 bisherigen Flaschen glaubte ich TCA-Noten, mit leicht verschobenem Geschmacksbild, wahr zu nehmen, jedoch ohne dass der Wein nicht trinkbar gewesen wäre - ohne diese Beeinträchtigungen, die ich auf den Verschluss zurückführe, wär's wohl ein richtiger Spassmacher. So leider nur getrübte Freude. Wirkt bei völlig intakten Flaschen wie ein kompakt-/konzentrierter und extrem würziger Brunello.

Tenuta di Sesta, Rosso di Montalcino, 2012

Nach dem Aufziehen fruchtige Nase, die jedoch durch eine gewisse Portion leicht angebrannten Gummis/Radiergummi begleitet wird. Das Gummi verflüchtigt sich etwas (aber nicht ganz) nach 2-3h, Walderdbeere sowie Himbeere gesellen sich dazu. Ebenso ein Hauch Würze. Verhalten am Gaumen, fruchtdominiert, wahrlich nicht unangenehm, aber auch nicht begeisternd. Zu brav und letztendlich austauschbar, wie leider so viele RdM. In der Preisklasse gibt es im Chianti Classico für meinen Geschmack oftmals deutlich mehr geboten.

Hallo allerseits

Mein erster Beitrag und der kommt zum guten Montalcino.
Vor einer Woche hatte ich einen 2013er und der stellte sich wie folgt dar:

Der Duft war wirklich sehr intensiv und auch nachhaltig. Es ging in die Richtung Kirschen und Brombeeren würde ich sagen. Geschmacks mäßig ein wahres Feuerwerk von Tannin und eventuell sogar eine kleine Vanille-Nuance. Zum Wein selber gab es dann ein selbstgemachtes Pesto mit Pasta.

Ich würde ihn auf jeden Fall empfehlen. Den nächsten werde ich aber eventuell einmal ein paar Jährchen noch stehen lassen im Keller. Mal sehen wie er dann "wirkt"

Grüße
Torsten

Zunächst mal Hallo und Willkommen ...

... aber eine entscheidende Frage hätte ich da noch zu deinem ersten Beitrag: Von welchem Produzenten war er denn, der von dir getrunkene Rosso di Montalcino, denn derer gibt's ja fast so viele, wie Produzenten im Consorzio del Vino Brunello di Montalcino

Ach stimmt das habe ich natürlich glatt vergessen.. Es handelt sich um den Montalcino von der Cantina di Montalcino

mein erster Bericht live aus Montalcino von der BENVENUTO BRUNELLO hier: http://www.hasis-wine-world.at/93099160

Nach längerer Zeit wieder ein Ausflug nach Italien:



Hat mich jetzt nicht groß entzückt. Etwas überraschend die wirklich starke Säure, die ich so nicht erwartet hätte (die aber für mich nicht das Problem ist ), es ist eher dieser doch recht deutliche Mangel an Eleganz und Charme... ich kann leider aufgrund mangelnder Kenntnis nicht sagen, wie typisch/untypisch der Wein für Herkunft/Jahrgang ist... zum googeln bin ich jetzt auch zu faul, die Säure kommt wohl vom Sangiovese (?) und 2010 war dort ein mäßiger Jahrgang (?). Fragen über Fragen... Klar ist, dass es wohl kein besonders renommierter Produzent ist. Und den Preis kann ich noch verraten, rund 13 Euro im Handel, nicht zu viel, aber nach PGV-Gesichtspunkten auch nicht zu wenig.

der vermutlich eher ungewöhnliche, sehr persönliche komplette Bericht von der BENVENUTO BRUNELLO nun hier: http://www.hasis-wine-world.at/

Kostnotizen folgen

beste Grüße


Hasi